Pfarrkirche Nenzing

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Kath. Pfarrkirche hl. Mauritius in Nenzing

Die Pfarrkirche Nenzing steht in der Marktgemeinde Nenzing im Walgau in Vorarlberg. Die römisch-katholische Pfarrkirche hl. Mauritius gehört zum Dekanat Walgau-Walsertal in der Diözese Feldkirch. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutzf3.

Geschichte

Eine Kirche wurde um 842 mit in Nanzingas ecclesia genannt. 948 wurde von Otto I. eine Eigenkirche an den Bischof von Chur geschenkt. 1669 wurden Frühmeßpfründe gestiftet. Die heutige Kirche hat einen Turmunterbau um 1300, einen Chor um 1450, ein Langhaus welches nach einem Brand 1633 1634 erweitert, 1637 geweiht, 1852 verlängert wurde. Restaurierungen waren 1900, 1955 und 1982/1983. Bei der Grabung 1982 wurde eine Karolingische Anlage ergraben.

Architektur

Der Kirchenbau in der Mitte von Nenzing ist von einem Friedhof umgeben. Die Kirche hat ein barockes Langhaus und einen gotischen Chor unter einem gemeinsamen Satteldach. Das Satteldach wurde über der Westfassade gewalmt. Der Südturm trägt einen Giebelspitzhelm. Die nördlich am Chor angebaute zweigeschossige Sakristei hat ein Walmdach.

Bei der Grabung 1982 wurde eine karolingische Kirchenanlage ergraben. Einer gestelzten Hauptapsis ist nördlich eine kleinere Apsis angesetzt. Es wurde eine freistehende Mensa mit einer rückwärtigen Nische festgestellt. In der Hauptapsis waren sechs Stiftungsgräber. Die karolingische Anlage war mit einem frühgotischen Chor mit einem Siebenzwölftelschluss ummantelt und ist mit dem heutigen gotischen Chor mit einem Fünfachtelschluss ummantelt.

Das Langhaus mit Spitzbogenfenstern hat in der Südwand unter eingekürzten Fenstern zwei Rechteckportale mit Vorzeichen auf zwei Säulen. Das Portal in der Nordwand hat ein Türrelief mit Symbolen der Vergänglichkeit mit Sense, Sanduhr und einer abgebrochenen Kerze. Die Westfassade hat vier Halbkreisfenster und ein Rechteckportal mit einem Vorzeichen auf zwei Säulen. Im Chorscheitel ist ein Kreisfenster. Der Südturm zeigt Rundbogenblendnischen, ein gerades Gesims und übereinanderliegende Flachbogenschallöffnungen. Die Nordseite des Turmes hat ein romanisches Schall-Loch. Der Turm trägt einen Giebelspitzhelm aus 1852 und zeigt ein Fresko Mauritius und Agatha des Malers Albert Rauch (1952).

Das Kircheninnere zeigt ein sechsjochiges Langhaus mit einem Stichkappengewölbe auf Doppelpilastern mit einem gemeinsamen Gesims mit Stuckkapitellen und Stuckkartuschen auf halber Höhe und profilierten Stuckleistenrahmungen bei den Fenstern. Der eingezogene rundbogige Chorbogen zeigt stuckierte Rocaille. Der eingezogene zweijochige Chor hat ein Netzrippengewölbe mit zwei runden Schlusssteinen und auf Konsolen ruhenden Rippen. Die Westempore auf vier Säulen und einer geraden Brüstung erstreckt sich tief über drei Joche.

Die Fresken im Langhaus vorne Pfingstwunder, mittig Auferstehung Christi, rückwärts Anbetung der Hirten malte der Maler Johann Matthias Jehly (1792). Der 1852 angebaute Langhausteil zeigt das Bild Mariä Himmelfahrt nach Tizian vom Maler Alfons Luger (1900). Es gibt weitere Malereien in Zwickelkartuschen. Die Glasmalerei im Chor aus dem 19. Jahrhundert zeigt links Josef und rechts Andreas.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Vorarlberg 1983. Nenzing, Pfarrkirche hl. Mauritius, S. 320–321.

Weblinks

Commons: Pfarrkirche Hl. Mauritius (Nenzing) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 11′ 8,7″ N, 9° 42′ 15,6″ O