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„Germanisches Nationalmuseum“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Museum
[[Bild:nuernberg gnm haupteingang v sw.jpg|thumb|300px| Haupteingang des Germanischen Nationalmuseums von SW (Herbst 2003)]]
| Name = Germanisches Nationalmuseum
Das '''Germanische Nationalmuseum''' ('''GNM''') in [[Nürnberg]] (Kartäusergasse 1) ist das größte kulturhistorische Museum Deutschlands und
| Bild = [[Datei:Germanisches Nationalmuseum Logo.svg|300px|Logo]]<br />[[Datei:Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2021.tif|300px]]
beherbergt eine der bedeutendsten [[Sammlung]]en zur deutschen
| Bildbeschreibung = Haupteingang des Museums (2021)
[[Kultur]] und [[Kunst]] von der [[Vor- und Frühgeschichte]] bis zur
| Ort = [[Nürnberg]]<br /> Kartäusergasse 1
unmittelbaren [[Gegenwart]]. Der Name ''germanisches'' Nationalmuseum deutet an, dass das Sammlungsgebiet nicht nur Deutschland, sondern alle Gebiete deutscher Sprache umfasst.
| Breitengrad = 49.448249
| Längengrad = 11.075511
| ISO-Region = DE-BY
| Art = Kulturgeschichtliches Museum
| Architekt =
| Eröffnung = 1853<ref>[http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/3142/1/Zander_Seidel_Drum_ist_das_germanische_Museum_ein_National_Museum_2014.pdf Zander Seidel: Drum ist das germanische Museum ein National Museum], abgerufen am 30. Juni 2015.</ref>
| Besucheranzahl = 435.581 <small>(2017)</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/berichte/niz/nuernberg_in_zahlen_2018.pdf |titel=Nürnberg in Zahlen 2018 |werk=nuernberg.de |hrsg=Statistikamt der Stadt Nürnberg |format=PDF |abruf=2018-07-06}}</ref>
| Leitung = [[Daniel Hess (Kunsthistoriker)|Daniel Hess]]
| Website = [https://www.gnm.de/ www.gnm.de]
|ISIL = DE-MUS-105615}}

Das '''Germanische Nationalmuseum – Leibniz-Forschungsmuseum für Kulturgeschichte''' ('''GNM''') in [[Nürnberg]] ist das größte [[Kulturgeschichte|kulturgeschichtliche]] [[Museum]] des [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen Raums]]. Es beherbergt rund 1,3 Millionen Objekte, von denen 25.000 ausgestellt sind,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/services/haeufige-fragen |titel=Häufige Fragen |sprache=de-DE |abruf=2024-03-17}}</ref> von der [[Frühzeit]] bis zur unmittelbaren [[Gegenwart]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/fileadmin/redakteure/Museum/pdf/GNM_Museum_Discover_the_World.pdf |titel=Discover the World |abruf=2024-03-17}}</ref> Mit über 435.000 Besuchern pro Jahr zählt es zu den [[Museen in Deutschland#Museen nach Besucherzahl|meistbesuchten Museen in Deutschland]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/berichte/niz/nuernberg_in_zahlen_2018.pdf |titel=Nürnberg in Zahlen 2018 |werk=nuernberg.de |hrsg=Statistikamt der Stadt Nürnberg |format=PDF |abruf=2018-07-06}}</ref>

Das Museum ist eine [[Stiftung (Deutschland)#Stiftungen des öffentlichen Rechts|Stiftung des öffentlichen Rechts]] und wird anteilig von der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]], dem [[Bayern|Freistaat Bayern]] und der [[Nürnberg|Stadt Nürnberg]] getragen. Als [[Forschungseinrichtung]] ist es Mitglied der [[Leibniz-Gemeinschaft]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/museum/ueber-uns |titel=Über uns |sprache=de-DE |abruf=2024-03-17}}</ref>

Seit 2023 besitzt das Germanische Nationalmuseum auch ein Exponat des internationalen UNESCO-Registers „Memory of the World“ und zwar den [[Behaim-Globus]]. Am 18. Mai 2023 beschloss der Exekutivrat der Weltkulturorganisation die Aufnahme des Globus von [[Martin Behaim]] in ihre Liste des [[Weltdokumentenerbe]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/unseco-weltdokumentenerbe-auszeichnung-102.html |titel=Vier neue Kulturgüter aus Deutschland |abruf=2023-05-18 |werk=tagesschau.de}}</ref> Der Behaim-Globus gilt als älteste erhaltene Darstellung der Erde in Kugelform und gehört zu den Highlights im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.<ref name="Objektkatalog Germanisches Nationalmuseum">{{Internetquelle |url=https://objektkatalog.gnm.de/wisski/navigate/4516/view |titel=Erdglobus, sogenannter Behaim-Globus (WI1826) {{!}} Objektkatalog |abruf=2024-03-17}}</ref>

== Name, Gründungsgedanke und Leitbild ==
[[Datei:GNM-Eigenthum.jpg|mini|Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen Nation“ über dem Haupteingang stammt aus der Gründungszeit des Museums nach 1852 und wurde von [[Hans von und zu Aufseß]] in Auftrag gegeben]]
Der Name ''Germanisches'' Nationalmuseum ist aus dem historischen Kontext der Gründung 1852 zu verstehen. 1846 fand in [[Frankfurt am Main]] ein Kongress deutscher Sprach- und Geschichtsforscher statt, an dem u.&nbsp;a. die [[Brüder Grimm]], [[Leopold Ranke]] und [[Jacob Burckhardt]] teilnahmen. Sie nannten dort ihr Studienfach [[Germanistik]] und etablierten die [[erste Lautverschiebung]] als Ausgangspunkt für ihr Forschungsfeld. Der Name des Museums repräsentiert die Idee eines sprachlich-kulturell definierten Raumes, dessen enge kulturelle Beziehungen vor dem Hintergrund der komplexen politischen Geschichte und der gescheiterten politischen Einigung der deutschen Staaten im Jahr 1848 dokumentiert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/services/haeufige-fragen |titel=Häufige Fragen |sprache=de-DE |abruf=2024-03-17}}</ref>

Das Museum versteht sich als Forschungs- und Bildungseinrichtung, die durch Ausstellungen und Publikationen die Kulturgeschichte in fächerübergreifender Breite darstellt. Darüber hinaus betont es als dritten Punkt in seinem Leitbild den Respekt vor allen Kulturen und will die Zusammenhänge mit diesen für alle Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung und Religion erfahrbar und erlebbar machen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/museum/ueber-uns |titel=Über uns |sprache=de-DE |abruf=2024-03-17}}</ref>


== Struktureller Aufbau des Museums ==
== Struktureller Aufbau des Museums ==
[[Datei:GNM Kreuzgang 2011.jpg|mini|Großer Kreuzgang des ehemaligen Kartäuserklosters, der heute Teil des Museums ist]]
Dem eigentlichen Museum sind ein [[Archiv]], eine [[Bibliothek]], eine Restaurierungsabteilung (''Institut für Kunsttechnik und Konservierung'') und ein Pädagogisches Zentrum angegliedert. Als Zweigstellen betreut das [[Museum]] unter anderem die Spielzeugsammlung in der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde von St. Lorenz (Kartäusergasse 20), das Kaiserburg-Museum auf der [[Nürnberger Burg]] und [[Schloss Neunhof]],
Das Museum ist eine [[Stiftung (Deutschland)|Stiftung]] des öffentlichen Rechts, 1921 in der Neufassung der Satzung erstmals als „öffentlich-rechtliche Stiftung“ genannt.
einen hervorragend erhaltenen [[Herrensitz]] nördlich von Nürnberg,
in dem die Jagdsammlung untergebracht ist. Das Museum ist heute eine [[Stiftung (Deutschland)|Stiftung]] des öffentlichen Rechts; 1921 in der
Neufassung der Satzung erstmals als „öffentlich-rechtliche Stiftung“ genannt. Seit dem 2. Juli 1954 unterstützen Unternehmen und Einzelpersonen als „Fördererkreis“ die Arbeit des Museums; dieser Kreis ist seit 1984 ein eingetragener Verein und besteht aus ca. 300 Mitgliedern. Das Museum zählte im Jahr 2004 372.459 Besucher (2003: 351.280).


Dem eigentlichen Museum sind das [[Historisches Archiv des Germanischen Nationalmuseums|Historische Archiv]], das [[Deutsches Kunstarchiv|Deutsche Kunstarchiv]], eine [[Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums|Bibliothek]], das Institut für Kunsttechnik und Konservierung und das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg angegliedert.
Als Forschungseinrichtung hat das GNM auch den Auftrag, die Sammlungsgegenstände und deren geschichtliches Umfeld zu erforschen und in Publikationen und Ausstellungen zu zeigen.
Darüberhinaus sind verschiedene wissenschaftliche Projekte am Museum angesiedelt (Schrifttum zur Deutschen Kunst, Hessische Renaissanceschlösser – Online Katalog, Das Werk Albrecht Dürers / Teil 1: Das Frühwerk (Planungsphase)).


Als Forschungseinrichtung hat das GNM den Auftrag, die Sammlungsgegenstände und deren geschichtliches Umfeld zu erforschen und in Publikationen und Ausstellungen zu zeigen. Darüber hinaus sind verschiedene drittmittelgeförderte Forschungsprojekte<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/forschung/projekte |titel=Forschung am Museum |sprache=de-DE |abruf=2024-03-17}}</ref> am Museum angesiedelt (z. B. Deutsche Tafelmalerei des Spätmittelalters<ref>{{Internetquelle |url=https://tafelmalerei.gnm.de/ |titel=Startseite {{!}} Deutsche Tafelmalerei des Spätmittelalters |abruf=2024-03-17}}</ref>).
Das Museum unterhält den ''Verlag des Germanischen Nationalmuseums''.

Seit 1999 zeigt das Germanische Nationalmuseum Originale aus seiner Waffensammlung in der Kemenate der Nürnberger Kaiserburg, einer Außenstelle des Museums.


== Geschichte des Museums ==
== Geschichte des Museums ==
=== Von der Gründung bis 1945 ===
=== Baugeschichte ===
[[Datei:KarthäuserklosterhofNbg.jpg|mini|Innenhof des Kartäuserklosters Nürnberg bei der Gründung des Museums 1852]]
[[Bild:Essenwein-1884-germ-nat-museum-ausbau-sw.jpg|thumb|300px|Germanisches Nationalmuseum im Jahr 1884]]
Das Museum mit seinen Gebäuden aus den verschiedenen Epochen ist ein Baudenkmal. Den Kern bildet das spätmittelalterliche [[Kartäuserkloster Nürnberg|Kartäuserkloster]].<ref>Jörn Bahns: ''Die Museumsbauten von der Übernahme der Kartause im Jahre 1857 bis gegen 1910.'' In: B. Deneke, R. Kahsnitz (Hrsg.): ''Das Germanische Nationalmuseum. Nürnberg 1852–1977.'' 1978, S. 357 ff., hier 358 ff.</ref> Das zwischenzeitlich profan genutzte Kloster konnte ab 1857 in die Museumsplanungen einbezogen werden. Um- und Erweiterungsbauten aus der Entstehungszeit des Museums, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sind kaum noch vorhanden. Die nächste erhaltene Zeitschicht bilden die im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts hinzugebauten speziellen Museumsgebäude (Alter Eingang, Lapidarium und Galeriebau). Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf [[Sep Ruf]] Zusatzbauten; dabei wurde historische Substanz zu erheblichen Teilen überformt und nur einige Bauten wurden restaurierend wiederaufgebaut. <!-- : 1955–1958 „Heussbau“ -->
<!-- Freiherr Hans von und zu Aufseß -->
Nach langjährigen Vorarbeiten begründete Freiherr [[Hans von und zu Aufseß]] im Jahre
1852 das Museum als „Generalrepertorium“. In dieser Bezeichnung kommt
zum Ausdruck, dass Aufseß in erster Linie ein umfassendes, über den eigenen Bestand
hinausgehendes Verzeichnis relevanter Objekte erstellen wollte; mithin hielt er das Sammeln von Originalen
für nur nachgeordnet wichtig. Diese Gründung genehmigte der bayerische König nur wenig
später als Stiftung. Bereits 1853 wurde die
''Literarisch-artistische Anstalt des germanischen Museums'' etabliert, dies ist der
Vorläufer des noch heute hauseigenen Verlages.


Der großzügige Erweiterungsbau nach Entwürfen von [[Jan Störmer]] mit „me di um Architekten“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stoermer-partner.de/ |titel=Home |sprache=de-DE |abruf=2024-03-17}}</ref> stammt aus den Jahren 1983 und 1988 bis 1996. Dieser so genannte Kartäuserbau mit dem Museumsforum kostete 140 Millionen DM.
Am 20. April 1857 überließen das
Königreich [[Bayern]] und die Stadt Nürnberg das ehemalige
[[Kartäuserkloster Nürnberg|Kartäuserkloster]] als Standort.
Dabei übernahm der bayerische König mit einer Spende von 5000 fl. ein Drittel
der Kosten, die an Bayern abzuführen waren; die städtischen Teile waren
kostenfrei übereignet worden. Die Restschuld erließ Bayern 1861.
1862 trat Aufseß freiwillig von der Leitung des Museums zurück.
Die Leitung übernahm nun [[Andreas Ludwig Michelsen]], der die Sammlung
schriftlicher Quellen in den Vordergrund rückte.
1866 <!-- oder bereits 1865? --> wurde der Bauhistoriker und Architekt
[[August Ottmar Essenwein]] Museumsleiter, der besonderen
Wert auf die Anschaffung neuer Objekte und auf eine Neuordnung und
Dokumentation der Sammlung legte. Damit war der Schritt hin zu einem
kulturhistorischen Museum getan.
Essenwein gab 1891 die Leitung auf und Nachfolger wurde
[[Gustav von Bezold]] (1894–1920); in dieser Zeit wurde das Museum
räumlich zunächst bis zum 50-jährigen Jubiläum 1902 und dann ab 1908/1913 bis
1920 durch den sogenannten Galeriebau von [[German Bestelmeyer]] stark erweitert.


Das 1910 erbaute Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde von St. Lorenz wurde 1999 erworben und bis 2002 restauriert, um die Spielzeugsammlung aufzunehmen. Das Gebäude liegt westlich des Südwestbaus und ist weiterhin baulich eigenständig.
[[Ernst Heinrich Zimmermann]] (1920–1936) betrieb den systematischen Ausbau der
<!-- Baumaßnahmen für Vor- u. Früh- sowie MA-Slg.-->
Gemäldesammlung ([[Barock]]galerie) und der Skulpturenabteilung, dabei finanzierte
er Neuerwerbungen oft durch Verkäufe aus dem eigenen Bestand.


=== Von der Gründung bis 1945 ===
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] ließ sich die Leitung nicht zum Identifikationspunkt der Ideologie machen, es kam beispielsweise zu keinem Besuch von Adolf Hitler. Jedoch
[[Datei:Porträtbüste des Hans von und zu Aufseß 2.jpg|mini|hochkant|links|Porträtbüste des [[Hans von und zu Aufseß]]]]
kam man zumindest teilweise den Forderungen oder Wünschen der NSDAP nach: Die Bücher
[[Datei:Die Gartenlaube (1877) b 655.jpg|mini|Prospekt des Germanischen Nationalmuseums im Jahr 1884]]
des Verlags wurden in Inhalt und Form den Vorstellungen der Nationalsozialisten
angepasst und Grußadressen an die neuen Machthaber sind zu verzeichnen. Nach
dem Einmarsch in Polen 1939 stützte man das System durch die Ausstellung
»Deutschtum am Weichselbogen«.


Nach langjährigen Vorarbeiten begründete Freiherr [[Hans von und zu Aufseß]] im Jahre 1852 das Museum als „Generalrepertorium“, nachdem auf der „Versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsforscher“ am 16. bis 19. August 1852 in Dresden die Gründung eines „Germanischen Museums“ in Nürnberg beschlossen worden war. In dieser Bezeichnung kommt zum Ausdruck, dass Aufseß in erster Linie ein umfassendes, über den eigenen Bestand hinausgehendes Verzeichnis relevanter Objekte erstellen wollte; mithin hielt er das Sammeln von Originalen für nur nachgeordnet wichtig. Diese Gründung genehmigte der bayerische König nur wenig später als Stiftung. Ab 1852 nutzte das Museum den [[Tiergärtnertor]]turm als [[Depot (Museum)|Depot]] seiner ersten Ausstellungsstücke.
=== Von 1945 bis heute ===
[[Bild:Nuernberg-gnm-gr-kreuzgang-nordfluegel-n-o.jpg|thumb|right|300px|Großer Kreuzgang des ehem. Katharinenklosters, Nordflügel, nach O (2003-11-25). An der Wand Schattenbilder der Maßwerkfenster und zahlreiche Grabmäler, im Hintergrund ein modernes Kunstwerk]]
Unter dem neuen Direktor [[Ernst Günter Troche]] (1945–51) begann mit
bescheidenen Mitteln die Sicherung der Gebäude und Rückführung der
Sammlungsobjekte.


Bereits 1853 wurde die ''Literarisch-artistische Anstalt des germanischen Museums'' etabliert, dies ist der Vorläufer des hauseigenen Verlages.
[[Ludwig Grote]] (1951–1962) wurde 1951 als Erster Direktor berufen. Er
bewerkstelligte
durch Aufnahme des Geistes und der Werke des [[Bauhaus]]es den
Anschluss an das international bedeutsame Kunst- und Kulturschaffen; er richtete
aber auch so genannte »Heimatgedenkstätten« für die Vertriebenen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] ein.
Dabei wurde der Wiederaufbau der Gebäude nach Plänen des Architekten
[[Sep Ruf]] durchgeführt.
Erich Steingräber übernahm 1962 die Leitung; 1964 wurde die
Sammlungsgrenze vom Verwaltungsrat bis in den [[Expressionismus]]
verschoben. Jüngere zeitgenössische Werke wurden zur Ausstattung von
Empfangs-, Sitzungs- und Büroräumen verwendet.
In den 1950er und 1960er Jahren schied man die meisten Abgüsse, so sie überhaupt
den Krieg überstanden hatten, aus der Sammlung aus.


[[Datei:201710 GNM ZvD a13.jpg|mini|Früherer Eingangsbereich, der heute Aufseß gewidmet ist; in der Mitte des Bildes sieht man die [[Germania (Paulskirche)|Germania aus der Paulskirche]]]]
[[Bild:Nuernberg-gnm-20jh-v-sso.300px.jpg|thumb|300px|Bau für Kunst des 20.Jahrhundert, von SO (2004-01-16)]]
Am 20. April 1857 überließen das [[Königreich Bayern]] und die Stadt Nürnberg das ehemalige [[Kartäuserkloster Nürnberg|Kartäuserkloster]] als Standort. Dabei übernahm der bayerische König mit einer Spende von 5000 Gulden ein Drittel
der Kosten, die an Bayern abzuführen waren; die städtischen Teile waren kostenfrei übereignet worden. Die Restschuld erließ Bayern 1861. 1862 trat Aufseß freiwillig von der Leitung des Museums zurück. Die Leitung übernahm [[Andreas Ludwig Jacob Michelsen]], der die Sammlung schriftlicher Quellen in den Vordergrund rückte. 1866 <!-- oder bereits 1865? -->wurde der Bauhistoriker und Architekt [[August Essenwein (Architekt)|August Essenwein]] Museumsleiter, der besonderen Wert auf die Anschaffung neuer Objekte und auf eine Neuordnung und
Dokumentation der Sammlung legte. Damit war der Schritt hin zu einem kulturhistorischen Museum getan. Essenwein gab 1891 die Leitung auf und Nachfolger wurde [[Gustav von Bezold (Kunsthistoriker)|Gustav von Bezold]] (1894–1920); in dieser Zeit wurde das Museum räumlich zunächst bis zum 50-jährigen Jubiläum 1902 und dann ab 1908/1913 bis 1920 durch den sogenannten Galeriebau von [[German Bestelmeyer]] stark erweitert.


[[Ernst Heinrich Zimmermann]] (1920–1936) betrieb den systematischen Ausbau der Gemäldesammlung ([[Barock]]galerie) und der Skulpturenabteilung, dabei finanzierte er Neuerwerbungen oft durch Verkäufe aus dem eigenen Bestand.
Im Dezember 1980 trat [[Gerhard Bott]] das
Amt des Generaldirektors an (bis 1993). Für das Bekenntnis zur
Internationalität steht das Bestreben, einen universellen Kontext
herzustellen. So erhielt [[Dani Karavan]] beispielsweise den Auftrag,
als Außenskulptur die »[[Straße der Menschenrechte]]« (»Way of Human
Rights«) zu realisieren; dieses Werk ist somit dem Komplex
[[Kunst am Bau]] zuzuordnen.


[[Heinrich Kohlhaußen]] (1937–1945) forcierte die Umwandlung von einem gattungs- und materialbestimmten Ordnungsprinzip in eine gemischte Ordnung, welche querschnittartige kulturgeschichtliche Zusammenhänge bot.
Der Generaldirektor ist seit 1994 [[G. Ulrich Großmann]]. Gebäudesanierungen und
Neueinrichtung der Schausammlungen, Forschungsaktivitäten wie die 3-bändige
Katalogisierung des graphischen Werks von Albrecht Dürer und öffentlichkeitswirksame
Unternehmungen wie Ausstellungen und Begründung neuer Publikationsreihen sind in den letzten Jahren verwirklicht worden. Auch wurden neue Standorte bezogen und insbesondere die Architektur als Sammlungs- und Ausstellungsobjekt entdeckt. Zudem wurde die Internet-Präsenz in Kooperation mit Absolventen des Studiengangs Multimedia-Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Nürnberg-Erlangen im Jahr 2005 überarbeitet. Eine ganze Reihe von Elementen aus diesem Projekt sind schließlich in den Relaunch der Seite Ende 2006 eingeflossen.


