„Kanadische Beteiligung am Krieg in Afghanistan“ – Versionsunterschied

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Die Hilfen Kanadas für Afghanistan belaufen sich für die Zeit von 2001 bis 2011 auf C$1,9 Milliarden Kanada-Dollar (1,8 Milliarden US-Dollar)<ref>[http://uk.reuters.com/article/idUKN1038552320080610 Reuters: Canada says boosting and refocusing Afghan aid]</ref>. Insgesamt wird der finanzielle Aufwand auf 7,5 Milliarden Kanada-Dollar geschätzt.<ref>[http://www.thestar.com/printArticle/339588 thestar.com: Afghan mission $1B over budget]</ref>
Die Hilfen Kanadas für Afghanistan belaufen sich für die Zeit von 2001 bis 2011 auf C$1,9 Milliarden Kanada-Dollar (1,8 Milliarden US-Dollar)<ref>[http://uk.reuters.com/article/idUKN1038552320080610 Reuters: Canada says boosting and refocusing Afghan aid]</ref>. Insgesamt wird der finanzielle Aufwand auf 7,5 Milliarden Kanada-Dollar geschätzt.<ref>[http://www.thestar.com/printArticle/339588 thestar.com: Afghan mission $1B over budget]</ref>

== Literatur ==
Banerjee, Capstick, Hayes: ''The Canadian Case''. In Mark Sedra, Geoffrey Hayes (Hrsg): ''Afghanistan: Transition under Threat''. Laurier University Press 2008, ISBN 978-1554580118, S. 241–298.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 13. Januar 2011, 05:11 Uhr

Der Einsatz der Kanadischen Streitkräfte im Krieg in Afghanistan wird unterteilt in die 2001 beginnende Operation Apollo und die folgende Operation Athena, die von 2003 bis heute andauert. Kanada beteiligte sich somit sowohl an der von den Vereinigten Staaten geführten Operation Enduring Freedom als auch an der internationalen Mission ISAF.

Einsatz

Der Einsatz der kanadischen Streitkräfte und der humanitären Hilfe in Afghanistan wird geführt vom Canadian Expeditionary Force Command. Zusätzlich gibt es noch das Canadian Special Operations Forces Command, das für den Einsatz von Spezialkräfte zuständig ist.

Von 2001 bis zum Dezember 2010 sind 154[1] kanadische Soldaten in Afghanistan gestorben.

Einige größere militärische Operationen mit kanadischer Beteiligung sind:

Geschichte

Die kanadische Regierung unter Premierminister Jean Chrétien (bis zum 12. Dezember 2003) entsandt im Dezember 2001 Spezialeinheiten der Joint Task Force 2 nach Afghanistan als Teil einer multinationalen Militäroperation namens Task Force K-Bar.[2]

Am 22. Februar 2002 wurden 750 kanadische Soldaten im Rahmen der Operation Enduring Freedom nach Kandahar verlegt. Die Zahl der Soldaten erhöhte sich am 7. März auf über 850 Soldaten. Am 13. März erfolgte dann bereits die erste von Kanadiern geführte US-amerikanisch-kanadische Operation bei der drei Gegner getötet wurden. Am 17. April 2002 kam es bei einer Nachtübung zu einem schweren Zwischenfall, dem sogenannten Tarnak Farm incident, bei dem eine lasergesteuerte Bombe von einem US-Kampfflugzeug abgeworfen wurde und vier kanadische Soldaten getötet und acht verwundet wurden. Im Juli 2002 wurden die kanadischen Soldaten wieder abgezogen.

Von 2003 bis 2005 folgte eine Phase bei der 2004 das Maximum von 1700 Soldaten im Camp Julien in Kabul unter einem Mandat der ISAF eingesetzt waren. Kanada war verantwortlich für Kabuls Westgebiete. In dieser Zeit war Paul Martin (12. Dezember 2003 bis zum 6. Februar 2006) Premierminister. Von Februar bis August 2004 war der kanadische General Rick Hillier Kommandeur der ISAF-Truppe in Kabul.

Von 2003 bis 2009 nutzen Kanadier Unbemannte Luftfahrzeuge von Sagem, die auf dem Flughafen von Kandahar stationiert waren. Anschließend wurden unter anderem IAI Heron-Drohnen eingesetzt.[3]

Ab 2005 verschob sich der Fokus wieder nach Kandahar, wobei sich die Zahl der Soldaten von 1000 (2005) auf 2500 (2007) erhöhte. Am 16. August 2005 übernahm Kanada noch unter OEF-Mandat die Führung eines Provincial Reconstruction Team, welches im Camp Nathan Smith bei Kandahar angesiedelt ist. Seit August 2005 unterstützen kanadische Operational Mentor and Liaison Teams die Ausbildung der maximal etwa 3000 Soldaten der 1st Brigade des 205ten Corps der Afghanischen Nationalarmee. Seit 2007 gibt es zusätzlich noch ein ähnliches Programm für die Afghanische Polizei.[4]

Bis 2005/2006 betrug die zivile Hilfe Kanadas etwa 100 Millionen Dollar pro Jahr. 2006/2007 stieg diese Summe dann auf 250 Millionen Dollar an.

