„Heinrich von Lothringen“ – Versionsunterschied

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'''Heinrich von Lothringen''', Sohn des Herzogs [[Dietrich II. (Lothringen)|Dietrich II. (Lothringen)]], war von 1127 bis 1165 [[Liste der Bischöfe von Toul|Bischof von Toul]].
'''Heinrich von Lothringen''', Sohn des Herzogs [[Dietrich II. (Lothringen)|Dietrich II. (Lothringen)]], war von 1127 bis 1165 [[Liste der Bischöfe von Toul|Bischof von Toul]].


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[[Richwin (Toul)|Richwin]], Pibons Nachfolger, verlieh Prinz Heinrich eine Pfründe in seiner Kirche und ernannte ihn dann zum Erzdiakon. Das Kapitel wählte ihn nach dem Tod von Gobert d'Apremont zum Kantor. Er hatte auch ein Erzdiakonat in der Kirche von [[Metz]] und ein Dekanat in der Kirche von [[Verdun]]. Später besaß er eine Pfründe in [[Saint-Dié]], deren Kapitel ihn auch nach seiner Erhebung zum Episkopat zum [[Liste der Großpröpste von Saint-Dié|Großpropst]] wählte. Er war auch Erzdiakon von [[Langres]]. Es war der Brauch oder besser Missbrauch der Zeit, kirchliche Würden anzuhäufen. Den durch die verschiedenen Würden auferlegten Pflichten wurde keine Beachtung geschenkt. Heinrich wurde am 20. März 1126 nach der Zeitrechnung von Toul, also im Jahr 1127 vor Ostern, zum Bischof von Toul gewählt. Der Klerus entsandte zwei Kanoniker, um König [[Lothar III.]] zu benachrichtigen, und Gerhard, Kardinal von Cambrai, wurde zusammen mit dem Bischof von Verdun zu Papst [[Calixtus II.]] geschickt, um ihn um die Bestätigung dieser Wahl zu bitten. König Lothar, der seine Schwester Adelheit mit [[Simon I. (Lothringen)|Simon I.]], Herzog von Lothringen und Bruder Heinrichs, verheiratet hatte, stimmte der Wahl des Klerus von Toul zu und ordnete an, dass der Erzbischof von Trier im Juli nach Metz reisen sollte, um Heinrich zu weihen, aber der Erzbischof, [[Gottfried von Falmagne|Gottfried von Lüttich]], legte freiwillig seine Würde nieder.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 431.</ref>
[[Richwin (Toul)|Richwin]], Pibons Nachfolger, verlieh Prinz Heinrich eine Pfründe in seiner Kirche und ernannte ihn dann zum Erzdiakon. Das Kapitel wählte ihn nach dem Tod von Gobert d'Apremont zum Kantor. Er hatte auch ein Erzdiakonat in der Kirche von [[Metz]] und ein Dekanat in der Kirche von [[Verdun]]. Später besaß er eine Pfründe in [[Saint-Dié]], deren Kapitel ihn auch nach seiner Erhebung zum Episkopat zum [[Liste der Großpröpste von Saint-Dié|Großpropst]] wählte. Er war auch Erzdiakon von [[Langres]]. Es war der Brauch oder besser Missbrauch der Zeit, kirchliche Würden anzuhäufen. Den durch die verschiedenen Würden auferlegten Pflichten wurde keine Beachtung geschenkt. Heinrich wurde am 20. März 1126 nach der Zeitrechnung von Toul, also im Jahr 1127 vor Ostern, zum Bischof von Toul gewählt. Der Klerus entsandte zwei Kanoniker, um König [[Lothar III.]] zu benachrichtigen, und Gerhard, Kardinal von Cambrai, wurde zusammen mit dem Bischof von Verdun zu Papst [[Calixtus II.]] geschickt, um ihn um die Bestätigung dieser Wahl zu bitten. König Lothar, der seine Schwester Adelheit mit [[Simon I. (Lothringen)|Simon I.]], Herzog von Lothringen und Bruder Heinrichs, verheiratet hatte, stimmte der Wahl des Klerus von Toul zu und ordnete an, dass der Erzbischof von Trier im Juli nach Metz reisen sollte, um Heinrich zu weihen, aber der Erzbischof, [[Gottfried von Falmagne|Gottfried von Lüttich]], legte freiwillig seine Würde nieder.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 431.</ref>


