„Itzehoe“ – Versionsunterschied
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→„Bürgermeister“ 1801–1911: von Ahlefeldt-Dehn war Oberdirektor, nicht Bürgermeister |
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==== „Bürgermeister“ 1801–1911 ==== |
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* 1801–1815: Andreas Ernst Löhmann |
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* 1815–1820: Kammerherr von Ahlefeldt-Dehn |
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* 1837–1849 (1852): Friedrich Johann Heinrich Rötger (1849 zurückgetreten, dänische Bestätigung erst 1852) |
* 1837–1849 (1852): Friedrich Johann Heinrich Rötger (1849 zurückgetreten, dänische Bestätigung erst 1852) |
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* 1849–1852: Georg Ferdinand Lüders (kommissarisch) |
* 1849–1852: Georg Ferdinand Lüders (kommissarisch) |
Version vom 19. März 2010, 22:07 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 56′ N, 9° 31′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Steinburg | |
Höhe: | 22 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,54 km2 | |
Einwohner: | 32.319 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1132 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 25501 − 25524 | |
Vorwahl: | 04821 | |
Kfz-Kennzeichen: | IZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 61 046 | |
LOCODE: | DE ITZ | |
NUTS: | DEF0E | |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Reichenstraße 23 25524 Itzehoe | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Rüdiger Blaschke (parteilos) | |
Lage der Stadt Itzehoe im Kreis Steinburg | ||
Itzehoe [plattdeutsch: Itzhoe) ist eine Mittelstadt im Südwesten Schleswig-Holsteins. Sie ist die Kreisstadt des Kreises Steinburg.
] (Geschichte
Stadtname
Itzehoe wurde im 12. Jahrhundert erstmals als „Ekeho“ von Saxo Grammaticus erwähnt. 1196 erfolgte eine weitere Nennung als „de Ezeho“. Die Bedeutung des Namens ist bis heute umstritten; eine Möglichkeit wäre „Weideland an der Flussbiegung“ (mittelniederdeutsch „hô“ für einen flach erhobenen Landvorsprung in einer Ebene oder einen Flussmäander, mittelniederdeutsch „ete“ für Weideland). Bei dem heutigen Bach Itze handelt es sich um den Namen eines Bachs, der erst im 20. Jahrhundert nach der Stadt benannt wurde und nicht etwa umgekehrt.[2]
Stadtgeschichte bis zum Ersten Weltkrieg
Schon 809/810 n. Chr. entstand unter Karl dem Großen in der Oldenburgskuhle die Esesfeldburg zum Schutz gegen die von Norden marodierenden dänischen Wikinger, die aber in keinem direkten Zusammenhang mit der Entwicklung Itzehoes steht. In deren Schutz errichtete Erzbischof Ebo von Reims im Sommer 823 im heutigen Münsterdorf ein kleines Kloster bzw. Bethaus, die „Cella Welana“, als Stützpunkt für die von ihm in die Wege geleitete christliche Mission in Dänemark. Die um 1000 in der nahegelegenen Störschleife errichtete größere Burg Echeho wurde zur Keimzelle einer Siedlung, die sich, begünstigt durch die Verleihung des Stadtrechts (1238) und später des Stapelrechts (1260), zu einer Handelsstadt entwickelte. Auf der anderen Flussseite entstanden weitere Ansiedlungen um den Klosterhof (ca. 1260) und um die Laurentii-Kirche (erste Erwähnung 1196).
Im Jahr 1657 wurde Itzehoe im ersten Nordischen Krieg (1655–1660) von schwedischen Soldaten fast völlig zerstört. Aus diesem Grund ist der Kreuzgang der Laurentii-Kirche das einzige bis heute erhaltene mittelalterliche Gebäude Itzehoes.
1712 brach in Itzehoe die aus Ostpreußen und Polen eingeschleppte asiatische Beulenpest aus und tötete 250 Einwohner (etwa 7 % der damaligen Einwohnerzahl von 3500).
Im 19. und 20. Jahrhundert siedelten sich viele Gewerbe- und Industriebetriebe in und um Itzehoe an, die der Stadt wieder zu größerer Bedeutung verhalfen. 1835–1848 und 1852–1863 tagte in Itzehoe die holsteinische Ständeversammlung.
