„Oristano“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K +Normdaten |
Chleo (Diskussion | Beiträge) - |
||
Zeile 39: | Zeile 39: | ||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
[[Datei:Kirchturmspitze oristano duomo santa maris assunta.JPG| |
[[Datei:Kirchturmspitze oristano duomo santa maris assunta.JPG|mini|hochkant=0.85|Domturm von Oristano]] |
||
Im 9. Jahrhundert v. Chr. war das auf der [[Sinis-Halbinsel]] an der Küste gelegene [[Tharros]] bereits ein [[Phönizier|phönizisches]] Handelszentrum im westlichen Mittelmeer. Die Römer kamen und gingen. Der Geograph Giorgio Ciprio erwähnt die seit 534 n. Chr. zu [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] gehörende Stadt, im Jahre 636. Als sich die Überfälle der [[Mauren]] häuften, ist Oristano mit den Steinen der punischen Küstensiedlung Tharros gebaut worden, um 1070 verlegte der Richter [[Onroccus di Arborea]] die Hauptstadt des [[Sardische Judikate|Judikats]] von Tharros ins nahegelegene Aristanis. |
Im 9. Jahrhundert v. Chr. war das auf der [[Sinis-Halbinsel]] an der Küste gelegene [[Tharros]] bereits ein [[Phönizier|phönizisches]] Handelszentrum im westlichen Mittelmeer. Die Römer kamen und gingen. Der Geograph Giorgio Ciprio erwähnt die seit 534 n. Chr. zu [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] gehörende Stadt, im Jahre 636. Als sich die Überfälle der [[Mauren]] häuften, ist Oristano mit den Steinen der punischen Küstensiedlung Tharros gebaut worden, um 1070 verlegte der Richter [[Onroccus di Arborea]] die Hauptstadt des [[Sardische Judikate|Judikats]] von Tharros ins nahegelegene Aristanis. |
||
Die Geschichte der Stadt ist vor allem mit dem |
Die Geschichte der Stadt ist vor allem mit dem [[Judikat Arborea]] und der großen Zeit der Richter Mariano IV und [[Eleonora di Arborea]] verbunden. Die Stadt als Hauptstadt des Judikats kontrollierte zu dieser Zeit halb Sardinien. 1409 verlor der Richter Guglielmo II. die Schlacht von Sanluri gegen die spanische Krone und das Judikat verlor an Einfluss. 1478 kam die Insel unter spanische Herrschaft. |
||
1921 wurde hier die [[Partito Sardo d'Azione|Sardische Aktionspartei]] gegründet. |
1921 wurde hier die [[Partito Sardo d'Azione|Sardische Aktionspartei]] gegründet. |
||
Zeile 48: | Zeile 48: | ||
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
||
=== Bauwerke === |
=== Bauwerke === |
||
* Der Dom wurde ab 1228 unter dem Richter [[Marianus von Arborea|Marianus]] erbaut und später mehrmals um- und ausgebaut. |
* Der Dom, [[Kathedrale]] des [[Erzbistum Oristano|Erzbistums Oristano]], wurde ab 1228 unter dem Richter [[Marianus von Arborea|Marianus]] erbaut und später mehrmals um- und ausgebaut. |
||
* Es sind einige Wehrtürme erhalten, die früher Teil der Stadtbefestigung waren, die der Richter [[Marianus II. von Arborea|Marianus II.]] 1291 erbauen ließ. Dazu gehören der ''Torre di Mariano IV.'' (auch als ''Torre San Cristoforo'' oder ''Porta Manna'' bekannt) und der ''Torre di Portixedda''. |
* Es sind einige Wehrtürme erhalten, die früher Teil der Stadtbefestigung waren, die der Richter [[Marianus II. von Arborea|Marianus II.]] 1291 erbauen ließ. Dazu gehören der ''Torre di Mariano IV.'' (auch als ''Torre San Cristoforo'' oder ''Porta Manna'' bekannt) und der ''Torre di Portixedda''. |
||
* Das [[Oratorio delle Anime]] im Vorort Massama. |
* Das [[Oratorio delle Anime]] befindet sich im Vorort Massama. |
||
* Die [[Kathedrale von Santa Giusta]]. |
* Die [[romanisch]]e [[Kathedrale von Santa Giusta]] steht drei Kilometer südlich von Oristano. |
||
* Der [[Palazzo di Elonora]] aus der Zeit der Frührenaissance |
* Der [[Palazzo di Elonora]] stammt aus der Zeit der Frührenaissance. |
||
=== Museen === |
=== Museen === |
||
Zeile 59: | Zeile 59: | ||
=== Regelmäßige Feste === |
=== Regelmäßige Feste === |
||
⚫ | |||
In Oristano findet am Sonntag vor dem Rosenmontag alljährlich die ''[[Sartiglia]]'' statt, bei der maskierte Reiter einen aufgehängten Stern durchbohren müssen. |
