„Redenschreiber“ – Versionsunterschied
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* Klaus Harprecht, Leiter der „Schreibstube“ des Bundeskanzleramtes<ref>Benno Müchler: Auf die Rede kommt es an. In: CICERO [http://www.cicero.de/auf-die-rede-kommt-es/38995] Abgerufen am 7. Juni 2014</ref> während der Kanzlerschaft von [[Helmut Schmidt]] |
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* [[Armin Halle]], Redenschreiber von [[Helmut Schmidt]]<ref>http://www.tagesspiegel.de/politik/die-kunst-einen-kanzler-glaenzen-zu-lassen/361970.html</ref> |
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Version vom 8. Juni 2014, 10:40 Uhr
Redenschreiber sind auf die Erstellung von Redemanuskripten spezialisierte Ghostwriter. Wie diese treten sie nicht selbst als Autoren ihrer Texte in Erscheinung, sondern wirken unsichtbar, wie ein Geist (engl. ghost) für ihre Auftraggeber. Angestellte Redenschreiber arbeiten meist nur für ihren Arbeitgeber; freiberuflich Tätige schreiben für mehrere Kunden.
Redenschreiber gibt es nachweislich seit mehr als zwei Jahrtausenden. Im antiken Griechenland hatten die so genannten Logographen als Verfasser von Gerichtsreden eine wichtige Funktion. Heute werden für eine Wirtschaftsrede zwischen 1.500 Euro (einfacher und kurzer Vortrag) und 50.000 Euro (Haupt- oder Festrede eines Konzerns) gezahlt.
Redenschreiber liefern im Idealfall ihrem Auftraggeber ein inhaltlich, stilistisch und formal vortragsreifes und auf die Rednerpersönlichkeit wie auch auf die Redesituation eingestelltes Manuskript. Führungskräfte verschiedener Bereiche nutzen die Dienste von Redenschreibern. Adressaten ihrer Reden sind z. B. Mitarbeiter, Vorgesetzte, Kunden oder die Öffentlichkeit. Aufgabenstellungen sind z. B. Aussagen, Vorschläge oder Forderungen zu betrieblichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen, Präsentationen von Ideen und Arbeitsergebnissen, sowie unterschiedliche Anlässe feierlicher Art.
Redenschreiben verlangt neben dem Beherrschen der Sprache und des rhetorischen Handwerkszeugs auch ein fundiertes Allgemeinwissen, Einfühlungsvermögen und kommunikationspsychologische Kenntnisse.[1] Da es im deutschsprachigen Raum bisher keine geregelten akademischen Ausbildungsgänge für das Berufsbild des Redenschreibers gibt, finden sich Anbieter mit unterschiedlichen Bildungshintergründen in dieser Branche. Die meisten Redenschreiber sind studierte Politologen, Juristen, Journalisten oder Ökonomen.[2]
Berufsverband der deutschsprachigen Redenschreiber ist seit 1998 der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS), dessen erster Präsident Thilo von Trotha war.
Redenschreiber bekannter Redner
- Jon Favreau, Redenschreiber von Barack Obama
- Joseph Merrick Jones, Redenschreiber von Harry S. Truman
- Ted Sorensen, Redenschreiber von John F. Kennedy
- Klaus Harprecht, Leiter der „Schreibstube“ des Bundeskanzleramtes[3] während der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt
- Armin Halle, Redenschreiber von Helmut Schmidt[4]
- Michael Mertes und Rolf Braun, Redenschreiber von Helmut Kohl
- Dieter Mahncke, Redenschreiber von Karl Carstens
- Reinhard Hesse, Redenschreiber von Gerhard Schröder
- David Gill und Wolfram Stierle, Redenschreiber von Joachim Gauck[5]
- Eva Christiansen, Leiterin des Referats der Redenschreiber von Angela Merkel[6]
Weblinks
- Internetpräsenz des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS)
- Berufsperspektive Redenschreiber für Geisteswissenschaftler
- Beitrag „Gegen das große Gähnen: Beruf Redenschreiber/in“ der Bundeszentrale für politische Bildung
- Der Spiegel über Redenschreiber "Ein falsches Wort führt zum Absturz" 12. September 2013
- Liste deutschsprachiger Redenschreiber
Einzelnachweise
- ↑ http://www.rheton.sbg.ac.at/rheton/2007/04/dariush-barsfeld-rhetorik-in-der-chefetage
- ↑ http://www.vrds.de/beruf-redenschreiber/berufsbild-redenschreiberin.php
- ↑ Benno Müchler: Auf die Rede kommt es an. In: CICERO [1] Abgerufen am 7. Juni 2014
- ↑ http://www.tagesspiegel.de/politik/die-kunst-einen-kanzler-glaenzen-zu-lassen/361970.html
- ↑ http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundespraesidialamt-die-fortsetzung-des-lebens-mit-anderen-mitteln-11793029.html
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/politik/eva-christiansen-die-frau-die-es-fuer-merkel-richten-soll-1.16396