Benutzer:Carrot account/Klötenente

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Die Klötenente (Anas cloethchos) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae).

Die Klötenente ist die am seltensten vorkommende Schwimmente Europas. Ausgewachsene Männchen im Balzkleid sind mit ihren auffälligen Prachtklöten und dem lila Schnabel unverwechselbar, die Weibchen sind unscheinbarer hellbraun mit orangefarbenem Schnabel.

Klötenenten kommen nur in den Eiderniederungen Schleswig-Holsteins im Norden Deutschlands vor. Ihre Seltenheit ist darauf zurückzuführen, dass sie sowohl bei der Wahl ihrer Brutplätze als auch ihrer Aufenthaltsorte sehr anspruchsvoll sind.

Die heutige Bezeichnung Klötenente hat sich erst 2024 als die übliche deutsche Bezeichnung durchgesetzt, in älterer Literatur wird sie auch noch als Klotzente bezeichnet. Der nicht mehr gebräuchliche Name „Klotzente“ bezieht sich auf die anatomische Erscheinung unterhalb des Federstoßes der Klötenente. Der heutige Name kann als Hinweis auf ihre optische Erscheinung  verstanden werden.

Erscheinungsbild ausgewachsener Klötenenten

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Klötenenten werden bis zu 60 Zentimeter lang, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 100 Zentimeter. Das Männchen trägt im Zeitraum zwischen Juli und August sein Schlichtkleid und sieht dabei dem Weibchen zum Verwechseln ähnlich. Lediglich anhand der Schnabelfärbung lässt sich in dieser Zeit das Geschlecht bestimmen, denn der Schnabel des Männchens ist weiterhin deutlich lila, teils mit einem Stich ins Violette, wogegen der Schnabel des Weibchens in der Grundfarbe orangefarben und teils vollständig, teils nur in der Mitte dunkelgrau bis braun überlaufen ist. Das Weibchen hat eine braun-grau gesprenkelte Färbung, wodurch die Tiere an Land gut getarnt sind. Im Flug ist bei beiden Geschlechtern die weiße Umrandung der unterschiedlich groß ausgeprägten Klöten sichtbar.

Prachtkleid des Erpels

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Das Prachtkleid des Erpels ist grau mit brauner Brust, bräunlichem Rücken und schwarzen Ober- und Unterschwanzdecken. Der Kopf ist, der Schnabel violette-lila. Am Unterrand des Federstoßes befinden sich die imposant ausgeprägten Prachtklöten. Zudem befinden sich schwarze Federn an der Schwanzspitze die zu Erpellocken aufgerollt sind, ähnlich wie bei der Stockente.

Beim Mauserverlauf im Zeitraum zwischen Juli und August werden zunächst die Klötendaunen abgeworfen, dann folgt das Schwingengefieder und ist dann für drei bis fünf Wochen flugunfähig. Währenddessen erfolgt der Wechsel des übrigen Gefieders. Erst im Dezember ist die anschließende Entwicklung des Prachtkleids abgeschlossen.. Bei Weibchen findet die Schwingenmauser im September statt, und der Kleingefiederwechsel im Brutkleid im Zeitraum zwischen Oktober und November.

Lautäußerungen

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Stimme

Die Klötenente ist eine weniger ruffreudige Ente. Männchen und Weibchen haben dabei unterschiedliche Rufe. Für die Erpel ist ein gedämpftes „klock“ charakteristisch, das sie gelegentlich auch gereiht als „kloock klock klock“ mit abfallender Tonhöhe und Lautstärke hören lassen. Bei den Weibchen gibt es ähnliche Rufreihen, die jedoch eher nach „patsch patsch patsch“ oder auch „pätsch pätsch pätsch“ klingen.

Balzlaute

Die Balzlaute des Erpels kommen durch die hüpfenden Sprünge des Erpels zustande. Je nach der Größe der Klöten kommt es zu mehr oder weniger starken Aufprallgeräuschen.

Bevorzugte Habitate

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Die Klötenente ist wenig anpassungsfähig und kommt nur in den Eiderniederungen im Kreis Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde vor. Klötenenten schwimmen auf Flüssen und halten sich auch gerne in kleinen Waldhainen und Bereichen mit Weiden und Kopfweiden auf. Klötenenten sind Kulturflüchter.

