„Jus post bellum“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Literatur: ergänzt
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
stimmte nicht
Zeile 3: Zeile 3:
Der Begriff wurde maßgeblich von dem kanadischen Philosophen Brian Orend geprägt.<ref>{{Literatur |Autor=Brian Orend |Titel=Jus Post Bellum |Sammelwerk=Journal of Social Philosophy |Band=31 |Nummer=1 |Verlag= |Datum=2000 |Seiten=117–137 |ISSN=1467-9833 |Online=[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/0047-2786.00034 wiley.com] |DOI=10.1111/0047-2786.00034}}</ref> In zeitlicher Folge gehen ihm voraus das ''Jus ad bellum'', das vor dem Beginn der [[Bewaffneter Konflikt|Kriegshandlungen]] bis zu deren Aufnahme gilt und diese [[Legitimation (Politikwissenschaft)|legitimiert]], gefolgt vom ''Jus in bello'' während des Kriegs. Im Gegensatz zu den völkerrechtlichen Pflichten der Parteien im Verlauf eines Krieges oder eines bewaffneten Konflikts, die in den [[Genfer Konventionen]] umfangreiche Regelungen erfahren hatten, besteht weiterhin keine verbindliche rechtliche Vorsorge für das Ende eines Konflikts und die Zeit danach. Politikwissenschaftler und Völkerrechtler erforschen die Schlussphase bewaffneter Konflikte, um daraus Rückschlüsse auf Entwicklungen zu ziehen, die wünschenswert wären oder die vermieden werden sollten.<ref>vgl. [https://www.universiteitleiden.nl/en/research/research-projects/law/from-conflict-termination-to-peacemaking-role-and-contours-of-a-contemporary-jus-post-bellum-or-the-jus-post-bellum-project ''Von der Konfliktbeendigung zur Friedensstiftung: Rolle und Konturen eines zeitgenössischen Jus Post Bellum (oder des Jus Post Bellum-Projekts)''] Forschungsprojekt an der [[Universität Leiden]], 2011–2016.</ref>
Der Begriff wurde maßgeblich von dem kanadischen Philosophen Brian Orend geprägt.<ref>{{Literatur |Autor=Brian Orend |Titel=Jus Post Bellum |Sammelwerk=Journal of Social Philosophy |Band=31 |Nummer=1 |Verlag= |Datum=2000 |Seiten=117–137 |ISSN=1467-9833 |Online=[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/0047-2786.00034 wiley.com] |DOI=10.1111/0047-2786.00034}}</ref> In zeitlicher Folge gehen ihm voraus das ''Jus ad bellum'', das vor dem Beginn der [[Bewaffneter Konflikt|Kriegshandlungen]] bis zu deren Aufnahme gilt und diese [[Legitimation (Politikwissenschaft)|legitimiert]], gefolgt vom ''Jus in bello'' während des Kriegs. Im Gegensatz zu den völkerrechtlichen Pflichten der Parteien im Verlauf eines Krieges oder eines bewaffneten Konflikts, die in den [[Genfer Konventionen]] umfangreiche Regelungen erfahren hatten, besteht weiterhin keine verbindliche rechtliche Vorsorge für das Ende eines Konflikts und die Zeit danach. Politikwissenschaftler und Völkerrechtler erforschen die Schlussphase bewaffneter Konflikte, um daraus Rückschlüsse auf Entwicklungen zu ziehen, die wünschenswert wären oder die vermieden werden sollten.<ref>vgl. [https://www.universiteitleiden.nl/en/research/research-projects/law/from-conflict-termination-to-peacemaking-role-and-contours-of-a-contemporary-jus-post-bellum-or-the-jus-post-bellum-project ''Von der Konfliktbeendigung zur Friedensstiftung: Rolle und Konturen eines zeitgenössischen Jus Post Bellum (oder des Jus Post Bellum-Projekts)''] Forschungsprojekt an der [[Universität Leiden]], 2011–2016.</ref>


