Johann Wilhelm

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Johann Wilhelm: Zimmerleute aus Architectura civilis, 1668

Johann Wilhelm (* 1595 in Bezau/Vorarlberg; † nach 1669 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Zimmermann und Architekt vorarlberger Herkunft.

Leben und Werk

Johann Wilhelm stammte aus dem Bregenzerwald am Bodensee und hatte bei Johann Weckenmann in Straßburg[1] als Zimmermann gearbeitet. 1621 erhielt er durch Heirat mit einer Frankfurterin das Bürgerrecht als Zimmermeister und erwarb sich auch einen Ruf als „geschickter Architekt".[2] Johann Wilhelm heiratete erneut 1630 und 1669 ein drittes Mal.[2]

Wilhelms 1649 erschienene zweibändige „Architectura civilis“ zählt zu den ersten Werken in Deutschland, in denen Holzkonstruktionen, insbesondere Dachkonstruktionen, aber auch Geräte und Maschinen aus Holz, ausführlicher dargestellt werden. Es überwiegt die knapp erläuterte Präsentation von einfachen, aber klar gegliederten, perspektivisch und in den Details genauen 41 Kupfertafeln. Das Buch erreichte mehrere Auflagen und bildete bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Standardwerk für die Holzbaukunst. Auch im 20. Jahrhundert erfolgten Nachdrucke.

Schriften

  • Johann Wilhelms Architectura civilis : das ist: Beschreib- oder Vorreissung der fürnembsten Tachwerck, nemlich hoher Helmen, Creutztächer, Wiederkehrungen, welscher Hauben, so dann Kelter, Pressen, Schnecken, oder Windelstiegen und dergleichen (...). Johann Martin Porßen, Frankfurt am Main 1649. (Digitalisat der 2. Auflage von 1654; Digitalisat der 3. Auflage von 1662). – Nachdrucke der Nürnberger Auflage von 1668: Ed. „Libri Rari“ im Verlag Th. Schäfer, Hannover 1986 und 1997, ISBN 9783887460594.

Literatur

  • Philipp Friedrich Gwinner: Kunst und Künstler in Frankfurt am Main: vom dreizehnten Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel’schen Kunstinstituts. Verlag von Joseph Baer, Frankfurt am Main 1862, S. 220–221. (archive.org)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Wilhelms Architectura civilis : das ist: Beschreib- oder Vorreissung der fürnembsten Tachwerck, nemlich hoher Helmen, Creutztächer, Wiederkehrungen, welscher Hauben, so dann Kelter, Pressen, Schnecken, oder Windelstiegen und dergleichen (...). Johann Martin Porßen, Frankfurt am Main 1649, Vorrede: „Mein Weyland Hechgeehrter viel werter und guter Patron Herr Johann Weckenmann zu Straßburg (...)“. (Digitalsat)
  2. a b Philipp Friedrich Gwinner: Kunst und Künstler in Frankfurt am Main: vom dreizehnten Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel’schen Kunstinstituts. Verlag Joseph Baer, 1862, ISBN 1-148-40794-4, S. 220–221. (archive.org)