/432/ Die Zeremonie, an der der Herzog und die Herzogin von Lothringen, der Graf von Flandern und fast der gesamte Adel des Landes teilnahmen, wurde vom päpstlichen Legaten durchgeführt. Noch im Jahr seiner Weihe, also im Jahr 1127, wurde Heinrich von König Lothar nach Speyer eingeladen, um an dem Reichstag teilzunehmen, den er dort einberufen hatte, um über die Mittel zur Wiederherstellung des Friedens für das Reich zu beraten. Heinrich verließ Toul am 10. September in Begleitung von Herzog Simon, seinem Bruder, und dem größten Teil des Adels von Lothringen. Im Anschluss an dieses erhabene Treffen und noch in Speyer beschloss unser Prälat, mit [[Meginher von Falmagne|Meginher]], dem Erzbischof von Trier, nach Rom zu reisen, um die Gräber der heiligen Apostel zu besuchen und dem Heiligen Vater zu huldigen. Heinrich, Bischof von Verdun, wurde vor Papst [[Honorius II. (Papst)|Honorius II.]] wegen Simonie und Verschwendung des Eigentums seiner Kirche angeklagt und begab sich zum Papst, um sich von einer solchen Anschuldigung zu befreien. Er wurde jedoch in seine Diözese zurückgeschickt mit dem Auftrag, zum Legaten Matthias, dem Bischof von Albano, zu gehen, der dafür verantwortlich war, vor Ort über die gegen ihn erhobenen Anklagen zu informieren. Der Papst richtete einen Brief an Meginher und Heinrich, um sie zu einem Treffen mit seinem Legaten Matthias zu drängen, um mit der Untersuchung des Lebens und der Moralvorstellungen des Bischofs von Verdun fortzufahren.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 432.</ref>
Die Zeremonie, an der der Herzog und die Herzogin von Lothringen, der Graf von Flandern und fast der gesamte Adel des Landes teilnahmen, wurde vom päpstlichen Legaten durchgeführt. Noch im Jahr seiner Weihe, also im Jahr 1127, wurde Heinrich von König Lothar nach Speyer eingeladen, um an dem Reichstag teilzunehmen, den er dort einberufen hatte, um über die Mittel zur Wiederherstellung des Friedens für das Reich zu beraten. Heinrich verließ Toul am 10. September in Begleitung von Herzog Simon, seinem Bruder, und dem größten Teil des Adels von Lothringen. Im Anschluss an dieses erhabene Treffen und noch in Speyer beschloss unser Prälat, mit [[Meginher von Falmagne|Meginher]], dem Erzbischof von Trier, nach Rom zu reisen, um die Gräber der heiligen Apostel zu besuchen und dem Heiligen Vater zu huldigen. Heinrich, Bischof von Verdun, wurde vor Papst [[Honorius II. (Papst)|Honorius II.]] wegen Simonie und Verschwendung des Eigentums seiner Kirche angeklagt und begab sich zum Papst, um sich von einer solchen Anschuldigung zu befreien. Er wurde jedoch in seine Diözese zurückgeschickt mit dem Auftrag, zum Legaten Matthias, dem Bischof von Albano, zu gehen, der dafür verantwortlich war, vor Ort über die gegen ihn erhobenen Anklagen zu informieren. Der Papst richtete einen Brief an Meginher und Heinrich, um sie zu einem Treffen mit seinem Legaten Matthias zu drängen, um mit der Untersuchung des Lebens und der Moralvorstellungen des Bischofs von Verdun fortzufahren.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 432.</ref>


/433/. Die drei Prälaten erfüllten nicht nur die Absichten des Oberhauptes der Kirche, sondern hielten 1129 auch ein Konzil in [[Châlons-sur-Marne]] ab, an dem auch der heilige [[Bernhard von Clairvaux|Bernhard]] teilnahm. Der Abt von Clairvaux überredete den angeklagten Bischof, auf sein Bistum zu verzichten, um den Skandal zu vermeiden, der sich aus den Informationen und dem Verfahren ergeben würde, dem er sich unterziehen würde, und dem er nicht ohne einen Anschein von Schande entkommen würde. Kurz nach seiner Rückkehr vom Konzil von Châlons, also im Jahr 1130, musste Heinrich eine zweite Reise nach Rom unternehmen, wohin er diesmal vom Papst gerufen worden war. Die Ursache war folgende: Theodorich d'Imbercourt, Herr von Lothringen, Kastellan von Bar, ließ einen Erzdiakon und zwei Kanoniker von Toul, die sein Herrschaftsgebiet durchquerten, verhaften und einsperren. Daraufhin exkommunizierte ihn Bischof Heinrich und verhängte ein Interdikt auf seinen Ländereien und seine Untertanen. Ohne sich um Tadel zu kümmern, setzte Theoderich seine Misshandlung der Geistlichen fort; er usurpierte sogar mehrere Dörfer der Propstei Vicherey, die zur Kirche von Toul gehörten. Dann nutzte Heinrich die Streitkräfte seines Bruders Herzog Simon, um die ebenso ungerechten wie brutalen Unternehmungen Theoderichs zu unterdrücken. Es kam zu mehreren Scharmützeln, bei denen die Truppen des Herzogs zusammen mit denen des Bischofs diejenigen des Herrn schlugen. Letzterer befürchtete, im Kampf zu unterliegen, und legte beim päpstlichen Tribunal Berufung ein, um das Urteil des Bischofs zu erwirken. Aus diesem Grund wurde Heinrich dann nach Rom gerufen. Der Prälat wies die Ausschweifungen Theoderichs so deutlich nach, dass Papst [[Innozenz II.]] das Exkommunikationsurteil bestätigte, gegen diesen bösen Herrn wetterte und seine Veröffentlichung in der gesamten [[Kirchenprovinz Trier]] anordnete.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 433.</ref>
Die drei Prälaten erfüllten nicht nur die Absichten des Oberhauptes der Kirche, sondern hielten 1129 auch ein Konzil in [[Châlons-sur-Marne]] ab, an dem auch der heilige [[Bernhard von Clairvaux|Bernhard]] teilnahm. Der Abt von Clairvaux überredete den angeklagten Bischof, auf sein Bistum zu verzichten, um den Skandal zu vermeiden, der sich aus den Informationen und dem Verfahren ergeben würde, dem er sich unterziehen würde, und dem er nicht ohne einen Anschein von Schande entkommen würde. Kurz nach seiner Rückkehr vom Konzil von Châlons, also im Jahr 1130, musste Heinrich eine zweite Reise nach Rom unternehmen, wohin er diesmal vom Papst gerufen worden war. Die Ursache war folgende: Theodorich d'Imbercourt, Herr von Lothringen, Kastellan von Bar, ließ einen Erzdiakon und zwei Kanoniker von Toul, die sein Herrschaftsgebiet durchquerten, verhaften und einsperren. Daraufhin exkommunizierte ihn Bischof Heinrich und verhängte ein Interdikt auf seinen Ländereien und seine Untertanen. Ohne sich um Tadel zu kümmern, setzte Theoderich seine Misshandlung der Geistlichen fort; er usurpierte sogar mehrere Dörfer der Propstei Vicherey, die zur Kirche von Toul gehörten. Dann nutzte Heinrich die Streitkräfte seines Bruders Herzog Simon, um die ebenso ungerechten wie brutalen Unternehmungen Theoderichs zu unterdrücken. Es kam zu mehreren Scharmützeln, bei denen die Truppen des Herzogs zusammen mit denen des Bischofs diejenigen des Herrn schlugen. Letzterer befürchtete, im Kampf zu unterliegen, und legte beim päpstlichen Tribunal Berufung ein, um das Urteil des Bischofs zu erwirken. Aus diesem Grund wurde Heinrich dann nach Rom gerufen. Der Prälat wies die Ausschweifungen Theoderichs so deutlich nach, dass Papst [[Innozenz II.]] das Exkommunikationsurteil bestätigte, gegen diesen bösen Herrn wetterte und seine Veröffentlichung in der gesamten [[Kirchenprovinz Trier]] anordnete.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 433.</ref>


