„Athen-Marathon“ – Versionsunterschied

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Der erste Marathonlauf der Neuzeit fand anlässlich der [[Olympische Sommerspiele 1896/Leichtathletik|Olympischen Spiele 1896]] statt. Grundlage war die Legende vom Botenläufer [[Pheidippides]], der nach der [[Schlacht bei Marathon]] im Jahr 490 v. Chr. nach Athen gelaufen und auf dem [[Areopag]] nach Verkündung der Siegesnachricht vor Erschöpfung tot zusammengebrochen sein soll. Sieger dieses Wettkampfes war der Grieche [[Spyridon Louis]] in 2:58:50 h. Die Streckenlänge betrug damals ca. 40 km. Erst 1921 bestimmte der Internationale Leichtathletikverband [[World Athletics|IAAF]] die offizielle Länge von Marathonläufen mit 42,195 Kilometern, was der Distanz bei den [[Olympische Sommerspiele 1908/Leichtathletik|Olympischen Spielen 1908]] in [[London]] entsprach.
Der erste Marathonlauf der Neuzeit fand anlässlich der [[Olympische Sommerspiele 1896/Leichtathletik|Olympischen Spiele 1896]] statt. Grundlage war die Legende vom Botenläufer [[Pheidippides]], der nach der [[Schlacht bei Marathon]] im Jahr 490 v. Chr. nach Athen gelaufen und auf dem [[Areopag]] nach Verkündung der Siegesnachricht vor Erschöpfung tot zusammengebrochen sein soll. Sieger dieses Wettkampfes war der Grieche [[Spyridon Louis]] in 2:58:50 h. Die Streckenlänge betrug damals ca. 40 km. Erst 1921 bestimmte der Internationale Leichtathletikverband [[World Athletics|IAAF]] die offizielle Länge von Marathonläufen mit 42,195 Kilometern, was der Distanz bei den [[Olympische Sommerspiele 1908/Leichtathletik|Olympischen Spielen 1908]] in [[London]] entsprach.


Nach 1896 wurde bis in die 1950er Jahre kein Marathonlauf mehr in Athen veranstaltet. Ab 1955 fand ein Marathonlauf im Frühjahr<ref>[http://www.arrs.run/HP_AtEMa.htm Siegerliste des Frühlingsmarathons Athen auf arrs.run]</ref> und einer seit 1972 im Herbst statt.<ref>[http://www.arrs.run/HP_AtPMa.htm Siegerliste des Herbstmarathons Athen auf arrs.run]</ref> Bei ersterer Veranstaltung lief 1969 der Engländer [[Bill Adcocks]] mit 2:11:07,2 h eine Zeit, die als Streckenrekord bis zum Olympiasieg von Stefano Baldini 2004 bestand hatte. Bei der ersten offenen Austragung für Frauen im Oktober 1974 gewann die deutsche [[Eva-Maria Westphal]].<ref>{{Internetquelle |autor=Horst Milde |url=https://germanroadraces.de/?p=51789 |titel=2500 Jahre Marathon – Wo der Marathon zu Hause ist |werk=germanroadraces.de |datum=2010-10-27 |abruf=2019-11-15}}</ref>
Nach 1896 wurde bis in die 1950er Jahre kein Marathonlauf mehr in Athen veranstaltet. Ab 1955 fand ein Marathonlauf im Frühjahr<ref>[http://www.arrs.run/HP_AtEMa.htm Siegerliste des Frühlingsmarathons Athen auf arrs.run]</ref> und einer seit 1972 im Herbst statt.<ref>[http://www.arrs.run/HP_AtPMa.htm Siegerliste des Herbstmarathons Athen auf arrs.run]</ref> Bei ersterer Veranstaltung lief 1969 der Engländer [[Bill Adcocks]] mit 2:11:07,2 h eine Zeit, die als Streckenrekord bis zum Olympiasieg von Stefano Baldini 2004 Bestand hatte. Bei der ersten offenen Austragung für Frauen im Oktober 1974 gewann die deutsche [[Eva-Maria Westphal]].<ref>{{Internetquelle |autor=Horst Milde |url=https://germanroadraces.de/?p=51789 |titel=2500 Jahre Marathon – Wo der Marathon zu Hause ist |werk=germanroadraces.de |datum=2010-10-27 |abruf=2019-11-15}}</ref>


