„Charles McGraw“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Charles McGraw wurde 1914 als ''Charles Butters'' im [[Mittlerer Westen|Mittleren Westen]] der USA (anderen Angaben zufolge in [[New York City|New York]])<ref name="Macmillan">vgl. ''Charles McGraw''. In: Ephraim Katz: ''The Macmillan international film encyclopedia''. Macmillan, New York, NY, 1994, ISBN 0-333-61601-4, S. 870.</ref> geboren. Er fuhr ab dem 18. Lebensjahr zur See. Danach zog er nach [[New York City|New York]], wo er in dem Theaterstück ''The Golden Boy'' sein Debüt als Bühnendarsteller gab.<ref name="New York Times">vgl. [[Associated Press|AP]]: ''Charles McGraw, Actor, Dies in Fall at His Home''. In: [[The New York Times]]. 2. August 1980, Section 2, S. 26, Column 5, Cultural Desk.</ref> Seine Theaterkarriere wurde durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unterbrochen. Nach dem Krieg kehrte er an den [[Broadway (Theater)|Broadway]] zurück und erhielt mehrere Statistenrollen in Filmproduktionen, darunter ''[[Das siebte Kreuz (1944)|Das siebte Kreuz]]'' (1944) mit [[Spencer Tracy]]. Auch war er für das Radio tätig.<ref name="Macmillan"/> Mitte der 1940er Jahre wurde McGraw von [[Mark Hellinger]] entdeckt.<ref name="New York Times"/> Der Filmproduzent und Drehbuchautor überredete den Schauspieler nach [[Hollywood]] zu gehen, wo McGraw 1946 mit der Nebenrolle des Al in [[Robert Siodmak]]s mehrfach für den [[Oscar]] nominierten [[Film noir]] ''[[Rächer der Unterwelt]]'' zu sehen war.
Charles McGraw wurde 1914 als ''Charles Butters'' im [[Mittlerer Westen|Mittleren Westen]] der USA (anderen Angaben zufolge in [[New York City|New York]])<ref name="Macmillan">''Charles McGraw''. In: Ephraim Katz: ''The Macmillan international film encyclopedia.'' Macmillan, New York, NY, 1994, ISBN 0-333-61601-4, S. 870.</ref> geboren. Er fuhr ab dem 18. Lebensjahr zur See. Danach zog er nach [[New York City|New York]], wo er in dem Theaterstück ''The Golden Boy'' sein Debüt als Bühnendarsteller gab.<ref name="New York Times">[[Associated Press|AP]]: ''Charles McGraw, Actor, Dies in Fall at His Home.'' In: ''[[The New York Times]]'', 2. August 1980, Section 2, S. 26, Column 5, Cultural Desk.</ref> Seine Theaterkarriere wurde durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unterbrochen. Nach dem Krieg kehrte er an den [[Broadway (Theater)|Broadway]] zurück und erhielt mehrere Statistenrollen in Filmproduktionen, darunter ''[[Das siebte Kreuz (1944)|Das siebte Kreuz]]'' (1944) mit [[Spencer Tracy]]. Auch war er für das Radio tätig.<ref name="Macmillan"/> Mitte der 1940er Jahre wurde McGraw von [[Mark Hellinger]] entdeckt.<ref name="New York Times"/> Der Filmproduzent und Drehbuchautor überredete den Schauspieler nach [[Hollywood]] zu gehen, wo McGraw 1946 mit der Nebenrolle des Al in [[Robert Siodmak]]s mehrfach für den [[Oscar]] nominierten [[Film noir]] ''[[Rächer der Unterwelt]]'' zu sehen war.