Zum 1. Februar 2006 erfolgte die Zusammenfassung aller kanadischen Auslandsoperationen im Canadian Expeditionary Force Command.[5] Die ISAF übernahm dann im Juli 2006 die Verantwortung für die Provinz Kandahar. Das Regionalkommando Süd hat eine rotierende Führung zwischen Großbritannien, Kanada und den Niederlande. Kanada stellte den Kommandeur vom 28. Februar 2006 bis zum November 2006 und 2008. 2006 gab es etwa 6000 Soldaten im Regionalkommando aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Australien, Dänemark, USA, Rumänien und Estland.[6] Bereits am 29. März 2006[7] gab es den ersten im Kampf gefallenen kanadischen Soldaten.

Am 17. Mai 2006 beschloss das Unterhaus den zivilen und militärischen kanadischen Einsatz in Afghanistan bis zum Februar 2009 zu verlängern und zusätzliche Unterstützung im Wert von 310 Millionen Dollar von 2007 bis 2011 auszugeben. Die Regierung erhöhte die zivile Hilfe am 26. Februar 2007 um weiter 200 Millionen. Dollar.

Nach schweren Kämpfen im Sommer und Herbst 2006 verlegte Kanada Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 nach Afghanistan. Notwendig wurde das, weil die Taliban hunderte Kämpfer im Bezirk Panjwai zusammen zogen. Mit der Operation Medusa konnte in schweren Kämpfen die Gefahr abgewendet werden, dass die Provinzhauptstadt Kandahar erobert wurde.

Der Premierminister Kanadas Stephen Harper (seit dem 6. Februar 2006) ordnete am 12. Oktober 2007 eine Überprüfung des kanadischen Engagement in Afghanistan an. Es entstand der vom Vorsitzenden John Manley am 22. Januar 2008 der Regierung vorgelegte sogenannte Manley Commission Report. Dieser nannte als wesentliche Aufgabe den Fokus vom militärischen auf das zivile Handeln zu lenken und die Afghanen für ihre eigene Sicherheit stärker in die Verantwortung zu nehmen.

Der Fluß Arghandāb wird in der Provinz Kandahar mit Hilfe des ab 2008 zu reparierenden Staudamms Dahla, der 34 Kilometer nördlich von Kandahar liegt, und des mit ihm verbundenen Kanalsystems zur Bewässerung der Felder genutzt. Der Damm wird auch zur Erzeugung von Elektrizität genutzt. Die Kanadische Regierung plante 2008 mit Kosten für dieses Projekt von etwa 120 Mio US-Dollar.[8][9]

Die am 1. Dezember 2009 von US-Präsident Barack Obama angekündigte Verstärkung von 30.000 Soldaten wurde zu einem großen Teil in der Provinz Kandahar stationiert.

Kosten

Die Hilfen Kanadas für Afghanistan belaufen sich für die Zeit von 2001 bis 2011 auf C$1,9 Milliarden Kanada-Dollar (1,8 Milliarden US-Dollar)[10]. Insgesamt wird der finanzielle Aufwand auf 7,5 Milliarden Kanada-Dollar geschätzt.[11]

Literatur

Banerjee, Capstick, Hayes: The Canadian Case. In Mark Sedra, Geoffrey Hayes (Hrsg): Afghanistan: Transition under Threat. Laurier University Press 2008, ISBN 978-1554580118, S. 241–298.

Einzelnachweise

  1. icasualties.org: Coalition Death´s Canada
  2. cbcnews: JTF2 – Canada’s super-secret commandos
  3. CEFCOM: "Eyes over the desert" sets a new milestone
  4. CEFCOM: http://www.cefcom-comfec.forces.gc.ca/pa-ap/ops/fs-fr/omlt-eng.asp
  5. CEFCOM: Canadian Forces Transformation - From Vision to Mission
  6. CEFCOM: Canadian Officer responsible for Regional Command South in Kandahar
  7. CEFCOM: Four Canadian and three coalition forces casualties following attack northwest of Kandahar
  8. dailycommercialnews.com: Canada will spend $120 million to build Afghanistan’s Dahla dam
  9. CEFCOM: Bridging the gap on the road to the Dahla Dam
  10. Reuters: Canada says boosting and refocusing Afghan aid
  11. thestar.com: Afghan mission $1B over budget