At the Showcase: Live in Chicago 1976–1977

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Mai 2024 um 07:21 Uhr durch Freimut Bahlo (Diskussion | Beiträge) (Quellen wie angegeben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
At the Showcase: Live in Chicago 1976–1977
Livealbum von Sun Ra

Veröffent-
lichung(en)

2024

Aufnahme

1976 - 1977

Label(s) Jazz Detective, Deep Digs Music Group und Elemental Music

Format(e)

2 LP, 2 CD, Download

Genre(s)

Jazz

Titel (Anzahl)

13

Besetzung

Produktion

Zev Feldman, Michael D. Anderson, Carlos Agustin Calembert, Jordi Soley

Aufnahmeort(e)

The Jazz Showcase, Chicago

Chronologie
Inside the Light World: Sun Ra Meets the OVC
(2024)
At the Showcase: Live in Chicago 1976–1977 Pink Elephants on Parade
(2024)

At the Showcase: Live in Chicago 1976-1977 ist ein Jazzalbum von Sun Ra. Die am 21. Februar 1976 und am 4. und 10. November 1977 im Club The Jazz Showcase, Chicago entstandenen Aufnahmen erschienen am 26. April 2024 auf den Labels Jazz Detective, Deep Digs Music Group und Elemental Music.

Hintergrund

Die Aufnahmen entstanden in der Zeit der Entstehung der Sun-Ra-Alben Live in Cleveland (1976) bzw. von Some Blues but not the Kind That’s Blue, Unity und The Soul Vibrations of Man (1977).[1] Die Veröffentlichung erfolgte durch das Team des Produzenten Zev Feldman, zu dem der Sun-Ra-Experte Michael D. Anderson, außerdem Joe Lizzi und Matthew Lutthans bei der Übertragung der Originalbänder und dem Remastering von Richard Wilkerosns Original-Reel-to-Reel-Aufnahmen gehörten. Das Begleitheft enthält einen Essay John Corbetts sowie Fragmente von Interviews mit Marshall Allen, David Murray, Matthew Shipp, Jack DeJohnette, Dave Burrell und Reggie Workman.

Titelliste

  • Sun Ra: At the Showcase: Live in Chicago 1976-1977 (Jazz Detective DDJD-014, Deep Digs Music Group DDJD-014, Elemental Music DDJD-014)[2]
LP1
Recorded on November 4th & 10, 1977
  1. New Beginning 3:09
  2. View From Another Dimension 9:56
  3. Synthesis Approach 8:16
  4. Ankhnaton 5:46
  5. Rose Room (Hickman-Williams) 6:31
  6. Moonship Journey 10:11
  7. Velvet 8:19
LP 2
Recorded on February 21, 1976
  1. Calling Planet Earth & The Shadow World 17:40
  2. Theme Of The Stargazers 3:01
  3. Space Is the Place 7:26
  4. Applause 1:45
  5. Ebah Speaks In Cosmic Tongue 3:24
  6. Greetings from the 21st Century 2:23
  7. Joe Segal Announcements 1:07


Wenn nicht anders vermerkt, stammen die Kompositionen von Sun Ra.

Rezeption

Sun-Ra-Arkestra-Mitglied Marshall Allen beim Moers Festival 2019

Das Album biete Hörern des 21. Jahrhunderts eine seltene Gelegenheit, Live-Mitschnitte mit einem unverwechselbaren musikalischen Geist zu erleben, schrieb Michael Ullman (The Arts Fuse). Das Label Jazz Detective würde klugerweise zuerst den stärkeren, später entstandenen Mitschnitt von 1977 darbieten; passenderweise beginne es mit einer Gruppenimprovisation namens „New Beginning“. Es sei Free Jazz vom Feinsten.[3]

Sun Ra würde ein ultimativer, wenn nicht sogar der ultimative psychedelische Musiker bleiben, schrieb Ron Jacobs (Counterpunch). In seiner Komposition herrsche gleichzeitig Ruhe und Chaos, Kakophonie und Rhythmus. Es gebt Melodie und Wahnsinn; ein Kirchen[musik]-Revival, ein Free-Jazz-Karneval, eine Mardi-Gras-Tanzparty und Dixieland-Jamsession zusammen würden nur ansatzweise das Festival beschreiben, das eine Sun Ra-Show ist. „Diese Musik geht über das menschliche Leben und seine Zeitlichkeit hinaus. Es hebt uns alle an einen Ort, den wir vielleicht nicht verdienen, von dem wir aber sicherlich profitieren können.“[4]

Die Musik von Sun Ra zu beschreiben ist immer eine Herausforderung – vielleicht sogar noch schwieriger, wenn sie auf einer Live-Aufnahme dokumentiert wird, schrieb Troy Dostert (All About Jazz). Es könne dicht und undurchsichtig sein, manchmal sogar undurchdringlich. Aber es swinge auch mächtig, mit einem großzügigen Bigband-Sound, der außer den strengsten Jazzhörern auch allen gefallen dürfte. Es sei eine fesselnde Aufnahme und ein würdiger Eintrag in den ohnehin schon umfangreichen Katalog einer der eigenwilligsten Figuren des Jazz. „Wenn man alles zusammenfasst, wird man daran erinnert, dass Sun Ra mehr als nur einen besonderen musikalischen Moment in der Geschichte des Jazz darstellte“; er habe eine Bewegung geleitet, deren Nachhall noch immer zu spüren sei, selbst im 21. Jahrhundert, das er mit diesen Konzerten ankündigt habe.[5]

Einzelnachweise

  1. Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen 12. Mai 2024)
  2. Sun Ra: At the Showcase: Live in Chicago 1976-1977 bei Discogs
  3. Michael Ullman: azz Album Review: “Sun Ra: At the Showcase Live in Chicago, 1976 – 1977” — Time to Blast Off. In: The Arts Fuse. 20. April 2024, abgerufen am 12. Mai 2024 (englisch).
  4. Ron Jacobs: Moon Ships and Mardi Gras: Sun Ra and the Arkestra in the 1970s. In: Counterpunch. 10. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  5. Troy Dostert: Sun Ra: At The Showcase (Live In Chicago, 1976-1977). In: All About Jazz. 28. April 2024, abgerufen am 12. Mai 2024 (englisch).