Stadtgeschichte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
Während des Ersten Weltkriegs litt Itzehoe genau wie viele deutsche Städte unter der Hungersnot; viele Bürger der Stadt kamen nicht von den Schlachtfeldern Europas wieder und die Einwohnerzahl sank stark.
Während des Zweiten Weltkriegs gab es in Itzehoe mehrere Zwangsarbeiterlager: Das Lager Fuchsberg für die Firma Siemen & Hinsch mit 150 Personen, das Lager Schulenburg für die Alsensche Portlandzementfabrik mit 130 Personen, das Lager Leuenkamp für die Sauerkohlfabrik Hengstenberg, seit 1937 in Itzehoe ansässig [3], mit 100 Frauen und das Lager der Heeres-Munitionsanstalt mit 135 Personen.[4] Am 31. Oktober 1941 fielen fünf Bomben am Brunnenstieg und auf ein Haus im Sandberg, wobei ein Bürger in dem Haus getötet und zwei weitere Menschen verletzt wurden. Im April 1945 brannte der 10000-m³-Gasbehälter des Gaswerkes in der Gasstraße, nachdem er von englischen Fliegern bombardiert wurde, aus. Am 2. Mai 1945 traf ein für den Bahnhof bestimmter Bombenteppich den Südwesten von Sude um eine Mühlenbaufirma, tötete insgesamt 22 Menschen und richtete großen Sachschaden an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Einwohnerzahl durch Heimatvertriebene aus Ostpreußen und Pommern, was zu erheblicher Wohnungsnot führte. Diese konnte erst allmählich durch Neubauten, v.a. im Stadtteil Tegelhörn, abgebaut werden.
Stadtgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg
In Itzehoe wurde 1946 auf Mitinitiative von Gyula Trebitsch das erste Erinnerungsdenkmal an die Opfer des Nationalsozialismus in Norddeutschland erstellt, das von Fritz Höger geplant wurde.
In den 1960er und 1970er Jahren entstanden in drei verschiedenen Stadtteilen Itzehoes die ersten Hochhäuser: Das erste am Marienburger Platz in Tegelhörn, die zweiten an der Lindenstraße in Sude, die dritten beiden stehen direkt im Stadtzentrum. Zwischen diesen beiden Hochhäusern steht das Holstein Center. 1972 erbaut, ist es das größte Einkaufszentrum an der Westküste und bietet den zahlreichen Geschäften auf zwei Verkaufsebenen insgesamt über 14.000 m² Ladenfläche. In unregelmäßigen Abständen finden dort auch verschiedene Veranstaltungen statt. 1997 wurden die Gebäude komplett renoviert und 2002 revitalisiert. Der eine Haupteingang zum Holstein-Center befindet sich an der unmittelbar daran grenzenden Fußgängerzone Feldschmiede.
In der Nähe der Feldschmiede befindet sich das neue Theater (erbaut auf einem Teil der ehemaligen Störschleife), in dem die verschiedensten Veranstaltungen besucht werden können. Es wurde 1992 eingeweiht und stieß bei der Bevölkerung anfangs nicht auf Begeisterung. Zu sehr hingen die Itzehoer an ihrem alten Stadttheater, welches einen sehr eigenen, gemütlichen Charme versprühte. Bei einem Unglück brannte es jedoch 1994 bis auf die Grundmauern nieder. Mittlerweile haben sich die Itzehoer allerdings an das neue, ca. 750 Zuschauer fassende, hochmoderne Theater gewöhnt.