Die jetzige Veranstaltung ist dem Andenken des Leichtathleten, Arztes und Politikers [[Grigoris Lambrakis]] gewidmet. Dieser organisierte kurz vor seiner Ermordung 1963 einen Friedensmarsch von Marathon nach Athen. Die Demonstration wurde durch die Polizei verboten, so dass sich Lambrakis, geschützt durch seine parlamentarische Immunität, alleine auf den Weg machte.
Die jetzige Veranstaltung ist dem Andenken des Leichtathleten, Arztes und Politikers [[Grigoris Lambrakis]] gewidmet. Dieser organisierte kurz vor seiner Ermordung 1963 einen Friedensmarsch von Marathon nach Athen. Die Demonstration wurde durch die Polizei verboten, so dass sich Lambrakis, geschützt durch seine parlamentarische Immunität, alleine auf den Weg machte.

Version vom 29. Juli 2023, 09:08 Uhr

Athen-Marathon
Austragungsort Athen
Griechenland Griechenland
Erste Austragung 1972
Rekorde
Distanz 42,195 Kilometer
Streckenrekord Männer: 2:10:37 h, 2014
Kenia Felix Kandie
Frauen: 2:31:06 h, 2010
Litauen Rasa Drazdauskaitė
Website Offizielle Website

Der Athen-Marathon (griechisch Κλασσικός Μαραθωνίος Αθηνών; engl. Bezeichnung Athens Classic Marathon) ist ein Marathonlauf, der von Marathon nach Athen führt. Dieser findet in seiner heutigen Form seit 1983 statt, zunächst im Oktober, derzeit im November, und wird vom griechischen Leichtathletikverband SEGAS organisiert. Zum Programm gehören auch ein 5-km- und ein 10-km-Lauf. Mit ca. 16.000 Zieleinläufern ist er der größte Marathon in Südosteuropa.

Geschichte

Läufer beim Training für den Olympischen Marathon 1896
Läufer bei der Veranstaltung 1980

Der erste Marathonlauf der Neuzeit fand anlässlich der Olympischen Spiele 1896 statt. Grundlage war die Legende vom Botenläufer Pheidippides, der nach der Schlacht bei Marathon im Jahr 490 v. Chr. nach Athen gelaufen und auf dem Areopag nach Verkündung der Siegesnachricht vor Erschöpfung tot zusammengebrochen sein soll. Sieger dieses Wettkampfes war der Grieche Spyridon Louis in 2:58:50 h. Die Streckenlänge betrug damals ca. 40 km. Erst 1921 bestimmte der Internationale Leichtathletikverband IAAF die offizielle Länge von Marathonläufen mit 42,195 Kilometern, was der Distanz bei den Olympischen Spielen 1908 in London entsprach.

Nach 1896 wurde bis in die 1950er Jahre kein Marathonlauf mehr in Athen veranstaltet. Ab 1955 fand ein Marathonlauf im Frühjahr[1] und einer seit 1972 im Herbst statt.[2] Bei ersterer Veranstaltung lief 1969 der Engländer Bill Adcocks mit 2:11:07,2 h eine Zeit, die als Streckenrekord bis zum Olympiasieg von Stefano Baldini 2004 Bestand hatte. Bei der ersten offenen Austragung für Frauen im Oktober 1974 gewann die deutsche Eva-Maria Westphal.[3]

Die jetzige Veranstaltung ist dem Andenken des Leichtathleten, Arztes und Politikers Grigoris Lambrakis gewidmet. Dieser organisierte kurz vor seiner Ermordung 1963 einen Friedensmarsch von Marathon nach Athen. Die Demonstration wurde durch die Polizei verboten, so dass sich Lambrakis, geschützt durch seine parlamentarische Immunität, alleine auf den Weg machte.

Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1982 wurde zum ersten Mal bei den Frauen der Europameistertitel im Marathon vergeben. Auf der Strecke von Marathon nach Athen siegte die Portugiesin Rosa Mota in 2:36:04 h; bei den Männern setzte sich der Niederländer Gerard Nijboer in 2:15:16 h durch. Am 9. April 1995 wurde der letzte World Cup Marathon der IAAF ebenfalls auf der Strecke des Athen-Marathons ausgetragen. Sieger wurden der Kenianer Douglas Wakiihuri in 2:12:01 h und die Rumänin Anuța Cătună in 2:31:10 h. Auch die Marathonläufe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 und Olympischen Spiele 2004 folgten der klassischen Route. Weltmeister wurden der Spanier Abel Antón in 2:13:16 h und die Japanerin Hiromi Suzuki in 2:29:48 h, die olympischen Goldmedaillen gingen an den Italiener Stefano Baldini (2:10:55 h) und die Japanerin Mizuki Noguchi (2:26:20 h).

