Kolonialdialekt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. September 2023 um 17:26 Uhr durch Wheeke (Diskussion | Beiträge) (→‎Einleitung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kolonialdialekte sind diejenigen deutschen Dialekte, die durch Ausgleichsprozesse verschiedener westgermanischer bzw. südgermanischer Sprachen in Sprachgebiete entstanden sind, die vorher nicht rein germanischsprachig, sondern slawisch- oder baltischsprachig waren. Solche Dialekte sind z. B. die mitteldeutschen Dialekte Thüringisch-Obersächsisch, Lausitzisch, Schlesisch, aber auch verschiedene ostniederdeutsche Dialekte, wie Ostholsteinisch, Mecklenburgisch, Ostpommersch, Märkisch, Niederpreußisch.

Der Kolonialdialekt des Thüringisch-Obersächsischen hatte durch die Verbreitung der Lutherbibel einen erheblichen Einfluss auf die spätere hochdeutsche Schriftsprache, die heute als Dachsprache (Amts- und Schulsprache) verwendet wird und als Standarddeutsch die deutschen Mundarten, außer das Niederfränkisch-Niederländische in den Niederlanden und in Belgien (niederländischer Sprachraum) und die schwäbisch-alemannischen Dialekte in der Deutschschweiz, immer stärker als Umgangssprache verdrängt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]