In Oristano findet am Sonntag vor dem Rosenmontag alljährlich die ''[[Sartiglia]]'' statt, bei der maskierte Reiter einen aufgehängten Stern durchbohren müssen. |
||
⚫ | |||
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
||
Oristano ist das wichtigste landwirtschaftliche Zentrum Sardiniens. Die Stadt hat einen [[Flugplatz Oristano|Flugplatz]]. |
Oristano ist das wichtigste landwirtschaftliche Zentrum Sardiniens. Die Stadt hat einen [[Flugplatz Oristano|Flugplatz]]. |
||
== Städtepartnerscaft == |
|||
Oristano ist mit der spanischen Stadt [[Ciutadella]] auf [[Menorca]] seit 1991 partnerschaftlich verbunden. |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
Version vom 30. Mai 2014, 21:58 Uhr
Oristano | ||
---|---|---|
Staat | Italien | |
Region | Sardinien | |
Provinz | Oristano (OR) | |
Lokale Bezeichnung | Aristanis | |
Koordinaten | 39° 54′ N, 8° 35′ O | |
Höhe | 9 m s.l.m. | |
Fläche | 84,63 km² | |
Einwohner | 30.653 (31. Dez. 2022)[1] | |
Fraktionen | Donigala, Massama, Nuraxinieddu, Silì, Torre Grande | |
Postleitzahl | 09170 | |
Vorwahl | 0783 | |
ISTAT-Nummer | 095038 | |
Bezeichnung der Bewohner | Oristanesi | |
Schutzpatron | Sant'Archelao | |
Website | Oristano |
Oristano (sardisch: Maristanis oder Aristanis – zwischen den Lagunen) ist eine italienische Stadt mit 30.653 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) im Westen Sardiniens.
Geografie
Oristano ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Oristano (Provinzkürzel: OR) und liegt im Nordwesten der fruchtbaren Campidano-Ebene. Hier mündet der Tirso, der längste Fluss Sardiniens ins Meer; wegen seiner Überschwemmungen wird er der sardische Nil genannt.
Geschichte
Im 9. Jahrhundert v. Chr. war das auf der Sinis-Halbinsel an der Küste gelegene Tharros bereits ein phönizisches Handelszentrum im westlichen Mittelmeer. Die Römer kamen und gingen. Der Geograph Giorgio Ciprio erwähnt die seit 534 n. Chr. zu Byzanz gehörende Stadt, im Jahre 636. Als sich die Überfälle der Mauren häuften, ist Oristano mit den Steinen der punischen Küstensiedlung Tharros gebaut worden, um 1070 verlegte der Richter Onroccus di Arborea die Hauptstadt des Judikats von Tharros ins nahegelegene Aristanis.
Die Geschichte der Stadt ist vor allem mit dem Judikat Arborea und der großen Zeit der Richter Mariano IV und Eleonora di Arborea verbunden. Die Stadt als Hauptstadt des Judikats kontrollierte zu dieser Zeit halb Sardinien. 1409 verlor der Richter Guglielmo II. die Schlacht von Sanluri gegen die spanische Krone und das Judikat verlor an Einfluss. 1478 kam die Insel unter spanische Herrschaft.
1921 wurde hier die Sardische Aktionspartei gegründet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Der Dom, Kathedrale des Erzbistums Oristano, wurde ab 1228 unter dem Richter Marianus erbaut und später mehrmals um- und ausgebaut.
- Es sind einige Wehrtürme erhalten, die früher Teil der Stadtbefestigung waren, die der Richter Marianus II. 1291 erbauen ließ. Dazu gehören der Torre di Mariano IV. (auch als Torre San Cristoforo oder Porta Manna bekannt) und der Torre di Portixedda.
- Das Oratorio delle Anime befindet sich im Vorort Massama.
- Die romanische Kathedrale von Santa Giusta steht drei Kilometer südlich von Oristano.
- Der Palazzo di Elonora stammt aus der Zeit der Frührenaissance.
Museen
- Im Antiquarium Arborense in der Via Parpaglia sind Fundstücke aus der frühen Geschichte der Region ausgestellt.
- Die Pinakothek (Pinacoteca) in der Via San Antonio beherbergt Werke wichtiger Künstler Sardiniens.
Regelmäßige Feste
In Oristano findet am Sonntag vor dem Rosenmontag alljährlich die Sartiglia statt, bei der maskierte Reiter einen aufgehängten Stern durchbohren müssen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Oristano ist das wichtigste landwirtschaftliche Zentrum Sardiniens. Die Stadt hat einen Flugplatz.
Städtepartnerscaft
Oristano ist mit der spanischen Stadt Ciutadella auf Menorca seit 1991 partnerschaftlich verbunden.
Literatur
- Peter Höh: Sardinien. 4. Auflage 2006, Reise Know How Verlag, Bielefeld, ISBN 3-8317-1464-9
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).