„Hans Paetsch“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Hans Paetsch kam in dem Grenzort Altmünsterol im Elsass als Sohn eines Beamten zur Welt. Er wuchs in [[Straßburg]], [[Darmstadt]] und [[Berlin]] auf. Nach dem Abitur studierte er in [[Marburg]] und Berlin. Nachdem er während des Studiums bei einer Schüleraufführung sein Interesse am Theater entdeckt hatte, trat das [[Philologie]]studium in den Hintergrund und Paetsch beschloss, Schauspieler zu werden. Nach Abschluss des Studiums erhielt er 1931 sein erstes Engagement am [[Stadttheater Gießen]]. Es folgten Engagements am [[Theater der Stadt Heidelberg]], an den [[Theater Lübeck|Bühnen der Hansestadt Lübeck]], am [[Saarländisches Staatstheater Saarbrücken|Saarländischen Staatstheater Saarbrücken]] (bis 1939), von 1939 bis 1944 am [[Deutsches Theater Prag|Deutschen Theater Prag]]. In Saarbrücken wurde er zusammen mit dem übrigen Ensemble nach einer Aufführung von ''Madame Dubarry'' [[Adolf Hitler]] vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/15267764 |titel=„Mein Gott, ist der klein!“ |werk=[[DER SPIEGEL]] Seite 54|autor=Axel Martens|datum=1999-12 |abruf=2022-09-10}}</ref>
Hans Paetsch kam in dem Grenzort Altmünsterol im Elsass als Sohn eines Beamten zur Welt. Er wuchs in [[Straßburg]], [[Darmstadt]] und [[Berlin]] auf. Nach dem Abitur studierte er in [[Marburg]] und Berlin. Nachdem er während des Studiums bei einer Schüleraufführung sein Interesse am Theater entdeckt hatte, trat das [[Philologie]]studium in den Hintergrund und Paetsch beschloss, Schauspieler zu werden. Nach Abschluss des Studiums erhielt er 1931 sein erstes Engagement am [[Stadttheater Gießen]]. Es folgten Engagements am [[Theater der Stadt Heidelberg]], an den [[Theater Lübeck|Bühnen der Hansestadt Lübeck]], am [[Saarländisches Staatstheater Saarbrücken|Saarländischen Staatstheater Saarbrücken]] (bis 1939), von 1939 bis 1944 am [[Deutsches Theater Prag|Deutschen Theater Prag]]. In Saarbrücken wurde er zusammen mit dem übrigen Ensemble nach einer Aufführung von ''Madame Dubarry'' [[Adolf Hitler]] vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/15267764 |titel=„Mein Gott, ist der klein!“ |werk=[[DER SPIEGEL]] Seite 54|sprache=de|datum=1999-12 |abruf=2022-09-10}}</ref>


1944 wurde er zur Wehrmacht einberufen. Nach kurzer Ausbildung erlebte er die Verteidigung der Stadt [[Köthen (Anhalt)]]. Sein Regiment zog bis [[Tangermünde]]. Anschließend ging er in Kriegsgefangenschaft.<ref>{{Internetquelle |offline=1 |url=https://www.youtube.com/watch?v=hjBLOYsO-dY |titel=Hans Paetsch - Man muss das lieben, was man macht |abruf=2020-01-06 |sprache=de-DE}}</ref> Er traf später seine Frau in [[Selbitz (Oberfranken)]] wieder.
1944 wurde er zur Wehrmacht einberufen. Nach kurzer Ausbildung erlebte er die Verteidigung der Stadt [[Köthen (Anhalt)]]. Sein Regiment zog bis [[Tangermünde]]. Anschließend ging er in Kriegsgefangenschaft.<ref>{{Internetquelle |offline=1 |url=https://www.youtube.com/watch?v=hjBLOYsO-dY |titel=Hans Paetsch - Man muss das lieben, was man macht |abruf=2020-01-06 |sprache=de-DE}}</ref> Er traf später seine Frau in [[Selbitz (Oberfranken)]] wieder.

Version vom 12. September 2022, 23:06 Uhr

Hans Paetsch (* 7. Dezember 1909 in Altmünsterol, Elsass; † 3. Februar 2002 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel-, Synchronsprecher und Filmregisseur. Er hatte eine der bekanntesten Stimmen im deutschsprachigen Raum und galt in der Bundesrepublik Deutschland als „Märchenonkel der Nation“.[1]

