„Kunst und Krempel“ – Versionsunterschied

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'''Kunst & Krempel''' ist eine seit 1985 ausgestrahlte Sendereihe des [[Bayerisches Fernsehen|Fernsehens des Bayerischen Rundfunks]], in der Zuschauer bestimmte alte Gegenstände aus ihrem Besitz präsentieren (unter anderem [[Gemälde]], [[Möbel]], [[Spielzeug]], [[Schmuck]], [[Militaria]], [[Musikinstrument]]e, [[Uhr]]en, [[Volkskunst|religiöse Volkskunst]]), die jeweils von zwei renommierten [[Experte]]n besprochen, beurteilt und bewertet werden. Hierbei wird großer Wert auf die Darstellung des kunst- und kulturhistorischen Hintergrunds der Objekte gelegt, oft in Verbindung mit Erläuterungen zum handwerklichen Herstellungsprozess und Empfehlungen für eine eventuelle Restaurierung. Das Format ist eine Adaption der britischen ''Antiques Roadshow'', die seit 1979 von der [[BBC]] produziert wird. Hauptinitiatoren der Sendung waren Karl Strobel (Redaktion) und [[Michael Kreitmeir]] (Regie).
'''Kunst & Krempel''' ist eine seit 1985 ausgestrahlte Sendereihe des [[Bayerisches Fernsehen|Fernsehens des Bayerischen Rundfunks]], in der Zuschauer alte Gegenstände aus ihrem Besitz präsentieren, die Geschichte erzählen, die sie mit dem jeweiligen Gegenstand verbindet und durch Experten einordnen lassen.<ref name="Sendungsseite allgemeines"/>


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Die Sendung wird drei Mal im Jahr an jeweils einem anderen Ort (in einem [[Schloss (Architektur)|Schloss]], [[Kloster]], [[Museum]] oder Ähnlichem) aufgezeichnet. Die Beratung und Bewertung durch die Experten ist kostenlos. Zuschauer, die ihre Antiquitäten präsentieren möchten, müssen sich vorher beim BR schriftlich anmelden.


''Kunst & Krempel'' wird wöchentlich samstags um 19.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.
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== Die Experten ==
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Das Format ist eine Adaption der britischen ''Antiques Roadshow'', die seit 1979 von der [[BBC]] produziert wird. Hauptinitiatoren der Sendung waren Karl Strobel (Redaktion) und [[Michael Kreitmeir]] (Regie).
Als Experten beraten oder waren tätig:

Die Sendung wird drei Mal im Jahr an jeweils einer anderen Stadt (in einem [[Schloss (Architektur)|Schloss]], [[Kloster]], [[Museum]] oder ähnlichen Orten) mit vier Kameras aufgezeichnet, wobei Aufzeichnung und Beratung pro Themengebiet einen halben Tag dauern sollen. Aus dem so gewonnenen Material werden knapp 20 Sendungen produziert, von der jede nach redaktioneller Bearbeitung, [[Filmschnitt|Schnitt]] und Arrangement 30 Minuten lang ist.<ref name="Sendungsseite allgemeines"/>

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Die Beratung und Bewertung durch die Experten ist für alle vom BR nach der Vorauswahl eingeladenen Gäste kostenlos, auch wenn ihr Gegenstand nicht in der fertigen Sendung erscheint. Zuschauer, die ihre Antiquitäten präsentieren möchten, müssen sich und ihre vorher beim BR per Post oder E-Mail anmelden. Zur Vorabauswahl der bis zu vier Stücke pro Bewerber und Themengebiet und einleitenden Vorbereitung der Experten ist das Mitsenden von Informationen über jeden Gegenstand und zwei Fotos erforderlich: einem, das das Objekt in der Gesamtansicht zeigt und einem, das eine [[Signatur (Kunst)|Signatur]], Herstellersiegel o.ä. zeigt (Bei Geigen: 2 Gesamtansichten von hinten und vorne sowie je eine Detailaufnahme von [[Geigenzettel]] und [[Schnecke (Musik)|Schnecke]]).<ref>
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Version vom 25. November 2017, 21:36 Uhr

