„Er ist wieder da“ – Versionsunterschied

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* Gebundene Ausgabe: ''Er ist wieder da.'' Eichborn Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-8479-0517-2.
* Gebundene Ausgabe: ''Er ist wieder da.'' Eichborn Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-8479-0517-2.
* Hörbuch: ''Er ist wieder da.'' Lübbe Audio Köln, 6 CDs, 411 Min. (gekürzte Lesung), gelesen von [[Christoph Maria Herbst]], ISBN 978-3-7857-4741-4.
* Hörbuch: ''Er ist wieder da.'' Lübbe Audio Köln, 6 CDs, 411 Min. (gekürzte Lesung), gelesen von [[Christoph Maria Herbst]], ISBN 978-3-7857-4741-4.
* Taschenbuch Ausgabe: "Er ist wieder da." Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-40417178-1.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 14. Oktober 2014, 13:55 Uhr

Er ist wieder da ist der Debütroman des deutschen Journalisten und Schriftstellers Timur Vermes. Der Roman erschien 2012 beim Kölner Eichborn Verlag. Bei dem Roman handelt es sich um eine Satire, in der Adolf Hitler im Jahre 2011 mitten in Berlin wieder ins Leben zurückkehrt.

Inhaltsangabe

Der Roman beginnt damit, dass Adolf Hitler auf einer Wiese mitten in Berlin aufwacht. Zunächst ist er verwirrt und glaubt einen Filmriss zu haben. Eine Gruppe spielender Jungen entdeckt ihn, erkennt ihn aber nicht. Hitler begibt sich in die Stadt, noch immer im Glauben, dass Krieg herrsche. Beim Anblick der Stadt glaubt er, dass sich die Situation des Deutschen Reichs verbessert habe. An einem Kiosk sucht er nach Zeitungen wie dem Völkischen Beobachter und sieht, dass das aktuelle Datum der 30. August 2011 ist. Der Kioskinhaber kommt mit Hitler ins Gespräch, glaubt aber einen Schauspieler vor sich zu haben und nicht den Führer. Er bietet Hitler an, im Kiosk zu übernachten und mit Hilfe der Zeitungen dort versucht Hitler auf den aktuellen Stand der Weltpolitik und des Zeitgeschehens zu kommen.

Weil seine Uniform nach Benzin riecht, bekommt er vom Kioskbesitzer Kleidung geliehen. Seine Uniform bringt der Führer am nächsten Tag in eine Reinigung. Der Sohn des Inhabers hält ihn für Stromberg aus der Switch-Parodie. Zurück im Kiosk macht Hitler mit Joachim Sensenbrink und Frank Sawatzki Bekanntschaft. Sie sind von der Agentur Flashlight und sind begeistert, als Hitler vom Polenfeldzug berichtet, was sie als gut vorbereitete und einstudierte Comedy auffassen. Sie wollen auf jeden Fall mit ihm in Kontakt bleiben.

Hitler zieht in ein Hotel, wo der Fernseher sein Interesse weckt, allerdings sind die Programme für ihn befremdlich und verstörend. Wieder in Uniform gekleidet besucht Hitler die Agentur Flashlight und trifft dort auf Frau Bellini, die den Posten des Executive Vice President der Agentur bekleidet. Die Agentur möchte Hitler ins Fernsehen bringen und er bekommt Frau Krömeier als Sekretärin zur Verfügung gestellt. Auch sie kann nicht glauben, dass es sich bei ihm um den echten Adolf Hitler handelt, sondern denkt, es sei überzeugendes Method Acting. Hitler hingegen ist von ihrem dunklen Make-Up und ihrer schwarzen Kleidung irritiert, außerdem verwundert ihn auch die moderne Umwelt und die veränderten Lebensgewohnheiten. Technische Errungenschaften wie der PC oder das Internet begeistern ihn jedoch.

Schließlich bekommt Hitler einen Auftritt in der Comedy-Show „Krass, Alter“ des türkischstämmigen Comedians Ali Wizgür. Nach Hitlers Auftritt ist Wizgür wutentbrannt über die Hetzparolen des Führers, die Agentur jedoch ist begeistert.

Zurück im Kiosk liest er in verschiedenen Zeitungen die Berichte und Kritiken zu seinem Auftritt in der Show. Vor allem Bild gefällt ihm sehr. Sein Auftritt bei Wizgür ist mittlerweile ein Hit auf Youtube und Hitler sieht in Youtube ein geeignetes Mittel für Propaganda. Obwohl Wizgür Hitler nicht leiden kann, werden in der Show weitere kurze Videoclips vom Führer über verschiedene Themen fester Bestandteil der Sendung.

Mittlerweile wird er immer bekannter, er vergleicht die Situation mit der Zeit nach seiner Haftentlassung 1924. Politiker wie Markus Söder, Karl Lauterbach, Claudia Roth und auch Dieter Graumann äußern sich zum Youtube-Video. Frau Bellini befürchtet, dass Hitler in den Fokus von Bild kommen könne, die negativ über ihn berichten werde. Tatsächlich berichtet Bild, dass Hitler ein Verhältnis zu seiner Sekretärin haben solle. Nach dem Bericht bekommt Frau Krömeier belästigende und beleidigende Mails, dennoch möchte sie weiter für Hitler arbeiten. Die Agentur plant eine eigene Homepage für den Führer und dieser ist von den verschiedenen Funktionen der Homepage begeistert. Zusammen mit Sensenbrink und Sawatzki gibt Hitler im Hotel Adlon ein Interview für Bild. Das Interview wird aber nach kurzer Zeit von Seiten der Redakteurin abgebrochen.

