„Samantha Dietmar“ – Versionsunterschied

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Während ein Teil ihrer Werke dokumentarischen Charakter hat, geht es in anderen Bildern um „den metaphorischen, poetischen Moment der Fotografie, des Motivs an sich“.<ref name=":1" /> Dietmar vertritt den Ansatz, der künstlerisch-subjektive Ansatz habe Vorrang vor dem analytisch-subjektiven. Spezifisch fotografische Aspekte rückten hier in den Vordergund. Es entstehe eine Nähe zur von Otto Steinert begründeten [[Subjektive Fotografie|Subjektiven Fotografie]].<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Samantha Dietmar / Sabine Schmid |Titel=Samantha Dietmar im Gespräch mit Sabine Schmid. |Hrsg=Museum Villa Stuck |Sammelwerk=Ricochet #2. Samantha Dietmar. Über Vieles. Und nichts. |Verlag=Kerber |Ort=Bielefeld |Datum=2010 |ISBN=978-3-866-78402-4 |Seiten=30-41, 31}}</ref> Fotografie werde hier künstlerisch verwendet, meist in körnigem Schwarz-Weiß.
Während ein Teil ihrer Werke dokumentarischen Charakter hat, geht es in anderen Bildern um „den metaphorischen, poetischen Moment der Fotografie, des Motivs an sich“.<ref name=":1" /> Dietmar vertritt den Ansatz, der künstlerisch-subjektive Ansatz habe Vorrang vor dem analytisch-subjektiven. Spezifisch fotografische Aspekte rückten hier in den Vordergund. Es entstehe eine Nähe zur von Otto Steinert begründeten [[Subjektive Fotografie|Subjektiven Fotografie]].<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Samantha Dietmar / Sabine Schmid |Titel=Samantha Dietmar im Gespräch mit Sabine Schmid. |Hrsg=Museum Villa Stuck |Sammelwerk=Ricochet #2. Samantha Dietmar. Über Vieles. Und nichts. |Verlag=Kerber |Ort=Bielefeld |Datum=2010 |ISBN=978-3-866-78402-4 |Seiten=30-41, 31}}</ref> Fotografie werde hier künstlerisch verwendet, meist in körnigem Schwarz-Weiß.


Auf Dietmars Bildern finden sich zuweilen Schriftzüge, Graffitis, Piktogramme und Zeichen der Konsumwelt. Auch Elemente öffentlicher Ordnung wie Anzeigetafeln und Gebotsschilder sind zu sehen. Die Künstlerin äußerte, durch deren Isolierung aus dem Kontext öffne sich eine neue Bedeutungsebene, die sie als künstlerische Inspiration nutze.<ref name=":1" /> Durch die Widersprüche zwischen Text und Bild entstehe häufig Ironie.
Auf Dietmars Bildern finden sich zuweilen Schriftzüge, Graffitis, Piktogramme und Zeichen der Konsumwelt. Auch Elemente öffentlicher Ordnung wie Anzeigetafeln und Gebotsschilder sind zu sehen. Die Künstlerin äußerte, durch deren Isolierung aus dem Kontext öffne sich eine neue Bedeutungsebene, die sie als künstlerische Inspiration nutze.<ref name=":1" /> Durch die Widersprüche zwischen Text und Bild entstehe häufig Ironie. So fotografierte sie 2007 kurz vor dem [[G8-Gipfel in Heiligendamm 2007|G8-Gipfel in Heiligendamm]].<ref name=":2" /> Rentner - Stacheldraht - Polizei ironische Brechung