Ein weiteres Großfeuer blieb den Einwohnern lange im Gedächtnis. An den Bahnhof grenzend befand sich das 40.000 m² große Gelände einer Holzgroßhandlung, die 1988 den Flammen zum Opfer fiel. Nur den günstigen Windverhältnissen an diesem Tag war es zu verdanken, dass das Feuer nicht auf die Gebäude der Innenstadt und des Bahnhofs übergriff. Fast einen ganzen Tag lang war die Itzehoer Feuerwehr mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Bis zu ihrer Zuschüttung mit etwa 110.000 m³ Sand im Jahre 1974 prägte die Störschleife das Bild der Itzehoer Innenstadt entscheidend mit. Die Schleife war der ursprüngliche Flusslauf. Der Stördurchstich (Niederdt. „Delf“, daher der Name Delftor) machte Itzehoes Burganlage zu einer Insel. Es soll in dem Delft Schleusen gegeben haben, die sich bei ablaufendem Wasser schlossen, und so eine Durchströmung und Reinigung der Störschleife erzwangen. Nach deren Entfernung versandete die Störschleife zunehmend und entwickelte sich zu einem faulig riechenden, nahezu stehendem Gewässer. Der alte Stadtkern, die Neustadt, konnte nur über Brücken erreicht werden. Im Zuge der Sanierung der Neustadt, bei welcher nahezu alle auf dieser „Insel“ befindlichen Häuser abgerissen und durch neue Gebäude ersetzt wurden und neue Straßen angelegt wurde, wich dieses stadtprägende Element. Ein künstlich angelegtes Gewässer zwischen dem neuen Theater und der Salzstraße auf dem ehemals östlichen Teil der Störschleife erinnert an den ursprünglichen Verlauf der Schleife. Auf dem ehemals westlichen Stück verläuft heute die Adenauerallee, eine der Hauptverkehrsstraßen Itzehoes. Aufgrund dieser Sanierungs- und Überbauungsmaßnahmen errang Itzehoe 1988 in einem von deutschen Städteplanern durchgeführten „Wettbewerb um die konsequenteste Verschandelung eines historischen Stadtbildes“ den zweiten Platz hinter Idar-Oberstein,[5] wo in den 1980ern ein durch den städtischen Talraum verlaufender Fluss auf einer Länge von 2 km mit einer Straße überbaut worden war.
Einwohnerentwicklung
- 1998: 33.926
- 1999: 33.710
- 2000: 33.549
- 2001: 33.442
- 2002: 33.429
- 2003: 33.230
- 2004: 33.277
- 2006: 32.982
- 2007: 32.349
- 2008: 32.800
(Jeweils zum 31. Dezember)
Politik
Stadtgliederung
Itzehoe untergliedert sich historisch in die Stadtteile Altstadt und Neustadt (die Altstadt ist der Ausgangspunkt der Siedlung; in der Neustadt galt zuerst Stadtrecht; zusammen bilden sie die Innenstadt), das südlich der Stör gelegene Wellenkamp, Sude (Eingemeindet 1911), Kratt (Umgemeindet 1911), Pünstorf (ehemals eigenständiges Dorf, dann Gutshof; erst im 20. Jahrhundert wieder besiedelt), Tegelhörn (erst im 20. Jahrhundert besiedelt), Edendorf (Eingemeindet 1963), Sude-West (durch Umgemeindung erweitertes, in den 1960/70er Jahren bebautes Gebiet) und Klosterforst (Erschließung seit 1995).
Wappen
Blasonierung: „In Rot über blauen Wellen auf einer durchgehenden silbernen Mauer zwei spitzbedachte silberne Zinnentürme mit geschlossenem Tor; zwischen den Turmdächern ein silbernes Nesselblatt.“[6]
Ratsversammlung
Aktuelle Sitzverteilung in der Ratsversammlung: (41 Sitze)
- CDU: 15 Sitze (32,5%)
- SPD: 10 Sitze (23,4%)
- IBF: 4 Sitze (9,8%)
- UWI: 4 Sitze (6,8%)
- Bündnis 90/Die Grünen: 3 Sitze (9,2%)
- FDP: 3 Sitze (8,4%)
- Die Linke: 2 Sitze (9,3%)
Bürgermeister
Auf Grund der am 14. April 2010 endenden sechsjährigen Wahlperiode des bisherigen Bürgermeisters Rüdiger Blaschke wurde am 7. März 2010 mit einer Wahlbeteiligung von 36,39 % ein neuer Bürgermeister gewählt. Dabei entfielen auf die Kandidaten folgenden Stimmenteile:
- Rüdiger Blaschke (parteilos): 39,33 %
- Andreas Koeppen (SPD): 56,08 %
- Martin Wnuk (Rentnerpartei): 4,59 %
Somit wurde Andreas Koeppen bereits im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister der Stadt Itzehoe gewählt.
