„Schönau (Schönau am Königssee)“ – Versionsunterschied
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Version vom 23. Januar 2015, 18:39 Uhr
Schönau Gemeinde Schönau am Königssee
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Koordinaten: | 47° 36′ N, 12° 59′ O |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 83471 |
Vorwahl: | 08652 |
Schönau ist eine Gemarkung bzw. ein Ortsteil der Gemeinde Schönau am Königssee im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Bis 1978 war es eine eigenständige Gemeinde.
Geschichte
Namensgleiche Urgnotschaft des Berchtesgadener Landes
In dem ersten Steuerbuch des Berchtesgadener Landes von 1456 wird mit Schönau eine seiner acht „Urgnotschaften“ mit acht „Gnotschaftsbezirken“ und ihren sie betreuenden „Gnotschaftern“ aufgeführt. Als Gnotschaft hatte Schönau wie die anderen bis zur Säkularisation im Jahre 1803 Bestand und dürfte sich bereits Ende des 14. Jahrhunderts im Zuge des 1377 ausgestellten „Landbriefs“ von Propst Ulrich Wulp herausgebildet haben.[1] Dieses Schönau umfasste in etwa das Gebiet der heutigen Gemeinde Schönau am Königssee.
1803 wurde die Fürstpropstei Berchtesgaden aufgelöst und das Berchtesgadener Land verlor damit seine politische Eigenständigkeit. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurden 1810 dessen Gebiet und seine Ortschaften dem Königreich Bayern angegliedert und Schönau in die zwei selbständigen politischen Gemeinden Schönau und Königssee geteilt.[1]
→ Siehe zu diesem Absatz auch die Abschnitte: Geschichte und Religion / Kirchengeschichte in Fürstpropstei Berchtesgaden
Gliederung der ehem. Gemeinde Schönau
Die Gemeinde Schönau gliederte sich von 1803 bis 1978 in drei Ortsteile:
- Hinterschönau
- Oberschönau, entstanden aus den einstigen Gnotschaftsbezirken Oberschönau I und Oberschönau II
- Unterschönau, entstanden aus den einstigen Gnotschaftsbezirken Unterschönau I und Unterschönau II.
Zeit des Nationalsozialismus
Das für die Gemeinde Schönau zuständige Bezirksamt Berchtesgaden wurde 1939 in Landkreis Berchtesgaden mit gleichem Zuständigkeitsbereich umbenannt.
1944 wurden die wertvollen Kunstgegenstände und Gemälde aus dem in Unterschönau am Bahnhof Unterstein abgestellten Göringzug ins Haus Hubertus gebracht, das Ludwig Ganghofer als Vorlage für seinen Roman Schloss Hubertus diente.[2]
Nachkriegszeit
Am 1. Juli 1972 ist die Gemeinde Schönau dem neuen und erweiterten Landkreis Bad Reichenhall angegliedert worden, der wiederum am 1. Mai 1973 in Landkreis Berchtesgadener Land umbenannt wurde.
Am 1. Mai 1978 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Zusammenlegung der Gemeinden Schönau (westlich der Königsseer Ache) und Königssee (östlich der Königsseer Ache einschließlich der separaten Gemarkung Forst St. Bartholomä) zur Einheitsgemeinde „Schönau am Königssee“.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturschönheiten
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Blick vom Jenner auf die Schönau, den Königssee und den Grünstein
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Der Bootshafen von Schönau am Königssee am späten Abend
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Am Anlegepier des Bootshafens von Schönau
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Der Ortsanfang von Schönau, vom Wanderweg Grünstein aus gesehen
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Schönau, vom Wanderweg Grünstein aus gesehen
Bauwerke
Hierunter werden soweit bekannt und relevant lediglich alle in der Gemarkung Schönau stehenden Bauwerke gelistet.
→ Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Schönau am Königssee
Sakralgebäude
- evangelisch-lutherisch
Die Hubertuskapelle wurde 1761 und 1797 als römisch-katholisches Gotteshaus geweiht, 1860 jedoch an einen Privatmann verkauft, der sie zweckentfremdet nutzte. Seit 1957 dient sie als Gotteshaus der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Berchtesgaden, die das Gebäude 2010 schließlich auch erworben hat und danach vollständig restaurieren ließ.
- römisch-katholisch
Mariä Sieben Schmerzen ist die Pfarrkirche der römisch-katholischen Pfarrei Unterstein / Schönau am Königssee. Ihre Grundsteinlegung erfolgte am 21. August 1932 in Anwesenheit des Weihbischofs Johannes Schauer, die Kirchweihe vermutlich am 26. März 1933 durch Kardinal Michael von Faulhaber. Aus der abgebrochenen Graf-Arco-Kirche wurden Bauteile für den Neubau und aus finanziellen, aber auch aus Pietätgründen die gesamte (alte) Inneneinrichtung übernommen.[4]
Weitere Kapellen der römisch-katholischen Pfarrei Unterstein / Schönau am Königssee in der Gemarkung Schönau sind:[5]
- Graben-Kapelle (Kapellenweg in Schönau, Feldkapelle, mit Dachreiter, 18. Jh., mit Ausstattung; zum Grabenlehen gehörig, aufgenommen als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste)
- Unterartenreitlehen-Kapelle (auch: Zulehen-Kapelle, Artenreitweg in Schönau, erbaut 1972)
- Vorderbrand-Kapelle (Die die Kapelle „am Vorderbrand“ zählt zu den bekanntesten Kapellen der Pfarrei. Ausgestattet mit Marienfigur, gespendet am 10. Mai 1884 von „Gebirgsfreunden und Verehrern der Madonna“)
Einrichtungen
Oberschönau ist Sitz der Gemeindeverwaltung von Schönau am Königssee und des Pfarrhauses der römisch-katholischen Pfarrei.
In Unterschönau befindet sich die weltweit erste Kunsteisbahn für Rennrodeln, Bob und Skeleton, siehe Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee.
Der Triftplatz an der Gemeinde- und Schönauer Ortsteilgrenze zu Berchtesgaden gegenüber dem Hauptbahnhof Berchtesgaden wird für einen halbjährlich abgehaltenen Rummelplatz sowie für Flohmärkte und Festzelte genutzt. Von 1909 bis 1965 war auf dem Triftplatz mit dem Königsseer Bahnhof der Ausgangspunkt für die Königsseebahn zum Königssee.
Sport und Sportvereine
- Die SG Schönau (Sportgemeinschaft Schönau), gegründet 1955, ist ein Sportverein mit den Abteilungen Fußball, Eisstockschießen, Turnen, Volleyball, Tischtennis und Leichtathletik.[6] Die „Postsport-Gemeinschaft Berchtesgaden“ wurde 1960 mit den Abteilungen Fußball, Ski Alpin, Eisstockschießen und Kegeln gegründet und schloss sich 1961 als selbständiger Zweigverein der SG Schönau an. 1968 erfolgte die Umbenennung in „Postsportverein-Berchtesgaden“, der sich noch um die Abteilungen Leichtathletik, Freizeitsport, Tennis, Langlauf, Triathlon und Bergsport erweiterte.[7]
Einzelnachweise
- ↑ a b Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2, ab S. 145 f.
- ↑ Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit – Ergänzungsband I. S. 456.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 597.
- ↑ erzbistum-muenchen.de Zur Geschichte der Pfarrkirche Mariä Sieben Schmerzen mit z. T. widersprüchlichen oder zumindest missverständlichen Jahresangaben
- ↑ erzbistum-muenchen.de Zu den Kapellen der römisch-katholischen Pfarrei Unterstein / Schönau am Königssee
- ↑ sgschoenau.de Homepage des SG Schönau Hauptvereins
- ↑ sgschoenau.de Website zum Postsportverein-Berchtesgaden innerhalb der SG Schönau