/434/ Der Bischof von Toul befand sich noch in Rom, als Papst Innozenz II. von der Fraktion des Gegenpapstes [[Anaklet II.|Petrus Pierleoni]] gezwungen wurde, die Stadt zu verlassen. Unser Prälat begleitete den Heiligen Vater nach Pisa, von wo er in seine Diözese zurückkehrte. Er fand sie in Schwierigkeiten und Aufruhr durch den Krieg, den Friedrich, [[Grafschaft Toul|Graf von Toul]], dem Kapitel dieser Stadt erklärt hatte. Heinrich setzte sich für die Wiederherstellung des Friedens ein. Auch der heilige Bernhard wurde gebeten, sich darum zu kümmern; er tat es mit seinem gewohnten Eifer, aber ohne dass er den vier Jahre dauernden Krieg beenden konnte. Der Papst musste eingreifen. Innozenz II. entsandte Kardinal Técuin, den damaligen Legaten in Deutschland, um die Differenz auszugleichen. Eine Versammlung fand in der [[Abtei Rettel|Abtei von Rettel]] oberhalb von [[Sierck-les-Bains|Sierck]] statt. Dort wurde zwischen Graf Friedrich, Bischof Heinrich und seinem Kapitel Frieden geschlossen. Der Vertrag dieser Vereinbarung wurde durch eine Bulle von Innozenz II. ratifiziert, die im folgenden Jahr in Pisa vorgelegt wurde. Diese ernste Affäre zwischen dem Bischof von Toul und dem Grafen dieser Stadt war kaum beendet, als der Prälat sich mit zwei anderen über die weltlichen Interessen seines Bistums auseinandersetzen musste. Die Festung [[Bergheim (Haut-Rhin)|Bercheim]] im Elsass war lange Zeit Gegenstand von Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Toul und den Äbten von Moyenmoutier. Milo, Abt dieses Klosters, genoss es im Jahr 1130. Bischof Heinrich ließ ihn 1131 vor den Papst, der in Cluny war, zitieren.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 434.</ref>
Der Bischof von Toul befand sich noch in Rom, als Papst Innozenz II. von der Fraktion des Gegenpapstes [[Anaklet II.|Petrus Pierleoni]] gezwungen wurde, die Stadt zu verlassen. Unser Prälat begleitete den Heiligen Vater nach Pisa, von wo er in seine Diözese zurückkehrte. Er fand sie in Schwierigkeiten und Aufruhr durch den Krieg, den Friedrich, [[Grafschaft Toul|Graf von Toul]], dem Kapitel dieser Stadt erklärt hatte. Heinrich setzte sich für die Wiederherstellung des Friedens ein. Auch der heilige Bernhard wurde gebeten, sich darum zu kümmern; er tat es mit seinem gewohnten Eifer, aber ohne dass er den vier Jahre dauernden Krieg beenden konnte. Der Papst musste eingreifen. Innozenz II. entsandte Kardinal Técuin, den damaligen Legaten in Deutschland, um die Differenz auszugleichen. Eine Versammlung fand in der [[Abtei Rettel|Abtei von Rettel]] oberhalb von [[Sierck-les-Bains|Sierck]] statt. Dort wurde zwischen Graf Friedrich, Bischof Heinrich und seinem Kapitel Frieden geschlossen. Der Vertrag dieser Vereinbarung wurde durch eine Bulle von Innozenz II. ratifiziert, die im folgenden Jahr in Pisa vorgelegt wurde. Diese ernste Affäre zwischen dem Bischof von Toul und dem Grafen dieser Stadt war kaum beendet, als der Prälat sich mit zwei anderen über die weltlichen Interessen seines Bistums auseinandersetzen musste. Die Festung [[Bergheim (Haut-Rhin)|Bercheim]] im Elsass war lange Zeit Gegenstand von Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Toul und den Äbten von Moyenmoutier. Milo, Abt dieses Klosters, genoss es im Jahr 1130. Bischof Heinrich ließ ihn 1131 vor den Papst, der in Cluny war, zitieren.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 434.</ref>


