Die große Chance

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Fernsehserie

Die große Chance ist eine Talentshow im Österreichischen Rundfunk, die zwischen 1980 und 1990 im Abendprogramm lief. Seit 2011 läuft unter diesem Namen eine Neuauflage mit Wettbewerbscharakter.

Geschichte

1980 bis 1990

Die große Chance galt als indirekter österreichischer Nachfolger zur Show-Chance, die von 1969 bis 1973 produziert worden war. Bei der Sendung ging es um den Auftritt vor einem großen Publikum und es gab keinen Wettbewerb. In jeder Folge der Sendung „Die große Chance“ wurden neue Talente aus Österreich vorgestellt. Moderiert wurde die Sendung bis 1987 von Peter Rapp, der damals mehrere Shows im ORF präsentierte, 1988 übernahm die Moderation Thomas Klock, im darauf folgenden letzten Jahr Elisabeth Engstler. Talente, die durch diese Show vorgebracht wurden, waren unter anderem die Jazzsängerin Ines Reiger, der Entertainer Mat Schuh, der Kabarettist und Schauspieler Andreas Steppan, Andy Borg, Eva Lind und Alexander Bisenz.

Neuauflage

Seit 9. September 2011 läuft eine Neuauflage der Sendung auf ORF eins. Diese wird von Doris Golpashin und Andi Knoll, sowie Tom Walek moderiert. Im Sommer 2011 begann der Radiosender Ö3 mit dem ORF-Fernsehen die Suche nach Talenten in Österreich. Die Vorcastings wurden von Tom Walek und Doris Golpashin geleitet. In den Live-Final-Shows werden die Künstler von einer fünfköpfigen Band namens Heavy Talents unter der Leitung von Wolfgang Lindner jr. live begleitet.

Die erste Wertung vergibt eine vierköpfige Jury – bestehend aus Moderator Peter Rapp (in der ersten Staffel Zirkusdirektor Bernhard Paul), Popsängerin Sabine Kapfinger, Ballerina Karina Sarkissova und dem deutschen Rapper Sido, welcher nach einer Auseinandersetzung mit Dominic Heinzl in der darauf folgenden Sendung vom 26. Oktober 2012 einmalig durch Rudi Roubinek ersetzt wurde. Jeder Juror vergibt ein Plus oder ein Minus das vor ihm aufleuchtet, bei Gleichstand stimmt das Publikum mittels Fernbedienung ab, ob ein Weiterkommen möglich ist. Am Ende einer Sendung vergibt die Jury in geheimer Sitzung drei und das Publikum per Abstimmung ein Ticket für die nächste Stufe.

Zwölf Kandidaten werden durch Televoting für die drei Halbfinalshows nachnominiert. In den Halbfinalshows werden ebenfalls durch Jury und Saalpublikum Kandidaten ermittelt, aus denen per Televoting zwei Finalkandidaten ausgewählt werden. Für den dritten Finalkandidaten nominiert jedes Jurymitglied einen der übrigen Kandidaten. Derjenige der vier ausgewählten mit den meisten Stimmen aus dem Televoting erreicht das Finale. Im Finale wird der Sieger durch Televoting ermittelt.

Erste Staffel

Die erste Staffel der Neuauflage begann am 9. September 2011. Die ersten sechs Folgen wurden Anfang September in den Rosenhügel-Filmstudios aufgezeichnet, die restlichen drei Recall-Shows und das Finale liefen ab Ende Oktober live auf ORF eins. Für größere Aufmerksamkeit sorgte die Kandidatin Chiara Kerper, die in der zweiten Folge ihre eigene Interpretation des Shakira-Songs Waka Waka (This Time for Africa) präsentierte. Sie erreichte mit dem Titel Platz 19 der österreichischen Single-Charts. Die Sängerin Christine Hödl belegte den ersten Platz und erhielt als Gewinnerin 100.000 Euro.