In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] ließ sich die Leitung nicht zum Identifikationspunkt der Ideologie machen, es kam beispielsweise zu keinem Besuch von [[Adolf Hitler]]. Jedoch kam man zumindest teilweise den Forderungen oder Wünschen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] nach: Die Bücher des Verlags wurden in Inhalt und Form den Vorstellungen der Nationalsozialisten angepasst und Grußadressen an die neuen Machthaber sind zu verzeichnen. Nach dem [[Überfall auf Polen]] 1939 stützte man das System durch die Ausstellung ''Deutschtum am [[Weichsel]]bogen''. Seit 1941 wurden die gesamten Bestände auf 18 Orte außerhalb des Geländes ausgelagert.<ref name="Deneke81">Deneke 1978, S. 81, 86.</ref> Der Museumsbetrieb wurde dadurch immer mehr eingeschränkt und es kam nur noch ein Bruchteil der Besucher. Bei den [[Luftangriffe auf Nürnberg|Luftangriffen]] 1943–1945 wurden die Gebäude schwer beschädigt.<ref name="Deneke81" /> Die nicht ausgelagerten Gipsabgüsse und die eingebauten Zimmer aus den verschiedenen Epochen wurden dabei großenteils zerstört.<ref name="Deneke81" />
1999 wurde das Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt
der Kirchengemeinde von St. Lorenz erworben (das Gebäude liegt gegenüber
dem Südwestbau); seit dem 17. Mai 2002 ist dort die
Spielzeugsammlung ausgestellt.<!--Neuordnung der Schausammlungen...-->


== Der Sammlungsbestand ==
=== Seit 1945 ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1983-098-20a, Heuss retouched.jpg|mini|links|hochkant|Bundespräsident [[Theodor Heuss]] förderte als erster Vorsitzender des Verwaltungsrats von 1948 bis 1963 engagiert den Wiederaufbau des Museums]]
In der Sammlung werden [[Kunstwerk]]e höchsten Ranges aufbewahrt und in den Räumen
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F001930-0011, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum.jpg|mini|Sammlungsraum der ''[[Kölner Malerschule|Kölner Schule]]'', 1954]]
präsentiert; Beispiele sind: der [[Codex Aureus]] aus
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F006560-0004, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum.jpg|mini|Museumseingang, 1959]]
[[Echternach (Stadt)|Echternach]], mittelalterliche [[Goldschmiedearbeit]]en, [[Gemälde]] von
[[Datei:Nürnberg GNM Ostbau Grasersgasse.jpg|mini|links|hochkant|Der Ostbau wurde 1970 fertiggestellt]]
[[Albrecht Dürer]] oder [[Skulptur]]en von [[Ferdinand Dietz]]. Weiterhin werden
[[Datei:Germanisches-Nationalmuseum-Nuernberg-2012.jpg|mini|Außenfassade des Museums]]
[[Volkskunst]] und [[Kunstgewerbe]], wissenschaftliche Instrumente
[[Datei:GNM Way-of-Human-Rights.jpg|mini|links|hochkant|Die [[Straße der Menschenrechte]] von [[Dani Karavan]] aus dem Jahr 1988]]
([[Fernrohr]]e, [[Zeitmesser]] und [[Globus (Kartographie)|Globen]]),
[[Musikinstrument]]e, [[Möbel]] (zum Beispiel Teile des Arbeitszimmers von
[[Brüder Grimm | Jacob und Wilhelm Grimm]]), Nürnberger
[[Puppenhaus|Puppenhäuser]], [[Spielzeug]], eine [[Abgusssammlung]],
Architekturteile und vieles mehr großzügig ausgebreitet. Teile des [[Praunsches Kabinett|Praunschen Kabinetts]]
sind zu besichtigen und die Kunst des 20. Jh. ist in all ihren Facetten vertreten
(z.B. [[Ernst Barlach]], [[Hannah Höch]] oder [[Joseph Beuys]]).
Mit dem Bayerischen Gewerbemuseum ist sogar der Bestand eines
ehemals eigenständigen [[Museum]]s in die Sammlung integriert.


Wenige Tage nach dem Kriegsende bewachte die amerikanische Militärregierung das Museumsgelände, um Plünderungen zu verhindern. Zunächst begann die Arbeit auf kommunaler Ebene wieder: Am 15.&nbsp;August 1945 wurde der bisherige Mitarbeiter des Museums, [[Ernst Günter Troche]], vom neuen Oberbürgermeister der Stadt zum vorläufigen Direktor ernannt. Er begann mit bescheidenen Mitteln die Sicherung der Gebäude.<ref>Deneke 1978, S. 89.</ref> Am 4. Oktober 1945 sagte die Bayerische Staatsregierung dem Museum zu, zwischenzeitlich den Hauptfinanzierungsanteil des früheren Deutschen Reiches zu übernehmen und ermöglichte so die rasche Bergung der Sammlungsobjekte, die in den folgenden Jahren mit einem Kriegsverlust von nur drei Prozent nahezu vollständig wieder zurückgeführt werden konnten.<ref>Deneke 1978, S. 264.</ref> Seit 1946 tagte auch wieder der Verwaltungsrat des Museums. Das Museum organisierte in dieser Zeit kleine Ausstellungen, Vorträge und Konzertreihen. Ab 1947 beteiligten sich die Länder [[Württemberg-Baden]] und [[Hessen]] mit jeweils 2/9 und ein Teil der Kunstsammlung konnte in einigen renovierten Räumen wiedereröffnet werden. Seit der Gründung der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] beteiligen sich wieder alle Länder an der Trägerschaft des Museums nach dem sogenannten [[Königsteiner Schlüssel]].<ref>Deneke 1978, S. 266.</ref> Nachdem 1948 der damalige Staatsminister a.&nbsp;D. [[Theodor Heuss]] die Ausstellung ''Die deutsche Freiheitsbewegung von 1848'' eröffnet hatte, wurde er am 10.&nbsp;September auf Vorschlag Troches zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt.<ref>Deneke 1978, S. 275, 281.</ref> Heuss hielt als einziges an diesem Ehrenamt auch während seiner Amtszeit als [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] und danach bis zu seinem Tode fest und förderte engagiert das Museum.<ref>Deneke 1978, S. 281.</ref> 1950 konnte eine angestrebte Ausstellung mit den Kunstwerken des Museums ''(Deutsche Kultur)'' in den deutschen Städten Bremen, Hamburg und Dortmund starten.<ref>Deneke 1978, S. 270 f.</ref> Die Ausstellung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund fand im nahegelegenen Schloss Cappenberg bei Lünen von Juli bis Oktober 1951 statt.
Insgesamt beherbergt das Museum über 1,3 Millionen Einzelstücke (Stand 2006)<ref>http://www.gnm.de/faq.html
(eingesehen 2007-01-03); 2003 wurden 1,2 Mio. angegeben.</ref>.
Zahlreiche Stücke sind dem Museum leihweise zu Ausstellungszwecken überlassen
worden; wichtige Leihgeber sind zum Beispiel die Stadt Nürnberg und die Bundesrepublik Deutschland.


Nach dem Einwirken von Theodor Heuss wurde 1951 [[Ludwig Grote]] als Erster Direktor gewonnen.<ref>Deneke 1978, S. 284.</ref> Er bewerkstelligte durch Aufnahme des Geistes und der Werke des [[Bauhaus]]es den Anschluss an das international bedeutende Kunst- und Kulturschaffen; er richtete aber auch so genannte ''Heimatgedenkstätten'' für die Vertriebenen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] ein. Dabei wurde der Wiederaufbau der Gebäude nach Plänen des Architekten [[Sep Ruf]] durchgeführt.
Teile der 17 Fachabteilungen (Stand 2006) sind in thematisch erarbeiteten
[[Erich Steingräber]] übernahm 1962 die Leitung; 1964 wurde die Sammlungsgrenze vom Verwaltungsrat bis in den [[Expressionismus]] verschoben. Jüngere zeitgenössische Werke wurden zur Ausstattung von Empfangs-, Sitzungs- und Büroräumen verwendet. In den 1950er und 1960er Jahren schied man die meisten Abgüsse, so sie überhaupt den Krieg überstanden hatten, aus der Sammlung aus.
''Schausammlungen'' für das Publikum zugänglich. Seit 2002 wurden die
folgenden Zusammenstellungen neu eröffnet:


Im Dezember 1980 trat [[Gerhard Bott (Kunsthistoriker)|Gerhard Bott]] das Amt des Generaldirektors an (bis 1993). Für das Bekenntnis zur Internationalität steht das Bestreben, einen universellen Kontext herzustellen. So erhielt [[Dani Karavan]] beispielsweise den Auftrag, als Außenskulptur die [[Straße der Menschenrechte]] (Way of Human Rights) zu realisieren; dieses Werk ist dem Komplex [[Kunst am Bau]] zuzuordnen.
*Bürgerliche Kunst und Kultur im [[19. Jahrhundert]]. Vom Vorabend der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] bis zur Epoche der [[Weltausstellung]]en (2002).
*Spielwelten. Kinder[[spielzeug]] und Erwachsenen[[spiel]]e von 1550 bis 1950 (im Nebengebäude der ehemaligen Kinderbewahranstalt).
*Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des [[18. Jahrhundert|18.]] bis [[20. Jahrhundert]]s (2002).
*Von Schätzen, Heiligen und Fabeltieren. Neueinrichtung der Sammlungen zum [[Mittelalter]] bis ca. 1430 (April 2006). Diese Schausammlung befindet sich im nördlichen Teil des Erdgeschosses des Galeriebaus<!-- Kunst und Kunsthandwerk, weitgehend ausgeklammert bleiben Waffen, Möbel und einfach Alltagsgegenstände-->; gezeigt werden Einzelstücke, doch diese oftmals in beeindruckenden Reihen (so z.&nbsp;B. Kruzifixe oder Madonnen, aber auch karolingische Siberdenare oder romanische und gotische Aquamanilien).
*Vor- und Frühgeschichtliche Sammlung (Herbst 2006), im südlichen Teil des Erdgeschosses des Galeriebaus.<!--Von 2002 bis Anfang 2006 waren nur ausgewählte Stücke zu besichtigenzu diesem Bestand gehört u.&nbsp;a. der Goldkegel und der Schmuck mit der Adlerfibel.-->


1999 wurde das '''Kaiserburg-Museum''' in der [[Nürnberger Burg]] (in den ehemaligen Kemenaten) eröffnet. Es zeigt Exponate zur Bau- und Kulturgeschichte der Burg.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/ausstellungen/kaiserburg-museum-eine-aussenstelle-des-gnm/ |titel=Außenstelle |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2022-05-01}}</ref> <!-- nicht zu verwechseln mit der „Dauerausstellung »Kaiser – Reich – Stadt. Die Kaiserburg Nürnberg«“ -->
Im Gange ist momentan (Januar 2007) folgende Neueinrichtung:
*Von der Dürerzeit bis zum Vorabend der Französischen Revolution. Neukonzeption der Schausammlung für die Kunst- und Kulturgeschichte 1500 bis 1800. Die Baumaßnahmen sollen 2008 beendet sein, 2009 ist mit der Eröffnung zu rechnen. Zwischenzeitlich sind ca. 200 Hauptwerke dieses Bestandes nach vorübergehender Schließung von Januar bis März 2007 in der großen Ausstellungshalle für einen Aufpreis zum eigentlichen Eintrittsgeld zugänglich.


Von 1994 bis 2019 war [[Georg Ulrich Großmann]] Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums. Während dieser Zeit sind Gebäudesanierungen und Neueinrichtung der Schausammlungen, Forschungsaktivitäten wie die dreibändige Katalogisierung des graphischen Werks von Albrecht Dürer und öffentlichkeitswirksame Unternehmungen wie Ausstellungen und Begründung neuer Publikationsreihen verwirklicht worden. 1999 wurde das Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde St. Lorenz erworben (das Gebäude liegt gegenüber dem Südwestbau); seit dem 17.&nbsp;Mai 2002 ist dort die Spielzeugsammlung ausgestellt.
=== Gemälde bis 1800 ===
<!--Neuordnung der Schausammlungen...-->
[[Bild:Dürer_karl_der_grosse.jpg|thumb|Idealbild Karl des Großen mit den Reichskleinodien,
2012 widmete sich die größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit über 40 Jahren dem Frühwerk [[Albrecht Dürer]]s.
gemalt 1513 von [[Albrecht Dürer]] im Auftrag seiner Vaterstadt Nürnberg]]


Das Internetangebot wurde in Kooperation mit Absolventen des Studiengangs Multimedia-Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Nürnberg-Erlangen im Jahr 2005 überarbeitet. Eine ganze Reihe von Elementen aus diesem Projekt sind schließlich in den [[Relaunch (Öffentlichkeitsarbeit)|Relaunch]] der Seite Ende 2006 eingeflossen.
Ende der [[1870er]] Jahre gelang es, die Sammlung der Gemälde zu einer bedeutsamen Abteilung
des Museums werden zu lassen. Einen Schwerpunkt bilden heute die spätmittelalterlichen Werke der
Stadt Nürnberg, aber auch [[Hans Holbein der Ältere]], [[Albrecht Altdorfer]],
[[Lucas Cranach der Ältere]] und viele andere Künstler des 15./16. Jh. sind vertreten.
<!-- 17.Jh.: Rembrandt-->


Seit 1. Juli 2019 leitet [[Daniel Hess (Kunsthistoriker)|Daniel Hess]] als Generaldirektor das Germanische Nationalmuseum.<ref>''[https://web.archive.org/web/20190708095843/https://www1.wdr.de/kultur/kulturnachrichten/hess-generaldirektor-nationalmuseum-100.html Der Kunsthistoriker Daniel Hess wird neuer Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.]'' WDR, 20.&nbsp;Dezember 2018. ([[Web-Archivierung#Begrifflichkeiten|Memento]] vom 8. Juli 2018 im ''[[Internet Archive]]'')</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/museum/team-und-gremien/team/hess |titel=Hess |sprache=de-DE |abruf=2024-01-15}}</ref>
Die [[Glasmalerei]] ist seit April 2006 z.T. in die Mittelalter-Schausammlung integriert
(zuvor konnte man diese Werke in einem eigenen Raum studieren); die Werke dieser Gattung
beginnen ab dem 13. Jh.


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Die neuzeitlichen Objekte dieses Bestands sind derzeit (Januar 2007) nicht ausgestellt.
DBP 1952 151 Germ Museum.jpg|Sondermarke zum 100-jährigen Jubiläum, 1952
Deutsche Gedenkmuenzen - Deutsches Nationalmuseum Nuernberg - J388 Bildseite.jpg|[[Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland#Gedenkmünzen von 1953 bis 2001 (Währungsbezeichnung Deutsche Mark)|Gedenkmünze zum 100-jährigen Jubiläum]], 1952
DBP 1987 1334 Ostgotische Prunkschnalle.jpg|Wohlfahrtsmarke mit einer ostgotischen Gürtelschnalle aus der Sammlung des GNM, 1987
Stamp Germany 2002 MiNr2269 Germanisches Nationalmuseum.jpg|Sondermarke zum 150-jährigen Jubiläum, 2002
</gallery>


=== Skulpturen bis 1800 ===
=== Direktoren ===
* 1852–1862: [[Hans von und zu Aufseß]]
Auch für die [[Skulptur]]ensammlung schuf Aufseß den Grundstock; [[Gipsabguss|Gipsabgüsse]] integrierte er gleichrangig in die Sammlung. Zahlenmäßig überwogen die Abgüsse die Originale schnell bei weitem. [[1875]] und auch noch später erhielt das Museum hervorragende Stücke als Dauerleihgabe aus den historischen Sammlungen der Stadt Nürnberg (z.&nbsp;B. bedeutende Arbeiten von [[Adam Kraft]]). Vom Ausbau der Abgusssammlung nahm man erst unter Bezold (1894–1920) Abschied; zudem entwickelte er ein Konzept, dass zwischen „hoher“ und „angewandter“ Kunst unterschied – dieses Konzept blieb jedoch nicht unwidersprochen. Nach dem Ersten Weltkrieg konnten der Sammlung systematisch Werke des [[Barock]] und des [[Rokoko]] hinzugefügt werden.
* 1862–1866: [[Andreas Ludwig Jacob Michelsen]]
* 1866–1891: [[August Ottmar Essenwein|August Essenwein]]
* 1894–1920: [[Gustav von Bezold (Kunsthistoriker)|Gustav von Bezold]] (1848–1934)
* 1920–1936: [[Ernst Heinrich Zimmermann]] (1886–1971)
* 1937–1945: [[Heinrich Kohlhaußen]]
* 1945–1951: [[Ernst Günter Troche]]
* 1951–1962: [[Ludwig Grote]]
* 1962–1969: [[Erich Steingräber]]
* 1969–1980: [[Arno Schönberger]]
* 1980–1993: [[Gerhard Bott (Kunsthistoriker)|Gerhard Bott]]
* 1994–2019: [[Georg Ulrich Großmann]]
* seit 1. Juli 2019: [[Daniel Hess (Kunsthistoriker)|Daniel Hess]]


== Sammlungen ==
=== Das Münzkabinett ===
=== Malerei bis 1800 und Glasmalerei ===
Mit der Museumsgründung 1852 wurde auch eine [[Münze|Münz]]- und [[Medaille]]nsammlung
Ende der 1870er Jahre gelang es, die Sammlung der Gemälde zu einer bedeutenden Abteilung des Museums werden zu lassen. Einen Schwerpunkt bilden die spätmittelalterlichen Werke der Stadt Nürnberg. Unter anderem sind vertreten:
begonnen; in der Frühzeit wurden, wie auch bei anderen Abteilungen, Abgüsse
* [[Meister des Imhoff-Altars]]: ''Imhoff Altar'', um 1418/1420
anstelle der Originale in die Sammlung aufgenommen. Zahlreiche Stücke aus
* [[Hans Pleydenwurff]]: ''Hochaltar fur St. Elisabeth'' in Breslau, 1462; Porträt des Bamberger Domherren Georg Graf Löwenstein<!-- Inv. Nr. -->; Kalvarienberg <!-- Inv. Nr. -->
mittelalterlichen Fundkomplexen konnten erworben werden.
* [[Meister der Pollinger Tafeln]]: ''Darbringung im Tempel'', um 1444
* [[Meister der Heiligen Sippe der Ältere]]: ''Himmelfahrt Christi und Aufnahme Marias in den Himmel'', um 1480 (Gm 31)
* [[Meister des Augustiner-Altars (Nürnberg)|Meister des Augustiner-Altars]]: ''Die Vision des heiligen Bernhard,'' 1487 (Gm 145); ''Der heilige Lukas malt die Madonna'', 1487 (Gm 144); ''Der heilige Veit heilt den Sohn des Kaisers Diokletian'' (Gm 146); ''Marter des Hl. Sebastian''
* [[Konrad Witz]]: ''Verkündigung an Maria'', um 1445 (Gm 878)
* [[Hans Holbein der Ältere]]: ''Maria mit dem Kind'', 1499 (Gm 273)
* [[Meister des Hausbuches]]: ''Die Anbetung der Hirten'', um 1500 (Gm 1823)
* [[Bernhard Strigel]]: ''Mindelheimer Sippenaltar'', um 1505/6 (Gm 254-259, 888-891) <!-- Wie Link einbinden? -->
* [[Michael Wolgemut]]: ''Bildnis des Nürnberger Apothekers Hans Perckmeister.'' 1496;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm135 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Hl. Anna Selbdritt, Gedächtnisbild für Anna Groß.'' vor 1510<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm161 objektkatalog.gnm.de]</ref> (siehe auch: [[Stifterscheibe Lorenz Tucher]])
* [[Albrecht Dürer]]: ''Bildnis von Barbara Dürer'', um 1490;<ref>{{Internetquelle |url=https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1160 |titel=Bildnis der Barbara Dürer, geb. Holper; Felslandschaft mit Drachen (Außenseite) (Gm1160) {{!}} Objektkatalog |abruf=2021-09-18}}</ref> ''Beweinung Christi'', um 1498/1500;<ref>{{Internetquelle |url=https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm165 |titel=Die Beweinung Christi. Epitaph der Nürnberger Familie Holzschuher (Gm165) {{!}} Objektkatalog |abruf=2021-09-18}}</ref> ''Herakles im Kampf gegen die Stymphalischen Vögel'', 1500;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm166 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Kaiser Karl der Große und Kaiser Sigismund'', 1512/13;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm167 objektkatalog.gnm.de] [https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm168 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Bildnis des Malers Michael Wolgemut.'' 1516;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm885 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Entwurf zum Bildnis Kaiser Maximilians I.'' 1518/19<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm169 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Hans Süss von Kulmbach]]: ''Heilige Cosmas'', um 1507/08;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm186 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Heilige Damian'', um 1507/08;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm185 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Verkündigung an Maria'', um 1513;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1112 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Brustbildnis eines jungen Mannes.'' um 1520/22<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1162 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Georg Pencz]]: ''Der Nürnberger Feldhauptmann Sebald Schirmer.'' 1545;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm206 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Hans Burgkmair der Ältere]]: ''Sigismund-Sebastian-Altar.'' 1505;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm280 objektkatalog.gnm.de] [https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm897 objektkatalog.gnm.de] [https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm281 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Die 21-jährige Betrügerin Anna Laminit.'' 1502/3;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1554 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Muttergottes in der Landschaft/Maria mit dem Kind.'' 1509;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm282 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Die Madonna mit der Traube/Maria mit dem Kind.'' 1510;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm283 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Jörg Breu der Ältere]]: ''Kreuzigung Christi'', 1501;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1152 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Flucht nach Ägypten'', 1501;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1153 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Die Beweinung Christi'', um 1510/15;<ref name="objektkatalog.gnm.de">[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm284 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Kreuzigung Christi.'' um 1520;<ref name="objektkatalog.gnm.de" />
* [[Hans Baldung Grien]]: Sebastiansaltar, um 1507;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1079 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten'', um 1515;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm344 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Die Muttergottes im Gemach'', um 1516;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm903 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Judith mit dem Haupt des Holofernes'', um 1525;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1093 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Bildnis eines 29-jährigen Mannes'', um 1526;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1086 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Maria mit Kind und Edelsteinen'', um 1530;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1000 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Die Madonna mit den Papageien'', um 1533<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1070 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Albrecht Altdorfer]]: ''Tafeln einer Florianslegende: Vorführung.'' um 1520;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm313 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Tafeln einer Florianslegende: Gefangennahme.'' um 1520;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm314 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Tafeln einer Florianslegende: Bergung der Leiche.'' um 1520;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm315 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Sieg Kaiser Karls des Großen vor Regensburg.'' um 1518;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1682 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Kalvarienberg'', um 1526<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm312 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Wolf Traut]]: ''Flügel einer Altar-Predella mit hl. Barbara und Johannes Evangelist.'' um 1510;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm182 objektkatalog.gnm.de] [https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm183 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Taufe Christi.'' 1517;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm181 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Lucas Cranach der Ältere]]: ''Bildnis eines Juristen, Johann Stephan Reuss, Rektor der Wiener Universität.'' um 1503;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm207 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Bildnis des Kurfürsten Friedrich III. des Weisen von Sachsen.'' 1507/1508;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm223 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach'', 1522;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm215 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''[[Bildnis Christians II. (König von Dänemark)]]'', 1523; ''Allegorie auf Gesetz und Gnade'', nach 1529;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm220 objektkatalog.gnm.de];[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm221 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Damenbildnis, früher Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers.'' um 1530;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm217 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Das ungleiche Paar'', um 1530;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm218 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Kanzler Dr. Gregor Brück'', 1533;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1649 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Bildnis Martin Luthers im 50. Lebensjahr'', um 1533;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm216 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Die Fabel vom Mund der Wahrheit'', 1534;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1108 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Venus mit Amor als Honigdieb'', um 1537;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm213 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Venus mit Amor als Honigdieb vor schwarzem Grund'', um 1537;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1097 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Posthumes Bildnis Martin Luthers als Augustinermönch.'' 1546<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1570 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Lucas Cranach der Jüngere]]: ''Die Bekehrung des Saulus'', um 1549;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm226 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Flügelaltar in Herzform (Colditzer Altar) – Sündenfall – Verkündigung an Maria'', um 1584<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1116 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Meister von Meßkirch]]: ''Kreuztragung Christi und Handwaschung des Pilatus'', um 1536/1540<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm304 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Pieter Brueghel der Jüngere]] oder [[Jan Brueghel der Ältere]]: ''Bauernhochzeit im Freien'', um 1590<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm96 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Rembrandt van Rijn]]: ''[[Selbstbildnis mit Halsberge]]'', um 1629;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm391 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Der Apostel Paulus im Nachdenken'', um 1629/30<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm392 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Joseph Heintz der Ältere]]: ''Amors Abschied von Psyche'', 1603<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1118 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Johann Liss]]: ''Bauernstreit'', um 1616/1619;<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1163 objektkatalog.gnm.de]</ref> ''Der verlorene Sohn bei den Dirnen'', um 1622/3<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1182 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Pieter de Hooch]]: ''Gesellschaftsstück (Offizier und junge Frau)'', um 1663/5<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm406 objektkatalog.gnm.de]</ref>
* [[Johann Georg Platzer]]: ''Das Konzert'', um 1750<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/Gm1329 objektkatalog.gnm.de]</ref>


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Als Leihgabe gehörte auch die Münzsammlung der Stadt Nürnberg (ca. 7000 Stück)
Albrecht Dürer - Emperor Charlemagne and Emperor Sigismund - WGA06997.jpg|[[Albrecht Dürer]]: ''Karl der Große und Kaiser Sigismund'', 1512/1513, Leihgabe der [[Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg|Stadt Nürnberg]]
zum derzeitigen Bestand.
Altdorfer-Karl.jpg|[[Albrecht Altdorfer]]: ''Sieg Kaiser Karls des Großen vor Regensburg'', um 1518
Hans Baldung 024.jpg|[[Hans Baldung Grien]]: ''Die Marter des heiligen Sebastian'', um 1507, Leihgabe der [[Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg|Stadt Nürnberg]]
Cranach-Ungleiche.jpg|[[Lucas Cranach der Ältere]]: ''Das ungleiche Paar'', um 1530
Rembrandt van Rijn 184.jpg|[[Rembrandt van Rijn]]: ''Selbstbildnis mit [[Halsberge]]'', um 1629, Leihgabe der [[Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg|Stadt Nürnberg]]
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Die [[Glasmalerei]] ist seit April 2006 zum Teil in die Mittelalter-Schausammlung integriert.
Vorher konnte man diese Werke in einem eigenen Raum studieren. Die Werke dieser Gattung
beginnen ab dem 13. Jahrhundert.