Ein Teil von Dietmars Arbeiten, vor allem aus Paris und New York, kann im Kontext der [[Straßenfotografie|Street Photography]] gesehen werden. Die abgebildeten Menschen sollen anonym bleiben und stellvertretenden Charakter haben.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Samantha Dietmar / Sabine Schmid |Titel=Samantha Dietmar im Gespräch mit Sabine Schmid. |Hrsg=Museum Villa Stuck |Sammelwerk=Ricochet #2. Samantha Dietmar. Über Vieles. Und nichts. |Verlag=Kerber |Ort=Bielefeld |Datum=2010 |ISBN=978-3-866-78402-4 |Seiten=30-41, 32}}</ref>
Ein Teil von Dietmars Arbeiten, vor allem aus Paris und New York, kann im Kontext der [[Straßenfotografie|Street Photography]] gesehen werden. Die abgebildeten Menschen sollen anonym bleiben und stellvertretenden Charakter haben.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Samantha Dietmar / Sabine Schmid |Titel=Samantha Dietmar im Gespräch mit Sabine Schmid. |Hrsg=Museum Villa Stuck |Sammelwerk=Ricochet #2. Samantha Dietmar. Über Vieles. Und nichts. |Verlag=Kerber |Ort=Bielefeld |Datum=2010 |ISBN=978-3-866-78402-4 |Seiten=30-41, 32}}</ref>


Die Fotografien aus Argentinien und Namibia stellen vor allem das Motiv Natur ins Zentrum, etwa ein Zelt und den Sternenhimmel.<ref name=":2" /> Bei einigen davon positioniert sich Dietmar bewusst im Gegensatz zu gängigen Sehgewohnheiten; so zeigt sie etwa auf dem Foto „Etosha National Park“ von 2004 nur das Hinterteil eines Zebras und gesteht ihm außerdem im Vergleich zur umgebenden Landschaft nur sehr wenig Raum zu.<ref name=":2" />
Die Fotografien aus Argentinien und Namibia stellen vor allem das Motiv Natur ins Zentrum, etwa ein Zelt und den Sternenhimmel.<ref name=":2" /> Bei einigen davon positioniert sich Dietmar bewusst im Gegensatz zu gängigen Sehgewohnheiten: So zeigt sie etwa auf dem Foto „[[Etosha-Nationalpark|Etosha National Park]]“ von 2004 nur das Hinterteil eines Zebras und gesteht diesem außerdem im Vergleich zur umgebenden Landschaft nur sehr wenig Raum zu.<ref name=":2" />


== Ausstellungen ==
== Ausstellungen ==

Version vom 11. Mai 2024, 12:58 Uhr

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Samantha Dietmar (* 1978 in München) ist eine deutsche Fotografin.

Leben

Samantha Dietmar wurde in München geboren.[1][2] studierte ab September 2002[1] Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Im Februar 2008 schloss sie das Studium mit Diplom ab.[3]

Bereits Anfang 2005 fing sie an für etwa ein Jahr für die Fotoagentur Magnum Photos zu arbeiten.[4]

Im Frühjahr 2006 hielt sich die damalige Studentin Samantha Dietmar im Rahmen eines Fotoprojekts in Mexiko auf. Sie begleitete La Otra Campaña (Die andere Kampagne) der Zapatistas. Anfang Mai war sie in Atenco um sich an einem angekündigten Friedensmarsch zu beteiligen, sie war eine der Berichterstatterinnen alternativer Medien. Am Morgen des 4. Mais wurde sie von der Polizei verhaftet, dabei und während ihrer Haft wurde sie misshandelt. Sie bekam Pfefferspray in die Augen und ihr wurden Haare ausgerissen, des weiteren berichtet sie von sexuellen Übergriffen. Hinzu kommt, dass man ihr ihr Equipment nicht wiedergegeben hat. Verhaftungsgrund war die Annahme einer politischen Aktivität ihrerseits. Sie und die anderen nicht mexikanisch stämmigen Personen wurde die Einreise für fünf Jahre verboten.[5]

Seit 2008 ist die hauptberuflich als Fotografin und Bildjournalistin tätig.[4] Neben regelmäßigen Reportagen ist sie mit Langzeitprojekten beschäftigt.[1]

2008 erhielt sie den BFF-Förderpreis für ihre Diplomarbeit Über Vieles.[3]

Dietmar lebt und arbeitet in Berlin.[1]

Künstlerische Ansätze

Dietmars analoge Fotos zeigen einen starken persönlichen Bezug und sind teils künstlerisch, teils journalistisch. Der Alltag gerät ins Zentrum, indem auf den ersten Blick Unscheinbares zum Hauptmotiv wird. Aber auch Konflikte und gesellschaftliche Missstände stehen im Fokus. Dietmar fotografiert im In- und Ausland, so etwa in Berlin, Paris oder New York.[6]

immer mit einer alten Nikon-Kamera.