Fernsehserie

Kunst & Krempel ist eine seit 1985 ausgestrahlte Sendereihe des Fernsehens des Bayerischen Rundfunks, in der Zuschauer alte Gegenstände aus ihrem Besitz präsentieren, die Geschichte erzählen, die sie mit dem jeweiligen Gegenstand verbindet und durch Experten einordnen lassen.[1]

Die neueste Folge von Kunst & Krempel wird wöchentlich samstags um 19.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt und am selben Abend auf ARD-alpha wiederholt. Eine weitere Wiederholung findet auf 3sat am darauffolgenden Samstag um 14.00 Uhr statt.[1]

Ältere Folgen werden werktags um 14.15 Uhr im BR Fernsehen wiederholt.[2]

Produktion

Das Format ist eine Adaption der britischen Antiques Roadshow, die seit 1979 von der BBC produziert wird. Hauptinitiatoren der Sendung waren Karl Strobel (Redaktion) und Michael Kreitmeir (Regie).

Die Sendung wird drei Mal im Jahr an jeweils einer anderen Stadt (in einem Schloss, Kloster, Museum oder ähnlichen Orten) mit vier Kameras aufgezeichnet, wobei Aufzeichnung und Beratung pro Themengebiet einen halben Tag dauern sollen. Aus dem so gewonnenen Material werden knapp 20 Sendungen produziert, von der jede nach redaktioneller Bearbeitung, Schnitt und Arrangement 30 Minuten lang ist.[1]

Die Themengebiete umfassen unter anderem die Bereiche Gemälde, Möbel, Spielzeug, Schmuck, Militaria, Musikinstrumente, Uhren, religiöse Volkskunst, woraus für die jeweilige Veranstaltung im Vorhinein durch den Sender eine Auswahl getroffen wird.

Expertisen

Besprochen werden die von den Zuschauern präsentierten Gegenstände jeweils von zwei Experten – dabei ist einer mehr fürs Kulturhistorische, der andere für die Beurteilung des Wertes auf dem Kunstmarkt zuständig.[1] Dabei wird großer Wert auf die Darstellung des kunst- und kulturhistorischen Hintergrunds der Objekte gelegt, oft in Verbindung mit Erläuterungen zum handwerklichen Herstellungsprozess und Empfehlungen für eine eventuell notwendige Restaurierung.

Die Beratung und Bewertung durch die Experten ist für alle vom BR nach der Vorauswahl eingeladenen Gäste kostenlos, auch wenn ihr Gegenstand nicht in der fertigen Sendung erscheint. Zuschauer, die ihre Antiquitäten präsentieren möchten, müssen sich und ihre vorher beim BR per Post oder E-Mail anmelden. Zur Vorabauswahl der bis zu vier Stücke pro Bewerber und Themengebiet und einleitenden Vorbereitung der Experten ist das Mitsenden von Informationen über jeden Gegenstand und zwei Fotos erforderlich: einem, das das Objekt in der Gesamtansicht zeigt und einem, das eine Signatur, Herstellersiegel o.ä. zeigt (Bei Geigen: 2 Gesamtansichten von hinten und vorne sowie je eine Detailaufnahme von Geigenzettel und Schnecke).[3] Die Experten bereiten sich mithilfe von Fachliteratur vor, allerdings gibt es keine Zeit für intensivere Vorabrecherchen, so dass sie sich hauptsächlich auf ihr Fachwissen verlassen müssen. In „besonders bedeutsamen“ Fällen können aber Nachforschungen angestellt werden, deren Ergebnis in die fertige Sendung mit einfließen.[1]

Die Experten sind laut BR renommierte Fachleute aus Museen und Kunsthandel – aus Deutschland und Österreich,[1] z.B.:

Besondere Exponate

Berliner Alexanderplatz von Lesser Ury.