=== Vor- und Frühgeschichte ===
=== Vor- und Frühgeschichte ===
Die Sammlung umfasst archäologische Funde aus Mitteleuropa von der Altsteinzeit bis zur Zeit Karls des Großen, etwa von 200.000 v.&nbsp;Chr. bis um 800 n.&nbsp;Chr. Mit den Objekten aus Stein, Keramik, Gold, Bronze, Eisen und Glas aus Siedlungs-, Grab- und Hortfunden lässt sich ein differenziertes Bild der kulturhistorischen und technologischen Entwicklung in Mitteleuropa und speziell von einzelnen Regionen im deutschen Sprachraum zeichnen. Damit präsentiert die Sammlung die Entwicklung des Menschen vom [[Jäger und Sammler]] über die [[Neolithische Revolution|Sesshaftwerdung als Bauer]] bis hin zur Stahl- und Keramikproduktion, aber auch die soziologische Entwicklung von einfachen Familien- und Stammesstrukturen hin zu komplexen Staatswesen.<ref name="SammVoFr">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/vor-und-fruehgeschichte/ |titel=Sammlung Vor- und Frühgeschichte |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-08-03}}</ref><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |Seiten=25f.}}</ref>
Die bekanntesten Stücke dieser Abteilung sind der [[Goldhut|Goldkegel]] und die gotische Adlerfibel von Domagnano in Oberitalien (um 500 n. Chr.)<!-- Zur Sammlung im Sammelband 665-689; dort Fibel um 600 -->.
* Der [[Goldhut von Ezelsdorf/Buch|Goldhut (auch: Goldkegel) von Ezelsdorf-Buch]] stammt aus der [[Bronzezeit]]. In seinen Verzierungen werden Sonnensymbole sowie eine kalendarische Bedeutung vermutet. Er ist einer von nur vier bekannten derartigen [[Goldhut|Goldhüten]].<ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=28-29}}</ref>
* Die Adlerfibel von [[Domagnano]] ist das bedeutendste Objekt eines 21-teiligen Fundkomplexes bzw. kostbaren Schmuckensembles einer sehr wohlhabenden Ostgotin. Der Schmuck entspricht byzantinischer Mode um 500 n. Chr., ist aus Gold gefertigt und mit Almandin, Lapislazuli, Perlen und grünem Glas verziert. Der Adler symbolisiert in der romanischen Bevölkerung Italiens die römische Staatsmacht und galt den Goten zudem als Symbol ihres höchsten Gottes Wodan. Auf seiner Brust trägt der Adler ein christliches Kreuz innerhalb eines Rundschilds. Das Symbol der Adlerfibel wurde 1952, anlässlich der Hundertjahrfeier des Germanischen Nationalmuseums, zum Motiv der ersten Sonderprägung einer 5-DM-Münze.<ref name="SammVoFr" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum= |Seiten=33f.}}</ref>


<gallery class="center">
=== Kunsthandwerk ===
GNM - Goldkegel Etzelsdorf 1.jpg|Goldhut von Ezelsdorf-Buch, Bronzezeit (10.-9. Jahrhundert v. Chr.)
==== Kunsthandwerk des Mittelalters ====
Fibula a forma d'aquila, arte ostrogota da domagnano (s. marino), 500 ca.JPG|Adlerfibel, Domagnano, San Marino, (Völkerwanderungszeit)
Unter Essenwein (1866ff.) konnte das Sammlungsgebiet der mittelalterlichen [[Schatzkunst]], die auf den kirchlichen Kultus bezogenen Gerätschaften, eine gewisse Bedeutung erlangen; allerdings bestand der Zuwachs zunächst hauptsächlich in Gipsabgüssen. Erst der Ankauf der Sammlung des Bremer Arztes Dr. Hermann Freiherr von Eelking (1818–1884) konnte 1880 den Wert dieser Abteilung deutlich steigern<!-- Kahsnitz 1978, 732f. -->. Danach kamen nur noch Einzelstücke hinzu: zum Teil höchst bedeutende Objekte wie 1894 eines der seltenen karolingischen Vortragekreuze (das sogenannte [[Ardennenkreuz]], wohl um [[830]]), 1955 ein Echternacher Prachtevangeliar (der [[Codex Aureus]], aus ottonischer Zeit)<!-- Kahsnitz 753f. --> und eine hochromanische [[Armilla]].
</gallery>
Zu dieser Abteilung gehört auch der [[Heiltumskammer|Heiltumsschrein]], der ehemals die [[Reichskleinodien]] barg. <!-- Kahsnitz 749f. -->


=== Alte Gerichtsbarkeit ===
==== Kunsthandwerk der Neuzeit ====
Die Sammlung umfasst Realien zur Strafgerichtsbarkeit (Folter-, Schand- und Leibesstrafen), vor allem Instrumente der Rechtspflege und des Strafvollzugs, sowie zur Rechtssymbolik. Die Objekte stammen vorwiegend aus der Frühen Neuzeit.<ref name="SammAlGer">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/alte-gerichtsbarkeit/ |titel=Sammlung: Alte Gerichtsbarkeit |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-27}}</ref>
Die Stücke des neuzeitlichen Kunsthandwerks ([[16. Jahrhundert|16.]] bis 18. Jahrhundert) gehören
vornehmlich dem profanen Bereich an; viele Gegenstände sind bereits seit dem
19. Jahrhundert Bestandteil des Museums: italienische [[Majolika|Majoliken]]
der [[Renaissance]] beziehungsweise [[Fayence]] und [[Porzellan]].


=== Skulptur bis 1800 ===
Das ''Schlüsselfelder Schiff'', eine große Goldschmiedearbeit, von [[1503]] kam
Die Skulpturensammlung mit ihren etwa 2.600 Bildwerken und rund 350 plastischen Kopien vermittelt einen umfassenden Überblick zur Bildhauerkunst im deutschen Sprachraum vom hohen Mittelalter bis zum Ende der Neuzeit. Damit gehört sie zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt u.&nbsp;a. auf Plastiken und Skulpturen aus Nürnberg vom Spätmittelalter und der Renaissance, welche die besondere Stellung der Stadt, als eines der künstlerischen Zentren dieser Zeit, sowohl regional als auch international widerspiegeln.<ref name="SammSku1800">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/skulptur-bis-1800/ |titel=Sammlung Skulptur bis 1800 |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-08-03}}</ref>
1875 zur Sammlung.
* Der sogenannte „Brunnenhansel“ ist ein ungewöhnlicher Bronzehohlguss von ca. 1380. Er diente im [[Heilig-Geist-Spital (Nürnberg)|Nürnberger Heilig-Geist-Spital]] als Brunnenfigur, bei der Wasser aus der [[Schalmei]] des dargestellten jungen Musikanten lief.<ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2001 |ISBN=3-926982-77-2 |Seiten=56}}</ref>
* Das Relief [[Maria im Rosenkranz (Germanisches Nationalmuseum)|Maria im Rosenkranz]] vom 1488/89 stammt aus der [[Dominikanerkirche (Nürnberg)|Nürnberger Dominikanerkirche]].
* Die Figurengruppe „Raphael und Tobias“, geschaffen von [[Veit Stoß]] im Jahr 1516 in Nürnberg, illustriert eine selten dargestellte Geschichte aus dem Alten Testament, in der der [[Tobias (Sohn des Tobit)|junge Tobias vom Erzengel Raphael begleitet]] wird.<ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2001 |ISBN=3-926982-77-2 |Seiten=75}}</ref> Die Skulptur wurde vermutlich von einem in Nürnberg ansässigen italienischen Pelzhändler in Auftrag gegeben und zeichnet sich durch meisterhafte Schnitzkunst aus, die hauchdünne Gewandfalten und eine virtuose Komposition mit gekonnter Schilderung der Bewegung präsentiert. Veit Stoß gehört zu den maßgebendsten Bildhauern am Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance im deutschen Sprachraum. Seine Werke geben Zeugnis von der hohen Qualität der Künste um 1500 in der damaligen Kaufmannsstadt Nürnberg.<ref name="SammSku1800" />
* Die Büste „Der Satirikus“ von [[Franz Xaver Messerschmidt]], einem der großen Meister seiner Zeit an der Wiener Akademie, gehört zu einem Zyklus von „Charakterköpfen“, die als bekanntestes Werk des Künstlers gelten. Die besondere Gestaltung des Kopfes mit differenzierten Oberflächen und dem starken Ausdruck seelischer Regungen in der Schädel- und Gesichtsform, spiegelt das aufkommende wissenschaftliche Interesse an den Problemen der Physio- und Pathognomik am Ausgang des 18. Jahrhunderts wider.<ref name="SammSku1800" />
<gallery class="center">
Nuremberg Germany 489 Germanisches Nationalmuseum (4) (5967205209).jpg|Brunnenfigur, sog. ''Hansel'' (Nürnberg, um 1380)
The Archangel Raphael and Young Tobias, by Veit Stoss, Nurember, 1516, limewood - Germanisches Nationalmuseum - Nuremberg, Germany -DSC02837.jpg|Veit Stoß: ''Erzengel Raphael und der junge Tobias'' (1516)
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=== Spielzeug ===
=== 20. Jahrhundert ===
Die in den 1950er Jahren gegründete Sammlung zur Kunst und Kultur im 20. Jahrhundert umfasst Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk, Design und Plakatkunst. Sie zeigt Schlüsselpunkte künstlerischer Entwicklungen in Deutschland im Dialog mit internationalen Ideen und Positionen der Moderne. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Werken von Künstlern, die im Umkreis von [[Herwarth Walden]] und dessen Berliner Galerie „Der Sturm“ gearbeitet haben. Des Weiteren wird die gemeinhin in Museen ausgeblendete „völkische“ Kunst des Nationalsozialismus gegenüber progressiven Strömungen der Weimarer Republik kritisch kontextualisiert.<ref name="Samm20JH">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/20-jahrhundert/ |titel=Sammlung 20. Jahrhundert |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-28}}</ref>
Die Spielzeugsammlung ist seit 2002 in dem separaten Haus Kartäusergasse 20
* Das Gemälde ''Der Trinker'' von [[Ernst Ludwig Kirchner]] entstand 1914/1915 in Berlin und gilt heute als ein Schlüsselwerk des Expressionismus. Kirchner, ein Mitbegründer der Künstlergruppe „[[Brücke (Künstlergruppe)|Die Brücke]]“, zeigt sich auf diesem Selbstbildnis in buntem Gewand, kontrastierend zu den Uniformierten des Ersten Weltkriegs, in resignierender Haltung. Neben ihm steht ein giftgrünes Glas, das sich als Symbol des tödlichen Wahns der Kriegszeit lesen lässt.<ref name="Samm20JH" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=189}}</ref>
aufgestellt. Zuvor war diese Abteilung seit 1968 in drei Räumen über dem
* Das Gemälde ''Holzhauer im Wald'' von [[Philipp Bauknecht]] ist undatiert. Die Entstehungszeit lässt sich auf 1926/1927 eingrenzen, denn es wurde erstmals ab Mai 1927 auf der [[Große Berliner Kunstausstellung|Großen Berliner Kunstausstellung]] präsentiert. Es ist ein für den Expressionisten Philipp Bauknecht typisches Gemälde. Sujet, Malweise, Komposition, Farbbehandlung und Format zeigen seine individuelle, von allen übrigen Leistungen des deutschen [[Expressionismus]] abweichende Handschrift.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/ausstellungen/dauerausstellung/20-jahrhundert/ |titel=Dauerausstellung 20. Jahrhundert |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2021-05-13 |sprache=de}}</ref>
[[Refektorium]] am Kleinen Kreuzgang untergebracht. Neben Kinderspielzeug
* Die „[[Frankfurter Küche]]“ gilt als das Urmodell der modernen Einbauküche. Sie wurde 1926 im Rahmen des sozialen Wohnungsbauprojekts „Das Neue Frankfurt“ von [[Margarete Schütte-Lihotzky]] entworfen. Das Gestaltungs-Konzept der Wiener Architektin sah vor, die Küche mit möglichst geringen Mitteln funktional optimal an die Abläufe im Haushalt anzupassen. Die Küche wurde bis 1930 in etwa 10.000 Frankfurter Wohnungen eingebaut.<ref name="Samm20JH" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=192f.}}</ref>
sind auch historische Spiele für Erwachsene Gegenstand dieser Sammlung. Die vier
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großen Nürnberger Puppenhäuser aus dem [[17. Jahrhundert]] bilden das Zentrum
Datei:Gm1667 Ernst Ludwig Kirchner, Der Trinker (Selbstbildnis), 1914~1915.jpg|Ernst Ludwig Kirchner: ''Der Trinker'' (Selbstbildnis), 1914/1915
dieser Abteilung.
Datei:Philipp Bauknecht (1884–1933) Holzhauer im Wald (Drei Holzhauer auf Baum) vor Mai 1927, Öl-Leinwand, 115 x 186 cm, unten rechts signiert.jpg|Philipp Bauknecht: ''Holzhauer im Wald,'' vor Mai 1927
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=== Graphische Sammlung ===
Die Sammlung zählt mit mehr als 350.000 Blättern zu den größten ihrer Art in Europa und vermittelt die Geschichte der Graphik sowie deren technische Verfahren vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die Arbeiten entstammen vor allem dem deutschen Sprachraum, sie schließen aber auch italienische, niederländische und französische Beispiele ein. Einen herausragenden Sammlungsbereich stellt die Künstlergraphik aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert dar. Die „Historischen Blätter“, ein umfassender, thematisch gegliederter Materialfundus zur deutschen Kulturgeschichte, besitzen ebenfalls eine besondere Bedeutung. Ihr eigenes Profil erhält die Sammlung auch durch Spezialbestände wie beispielsweise Porträts, Spielkarten, Exlibris, Plakate oder topographische Ansichten.<ref name="SammGraph">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/graphische-sammlung/ |titel=Graphische Sammlung |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-21}}</ref><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |Seiten=217}}</ref>
* Die Händestudie gehört zu dem Gemälde „Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten“ von [[Albrecht Dürer]] in der Sammlung des Museums Thyssen-Bornemisza in Madrid. Sie entstand 1506 in Venedig und zeugt von der Meisterschaft des Künstlers als Zeichner. Sie stellt das seit dem 15. Jahrhundert gängige rhetorische Motiv der „argumentierenden Hände“ dar, das Dürer durch genaues Naturstudium bedeutungsvoll steigerte und zum zentralen Inhalt seines Bildes erhob.<ref name="SammGraph" />
* Der Entwurf zu [[Wassily Kandinsky|Kandinskys]] Werk „Helles Bild“, das sich heute im Guggenheim Museum in New York befindet, entstand 1913. Ein Jahr später gelangte das Aquarell als Geschenk des Künstlers, der unter anderem Mitherausgeber des Almanachs „Der Blaue Reiter“ war, in das Germanische Nationalmuseum. Zu sehen ist ein dynamischer Mikrokosmos, den Kandinsky in einer Schaffensphase malte, als er mit gegenstandslosen Formen zu experimentieren und jeder Farbe eine besondere Farbe zuzuschreiben begann: Die abstrakte Malerei sollte beim Betrachter ein inneres Erleben auslösen.<ref name="SammGraph" />
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Albrecht Dürer- Die Hände des zwölfjährigen Jesus, 1506.jpg|Albrecht Dürer: Die Hände des zwölfjährigen Jesus, 1506
Wassily Kandinsky- Entwurf zu "Helles Bild", 1913.jpg|Wassily Kandinsky: Entwurf zu „Helles Bild“, 1913
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=== Historische Musikinstrumente ===
=== Historische Musikinstrumente ===
Die seit dem Tag der Gründung des Museums bestehende Musikinstrumentensammlung zählt zu den größten in Europa und dokumentiert die Geschichte der Musikinstrumente im deutschsprachigen Raum. Der Sammlungsbestand, der seit Juli 1969 im neueröffneten Südtrakt des Germanischen Nationalmuseums ausgestellt wird, umfasst über 3.000 Objekte vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.<ref>Stefan Lieser: ''Musikstadt Köln? Ein Musikinstrumentenmuseum soll entstehen.'' In: ''Gitarre & Laute.'' 8, 1986, Heft 1, S. 28–35; hier: S. 31.</ref> Hierzu zählt einer der weltweit größten Bestände historischer [[Tasteninstrument]]e, insbesondere der bedeutende Komplex früher [[Hammerflügel]], vorwiegend süddeutscher und Wiener Provenienz, den der Leiter der Sammlung, Frank P. Bär als „das Kronjuwel der Musikinstrumentensammlung“ bezeichnet.<ref>[https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/alte-musik/stichwort-germanisches-nationalmuseum-102.html ''Lexikon der Alten Musik auf BR-Klassik: Germanisches Nationalmuseum''] in: br-klassik.de, 3. Oktober 2020; abgerufen am 17. Mai 2021 (Lexikonartikel mit zusätzlichem Audiobeitrag inkl. Musikbeispielen)</ref> Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Musikinstrumentenbau in der Freien Reichsstadt Nürnberg.<ref name="SammMusi">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/musikinstrumente/ |titel=Sammlung Musikinstrumente |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-27}}</ref><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=143}}</ref>
[[Bild:Instrumentenbauerwerkstatt Nürnberg.jpg|thumb|Historische Instrumentenbauerwerkstatt]]
* Der Hammerflügel von [[Johann Andreas Stein]] repräsentiert ein Klaviermodell mit neuer Mechanik, das über keine weiteren Register als die Aufhebung der Gesamtdämpfung verfügt. Steins entwickelte Flügelmechanik kommt mit sehr wenigen Bauteilen aus und reagiert äußerst sensibel auf den Anschlag des Spielers. So lassen sich Töne fein modulieren und besondere Klangfarben erzeugen, was Zeitgenossen wie Wolfgang Amadeus Mozart sehr schätzten.<ref name="SammMusi" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=145f.}}</ref>
Das Museum verfügt über einen bedeutenden Bestand an historischen [[Musikinstrument]]en (ca. 2.500 Stücke).
* Das Doppel[[virginal]] von Marten van der Biest vereint ein Hauptinstrument (Mutter) mit einem kleineren, eine Oktave höher klingenden Instrument (Kind). Möchten zwei Spieler gemeinsam musizieren, wird das „Kind“ rechts unten in die Öffnung, sinnbildlich in den Bauch der Mutter, eingeschoben. Spielt nur eine Person, wird das „Kind“ oben auf die „Mutter“ gesetzt. Beide Instrumente können so zugleich von der Klaviatur des Hauptinstruments aus gespielt werden.<ref name="SammMusi" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=143f.}}</ref>
Folgende Einzelsammlungen wurden in die Museumssammlung integriert:
*Sammlung historischer Musikinstrumente Dr. Dr. h.c. Ulrich Rück (1962 aufgenommen)
*[[Klavier]]historische Sammlung Neupert (1968),
*Sammlung Karl Schreinzer (MI 403) (1967),
*Sammlung Will Jansen (Kürzel MIJ) (1971 angekauft).


=== Möbel ===
Besonders reizvoll sind die Darstellungen musikalischer Gesellschaftsereignisse, die sich auf und in den Deckeln einiger älterer
Den Schwerpunkt der Sammlung bilden deutsche Möbel aus Barock und Rokoko. In den jeweiligen Dauerausstellungen zu den einzelnen Epochen finden sich weitere Stücke, welche die Sammlung um Beispiele aus der [[Geschichte des Wohnens|Wohnkultur]] vom Mittelalter bis zur Gegenwart ergänzen.
[[Tasteninstrument]]e befinden.


