Öblarner Krampusspiel

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Das Öblarner Krampusspiel ist ein traditionelles, steirisches Volksschauspiel, welches im 18. Jahrhundert vor allem der geistigen und katholisch-religiösen Belehrung diente. Die Texte des Krampusspiels wurden erst 1989  schriftlich erfasst und bis dahin ausschließlich mündlich übermittelt. Während die Hauptvorführung alljährlich am Öblarner Marktplatz stattfindet, gibt es kleinere Stubenspiele, wo Laien von Tür zu Tür ziehen und nach Einwilligung in den Höfen der Bauern auftreten[1]. Seit dem 24. September 2014 zählt das Öblärner Krampusspiel zum Verzeichnis des Immatriellen Kulturerbes Österreichs, das von der österreichischen UNESCO-Kommission dokumentiert wird[2].

Spielverlauf

Im Zuge des Öblarner Krampusspiels ziehen Männer und Frauen in ihren zugeteilten Rollen (Schab, Jäger, Oberteufel Luzifer und seine Anhänger, Schmied, Habergeiß, der Tod und der Nikolaus) von einem Bauernhaus zum nächsten. Mit dem Auftritt des heiligen Nikolaus nimmt das Spiel eine positive Wende, weil dieser schließlich gute Kinder beschenkt. Vor Beginn des Spieles wird um Erlaubnis seitens der Bauern gebeten.[3]


Überlieferung

Das Öblarner Krampusspiel wurde erstmals in einer Nachricht von Erzherzog Johann erwähnt, der 1816 einem Teil des Spiels in Schloss Gstatt zugesehen hatte.[4] Weitergegeben wurde das Krampusspiel Jahrzehnte lang hauptsächlich durch mündliche Überlieferung. Erst 1989 kam das Landschaftsmuseum Schloss Trautenfels zum Entschluss, den Text des Spiels zu verschriftlichen.[5]

Träger

Die Interessengemeinschaft Krampusgruppe Öblarn setzt sich für die Fortführung und Konservierung der lokalen Ausprägung des Spieles ein. Dazu bietet sie neben der authentischen Aufführung weitere Aktionen an, um das Bewusstsein über den Brauch bei der Bevölkerung zu stärken. Die Gruppe organisiert Schnitz- und Bastelkurse, sowie Ausstellungen und Vorträge.

Einzelnachweise

  1. Österreichische UNESCO-Kommission: Öblarner Krampusspiel. Abgerufen am 17. Januar 2022.
  2. Öblarn Marktgemeinde: Krampusgruppe Öblarn. Abgerufen am 17. Januar 2022.
  3. ÖBLARNER KRAMPUSSPIEL. In: Österreichische UNESCO-Kommission. UNESCO, 2014, abgerufen am 17. Januar 2022.
  4. Univ.-Prof. Dr. Konrad Köstlin: Gutachterliche Äußerung zum: Öblarner Krampusspiel. In: Österreichische UNESCO-Kommission. 12. Juni 2014, abgerufen am 17. Januar 2022.
  5. Univ.-Prof. Dr. Olaf Bockhorn: Gutachten zu: Öblarner Krampusspiel. In: Österreichische UNESCO-Kommission. 1. Mai 2012, abgerufen am 17. Januar 2022.