Hableány

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Hableány
Die Hableány 2017
Die Hableány 2017
Schiffsdaten
Flagge Ungarn Ungarn
Schiffstyp Ausflugsschiff
Klasse Projekt 544
Stapellauf 1949
Verbleib verunglückt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 27,75 m (Lüa)
Breite 4,8 m
Tiefgang (max.) 0,89 m
Maschinenanlage
Maschinen­leistung 150 PS (110 kW)
Höchst­geschwindigkeit 19 kn (35 km/h)
Sonstiges

Die Hableány (deutsch: Nixe) war ein Ausflugsschiff, das am 29. Mai 2019 in Budapest verunglückte.

Schiff

Die Hableány wurde 1949 in Cherson in der Sowjetunion gebaut[1] und war ein 27 Meter langes Schiff, das Platz für 60 Passagiere bot. Es wurde von einem 150-PS-Motor angetrieben.[2]

Unglück

Am Abend des 29. Mai 2019 befanden sich 35 Personen, 33 Südkoreaner und 2 ungarische Crewmitglieder,[3][4] auf dem Schiff zur routinemäßigen Fahrt zwecks Besichtigung des Uferbereichs der Donaumetropole. Um 21:05 Uhr kam es unter der Margaretenbrücke zur Kollision mit dem viel größeren Flusskreuzfahrtschiff Viking Sigyn. Die Hableány sank rasch. Aufgrund des schlechten Wetters sollen sich deren Passagiere unter Deck befunden haben.[5] Unmittelbar nach dem Unglück konnten von anderen Schiffen sieben Passagiere lebend aus dem Wasser geborgen werden.[6]

Bergungsarbeiten am 30. Mai 2019

Um 21:15 Uhr traf ein Notruf bei der Polizei ein, worauf Such- und Rettungseinsätze von Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst eingeleitet wurden. Sieben Todesopfer wurden gefunden, 21 Personen sind noch vermisst.[5] Die Geretteten werden wegen Unterkühlung in Krankenhäusern versorgt, ihr Zustand ist stabil.

Am nächsten Tag erreichte ein Militärschiff mit Tauchern die Unglücksstelle, um das in etwa 3 bis 4 Metern Tiefe liegende Wrack zu untersuchen. Noch verhindern jedoch hoher Wasserstand, starke Strömung und schlechte Sicht Tauchgänge.

Die Bergung wird voraussichtlich einige Tage dauern.[5]

Reaktionen zum Unglück

Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in bat die ungarische Regierung direkt nach dem Unglück, die Suche nach den noch vermissten Südkoreanern weiter voll zu unterstützen. Er dankte Premierminister Viktor Orbán für die aktive Rettungsaktion. Südkorea entsendete auch ein eigenes Rettungsteam nach Ungarn.[7] Die neun Rettungstaucher stießen am Freitag zu der Rettungsoperation hinzu.[4] Weiterhin reiste auch die südkoreanische Außenministerin Kang Kyeong-hwa nach Ungarn, um dort eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó abzuhalten.[4] Der Kapitän der Viking Sigyn wurde in Untersuchungshaft genommen.[8]

Commons: Hableány – Sammlung von Bildern

Belege

  1. Bolcsó Dániel: Ezertonnás szállodahajó süllyesztette el a 40 tonnás Hableányt. In: index.hu. 30. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019 (ungarisch).
  2. Főoldal – 0530. In: pandeck.hu. Abgerufen am 30. Mai 2019 (ungarisch, koreanisch, englisch).
  3. Lee Min-hyung: Korea joins Hungary in search operations after boat disaster. In: The Korea Times. 31. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  4. a b c Sohn Guk-hee, Baek Min-jeon, Esther Chung: Rescue team of divers joins search for 19 missing Koreans. 1. Juni 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  5. a b c Schiffsunglück in Budapest: Kaum noch Hoffnung für 21 Vermisste. In: orf.at. 30. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019.
  6. Schiffsunglück in Budapest: Sieben Tote, "minimale Hoffnung" bei Vermissten. In: derstandard.at. 30. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019.
  7. Moon asks Hungary to do its best to rescue missing S. Koreans. In: The Korea Herald. Yonhap, 30. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  8. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-05/budapest-donau-schiffsunglueck-todesopfer-kapitaen-verhaftung