=== Wissenschaftliche Instrumente ===
=== Münzkabinett ===
Die Sammlung umfasst heute etwa 150.000 Objekte, darunter Münzen, Medaillen, Banknoten und Notgeldscheine, Marken, Zeichen und Rechenpfennige aber auch Siegel- und Prägestempel, antike Gemmen, Orden und Ehrenzeichen.<ref name="SammMuenz">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/muenzkabinett/ |titel=Münzkabinett |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-27}}</ref> Ein nicht geringer Teil des Bestandes sind Leihgaben, so u. a. die numismatischen Sammlungen der Stadt Nürnberg und einiger Nürnberger Familien. Der Sammlungsschwerpunkt liegt im deutschen Sprachraum und deckt die Zeit von den Karolingern bis in die Gegenwart ab.<ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=218}}</ref>
Aus unterschiedlichen Quellen zusammengekommen, unter anderem gehört zu dieser Sammlung der Nachlass des Mathematikers und Astronomen [[Regiomontanus]] (Leihgabe der Stadt?), findet man hier [[Fernrohr]]e, [[Zeitmesser]], [[Weltmaschine]]n sowie [[Globus (Kartographie) | Erd- und Himmelsgloben]] – darunter auch der älteste heute noch erhaltene Erdglobus von [[Martin Behaim]] aus dem Jahr 1492 ([[Martin Behaims Erdapfel]]).


=== Volkskunde ===
=== Spielzeugsammlung ===
Die Spielzeugsammlung mit ihren über 20.000 Objekten umfasst nicht nur Kinderspielzeug, sondern auch Spiele für Erwachsene. Die Sammlung widmet sich insbesondere der kulturgeschichtlichen Seite des Spielens und des Spielzeugs. In diesem Zusammenhang sind die Nürnberger Puppenhäuser aus dem 17. Jh. hervorzuheben. Sie sind von internationaler Bedeutung und als Modelle von Idealhaushalten sowohl Anschauungsobjekt als auch Spielzeug. Das Spektrum der Sammlung bilden zudem Kaufläden, Puppen, Zinnfiguren, Brettspiele und Papiertheater.<ref name="gnm.de">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/spielzeug/ |titel=Sammlung Spielzeug |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-28}}</ref><ref name="Sammlungen">{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=207}}</ref>
[[Bild:Kleienkotzer.jpg|thumb|Kleienkotzer, Karnevalsmaske wohl 18. Jh.]]
* Das Puppenhaus ist nach seinem letzten Besitzer, Freiherr von Stromer aus Nürnberg benannt. Schon die Höhe des Puppenhauses von etwa 250&nbsp;cm verrät, dass es nicht zum Spielen gedacht war. Ganz im Gegenteil dienten die Modelle dazu, v.&nbsp;a. jugendlichen Mädchen aber auch Jungen vor Augen zu führen, wie ein Haushalt idealerweise zu organisieren war. Das Stromersche Puppenhaus spiegelt die Wohnkultur des 17. Jahrhunderts in Nürnberg wider. Mit seinen 15 Räumen und über 1.000 Gegenständen veranschaulicht es einen idealtypischen Patrizierhaushalt in Nürnberg, kein real existierendes Gebäude.<ref name="gnm.de" /><ref name="Sammlungen" />
Diese Abteilung umfasst unter anderem [[Tracht (Kleidung)|Trachten]] und [[Möbel]] zur ländlichen Wohnkultur
* Der mit Jugendstilornamenten verzierte Ziegenbock auf Rollen war ein Reittier für Kinder, den [[August Geigenberger]] entwarf und die Werkstatt des Nürnberger Holzbildhauers Johann Stöttner anfertigte. Im Kontext der Lebensreformbewegung um 1900 sprachen sich deren Anhänger u.&nbsp;a. gegen massenweise industriell gefertigte Spielzeuge aus, insbesondere deshalb, weil sich an ihnen die Ästhetik des Historismus ablesen ließ. Sie forderten, Kinder bereits im Kleinkindalter zur ästhetischen Genussfähigkeit zu erziehen und mit einfach geformten Spielzeugen die kindliche Fantasie anzuregen. Der Ziegenbock, mit seinen Farben und der reduzierten Form, spiegelt die Umsetzung dieser Forderungen wider.<ref name="gnm.de" />
sowie Alltagsgegenstände des 19. und 20. Jahrhunderts (zum Beispiel industriell
hergestellter Wandschmuck).


Ende 2019 vermachte der Schweizer Sammler [[Alfred Sulzer]] seine aus ca. 140.000 historischen Zinnfiguren bestehende [[Zinnfigur#Zinnfigurensammlungen|Sammlung]] dem Germanischen Natinalmuseum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zinnfigurenantike.ch/einfuehrung/ |titel=Stiftung Zinnfiguren-Sammlung Alfred R. Sulzer – Stiftung Zinnfiguren-Sammlung Alfred R. Sulzer |sprache=de-CH |abruf=2024-05-02}}</ref> In der Zeit vom 9. Mai 2024 bis 26. Januar 2025 wird diese zum Teil in einer gesonderten Ausstellung mit dem Titel "Mikrowelten Zinnfiguren: Die Sammlung Alfred R. Sulzer" präsentiert.<ref>Robin Schwarzenbach: ''Der Mann mit den 140 000 Zinnfiguren / Alfred Sulzers Sammlung von Spielsoldaten ist Zeugnis einer vergangenen Epoche – jetzt gibt er sein Lebenswerk nach Deutschland ab'' In: Neue Zürcher Zeitung vom 02. Mai 2024, Seite 13</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/ausstellungen/aktuell/mikrowelten-zinnfiguren |titel=Mikrowelten Zinnfiguren |sprache=de-DE |abruf=2024-05-02}}</ref>
=== Historische Bauteile (Architektur) ===
Zu diesem Gebiet gehören so unterschiedliche Dinge wie bauplastische Fragmente
([[Kapitell]]e, [[Konsole (Architektur)|Konsolen]], Gewände), [[Brunnen]], [[Treppe]]n, [[Ofen|Öfen]] oder [[Tapete]]n, aber auch
nur einfache [[Backstein]]e und Dachziegeln. Großobjekte wie [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]]n in
Teilen oder Stuben und Zimmer sind ebenso Teil dieser Sammlung. Pläne zur
[[Architektur]] komplettieren diesen Bestand.


=== Wissenschaftliche Instrumente und pharmaziehistorische Sammlung ===
Hervorzuheben von den Objekten sind das ''Chörlein des Sebalder Pfarrhofs in Nürnberg'', um
Aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen – unter anderem gehört zu dieser Sammlung der Nachlass des Mathematikers und Astronomen [[Regiomontanus]] –, findet man hier [[Fernrohr]]e, [[Uhr]]en, [[Brille]]n, [[Weltmaschine]]n sowie [[Globus (Kartographie)|Erd- und Himmelsgloben]], darunter auch den ältesten erhaltenen Erdglobus von [[Martin Behaim]] aus dem Jahr 1492 ([[Martin Behaims Erdapfel]]). Seit 2023 gehört der Behaim-Globus zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Ferner sind medizinische und pharmazeutische Exponate zu sehen, aufbauend auf Deutschlands erster großer pharmaziehistorischer Sammlung, die der Apotheker Hermann Peters von 1883 an zusammengetragen hatte.<ref>[[Eckart Roloff]], Karin Henke-Wendt: ''Eine kluge Komposition aus Medizin, Pharmazie und Handwerk.'' (Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg) In: ''Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie.'' Band 2: ''Süddeutschland.'' Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 129–130.</ref>
1370 (seit 1902 im Museum, am originalen Standort durch eine Kopie ersetzt),
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und bedeutende Überbleibsel des ''[[Schöner Brunnen|Schöne Brunnens]]'',
GNM - Arabisches Astrolabium.jpg|Ahmad Ibn Muhammad Al-Naqqash: [[Astrolabium]], 1079/80 (WI 353)
1385–1392 (ebenso am originalen Standort 1902 beziehungsweise nach 1945
Henlein Taschenuhr.jpg|Früher [[Peter Henlein]] zugeschriebene Taschenuhr (WI 1265)<ref>Laut bald aufgetauchten Zweifeln sowie jüngsten Recherchen – so die Aussage des Museumsleiters (Deutschlandfunk, 4. Dezember 2014.) – ein Konglomerat aus dem Historismus.</ref>
durch eine rekonstruierte Kopie ersetzt).
Erdglobus, sogenannter Behaim-Globus.jpg|[[Martin Behaims Erdapfel|Der Erdapfel des Martin Behaim]], 1492 (WI 1826)<ref name="Objektkatalog Germanisches Nationalmuseum" />
GNM - Torquetum.jpg|[[Johann Richter (Astronom)|Johann Richter]]: [[Torquetum]], 1598, Leihgabe der [[Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg|Stadt Nürnberg]]
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== Die Gebäude des Museums ==
=== Waffen und Jagdgeräte ===
[[Datei:Gnm nuernberg 03.jpg|mini|Waffen- und Jagdraum im Osten des Museums (Raum 47)]]
[[Bild:Nuernberg gnm kornmarkt v no.jpg|thumb|300px|Ansicht vom Kornmarkt, v. NO (Okt. 2003): Heuß-Bau, Alter Eingang, Bibliotheksbau]]
Die Sammlung umfasst rund 4000 Waffen. Eine vor 1399 entstandene [[Tannenbergbüchse]] ist die älteste datierbare Feuerwaffe der Welt.
* ''[[Topfhelm]] – Funeralhelm der Familie Rieter von Kornburg aus der Allerheiligenkirche Kleinschwarzenlohe'', Mitte 14. Jh. (W 2801)


=== Baugeschichte ===
=== Kunsthandwerk ===
[[Datei:Heiltumsschrein Präsentation.jpg|mini|Präsentation des Heiltumsschreins]]
Das spätmittelalterliche Kartäuserkloster bildet den Kern der
Anlage.<ref>Jörn Bahns, ''Die Museumsbauten von der Übernahme der Kartause im Jahre 1857 bis gegen 1910'',
in: Deneke/Kahsnitz (Hg.) 1978, 357ff., hier 358ff.</ref>
Das zwischenzeitlich profan genutzte Kloster konnte ab 1857 in die Museumsplanungen
einbezogen werden. Um- und Erweiterungsbauten aus der Entstehungszeit
des Museums (2.H.19.Jh.) sind kaum noch vorhanden. Die nächste erhaltene
Zeitschicht bilden die im 1. Viertel des 20. Jahrhunderts hinzugebauten
speziellen Museumsgebäude („Alter Eingang“, Lapidarium und Galeriebau). Nach
dem Zweiten Weltkrieg schuf [[Sep Ruf]] Zusatzbauten; dabei wurde historische
Substanz zu erheblichen Teilen überformt oder gar vernichtet und nur einige Bauten wurden
restaurierend wiederaufgebaut. <!-- : 1955-1958 „Heussbau“ -->


Unter Essenwein (1866&nbsp;ff.) konnte das Sammlungsgebiet der mittelalterlichen [[Schatzkunst]], die auf den kirchlichen Kultus bezogenen Gerätschaften, eine gewisse Bedeutung erlangen; allerdings bestand der Zuwachs zunächst hauptsächlich aus Gipsabgüssen. Erst der Ankauf der Sammlung des Bremer Arztes Hermann Freiherr von Eelking (1818–1884) konnte 1880 den Wert dieser Abteilung deutlich steigern<!-- Kahsnitz 1978, 732&nbsp;f. -->. Danach kamen nur noch Einzelstücke hinzu, zum Teil höchst bedeutende Objekte wie 1894 eines der seltenen karolingischen Vortragekreuze (das sogenannte [[Ardennenkreuz]], wohl um 830), 1955 ein ottonisches Prachtevangeliar (der [[Codex aureus Epternacensis]]),<ref>{{Internetquelle |autor=Anke Dörrzapf |url=https://www.plan17.de/autoren/doerrzapf/leseproben/hoheit-liessen-einpacken/ |titel=Hoheit ließen einpacken |datum=2003-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140102192030/http://www.plan17.de/autoren/doerrzapf/leseproben/hoheit-liessen-einpacken/ |archiv-datum=2014-01-02 |abruf=2023-05-23}}</ref><!-- Kahsnitz 753f. --> und 1978 eine hochromanische [[Armilla]] aus der [[Robert von Hirsch|Sammlung Robert von Hirsch]].<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4248 |titel=Hirsch, Robert (von) |werk=Frankfurter Personenlexikon |abruf=2020-04-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://objektkatalog.gnm.de/objekt/KG1239 |titel=GNM Objektkatalog; Armilla mit Kreuzigungsdarstellung (Armilla) |werk=Germanischen Nationalmuseum Nürnberg |hrsg= |datum= |abruf=2020-04-05}}</ref>
Der großzügige Erweiterungsbau entstammt den Jahren 1983/1988–1996.
Zu dieser Abteilung gehört auch der [[Heiltumskammer|Heiltumsschrein]], der ehemals die [[Reichskleinodien]] barg. <!-- Kahsnitz 749f. -->
Dieser so genannte Kartäuserbau mit dem Museumsforum verursachte Kosten von 140
Mio. DM.


Die Stücke des neuzeitlichen Kunsthandwerks ([[16. Jahrhundert|16.]] bis 18. Jahrhundert) gehören vornehmlich dem profanen Bereich an; viele Gegenstände sind bereits seit dem 19. Jahrhundert Bestandteil des Museums, so italienische [[Majolika|Majoliken]]
Das 1910 erbaute Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt
der [[Renaissance]] beziehungsweise [[Fayence]] und [[Porzellan]].
der Kirchengemeinde von St. Lorenz wurde 1999 erworben und
bis 2002 restauriert, um die Spielzeugsammlung aufzunehmen.
Das Gebäude liegt westlich dem Südwestbau gegenüber und ist
weiterhin baulich eigenständig.
<!-- Baumaßnahmen für Vor- u. Früh- sowie MA-Slg.-->


* ''[[Ardennenkreuz]]'', zweites Viertel 9. Jh. (KG 763)
=== Baubeschreibender Rundgang durch die Sammlung ===
* Das ''[[Schlüsselfelder Schiff]]'' (1503) ist ein prunkvoller [[Tafelaufsatz]] aus vergoldetem Silber. Er hat die Form einer [[Karacke]] mit umfangreicher Besatzung.<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/HG2146 objektkatalog.gnm.de]</ref>
<!--unvollständig!-->
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[[Bild:Nuernberg gnm haupteingang menschenrechte v nnw.jpg|thumb|300px|[[Straße der Menschenrechte]] und Haupteingang v. NW]]
Ardennenkreuz (croce processionale), francia del nord o germania occ.le, 825-850 ca 01.JPG|Karolingisches Vortragekreuz, sog. Ardennenkreuz
Von der »[[Straße der Menschenrechte]]«, die zwischen den durch Glasflächen
Schlüsselfelder ship.jpg|[[Schlüsselfelder Schiff]]
gekennzeichneten Erweiterungsbauten hindurchführt, betritt der heutige Besucher
</gallery>
die zunächst verwirrend vielfältigen Gebäudeeinheiten des Museums. In der Eingangshalle
liegen am Rande die Museumskasse sowie engbedrängt der Museumsbuchladen. Im
Kellergeschoss befinden sich die Garderoben, Toiletten und das Museumsbistro
sowie der Durchgang zu den Räumlichkeiten für Wechselausstellungen und Vorträge.


=== Gewerbemuseum und Design ===
Durchschreitet man die großzügig bemessene Eingangshalle, so gelangt man
Das Bayerische Gewerbemuseum wurde 1869 gegründet, als private Initiative von zwei Nürnberger Industriellen, dem Bleistiftfabrikanten Johann Lothar von Faber sowie dem Maschinenbauunternehmer Theodor von Cramer-Klett. Bis 1987 bestand es als eigenständige Institution und wurde 1989 dem Germanischen Nationalmuseum angegliedert. Vorbild war das heutige Victoria & Albert-Museum in London bzw. das frühere South Kensington Museum. Unter den etwa 16.000 Objekten des Gewerbemuseums befinden sich viele interessante Stücke, die auf den Weltausstellungen von 1873 bis 1900 erworben werden konnten. Die Design-Sammlung umfasst ca. 1700 Objekte.<ref name="Gewerbemuseum">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/gewerbemuseum-und-design/ |titel=Gewerbemuseum und Design |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-27}}</ref><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=181}}</ref>
rechter Hand in den Komplex des ehemaligen Klosters; vom Kloster selbst sind
noch die Kirche sowie der große und der kleine [[Kreuzgang]] mit anliegenden Räumen
erhalten. Weiter nach Süden schließen sich die eingeschossige Mittelalterhalle und
der Südwestbau an. Der Südwestbau ist mehrgeschossig und wird u.&nbsp;a. durch eine
barocke Treppenanlage aus Würzburg nach oben erschlossen.


Vom 28. November 2019 bis zum 27. September 2020 wurden die Geschichte und die Highlights des größten Leihgabenbestandes des Germanischen Nationalmuseums in der ''Jubiläumsausstellung: 150 Jahre Bayerisches Gewerbemuseum'' präsentiert.<ref>''Jubiläumsausstellung: 150 Jahre Bayerisches Gewerbemuseum'': [https://www.gnm.de/ausstellungen/aktuell-und-vorschau/jubilaeumsausstellung-gewerbemuseum/ Germanisches Nationalmuseum], abgerufen am 8. Juli 2019.</ref>
Wendet man sich von der Eingangshalle nach links, gelangt man in die vormalige
Eingangshalle und den sog. Galeriebau, in dessen Erdgeschoss seit 2006 die Schausammlungen zur Vor-
und Frühgeschichte und zum Mittelalter aufgebaut sind.


* In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts revolutionierte der Tischlermeister [[Michael Thonet]] die Stuhlherstellung, indem er mit gebogenem Buchenholz ([[Bugholz]]) arbeitete. Sein Stuhl von 1859 setzt sich aus gerade einmal sechs Teilen zusammen und wurde zu einem großen Verkaufserfolg. Bis 1930 wurden 50 Millionen Stück produziert. Der Stuhl ist für die Zeit um 1850 sehr typisch, spiegelt er doch die Experimentierfreudigkeit des 19. Jahrhunderts wider.<ref name="Gewerbemuseum" />
=== Raumklima ===
* Zoologische Tafelwerke, wie sie 1899 der Jenaer Wissenschaftler Ernst Haeckel (1834–1919) publizierte, dürften u.&nbsp;a. Inspirationsquelle für Durchbrucharbeiten gewesen sein, die am Korpus dieser Bowle erkennbar sind. Die Kombination von Silber und Elfenbein findet sich häufig in den Arbeiten des damals führenden Kunstgewerblers Friedrich Adler. Die gezeigte Materialvielfalt ist kennzeichnend für die Stilepoche kurz vor dem Ersten Weltkrieg.<ref name="Gewerbemuseum" />
Bei der Konzeption der Bauten der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hat man offensichtlich kaum bedacht,
dass sommerliche Temperaturen die Räume sehr schnell aufheizen können. In zahlreichen Raumfolgen ist der Aufenthalt für Wachpersonal und Besucher in den Sommermonaten eine kräftezehrende Angelegenheit. Es gibt offensichtlich kein Konzept, die tagsüber aufgestaute Wärme nachts und in den Morgenstunden (oder auch nur an kühleren Tagen) abzuführen.


=== Volkskunde ===
Eine moderne Klimatechnik ist seit Ende 2006 im Erdgeschoss des Galeriebaus eingebaut.
Die volkskundliche Abteilung legt einen Schwerpunkt auf das ländliche Wohnen. Spielte die städtische Wohnkultur bereits von Anfang an eine zentrale Rolle, wurde dieser Sammlungsbestand erst in den Jahren 1890 bis um 1900 langsam aufgebaut.<ref>Germanisches Nationalmuseum. Führer durch die Sammlungen, S. 262&nbsp;f.</ref> Dies entstand aus dem Bedürfnis der Veranschaulichung ländlicher Lebenskultur als Gegenbewegung zur fortgeschrittenen Industrialisierung dieser Zeit. Neben Möbel, Bauteilen und Einrichtungs- sowie Alltagsgegenständen sammelte man auch Trachten aus dem gesamten deutschsprachigen Gebiet.<ref name="GNM248">Germanisches Nationalmuseum. Führer durch die Sammlungen, S. 248&nbsp;f.</ref> Inzwischen sind die Trachten in die Textilsammlung ausgegliedert worden. Den Grundstock der Sammlung bildet die vom Frankfurter Privatier [[Oskar Kling]] gestiftete Sammlung.<ref name="GNM248" />


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== Das Archiv ==
Stube-3.jpg|Stube aus dem [[Thurgau]]/Nordostschweiz, 1666 (BA4238)
Das Archiv ist in mehrere Abteilungen untergliedert.
Stube-2.jpg|[[Uthlandfriesisches Haus|Halligstube]] aus [[Schleswig-Holstein]], 18. Jh. (BA4233)
Stube-4.jpg|[[Hallenhaus#Küche (Flett)|Flett]] eines [[Hallenhaus]]es aus [[Diepholz]]/[[Vechta]], 17./18. Jh. (BA4232)
Stube-5.jpg|Stube aus der [[Krempermarsch]] ([[Holstein]]). Ende 18. Jh.
</gallery>


=== Das Historische Archiv ===
=== Textilien und Schmuck ===
Die bereits mit der Museumsgründung angelegte Sammlung ist eine der ältesten und bedeutendsten textilen Fachsammlungen. Mit mehr als 25.000 Objekten umfasst sie heute Textilien und Kleidung von der Spätantike bis zur Gegenwart. Besondere Schwerpunkte bilden spätmittelalterliche Bildteppiche sowie der Bestand frühneuzeitlicher Kleidung. Die kulturhistorisch breit angelegte und bis in die Gegenwart fortgeführte Kleidungssammlung geht weit über eine Modesammlung hinaus. Angeschlossen ist ihr die Schmucksammlung, deren Werke hauptsächlich aus dem 16. und 19. Jahrhundert stammen.<ref name="Textilien">{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/sammlungen/sammlungen-a-z/textilien-und-schmuck/ |titel=Sammlung Textilien & Schmuck |hrsg=Germanisches Nationalmuseum |abruf=2016-07-28}}</ref>
Von Aufseß war dem Archiv die erste Stelle im Abteilungsgefüge des Museums zugedacht, es sollte die Aufgabe eines deutschen Zentralarchivs übernehmen, indem es weniger die Originalurkunden, sondern Kopien und [[Faksimile]]s (bis 1650)
* Flinderhauben waren bei festlichen Anlässen Teil der patrizischen Standeskleidung. Der Name hat seinen Ursprung in den unzählig vielen „Flinderlein“, die mittels drahtverstärkten Stiften in das Seidengeflecht eingehängt wurden. Die Metallplättchen schlugen beim Tragen der Haube aneinander und klirrten. Dadurch sah man nicht nur, sondern hörte auch, dass es sich um eine Dame der Oberschicht handelte.<ref name="Textilien" />
verwahren sollte. Dies Projekt überforderte zur damaligen Zeit jedoch die
* Im späten 18. Jahrhundert kamen fließende Kleider mit hoher Taille in Mode, die sich an den antiken Statuen-Gewändern mit freiem Faltenwurf orientierten. Die Idee entsprang aus dem neuen bürgerlichen Menschenbild, dessen Ideale Natur und Klassik waren. Die „griechischen“ Kleider lösten die zuvor sehr eng geschnürte, gekünstelte Hofmode vorübergehend ab.<ref name="Textilien" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Germanisches Nationalmuseum |Titel=Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen |Ort=Nürnberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-936688-67-2 |Seiten=152}}</ref>
Beteiligten; nur die [[Siegel]]abgusssammlung machte schnell gute Fortschritte.


