„Gian Francesco de Majo“ – Versionsunterschied

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Version vom 23. September 2009, 14:47 Uhr

Gian Francesco de Majo oder "Ciccio de Majo" oder "Cicillo de Majo" (* 24. März 1732 in Neapel; † 17. November 1770 ebenda) war ein Komponist der neapolitanischen Schule.

Biographie

Er entstammte einer musikalischen Familie. Sein Vater Giuseppe de Majo war Hoforganist und seit 1745 erster Kapellmeister der königlichen Hofkapelle. Er komponierte vor allem Kammermusik und komische Opern im neapolitanischen Dialekt. Über Gian Francescos musikalische Ausbildung ist nichts weiter bekannt. Sie muss aber intensiv gewesen sein, denn er debütierte bereits mit 15 Jahren als 2. Cembalist der Hofkapelle, wofür er den Ehrentitel eines "außerordentlichen Organisten" erhielt. Erst 3 Jahre später bezog er auch ein regelmäßiges Gehalt und stieg 1758 zum 2. Organisten auf. Aus dieser Zeit sind vor allem geistliche Werke von ihm bekannt.

Nach dem Debüt seiner ersten Oper "Ricinero Re de´ Goti" 1759 in Parma, die ein Jahr später auch in Rom erfolgreich aufgeführt wurde, bildete seither die Oper den Schwerpunkt seines Schaffens: Um diese Zeit zeigen sich allerdings auch die ersten Anzeichen einer Tuberkuloseerkrankung.

Trotz erster Opernerfolge nahm er ab 1763 weiteren Kompositionsunterricht bei Padre Giambattista Martini in Bologna. Dort lernte er auch Carlo Broschi, genannt Farinelli, kennen. Durch deren beiden Vermittlung erhielt er Aufträge in Wien, so die Festoper zur Krönung Joseph II. zum römisch-deutschen König. Nach vielen erfolgreichen Produktionen an fast allen kulturellen Zentren Europas kehrte er 1765 nach Neapel zurück in der Hoffnung, die Nachfolge seines Vaters antreten zu können. Dieser Plan zerschlug sich, denn Niccolò Piccinni erhielt den Vorzug. Für weitere Opernprojekte verließ er daraufhin Neapel wieder.

Anfang 1770 kehrte er aufgrund seines sich verschlechternden Gesundheitszustands endgültig nach Neapel zurück und starb dort am 17. November 1770.

Von seinen Zeitgenossen wurde er sehr geschätzt. Als der 14-jährige Mozart bei seinem Besuch in Neapel de Majos Kirchenmusik hörte, nannte er sie in einem Brief "bellissima". Neben seinen Opern schuf er auch geistliche Werke, wie 1764 das Oratorium ’’Gesù sotto il pso della croce``. Wie seinen Zeitgenossen Niccolò Jommelli und Tommaso Traetta standen ihm alle kompositorischen Möglichkeiten der Zeit zur Verfügung. Je nach dem Wunsch der Auftraggeber konnte er klassische "Opera serie" oder "Reformopern" bei gleich bleibender Qualität liefern.

Opern

Die von de Majo komponierten Opern
Ist die zeitl. Einordnung nur ungefähr möglich, wird es mit (?) markiert.
Aufführungsort Name der Oper Autor des Librettos Jahr
Parma "Ricimero, re de´ Goti" Pietro Pariati und Apostolo Zeno 1759
Neapel "Astrea placata" 1759
Neapel "Cajo Fabricio" Apostolo Zeno 1760
Livorno "Almeria" Marco Coltellini 1761
Venedig "Artaserse" Pietro Metastasio 1762 (?)
Turin "Catone in Utica" Pietro Metastasio 1762 (?)
Rom "Demofoante" Pietro Metastasio 1763
Wien "Alcide negli Orti Esperidi" Marco Coltellini 1764
Mannheim "Ifigenia in Tauride" Mattia Verazi 1764
Turin "Motezuma" Vittorio Amedeo Cigna-Santi 1765
Madrid "La costancia dichosa" - 1765
Mannheim "Allessandro nell´Indie" Pietro Metastasio 1766
Venedig "Antigono" Pietro Metastasio 1767 (?)
Rom "Antigone" Gaetano Roccaforte 1768 (?)
Rom "Adriano in Siria" Pietro Metastasio 1769 (?)
Quelle: Sabine Rademacher, Beitrag zum Programmheft der Oper ’’Allessandro nell´ Indie’’ des Nationaltheaters Mannheim 228. Spielzeit