Ergebnisse
Erste Halbfinalshow
Name(n) Talent Ergebnis der
Halbfinalshow
Conchita Wurst Gesang 1. Platz
Werner Otti Gesang 2. Platz
The Freaks Akrobatik Jury
Nicole Gelsinger Gesang ausgeschieden
Hasar Pub Team Einrad ausgeschieden
Drumartic Percussion ausgeschieden
Die Sondercombo Gesang ausgeschieden
Chiara Kerper Gesang ausgeschieden
Marcel Huber Gesang ausgeschieden
Jonas Witt Akrobatik ausgeschieden
Christian Kerschdorfer Ballakrobatik ausgeschieden
Viktoria Lapidus Hoola-Hoop ausgeschieden
Zweite Halbfinalshow
Name(n) Talent Ergebnis der
Halbfinalshow
Nina Gartler Gesang 1. Platz
Bernhard Reider Gesang 2. Platz
Alexander Wengler Tanz Jury
Nihils Gesang ausgeschieden
Thommy Ten Zauberei ausgeschieden
Footbag Vienna Footbag ausgeschieden
Michaela Fischer Gesang ausgeschieden
FRK Danceschool Tanz ausgeschieden
Marcel Bedernik Gesang ausgeschieden
Die Drei Gesang ausgeschieden
Harmonic Sanfona Orchestra Akkordeon ausgeschieden
Sandra Seiwald Gesang ausgeschieden
Dritte Halbfinalshow
Name(n) Talent Ergebnis der
Halbfinalshow
Magic Acrobatics Akrobatik 1. Platz
Christine Hödl Gesang 2. Platz
Valerian Kapeller Diabolo Jury
Awoba Bagshaw Gesang ausgeschieden
Anna Buchegger Gesang ausgeschieden
Anton Fuchs Gesang ausgeschieden
Chris Kiliano Akrobatik ausgeschieden
Lydia Prenner-Kasper Kabarett ausgeschieden
Dominik Ofner Gesang ausgeschieden
Gert Smetanig Zaubern ausgeschieden
Company X Tanz ausgeschieden
Jochen Wörister und Florian Steiner Alpenglocken ausgeschieden
Finale
Platz Name(n) Talent Ergebnis des
Finales (Prozentangabe)
1 Christine Hödl Gesang 27,85 %
2 Valerian Kapeller Diabolo 14,33 %
3 Magic Acrobatics Akrobatik 13,17 %
4 Alexander Wengler Tanz 12,19 %
5 The Freaks Akrobatik 10,78 %
6 Conchita Wurst Gesang 7,91 %
7 Werner Otti Gesang 5,41 %
8 Bernhard Reider Gesang 5,12 %
9 Nina Gartler Gesang 3,24 %
Kontroversen um Kandidaten

In der zweiten Sendung der Neuauflage trat der Kandidat Helmut Link auf, der sein Talent auf der Mundharmonika beweisen wollte. Nach der Sendung bekam der ORF mehrere Beschwerden, da das von Link vorgetragene Lied große Ähnlichkeiten mit dem verbotenen Horst-Wessel-Lied hatte. Daraufhin nahm der ORF den Kandidaten von der Homepage der Show und schnitt dessen Auftritt aus der Nacht-Wiederholung und dem Stream in der ORF TVthek.[1]In Folge drei trat der Krone-Journalist Michael Jeannée mit seinem Kandidaten, Heurigenwirt Martin Zimmermann, auf, der Motorengeräusche imitieren sollte. Als Jeannée ihn vorstellen wollte, kam es zu einem Wortgefecht mit Jury-Mitglied Sido, der seinen Auftritt als arrogante Scheiße bezeichnete. Dieser kritisierte auch zwei seiner Kollegen als ängstlich vor einer möglichen Rache Jeannées in dessen Kolumne. Bei der Abstimmung der Juroren kam es zu einer Pattsituation, sodass das Publikum entscheiden durfte, ob Zimmermann in die nächste Runde aufsteigen sollte. Schließlich schied der Kandidat aus der Show aus.[2]

Rezeption

In der ersten Folge erreichte die Show die durchschnittliche Zuseherzahl von 672.000 und einen Marktanteil von 28 Prozent beim Gesamtpublikum, was weit über den Quoten des Vorgängers auf dem Sendeplatz (Helden von morgen) war.[3]

Folge 6 der ersten neuen Staffel sorgte für den besten Wert auf dem Sendeplatz in der Zielgruppe der 12- bis 29-Jährigen seit 2007.[4]

Folge Erstausstrahlung Quote Zielgruppe Quote gesamt
Castings:
Folge 1 Fr, 9. Sept. 2011 42 % (12- bis 29-Jährige) 672.000 Zuschauer; 28 % Marktanteil[3]
Folge 2 Fr, 16. Sept. 2011 33 % (12- bis 49-Jährige) 574.000 Zuschauer; 24 % Marktanteil[3]
Folge 3 Fr, 23. Sept. 2011 39 % (12- bis 49-Jährige) 683.000 Zuschauer; 28 % Marktanteil[3]
Folge 4 Fr, 30. Sept. 2011 30 % (12- bis 49-Jährige) 478.000 Zuschauer; 20 % Marktanteil[3]
Folge 5 Fr, 7. Okt. 2011 37 % (12- bis 49-Jährige) 702.000 Zuschauer; 27 % Marktanteil[3]
Folge 6 Fr, 14. Okt. 2011 42 % (12- bis 49-Jährige) 751.000 Zuschauer; 30 % Marktanteil[3]
Halbfinale:
Folge 7 Fr, 21. Okt. 2011 48 % (12- bis 49-Jährige)[5] 792.000 Zuschauer; 31 % Marktanteil[3]
Folge 8 Fr, 28. Okt. 2011 689.000 Zuschauer; 27 % Marktanteil[3]
Folge 9 Fr, 4. Nov. 2011 37 % (12- bis 49-Jährige) 738.000 Zuschauer; 28 % Marktanteil[3]
Finale:
Folge 10 Fr, 11. Nov. 2011 53 % (12- bis 49-Jährige)[5] 946.000 Zuschauer; 36,0 % Marktanteil[3]