=== Historische Bauteile (Architektur) ===
Bald wandte man sich der Sicherung originaler Quellen zu; dabei wollte man bewusst nicht in Konkurrenz zu den staatlichen Archiven treten, sondern man verstand sich in erster Linie als Auffangbecken für Adels- und Privatarchive, um so zu verhindern, dass [[Pergament]]- und Papierdokumente einer Zweitverwertung ([[Blattgold]]macher, Papierhersteller) zugeführt würden. <!-- Weitgehend abgeschlossen um 1890, nun mehr Sorgfalt bei den lokalen Archiven; Veit 1978, 531. -->
Zu diesem Gebiet gehören so unterschiedliche Dinge wie bauplastische Fragmente
([[Kapitell]]e, [[Konsole (Bauwesen)|Konsolen]], Gewände), [[Brunnen]], [[Treppe]]n, [[Ofen|Öfen]] oder [[Tapete]]n, aber auch
nur einfache [[Backstein]]e und Dachziegeln. Großobjekte wie [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapellen]] in Teilen oder Stuben und Zimmer sind ebenso Teil dieser Sammlung. Pläne zur [[Architektur]] komplettieren diesen Bestand.

Hervorzuheben von den Objekten sind das ''[[St. Sebald (Nürnberg)#Pfarrhof|Chörlein des Sebalder Pfarrhofs in Nürnberg]]'', vor
1361<ref>[https://objektkatalog.gnm.de/objekt/A3775 Inventar des GNM]</ref> (seit 1902 im Museum, am originalen Standort durch eine Kopie ersetzt), und bedeutende Überbleibsel des ''[[Schöner Brunnen (Nürnberg)|Schönen Brunnens]]'', 1385–1392 (ebenso am originalen Standort 1902 beziehungsweise nach 1945 durch eine rekonstruierte Kopie ersetzt).

== Sonderausstellungen ==
[[Datei:Ausstellungsplakat "Horizonte" (Germanisches Nationalmuseum).jpg|mini|Ausstellungsplakat ''Horizonte'' (30.03. – 10. September 2023)]]
* ''Das Germanische Nationalmuseum: Gründung und Frühzeit'' (14. Februar – 24. November 2002)
* ''Mäzene, Schenker, Stifter: Das Germanische Nationalmuseum und seine Sammlungen'' (14. März – 12. Mai 2002)
* ''Quasi Centrum Europae: Europa kauft in Nürnberg 1400–1600'' (20. Juni – 6. Oktober 2002)
* ''Ungeliebtes Inventar: Die Abgusssammlung des GNM'' (15. Dezember 2002 bis 30. März 2003)
* ''Theaterdonner: Kostümentwürfe – Klarinetten – Kindertheater'' (19. Dezember 2002 bis 23. März 2003)
* ''Heinz Trökes: Werke und Dokumente'' (24. April – 20. Juli 2003)
* ''Gold und Kult der Bronzezeit'' (21. Mai – 7. September 2003)
* ''In den hellsten Farben: Aquarelle von Dürer bis Macke'' (16. Oktober 2003 bis 8. Februar 2004)
* ''Aderlass und Seelentrost: Mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln aus Berliner Sammlungen'' (13. November 2003 bis 15. Februar 2004)
* ''Anti-Aging für die Kunst: Restaurieren – Umgang mit den Spuren der Zeit'' (1. April – 1. August 2004)
* ''Guter Ton aus Bunzlau: Bunzlauer Geschirr im Germanischen Nationalmuseum'' (30. September 2004 bis 27. Februar 2005)
* ''Faszination Meisterwerk: Dürer, Rembrandt, Riemenschneider'' (15. Oktober 2004 bis 25. Januar 2009)
* ''Käufliche Gefühle: Freundschafts- und Glückwunschbillets des Biedermeier'' (28. Oktober 2004 bis 6. Februar 2005)
* ''Buchschätze aus Jugendstil und Expressionismus: Gott grüß’ die Kunst'' (24. Februar – 29. Mai 2005)
* ''Heinz-Günther Prager: Druckgraphik 1967–2003'' (3. März – 29. Mai 2005)
* ''Georg Tappert: Deutscher Expressionist'' (21. Juli – 23. Oktober 2005)
* ''Mit Milchbrei und Rute: Familie, Schule und Bildung in der Reformationszeit'' (17. November 2005 bis 5. März 2006)
* ''Schach dem König! Schachspiele von Max Söllner'' (25. November 2005 bis 5. November 2006)
* ''Die Anfänge der europäischen Druckgraphik: Holzschnitte des 15. Jahrhunderts und ihr Gebrauch'' (15. Dezember 2005 bis 19. März 2006)
* ''Die Macht des Silbers: Karolingische Schätze im Norden'' (26. Januar – 23. April 2006)
* ''Was ist deutsch? Sonderausstellung zur FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft 2006'' (2. Juni – 3. Oktober 2006)
* ''Heisse Kufen: Schlittenfahren: Repräsentation, Vergnügen, Sport'' (16. November 2006 bis 11. März 2007)
* ''Eisvogel trifft Klapperschlange: Zinnfiguren und Kinderbücher in der Aufklärung'' (30. November 2006 bis 22. April 2007)
* ''Verborgene Schönheit: Spätgotische Schätze aus der Klarakirche in Nürnberg'' (10. Mai – 5. August 2007)
* ''Weltberühmt und heiss begehrt: Möbel der Roentgen-Manufaktur in der Sammlung des GNM'' (8. Februar 2007 bis 10. Februar 2008)
* ''Matisse Jazz: Das Musée Matisse zu Gast in Nürnberg'' (18. Juli – 4. November 2007)
* ''Goldglanz und Silberstrahl: Nürnberger Goldschmiedekunst aus Meisterhand'' (20. September 2007 bis 13. Januar 2008)
* ''Codex Aureus: Das Goldene Evangelienbuch von Echternach'' (22. November 2007 bis 30. April 2008)
* ''Tier + Mensch'' (3. April – 4. Mai 2008)
* ''100 Meisterzeichnungen: Aus der Graphischen Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg'' (6. März – 8. Juni 2008)
* ''Der Liebe Spiel: Zur Neupräsentation des »Spieleteppichs« in der Schausammlung Mittelalter'' (8. Mai 2008 bis 13. April 2009)
* ''Heilige und Hasen: Bücherschätze der Dürerzeit'' (10. Juli – 12. Oktober 2008)
* ''Enthüllungen: Restaurierte Kunstwerke von Riemenschneider bis Kremser Schmidt'' (19. Oktober 2008 bis 25. Januar 2009)
* ''Kunst und Kalter Krieg: Deutsche Positionen 1945–1989'' (28. Mai – 6. September 2009)
* ''Der Allererste Struwwelpeter: Spielzeugsammlung des GNM'' (5. Juli – 30. September 2009)
* ''Plakativ! Produktwerbung im Plakat'' (19. November 2009 bis 11. April 2010)
* ''Wunderbare Bücherwelten: Moderne Druckkunst aus Hamburg'' (10. Dezember 2009 bis 11. April 2010)
* ''Mythos Burg'' (8. Juli – 7. November 2010)
* ''Reisebegleiter: Koffergeschichten von 1750 bis heute'' (9. Dezember 2010 bis 1. Mai 2011)
* ''Die Frucht der Verheißung: Zitrusfrüchte in Kunst und Kultur'' (19. Mai – 11. September 2011)
* ''Johannes Grützke: Die Retrospektive'' (24. November 2011 bis 1. April 2012)
* ''Goldbrokat und Glitzerstein: Studioausstellung in der Dauerausstellung Spätmittelalter'' (29. März – 2. September 2012)
* ''Merians Krönungswerk Die Wunderwelt der Tropen (Studioausstellung)'' (28. Februar 2012 bis 3. Februar 2013)
* ''Der frühe Dürer: Die größte Dürer-Ausstellung seit 40 Jahren'' (24. Mai – 2. September 2012)
* ''Tagträume – Nachtgedanken: Phantasie und Phantastik in Graphik und Photographie'' (25. Oktober 2012 bis 3. Februar 2013)
* ''Wagner – Nürnberg – Meistersinger: Richard Wagner und das reale Nürnberg seiner Zeit'' (21. Februar – 2. Juni 2013)
* ''Zünftig! Geheimnisvolle Handwerk 1500–1800'' (21. März – 7. Juli 2013)
* ''Aufbruch der Jugend: Deutsche Jugendbewegung zwischen Selbstbestimmung und Verführung'' (26. September 2013 bis 19. Januar 2014)
* ''Rembrandt: Meister der Radierung'' (5. März 2013 bis 26. Januar 2014)
* ''Die Gumbertusbibel: Goldene Bilderpracht der Romanik'' (1. Mai – 27. Juli 2014)
* ''Wege in die Moderne: Weltausstellungen, Medien und Musik im 19. Jahrhundert'' (27. März – 21. September 2014)
* ''Ausstellungsplakate 1882–1932'' (15. Oktober 2013 bis 19. Oktober 2014)
* ''Kunstwerke im Kleinformat'' (27. Januar 2014 bis 25. Januar 2015)
* ''Von oben gesehen: Die Vogelperspektive'' (20. November 2014 bis 22. Februar 2015)
* ''Die älteste Taschenuhr der Welt? Der Henlein-Uhrenstreit'' (4. Dezember 2014 bis 12. April 2015)
* ''Monster: Fantastische Bilderwelten zwischen Grauen und Komik'' (7. Mai – 6. September 2015)
* ''In Mode. Kleider und Bilder aus Renaissance und Frühbarock'' (3. Dezember 2015 bis 6. März 2016)
* ''Zwischen Venus und Luther: Cranachs Medien der Verführung'' (21. Mai 2015 bis 22. Mai 2016)
* ''Niederländische Zeichnungen: Neu entdeckte Werke aus dem Germanischen Nationalmuseum'' (18. Februar – 22. Mai 2016)
* ''Der Deichsler Altar: Nürnberger Kunst um 1420'' (5. Mai – 23. Oktober 2016)
* ''Historische Modelle – Kunstwerke, Medien, Visionen'' (30. Juni 2016 bis 5. Februar 2017)
* ''[[Bayerisch-tschechische Landesausstellung]] „Karl IV.“'' (20. Oktober 2016 bis 5. März 2017)
* ''Kriegszeit im Nationalmuseum 1914–1918'' (24. November 2016 bis 26. November 2017)
* ''Wache Tränen in Nächten: Neuerwerbungen Hannah Höch'' (1. Dezember 2016 bis 29. Januar 2017)
* ''Luther, Kolumbus und die Folgen'' (13. Juli – 12. November 2017)
* ''Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945'' (26. Oktober 2017 bis 17. Juni 2018)
* ''Peter Behrens. Das Nürnberger Intermezzo'' (30. November 2017 bis 6. Mai 2018)
* ''Licht und Leinwand. Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert'' (10. Mai 2018 bis 9. September 2018)
* ''Richard Riemerschmid. Möbelgeschichten'' (21. Juni 2018 bis 20. Januar 2019)
* ''Luxus in Seide. Mode des 18. Jahrhunderts'' (5. Juli 2018 bis 6. Januar 2019)
* ''Wanderland. Eine Reise durch die Geschichte des Wanderns'' (29. November 2018 bis 28. April 2019)
* ''Helden, Märtyrer, Heilige. Wege ins Paradies'' (11. April 2019 bis 4. Oktober 2020)
* ''Zeichen der Zukunft. Wahrsagen in Ostasien und Europa.'' (3. Dezember 2020 bis 5. September 2021)<ref>''Zeichen der Zukunft'': [https://www.gnm.de/ausstellungen/aktuell-und-vorschau/zeichen-der-zukunft/ ''Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum'']</ref>
* ''Europa auf Kur. [[Ernst Ludwig Kirchner]], [[Thomas Mann]] und der Mythos Davos.'' (18. Februar 2021 bis 3. Oktober 2021)<ref>''Europa auf Kur'': [https://www.gnm.de/ausstellungen/aktuell-und-vorschau/europa-auf-kur-ernst-ludwig-kirchner-thomas-mann-und-der-mythos-davos/ ''Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum'']</ref>
* ''[[Hans Hoffmann (Maler)|Hans Hoffmann]] – ein europäischer Künstler der [[Renaissance]]'' (12. Mai 2022 bis 21. August 2022)<ref>''Hans Hoffmann'': [https://www.gnm.de/ausstellungen/sonderausstellung/hans-hoffmann ''Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum'']</ref>
* ''Horizonte. Geschichten und Zukunft der [[Migration]]'' (30. März 2023 bis 10. September 2023)<ref>''Horizonte'': [https://www.gnm.de/ausstellungen/highlights-2022-2023/horizonte/ ''Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum'']</ref>
* ''Meisterwerke aus [[Glas]]'' (20. Juli 2023 – 17. März 2024)<ref>''Meisterwerke aus Glas'': [https://www.gnm.de/ausstellungen/highlights/meisterwerke-aus-glas/ ''Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum'']</ref>
* ''Papierarbeiten. [[Josef Albers|Albers]], [[Joseph Beuys|Beuys]], [[Bogomir Ecker|Ecker]], [[Thomas Lenk|Lenk]], Ostermeyer, [[A.R. Penck|Penck]], [[Sigmar Polke|Polke]], [[Gerhard Richter|Richter]], [[Ulrike Rosenbach|Rosenbach]], [[Ulrich Rückriem|Rückriem]], [[Rosemarie Trockel|Trockel]]'' (29. Februar 2024 – 26. Mai 2024)<ref>''Papierarbeiten'': [https://www.gnm.de/ausstellungen/aktuell/papierarbeiten ''Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum'']</ref>

== Einrichtungen ==
=== Bibliothek ===
{{Hauptartikel|Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums}}
Die [[Bibliothek]] ist zugleich eine Sammlung wie auch eine öffentlich zugängliche [[Handbibliothek]], die nunmehr in die Systematik integrierte Bibliothek des Gründers ''(Aufseß-Bibliothek)'' bildete dazu den Grundstock.

<!-- 1856: Reichs- und Parlamentsbibliothek (Paulskirche) von Frankfurt übernommen; dieser Bestand wurde jedoch bereits 1938 an die Deutsche Bücherei in Leipzig abgegeben. Rücker 1978, 550ff. -->
Im 19. Jahrhundert baute sich der Bestand hauptsächlich durch Freiexemplare der Verlage auf. Im 20. Jahrhundert ließ die Spendenfreudigkeit mehr und mehr nach. 1978 umfasste der Bestand ca. 400.000 Bände; Ende 2006 war ein Zuwachs auf über 650.000 Bände zu verzeichnen und zudem 1695 laufende Zeitschriften, 3380 Handschriften, etwa 1000 Inkunabeln sowie 3000 Drucke des 16. Jahrhunderts verfügbar.<ref>[https://www.gnm.de/museum/abteilungen-anlaufstellen/bibliothek GNM-Website ''Bibliothek''] (eingesehen am 27. Februar 2019)</ref>

Unter anderem befinden sich im Bestand:
* [[Bernward von Hildesheim]]: ''Guntbaldevangelistar'', um 1010–1020 (Hs.29770)
* [[Echternacher Meister]]: ''[[Codex aureus Epternacensis]]'', um 1030–1050 (Hs. 156 142)
* ''[[Engelthaler Schwesternbuch]]'', cod. 1338 – Handschrift N
* [[Nikolaus Glockendon]]: ''Gebetbuch'', um 1519/20 (Hs. 198448)
* [[Heinrich Hoffmann]]: ''Drollige Geschichten und lustige Bilder. Die Geschichte vom wilden Jäger und Struwwelpeter'' (Hs 100921) – Urmanuskript

Folgende Privatsammlungen wurden als Depositum an das Museum geliehen:
* [[Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung]]

=== Historisches Archiv ===
{{Hauptartikel|Historisches Archiv des Germanischen Nationalmuseums}}
Das Historische Archiv ist eine öffentliche Studiensammlung.<ref>[https://www.gnm.de/museum/abteilungen-anlaufstellen/historisches-archiv GNM-Website ''Historisches Archiv'':Benutzung und Bestände] (eingesehen am 27. Februar 2019)</ref> Seit der Gründung des Museums ist es für das Verwaltungsarchiv der Institution zuständig, hat jedoch zusätzlich einen eigenen Sammelauftrag, der seit 1852 mehrfach modifiziert wurde. Von Aufseß dachte dem Archiv die erste Stelle im Abteilungsgefüge des Museums zu. Es sollte die Aufgabe eines deutschen Zentralarchivs übernehmen, indem es nicht so sehr Originalunterlagen, sondern in erster Linie Kopien und [[Faksimile]]s von Inventaren und Archivalien (bis 1650) aufnehmen sollte. Dieses Projekt überforderte zur damaligen Zeit jedoch die Beteiligten; nur die [[Siegel]]abgusssammlung machte schnell gute Fortschritte.

Bald wandte man sich der Sicherung originaler Quellen zu, um zu verhindern, dass [[Pergament]]- und Papierdokumente einer Zweitverwertung ([[Blattgold]]macher, Papierhersteller) zugeführt würden.<!-- Weitgehend abgeschlossen um 1890, nun mehr Sorgfalt bei den lokalen Archiven; Veit 1978, 531. --> Dabei wollte man bewusst nicht in Konkurrenz zu den staatlichen Archiven treten, sondern man verstand sich in erster Linie als Auffangbecken für die verlustgefährdete Überlieferung von Personen, Familien oder Unternehmen. Das Archiv hat keinen Sprengel abgabepflichtiger Stellen (mit Ausnahme des Germanischen Nationalmuseums selbst), sondern sammelt kulturhistorisch relevante Überlieferung aus dem gesamten deutschen Sprachraum, für die keine anderweitige Abgabeverpflichtung besteht.


Der Bestand reicht heute unter anderem von hochmittelalterlichen Kaiser- und Papsturkunden über Adelsarchive wie das der Grafen von Wolckenstein-Rodenegg (13.–18. Jahrhundert) bis zu Stadt- und Rechnungsbüchern, aber auch Gerichtsakten.
Die Bestände reichen heute unter anderem von Herrscher- und Privaturkunden (seit dem 10. Jahrhundert) über Adelsarchive wie das der Freiherren/Grafen von [[Wolkenstein-Rodenegg]] (13.–18. Jahrhundert) und Teile reichsstädtischer Archive, geistlicher und weltlicher Fürsten bzw. Korporationen bis hin zu Nachlässen bedeutender Persönlichkeiten und Autographen. Bedeutend sind auch die Quellen zur Geschichte des Germanischen Nationalmuseums selbst. Ein Teil der Bestände sind Deposita.


Übernommene Archivalienbestände wurden nie aufgelöst (nur Pergamenturkunden wurden aus dem jeweiligen Komplex herausgenommen); allerdings wurden vornehmlich in den [[1970er]] Jahren „Flurbereinigungen“ mit dem Ziel vorgenommen, versprengte Einzelstücke und Reste zuständigen Archiven zuzuführen.
Übernommene Archivkörper wurden in der Regel nicht aufgelöst; allerdings wurden vornehmlich in den 1970er Jahren „Flurbereinigungen“ mit dem Ziel vorgenommen, versprengte Einzelstücke und Reste zuständigen Archiven zuzuführen. Die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens ist heute umstritten.


Seit 1966 ist auch das Deutsche Glockenarchiv ein Teil des Archivs; vergleiche Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Ostfildern-Ruit 1998, S. 136–145.
Seit 1966 ist auch das Deutsche Glockenarchiv ein Teil des Archivs.<ref>Claus Pese: ''Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum.'' Ostfildern-Ruit, 1998, S. 136–145</ref>
<!-- Aufbau des Archivs: Veit 1978, 534 -->
<!-- Aufbau des Archivs: Veit 1978, 534 -->
<!-- Autographensammlung -->
<!-- Autographensammlung -->


=== Deutsches Kunstarchiv ===
=== Deutsches Kunstarchiv ===
{{Hauptartikel|Deutsches Kunstarchiv}}
Das seit 1.1.2008 umbenannte ''Deutsche Kunstarchiv'' wurde 1964 als ''Archiv für Bildende Kunst'' gegründet und beherbergt knapp 1.400 Vor- und Nachlässe von Künstlern, Kunstwissenschaftlern
Das seit dem 1. Januar 2008 umbenannte ''Deutsche Kunstarchiv'' wurde 1964 als ''Archiv für Bildende Kunst'' gegründet. Es beherbergt knapp 1.400 Vor- und Nachlässe von Künstlern, Kunstwissenschaftlern und -kritikern, wie auch von Institutionen wie Kunstvereinen und schriftliche Quellen aus dem Bereich der bildenden Kunst.<ref>[https://www.gnm.de/museum/abteilungen-anlaufstellen/deutsches-kunstarchiv GNM-Website ''Deutsches Kunstarchiv''] (eingesehen am 27. Februar 2019)</ref> Zu nennen sind unter anderem die folgenden schriftlichen Nachlässe:
und -kritikern, aber auch von [[Mäzen]]en und Institutionen wie Kunstvereinen und
schriftliche Quellen aus dem Bereich der bildenden Kunst überhaupt. Zu nennen
sind unter anderem die folgenden Nachlässe: [[Wilhelm Worringer]], [[Franz Marc]],
[[August Macke]], [[Erich Heckel]], [[Richard Riemerschmid]], [[Ernst Wilhelm Nay]] oder [[Otto Dix]].