Weitere Auftritte im Film noir folgten, in denen McGraw wie auch bei seiner Theaterarbeit, zumeist auf die Nebenrolle des harten Kerls abonniert war,<ref name="New York Times"/> die vom Polizisten (''Die lange Nacht'', 1947) bis hin zum Bösewicht reichte. Dies war vor allem seiner markanten Stimme und seinem emotionslosen Gesicht zuzuschreiben.<ref name="Allmovie Guide">vgl. {{Lex All Movie Guide|Person|47513|Abruf=2021-05-08}}</ref> Eine seiner wenigen Kinohauptrollen spielte McGraw in [[Richard Fleischer]]s ''[[Um Haaresbreite (1952)|Um Haaresbreite]]'' (1952). In dem Film noir war der zu dieser Zeit bei [[RKO Pictures|RKO]] unter Vertrag stehende Schauspieler als hartgesottener Polizist zu sehen, der während einer Eisenbahnfahrt die Frau eines ermordeten Gangsters (gespielt von [[Marie Windsor]]) zu beschützen hat, die vor Gericht aussagen soll. Die Kritiker lobten McGraw für seinen prägnanten Auftritt als Brown.<ref>vgl. Filmkritik von ''The Narrow Margin'' in der The New York Times, 5. Mai 1952 (aufgerufen am 20. Februar 2009 via movies.nytimes.com)</ref>
Weitere Auftritte im Film noir folgten, in denen McGraw wie auch bei seiner Theaterarbeit, zumeist auf die Nebenrolle des harten Kerls abonniert war,<ref name="New York Times"/> die vom Polizisten (''Die lange Nacht'', 1947) bis hin zum Bösewicht reichte. Dies war vor allem seiner markanten Stimme und seinem emotionslosen Gesicht zuzuschreiben.<ref name="Allmovie Guide">{{Lex All Movie Guide|Person|47513|Abruf=2021-05-08}}</ref> Eine seiner wenigen Kinohauptrollen spielte McGraw in [[Richard Fleischer]]s ''[[Um Haaresbreite (1952)|Um Haaresbreite]]'' (1952). In dem Film noir war der zu dieser Zeit bei [[RKO Pictures|RKO]] unter Vertrag stehende Schauspieler als hartgesottener Polizist zu sehen, der während einer Eisenbahnfahrt die Frau eines ermordeten Gangsters (gespielt von [[Marie Windsor]]) zu beschützen hat, die vor Gericht aussagen soll. Die Kritiker lobten McGraw für seinen prägnanten Auftritt als Brown.<ref>Vgl. Filmkritik von ''The Narrow Margin'' in der ''New York Times'', 5. Mai 1952 (abgerufen am 20. Februar 2009 via movies.nytimes.com).</ref>


Ab Mitte der 1950er Jahre arbeitete McGraw verstärkt für das US-amerikanische Fernsehen. Als unkonventioneller Held Mike Waring erschien er in über 30 Folgen der Serie ''The Adventures of Falcon'' (1954–1956) und übernahm für eine Serien-Adaption des Oscar-prämierten Films ''[[Casablanca (Film)|Casablanca]]'' die Rolle des Café-Besitzers Rick Blaine (''Casablanca'', 1955–1956). Seine über 70 Fernsehrollen brachten ihm einen Stern auf dem [[Hollywood Walk of Fame]] ein. Mit zunehmendem Alter nahm McGraw auch Charakterrollen im Kino, darunter der Part des Marcellus in [[Stanley Kubrick]]s preisgekröntem [[Monumentalfilm]] ''[[Spartacus (1960)|Spartacus]]'' (1960) an.<ref name="Allmovie Guide"/> In seiner letzten Filmrolle war er 1976 als [[United States Air Force|Air-Force]]-General in [[Robert Aldrich]]s Thriller ''[[Das Ultimatum]]'' zu sehen.
Ab Mitte der 1950er Jahre arbeitete McGraw verstärkt für das US-amerikanische Fernsehen. Als unkonventioneller Held Mike Waring erschien er in über 30 Folgen der Serie ''The Adventures of Falcon'' (1954–1956) und übernahm für eine Serien-Adaption des Oscar-prämierten Films ''[[Casablanca (Film)|Casablanca]]'' die Rolle des Café-Besitzers Rick Blaine (''Casablanca'', 1955–1956). Seine über 70 Fernsehrollen brachten ihm einen Stern auf dem [[Hollywood Walk of Fame]] ein. Mit zunehmendem Alter nahm McGraw auch Charakterrollen im Kino, darunter der Part des Marcellus in [[Stanley Kubrick]]s preisgekröntem [[Monumentalfilm]] ''[[Spartacus (1960)|Spartacus]]'' (1960) an.<ref name="Allmovie Guide"/> In seiner letzten Filmrolle war er 1976 als [[United States Air Force|Air-Force]]-General in [[Robert Aldrich]]s Thriller ''[[Das Ultimatum]]'' zu sehen.