Am 15. November 2008 wurde das Gemälde „Die Bergpredigt (Paulus in Lystria)“ von Frans Francken dem Jüngeren in der Sendereihe vorgestellt, bei dem sich im Nachhinein herausstelle, dass es sich um vermeintlich verschollene Raubkunst handelte.[4]

Am 5. Oktober 2013 wurde ein Gemälde mit dem Motiv Das Tal von Mexiko, vom Hügel Santa Isabel aus gesehen von José María Velasco Gómez vorgestellt. Die Experten schätzten den Wert in der Sendung auf 350.000 Euro bis 500.000 Euro. Bei einer Auktion von Sotheby’s in New York wurde das Gemälde im Jahre 2014 schließlich für 269.000 US-Dollar (Gebot 220.000 plus Gebühren) versteigert. Es ist damit immer noch einer der wertvollsten Kunstgegenstände, die jemals bei Kunst und Krempel gezeigt wurden.[5]

Eine im April 2014 in der Sendung vorgestellte Pastellzeichnung einer Straßenszene am Berliner Alexanderplatz von Lesser Ury erreichte wenige Monate später bei der Versteigerung durch Christie’s in London einen Preis von umgerechnet 245.000 Euro.[6]

Als wertvollstes Exponat der Sendereihe gilt bislang das Gemälde „Rathausplatz Breslau“ des Berliner Malers Eduard Gaertner, welches 1991 gezeigt und auf einen Wert von ca. 1 Million DM geschätzt wurde. Es befindet sich heute im Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg.[7]

Adaptionen anderer Sender

Eine Sendung desselben Konzeptes zeigt der NDR unter dem Titel Lieb & Teuer mit Janin Ullmann. Der WDR zeigte bis Anfang der neunziger Jahre unter dem Titel Schatz oder Schätzchen? ein ähnliches Format. Anfang des 21. Jahrhunderts wurden ähnliche Formate auf anderen Regionalprogrammen ausgestrahlt, wie etwa Kitsch oder Kunst?, das beim HR von 2007 bis 2009 lief. Am 17. September 2006 startete auch beim SWR eine Antiquitätensendung unter dem Titel echt antik?!. Der ORF sendet seit 2011 ein ähnliches, monatlich ausgestrahltes Format unter dem Titel Was schätzen Sie...?.

Im englischsprachigen Raum gibt es ähnliche Konzepte unter dem Namen Antiques Roadshow.

Das ZDF bietet unter dem Titel Bares für Rares mit Horst Lichter ein ähnliches Sendeformat, bei dem jedoch der zu erzielende Preis wichtiger ist als die kunsthistorische Einordnung. Hier können Privatleute ihre Objekte schätzen lassen und danach fünf Händlern zum Kauf anbieten, die aber von der vorangegangenen Expertenschätzung keine Kenntnis haben.

Literatur

  1. a b c d e f BR Fernsehen: Kunst + Krempel. Allgemeine Informationen. In: BR.de. BR Fernsehen, 14. März 2017, abgerufen am 25. November 2017.
  2. BR Fernsehen: Kunst + Krempe. Familienschätze unter der Lupe. In: br.de. BR Fernsehen, abgerufen am 25. November 2017.
  3. BR Fernsehen: Expertenrat gewünscht? Alles rund um die Anmeldung bei Kunst + Krempel. In: br.de. BR Fernsehen, 6. Mai 2017, abgerufen am 25. November 2017.
  4. Raubkunst: Gestohlenes Gemälde im Fernsehen aufgetaucht auf spiegel.de vom 2. September 2009; Geklautes Gemälde taucht nach 64 Jahren im TV auf – Seit 1945 galt „Die Bergpredigt (Paulus in Lystria)“ des Malers Frans Francken d.J. als verschollen - jetzt ist sie auf einem ungewöhnlichen Weg wieder aufgetaucht. auf augsburger-allgemeine.de vom 3. Dezember 2009
  5. Mexikanisches Bild Sensationeller Dachbodenfund (Memento vom 14. Januar 2015 im Internet Archive) auf br.de vom 3. Oktober 2013
  6. Straßenszene Lesser Ury Berliner Luft auf br.de vom 26. April 2014 (Kopie im Internet Archive)
  7. Raubkunst bei "Kunst & Krempel" aufgetaucht auf augsburger-allgemeine.de vom 9. September 2009

Weblinks