* [[Siegfried Albrecht (Künstler)|Siegfried Albrecht]] (1915–2002)
Seit 1976 stellt das Archiv bedeutende Nachlässe aus, die es erwerben konnte;
* [[Curth Georg Becker]] (1904–1972)
dabei wird stets eine Werkauswahl gezeigt und es erscheint eine erläuternde
* [[Rudolf Bredow]] (1909–1973)
Publikation. Neuzugänge werden im ''[[Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums|Anzeiger]]'' mitgeteilt. <!-- und web? -->
* [[Charles Crodel]] (1894–1973)
* [[Otto Dix]] (1891–1969)
* [[Irma Goecke]] (1895–1976)
* [[Otto Herbert Hajek]] (1927–2005)
* [[Erich Heckel]] (1883–1970)
* [[Max Kaus]] (1891–1977)
* [[August Macke]] (1887–1914)
* [[Franz Marc]] (1880–1916)
* [[Ernst Wilhelm Nay]] (1902–1968)
* [[Rudolf Ortner]] (1912–1997)
* [[Hans Reiffenstuel]] (1894–1980)
* [[Richard Riemerschmid]] (1868–1957)
* [[Georg Tappert]] (1880–1957)
* [[Heinz Trökes]] (1913–1997)
* [[Wilhelm Worringer]] (1881–1965)


'''Vorlass'''
<!-- Diverse Karteien; heute wahrscheinlich Datenbanken? Veit 1978, 544f. -->
* [[Eberhard Fiebig]] (* 1930)
* [[Johannes Grützke]] (1937–2017)


Neuzugänge werden im [[Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums]] mitgeteilt.
== Die Bibliothek ==
Die [[Bibliothek]] ist ihrer Bestimmung nach zugleich eine [[Sammlung]] wie auch eine öffentlich zugängliche [[Handbibliothek]], die nunmehr in die Systematik integrierte Bibliothek des Gründers (''Aufseß-Bibliothek'') bildete dazu den Grundstock.


=== Institut für Kunsttechnik und Konservierung ===
<!-- 1856: Reichs- und Parlamentsbibliothek (Paulskirche) von Frankfurt übernommen; dieser Bestand wurde jedoch bereits 1938 an die Deutsche Bücherei in Leipzig abgegeben. Rücker 1978, 550ff. -->
Das Institut betreut als Restaurierungsabteilung des Germanischen Nationalmuseums nicht nur die Sammlung des Museums, sondern steht auch Dritten zur Verfügung und trägt zur Forschungsarbeit des Museums bei.
Im 19. Jahrhundert baute sich der Bestand hauptsächlich durch Freiexemplare der Verlage auf. Im 20. Jahrhundert ließ die Spendenfreudigkeit mehr und mehr nach. 1978 umfasste der Bestand ca. 400.000 Bände; Ende 2006 war ein Zuwachs auf über 650.000 Bände zu verzeichnen und zudem 1695 laufende Zeitschriften, 3380 Handschriften, etwa 1000 Inkunabeln sowie 3000 Drucke des 16. Jahrhunderts verfügbar<ref>http://www.gnm.de/bibliothek.html (eingesehen 2007-01-01)</ref>.

=== Verlag des Germanischen Nationalmuseums ===
Neben dem „Anzeiger“ erscheinen heute zwischen fünf und zehn Bände jährlich im hauseigenen Verlag. Bei großen Publikationen geht man aus Kostengründen und wegen besserer Vertriebsmöglichkeiten oft Kooperationen mit [[Fachverlag]]en ein.

=== Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum ===
{{Hauptartikel|Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum der Museen in Nürnberg}}
Das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum hat seinen Sitz im Germanischen Nationalmuseum und wird vom Museum und der Stadt Nürnberg getragen.

== Stiftung zur Förderung und Fördererkreis des Germanischen Nationalmuseums ==
Die Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums wurde mit Unterstützung der Hypovereinsbank gegründet und nahm am 14. Februar 2006 die Arbeit auf. Eine [[Zustiftung]] ist für jedermann ab 10.000 Euro möglich.

Initiiert vom Bundespräsidenten [[Theodor Heuss]] wurde 1954 der Fördererkreis des Germanischen Nationalmuseums gegründet, 1984 als Verein eingetragen. Knapp 400 Privatpersonen und Unternehmen (Stand: Mai 2021) unterstützen Ankäufe, Forschungsvorhaben, Ausstellungen, Publikationen sowie besonders förderungswürdige Sonderaktionen.


Größter privater Leihgeber des Museums ist die Merkelsche Familienstiftung, siehe [[Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung]].
== Der Verlag des Germanischen Nationalmuseums ==
Neben dem »Anzeiger« erscheinen heute zwischen 5 und 10 Bände jährlich im
hauseigenen Verlag. Bei großen Publikationen geht man aus Kostengründen und
wegen besserer Vertriebsmöglichkeiten oft Kooperationen mit Fachverlagen ein.


== Marketing und Kommunikation ==
== Öffentlichkeitsarbeit ==
Das Museum informiert über seine Projekte und Programme in unterschiedlichen Printmedien wie [[Flugblatt|Flyer]] und Vierteljahresprogramm ebenso auf der Website, in Newslettern und auf seinen Social-Media-Kanälen. Alle drei Monate erscheint das zwölfseitige Heft ''KulturGUT'' in einer Auflage von 2.500 Exemplaren (Stand 2021). Dieses Heft liegt kostenfrei im Museum und an anderen Orten aus und ist zudem als PDF-Download verfügbar.<ref name="Übersicht Kulturgut">[https://www.gnm.de/sammlungen/online-bestaende/kulturgut/ Übersicht aller Ausgaben von KulturGUT], (eingesehen am 27. Juli 2016)</ref>
Im Rahmen der [[Public Relations|Öffentlichkeitsarbeit]] erstellt das Museum unter anderem zahlreiche [[Flyer (Werbung)|Flyer]] und ein ''Programmheft'', das ab [[2004]] im vierteljährlichen Rhythmus erscheint und neben Informationen zum Museum auf acht von 48 Seiten [[Werbung | Fremdwerbung]] enthält. Das Programmheft wird regelmäßig an die über 5.500 Mitglieder des Museums versandt.
Im ''KulturGUT'' werden die monatlichen „Blickpunkt“-Objekte vorgestellt, die in der Info-Lounge des Museums zu sehen sind.


Regelmäßig führen Mitarbeiter des Museums und des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums durch die Ausstellungen.
Alle drei Monate erscheint das zwölfseitige Heft ''KulturGUT'' in einer Auflage von 4.500 (Stand 2007); dieses Heft liegt kostenfrei im Museum und an anderen Orten aus und ist zudem als PDF-Download verfügbar<ref>http://forschung.gnm.de/htm/htm3/p022.html (eingesehen 2007-01-01)</ref>.
Im ''KulturGUT'' werden die monatlichen „Blickpunkt“-Objekte vorgestellt, die zumeist in der
Eingangshalle zu sehen sind.


== Filme ==
Regelmäßig führen Mitarbeiter des Museums durch die ausgestellten Bestände. Zweimal jährlich werden private Kulturobjekte fachlich begutachtet (keine Wertschätzung!).
* [[Museums-Check]] mit [[Markus Brock]]: ''Germanisches Nationalmuseum Nürnberg.'' 30 Min. Erstausstrahlung: 17. Januar 2016.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.fernsehserien.de/museums-check-mit-markus-brock/folgen/36-germanisches-nationalmuseum-nuernberg-801047 | titel=Museums-Check: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg| werk=Fernsehserien.de | abruf=2020-11-14}}</ref>


== Siehe auch ==
== Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums ==
* [[Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute]]
Die Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums wurde mit Unterstützung der Hypovereinsbank gegründet und nahm am 14. Februar 2006 die Arbeit auf. Man hofft bereits im ersten Jahr ein Stiftungsvermögen von 4 Millionen Euro zu erreichen. Eine [[Zustiftung]] ist für jedermann ab 10.000 Euro möglich.
* [[Liste der Museen in Bayern]]
* [[Liste der Nationalmuseen]]


== Literatur ==
== Literatur ==
'''Geschichte und Gesamtdarstellungen'''
: ''Hauptartikel: [[Literatur zum Germanischen Nationalmuseum]]''
* Bernward Deneke, Rainer Kahsnitz (Hrsg.): ''Das Germanische Nationalmuseum. Nürnberg 1852–1977. Beiträge zu seiner Geschichte.'' Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 1978, ISBN 3-422-00684-2.
* Georg Ulrich Großmann (Hrsg.): ''Das Germanische Nationalmuseum. Gründung und Frühzeit.'' (= ''Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung vom 14. Februar bis 24. November.'' 2002). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2002, ISBN 3-926982-86-1.
* [[Frank Matthias Kammel]], Claudia Selheim (Hrsg.): ''Kriegszeit im Nationalmuseum 1914–1918'' (= ''Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum.'' Band 17; Ausstellungskatalog der gleichnamige Ausstellung vom 24. November 2016 bis 26. November 2017). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2016, ISBN 978-3-946217-02-2.
* Christian Kohler: ''Ein ruhiges Fortbestehen? Das Germanische Nationalmuseum im „Dritten Reich“.'' Berlin/Münster 2011, ISBN 978-3-643-11349-8.
* Annette Scherer: ''Mäzene, Schenker, Stifter. Das Germanische Nationalmuseum und seine Sammlungen. Beiträge der Sammlungsleiter, Gesamtkoordination und Redaktion Annette Scherer.'' (= ''Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum.'' Band 5 / Ausstellungskatalog der gleichnamige Ausstellung vom 14. Februar bis 24. November 2002). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2002, ISBN 978-3-926982-87-2.


'''Museumsführer und Publikationen zu den Schausammlungen'''
=== Gesamtdarstellungen ===
* Rudolf Maria Bergmann: ''Museumsführer Franken.'' L & H Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-928119-29-X, S. 59–64.
* {{Meyers Online|7|181|spezialkapitel=Germanisches%20Nationalmuseum|kapiteltext=Germanisches Nationalmuseum}}
* Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (Hrsg.): ''Schatzkammer der Deutschen. Aus den Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.'' Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 1982, {{DNB|820676527}}.
* Bernward Deneke und Rainer Kahsnitz (Hg.): ''Das Germanische Nationalmuseum. Nürnberg 1852–1977. Beiträge zu seiner Geschichte'', München/Berlin 1978. – Ein umfassender Sammelband (1242 Seiten).
* G. Ulrich Großmann: ''Germanisches Nationalmuseum Führer durch die Sammlungen'', Nürnberg 2001.
* Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): ''Germanisches Nationalmuseum. Führer durch die Sammlungen.'' Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2.
* Christoph Hahn, Siegmar Hohl (Hrsg.): ''Der große Museumsführer. Sammlungen zu Kunst, Kultur, Natur und Technik in Deutschland.'' Bassermann, Niedernhausen 2000, ISBN 3-8094-5013-8, S. 377–380.
* [[Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern]] (Hrsg.): ''Museen in Bayern – Ein Führer durch die bayerische Museumslandschaft.'' 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2017, ISBN 978-3-422-07382-1, S. 348–349.
* Klemens Mörmann (Hrsg.): ''Der deutsche Museumsführer in Farbe. Museen und Sammlungen in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin.'' Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main/Olten/Wien 1983, {{DNB|870131540}}, S. 745–747.
* Tobias Springer, Martin Baumeister, Kathrin Vogelsang: ''Führer durch die Schausammlung Vor- und Frühgeschichte des Germanischen Nationalmuseums.'' Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2010, ISBN 978-3-936688-50-4.
* Peter Stepan (Hrsg.): ''Die deutschen Museen. Westermanns farbiger Führer durch alle bedeutenden Museen und Sammlungen.'' Westermann, Braunschweig 1983, ISBN 3-14-508854-8, S. 380–384.
* Jutta Zander-Seidel: ''Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts.'' (= ''Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums.'' Band 1). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2002, ISBN 3-926982-90-X.
* Jutta Zander-Seidel, Daniel Hess, [[Frank Matthias Kammel]], Ralf Schürer u.&nbsp;a.: ''Mittelalter. Kunst und Kultur von der Spätantike bis zum 15. Jahrhundert.'' (= ''Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums.'' Band 2). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2006, ISBN 3-936688-21-4.
* Daniel Hess, Dagmar Hirschfelder (Hrsg.): ''Renaissance.Barock.Aufklärung. Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.'' (= ''Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums.'' Band 3). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2010, ISBN 978-3-936688-47-4.
* Jutta Zander-Seidel, Anja Kregeloh (Hrsg.): ''Geschichtsbilder. Die Gründung des Germanischen Nationalmuseums und das Mittelalter.'' (= ''Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums.'' Band 4). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-936688-87-0.


'''Neuere Bestandskataloge'''
=== Laufende Publikationen ===
* Kurt Löcher: ''Die Gemälde des 16. Jahrhunderts.'' Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 1997, ISBN 3-7757-0696-8.
* ''[[Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums]]'' (Jahrbuch seit 1852); Abstracts und Inhaltsangaben ab 1996<ref>http://forschung.gnm.de/htm/htm3/p021.html (eingesehen 2007-01-01)</ref>.
* Kurt Löcher: ''Die deutschen Gemälde des 16. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum. Nachträge zum Bestandskatalog.'' In: ''Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums.'' 2000, S. 103–118.
* ''Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum'' (Jahresgabe):
* Claudia Maué: ''Die Bildwerke des 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum.''
** Bd.1: G. Ulrich Großmann: ''Architektur und Museum – Bauwerk und Sammlung'', Ostfildern-Ruit 1997.
** Teil 1: ''Franken.'' Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-1712-3.
** Bd.2: Claus Pese: ''Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum'', Ostfildern-Ruit 1998.
** Teil 2: ''Bayern, Österreich, Italien, Spanien.'' Verlag Phillip von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3505-9.
** Bd.3: Ursula Peters: ''Moderne Zeiten. Die Sammlung zum 20. Jahrhundert'', in Zusammenarbeit mit Andrea Legde, Nürnberg 2000.
* Andreas Tacke: ''Die Gemälde des 17. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum.'' Verlag Phillip von Zabern, Mainz 1995, ISBN 3-8053-1713-1.
** Bd.4: Petra Krutisch: ''Aus aller Herren Länder. Weltausstellungen seit 1851'', Nürnberg 2001.
* Daniel Hess, Dagmar Hirschfelder und Katja von Baum: ''Die Gemälde des Spätmittelalters im Germanischen Nationalmuseum''
** Bd.5: Anette Scherer (Red.): ''Mäzene, Schenker, Stifter. Das Germanische Nationalmuseum und seine Sammlungen'', Nürnberg 2002.
** Band 1, Teile 1 und 2: ''Franken.'' Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2019, ISBN 978-3-7954-3398-7.
** Bd.6: Arnulf v. Ulmann (Hg.): ''Anti-Aging. Restaurieren – Umgang mit den Spuren der Zeit'', Nürnberg 2004.
** Bd.7: Jasmin Doosry: ''Käufliche Gefühle. Freundschafts- und Glückwunschbillets des Biedermeier'', Nürnberg 2004.
** Bd.8: Daniel Hess: ''Mit Milchbrei und Rute. Familie, Schule und Bildung in der Reformationszeit'', mit Beiträgen von Max Liedtke, Manfred Prenzel und Werner Röcke, Nürnberg 2005.
** Bd.9: Heidi A. Müller: ''Ein Idealhaushalt im Miniaturformat. Die Nürnberger Puppenhäuser des 17. Jahrhunderts'', Nürnberg 2006.
* ''KulturGUT. Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums'', erscheint ab April 2004 vierteljährlich; auch online als PDF<ref>http://forschung.gnm.de/htm/htm3/p022.html (eingesehen 2007-01-01)</ref>.


'''Spezialarbeiten zur Sammlungsgeschichte'''
=== Aktuelle Bestandskataloge und Publikationen zu den Schausammlungen (Auswahl) ===
* Dietrich Hakelberg: ''Adliges Herkommen und bürgerliche Nationalgeschichte. Hans von Aufseß und die Vorgeschichte des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.'' In: Heinrich Beck u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Zur Geschichte der Gleichung „germanisch-deutsch“. Sprache und Namen, Geschichte und Institutionen.'' (= ''Reallexikon der Germanischen Altertumskunde'' – Ergänzungsbände. Band 34). de Gruyter, Berlin/ New York 2004, ISBN 3-11-017536-3, S. 523–576.
<!--Bestandskataloge:-->
* Birgit Jooss: ''Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum.'' In: Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.): ''Kunstchronik. Monatsschrift für Kunstwissenschaft, Museumswesen und Denkmalpflege.'' Jahrgang 61, Heft 7. Nürnberg 2008, S. 346–347.
* Kurt Löcher: Die Gemälde des 16. Jahrhunderts. Mitarbeit von Carola Gries, technologische Befunde von Anna Bartl und Magdalene Gärtner, Ostfildern 1997.
* [[August Essenwein (Architekt)|August Essenwein]]: ''Das germanische Nationalmuseum, dessen Sammlungen, sowie der Bedarf zur programmgemäßen Abrundung derselben'', Nürnberg 1884 ([https://www.google.de/books?id=c0FEAQAAMAAJ&printsec=frontcover Google Books]).
* Andreas Tacke: Die Gemälde des 17. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum, Mainz 1995.
* Claudia Maué: ''Die Bildwerke des 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum'':
** ''Teil 1: Franken'', Mainz 1997.
** ''Teil 2: Bayern, Österreich, Italien, Spanien'', Mainz 2005.
<!--Schausammlungen:-->
* Jutta Zander-Seidel: ''Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts'', Nürnberg 2002 (= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Bd. 1).
* Jutta Zander-Seidel, Daniel Hess, Frank Matthias Kammel, Ralf Schürer u.a: ''Mittelalter. Kunst und Kultur von der Spätantike bis zum 15. Jahrhundert'', Nürnberg 2006 (= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Band 2).


'''Periodika und Reihen'''
=== Spezialarbeiten zur Sammlungsgeschichte ===
* ''[[Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums]].'' (Jahrbuch seit 1852); Abstracts und Inhaltsangaben ab 1996.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gnm.de/museum/abteilungen-und-anlaufstellen/verlag/?rubrik=rubrik:60 |text=gnm.de |wayback=20161123133039}} (eingesehen am 1. Januar 2007)</ref> Frühere Jahrgänge liegen auch [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/azvzgnm/index online]<ref>{{Internetquelle |url=https://journals.ub.uni-heidelberg.de/ |titel=Übersichtsseite auf heiJOURNALS |abruf=2017-02-15}}</ref> vor.
* Dietrich Hakelberg: ''Adliges Herkommen und bürgerliche Nationalgeschichte. Hans von Aufseß und die Vorgeschichte des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg'', in: Zur Geschichte der Gleichung „germanisch-deutsch“, hg. von Heinrich Beck u.&nbsp;a. (RGA Ergbd. 34), Berlin/NY 2004, S. 523–576 [nicht eingesehen].
* ''Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum.'' 1997 ff. (Jahresgabe für Mitglieder, bis 2014 15 Bände).
* ''KulturGUT. Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums.'' erscheint ab April 2004 vierteljährlich; auch [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/kulturgut/ online als PDF].<ref name="Übersicht Kulturgut" />
* ''monats anzeiger. Museen und Ausstellungen in Nürnberg.'' Erschien zwischen 1981 und 2004 monatlich; ist digitalisiert worden und liegt auch [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ma/ online]<ref>{{Internetquelle |url=https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/ma/ |titel=Übersichtsseite auf heiJOURNALS |abruf=2016-07-27}}</ref> vor.


'''Kataloge zu den Sonderausstellungen'''
==Siehe auch==
* Thomas Eser, Stephanie Armer (Hrsg.): ''Luther, Kolumbus und die Folgen: Welt im Wandel 1500–1600.'' (= ''Katalog der gleichnamigen Ausstellung vom 13. Juli bis 12. November.'' 2017). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2017, ISBN 978-3-946217-06-0.
* [[euromuse|euro'''''muse.net''''']]
* Daniel Hess, Thomas Eser (Hrsg.): ''Der frühe Dürer.'' (= ''Katalog der gleichnamigen Ausstellung vom 24. Mai bis 2. September.'' 2012). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-59-7.
* Jutta Zander-Seidel (Hrsg.): ''In Mode. Kleider und Bilder aus Renaissance und Frühbarock.'' (= ''Katalog der gleichnamigen Ausstellung vom 3. Dezember 2015 bis 6. März.'' 2016). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2015, ISBN 978-3-936688-96-2.
* Marie-Therese Feist, Michael Lackner u. Ulrike Ludwig (Hrsg.): ''Zeichen der Zukunft – Wahrsagen in Ostasien und Europa / Signs of the Future – Divination in East Asia and Europe.'' Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Nürnberg 2021. ISBN 978-3-946217-27-5. Liegt auch online<ref>{{Internetquelle | url=https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/763 | titel=Onlineversion ''Zeichen der Zukunft'' Uni Heidelberg | abruf=2021-04-06}}</ref> vor.
* Daniel Hess (Hrsg.): ''Europa auf Kur. Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos.'' Begleitband zur Ausstellung im Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg und im Kirchner Museum Davos, Nürnberg 2021, ISBN 978-3-946217-28-2.
* Heike Zech (Hrsg.): ''Horizonte – Geschichte und Zukunft der Migration.'' Ausstellungskatalog. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2023, ISBN 978-3-946217-33-6.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Germanisches Nationalmuseum|audio=0|video=0}}
* http://www.gnm.de/ – Website des Germanischen Nationalmuseums
* [https://www.gnm.de/ Website des Germanischen Nationalmuseums]
* http://www.gnm.de/orientierungsplan.html – Offizieller Gebäudeplan zur Orientierung (Flash und PDF)
* http://forschung.gnm.de/ Forschung am Germanischen Nationalmuseum
* [https://objektkatalog.gnm.de/ Sammlung des Germanischen Nationalmuseums online]
{{Commons|Germanisches Nationalmuseum}}
* [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000001086 Germanisches Nationalmuseum] im Kulturportal [[bavarikon]]
* {{DNB-Portal|36441-1|TEXT=Literatur zum|NAME=Germanischen Nationalmuseum}}
* [[Walter Friedensburg]]: [https://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bimage%5D=2&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27112366-19020614-0-0-0-0.xml ''Zur Geschichte des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg''], Artikel in [[Vossische Zeitung]], 14. Juni 1902.
* [https://foerderer.gnm.de/home/ Der Fördererkreis des Germanischen Nationalmuseums]
* [https://dieaufsessigen.gnm.de/startseite/ ''Die Aufseßigen'', der junge Freundeskreis des Germanischen Nationalmuseums]
* [https://www.youtube.com/channel/UCutLoFizNCjTe4cPEEN4VXA ''GNMkids'', das Videoblog des Germanischen Nationalmuseums für Kinder]


== Einzelnachweise ==
==Quellen==
<references />
<references responsive />


{{Navigationsleiste Museen in Nürnberg}}


{{Lesenswert}}
{{Lesenswert|24. Februar 2008|42927016}}
{{Normdaten|TYP=k|GND=36441-1|LCCN=n81047063|VIAF=131883509}}