Er zeigte durch authentische Dokumente, dass Bercheim von Lothar, dem König von Lothringen, seiner Kirche usurpiert worden war, der sie Waldrade, seiner Geliebten, geschenkt hatte; dass Heinrich der Vogler es an den hl. [[Gauzlin von Toul|Gauzlin]] zurückgegeben hatte; dass Kaiser [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] eine Urkunde ausgefertigt hatte, in der diese Rückgabe bestätigt wurde, und dass schließlich Papst [[Leo IX.]] der Kirche von Toul den Besitz dieses Landes zugesichert hatte. Milo, der den unvermeidlichen Verlust seines Prozesses vorhersah, stimmte der Rückgabe des Lehens zu, und der Papst erteilte dem Bischof 1132 eine Bulle, in der das gesamte Verfahren ausführlich beschrieben wird. Theodorich d'Imbercourt, Herr von Bar, von dem wir bereits gesprochen haben, hatte die von [[Commercy]] abhängigen Ländereien und Herrschaften in Besitz genommen, die der Vater des Bischofs Richwin der Kirche von Toul geschenkt hatte. Heinrich hatte ihm oft mit Tadel gedroht und ihn sogar geschlagen, um ihn zur Wiedergutmachung zu zwingen. Alberon, Erzbischof von Trier, berief ihn zu einem Provinzialkonzil, das um das Jahr 1140 in der Kirche von [[Dieulouard]] stattfand. Theoderich erschien dort, versprach mit einem Eid, alles, was er von der Kirche von Toul hatte, wiederherzustellen, und erhielt seine Absolution, kehrte jedoch in seine Ländereien zurück. Seine Frau schämte ihn so sehr für seine angebliche Schwäche, dass er noch sechs Jahre lang an seiner Usurpation festhielt. Schließlich wurde er von Gewissensbissen bedrängt und wandte sich an den Erzbischof von Trier, der sich bereit erklärte, ihn mit der Kirche zu versöhnen, unter der Bedingung, dass er zumindest seine Versprechen erfüllen würde. Zu diesem Thema berief der Erzbischof 1147 in der Stadt Toul einen neuen Provinzrat ein, in dessen Anwesenheit Theoderich sich bereit erklärte, seine Verpflichtungen gegenüber dem Bischof und den Kanonikern zu erfüllen. Sie überließen ihm nun die Nutzung des beanspruchten Eigentums gegen eine jährliche Steuer von einhundert Pfund.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 435.</ref>
Er zeigte durch authentische Dokumente, dass Bercheim von Lothar, dem König von Lothringen, seiner Kirche usurpiert worden war, der sie Waldrade, seiner Geliebten, geschenkt hatte; dass Heinrich der Vogler es an den hl. [[Gauzlin von Toul|Gauzlin]] zurückgegeben hatte; dass Kaiser [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] eine Urkunde ausgefertigt hatte, in der diese Rückgabe bestätigt wurde, und dass schließlich Papst [[Leo IX.]] der Kirche von Toul den Besitz dieses Landes zugesichert hatte. Milo, der den unvermeidlichen Verlust seines Prozesses vorhersah, stimmte der Rückgabe des Lehens zu, und der Papst erteilte dem Bischof 1132 eine Bulle, in der das gesamte Verfahren ausführlich beschrieben wird. Theodorich d'Imbercourt, Herr von Bar, von dem wir bereits gesprochen haben, hatte die von [[Commercy]] abhängigen Ländereien und Herrschaften in Besitz genommen, die der Vater des Bischofs Richwin der Kirche von Toul geschenkt hatte. Heinrich hatte ihm oft mit Tadel gedroht und ihn sogar geschlagen, um ihn zur Wiedergutmachung zu zwingen. Alberon, Erzbischof von Trier, berief ihn zu einem Provinzialkonzil, das um das Jahr 1140 in der Kirche von [[Dieulouard]] stattfand. Theoderich erschien dort, versprach mit einem Eid, alles, was er von der Kirche von Toul hatte, wiederherzustellen, und erhielt seine Absolution, kehrte jedoch in seine Ländereien zurück. Seine Frau schämte ihn so sehr für seine angebliche Schwäche, dass er noch sechs Jahre lang an seiner Usurpation festhielt. Schließlich wurde er von Gewissensbissen bedrängt und wandte sich an den Erzbischof von Trier, der sich bereit erklärte, ihn mit der Kirche zu versöhnen, unter der Bedingung, dass er zumindest seine Versprechen erfüllen würde. Zu diesem Thema berief der Erzbischof 1147 in der Stadt Toul einen neuen Provinzrat ein, in dessen Anwesenheit Theoderich sich bereit erklärte, seine Verpflichtungen gegenüber dem Bischof und den Kanonikern zu erfüllen. Sie überließen ihm nun die Nutzung des beanspruchten Eigentums gegen eine jährliche Steuer von einhundert Pfund.<ref>Abbé Guillaume: ''Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy'', Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 435.</ref>

Version vom 30. April 2024, 02:07 Uhr

Siegelabdruck Bischof Heinrichs

Heinrich von Lothringen, Sohn des Herzogs Dietrich II. (Lothringen), war von 1127 bis 1165 Bischof von Toul.