Ehemalige Bürgermeister der Stadt
„1. Bürgermeister“ 1535–1801
- 1535 bis nach 1558: Jürgen Elers
- nach 1558 bis vor 1567: Hans Hasenkroch
- vor 1567 bis 1568: Hans Rottmann
- 1568 bis nach 1571: Jochin Elers
- nach 1571 bis 1584: Andreas Gottfriedt
- 1584–1598: Hans Danckwart
- 1598–1603: Gerhard Spanhake
- 1603 bis nach 1622: Arnold Eilbracht
- nach 1622 bis 1627: Hartwig Mohr (flüchtete 1627 vor den anrückenden schwedischen Truppen nach Hamburg)
- 1627–1630: Hinricus Wasmer (1588-1643), Vorfahre der Erbauer des Wasmer-Palais und des Karl Friedrich Lucian Samwer
- 1630–1631: Peter Michelsen
- 1631–1653: Ericus Moritz
- 1653–1666: Johannes Woldenberg
- 1666–1667: Philippus Berger
- 1667–1681: Johann Poppe
- 1681–1683: Gabriel Hasse
- 1683–1693: Detlef Steinmann
- 1693–1699: Hermann Schmiedling
- 1699–1725: Georg Pflueg
- 1725–1731: Detlef Bilenberg (Bielenberg)
- 1731–1769: Albert Elers
- 1769–1801: Christian Wilhelm Töpfer
„Bürgermeister“ 1801–1911
- 1801–1815: Andreas Ernst Löhmann
- 1815–1837: Detlef Heinrich Rötger
- 1837–1849 (1852): Friedrich Johann Heinrich Rötger (1849 zurückgetreten, dänische Bestätigung erst 1852)
- 1849–1852: Georg Ferdinand Lüders (kommissarisch)
- 1852: Wommelsdorf-Friedrichsen (kommissarisch)
- 1852–1870: Wilhelm Koch (kommissarisch)
- 1870–1879: Eugen Dohrn
- 1879–1882: Carl Julius Stemann
- 1882–1911: Christoph Steinbrück
„1. Bürgermeister“ 1912–1919
- 1912–1919: Bruno Salomon
„Bürgermeister“ von 1920 bis heute
- 1920–1933: Adolf Rohde
- 1933–1934: Nappe, NSDAP
- 1934–1940: Herbert Heitmann, NSDAP
- 1940–1945: Kurt Petersen, NSDAP
- 1945–1947: Carl-Christian Arfsten, CDU
- 1947–1949: Carl Stein
- 1949–1950: Georg Krumm, FDP
- 1950–1966: Joachim Schulz, parteilos
- 1967–1990: Günter Hörnlein
- 1991–2002: Harald Brommer, SPD
- 2002–2010: Rüdiger Blaschke, parteilos
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bestehen seit 1982 mit Cirencester in Großbritannien, seit 1988 mit der französischen Gemeinde La Couronne im Département Charente und seit 1990 mit Pasłęk (Preußisch Holland) in Polen. Mit Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) besteht außerdem seit 1990 eine Städtefreundschaft.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Das bronzezeitliche (um 1500 v. Chr.) Germanengrab auf dem Galgenberg
- Überreste des stillgelegten Zementwerks von der Alsen AG, heute Spielwiese für Graffitikünstler, siehe Planet Alsen
- Historisches Rathaus: Ältester Teil ist von 1695
- Klosterhof: Rest des 1256 gegründeten Zisterzienserinnenklosters, offizielle Bezeichnung: Adeliges Kloster Itzehoe. Nach der Reformation adliges Damenstift unter dem Schutz der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft
- Prinzeßhof: Gegründet im 16. Jahrhundert, Veränderungen im 17./18. Jahrhundert. Heute ältester Profanbau der Stadt und seit 1988 Kreismuseum
- St.-Jürgen-Kapelle: Barocker Fachwerkbau. Ursprünglich Stiftskapelle des St.-Georgs-Hospital mit interessanten Deckengemälden
- Schloss Breitenburg
- Stadtkirche St. Laurentii
Museen
- Wenzel-Hablik-Museum
- Kreismuseum Prinzeßhof
- Störewer „Hermann“ (Inzwischen an das Hafenmuseum der Stadt Hamburg überführt worden)
Theater
- theater itzehoe
Seit über hundert Jahren wird in Itzehoe Theater gespielt; seit September 1992 im neuen "theater itzehoe". Entworfen von Prof. G. Böhm, erbaut mit einem Kostenaufwand von ca. 20 Mio. Euro, können zwischen 570 bis 1100 Zuschauer - je nach Bestuhlung - die Veranstaltungen besuchen. Die ovale, zirkuszeltartige Bauweise begünstigt die Multifunktionalität des Theaters.