Leben

Hans Paetsch kam in dem Grenzort Altmünsterol im Elsass als Sohn eines Beamten zur Welt. Er wuchs in Straßburg, Darmstadt und Berlin auf. Nach dem Abitur studierte er in Marburg und Berlin. Nachdem er während des Studiums bei einer Schüleraufführung sein Interesse am Theater entdeckt hatte, trat das Philologiestudium in den Hintergrund und Paetsch beschloss, Schauspieler zu werden. Nach Abschluss des Studiums erhielt er 1931 sein erstes Engagement am Stadttheater Gießen. Es folgten Engagements am Theater der Stadt Heidelberg, an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken (bis 1939), von 1939 bis 1944 am Deutschen Theater Prag. In Saarbrücken wurde er zusammen mit dem übrigen Ensemble nach einer Aufführung von Madame Dubarry Adolf Hitler vorgestellt.[2]

1944 wurde er zur Wehrmacht einberufen. Nach kurzer Ausbildung erlebte er die Verteidigung der Stadt Köthen (Anhalt). Sein Regiment zog bis Tangermünde. Anschließend ging er in Kriegsgefangenschaft.[3] Er traf später seine Frau in Selbitz (Oberfranken) wieder.

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er am Staatstheater Braunschweig und von 1946 bis 1947 am Württembergischen Staatstheater Stuttgart. 1947 fand er das Schauspielhaus, das er für den Rest seines Theaterlebens nicht mehr verlassen sollte: das Thalia-Theater in Hamburg. Die nächsten 28 Jahre, bis 1975, arbeitete er dort unter den Intendanten Willy Maertens, Kurt Raeck und Boy Gobert als Schauspieler und Regisseur.

Am bekanntesten wurde Hans Paetsch einem breiten Publikum seit den 1960er-Jahren als Erzähler in zahllosen Aufnahmen klassischer Märchen und anderen Hörspielproduktionen für Kinder, hauptsächlich für das Tonstudio Europa (darunter Die Hexe Schrumpeldei, Der kleine Muck oder Hui Buh), denen er mehr als 30 Jahre lang seine markante Stimme lieh. Allerdings gab es auch Hörspiele, in denen Paetsch andere Rollen übernahm, zum Beispiel in der Europa-Serie Edgar Wallace oder Die drei ???. Sporadisch stellte er sogar sein komödiantisches Talent unter Beweis: so war er der glücklose Gaius Bockschus in Folge 1 der 1980er-Asterix-Hörspielreihe*, oder der mysteriöse Dr. Stein in der Folge Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten aus H. G. Francis’ Gruselserie. Als Synchronsprecher sprach er u. a. Barry Morse als Lt. Gerard in der Krimiserie Auf der Flucht und den Sheriff Roy Coffee in der Serie Bonanza. In Kampfstern Galactica ist er als Erzähler zu hören. In dem 1944 entstandenen Spielfilm Der unheimliche Gast synchronisierte er Donald Crisp in der Rolle des Commander Beech. In der Hörspielserie Gabriel Burns leitet er jede Folge mit einem kleinen Text ein, bei Point Whitmark sprach er in den ersten 30 Folgen den Teaser zur nächsten Folge am Ende jedes Hörspiels. Er war mit der Hörspielproduzentin Heikedine Körting befreundet.[4]

Neben seiner Tätigkeit als Sprecher übernahm Paetsch Film- und Fernsehrollen. Seine Stimme war außerdem bei Musikproduktionen zu hören, so zum Beispiel im Album Unter falscher Flagge (Die Toten Hosen), 13 (Die Ärzte), Liebesschmerz (Schiller) oder beim Dance-Projekt Märchenmann. Man findet ferner einige Edutainment-CD-ROMs (u. a. Willy, der Zauberfisch und Max und die Geheimformel (Tivola)) mit seiner stimmlichen Mitwirkung im Handel. 2002 erschien die CD Der Märchenprinz, seine letzte Veröffentlichung, auf der Hörspielausschnitte, Gedichte, Märchen und ein Hip-Hop-Stück mit seiner Stimme zu hören sind.

Hans Paetsch verstarb am 3. Februar 2002 in Hamburg im Alter von 92 Jahren[5] und wurde auf dem Friedhof Volksdorf in Hamburg beigesetzt.[6]

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele (Auswahl)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 734.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 110 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Paetsch, der "Mann der Märchen", im Alter von 92 Jahren in Hamburg gestorben. In: presseportal.de. 13. Februar 2002, abgerufen am 13. Februar 2022.
  2. „Mein Gott, ist der klein!“ In: DER SPIEGEL Seite 54. Dezember 1999, abgerufen am 10. September 2022.
  3. Hans Paetsch - Man muss das lieben, was man macht. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. Januar 2020 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.youtube.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Heikedine Körting erinnert sich an Hans Paetsch auf tkkg-site.de, abgerufen am 5. Februar 2022.
  5. Angaben von Hans Paetsch. In: talker-lounge.de. 13. Mai 2018, abgerufen am 10. September 2022.
  6. Klaus Nerger: Das Grab von Hans Paetsch. In: knerger.de. Abgerufen am 12. September 2022.