Heinrich war von Kindheit an für den kirchlichen Stand bestimmt. Herzog Dietrich II. von Lothringen, sein Vater, stellte seine Erziehung in die Verantwortung Pibons, des Bischofs von Toul, der sie dem gelehrten Hunalde, Erzdiakon und Großscholaster der Kathedrale, übertrug. Dieser fromme Geistliche hatte sich durch die Tiefe seiner Gelehrsamkeit und die Solidität seiner Tugend in ganz Europa einen Namen gemacht. Auch die Schulen anderer Diözesen wurden von den Schülern verlassen, die in Scharen nach Toul strömten, um vom Unterricht eines so angesehenen Meisters zu profitieren. Heinrich absolvierte acht Jahre lang die Kurse, die er am Priesterseminar belegte, und zeichnete sich unter seinen Mitstudenten durch seine deutlichen Fortschritte aus.[1]

Richwin, Pibons Nachfolger, verlieh Prinz Heinrich eine Pfründe in seiner Kirche und ernannte ihn dann zum Erzdiakon. Das Kapitel wählte ihn nach dem Tod von Gobert d'Apremont zum Kantor. Er hatte auch ein Erzdiakonat in der Kirche von Metz und ein Dekanat in der Kirche von Verdun. Später besaß er eine Pfründe in Saint-Dié, deren Kapitel ihn auch nach seiner Erhebung zum Episkopat zum Großpropst wählte. Er war auch Erzdiakon von Langres. Es war der Brauch oder besser Missbrauch der Zeit, kirchliche Würden anzuhäufen. Den durch die verschiedenen Würden auferlegten Pflichten wurde keine Beachtung geschenkt. Heinrich wurde am 20. März 1126 nach der Zeitrechnung von Toul, also im Jahr 1127 vor Ostern, zum Bischof von Toul gewählt. Der Klerus entsandte zwei Kanoniker, um König Lothar III. zu benachrichtigen, und Gerhard, Kardinal von Cambrai, wurde zusammen mit dem Bischof von Verdun zu Papst Calixtus II. geschickt, um ihn um die Bestätigung dieser Wahl zu bitten. König Lothar, der seine Schwester Adelheit mit Simon I., Herzog von Lothringen und Bruder Heinrichs, verheiratet hatte, stimmte der Wahl des Klerus von Toul zu und ordnete an, dass der Erzbischof von Trier im Juli nach Metz reisen sollte, um Heinrich zu weihen, aber der Erzbischof, Gottfried von Lüttich, legte freiwillig seine Würde nieder.[2]

Die Zeremonie, an der der Herzog und die Herzogin von Lothringen, der Graf von Flandern und fast der gesamte Adel des Landes teilnahmen, wurde vom päpstlichen Legaten durchgeführt. Noch im Jahr seiner Weihe, also im Jahr 1127, wurde Heinrich von König Lothar nach Speyer eingeladen, um an dem Reichstag teilzunehmen, den er dort einberufen hatte, um über die Mittel zur Wiederherstellung des Friedens für das Reich zu beraten. Heinrich verließ Toul am 10. September in Begleitung von Herzog Simon, seinem Bruder, und dem größten Teil des Adels von Lothringen. Im Anschluss an dieses erhabene Treffen und noch in Speyer beschloss unser Prälat, mit Meginher, dem Erzbischof von Trier, nach Rom zu reisen, um die Gräber der heiligen Apostel zu besuchen und dem Heiligen Vater zu huldigen. Heinrich, Bischof von Verdun, wurde vor Papst Honorius II. wegen Simonie und Verschwendung des Eigentums seiner Kirche angeklagt und begab sich zum Papst, um sich von einer solchen Anschuldigung zu befreien. Er wurde jedoch in seine Diözese zurückgeschickt mit dem Auftrag, zum Legaten Matthias, dem Bischof von Albano, zu gehen, der dafür verantwortlich war, vor Ort über die gegen ihn erhobenen Anklagen zu informieren. Der Papst richtete einen Brief an Meginher und Heinrich, um sie zu einem Treffen mit seinem Legaten Matthias zu drängen, um mit der Untersuchung des Lebens und der Moralvorstellungen des Bischofs von Verdun fortzufahren.[3]