Die Palette reicht vom Sprech- und Musiktheater über Ballett, Tanztheater, Kabarett, Pantomime und Show bis hin zu Kammer- und Sinfoniekonzerten. Zusätzlich stattfindendes Kinder- und Jugendtheater sowie die Möglichkeit auch Kongresse, Tagungen, Seminare, Messen u. ä. abhalten zu können, machen den markanten Bau zum Bürgerhaus.
Im August 2009 fungierte das theater itzehoe als „Tonstudio“ für den chinesischen Pianisten Lang Lang, der dort seine neue CD einspielte.
Freizeit
- Itzehoer Schwimmzentrum (Hallen- und Freibad)
- Burgtheater (Kino)
Sport
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftliche Veränderung und Niedergang
Bis in die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wirtschaft von Itzehoe durch seine Zementwerke und seinen Binnenhafen geprägt. Heute kennzeichnen Industrie-Ruinen, zum Beispiel die des Planet Alsen dieses ehemalige Gebiet. Derzeit (2006) wird das Gelände saniert, danach sollen Wohn- und Gewerbegebiete dort entstehen. In den 1990er Jahren verlor die Stadt durch die Schließung des Bundeswehrstandortes einen weiteren wichtigen Arbeitgeber. Diese Entwicklung ist auch einer der Gründe für die Abnahme der Zahlen der Bevölkerung und des Überhangs an Wohnraum.
Heutige wirtschaftliche Struktur
Itzehoe hat sich zu einer zentralen Einkaufsstadt an der schleswig-holsteinischen Westküste zwischen Elmshorn und Husum entwickelt. Eine langgestreckte, vielfältige Fußgängerzone erstreckt sich zwischen den Magneten Modehaus Behrens & Haltermann mit dem angeschlossenem Holstein Center. Viele kleinere und größere Fachhändler, Dienstleister und Gastronomen komplettieren das Angebot. Bei den Malzmüllerwiesen findet zweimal wöchentlich ein Wochenmarkt statt. Diverse Gewerbegebiete im Stadtrand bieten umfangreiche weitere Sortimente an wie z.B. zwei Baumärkte, ein großer Elektrohändler (Media Markt) und mehrere Supermärkte.
Auch als Innovationsstandort profiliert sich Itzehoe. Das ansässige Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) und die Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe mbH (IZET Innovationszentrum Itzehoe) bilden einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Des Weiteren sind die zahlreichen Alten- und Pflegeheime sowie das Klinikum Itzehoe zu wichtigen Arbeitgebern geworden. Zu den größten Unternehmen der Stadt gehören heute die Großdruckerei Prinovis Itzehoe der Medienkonzerne arvato AG, Gruner und Jahr und Axel Springer AG, die Itzehoer Versicherungen sowie die Pumpenfabrik Sterling SIHI. Die Andreae-Noris Zahn AG, der Baustoffhersteller Holcim AG sowie Werke des Pharmaherstellers Pohl-Boskamp haben ihre Standorte im nahen Umkreis der Stadt.
