Gunthar von Köln

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Gunthar, auch Gunther oder Günther, († 8. Juli 873) war von 850 bis 863 Erzbischof des Erzbistums Köln.

Leben

Gunthar war ein Sohn Gerulfs und stammte aus einer bedeutenden Familie. In der Heiligern Schrift bewandert, kannte er sich auch im Kirchenrecht aus. Und dies derart, dass er später die Schriftsätze für die Ehescheidung König Lothars II. lieferte. Er hatte Sinn für Literatur und war auch in ihrer Verfassung bewandert.

Die Aussagen über seine Person sind ziemlich gegensätzlich. Auf der einen Seite wird er als von Habsucht entbrannt bezeichnet, auf der anderen Seite bezeichneten ihn die Kölner als guten Hirten und frommen Lehrer.

Als Erzkanzler wurde er wurde am 22. April 850 Erzbischof von Köln. Ihm wird für jenes Jahr der Bau des Hildebold-Domes zugeschrieben, der Vorgängerkathedrale des heutigen Kölner Doms. Lange Zeit wehrte er sich dagegen, das Suffraganbistum Bremen an das Erzbistum Hamburg abzutreten. 860 entschied Papst Nikolaus I. jedoch, dass das Bistum Bremen endgültig an Hamburg abzutreten sei. Gunthar fügte sich schließlich dieser ultimativen Weisung des Papstes. Auf den drei Synoden in Aachen (Januar 860 bis April 862) sprach er sich für die Scheidung von König Lothar II. und dessen Frau Theutberga aus. Wegen seiner Fürsprache zur Scheidung des Königs wurde Erzbischof Gunthar im Oktober 863 von Papst Nikolaus I. exkommuniziert und abgesetzt. Auch nach seiner Absetzung war Gunthar jedoch noch als Erzbischof in Köln tätig, entsprechende Handlungen von ihm sind für die Jahre 864 und 866 belegt. Die Wahl Williberts zum neuen Erzbischof akzeptierte Gunthar und ging nun aus Köln fort.

Literatur


VorgängerAmtNachfolger
HilduinErzbischof von Köln
850–863
Willibert