Die drei Prälaten erfüllten nicht nur die Absichten des Oberhauptes der Kirche, sondern hielten 1129 auch ein Konzil in Châlons-sur-Marne ab, an dem auch der heilige Bernhard teilnahm. Der Abt von Clairvaux überredete den angeklagten Bischof, auf sein Bistum zu verzichten, um den Skandal zu vermeiden, der sich aus den Informationen und dem Verfahren ergeben würde, dem er sich unterziehen würde, und dem er nicht ohne einen Anschein von Schande entkommen würde. Kurz nach seiner Rückkehr vom Konzil von Châlons, also im Jahr 1130, musste Heinrich eine zweite Reise nach Rom unternehmen, wohin er diesmal vom Papst gerufen worden war. Die Ursache war folgende: Theodorich d'Imbercourt, Herr von Lothringen, Kastellan von Bar, ließ einen Erzdiakon und zwei Kanoniker von Toul, die sein Herrschaftsgebiet durchquerten, verhaften und einsperren. Daraufhin exkommunizierte ihn Bischof Heinrich und verhängte ein Interdikt auf seinen Ländereien und seine Untertanen. Ohne sich um Tadel zu kümmern, setzte Theoderich seine Misshandlung der Geistlichen fort; er usurpierte sogar mehrere Dörfer der Propstei Vicherey, die zur Kirche von Toul gehörten. Dann nutzte Heinrich die Streitkräfte seines Bruders Herzog Simon, um die ebenso ungerechten wie brutalen Unternehmungen Theoderichs zu unterdrücken. Es kam zu mehreren Scharmützeln, bei denen die Truppen des Herzogs zusammen mit denen des Bischofs diejenigen des Herrn schlugen. Letzterer befürchtete, im Kampf zu unterliegen, und legte beim päpstlichen Tribunal Berufung ein, um das Urteil des Bischofs zu erwirken. Aus diesem Grund wurde Heinrich dann nach Rom gerufen. Der Prälat wies die Ausschweifungen Theoderichs so deutlich nach, dass Papst Innozenz II. das Exkommunikationsurteil bestätigte, gegen diesen bösen Herrn wetterte und seine Veröffentlichung in der gesamten Kirchenprovinz Trier anordnete.[4]

Der Bischof von Toul befand sich noch in Rom, als Papst Innozenz II. von der Fraktion des Gegenpapstes Petrus Pierleoni gezwungen wurde, die Stadt zu verlassen. Unser Prälat begleitete den Heiligen Vater nach Pisa, von wo er in seine Diözese zurückkehrte. Er fand sie in Schwierigkeiten und Aufruhr durch den Krieg, den Friedrich, Graf von Toul, dem Kapitel dieser Stadt erklärt hatte. Heinrich setzte sich für die Wiederherstellung des Friedens ein. Auch der heilige Bernhard wurde gebeten, sich darum zu kümmern; er tat es mit seinem gewohnten Eifer, aber ohne dass er den vier Jahre dauernden Krieg beenden konnte. Der Papst musste eingreifen. Innozenz II. entsandte Kardinal Técuin, den damaligen Legaten in Deutschland, um die Differenz auszugleichen. Eine Versammlung fand in der Abtei von Rettel oberhalb von Sierck statt. Dort wurde zwischen Graf Friedrich, Bischof Heinrich und seinem Kapitel Frieden geschlossen. Der Vertrag dieser Vereinbarung wurde durch eine Bulle von Innozenz II. ratifiziert, die im folgenden Jahr in Pisa vorgelegt wurde. Diese ernste Affäre zwischen dem Bischof von Toul und dem Grafen dieser Stadt war kaum beendet, als der Prälat sich mit zwei anderen über die weltlichen Interessen seines Bistums auseinandersetzen musste. Die Festung Bercheim im Elsass war lange Zeit Gegenstand von Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Toul und den Äbten von Moyenmoutier. Milo, Abt dieses Klosters, genoss es im Jahr 1130. Bischof Heinrich ließ ihn 1131 vor den Papst, der in Cluny war, zitieren.[5]

Er zeigte durch authentische Dokumente, dass Bercheim von Lothar, dem König von Lothringen, seiner Kirche usurpiert worden war, der sie Waldrade, seiner Geliebten, geschenkt hatte; dass Heinrich der Vogler es an den hl. Gauzlin zurückgegeben hatte; dass Kaiser Otto I. eine Urkunde ausgefertigt hatte, in der diese Rückgabe bestätigt wurde, und dass schließlich Papst Leo IX. der Kirche von Toul den Besitz dieses Landes zugesichert hatte. Milo, der den unvermeidlichen Verlust seines Prozesses vorhersah, stimmte der Rückgabe des Lehens zu, und der Papst erteilte dem Bischof 1132 eine Bulle, in der das gesamte Verfahren ausführlich beschrieben wird. Theodorich d'Imbercourt, Herr von Bar, von dem wir bereits gesprochen haben, hatte die von Commercy abhängigen Ländereien und Herrschaften in Besitz genommen, die der Vater des Bischofs Richwin der Kirche von Toul geschenkt hatte. Heinrich hatte ihm oft mit Tadel gedroht und ihn sogar geschlagen, um ihn zur Wiedergutmachung zu zwingen. Alberon, Erzbischof von Trier, berief ihn zu einem Provinzialkonzil, das um das Jahr 1140 in der Kirche von Dieulouard stattfand. Theoderich erschien dort, versprach mit einem Eid, alles, was er von der Kirche von Toul hatte, wiederherzustellen, und erhielt seine Absolution, kehrte jedoch in seine Ländereien zurück. Seine Frau schämte ihn so sehr für seine angebliche Schwäche, dass er noch sechs Jahre lang an seiner Usurpation festhielt. Schließlich wurde er von Gewissensbissen bedrängt und wandte sich an den Erzbischof von Trier, der sich bereit erklärte, ihn mit der Kirche zu versöhnen, unter der Bedingung, dass er zumindest seine Versprechen erfüllen würde. Zu diesem Thema berief der Erzbischof 1147 in der Stadt Toul einen neuen Provinzrat ein, in dessen Anwesenheit Theoderich sich bereit erklärte, seine Verpflichtungen gegenüber dem Bischof und den Kanonikern zu erfüllen. Sie überließen ihm nun die Nutzung des beanspruchten Eigentums gegen eine jährliche Steuer von einhundert Pfund.[6]