Wasserversorgung
Die Trinkwasserversorgung Itzehoes wird durch die Brunnenanlagen der Wasserwerke Tonkuhle und Twietberge sichergestellt, die beide von der Stadtwerke Itzehoe GmbH betrieben werden. Im Jahr 2004 wurden rund 2.100.000 m³ Wasser abgegeben.[7]
Verkehr
Straßenverkehr
Itzehoe ist durch die A 23 an das Bundesautobahnnetz angeschlossen. Allerdings ist das Teilstück von der Ausfahrt Itzehoe-Süd bis Itzehoe-Nord Bundesstraße, welche seit Mai 2006 bis Mitte 2011 ausgebaut wird. Die B 5 verbindet Brunsbüttel und Wilster mit Itzehoe und die B 77 führt in Richtung Schleswig und Rendsburg. Außerdem schafft die B 206 Verbindungen Richtung Osten nach Hohenlockstedt, Kellinghusen, Bad Segeberg und Lübeck.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Itzehoe liegt an der Bahnstrecke Hamburg–Westerland (Marschbahn), die bis Itzehoe elektrifiziert ist. Diesen Bahnhof bedienen sowohl die private Bahngesellschaft Nord-Ostsee-Bahn als auch die Regionalbahn SH. Darüber hinaus halten auch InterCity-Züge der DBAG in Itzehoe.
Der Verkehr auf dem Itzehoer Streckenabschnitt der Bahnstrecke Itzehoe–Wrist wurde Ende 1994 eingestellt.
Siehe auch: Liste der InterCity-Bahnhöfe
Öffentliche Einrichtungen
Itzehoe ist Sitz des Amtsgerichts Itzehoe, des Landgerichts Itzehoe sowie des Sozialgerichts Itzehoe.
Die in Itzehoe befindliche Justizvollzugsanstalt ist die älteste und kleinste Justizvollzugsanstalt Schleswig-Holsteins.[8]
Bildung
Itzehoe verfügt über alle in Schleswig-Holstein üblichen Formen schulischer Bildung. Neben fünf Grundschulen, drei Hauptschulen und zwei Realschulen gibt es die drei Gymnasien Kaiser-Karl-Schule, Auguste Viktoria-Schule und das Sophie-Scholl-Gymnasium. Zudem existieren mehrere private Bildungseinrichtungen, wie der Kulturhof Itzehoe, und die Volkshochschule im Georg-Löck-Haus. Benannt wurde sie nach Georg Löck (1772–1858), einem politischen Reformer und Liberalen, dem vor dem alten Rathaus ein Denkmal gesetzt wurde.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Antje Blumenthal (* 1947), Politikerin (CDU)
- Kim-Sarah Brandts (* 1983), Schauspielerin
- Johann Daniel Busch (1735-1787), Orgelbauer
- Sven Butenschön (* 1976), Eishockeyspieler
- Kurt Claasen (1908-?), SS-Hauptsturmführer
- H. G. Francis (* 1936), Schriftsteller
- Johann Karl Heide (1897-1974), Politiker (SPD), MdB, MdL (Nordrhein-Westfalen)
- Nicolaus Anton Johann Kirchhof (1725-1800), Kaufmann, Politiker und Gelehrter
- Levin Kurio (* 1977), Comiczeichner
- Erich Mauritius (1631-1691), Rechtswissenschaftler
- Ludwig Müller (1729–1818), Maler und Vergolder
- Heiger Ostertag (* 1953), Historiker
- Yok Quetschenpaua (* 1962), Hausbesetzer und Sänger
- Horst Raecke (1906-1941), Politiker (NSDAP), SA- und SS-Führer
- Sabine Sinjen (1942-1995), Schauspielerin
- Wilhelm Struve (1901-1982), Politiker (NSDAP), Landtags- und Reichstagsabgeordneter
- Gerd Voss (1907-1934), Rechtsanwalt und SA-Führer
Fiktive Personen
- Langer Peter aus Itzehö, literarische Figur aus Schillers Wallensteins Lager
weitere Persönlichkeiten
- Fabian Boll (* 1979), deutscher Fußballspieler, spielte in der Jugend beim Itzehoer SV
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gewässer Itzehoes und Umgebung, Abschnitt 3.1.1.
- ↑ Hengstenberg in Itzehoe
- ↑ Das Nationalsozialistische Lagersystem (CCP), Hrsg. Weinmann, Martin, Zweitausendeins Verlag , Frankfurt 1990, S. 75f.
- ↑ Vgl. Dagmar Vorbeck, in: Stadt Itzehoe (Hrsg.): Itzehoe. Geschichte einer Stadt in Schleswig-Holstein, Bd. II, S. 390.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Zahlen des Geschäftsjahres 2004 der Stadtwerke Itzehoe
- ↑ shz.de vom 25. September 2008.