Yazdegerd II.

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Münze Yazdegerds II.

Yazdegerd II. (persisch یزدگرد Yazdgerd [jæzdˈgʲerd]) († 457) regierte von 438 oder 439 bis 457 als persischer Großkönig der Spätantike aus dem Geschlecht der Sassaniden.

Yazdegerd war der Sohn seines Vorgängers Bahram V. Seine Regierungszeit war geprägt von ständigen militärischen Auseinandersetzungen: Gleich zu Beginn brachen 440/41 Kampfhandlungen mit dem Oströmischen Reich aus; der Krieg, dessen Anlass unklar ist (Kaiser Theodosius II. hatte wohl die 422 vereinbarten Zahlungen an die Perser eingestellt) und der vermutlich primär als Machtdemonstration des neuen Königs gedacht war, konnte jedoch schon nach wenigen Monaten beendet werden.[1] Die Römer scheinen den Frieden mit Tributen erkauft zu haben. Möglicherweise wurde daneben sogar ein regelrechtes Bündnis zwischen den beiden Reichen geschlossen; zumindest berichten einige armenische Quellen von der Beteiligung römischer Truppen an einem Feldzug des Königs im Jahr 443. An der Nordostgrenze kam es wiederholt zu Kämpfen mit den hunnischen Hephthaliten, derer Yazdegerd nur unter großen Mühen und auch nur vorläufig Herr werden konnte.

Innenpolitisch ordnete Yazdegerd lokal begrenzte Christenverfolgungen an; offenbar war er dabei auch dem Druck seiner zoroastrischen Priester erlegen, entscheidend dürften aber politische Motive gewesen sein: Durch Zwangsmissionierungen sollten wohl gerade Gebiete an der Peripherie des Reiches stärker an Persien gebunden werden. Dies führte 449 zu einem Aufstand im überwiegend christlichen Persarmenien, der jedoch 451 niedergeschlagen werden konnte, da die Römer, die durch den Konflikt mit Attila gebunden waren, nicht eingriffen. Nach Yazdegerds Tod folgte ihm zunächst sein ältester Sohn Hormizd als Hormizd III. nach, der aber bald in einen Bürgerkrieg verwickelt werden sollte.

Literatur

Anmerkungen

  1. Geoffrey B. Greatrex: The two fifth-century wars between Rome and Persia. In: Florilegium. Band 12, 1993, S. 1–14.
VorgängerAmtNachfolger
Bahram V.König des neupersischen Reichs
438–457
Hormizd III.