Christian Boesch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Januar 2020 um 08:58 Uhr durch Schnabeltassentier (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Christian Boesch (* 27. Juli 1941 in Wien) ist ein österreichischer Opernsänger (Bariton).

Leben

Christian Boesch ist der Sohn der Sopranistin und Kammersängerin Ruthilde Boesch, die ihn auch im Gesang unterrichtete, und von A. E. Boesch. Sein Bruder ist der Schriftsteller Wolfgang Boesch. Christian Boesch studierte von 1959 bis 1964 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Kammersänger Alfred Jerger und später in Mailand und Triest. Später studierte er auch noch Theaterwissenschaften und Germanistik an der Universität Wien (Dr. phil. 1985). Seine Gesangskarriere führte ihn nach Bern, Wien, Saarbrücken, Kiel und wieder nach Wien. Bekannt wurde Boesch vor allem für die Partie des Papageno aus der Zauberflöte bei den Salzburger Festspielen. Er trat auch an vielen anderen europäischen Opernhäusern auf. Besonders beliebt waren seine Auftritte mit dem Tölzer Knabenchor.

Ein besonderes Anliegen von ihm war, Kindern die Oper näherzubringen. Die Zauberflöte für Kinder war eines seiner Projekte, die er in ganz Europa aufgeführt hatte. Die Zauberflöte für Kinder erreichte etwa 450.000 Kinder: „Sie wurde in Köln 120 Mal ausverkauft gespielt, jedes Mal vor 1000 Kindern. Es wurde ein Fernsehfilm gemacht, der auch noch in Channel 13 in den USA gelaufen ist. Millionen Kinder haben es erlebt – und wenn es nur einige wenige waren, die bleiben, hatte das Unternehmen schon seinen Sinn“.[1] Im Jahr 1985 konnte der damalige ORF-Programmintendant Ernst Wolfram Marboe, der auch die Regie führte, Christian Boesch überreden die Hauptrolle in dem interaktiven Fernseh-Singspiel, frei nach Ferdinand Raimund, unter dem Namen „Simsalabim Bam Bum oder Der Barometermacher auf der Zauberinsel“, eine Ko-Produktion von ZDF und ORF zu übernehmen.

1986 wanderte Boesch nach Chile aus, laut eigener Darstellung aus einer Überreaktion auf die Katastrophe von Tschernobyl. Seitdem führt er in dem Land, das er von früheren Auftritten kannte, eine biologische Landwirtschaft. Außerdem gründete er in seiner neuen Heimat eine Musikschule.

Christian Boesch ist Vater von sieben Kindern, darunter der Bassbariton Florian Boesch.[2]

Auszeichnungen

Werke

  • Così fan tutte. Spiegelung von Mozarts unbewältigtem Schicksal. Analyse und Dokumentation aus der Sicht eines Mozartsängers. Dissertation. Universität Wien, Wien 1984, OBV.
  • Papageno als Mittler, Adaption und Bearbeitung bekannter Werke des Repertoires. In: Isolde Schmid-Reiter (Hrsg.): Kinderoper. Asthetische Herausforderung und pädagogische Verpflichtung. Köthen 2004, S. 66–70.
  • Wolfgang Amadeus Mozart. Die Zauberflöte für Kinder. Stuttgart 2006.
  • Ich bin der beste Geist von der Welt. Papageno erzählt die Geschichte von der Zauberflöte. Wien 2006.

Einzelnachweise

  1. Boesch, 2004, S. 68.
  2. a b BB/GDe: Boesch, Familie. In: musiklexikon.ac.at, 6. Mai 2013, abgerufen am 3. August 2014.