Während sich Bischof Heinrich mit Eifer für die Verteidigung der weltlichen Rechte seiner Kirche einsetzte, sah er nicht, dass die dort mit beklagenswerter Leichtigkeit verbreiteten ketzerischen Lehren zum Schaden der Seelen und des Glaubens angerichtet wurden. Hugues Métellus, Abt von Saint-Léon, meldete die Gefahr seinem Bischof und bat ihn, sie abzuwehren. [7]

Derselbe Abt von Saint-Léon provozierte die pastorale Wachsamkeit des Erzbischofs von Trier, Metropolit der Kirchenprovinz, durch einen weiteren Brief, in dem er den Prälaten an seine Verpflichtungen erinnerte.[8]

Heinrich kannte wahrscheinlich auch die Briefe des Metellus an den Erzbischof von Trier und die des Heiligen Bernhard an den Papst.[9]

Bischof Udon, einer von Henris Vorgängern, hatte die Erzdiakonie der Kirche von Toul mit der Propstei von Saint-Gengoult vereint. Dieser Zusammenschluss hatte bis dahin unumstritten bestanden. Aber Alberon, sowohl Erzdiakon als auch Propst, hatte diese doppelte Würde durch seine Beförderung zum Erzbistum Trier vakant gelassen, und Heinrich lehnte die Ernennung eines Nachfolgers durch die Kanoniker von Saint-Gengoult formell ab und begründete dies damit, dass seine Vorgänger auf dem Amt seien von Toul, hatte ihm nicht das Recht entziehen können, seinen Erzdiakon zu ernennen. Alberon, jetzt Erzbischof von Trier, stellte sich auf die Seite der Domherren gegen Heinrich. Der Papst war, obwohl er über ihre guten Rechte informiert war, durchaus bereit, ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen; aber auf Wunsch Heinrichs mischte sich auch Kaiser Lothar mit seinen Empfehlungen und Gebeten ein. Die Stiftskirche von Saint-Gengoult sah sich in großer Gefahr, endgültig des Privilegs der angefochtenen Nominierung beraubt zu werden. In dieser Notlage griff sie auf den Heiligen Bernhard zurück nahm seine Interessen sowohl aufgrund seines Rechts als auch aus Hingabe an den Heiligen Gengoult an.[10]

Mit seinem gewohnten Eifer und seiner Freiheit schrieb er darüber an den Kaiser und den Papst. Dieser Streit zwischen Stiftskirche und Bistum endete schließlich zur Zufriedenheit der zu Unrecht angegriffenen und gestörten Kanoniker. Der heilige Bernhard reiste mehrmals durch Toul während des Episkopats von Heinrich von Lothringen, und jedes Mal wurde sein Durchgang durch glänzende Wunder angekündigt.[11]

Zu den Bekehrungen, die er in unserer Region durchführte, gehört die von Adelaide, der Schwester von Kaiser Lothar und Ehefrau von Simon I., Herzog von Lothringen. Diese Fürstin lebte nach den Grundsätzen der Welt. Eines Tages, als der heilige Bernhard, der eigens gekommen war, um den Herzog um Hilfe bei der Wiederherstellung des Friedens zu bitten, in Gegenwart der Herzogin lebhaft redete, berührte er beim Gestikulieren versehentlich ihr Kleid.[12]

Einer der Anwesenden sagte dann zu dem Heiligen Abt, auf Latein und lächelnd: Vater, du hast gerade eine sehr fromme Frau angeschaut. Bernard fuhr in derselben Sprache fort: Ihre Stunde ist noch nicht gekommen. Adelaide, die Latein verstand, war tief beeindruckt, als sie diese Worte hörte. In der folgenden Nacht sah sie in einem Traum den heiligen Abt, der ihr sieben schreckliche Schlangen aus dem Herzen riss. Dann dachte sie über die Worte nach, die sie gehört hatte, und bezog sie auf ihren schmerzlichen Traum, kehrte heilsam zu sich selbst zurück und begann bald, nachdem sie sich unter die Leitung des Dieners Gottes gestellt hatte, die Übungen eines regelmäßigen und christlichen Lebens. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1138 verzichtete sie auf das Zeitliche und wurde Nonne in der Abtei von Tart in der Nähe von Dijon.[13]