Die Austragung 2010 wurde in die Feierlichkeiten zum 2500-jährigen Jubiläums der Schlacht von Marathon eingebettet.

Strecke

Das Panathinaiko-Stadion in Athen

Die Strecke beginnt in der Ortschaft Marathon und führt zunächst nach Süden, wobei der Grabhügel der in der Schlacht von Marathon gefallenen Athener umrundet wird. Danach wird die Stadt Nea Makri durchquert. Nach zehn flachen Kilometern kommen nun die ersten Anstiege. Bei Rafina biegt der Kurs nach Westen ab, und über Pikermi, Pallini und Gerakas gelangt man bei km 32 nach Agia Paraskevi, wo mit 240 m über dem Meer der höchste Punkt der Strecke erreicht wird. Von dort geht es bergab durch Chalandri und Cholargos in die Kernstadt von Athen. Das Ziel befindet sich im Panathinaiko-Stadion.

Statistik

Streckenrekorde

Siegerliste

Quellen für Ergebnisse vor 2002: sport.gr,[4], AIMS,[5] ARRS[6]

Datum Männer Nation Zeit Frauen Nation Zeit
14. Nov. 2021 Konstantinos Gkelaouzos Griechenland Griechenland 2:16:49 Gloria Privileggio Griechenland Griechenland 2:41:30
10. Nov. 2019 John Komen Kenia Kenia 2:16:34 Eleftheria Petroulaki Griechenland Griechenland 2:45:50
11. Nov. 2018 Brimin Kipkorir Kenia Kenia 2:10:56 Shelmith Nyawira Kenia Kenia 2:36:46
12. Nov. 2017 Samuel Kalalei Kenia Kenia 2:12:17 Bedatu Hirpa Athiopien Äthiopien 2:34:18
13. Nov. 2016 Luka Rotich Lobuwan Kenia Kenia 2:12:48 Nancy Jebichi Arusei Kenia Kenia 2:38:13
8. Nov. 2015 Christoforos Merousis Griechenland Griechenland 2:21:22 Minori Hayakari Japan Japan 2:52:06
9. Nov. 2014 Felix Kipchirchir Kandie Kenia Kenia 2:10:37 Naomi Jepkogei Maiyo Kenia Kenia 2:41:04
10. Nov. 2013 Hillary Kipkosgei Yego Kenia Kenia 2:13:55 Nancy Joan Rotich Kenia Kenia 2:41:34
11. Nov. 2012 Raymond Kimutai Bett -2- Kenia Kenia 2:11:35 Consalater Chemtai Yadaa Kenia Kenia 2:40:00
13. Nov. 2011 Abdelkrim Boubker Marokko Marokko 2:11:40 Elfenesh Melaku Athiopien Äthiopien 2:35:25
31. Okt. 2010 Raymond Kimutai Bett Kenia Kenia 2:12:40 Rasa Drazdauskaitė Litauen Litauen 2:31:06
8. Nov. 2009 Josephat Kipkurui Ngetich Kenia Kenia 2:13:44 Akemi Ozaki Japan Japan 2:39:56
9. Nov. 2008 Paul Nicholas Lekuraa Kenia Kenia 2:12:42 Mai Tagami Japan Japan 2:36:58
4. Nov. 2007 Benjamin Kiprotich Korir Kenia Kenia 2:14:40 Swetlana Ponomarenko Russland Russland 2:33:19
5. Nov. 2006 Henry Tarus Kenia Kenia 2:17:46 Chikako Ōgushi Japan Japan 2:40:45
6. Nov. 2005 James Saina Kenia Kenia 2:16:15 Sisay Measo Athiopien Äthiopien 2:38:39
7. Nov. 2004 Frederick Cherono Kenia Kenia 2:15:28 Alemu Zinash Athiopien Äthiopien 2:41:11
2. Nov. 2003 Amnaay Zebedayo Bayo Tansania Tansania 2:16:59 Nadezhda Wijenberg Niederlande Niederlande 2:43:18
3. Nov. 2002 Mark Saina Kenia Kenia 2:18:20 Sonja Oberem -2- Deutschland Deutschland 2:37:29
4. Nov. 2001 Noah Bor Kenia Kenia 2:19:26 Sonja Oberem Deutschland Deutschland 2:36:15
5. Nov. 2000 Nikolaos Polias -4- Griechenland Griechenland 2:20:50 Georgia Ambatzidou Griechenland Griechenland 2:53:00
17. Okt. 1999 Masato Yonehara Japan Japan 2:18:35 Tamaki Okuno Japan Japan 2:46:46
1. Nov. 1998 Nikolaos Polias -3- Griechenland Griechenland 2:18:38 Joy Smith Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:50:52
26. Okt. 1997 Gerasimos Kokotos Griechenland Griechenland 2:31:47 Melissa Hurta Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:54:43
20. Okt. 1996 Nikitas Markakis Griechenland Griechenland 2:33:15 Panagiota Petropoulou -2- Griechenland Griechenland 2:56:42
5. Nov. 1995 Nikolaos Polias -2- Griechenland Griechenland 2:27:27 Panagiota Nikolakopoulou Griechenland Griechenland 2:59:45
30. Okt. 1994 Christos Dumas -2- Griechenland Griechenland 2:27:27 Kleri Stavropoulou Griechenland Griechenland 3:21:32
24. Okt. 1993 Nikolaos Polias Griechenland Griechenland 2:28:12 Panagiota Petropoulou Griechenland Griechenland 3:15:56
18. Okt. 1992 Christos Dumas Griechenland Griechenland 2:31:15 Reiko Hirosawa Japan Japan 3:05:24
13. Okt. 1991 Theodoros Fotopoulos Griechenland Griechenland 2:28:18 Sofia Sotiriadou Griechenland Griechenland 2:59:29
21. Okt. 1990 Johan Engholm Schweden Schweden 2:26:33 Prudence Taylor Neuseeland Neuseeland 2:59:15
22. Okt. 1989 Jan van Rijthoven Niederlande Niederlande 2:23:19 Leslie Lewis Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:37:42
23. Okt. 1988 Fjodor Ryschow Sowjetunion Sowjetunion 2:17:33 Magdalini Poulimenou Griechenland Griechenland 2:50:59
11. Okt. 1987 Kevin Flanegan Sudafrika Südafrika 2:25:14 Irina Bogatschowa Sowjetunion Sowjetunion 2:43:37
12. Okt. 1986 Jos vander Water Belgien Belgien 2:27:22 Signe Ward Norwegen Norwegen 3:06:58
13. Okt. 1985 Michael Hill Schweden Schweden 2:26:20 Eryl Davies Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 3:04:30
14. Okt. 1984 Leon Swanepoel Sudafrika Südafrika 2:28:53 Barbara Balzer Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:58:30
9. Okt. 1983 Martin J. McCarthy Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2:25:34 Hanne Jensen Danemark Dänemark 3:20:33