McGraw war von 1938 bis 1967 mit Freda Choy Kitt verheiratet. Aus der Beziehung ging ein gemeinsames Kind hervor.<ref>vgl. [https://www.imdb.com/name/nm0569902/bio Biografie] in der [[Internet Movie Database]] (englisch; aufgerufen am 20. Februar 2009)</ref> Der Schauspieler verstarb im Alter von 66 Jahren, als er in seinem Haus durch eine gläserne Duschtür fiel.<ref name="New York Times"/> 2007 erschien unter dem Titel ''Charles McGraw: Biography of a Film Noir Tough Guy'' eine [[Biografie]], die Alan K. Rode verfasste.
McGraw war von 1938 bis 1967 mit Freda Choy Kitt verheiratet. Aus der Beziehung ging ein gemeinsames Kind hervor.<ref>[https://www.imdb.com/name/nm0569902/bio Biografie] in der [[Internet Movie Database]] (englisch, abgerufen am 20. Februar 2009).</ref> Der Schauspieler verstarb im Alter von 66 Jahren, als er in seinem Haus durch eine gläserne Duschtür fiel.<ref name="New York Times"/> 2007 erschien unter dem Titel ''Charles McGraw: Biography of a Film Noir Tough Guy'' eine [[Biografie]], die Alan K. Rode verfasste.


== Filmografie (Auswahl) ==
== Filmografie (Auswahl) ==
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* 1948: [[Berlin-Express (Film)|Berlin-Express]]
* 1948: [[Berlin-Express (Film)|Berlin-Express]]
* 1948: [[Nacht in der Prärie]] ''(Blood on the Moon)''
* 1948: [[Nacht in der Prärie]] ''(Blood on the Moon)''
* 1949: [[Dämon von Paris]] (''The Reign of Terror'')
* 1949: [[Guillotine (1949)|Guillotine]] (''Reign of Terror'')
* 1949: [[Tödliche Grenze]] ''(Border Incident)''
* 1949: [[Tödliche Grenze]] ''(Border Incident)''
* 1949: [[Once More, My Darling]]
* 1949: [[Once More, My Darling]]
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* 1975: [[Der Junge und sein Hund]] ''(A Boy and His Dog)''
* 1975: [[Der Junge und sein Hund]] ''(A Boy and His Dog)''
* 1976: Killer Inside Me ''(The Killer Inside Me)''
* 1976: Killer Inside Me ''(The Killer Inside Me)''
* 1977: [[Das Ultimatum]] ''(Twilight's Last Gleaming)''
* 1977: [[Das Ultimatum]] ''(Twilight’s Last Gleaming)''
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Alan K. Rode: ''Charles McGraw: biography of a film noir tough guy''. McFarland & Co., Jefferson, N.C. (u. a.) 2007, ISBN 978-0786431670
* Alan K. Rode: ''Charles McGraw: Biography of a Film Noir Tough Guy.'' McFarland & Co., Jefferson, N.C. (u. a.) 2007, ISBN 978-0786431670.


== Weblinks ==
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Version vom 11. Mai 2024, 03:40 Uhr

Charles McGraw (* 10. Mai 1914 in Des Moines, Iowa; † 30. Juli 1980 in Studio City, Los Angeles; eigentlich Charles Butters) war ein US-amerikanischer Theater- und Filmschauspieler. Während seiner vier Jahrzehnte andauernden Karriere spielte der Charakterdarsteller Rollen in über 140 Film- und Fernsehproduktionen, darunter zahlreiche Hollywood-Filme.

