„Bartholomäuskirche (Oberschützen)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →‎Geschichte: Satzbau verbessert - zu viele kurze Einzelsätze.
Zeile 5: Zeile 5:
== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{PanoViewer|Oe Oberschuetzen Bartholom 360 180 In 2017.jpg|Innenraum der Filialkirche hl. Bartholomäus}}
{{PanoViewer|Oe Oberschuetzen Bartholom 360 180 In 2017.jpg|Innenraum der Filialkirche hl. Bartholomäus}}
Im Kern ist der romanische Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert (wohl zwischen 1200 und 1280) erhalten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden das aufgehende Mauerwerk des Altarraums und die Wandmalereien im Altarraum umgestaltet. Die bei archäologischen Untersuchungen gemachten Funde belegen Bestattungen im Innenbereich der Kirche nach deren Zerstörung im Jahr 1532. Der Kirchenbau stand zudem längere Zeit ohne Dach da. Dies lässt sich anhand der gefundenen Reste von Baumwuchs im Kircheninneren nachweisen und spricht für eine längere Zeit nicht sakral genutzte Ruinensituation.<ref>Günther Rath, Gerhard Seebach: ''Bericht über die archäologischen Untersuchungen in der r.k. Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen''. BDA Wien 1990, S. 3</ref>
Im Kern ist der romanische Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert (wohl zwischen 1200 und 1280) erhalten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden das aufgehende Mauerwerk des Altarraums und die Wandmalereien im Altarraum umgestaltet. Die bei archäologischen Untersuchungen gemachten Funde belegen Bestattungen im Innenbereich der Kirche nach deren Zerstörung im Jahr 1532. Der Kirchenbau stand zudem längere Zeit ohne Dach da. Dies lässt sich anhand der gefundenen Reste von Baumwuchs im Kircheninneren nachweisen und spricht für eine längere Zeit nicht sakral genutzter Ruinensituation.<ref>Günther Rath, Gerhard Seebach: ''Bericht über die archäologischen Untersuchungen in der r.k. Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen''. BDA Wien 1990, S. 3</ref>
Im Jahr 1709 wurde die Kirche renoviert und im Jahr 1717 musste die Glocke eingeschmolzen und neu gegossen werden (''Me fecit Nicolaus de Löwenberg Neostadii 1717'').<ref>Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): ''Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer'', Pinkafeld 1960, S. 220.</ref>
Im Jahr 1709 wurde die Kirche renoviert und im Jahr 1717 musste die Glocke eingeschmolzen und neu gegossen werden (''Me fecit Nicolaus de Löwenberg Neostadii 1717'').<ref>Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): ''Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer'', Pinkafeld 1960, S. 220.</ref>
1820 erfolgte eine Innenrestaurierung, 1833 wurde das Dach und der Turm restauriert und 1843/1845 erfolgte nochmals eine Restaurierung, wie auch im Jahr 1864.<ref>Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): ''Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer'', Pinkafeld 1960, S. 194.</ref> 1902 erfolgte der Neubau des [[Kirchturm|Turmes]] und der Anbau der [[Sakristei]]. Nachdem im Jahr 1960 die Barockisierungen entfernt und das [[Kirchenschiff]] erhöht worden war, erhielt die Kirche eine neue Einrichtung.<ref>[http://contemplom.at/wp-content/uploads/2015/04/Kirchenf%C3%BChrer-low.pdf Informationsblatt der Kirche] (11.08.2017)</ref> Zwischen 1983 und 1990 erfolgte die Freilegung der 1979 entdeckten [[Fresko|Fresken]]. Diese sind wohl zwischen 1280 und 1290, jene im Chor um 1400, angebracht worden.<ref>Eva Maria Vancsa-Tironiek: ''Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung''. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989) S. 77f.</ref>
1820 erfolgte eine Innenrestaurierung, 1833 wurde das Dach und der Turm restauriert und 1843/1845 erfolgte nochmals eine Restaurierung, wie auch im Jahr 1864.<ref>Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): ''Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer'', Pinkafeld 1960, S. 194.</ref> 1902 erfolgte der Neubau des [[Kirchturm|Turmes]] und der Anbau der [[Sakristei]]. Nachdem im Jahr 1960 die Barockisierungen entfernt und das [[Kirchenschiff]] erhöht worden war, erhielt die Kirche eine neue Einrichtung.<ref>[http://contemplom.at/wp-content/uploads/2015/04/Kirchenf%C3%BChrer-low.pdf Informationsblatt der Kirche] (11.08.2017)</ref> Zwischen 1983 und 1990 erfolgte die Freilegung der 1979 entdeckten [[Fresko|Fresken]]. Diese sind wohl zwischen 1280 und 1290, jene im Chor um 1400, angebracht worden.<ref>Eva Maria Vancsa-Tironiek: ''Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung''. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989) S. 77f.</ref>

Version vom 31. August 2017, 00:13 Uhr

Katholische Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen

Die römisch-katholische Filialkirche hl. Bartholomäus steht auf einer Anhöhe am südlichen Ortsausgang von Oberschützen im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich. Die dem heiligen Bartholomäus geweihte Filialkirche der Pfarre Bad Tatzmannsdorf gehört zum Dekanat Pinkafeld in der Diözese Eisenstadt. Die im Kern romanische Kirche steht unter Denkmalschutzf3.