Während ein Teil ihrer Werke dokumentarischen Charakter hat, geht es in anderen Bildern um „den metaphorischen, poetischen Moment der Fotografie, des Motivs an sich“.[7] Dietmar vertritt den Ansatz, der künstlerisch-subjektive Ansatz habe Vorrang vor dem analytisch-subjektiven. Spezifisch fotografische Aspekte rückten hier in den Vordergund. Es entstehe eine Nähe zur von Otto Steinert begründeten Subjektiven Fotografie.[7] Fotografie werde hier künstlerisch verwendet, meist in körnigem Schwarz-Weiß.

Auf Dietmars Bildern finden sich zuweilen Schriftzüge, Graffitis, Piktogramme und Zeichen der Konsumwelt. Auch Elemente öffentlicher Ordnung wie Anzeigetafeln und Gebotsschilder sind zu sehen. Die Künstlerin äußerte, durch deren Isolierung aus dem Kontext öffne sich eine neue Bedeutungsebene, die sie als künstlerische Inspiration nutze.[7] Durch die Widersprüche zwischen Text und Bild entstehe häufig Ironie. So fotografierte sie 2007 kurz vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm.[8] Rentner - Stacheldraht - Polizei ironische Brechung

Ein Teil von Dietmars Arbeiten, vor allem aus Paris und New York, kann im Kontext der Street Photography gesehen werden. Die abgebildeten Menschen sollen anonym bleiben und stellvertretenden Charakter haben.[8]

Die Fotografien aus Argentinien und Namibia stellen vor allem das Motiv Natur ins Zentrum, etwa ein Zelt und den Sternenhimmel.[8] Bei einigen davon positioniert sich Dietmar bewusst im Gegensatz zu gängigen Sehgewohnheiten: So zeigt sie etwa auf dem Foto „Etosha National Park“ von 2004 nur das Hinterteil eines Zebras und gesteht diesem außerdem im Vergleich zur umgebenden Landschaft nur sehr wenig Raum zu.[8]

Ausstellungen

2010 entwickelte sie ihre Diplomarbeit weiter zu Über Vieles. Und Nichts. In der Villa Stuck präsentierte sie hieraus 2010 in ihrer ersten Einzelausstellung über 60 Fotografien.[3][6]

Veröffentlichungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Samantha Dietmar Mexico. In: kehrerverlag.com. Abgerufen am 10. Mai 2024.
  2. Samantha Dietmar. In: portal.dnb.de. Abgerufen am 10. Mai 2024.
  3. a b c Samantha Dietmar – Über mich. In: fotografischesatelier.com. Abgerufen am 10. Mai 2024.
  4. a b Profil Samantha Dietmar. In: bff.de. Abgerufen am 10. Mai 2024.
  5. Wir werden gegen die Zwangsdeportation klagen. In: lateinamerika-nachrichten.de. Abgerufen am 10. Mai 2024.
  6. a b Samantha Dietmar / Sabine Schmid: Samantha Dietmar im Gespräch mit Sabine Schmid. In: Museum Villa Stuck (Hrsg.): Ricochet #2. Samantha Dietmar. Über Vieles. Und nichts. Kerber, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-86678-402-4, S. 30–41, 30.
  7. a b c Samantha Dietmar / Sabine Schmid: Samantha Dietmar im Gespräch mit Sabine Schmid. In: Museum Villa Stuck (Hrsg.): Ricochet #2. Samantha Dietmar. Über Vieles. Und nichts. Kerber, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-86678-402-4, S. 30–41, 31.
  8. a b c d Samantha Dietmar / Sabine Schmid: Samantha Dietmar im Gespräch mit Sabine Schmid. In: Museum Villa Stuck (Hrsg.): Ricochet #2. Samantha Dietmar. Über Vieles. Und nichts. Kerber, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-86678-402-4, S. 30–41, 32.


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