Leben

Charles McGraw wurde 1914 als Charles Butters im Mittleren Westen der USA (anderen Angaben zufolge in New York)[1] geboren. Er fuhr ab dem 18. Lebensjahr zur See. Danach zog er nach New York, wo er in dem Theaterstück The Golden Boy sein Debüt als Bühnendarsteller gab.[2] Seine Theaterkarriere wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Nach dem Krieg kehrte er an den Broadway zurück und erhielt mehrere Statistenrollen in Filmproduktionen, darunter Das siebte Kreuz (1944) mit Spencer Tracy. Auch war er für das Radio tätig.[1] Mitte der 1940er Jahre wurde McGraw von Mark Hellinger entdeckt.[2] Der Filmproduzent und Drehbuchautor überredete den Schauspieler nach Hollywood zu gehen, wo McGraw 1946 mit der Nebenrolle des Al in Robert Siodmaks mehrfach für den Oscar nominierten Film noir Rächer der Unterwelt zu sehen war.

Weitere Auftritte im Film noir folgten, in denen McGraw wie auch bei seiner Theaterarbeit, zumeist auf die Nebenrolle des harten Kerls abonniert war,[2] die vom Polizisten (Die lange Nacht, 1947) bis hin zum Bösewicht reichte. Dies war vor allem seiner markanten Stimme und seinem emotionslosen Gesicht zuzuschreiben.[3] Eine seiner wenigen Kinohauptrollen spielte McGraw in Richard Fleischers Um Haaresbreite (1952). In dem Film noir war der zu dieser Zeit bei RKO unter Vertrag stehende Schauspieler als hartgesottener Polizist zu sehen, der während einer Eisenbahnfahrt die Frau eines ermordeten Gangsters (gespielt von Marie Windsor) zu beschützen hat, die vor Gericht aussagen soll. Die Kritiker lobten McGraw für seinen prägnanten Auftritt als Brown.[4]

Ab Mitte der 1950er Jahre arbeitete McGraw verstärkt für das US-amerikanische Fernsehen. Als unkonventioneller Held Mike Waring erschien er in über 30 Folgen der Serie The Adventures of Falcon (1954–1956) und übernahm für eine Serien-Adaption des Oscar-prämierten Films Casablanca die Rolle des Café-Besitzers Rick Blaine (Casablanca, 1955–1956). Seine über 70 Fernsehrollen brachten ihm einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame ein. Mit zunehmendem Alter nahm McGraw auch Charakterrollen im Kino, darunter der Part des Marcellus in Stanley Kubricks preisgekröntem Monumentalfilm Spartacus (1960) an.[3] In seiner letzten Filmrolle war er 1976 als Air-Force-General in Robert Aldrichs Thriller Das Ultimatum zu sehen.

McGraw war von 1938 bis 1967 mit Freda Choy Kitt verheiratet. Aus der Beziehung ging ein gemeinsames Kind hervor.[5] Der Schauspieler verstarb im Alter von 66 Jahren, als er in seinem Haus durch eine gläserne Duschtür fiel.[2] 2007 erschien unter dem Titel Charles McGraw: Biography of a Film Noir Tough Guy eine Biografie, die Alan K. Rode verfasste.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Alan K. Rode: Charles McGraw: Biography of a Film Noir Tough Guy. McFarland & Co., Jefferson, N.C. (u. a.) 2007, ISBN 978-0786431670.

Einzelnachweise

  1. a b Charles McGraw. In: Ephraim Katz: The Macmillan international film encyclopedia. Macmillan, New York, NY, 1994, ISBN 0-333-61601-4, S. 870.
  2. a b c d AP: Charles McGraw, Actor, Dies in Fall at His Home. In: The New York Times, 2. August 1980, Section 2, S. 26, Column 5, Cultural Desk.
  3. a b Charles McGraw bei AllMovie, abgerufen am 8. Mai 2021 (englisch)
  4. Vgl. Filmkritik von The Narrow Margin in der New York Times, 5. Mai 1952 (abgerufen am 20. Februar 2009 via movies.nytimes.com).
  5. Biografie in der Internet Movie Database (englisch, abgerufen am 20. Februar 2009).