Zweite Staffel

Gleich nach dem Finale der ersten Staffel der Neuauflage begann die Bewerbungsfrist für die zweite Staffel. Ausgestrahlt wird die zweite Staffel seit dem 7. September 2012. Statt Bernhard Paul übernimmt der ehemalige Moderator der Sendung Peter Rapp einen Platz in der Jury.[6] Nach der ersten Halbfinalshow wurde am 20. Oktober 2012 bekannt, dass sich der ORF von Sido wegen Handgreiflichkeiten direkt nach der Sendung mit Dominic Heinzl trennte.[7] Die Kunstfigur Seyffenstein (alias Rudi Roubinek) aus Wir sind Kaiser ersetzte in der Sendung vom 26. Oktober 2012 Sido in der Jury.[8] Am 31.Oktober 2012 gab der ORF bekannt, dass Sido ab der dritten Halbfinalshow am 2. November 2012 wieder in der Jury sitzt.[9] Als Gewinner ging das Dog-Dance-Duo Alexandra und Esprit hervor.[10]

Ergebnisse
Erste Halbfinalshow
Name(n) Talent Ergebnis der
Halbfinalshow
Claus Durstewitz Gesang 1. Platz
Petra und Christian Tanzen 2. Platz
Empty Flags Band Jury
Die Zupprmandor Gesang und Zeichnen ausgeschieden
The Skateboard-Masters Skateboarding ausgeschieden
The Austrian Skip Company Rope Skipping ausgeschieden
Swingin’ Crocs Tanzen ausgeschieden
Thomas Schneider Gesang ausgeschieden
Studio Percussion school Percussion, Schlagzeug ausgeschieden
Laura Kamhuber Gesang ausgeschieden
Zweite Halbfinalshow
Name(n) Talent Ergebnis der
Halbfinalshow
The Uptown Monotones Band 1. Platz
Alexandra und Esprit Dog-Dance 2. Platz
Mark "Kram" Agpas Gesang Jury
inmot!on Yo-Yo-Artistik ausgeschieden
TVP Show Stars Chearleading ausgeschieden
Anika-Plattler Schuhplatteln und Ziehharmonika ausgeschieden
Lara Szenczy Gesang ausgeschieden
The KK Band ausgeschieden
Marianne Schöftner Gesang ausgeschieden
Austria Pur Band ausgeschieden
Dritte Halbfinalshow
Name(n) Talent Ergebnis der
Halbfinalshow
Solid Tube Band 1. Platz
Die Grabenlandbuam Band 2. Platz
Flo und Wisch Kabarett Jury
Nina Schwarzott Gesang ausgeschieden
Malcolm Henry Gesang ausgeschieden
Kata Mackh Dance Company Tanzen ausgeschieden
Philipp Doboczky Hip-Hop Tanzen ausgeschieden
Albert Tröbinger Kontaktjonglage ausgeschieden
VORTEXES Trampolin-Akrobatik ausgeschieden
Eduard Babadost Gesang ausgeschieden
Finale
Name(n) Talent
Alexandra und Esprit Dog-Dance
Solid Tube Band
Flo und Wisch Kabarett
Mark "Kram" Agpas Gesang
Petra und Christian Tanzen
The Uptown Monotones Band
Empty Flags Band
Claus Durstewitz Gesang
Die Grabenlandbuam Band

Dritte Staffel

Am 16. April 2013 wurde im Hitradio Ö3 bekanntgegeben, dass der ORF eine dritte Staffel der großen Chance produzieren möchte. An Stelle von Doris Golpashin übernahm Alice Tumler die Moderation an der Seite von Andi Knoll.[11] Die landesweiten Castings starteten am 25. Mai 2013 in Wien und endeten am 8. Juni 2013 in Graz. Die Liveshows wurden im Oktober und November 2013 ausgestrahlt. Im Finale am 8. November 2013 siegte Thomas David. Die Zuseherzahl im Finale lag mit 782.000 Menschen bei einem Marktanteil von 31% während der Show und 733.000 (40%) in der folgenden Entscheidungsshow. [12]