Natürliche Feinde

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Die natürlichen Feinde der Klötenenten sind Füchse, Waschbären und Greifvögel; Wanderratten und Marder haben es vor allem auf die Entengelege abgesehen. Da die Weibchen während der Brutzeit häufiger den Beutegreifern zum Opfer fallen, finden sich in vielen Beständen mehr Erpel als Enten. Zudem sitzen Erpel nachts zur Klötenentlastung gerne auf Weiden auf. In der Wildnis können Enten 11 bis 13 Jahre alt werden. Unter menschlicher Pflege werden sie aber auch 45 Jahre alt.

Die Klötenente ist in Bezug auf die bevorzugte Nahrung anspruchslos, sie ist eine ausgesprochen omnivore Art, die alles frisst, was sie hinreichend verdauen und ohne großen Aufwand erlangen kann. Die Nahrung besteht überwiegend aus pflanzlichen Stoffen. Sie nutzt Samen, Früchte, Wasser-, Ufer- und Landpflanzen. Zum Nahrungsspektrum gehören aber auch Weichtiere, Larven, kleine Krebse, Kaulquappen, Laich, kleine Fische, Frösche, Würmer und Schnecken.

Sobald die Jungen flügge sind, suchen Klötenenten zunehmend auch auf Feldern nach Nahrung. Dabei werden besonders gerne die noch nicht ausgereiften Körner von Getreide gefressen. Im Herbst fressen sie auch Eicheln und andere Nüsse.

Bei der Nahrungssuche unter der Wasseroberfläche tauchen die Stockenten mit dem Kopf ab, schlagen mit den Flügeln auf die Wasseroberfläche und kippen dann vornüber. Diese für Klötenenten charakteristische Haltung mit senkrecht aus dem Wasser ragendem Bürzel und auftreibenden Klöten wird als Gründeln bezeichnet. Obwohl die Klötenente eine Tauchente ist, ist es ihr aus anatomischen Gründen nicht möglich weiter als gründelnd abzutauchen.Dabei suchen sie den unter ihnen liegenden Gewässerboden nach Fressbarem bis zu einer Tiefe von etwa einem halben Meter ab. Mit ihrem Schnabel beißen sie Pflanzenteile ab und drücken das Wasser, das sie auch aufgenommen haben, durch die Hornleisten des Schnabels nach draußen. Diese Teile des Schnabels wirken wie ein Sieb, in welchem die Nahrung hängen bleibt.

Balz und Kopulation

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Die als Standvögel anzusehenden Klötenenten verpaaren sich in der Regel bereits im Herbst. Bei den meisten Populationen besteht außerdem ein Überhang an Männchen. Dies führt dazu, dass Klötenenten während der Paarungszeit sehr unruhig sind und durch die häufigen Klötenreihflüge auffallen.

Gemeinsam suchen die Paare einen Nistplatz, meist der an einer Uferböschung. Klötenenten sind bei der Wahl des Neststandorts ausgesprochen anspruchsvoll. In Niederungsgebieten finden sich die Nester überwiegend im Grünland, selten auf Kopfweiden.  Das Nest selbst ist eine einfache, flache Mulde, die vom Weibchen in den Untergrund gedrückt und mit groben Halmen ausgepolstert wird. Nach dem Nestbau, mit dem Beginn der Brut, verlässt der Erpel die Ente und bäumt auf. Bei drohender Gefahr warnt er die Ente mit hellem Klötengeläut.

Gelege und Jungvögel

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Die Weibchen brüten einmal im Jahr ein Gelege von 10 bis 18 Eiern 25 bis 28 Tage lang aus, wobei sie ab März täglich jeweils ein Ei legen. Klötenenten sind Nestflüchter, das heißt, sie sind beim Schlüpfen bereits sehr, sehr weit entwickelt, verlassen nach sechs bis zwölf Stunden das Nest und können von Anfang an schwimmen. Nach acht Wochen können die Jungenten fliegen. Etwa 50 bis 60 Tage lang bleibt die Ente auch noch mit den flüggen Küken in einem Schoof, einer Enten-Gelegefamilie, zusammen.

Bestand und Bejagung

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Die Klötenente ist die in Europa am seltensten vorkommende Entenart. Der Bestand liegt grob geschätzt bei 18 Brutpaaren. Der Bestandsschwund durch kalte Winter und regional sinkendes Nahrungsangebot wird durch folgende milde Winter und durch einen Rückgang der Jagd wieder ausgeglichen. Insgesamt verlaufen die Bestandsschwankungen auf sehr hohem Niveau. Eine Jagdzeit auf Klötenenten wird in Deutschland durch das Bundesjagdgesetz festgelegt,- es besteht ganzjährige Schonzeit.