[[Kategorie:Germanisches Nationalmuseum| ]]
[[Kategorie:Museum in Nürnberg]]
[[Kategorie:Kunstmuseum in Nürnberg]]
[[Kategorie:Kunstmuseum in Nürnberg]]
[[Kategorie:Volkskundemuseum]]
[[Kategorie:Museum für Angewandte Kunst]]
[[Kategorie:1852]]
[[Kategorie:Volkskundemuseum in Deutschland]]
[[Kategorie:Archäologische Sammlung in Bayern]]
[[Kategorie:Historisches Museum in Deutschland| ]]
[[Kategorie:Gegründet 1852]]
[[Kategorie:Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft]]
[[Kategorie:Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft]]
[[Kategorie:Stiftung des öffentlichen Rechts]]

[[Kategorie:Forschungsinstitut in Nürnberg]]
{{Koordinate Artikel|49_26_53.68_N_11_4_31.76_E_type:landmark_region:DE-BY|49° 26′ 53" n. Br., 11° 4′ 31" ö. L.}}
[[Kategorie:Gotisches Bauwerk in Nürnberg]]

[[Kategorie:Bauwerk des Historismus in Nürnberg]]
[[en:Germanisches Nationalmuseum]]
[[Kategorie:Bauwerk der Moderne in Nürnberg]]
[[es:Museo Nacional Germano]]
[[Kategorie:Bauwerk der Postmoderne in Nürnberg]]
[[pt:Germanisches Nationalmuseum]]
[[Kategorie:Museumsbau in Bayern]]
[[Kategorie:Museum (Mittelalter)]]

Aktuelle Version vom 25. Mai 2024, 10:26 Uhr

Germanisches Nationalmuseum
Logo

Haupteingang des Museums (2021)
Daten
Ort Nürnberg
Kartäusergasse 1 Welt-IconKoordinaten: 49° 26′ 53,7″ N, 11° 4′ 31,8″ O
Art
Kulturgeschichtliches Museum
Eröffnung 1853[1]
Besucheranzahl (jährlich) 435.581 (2017)[2]
Leitung
Website
ISIL DE-MUS-105615

Das Germanische Nationalmuseum – Leibniz-Forschungsmuseum für Kulturgeschichte (GNM) in Nürnberg ist das größte kulturgeschichtliche Museum des deutschsprachigen Raums. Es beherbergt rund 1,3 Millionen Objekte, von denen 25.000 ausgestellt sind,[3] von der Frühzeit bis zur unmittelbaren Gegenwart.[4] Mit über 435.000 Besuchern pro Jahr zählt es zu den meistbesuchten Museen in Deutschland.[5]

Das Museum ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts und wird anteilig von der Bundesrepublik Deutschland, dem Freistaat Bayern und der Stadt Nürnberg getragen. Als Forschungseinrichtung ist es Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.[6]

Seit 2023 besitzt das Germanische Nationalmuseum auch ein Exponat des internationalen UNESCO-Registers „Memory of the World“ und zwar den Behaim-Globus. Am 18. Mai 2023 beschloss der Exekutivrat der Weltkulturorganisation die Aufnahme des Globus von Martin Behaim in ihre Liste des Weltdokumentenerbes.[7] Der Behaim-Globus gilt als älteste erhaltene Darstellung der Erde in Kugelform und gehört zu den Highlights im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.[8]

Name, Gründungsgedanke und Leitbild

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Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen Nation“ über dem Haupteingang stammt aus der Gründungszeit des Museums nach 1852 und wurde von Hans von und zu Aufseß in Auftrag gegeben

Der Name Germanisches Nationalmuseum ist aus dem historischen Kontext der Gründung 1852 zu verstehen. 1846 fand in Frankfurt am Main ein Kongress deutscher Sprach- und Geschichtsforscher statt, an dem u. a. die Brüder Grimm, Leopold Ranke und Jacob Burckhardt teilnahmen. Sie nannten dort ihr Studienfach Germanistik und etablierten die erste Lautverschiebung als Ausgangspunkt für ihr Forschungsfeld. Der Name des Museums repräsentiert die Idee eines sprachlich-kulturell definierten Raumes, dessen enge kulturelle Beziehungen vor dem Hintergrund der komplexen politischen Geschichte und der gescheiterten politischen Einigung der deutschen Staaten im Jahr 1848 dokumentiert werden sollten.[9]

Das Museum versteht sich als Forschungs- und Bildungseinrichtung, die durch Ausstellungen und Publikationen die Kulturgeschichte in fächerübergreifender Breite darstellt. Darüber hinaus betont es als dritten Punkt in seinem Leitbild den Respekt vor allen Kulturen und will die Zusammenhänge mit diesen für alle Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung und Religion erfahrbar und erlebbar machen.[10]

Struktureller Aufbau des Museums

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Großer Kreuzgang des ehemaligen Kartäuserklosters, der heute Teil des Museums ist

Das Museum ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts, 1921 in der Neufassung der Satzung erstmals als „öffentlich-rechtliche Stiftung“ genannt.

Dem eigentlichen Museum sind das Historische Archiv, das Deutsche Kunstarchiv, eine Bibliothek, das Institut für Kunsttechnik und Konservierung und das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg angegliedert.

Als Forschungseinrichtung hat das GNM den Auftrag, die Sammlungsgegenstände und deren geschichtliches Umfeld zu erforschen und in Publikationen und Ausstellungen zu zeigen. Darüber hinaus sind verschiedene drittmittelgeförderte Forschungsprojekte[11] am Museum angesiedelt (z. B. Deutsche Tafelmalerei des Spätmittelalters[12]).

Seit 1999 zeigt das Germanische Nationalmuseum Originale aus seiner Waffensammlung in der Kemenate der Nürnberger Kaiserburg, einer Außenstelle des Museums.

Geschichte des Museums

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Innenhof des Kartäuserklosters Nürnberg bei der Gründung des Museums 1852

Das Museum mit seinen Gebäuden aus den verschiedenen Epochen ist ein Baudenkmal. Den Kern bildet das spätmittelalterliche Kartäuserkloster.[13] Das zwischenzeitlich profan genutzte Kloster konnte ab 1857 in die Museumsplanungen einbezogen werden. Um- und Erweiterungsbauten aus der Entstehungszeit des Museums, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sind kaum noch vorhanden. Die nächste erhaltene Zeitschicht bilden die im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts hinzugebauten speziellen Museumsgebäude (Alter Eingang, Lapidarium und Galeriebau). Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf Sep Ruf Zusatzbauten; dabei wurde historische Substanz zu erheblichen Teilen überformt und nur einige Bauten wurden restaurierend wiederaufgebaut.

Der großzügige Erweiterungsbau nach Entwürfen von Jan Störmer mit „me di um Architekten“[14] stammt aus den Jahren 1983 und 1988 bis 1996. Dieser so genannte Kartäuserbau mit dem Museumsforum kostete 140 Millionen DM.

Das 1910 erbaute Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde von St. Lorenz wurde 1999 erworben und bis 2002 restauriert, um die Spielzeugsammlung aufzunehmen. Das Gebäude liegt westlich des Südwestbaus und ist weiterhin baulich eigenständig.

Von der Gründung bis 1945

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Porträtbüste des Hans von und zu Aufseß
Prospekt des Germanischen Nationalmuseums im Jahr 1884

Nach langjährigen Vorarbeiten begründete Freiherr Hans von und zu Aufseß im Jahre 1852 das Museum als „Generalrepertorium“, nachdem auf der „Versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsforscher“ am 16. bis 19. August 1852 in Dresden die Gründung eines „Germanischen Museums“ in Nürnberg beschlossen worden war. In dieser Bezeichnung kommt zum Ausdruck, dass Aufseß in erster Linie ein umfassendes, über den eigenen Bestand hinausgehendes Verzeichnis relevanter Objekte erstellen wollte; mithin hielt er das Sammeln von Originalen für nur nachgeordnet wichtig. Diese Gründung genehmigte der bayerische König nur wenig später als Stiftung. Ab 1852 nutzte das Museum den Tiergärtnertorturm als Depot seiner ersten Ausstellungsstücke.

Bereits 1853 wurde die Literarisch-artistische Anstalt des germanischen Museums etabliert, dies ist der Vorläufer des hauseigenen Verlages.

Früherer Eingangsbereich, der heute Aufseß gewidmet ist; in der Mitte des Bildes sieht man die Germania aus der Paulskirche

Am 20. April 1857 überließen das Königreich Bayern und die Stadt Nürnberg das ehemalige Kartäuserkloster als Standort. Dabei übernahm der bayerische König mit einer Spende von 5000 Gulden ein Drittel der Kosten, die an Bayern abzuführen waren; die städtischen Teile waren kostenfrei übereignet worden. Die Restschuld erließ Bayern 1861. 1862 trat Aufseß freiwillig von der Leitung des Museums zurück. Die Leitung übernahm Andreas Ludwig Jacob Michelsen, der die Sammlung schriftlicher Quellen in den Vordergrund rückte. 1866 wurde der Bauhistoriker und Architekt August Essenwein Museumsleiter, der besonderen Wert auf die Anschaffung neuer Objekte und auf eine Neuordnung und Dokumentation der Sammlung legte. Damit war der Schritt hin zu einem kulturhistorischen Museum getan. Essenwein gab 1891 die Leitung auf und Nachfolger wurde Gustav von Bezold (1894–1920); in dieser Zeit wurde das Museum räumlich zunächst bis zum 50-jährigen Jubiläum 1902 und dann ab 1908/1913 bis 1920 durch den sogenannten Galeriebau von German Bestelmeyer stark erweitert.

Ernst Heinrich Zimmermann (1920–1936) betrieb den systematischen Ausbau der Gemäldesammlung (Barockgalerie) und der Skulpturenabteilung, dabei finanzierte er Neuerwerbungen oft durch Verkäufe aus dem eigenen Bestand.

Heinrich Kohlhaußen (1937–1945) forcierte die Umwandlung von einem gattungs- und materialbestimmten Ordnungsprinzip in eine gemischte Ordnung, welche querschnittartige kulturgeschichtliche Zusammenhänge bot.

In der Zeit des Nationalsozialismus ließ sich die Leitung nicht zum Identifikationspunkt der Ideologie machen, es kam beispielsweise zu keinem Besuch von Adolf Hitler. Jedoch kam man zumindest teilweise den Forderungen oder Wünschen der NSDAP nach: Die Bücher des Verlags wurden in Inhalt und Form den Vorstellungen der Nationalsozialisten angepasst und Grußadressen an die neuen Machthaber sind zu verzeichnen. Nach dem Überfall auf Polen 1939 stützte man das System durch die Ausstellung Deutschtum am Weichselbogen. Seit 1941 wurden die gesamten Bestände auf 18 Orte außerhalb des Geländes ausgelagert.[15] Der Museumsbetrieb wurde dadurch immer mehr eingeschränkt und es kam nur noch ein Bruchteil der Besucher. Bei den Luftangriffen 1943–1945 wurden die Gebäude schwer beschädigt.[15] Die nicht ausgelagerten Gipsabgüsse und die eingebauten Zimmer aus den verschiedenen Epochen wurden dabei großenteils zerstört.[15]

Bundespräsident Theodor Heuss förderte als erster Vorsitzender des Verwaltungsrats von 1948 bis 1963 engagiert den Wiederaufbau des Museums
Sammlungsraum der Kölner Schule, 1954
Museumseingang, 1959
Der Ostbau wurde 1970 fertiggestellt
Außenfassade des Museums
Die Straße der Menschenrechte von Dani Karavan aus dem Jahr 1988

Wenige Tage nach dem Kriegsende bewachte die amerikanische Militärregierung das Museumsgelände, um Plünderungen zu verhindern. Zunächst begann die Arbeit auf kommunaler Ebene wieder: Am 15. August 1945 wurde der bisherige Mitarbeiter des Museums, Ernst Günter Troche, vom neuen Oberbürgermeister der Stadt zum vorläufigen Direktor ernannt. Er begann mit bescheidenen Mitteln die Sicherung der Gebäude.[16] Am 4. Oktober 1945 sagte die Bayerische Staatsregierung dem Museum zu, zwischenzeitlich den Hauptfinanzierungsanteil des früheren Deutschen Reiches zu übernehmen und ermöglichte so die rasche Bergung der Sammlungsobjekte, die in den folgenden Jahren mit einem Kriegsverlust von nur drei Prozent nahezu vollständig wieder zurückgeführt werden konnten.[17] Seit 1946 tagte auch wieder der Verwaltungsrat des Museums. Das Museum organisierte in dieser Zeit kleine Ausstellungen, Vorträge und Konzertreihen. Ab 1947 beteiligten sich die Länder Württemberg-Baden und Hessen mit jeweils 2/9 und ein Teil der Kunstsammlung konnte in einigen renovierten Räumen wiedereröffnet werden. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland beteiligen sich wieder alle Länder an der Trägerschaft des Museums nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel.[18] Nachdem 1948 der damalige Staatsminister a. D. Theodor Heuss die Ausstellung Die deutsche Freiheitsbewegung von 1848 eröffnet hatte, wurde er am 10. September auf Vorschlag Troches zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt.[19] Heuss hielt als einziges an diesem Ehrenamt auch während seiner Amtszeit als Bundespräsident und danach bis zu seinem Tode fest und förderte engagiert das Museum.[20] 1950 konnte eine angestrebte Ausstellung mit den Kunstwerken des Museums (Deutsche Kultur) in den deutschen Städten Bremen, Hamburg und Dortmund starten.[21] Die Ausstellung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund fand im nahegelegenen Schloss Cappenberg bei Lünen von Juli bis Oktober 1951 statt.

Nach dem Einwirken von Theodor Heuss wurde 1951 Ludwig Grote als Erster Direktor gewonnen.[22] Er bewerkstelligte durch Aufnahme des Geistes und der Werke des Bauhauses den Anschluss an das international bedeutende Kunst- und Kulturschaffen; er richtete aber auch so genannte Heimatgedenkstätten für die Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs ein. Dabei wurde der Wiederaufbau der Gebäude nach Plänen des Architekten Sep Ruf durchgeführt. Erich Steingräber übernahm 1962 die Leitung; 1964 wurde die Sammlungsgrenze vom Verwaltungsrat bis in den Expressionismus verschoben. Jüngere zeitgenössische Werke wurden zur Ausstattung von Empfangs-, Sitzungs- und Büroräumen verwendet. In den 1950er und 1960er Jahren schied man die meisten Abgüsse, so sie überhaupt den Krieg überstanden hatten, aus der Sammlung aus.

Im Dezember 1980 trat Gerhard Bott das Amt des Generaldirektors an (bis 1993). Für das Bekenntnis zur Internationalität steht das Bestreben, einen universellen Kontext herzustellen. So erhielt Dani Karavan beispielsweise den Auftrag, als Außenskulptur die Straße der Menschenrechte (Way of Human Rights) zu realisieren; dieses Werk ist dem Komplex Kunst am Bau zuzuordnen.

1999 wurde das Kaiserburg-Museum in der Nürnberger Burg (in den ehemaligen Kemenaten) eröffnet. Es zeigt Exponate zur Bau- und Kulturgeschichte der Burg.[23]

Von 1994 bis 2019 war Georg Ulrich Großmann Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums. Während dieser Zeit sind Gebäudesanierungen und Neueinrichtung der Schausammlungen, Forschungsaktivitäten wie die dreibändige Katalogisierung des graphischen Werks von Albrecht Dürer und öffentlichkeitswirksame Unternehmungen wie Ausstellungen und Begründung neuer Publikationsreihen verwirklicht worden. 1999 wurde das Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde St. Lorenz erworben (das Gebäude liegt gegenüber dem Südwestbau); seit dem 17. Mai 2002 ist dort die Spielzeugsammlung ausgestellt. 2012 widmete sich die größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit über 40 Jahren dem Frühwerk Albrecht Dürers.

Das Internetangebot wurde in Kooperation mit Absolventen des Studiengangs Multimedia-Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Nürnberg-Erlangen im Jahr 2005 überarbeitet. Eine ganze Reihe von Elementen aus diesem Projekt sind schließlich in den Relaunch der Seite Ende 2006 eingeflossen.

Seit 1. Juli 2019 leitet Daniel Hess als Generaldirektor das Germanische Nationalmuseum.[24][25]

Malerei bis 1800 und Glasmalerei

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Ende der 1870er Jahre gelang es, die Sammlung der Gemälde zu einer bedeutenden Abteilung des Museums werden zu lassen. Einen Schwerpunkt bilden die spätmittelalterlichen Werke der Stadt Nürnberg. Unter anderem sind vertreten:

Die Glasmalerei ist seit April 2006 zum Teil in die Mittelalter-Schausammlung integriert. Vorher konnte man diese Werke in einem eigenen Raum studieren. Die Werke dieser Gattung beginnen ab dem 13. Jahrhundert.

Vor- und Frühgeschichte

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Die Sammlung umfasst archäologische Funde aus Mitteleuropa von der Altsteinzeit bis zur Zeit Karls des Großen, etwa von 200.000 v. Chr. bis um 800 n. Chr. Mit den Objekten aus Stein, Keramik, Gold, Bronze, Eisen und Glas aus Siedlungs-, Grab- und Hortfunden lässt sich ein differenziertes Bild der kulturhistorischen und technologischen Entwicklung in Mitteleuropa und speziell von einzelnen Regionen im deutschen Sprachraum zeichnen. Damit präsentiert die Sammlung die Entwicklung des Menschen vom Jäger und Sammler über die Sesshaftwerdung als Bauer bis hin zur Stahl- und Keramikproduktion, aber auch die soziologische Entwicklung von einfachen Familien- und Stammesstrukturen hin zu komplexen Staatswesen.[83][84]

  • Der Goldhut (auch: Goldkegel) von Ezelsdorf-Buch stammt aus der Bronzezeit. In seinen Verzierungen werden Sonnensymbole sowie eine kalendarische Bedeutung vermutet. Er ist einer von nur vier bekannten derartigen Goldhüten.[85]
  • Die Adlerfibel von Domagnano ist das bedeutendste Objekt eines 21-teiligen Fundkomplexes bzw. kostbaren Schmuckensembles einer sehr wohlhabenden Ostgotin. Der Schmuck entspricht byzantinischer Mode um 500 n. Chr., ist aus Gold gefertigt und mit Almandin, Lapislazuli, Perlen und grünem Glas verziert. Der Adler symbolisiert in der romanischen Bevölkerung Italiens die römische Staatsmacht und galt den Goten zudem als Symbol ihres höchsten Gottes Wodan. Auf seiner Brust trägt der Adler ein christliches Kreuz innerhalb eines Rundschilds. Das Symbol der Adlerfibel wurde 1952, anlässlich der Hundertjahrfeier des Germanischen Nationalmuseums, zum Motiv der ersten Sonderprägung einer 5-DM-Münze.[83][86]

Alte Gerichtsbarkeit

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Die Sammlung umfasst Realien zur Strafgerichtsbarkeit (Folter-, Schand- und Leibesstrafen), vor allem Instrumente der Rechtspflege und des Strafvollzugs, sowie zur Rechtssymbolik. Die Objekte stammen vorwiegend aus der Frühen Neuzeit.[87]

Skulptur bis 1800

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Die Skulpturensammlung mit ihren etwa 2.600 Bildwerken und rund 350 plastischen Kopien vermittelt einen umfassenden Überblick zur Bildhauerkunst im deutschen Sprachraum vom hohen Mittelalter bis zum Ende der Neuzeit. Damit gehört sie zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt u. a. auf Plastiken und Skulpturen aus Nürnberg vom Spätmittelalter und der Renaissance, welche die besondere Stellung der Stadt, als eines der künstlerischen Zentren dieser Zeit, sowohl regional als auch international widerspiegeln.[88]

  • Der sogenannte „Brunnenhansel“ ist ein ungewöhnlicher Bronzehohlguss von ca. 1380. Er diente im Nürnberger Heilig-Geist-Spital als Brunnenfigur, bei der Wasser aus der Schalmei des dargestellten jungen Musikanten lief.[89]
  • Das Relief Maria im Rosenkranz vom 1488/89 stammt aus der Nürnberger Dominikanerkirche.
  • Die Figurengruppe „Raphael und Tobias“, geschaffen von Veit Stoß im Jahr 1516 in Nürnberg, illustriert eine selten dargestellte Geschichte aus dem Alten Testament, in der der junge Tobias vom Erzengel Raphael begleitet wird.[90] Die Skulptur wurde vermutlich von einem in Nürnberg ansässigen italienischen Pelzhändler in Auftrag gegeben und zeichnet sich durch meisterhafte Schnitzkunst aus, die hauchdünne Gewandfalten und eine virtuose Komposition mit gekonnter Schilderung der Bewegung präsentiert. Veit Stoß gehört zu den maßgebendsten Bildhauern am Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance im deutschen Sprachraum. Seine Werke geben Zeugnis von der hohen Qualität der Künste um 1500 in der damaligen Kaufmannsstadt Nürnberg.[88]
  • Die Büste „Der Satirikus“ von Franz Xaver Messerschmidt, einem der großen Meister seiner Zeit an der Wiener Akademie, gehört zu einem Zyklus von „Charakterköpfen“, die als bekanntestes Werk des Künstlers gelten. Die besondere Gestaltung des Kopfes mit differenzierten Oberflächen und dem starken Ausdruck seelischer Regungen in der Schädel- und Gesichtsform, spiegelt das aufkommende wissenschaftliche Interesse an den Problemen der Physio- und Pathognomik am Ausgang des 18. Jahrhunderts wider.[88]

20. Jahrhundert

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Die in den 1950er Jahren gegründete Sammlung zur Kunst und Kultur im 20. Jahrhundert umfasst Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk, Design und Plakatkunst. Sie zeigt Schlüsselpunkte künstlerischer Entwicklungen in Deutschland im Dialog mit internationalen Ideen und Positionen der Moderne. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Werken von Künstlern, die im Umkreis von Herwarth Walden und dessen Berliner Galerie „Der Sturm“ gearbeitet haben. Des Weiteren wird die gemeinhin in Museen ausgeblendete „völkische“ Kunst des Nationalsozialismus gegenüber progressiven Strömungen der Weimarer Republik kritisch kontextualisiert.[91]