== Literatur == <!-- chronologisch sortiert -->
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Elisabeth Günnewig |Titel=Schadensersatz wegen der Verletzung des Gewaltverbotes als Element eines ius post bellum |Hrsg= |Sammelwerk=Kölner Schriften zum Friedenssicherungsrecht |Band=11 |Verlag=Nomos |Ort=Baden-Baden |Datum=2019 |ISBN=978-3-8487-5712-1 |Kommentar=zugl. Diss. Universität zu Köln, 2019}}
* {{Literatur |Autor=Elisabeth Günnewig |Titel=Schadensersatz wegen der Verletzung des Gewaltverbotes als Element eines ius post bellum |Hrsg= |Sammelwerk=Kölner Schriften zum Friedenssicherungsrecht |Band=11 |Verlag=Nomos |Ort=Baden-Baden |Datum=2019 |ISBN=978-3-8487-5712-1 |Kommentar=zugl. Diss. Universität zu Köln, 2019}}
* {{Literatur |Autor=Rebecca Munson |Titel=Humanitarian Success Post Bellum |Sammelwerk=The Review of Faith & International Affairs |Band=22 |Nummer=2 |Datum=2024-04-02 |ISSN=1557-0274 |DOI=10.1080/15570274.2024.2335075 |Seiten=51–60 |Online=https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/15570274.2024.2335075 |Abruf=2024-05-17}}
* {{Literatur |Autor=Brian Orend |Titel=Jus Post Bellum |Sammelwerk=Journal of Social Philosophy |Band=31 |Nummer=1 |Verlag= |Datum=2000 |Seiten=117–137 |ISSN=1467-9833 |Online=[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/0047-2786.00034 wiley.com] |DOI=10.1111/0047-2786.00034}}
* {{Literatur |Autor=Brian Orend |Titel=Jus Post Bellum |Sammelwerk=Journal of Social Philosophy |Band=31 |Nummer=1 |Verlag= |Datum=2000 |Seiten=117–137 |ISSN=1467-9833 |Online=[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/0047-2786.00034 wiley.com] |DOI=10.1111/0047-2786.00034}}
* {{Literatur |Titel=War |Autor=Brian Orend |Hrsg= |Sammelwerk=[[Stanford Encyclopedia of Philosophy]] |Datum=2005 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/spr2016/entries/war/ |Abruf=2020-08-23 |Kommentar=Archiv-Version 2016}}
* {{Literatur |Titel=War |Autor=Brian Orend |Hrsg= |Sammelwerk=[[Stanford Encyclopedia of Philosophy]] |Datum=2005 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/spr2016/entries/war/ |Abruf=2020-08-23 |Kommentar=Archiv-Version 2016}}
* {{Literatur |Autor=Eric Patterson |Titel=Ending wars well. Order, justice, and conciliation in contemporary post-conflict |Verlag=Yale University Press |Ort=New Haven |Datum=2012 |ISBN=978-0-300-18352-8 |Sprache=en |Kommentar=abgerufen über [[Walter de Gruyter (Verlag)|De Gruyter]] Online}}
* {{Literatur |Autor=Eric Patterson |Titel=Ending wars well. Order, justice, and conciliation in contemporary post-conflict |Verlag=Yale University Press |Ort=New Haven |Datum=2012 |ISBN=978-0-300-18352-8 |Sprache=en |Kommentar=abgerufen über [[Walter de Gruyter (Verlag)|De Gruyter]] Online}}
* {{Literatur |Titel=Jus Post Bellum: Mapping the Normative Foundations |Hrsg=Carsten Stahn, Jennifer S. Easterday, Jens Iverson |Auflage=1 |Verlag=Oxford University Press |Ort=Oxford |Datum=2014-02-13 |Sprache=en |ISBN=978-0-19-968589-9 |DOI=10.1093/acprof:oso/9780199685899.001.0001 |Kommentar=Open Access, |Online=https://academic.oup.com/book/25936 |Abruf=2023-04-27}}
* {{Literatur |Titel=Jus Post Bellum: Mapping the Normative Foundations |Hrsg=Carsten Stahn, Jennifer S. Easterday, Jens Iverson |Auflage=1 |Verlag=Oxford University Press |Ort=Oxford |Datum=2014-02-13 |Sprache=en |ISBN=978-0-19-968589-9 |DOI=10.1093/acprof:oso/9780199685899.001.0001 |Kommentar=Open Access, |Online=https://academic.oup.com/book/25936 |Abruf=2023-04-27}}
* {{Literatur |Autor=Rebecca Munson |Titel=Humanitarian Success Post Bellum |Sammelwerk=The Review of Faith & International Affairs |Band=22 |Nummer=2 |Datum=2024-04-02 |ISSN=1557-0274 |DOI=10.1080/15570274.2024.2335075 |Seiten=51–60 |Online=https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/15570274.2024.2335075 |Abruf=2024-05-17}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 17. Mai 2024, 10:07 Uhr

Die Lehre vom Jus post bellum (auch: lateinisch ius post bellum ‚Recht nach dem Krieg‘) bezeichnet das Recht der Friedenssicherung (englisch post-conflict peacebuilding)[1] und ist aus der Theorie vom Gerechten Krieg entstanden. Sie behandelt die Politische Philosophie bei der Beendigung eines Krieges und das dabei geltende Völkerrecht einschließlich eines Friedensvertrags, der zu leistenden Reparationen und des politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbaus.

Der Begriff wurde maßgeblich von dem kanadischen Philosophen Brian Orend geprägt.[2] In zeitlicher Folge gehen ihm voraus das Jus ad bellum, das vor dem Beginn der Kriegshandlungen bis zu deren Aufnahme gilt und diese legitimiert, gefolgt vom Jus in bello während des Kriegs. Im Gegensatz zu den völkerrechtlichen Pflichten der Parteien im Verlauf eines Krieges oder eines bewaffneten Konflikts, die in den Genfer Konventionen umfangreiche Regelungen erfahren hatten, besteht weiterhin keine verbindliche rechtliche Vorsorge für das Ende eines Konflikts und die Zeit danach. Politikwissenschaftler und Völkerrechtler erforschen die Schlussphase bewaffneter Konflikte, um daraus Rückschlüsse auf Entwicklungen zu ziehen, die wünschenswert wären oder die vermieden werden sollten.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dieter Fleck: Jus post bellum: eine neue Disziplin des Völkerrechts? In: Deutsches Rotes Kreuz (Hrsg.): Humanitäres Völkerrecht. Informationsschriften. Journal of International Law of Peace and Armed Conflict, Berlin 2012, S. 176–180.
  2. Brian Orend: Jus Post Bellum. In: Journal of Social Philosophy. Band 31, Nr. 1, 2000, ISSN 1467-9833, S. 117–137, doi:10.1111/0047-2786.00034 (wiley.com).
  3. vgl. Von der Konfliktbeendigung zur Friedensstiftung: Rolle und Konturen eines zeitgenössischen Jus Post Bellum (oder des Jus Post Bellum-Projekts) Forschungsprojekt an der Universität Leiden, 2011–2016.