„Josef Kugler (Musiker)“ – Versionsunterschied

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Vieles von dem, was in den Jahren dieser Tätigkeit in den Aufnahmen und Übertragungen des Bayerischen Rundfunks zu hören war, ist im Schallarchiv des Senders und auch auf Schallplatte erhalten und beeindruckt, auch wenn sich nach mehr als einem halben Jahrhundert Manches in Auffassung und Musizierweise geändert hat.
Vieles von dem, was in den Jahren dieser Tätigkeit in den Aufnahmen und Übertragungen des Bayerischen Rundfunks zu hören war, ist im Schallarchiv des Senders und auch auf Schallplatte erhalten und beeindruckt, auch wenn sich nach mehr als einem halben Jahrhundert Manches in Auffassung und Musizierweise geändert hat.

Kugler war verheiratet mit der Sopranistin Gertrud Riedinger.


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 19. Dezember 2012, 19:39 Uhr

Josef Kugler (* 31. August 1896 in Tachau/Böhmen; † 16. März 1958 in München) war ein deutscher Chordirigent.

Leben und Wirken

Josef Kugler[1] stammte aus kleinen Verhältnissen. Sein Vater war ein Tachauer Kirchenmusiker, der seinen Drechslerberuf der Musik zuliebe aufgegeben hatte. Der Sohn besuchte die Volksschule und die Bürgerschule (vergleichbar in etwa der heutigen Hauptschule) in Tachau. Der Besuch des Gymnasiums blieb ihm verwehrt.

Seine musikalische Ausbildung begann im Kindesalter mit dem Unterricht in Violine, Klavier und Orgel durch den Vater. Daneben übernahm er schon im frühen Alter die Vertretung seines Vaters als Organist und wirkte im Kirchenchor mit, so dass es nicht verwundert, wenn er im Abschlusszeugnis der Musikschule Petschau, die er von 1910 bis 1914 besuchte, in seinem Hauptfach Orgel die Note „Vorzüglich" erhielt. Während des Ersten Weltkriegs begann er zusammen mit seinem Bruder Karl auch aushilfsweise mit der Chorleitertätigkeit.

Nach dem Kriegsende begann Josef Kugler in Prag das Studium der Musik am Tschechischen Konservatorium und setzte es nach der Gründung der Deutschen Musikakademie 1920 dort fort. 1922 verließ er es nach erfolgreicher Ausgebildung in den Fächern Komposition und Kapellmeistertätigkeit.

Seine erste Anstellung war die eines Zweiten Kapellmeisters am Stadttheater in Aussig, doch schon nach drei Jahren verließ er Böhmen und ging „ins Reich" hinaus. Er wirkte als Theaterkapellmeister am Theater Dortmund (1925-1933), Grillo-Theater in Essen (1933-1934), am Staatstheater Braunschweig (1934-1935) und ging dann als Chordirektor an die Bayerische Staatsoper nach München, wo er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb.

In die Münchner Jahre fällt die Zusammenarbeit mit den dort ansässigen musikalischen Größen jener Zeit. Er durfte hier 1935 eine Aufführung der Oper Der arme Heinrich von Pfitzner dirigieren unter der Regie des Komponisten, wirkte als Chordirektor an der Uraufführung der Oper Friedenstag von Richard Strauss mit und 1939 bei der Uraufführung von Orffs Oper Der Mond. In diese Jahre fällt die Zusammenarbeit mit dem Generalmusikdirektor Clemens Krauss, der ihn sehr schätzte. Daneben war Kugler von 1939 bis 1949 auch künstlerischer Leiter des traditionsreichen Münchner Lehrergesangvereins (seit 1995 Münchner Oratorienchor).

Nach dem Ende des Kriegs, der auch die Zerstörung des Münchner Nationaltheaters verursacht hatte, zog sich Kugler in das Refugium der Familie während des Kriegs, nach Götzens in Tirol, zurück und brach mit der Oper. Ein neues Betätigungsfeld fand er 1948, als er zum Chordirektor des Bayerischen Rundfunks berufen wurde. Nun konnte er sich ausschließlich seinem hauptsächlichen Arbeitsgebiet, dem Chordirigat, widmen. Diese Tätigkeit ist geprägt von der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Eugen Jochum, dem Chefdirigenten des von diesem im Jahr 1949 gegründeten Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Neben den üblichen großen Werken der Musikliteratur und der Alten Musik studierte Kugler auch die Werke der damaligen Moderne ein, z. B. Orffs Carmina Burana und die Catulli Carmina sowie Strawinskis Oper Oedipus Rex.

Vieles von dem, was in den Jahren dieser Tätigkeit in den Aufnahmen und Übertragungen des Bayerischen Rundfunks zu hören war, ist im Schallarchiv des Senders und auch auf Schallplatte erhalten und beeindruckt, auch wenn sich nach mehr als einem halben Jahrhundert Manches in Auffassung und Musizierweise geändert hat.

Kugler war verheiratet mit der Sopranistin Gertrud Riedinger.

Quellen

  1. Sowohl zum Leben wie zum Wirken Kuglers ist die derzeit einzige ausführliche Quelle ein biographischer Abriss seines Sohnes: Michael Kugler, Josef Kugler. Porträt einer Musikerpersönlichkeit aus Tachau. In: Schmutzer, Josef (Hg.): Tachau. Eine deutsche Stadt in Böhmen. Weiden (Verlag zur Erhaltung alten Kulturgutes des Tachauer Gebietes e. V.) 1970, DNB 730485579, S. 311-318. Eine Reihe wichtiger Informationen bringt auch: Kugler, Karl, Das musikalische Leben in Tachau. In: Ebendort, S. 364 ff.

Weblinks