Jensensche Formel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Dezember 2019 um 11:47 Uhr durch Christian1985 (Diskussion | Beiträge) (→‎Beispiel: Polynome).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der Mathematik gibt die Jensensche Formel eine Formel für die Integration einer analytischen Funktion über den Rand eines Kreises. Die Formel ist nach dem dänischen Mathematiker Johan Ludwig Jensen benannt, der sie 1899 erstmals beschrieb.

Sie ist von grundlegender Bedeutung in der Nevanlinna-Theorie (Wertverteilungstheorie).

Formel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine analytische Funktion und seien ihre Nullstellen in der Kreisfläche für ein . Dann gilt

Falls in keine Nullstellen hat, erhält man den Mittelwertsatz von Gauß für die harmonische Funktion .

Beispiel: Polynome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Fundamentalsatz der Algebra lässt sich jedes Polynom über zerlegen als

.

Aus der Jensenschen Formel folgt dann mit :

Beispiel: lässt sich zerlegen als mit . Wegen folgt daraus

.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. Jensen: Sur un nouvel et important théorème de la théorie des fonctions. In: Acta Mathematica. (Springer Netherlands) 22, 1899, S. 359–364. (französisch)
  • P. Borwein, T. Erdélyi: Jensen’s Formula. §4.2.E.10c In: Polynomials and Polynomial Inequalities. Springer-Verlag, New York 1995, ISBN 0-387-94509-1, S. 187.
  • S. G. Krantz: Jensen’s Formula. §9.1.2 In: Handbook of Complex Variables. Birkhäuser, Boston MA 1999, ISBN 3-7643-4011-8, S. 117–118.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]