Finale
Platz Name(n) Talent
1 Thomas David Gesang
2 Trio Piller Musikgruppe - Zwei Geigen und ein Akkordeon
3 Dance Industry Tanzgruppe
4 Johannes Raupl Gesang und Ziehharmonikaspielen
5 Kaiser Franz Josef Band

Vierte Staffel

In der vierten Staffel besteht die Jury aus Oliver Pocher, Larissa Marolt, Petra Frey und Peter Rapp. Die Ausstrahlung der fünf aufgezeichneten Castingshows begann am 12. September 2014, die Livesendungen werden ab 17. Oktober 2014 gesendet.

Die große Comedy Chance

Fernsehserie

2012 wurde ein Spin-off mit dem Namen Die große Comedy Chance gezeigt, für die man sich ab September 2012 bewerben konnte. Im Gegensatz zum ursprünglichen Konzept beschränkte man sich bei dieser Castingshow ausschließlich auf lustige Beiträge.[13] Die Show bestand aus zwei Ausgaben (einer Casting- und einer Finalshow) und wurde am 16. und 23. November ausgestrahlt.[14] Die Jury setzte sich aus Peter Rapp, Ulrike Beimpold, und Eva Maria Marold zusammen. Den vierten Platz am Jurorentisch sollte ursprünglich der Rapper Sido einnehmen, dieser wurde jedoch durch den Ö3-Moderator Robert Kratky ersetzt.[15] . Von 37 Teilnehmern wurden acht ins Finale gewählt. Dort wurde auch die Side-Band Heavy Talents unter der Leitung von Wolfgang Lindner jr. wieder live eingesetzt. Der erste Platz war mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro dotiert.[16] Sieger wurde die Gruppe „Zwa Voitrottln“.

Teilnehmer
Zwa Voitrottln
Klaus Bandl
Erwin
Fredi Jirkal
Der Blonde Engel
Josef Burger
Heinz Hofbauer
Bernhard Lentsch
Ka(rl)barett

Am 10. und 17. Jänner 2014 wurde eine zweite Staffel des Bewerbs mit Oliver Pocher, Peter Rapp, Eva Maria Marold sowie Ulrike Beimpold in der Jury ausgestrahlt.[17][18] Der belgische Stand-Up-Comedian Olivier Sanrey siegte.[19]

Teilnehmer
Olivier Sanrey
Aida Loos
Franz Mario Prosch
Leopold Toriser
Frauenzimmer Deluxe
2gewinnt
Nepo Fitz
Marcel Kösling
Simplice Mugiraneza

Einzelnachweise

  1. Horst Wessel oder doch harmloses Volkslied?, kurier.at (Memento vom 23. September 2011 im Internet Archive)
  2. kurier.at (Memento vom 20. September 2008 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  3. a b c d e f g h i j k ORF Mediaresearch
  4. Die große Chance: Quotenrekord beim letzten Casting, Die Presse, 15. Mai 2012
  5. a b Diese Angaben beziehen sich auf die Entscheidungsshow
  6. Peter Rapp in der Jury der „Großen Chance“, Der Standard, 15. Mai 2012
  7. http://kurier.at/kultur/4516448-good-bye-orf1-sido-nimmt-rauswurf-gelassen.php
  8. http://diepresse.com/home/kultur/medien/1306006/Die-Grosse-Chance_Roubinek-ersetzt-Sido
  9. http://diepresse.com/home/kultur/medien/1307546/Sido-kehrt-zur-Grossen-Chance-zurueck?_vl_backlink=/home/index.do
  10. Die große Chance - ORF
  11. 3. Staffel von der großen Chance. Online auf oe3.orf.at.
  12. http://kurier.at/kultur/medien/thomas-david-gewinnt-die-grosse-chance/34.772.880
  13. ORF • „Die große Comedy Chance“: news.at
  14. Die große Comedy Chance. orf.at, abgerufen am 10. November 2012.
  15. „Die große Comedy Chance“: Robert Kratky statt Sido als Juror – Tiroler Tageszeitung Online
  16. Diesmal wird Comedy gecastet | tvbutler.at (abgerufen am 21. Oktober 2012)
  17. http://derstandard.at/1379293460449/ORF-engagiert-Oliver-Pocher-fuer-die-Grosse-Comedy-Chance
  18. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140110_OTS0113/die-grosse-comedy-chance-die-neun-finalisten-stehen-fest
  19. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140117_OTS0124/olivier-sanrey-holte-sich-den-sieg-bei-der-grossen-comedy-chance