Papst Eugen III. beauftragte im Einvernehmen mit dem König von Frankreich einen neuen Kreuzzug und beauftragte den Heiligen Bernhard, ihn zu predigen. Unser Bischof nahm das Kreuz im Jahr 1146 entgegen. Nachdem er dem Kapitel seiner Kathedrale die Kirche Sainte-Geneviève und die Mühle, die er in der Nähe von Toul an der Mosel besaß, vermacht hatte, stellte er sich an die Spitze der in seiner Diözese aufgestellten Truppen und versammelte sie in Toul, um sie zur Befreiung der Heiligen Stätten zu führen. Er durchquerte Metz, wo sich bereits in Begleitung von Stephan, dem Bischof dieser Stadt, Ludwig VII., König von Frankreich, Renaud Graf von Monçon, Hugo Graf von Vaudémont, Amédée von Turin und Guillaume, sein Bruder, Marquis von Montferrat, befanden. Alle diese Krieger kamen glücklich im Heiligen Land an. Im Jahr 1147 versammelten sie sich in Ptolemaida, um über den Verlauf des Feldzugs und die Unternehmungen zu beraten, die die starke und zahlreiche Armee, die sie bei sich hatten, unternehmen sollte. König Konrad III., der König von Frankreich, Otho, Bischof von Freising, Stephan von Metz, Heinrich von Toul, Dietrich, Graf von Flandern, Heinrichs Bruder, Théotin, Bischof von Porto und unzählige andere Prälaten nahmen teil. Der Zweite Kreuzzug erreichte die gesteckten Ziele nicht. Heinrich war auf dem Kreuzzug, als Eugen III. auf seiner Reise durch Toul nach seiner Rückkehr vom Trierer Konzil im Jahr 1147 die Domkirche weihte zum Gebet des Heiligen Bernhard.[14]

Der Papst wurde bei dieser Zeremonie von achtzehn Kardinälen, Alberon, dem Erzbischof von Trier, und den Bischöfen von Genf, Lausanne und Verdun unterstützt. Dies ist die zweite Weihe des Doms von Toul, die in der Geschichte erwähnt wird. Die Diözese Toul feierte das Fest am 3. Oktober. Als er inmitten seiner Herde zurückkehrte, hatte Bischof Heinrich bald die Gelegenheit, die Güte seines Herzens und seine echte Hingabe an seine Diözesen hervorzuheben. Eine Hungersnot hatte im Jahr 1151 in Lothringen schreckliche Verwüstungen angerichtet und die Bevölkerung in einen erbärmlichen Zustand gebracht. Der Prälat vollbrachte also Wunder der Nächstenliebe. Er ging sogar so weit, seine Möbel zu verkaufen, um Getreide zu kaufen, das er dann selbst an die Bedürftigsten verteilte. Im Jahr 1152 nahm er an einer vom päpstlichen Legaten, Kardinal Jourdain, in Metz angekündigten Versammlung teil. Von Metz ging er nach Koblenz, wo der Erzbischof von Trier gerade gestorben war. Friedrich Barbarossa lud 1155 zu einem Landtag in Colmar, um über die Mittel zur Verhinderung des Schismas und zur Versöhnung mit dem Papst zu beraten. Bischof Heinrich reiste mit Herzog Matthäus, seinem Neffen, dorthin. Er befand sich beim prachtvollen Einzug des Kaisers in Trier im Jahr 1156. Er begleitete diesen Herrscher nach Worms und war bei den dortigen Beschlüssen zum Thema Krieg in Italien anwesend.[15]

Matthäus, Herzog von Lothringen, war an der Spaltung Viktors III. gegen den legitimen Papst Alexander III. beteiligt. Bischof Heinrich folgte der Entscheidung seines Neffen, um sich nicht von seinem Verwandten zu isolieren. Er befand sich 1160 im Konzil von Pisa, wo die Wahl Viktors genehmigt wurde; dann, im Jahr 1162, und in Begleitung von Herzog Matthäus, auf der Versammlung von Besançon, wo Viktors Rechte auf das souveräne Pontifikat erneut besprochen wurden. Doch kurze Zeit später verließ Heinrich die Partei des Gegenpapstes, schloss sich dem legitimen Papst Alexander III. an und führte auch Herzog Matthäus, seinen Neffen, zur wahren katholischen Einheit zurück. Heinrich gewährte dem Abt von Étival mehrere Privilegien zugunsten seiner Abtei. Auf seinen Rat hin gründete Herzogin Adelaide, seine Schwägerin, die Abtei von Valadoine des Ordens von Citeaux, deren Gründung er durch eine Urkunde bestätigte. Das Gleiche tat er für die Gründung der Abtei von l’Étanche nach Val de Châtenois, von Herzog Mathieu und in der Adelaide, die in der von Tart Nonne geworden war, begraben werden wollte. Der Bischof von Toul bestätigte außerdem mehrere Stiftungen, die während seines Episkopats vorgenommen wurden, und einige Privilegien, und schenkte seiner Kathedrale die Pfarreien Saint-Vaast und Sainte-Geneviève in der Stadt Toul. Man kennt auch fünf verschiedene Briefe für die Kirche Saint-Dié.[16]

Henri starb am 6. Juni des Jahres 1165 in Toul. Sein Leichnam wurde vor dem Altar des Heiligen Blaise begraben, von wo er lange Zeit später in das dritte Grab der Madelaine-Kapelle überführt wurde.[17]

Einzelnachweise

  1. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 430.
  2. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 431.
  3. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 432.
  4. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 433.
  5. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 434.
  6. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 435.
  7. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 436.
  8. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 437.
  9. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 438.
  10. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 441.
  11. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 442.
  12. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 443.
  13. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 444.
  14. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 445.
  15. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 446.
  16. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 447.
  17. Abbé Guillaume: Histoire du diocèse de Toul et de celui de Nancy, Bd. 1, Thomas & Pierron, Nancy 1866, S. 448.
VorgängerAmtNachfolger
RichwinBischof von Toul
1127–1165
Pierre de Brixey