Hitler besucht zusammen mit einem Kamerateam die Parteizentrale der NPD in Berlin-Köpenick und trifft dort auch auf den Parteivorsitzenden Holger Apfel. Der Führer ist enttäuscht und wütend über den Zustand der Partei und auch auf die Mitglieder. Frau Bellini ist bei Sichtung des Materials begeistert und möchte eine Sondersendung daraus machen. Bild druckt das Interview mit Hitler ab mit dem Ziel, ihm zu schaden, doch der Agentur gelingt eine Revanche. Mittlerweile werden auch Merchandising-Produkte hergestellt, und für einen weiteren Auftritt Hitlers bei „Krass, Alter“ erhält Hitler positive Kritiken. Daraufhin verkündet der Chef der Agentur Flashlight, Herr Kärrner, dass Hitler den Grimme-Preis erhalten solle.

Frau Krömeier kann nicht länger für Hitler arbeiten, nachdem ihre Großmutter, eine Jüdin, deren Familie während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurde, ihr erzählt, was Hitler vermutlich für ein Mensch sei und wie sie die Zeit im Dritten Reich erlebte. Während dessen produziert die Agentur eine eigene Show für Hitler, das Studio ähnelt der Wolfsschanze. Der erste Gast der Sendung ist Renate Künast. Die Show ist ein voller Erfolg.

Bei einem Besuch des Oktoberfestes in München trifft Hitler verschiedene Prominente. Im Festzelt gibt er einer vollbusigen Dame ein Autogramm auf das Dirndl und malt ein Hakenkreuz daneben, was für lautes Geschrei der Dame sorgt.

Wieder in Berlin, plant Hitler eine eigene Wohnung zu beziehen und findet auch bald ein passendes Objekt im Prenzlauer Berg. Abends ist Hitler mit Frau Bellini in der Oper verabredet, es wird ein Werk von Richard Wagner aufgeführt, aber er wird auf dem Weg dorthin von rechtsextremen Skinheads zusammengeschlagen. Er verliert das Bewusstsein und wacht erst wieder in der Klinik auf. Hitler erlitt mehrere Brüche und muss einige Tage in der Klinik bleiben. Im Krankenhaus erhält er mehrere Anrufe von verschiedenen Parteien und Politikern, die ihn alle bitten, in die jeweilige Partei einzutreten. Ein Verlag ruft Hitler an und bittet ihn ein Buch zu schreiben, er nimmt das Angebot an. Frau Krömeier und Herr Sawatzki haben geheiratet und erwarten ihr erstes gemeinsames Kind, sie besuchen Hitler und richten Grüße von den Mitarbeitern der Agentur aus. Hitler plant mit der Buchveröffentlichung und seiner eigenen Show eine neue Propagandaoffensive.

Erfolg

Nach Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2012 stieg der Roman bis auf Platz 1 der Bestsellerliste des Spiegel. Das Hörbuch, gelesen von Christoph Maria Herbst, erreichte ebenfalls Platz 1. Die Besonderheit dieser Hörbuchausgabe besteht darin, dass Christoph Maria Herbst hier nicht mit seiner eigenen Stimme zu hören ist, sondern dass er durchgehend den Duktus von Adolf Hitler verwendet.

Insgesamt wurden bis Juni 2013 über 700.000 deutsche Exemplare sowie über 300.000 Hörbücher und Downloads verkauft. Die Auslandsrechte wurden in über 30 Länder verkauft und für 2014 ist die Verfilmung geplant.[1]

Kritiken

  • In der galligen Politsatire erwacht Adolf Hitler im Sommer 2011 zu neuem Leben und startet eine Fernsehkarriere als Demagoge, die in ihren Einzelschritten und Details erschütternd plausibel ist. Ursula März, Die Zeit[2]
  • Die literarische Qualität des Romans, so viel steht schnell fest, kann für den enormen Verkaufserfolg von „Er ist wieder da“ kaum verantwortlich sein.[…] Diese Fokussierung auf Hitler – wahlweise als komische Figur oder aber als Inkarnation des Bösen – läuft Gefahr, die geschichtlichen Fakten verblassen zu lassen. […] Allzu oft lässt sich der Autor dazu hinreißen, seinen Hitler als humorigen Gesellen zu zeichnen und das wirkt letztlich verharmlosend. Cornelia Fiedler, Süddeutsche Zeitung[3]
  • … für eine „Alternate History“ à la Robert Harris („Vaterland“) oder wenigstens eine actionreiche Farce fehlt es an erzählter Zeit … ein Klamauk, der allein darauf basiert, dass der Führer sein Vokabular auf unser Hier und Jetzt anwendet…, wird auf vierhundert Seiten dann doch ein bisschen schal. Marc Reichwein, Die Welt[4]

Trivia

Der weiße Buchumschlag zeigt neben Autor und Verlag als Illustration in schwarz den typischen Hitlerscheitel und an der Stelle seines Bärtchens in Blocksatz den Titel. Der offizielle Verkaufspreis von Buch und CD beträgt 19,33 Euro. Es handelt sich hier um eine Anspielung auf das Jahr 1933.

Ausgaben

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Timur Vermes’ Millionen-Seller „Er ist wieder da“ wird 2014 verfilmt, buchmarkt.de
  2. Der Mann für die Langstrecke Zeit.de vom 15. Oktober 2012, abgerufen am 11. Mai 2013
  3. Ha, ha, Hitler, sueddeutsche.de vom 9. Januar 2013, abgerufen am 17. Juli 2013
  4. Marc Reichwein: Der Bestseller: Eine Hitler-Satire mit Überlänge, Literarische Welt, 20. Juli 2013, S. 3