Entwicklung der Finisherzahlen

Jahr Marathon Davon
Frauen
10 km Davon
Frauen
5 km
bzw. Mini-Marathon
Davon
Frauen
2021 7508
2014 10.498 1954 7147 2537 6507 3517
2013 8500 1287 6502 2037 5832 3119
2012 6470 913 6014 1762 4708 2534
2011 6144 990 3761 984 3207 1487
2010 10.371 2383 3266 1021 2528 1196
2009 3813 644 1900 447 1630 699
2008 3843 671 2008 517 1688 651
2007 3438 585 1498 456 837 326
2006 2626 394 1180 362 495 193
2005 2559 357 1121 346 --- ---
2004 2868 472 945 313 --- ---
2003 2676 413 --- --- 1419 349
2002 1779 256 959 213 --- ---
2001 1241 ??? ??? ??? --- ---

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siegerliste des Frühlingsmarathons Athen auf arrs.run
  2. Siegerliste des Herbstmarathons Athen auf arrs.run
  3. Horst Milde: 2500 Jahre Marathon – Wo der Marathon zu Hause ist. In: germanroadraces.de. 27. Oktober 2010, abgerufen am 15. November 2019.
  4. Siegerliste bis 2001 (Memento des Originals vom 7. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archive.sport.gr (griechisch)
  5. Sieger bis 1986 (Memento des Originals vom 16. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aims-association.org
  6. arrs.run: Athens Classic Marathon