Geschichte

Innenraum der Filialkirche hl. Bartholomäus
Als Kugelpanorama anzeigen

Im Kern ist der romanische Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert (wohl zwischen 1200 und 1280) erhalten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden das aufgehende Mauerwerk des Altarraums und die Wandmalereien im Altarraum umgestaltet. Die bei archäologischen Untersuchungen gemachten Funde belegen Bestattungen im Innenbereich der Kirche nach deren Zerstörung im Jahr 1532. Der Kirchenbau stand zudem längere Zeit ohne Dach da. Dies lässt sich anhand der gefundenen Reste von Baumwuchs im Kircheninneren nachweisen und spricht für eine längere Zeit nicht sakral genutzter Ruinensituation.[1] Im Jahr 1709 wurde die Kirche renoviert und im Jahr 1717 musste die Glocke eingeschmolzen und neu gegossen werden (Me fecit Nicolaus de Löwenberg Neostadii 1717).[2] 1820 erfolgte eine Innenrestaurierung, 1833 wurde das Dach und der Turm restauriert und 1843/1845 erfolgte nochmals eine Restaurierung, wie auch im Jahr 1864.[3] 1902 erfolgte der Neubau des Turmes und der Anbau der Sakristei. Nachdem im Jahr 1960 die Barockisierungen entfernt und das Kirchenschiff erhöht worden war, erhielt die Kirche eine neue Einrichtung.[4] Zwischen 1983 und 1990 erfolgte die Freilegung der 1979 entdeckten Fresken. Diese sind wohl zwischen 1280 und 1290, jene im Chor um 1400, angebracht worden.[5]

Architektur

Chorraum der Filialkirche hl. Bartholomäus
Als Kugelpanorama anzeigen

Der kleine Kirchenbau hat ein Langhaus, einen eingezogenen quadratischen Chor und einen vorgebauten Westturm. An den Ecken des Chores stehen Strebepfeiler. Es gibt zwei romanische Fenster aus dem 13. Jahrhundert, von denen nur das östliche ein Schlitzfenster ist.

Der Chor hat ein Kreuzgratgewölbe. Die Leibung des Triumphbogens beinhaltet eine ehemalige Sakramentsnische.

Ausstattung

Die Inschrift einer der Glocken verweist auf Nicolaus Löw de Löwenberg, Wr. Neustadt 1717. Im vorderen Teil des Kirchenschiffes steht ein gotischer Taufbrunnen.

Die erhaltenen Epitaphe an der Südwand nennen Eleonora Isabella von Samitz, gestorben 1716, und Georg Friedrich Freiherr von Preinberg, gestorben 1726.

Der Grabstein der Eleonora Isabella von Samitz hat eine Breite von 98 cm und enthält zwei Wappendarstellungen. Die Inschrift zitiert zwei Bibeltexte, oben Johannes 14,13 GNB und unten Johannes 11,25 GNB. Das Epitaph des Georg Friedrich Freiherr von Preinberg hat eine Breite von 92,3 cm und ihr Rand ist im oben 4,5 cm breit, im unteren 3,3 cm. Die Buchstabenhöhe beträgt 5 cm und bei den herausgehobenen Buchstaben 7 cm. Es ist eine Wappendarstellung zwischen der oberen und der unteren Kartusche angebracht. Im Inschriftentext werden zwei Bibelstellen zitiert, oben Hiob 19,25 GNB und unten 2 Tim 4,7 GNB.


Literatur

  • Josef Karl Homma: Art. Oberschützen, in: HHSt Österreich 1 (1970), S. 753.
  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Burgenland 1976. Oberschützen, Katholische Filialkirche hl. Bartholomäus, S. 220.
  • Wolfgang Meyer: Die Wehranlage um die Römisch katholische Filialkirche zum Hl. Bartholomäus in Oberschützen, Bez. Oberwart, Burgenland und der Pöckstall in der KG. Schmiedrait, in: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 111 (1981), S. 34–46.
  • Eva Maria Vancsa-Tironiek: Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989) S. 77f.

Weblinks

Commons: Filialkirche hl. Bartholomäus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Günther Rath, Gerhard Seebach: Bericht über die archäologischen Untersuchungen in der r.k. Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen. BDA Wien 1990, S. 3
  2. Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer, Pinkafeld 1960, S. 220.
  3. Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer, Pinkafeld 1960, S. 194.
  4. Informationsblatt der Kirche (11.08.2017)
  5. Eva Maria Vancsa-Tironiek: Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989) S. 77f.

Koordinaten: 47° 20′ 42,4″ N, 16° 12′ 36,8″ O