Pfarrkirche Gutau

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Katholische Pfarrkirche hl. Ägidius in Gutau

Die Pfarrkirche Gutau steht im Osten des Ortes außerhalb des Marktplatzes über einem im Norden steil abfallenden Gelände in der Marktgemeinde Gutau im Bezirk Freistadt in Oberösterreich. Die dem heiligen Ägidius geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Freistadt in der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Geschichte

Pfarrgeschichte

Die Kirche war wahrscheinlich anfangs eine Eigenkirche der Griesbacher und anfangs auf die hl. Maria geweiht. Urkundlich, wohl eine Fälschung im 13. Jahrhundert, wurde die Kirche im Jahr 1122[1] von Bischof Reginmar von Passau der Kloster Sankt Florian übergeben, die tatsächlich Übergabe der Kirche um diese Zeitangabe herum wurde aber angenommen. Urkundlich wurde 1131 eine Pfarre genannt,[1] das Pfarrgebiet ging von der Ortschaft Reichenstein bis zur böhmischen Grenze. 1717 wurde die Pfarre vom Stift Sankt Florian im Zuge eines Tausches an Graf Thomas Gundaker von Starhemberg abgetreten, für die Pfarre St. Gotthard im Mühlkreis. Der Tausch erhielt 1735 die bischöfliche Bestätigung.

Baugeschichte

Bischof Reginmar weihte 1131[1] den Chor und erhob die Kirche zur Pfarrkirche. Urkundlich wurde 1147[1] das Langhaus geweiht, die Nord-, West- und Ostmauern sind im Kern romanisch, am Westgiebel sind im Dachboden Giebelkonturen von zwei Vorgängerbauten erkennbar. Eine Erweiterung und ein grundlegender Umbau des Langhauses erfolgte von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts. Der Chor wurde im vierten Viertel des 14. Jahrhunderts neu erbaut. Im 14. Jahrhundert wurde die Südkapelle als Gruftkapelle auf einem darunterliegenden nicht zugänglichen ehemaligen Karner erbaut, bei der Langhauserweiterung verlor die Südkapelle durch die Öffnung zum Langhaus einen Teil der Nordwand und einen Teil des Polygons, heute ist die Gruftkapelle eine Loretokapelle. Der Turm ist im unteren Bereich im Kern romanisch, Aufstockungen erfolgten wohl im 14. Jahrhundert und im Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Kapelle im nördlichen Chorwinkel entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, heute die Taufkapelle. Die Sakristei aus dem Ende des 14. Jahrhunderts wurde im 19. Jahrhundert aufgestockt. Die Portalvorbauten wurden im Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. 1898/1899 wurden bei einer Renovierung die Werksteine überarbeitet und die Maßwerke der Fenster erneuert. 1958/1960 wurden die neugotischen Seitenaltäre entfernt. 1980, 2001 war eine Restaurierung innen, 1989 außen.

Ausstattung

Das Hochaltarbild Heiliger Ägidius und das Aufsatzgemälde schuf Clemens Beutler im Jahr 1679.[2]

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Mühlviertel 2003. Gutau, Pfarrkirche Hl. Ägidius, mit Grundrissdarstellung, Friedhof, S. 243–246.

Weblinks

Commons: Church of Saint Giles (Gutau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen der politischen Bezirke Perg und Freistadt (Östliches Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 11). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 978-3-7001-3103-8, S. 148, Nr. 11.4.7.16 (Kapitel „Gutau Markt“).
  2. Hannes Etzlstorfer: Drei ausgewählte barocke Altarbilder im Mühlviertel und ihre Motivquellen. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 39. Linz 1985, S. 153 (ooegeschichte.at [PDF] Altarbilder in St. Michael ob Rauchenödt, Gutau und St. Peter bei Freistadt).

Koordinaten: 48° 25′ 0,9″ N, 14° 36′ 49,2″ O