St.-Lamberti-Kirche (Bergen)

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St. Lamberti-Kirche
Kirchturm
Innenraum

Die St.-Lamberti-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Stadtkirche in Bergen im Landkreis Celle. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Soltau im Sprengel Lüneburg der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Geschichte

Wann hier erstmals eine Kirche stand ist nicht genau bekannt. Vermutlich zählt das Kirchspiel Bergen zu den Altkirchspielen des 9. Jahrhunderts. Die erste urkundliche Erwähnung des Kirchspiels (parrochia Berge) stammt aus dem Jahr 1197. Bekannt ist, dass 1631 der baufällige Turm der Kirche erneuert werden musste. 1728 wurde ein hölzerner Glockenturm neben der Kirche errichtet. 1736 wird der alte Kirchturm abgebrochen und 1750 durch einen neuen ersetzt.

Die jetzige klassizistische Saalkirche wurde 1826/27 erbaut. Es handelt sich um einen dreischiffigen Bau mit heruntergezogenen Decken über den Emporen, der 1900 nach Osten erweitert wurde. 1880/81 musste der Kirchturm erneuert werden. Er ist bis heute erhalten. Um 1900 wurde die Holztonnendecke im Mittelschiff mit einer ornamentalen Schablonenmalerei versehen, die bei der Renovierung der Kirche 1956 wieder entfernt wurde. Bei der gleichen Baumaßnahme wurde die Decke zur Vermeidung von Rissbildung mit einem Textilgewebe abgeklebt. Letzte umfangreiche Renovierungsarbeiten (Innen- und Außenrenovierung) fanden 1981/82 statt.

An der Außenfassade des Kirchengebäudes findet man noch alte Grabplatten – zum Teil aus dem 17. Jahrhundert.

Pastoren

Von 1872 bis 1881 wirkte als Pastor sec Ludwig Otto Adelbert Spitta (* 27. November 1845 in Wechold; † 27. Mai 1901 in Hameln), ein Sohn des deutschen Theologen und Dichters Carl Johann Philipp Spitta. Berühmt wurde er hier durch seine Predigten mit historischen, orts- und regionalgeschichtlichen Ausführungen, die auch als Buch mit 1875 gehaltenen Predigten und Vorträgen erschienen sind.[1]

Orgel

Orgel

1828 wurde in der Lambertikirche die erste Orgel aufgestellt, erbaut von dem Orgelbauer Johann Heinrich Christian Friedrich Lohstöder (Celle). Das Instrument hatte 22 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1914 erbaute die Orgelbaufirma Furtwängler und Hammer (Arnum) ein neues Orgelwerk in das historische Gehäuse mit 34 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Nach einigen Umbauten und Erweiterungen wurde das Instrument zuletzt durch die Orgelbaufirma Manufacture d’Orgues Muhleisen in Straßburg erneut umgebaut. Es hat heute 35 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen und Registertrakturen sind mechanisch.[2]

I Unterwerk C–f3
1. Prinzipal 8′
2. Gedackt 8′
3. Oktave 4′
4. Rohrflöte 4′
5. Nazard 3′
6. Terz 135
7. Oktave 2′
8. Larigot 113
9. Sifflet 1′
10. Basson 8′
Tremblant doux
II Hauptwerk C–f3
11. Bourdon 16′
12. Prinzipal 8′
13. Rohrflöte 8′
14. Gedackt 8′
15. Oktave 4′
16. Gemshorn 4′
17. Oktave 2′
18. Quinte 3′
19. Terz 135
20. Mixtur IV-VI 113
21. Trompete 8′
III Seitenwerk C–f3
22. Gedackt 16′
23. Holzflöte 8′
24. Gemshorn 8′
25. Prinzipal 4′
26. Doublette 2′
27. Cornett V 8′
28. Oboe d’amore 8′
Pedal C–f1
29. Flöte 16′
30. Flöte 8′
31. Flöte 4′
32. Posaune 16′
33. Trompete 8′
34. Clairon 4′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/I, I/P, II/P, III/P

Geläut

Die älteste Glocke (Dreikönigsglocke) stammt aus der Zeit um 1500 und befindet sich in einem eigenen Dachreiter. Das übrige Geläut (erhalten sind zwei Stahlglocken im Glockenturm) erhielt 1976 eine elektrische Läutemaschine durch die Herforder Elektricitätswerke Bokelmann & Kuhlo.

Commons: St.-Lamberti-Kirche (Bergen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludwig Otto Adelbert Spitta: Aus der Geschichte der St.Lamberti-Gemeinde zu Bergen bei Celle
  2. Informationen und Bilder der Orgel von St. Lamberti

Koordinaten: 52° 48′ 32,4″ N, 9° 57′ 44,7″ O