„Schapur III.“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
K überflüssig - Minikapitel bei einem einzigen Textbereich (Leben) ist nicht zwingend
Zeile 1: Zeile 1:
'''Schapur III.''' ({{faS|شاپور}} ''Schāpūr'' [{{IPA|ʃɔːˈpuːr}}]; † [[388]]) war von 383 bis 388 [[Großkönig]] des [[Sassanidenreich]]s.
'''Schapur III.''' ({{faS|شاپور}} ''Schāpūr'' [{{IPA|ʃɔːˈpuːr}}]; † [[388]]) war von 383 bis 388 [[Großkönig]] des [[Sassanidenreich]]s.

== Werdegang ==
Schapur war ein Sohn von [[Schapur II.]] und folgte [[Ardaschir II.]] auf dem Thron nach, nachdem dieser in einem Machtkampf unterlegen war. Aufgrund innerer Probleme suchte Schapur III. einen Ausgleich mit dem [[Römisches Reich|Römischen Reich]]. Wahrscheinlich (aber nicht gesichert) kam es im Jahr 387 zu einem Vertrag mit dem römischen Kaiser im Osten, [[Theodosius I.]] Demnach wurde das stets umstrittene [[Geschichte Armeniens|Armenien]] geteilt, wobei jedoch Persien aufgrund seiner relativ starken Stellung den Großteil zugesprochen bekam (4/5 des Landes, siehe ''[[Persarmenien]]''). Im Zusammenhang mit der Annäherung an das [[Christentum|christliche]] Römerreich ist auch die Beendigung der Christenverfolgungen im Sassanidenreich zu sehen, die unter Schapur II. begonnen hatte. Im Osten brach das Herrschaftsgebiet der sogenannten [[Kushano-Sassaniden]] endgültig zusammen. Damit verbunden war der Verlust einiger östlicher Territorien; dies geht aus dem Ende einiger sassanidischer Münzprägungen im Nordosten des Reiches hervor. Als Gegner trat hierbei eine Gruppe der sogenannten [[Iranische Hunnen|iranischen Hunnen]] auf, die [[Alchon]], die sich sassanidischer Gebiete und Münzprägestätten bemächtigten.
Schapur war ein Sohn von [[Schapur II.]] und folgte [[Ardaschir II.]] auf dem Thron nach, nachdem dieser in einem Machtkampf unterlegen war. Aufgrund innerer Probleme suchte Schapur III. einen Ausgleich mit dem [[Römisches Reich|Römischen Reich]]. Wahrscheinlich (aber nicht gesichert) kam es im Jahr 387 zu einem Vertrag mit dem römischen Kaiser im Osten, [[Theodosius I.]] Demnach wurde das stets umstrittene [[Geschichte Armeniens|Armenien]] geteilt, wobei jedoch Persien aufgrund seiner relativ starken Stellung den Großteil zugesprochen bekam (4/5 des Landes, siehe ''[[Persarmenien]]''). Im Zusammenhang mit der Annäherung an das [[Christentum|christliche]] Römerreich ist auch die Beendigung der Christenverfolgungen im Sassanidenreich zu sehen, die unter Schapur II. begonnen hatte. Im Osten brach das Herrschaftsgebiet der sogenannten [[Kushano-Sassaniden]] endgültig zusammen. Damit verbunden war der Verlust einiger östlicher Territorien; dies geht aus dem Ende einiger sassanidischer Münzprägungen im Nordosten des Reiches hervor. Als Gegner trat hierbei eine Gruppe der sogenannten [[Iranische Hunnen|iranischen Hunnen]] auf, die [[Alchon]], die sich sassanidischer Gebiete und Münzprägestätten bemächtigten.



Version vom 5. April 2018, 23:13 Uhr

Schapur III. (persisch شاپور Schāpūr [ʃɔːˈpuːr]; † 388) war von 383 bis 388 Großkönig des Sassanidenreichs.

Schapur war ein Sohn von Schapur II. und folgte Ardaschir II. auf dem Thron nach, nachdem dieser in einem Machtkampf unterlegen war. Aufgrund innerer Probleme suchte Schapur III. einen Ausgleich mit dem Römischen Reich. Wahrscheinlich (aber nicht gesichert) kam es im Jahr 387 zu einem Vertrag mit dem römischen Kaiser im Osten, Theodosius I. Demnach wurde das stets umstrittene Armenien geteilt, wobei jedoch Persien aufgrund seiner relativ starken Stellung den Großteil zugesprochen bekam (4/5 des Landes, siehe Persarmenien). Im Zusammenhang mit der Annäherung an das christliche Römerreich ist auch die Beendigung der Christenverfolgungen im Sassanidenreich zu sehen, die unter Schapur II. begonnen hatte. Im Osten brach das Herrschaftsgebiet der sogenannten Kushano-Sassaniden endgültig zusammen. Damit verbunden war der Verlust einiger östlicher Territorien; dies geht aus dem Ende einiger sassanidischer Münzprägungen im Nordosten des Reiches hervor. Als Gegner trat hierbei eine Gruppe der sogenannten iranischen Hunnen auf, die Alchon, die sich sassanidischer Gebiete und Münzprägestätten bemächtigten.

Schapur fiel schließlich 388 einer Palastrevolte zum Opfer und wurde ermordet.

Literatur

  • Arthur Christensen: L'Iran sous les Sassanides. Zeller, Osnabrück 1971, ISBN 3-535-01195-7 (Repr. d. Ausg. Kopenhagen 1944).
  • Geoffrey B. Greatrex: The Background and Aftermath of the Partition of Armenia in A.D. 387. In: The Ancient History Bulletin, 14.1-2, 2000, S. 35–48, hier online.
  • Nikolaus Schindel: Shapur III. In: Nikolaus Schindel (Hrsg.): Sylloge Nummorum Sasanidarum. Bd. 3/1 (Textband). Wien 2004, S. 264ff.
  • Klaus Schippmann: Grundzüge der Geschichte des sasanidischen Reiches. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-07826-8.

Weblinks

Commons: Schapur III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Ardaschir II.König des neupersischen Reichs
383–388
Bahram IV.