  • Das Gemälde Der Trinker von Ernst Ludwig Kirchner entstand 1914/1915 in Berlin und gilt heute als ein Schlüsselwerk des Expressionismus. Kirchner, ein Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“, zeigt sich auf diesem Selbstbildnis in buntem Gewand, kontrastierend zu den Uniformierten des Ersten Weltkriegs, in resignierender Haltung. Neben ihm steht ein giftgrünes Glas, das sich als Symbol des tödlichen Wahns der Kriegszeit lesen lässt.[91][92]
  • Das Gemälde Holzhauer im Wald von Philipp Bauknecht ist undatiert. Die Entstehungszeit lässt sich auf 1926/1927 eingrenzen, denn es wurde erstmals ab Mai 1927 auf der Großen Berliner Kunstausstellung präsentiert. Es ist ein für den Expressionisten Philipp Bauknecht typisches Gemälde. Sujet, Malweise, Komposition, Farbbehandlung und Format zeigen seine individuelle, von allen übrigen Leistungen des deutschen Expressionismus abweichende Handschrift.[93]
  • Die „Frankfurter Küche“ gilt als das Urmodell der modernen Einbauküche. Sie wurde 1926 im Rahmen des sozialen Wohnungsbauprojekts „Das Neue Frankfurt“ von Margarete Schütte-Lihotzky entworfen. Das Gestaltungs-Konzept der Wiener Architektin sah vor, die Küche mit möglichst geringen Mitteln funktional optimal an die Abläufe im Haushalt anzupassen. Die Küche wurde bis 1930 in etwa 10.000 Frankfurter Wohnungen eingebaut.[91][94]

Graphische Sammlung

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Die Sammlung zählt mit mehr als 350.000 Blättern zu den größten ihrer Art in Europa und vermittelt die Geschichte der Graphik sowie deren technische Verfahren vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die Arbeiten entstammen vor allem dem deutschen Sprachraum, sie schließen aber auch italienische, niederländische und französische Beispiele ein. Einen herausragenden Sammlungsbereich stellt die Künstlergraphik aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert dar. Die „Historischen Blätter“, ein umfassender, thematisch gegliederter Materialfundus zur deutschen Kulturgeschichte, besitzen ebenfalls eine besondere Bedeutung. Ihr eigenes Profil erhält die Sammlung auch durch Spezialbestände wie beispielsweise Porträts, Spielkarten, Exlibris, Plakate oder topographische Ansichten.[95][96]

  • Die Händestudie gehört zu dem Gemälde „Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten“ von Albrecht Dürer in der Sammlung des Museums Thyssen-Bornemisza in Madrid. Sie entstand 1506 in Venedig und zeugt von der Meisterschaft des Künstlers als Zeichner. Sie stellt das seit dem 15. Jahrhundert gängige rhetorische Motiv der „argumentierenden Hände“ dar, das Dürer durch genaues Naturstudium bedeutungsvoll steigerte und zum zentralen Inhalt seines Bildes erhob.[95]
  • Der Entwurf zu Kandinskys Werk „Helles Bild“, das sich heute im Guggenheim Museum in New York befindet, entstand 1913. Ein Jahr später gelangte das Aquarell als Geschenk des Künstlers, der unter anderem Mitherausgeber des Almanachs „Der Blaue Reiter“ war, in das Germanische Nationalmuseum. Zu sehen ist ein dynamischer Mikrokosmos, den Kandinsky in einer Schaffensphase malte, als er mit gegenstandslosen Formen zu experimentieren und jeder Farbe eine besondere Farbe zuzuschreiben begann: Die abstrakte Malerei sollte beim Betrachter ein inneres Erleben auslösen.[95]

Historische Musikinstrumente

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Die seit dem Tag der Gründung des Museums bestehende Musikinstrumentensammlung zählt zu den größten in Europa und dokumentiert die Geschichte der Musikinstrumente im deutschsprachigen Raum. Der Sammlungsbestand, der seit Juli 1969 im neueröffneten Südtrakt des Germanischen Nationalmuseums ausgestellt wird, umfasst über 3.000 Objekte vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.[97] Hierzu zählt einer der weltweit größten Bestände historischer Tasteninstrumente, insbesondere der bedeutende Komplex früher Hammerflügel, vorwiegend süddeutscher und Wiener Provenienz, den der Leiter der Sammlung, Frank P. Bär als „das Kronjuwel der Musikinstrumentensammlung“ bezeichnet.[98] Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Musikinstrumentenbau in der Freien Reichsstadt Nürnberg.[99][100]

  • Der Hammerflügel von Johann Andreas Stein repräsentiert ein Klaviermodell mit neuer Mechanik, das über keine weiteren Register als die Aufhebung der Gesamtdämpfung verfügt. Steins entwickelte Flügelmechanik kommt mit sehr wenigen Bauteilen aus und reagiert äußerst sensibel auf den Anschlag des Spielers. So lassen sich Töne fein modulieren und besondere Klangfarben erzeugen, was Zeitgenossen wie Wolfgang Amadeus Mozart sehr schätzten.[99][101]
  • Das Doppelvirginal von Marten van der Biest vereint ein Hauptinstrument (Mutter) mit einem kleineren, eine Oktave höher klingenden Instrument (Kind). Möchten zwei Spieler gemeinsam musizieren, wird das „Kind“ rechts unten in die Öffnung, sinnbildlich in den Bauch der Mutter, eingeschoben. Spielt nur eine Person, wird das „Kind“ oben auf die „Mutter“ gesetzt. Beide Instrumente können so zugleich von der Klaviatur des Hauptinstruments aus gespielt werden.[99][102]

Den Schwerpunkt der Sammlung bilden deutsche Möbel aus Barock und Rokoko. In den jeweiligen Dauerausstellungen zu den einzelnen Epochen finden sich weitere Stücke, welche die Sammlung um Beispiele aus der Wohnkultur vom Mittelalter bis zur Gegenwart ergänzen.

Die Sammlung umfasst heute etwa 150.000 Objekte, darunter Münzen, Medaillen, Banknoten und Notgeldscheine, Marken, Zeichen und Rechenpfennige aber auch Siegel- und Prägestempel, antike Gemmen, Orden und Ehrenzeichen.[103] Ein nicht geringer Teil des Bestandes sind Leihgaben, so u. a. die numismatischen Sammlungen der Stadt Nürnberg und einiger Nürnberger Familien. Der Sammlungsschwerpunkt liegt im deutschen Sprachraum und deckt die Zeit von den Karolingern bis in die Gegenwart ab.[104]

Spielzeugsammlung

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Die Spielzeugsammlung mit ihren über 20.000 Objekten umfasst nicht nur Kinderspielzeug, sondern auch Spiele für Erwachsene. Die Sammlung widmet sich insbesondere der kulturgeschichtlichen Seite des Spielens und des Spielzeugs. In diesem Zusammenhang sind die Nürnberger Puppenhäuser aus dem 17. Jh. hervorzuheben. Sie sind von internationaler Bedeutung und als Modelle von Idealhaushalten sowohl Anschauungsobjekt als auch Spielzeug. Das Spektrum der Sammlung bilden zudem Kaufläden, Puppen, Zinnfiguren, Brettspiele und Papiertheater.[105][106]

  • Das Puppenhaus ist nach seinem letzten Besitzer, Freiherr von Stromer aus Nürnberg benannt. Schon die Höhe des Puppenhauses von etwa 250 cm verrät, dass es nicht zum Spielen gedacht war. Ganz im Gegenteil dienten die Modelle dazu, v. a. jugendlichen Mädchen aber auch Jungen vor Augen zu führen, wie ein Haushalt idealerweise zu organisieren war. Das Stromersche Puppenhaus spiegelt die Wohnkultur des 17. Jahrhunderts in Nürnberg wider. Mit seinen 15 Räumen und über 1.000 Gegenständen veranschaulicht es einen idealtypischen Patrizierhaushalt in Nürnberg, kein real existierendes Gebäude.[105][106]
  • Der mit Jugendstilornamenten verzierte Ziegenbock auf Rollen war ein Reittier für Kinder, den August Geigenberger entwarf und die Werkstatt des Nürnberger Holzbildhauers Johann Stöttner anfertigte. Im Kontext der Lebensreformbewegung um 1900 sprachen sich deren Anhänger u. a. gegen massenweise industriell gefertigte Spielzeuge aus, insbesondere deshalb, weil sich an ihnen die Ästhetik des Historismus ablesen ließ. Sie forderten, Kinder bereits im Kleinkindalter zur ästhetischen Genussfähigkeit zu erziehen und mit einfach geformten Spielzeugen die kindliche Fantasie anzuregen. Der Ziegenbock, mit seinen Farben und der reduzierten Form, spiegelt die Umsetzung dieser Forderungen wider.[105]

Ende 2019 vermachte der Schweizer Sammler Alfred Sulzer seine aus ca. 140.000 historischen Zinnfiguren bestehende Sammlung dem Germanischen Natinalmuseum.[107] In der Zeit vom 9. Mai 2024 bis 26. Januar 2025 wird diese zum Teil in einer gesonderten Ausstellung mit dem Titel "Mikrowelten Zinnfiguren: Die Sammlung Alfred R. Sulzer" präsentiert.[108][109]

Wissenschaftliche Instrumente und pharmaziehistorische Sammlung

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Aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen – unter anderem gehört zu dieser Sammlung der Nachlass des Mathematikers und Astronomen Regiomontanus –, findet man hier Fernrohre, Uhren, Brillen, Weltmaschinen sowie Erd- und Himmelsgloben, darunter auch den ältesten erhaltenen Erdglobus von Martin Behaim aus dem Jahr 1492 (Martin Behaims Erdapfel). Seit 2023 gehört der Behaim-Globus zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Ferner sind medizinische und pharmazeutische Exponate zu sehen, aufbauend auf Deutschlands erster großer pharmaziehistorischer Sammlung, die der Apotheker Hermann Peters von 1883 an zusammengetragen hatte.[110]

Waffen und Jagdgeräte

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Waffen- und Jagdraum im Osten des Museums (Raum 47)

Die Sammlung umfasst rund 4000 Waffen. Eine vor 1399 entstandene Tannenbergbüchse ist die älteste datierbare Feuerwaffe der Welt.

  • Topfhelm – Funeralhelm der Familie Rieter von Kornburg aus der Allerheiligenkirche Kleinschwarzenlohe, Mitte 14. Jh. (W 2801)
Präsentation des Heiltumsschreins

Unter Essenwein (1866 ff.) konnte das Sammlungsgebiet der mittelalterlichen Schatzkunst, die auf den kirchlichen Kultus bezogenen Gerätschaften, eine gewisse Bedeutung erlangen; allerdings bestand der Zuwachs zunächst hauptsächlich aus Gipsabgüssen. Erst der Ankauf der Sammlung des Bremer Arztes Hermann Freiherr von Eelking (1818–1884) konnte 1880 den Wert dieser Abteilung deutlich steigern. Danach kamen nur noch Einzelstücke hinzu, zum Teil höchst bedeutende Objekte wie 1894 eines der seltenen karolingischen Vortragekreuze (das sogenannte Ardennenkreuz, wohl um 830), 1955 ein ottonisches Prachtevangeliar (der Codex aureus Epternacensis),[112] und 1978 eine hochromanische Armilla aus der Sammlung Robert von Hirsch.[113][114] Zu dieser Abteilung gehört auch der Heiltumsschrein, der ehemals die Reichskleinodien barg.

Die Stücke des neuzeitlichen Kunsthandwerks (16. bis 18. Jahrhundert) gehören vornehmlich dem profanen Bereich an; viele Gegenstände sind bereits seit dem 19. Jahrhundert Bestandteil des Museums, so italienische Majoliken der Renaissance beziehungsweise Fayence und Porzellan.

Gewerbemuseum und Design

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Das Bayerische Gewerbemuseum wurde 1869 gegründet, als private Initiative von zwei Nürnberger Industriellen, dem Bleistiftfabrikanten Johann Lothar von Faber sowie dem Maschinenbauunternehmer Theodor von Cramer-Klett. Bis 1987 bestand es als eigenständige Institution und wurde 1989 dem Germanischen Nationalmuseum angegliedert. Vorbild war das heutige Victoria & Albert-Museum in London bzw. das frühere South Kensington Museum. Unter den etwa 16.000 Objekten des Gewerbemuseums befinden sich viele interessante Stücke, die auf den Weltausstellungen von 1873 bis 1900 erworben werden konnten. Die Design-Sammlung umfasst ca. 1700 Objekte.[116][117]

Vom 28. November 2019 bis zum 27. September 2020 wurden die Geschichte und die Highlights des größten Leihgabenbestandes des Germanischen Nationalmuseums in der Jubiläumsausstellung: 150 Jahre Bayerisches Gewerbemuseum präsentiert.[118]

  • In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts revolutionierte der Tischlermeister Michael Thonet die Stuhlherstellung, indem er mit gebogenem Buchenholz (Bugholz) arbeitete. Sein Stuhl von 1859 setzt sich aus gerade einmal sechs Teilen zusammen und wurde zu einem großen Verkaufserfolg. Bis 1930 wurden 50 Millionen Stück produziert. Der Stuhl ist für die Zeit um 1850 sehr typisch, spiegelt er doch die Experimentierfreudigkeit des 19. Jahrhunderts wider.[116]
  • Zoologische Tafelwerke, wie sie 1899 der Jenaer Wissenschaftler Ernst Haeckel (1834–1919) publizierte, dürften u. a. Inspirationsquelle für Durchbrucharbeiten gewesen sein, die am Korpus dieser Bowle erkennbar sind. Die Kombination von Silber und Elfenbein findet sich häufig in den Arbeiten des damals führenden Kunstgewerblers Friedrich Adler. Die gezeigte Materialvielfalt ist kennzeichnend für die Stilepoche kurz vor dem Ersten Weltkrieg.[116]

Die volkskundliche Abteilung legt einen Schwerpunkt auf das ländliche Wohnen. Spielte die städtische Wohnkultur bereits von Anfang an eine zentrale Rolle, wurde dieser Sammlungsbestand erst in den Jahren 1890 bis um 1900 langsam aufgebaut.[119] Dies entstand aus dem Bedürfnis der Veranschaulichung ländlicher Lebenskultur als Gegenbewegung zur fortgeschrittenen Industrialisierung dieser Zeit. Neben Möbel, Bauteilen und Einrichtungs- sowie Alltagsgegenständen sammelte man auch Trachten aus dem gesamten deutschsprachigen Gebiet.[120] Inzwischen sind die Trachten in die Textilsammlung ausgegliedert worden. Den Grundstock der Sammlung bildet die vom Frankfurter Privatier Oskar Kling gestiftete Sammlung.[120]

Textilien und Schmuck

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Die bereits mit der Museumsgründung angelegte Sammlung ist eine der ältesten und bedeutendsten textilen Fachsammlungen. Mit mehr als 25.000 Objekten umfasst sie heute Textilien und Kleidung von der Spätantike bis zur Gegenwart. Besondere Schwerpunkte bilden spätmittelalterliche Bildteppiche sowie der Bestand frühneuzeitlicher Kleidung. Die kulturhistorisch breit angelegte und bis in die Gegenwart fortgeführte Kleidungssammlung geht weit über eine Modesammlung hinaus. Angeschlossen ist ihr die Schmucksammlung, deren Werke hauptsächlich aus dem 16. und 19. Jahrhundert stammen.[121]

  • Flinderhauben waren bei festlichen Anlässen Teil der patrizischen Standeskleidung. Der Name hat seinen Ursprung in den unzählig vielen „Flinderlein“, die mittels drahtverstärkten Stiften in das Seidengeflecht eingehängt wurden. Die Metallplättchen schlugen beim Tragen der Haube aneinander und klirrten. Dadurch sah man nicht nur, sondern hörte auch, dass es sich um eine Dame der Oberschicht handelte.[121]
  • Im späten 18. Jahrhundert kamen fließende Kleider mit hoher Taille in Mode, die sich an den antiken Statuen-Gewändern mit freiem Faltenwurf orientierten. Die Idee entsprang aus dem neuen bürgerlichen Menschenbild, dessen Ideale Natur und Klassik waren. Die „griechischen“ Kleider lösten die zuvor sehr eng geschnürte, gekünstelte Hofmode vorübergehend ab.[121][122]

Historische Bauteile (Architektur)

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Zu diesem Gebiet gehören so unterschiedliche Dinge wie bauplastische Fragmente (Kapitelle, Konsolen, Gewände), Brunnen, Treppen, Öfen oder Tapeten, aber auch nur einfache Backsteine und Dachziegeln. Großobjekte wie Kapellen in Teilen oder Stuben und Zimmer sind ebenso Teil dieser Sammlung. Pläne zur Architektur komplettieren diesen Bestand.

Hervorzuheben von den Objekten sind das Chörlein des Sebalder Pfarrhofs in Nürnberg, vor 1361[123] (seit 1902 im Museum, am originalen Standort durch eine Kopie ersetzt), und bedeutende Überbleibsel des Schönen Brunnens, 1385–1392 (ebenso am originalen Standort 1902 beziehungsweise nach 1945 durch eine rekonstruierte Kopie ersetzt).

Sonderausstellungen

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Ausstellungsplakat Horizonte (30.03. – 10. September 2023)
  • Das Germanische Nationalmuseum: Gründung und Frühzeit (14. Februar – 24. November 2002)
  • Mäzene, Schenker, Stifter: Das Germanische Nationalmuseum und seine Sammlungen (14. März – 12. Mai 2002)
  • Quasi Centrum Europae: Europa kauft in Nürnberg 1400–1600 (20. Juni – 6. Oktober 2002)
  • Ungeliebtes Inventar: Die Abgusssammlung des GNM (15. Dezember 2002 bis 30. März 2003)
  • Theaterdonner: Kostümentwürfe – Klarinetten – Kindertheater (19. Dezember 2002 bis 23. März 2003)
  • Heinz Trökes: Werke und Dokumente (24. April – 20. Juli 2003)
  • Gold und Kult der Bronzezeit (21. Mai – 7. September 2003)
  • In den hellsten Farben: Aquarelle von Dürer bis Macke (16. Oktober 2003 bis 8. Februar 2004)
  • Aderlass und Seelentrost: Mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln aus Berliner Sammlungen (13. November 2003 bis 15. Februar 2004)
  • Anti-Aging für die Kunst: Restaurieren – Umgang mit den Spuren der Zeit (1. April – 1. August 2004)
  • Guter Ton aus Bunzlau: Bunzlauer Geschirr im Germanischen Nationalmuseum (30. September 2004 bis 27. Februar 2005)
  • Faszination Meisterwerk: Dürer, Rembrandt, Riemenschneider (15. Oktober 2004 bis 25. Januar 2009)
  • Käufliche Gefühle: Freundschafts- und Glückwunschbillets des Biedermeier (28. Oktober 2004 bis 6. Februar 2005)
  • Buchschätze aus Jugendstil und Expressionismus: Gott grüß’ die Kunst (24. Februar – 29. Mai 2005)
  • Heinz-Günther Prager: Druckgraphik 1967–2003 (3. März – 29. Mai 2005)
  • Georg Tappert: Deutscher Expressionist (21. Juli – 23. Oktober 2005)
  • Mit Milchbrei und Rute: Familie, Schule und Bildung in der Reformationszeit (17. November 2005 bis 5. März 2006)
  • Schach dem König! Schachspiele von Max Söllner (25. November 2005 bis 5. November 2006)
  • Die Anfänge der europäischen Druckgraphik: Holzschnitte des 15. Jahrhunderts und ihr Gebrauch (15. Dezember 2005 bis 19. März 2006)
  • Die Macht des Silbers: Karolingische Schätze im Norden (26. Januar – 23. April 2006)
  • Was ist deutsch? Sonderausstellung zur FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft 2006 (2. Juni – 3. Oktober 2006)
  • Heisse Kufen: Schlittenfahren: Repräsentation, Vergnügen, Sport (16. November 2006 bis 11. März 2007)
  • Eisvogel trifft Klapperschlange: Zinnfiguren und Kinderbücher in der Aufklärung (30. November 2006 bis 22. April 2007)
  • Verborgene Schönheit: Spätgotische Schätze aus der Klarakirche in Nürnberg (10. Mai – 5. August 2007)
  • Weltberühmt und heiss begehrt: Möbel der Roentgen-Manufaktur in der Sammlung des GNM (8. Februar 2007 bis 10. Februar 2008)
  • Matisse Jazz: Das Musée Matisse zu Gast in Nürnberg (18. Juli – 4. November 2007)
  • Goldglanz und Silberstrahl: Nürnberger Goldschmiedekunst aus Meisterhand (20. September 2007 bis 13. Januar 2008)
  • Codex Aureus: Das Goldene Evangelienbuch von Echternach (22. November 2007 bis 30. April 2008)
  • Tier + Mensch (3. April – 4. Mai 2008)
  • 100 Meisterzeichnungen: Aus der Graphischen Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg (6. März – 8. Juni 2008)
  • Der Liebe Spiel: Zur Neupräsentation des »Spieleteppichs« in der Schausammlung Mittelalter (8. Mai 2008 bis 13. April 2009)
  • Heilige und Hasen: Bücherschätze der Dürerzeit (10. Juli – 12. Oktober 2008)
  • Enthüllungen: Restaurierte Kunstwerke von Riemenschneider bis Kremser Schmidt (19. Oktober 2008 bis 25. Januar 2009)
  • Kunst und Kalter Krieg: Deutsche Positionen 1945–1989 (28. Mai – 6. September 2009)
  • Der Allererste Struwwelpeter: Spielzeugsammlung des GNM (5. Juli – 30. September 2009)
  • Plakativ! Produktwerbung im Plakat (19. November 2009 bis 11. April 2010)
  • Wunderbare Bücherwelten: Moderne Druckkunst aus Hamburg (10. Dezember 2009 bis 11. April 2010)
  • Mythos Burg (8. Juli – 7. November 2010)
  • Reisebegleiter: Koffergeschichten von 1750 bis heute (9. Dezember 2010 bis 1. Mai 2011)
  • Die Frucht der Verheißung: Zitrusfrüchte in Kunst und Kultur (19. Mai – 11. September 2011)
  • Johannes Grützke: Die Retrospektive (24. November 2011 bis 1. April 2012)
  • Goldbrokat und Glitzerstein: Studioausstellung in der Dauerausstellung Spätmittelalter (29. März – 2. September 2012)
  • Merians Krönungswerk Die Wunderwelt der Tropen (Studioausstellung) (28. Februar 2012 bis 3. Februar 2013)
  • Der frühe Dürer: Die größte Dürer-Ausstellung seit 40 Jahren (24. Mai – 2. September 2012)
  • Tagträume – Nachtgedanken: Phantasie und Phantastik in Graphik und Photographie (25. Oktober 2012 bis 3. Februar 2013)
  • Wagner – Nürnberg – Meistersinger: Richard Wagner und das reale Nürnberg seiner Zeit (21. Februar – 2. Juni 2013)
  • Zünftig! Geheimnisvolle Handwerk 1500–1800 (21. März – 7. Juli 2013)
  • Aufbruch der Jugend: Deutsche Jugendbewegung zwischen Selbstbestimmung und Verführung (26. September 2013 bis 19. Januar 2014)
  • Rembrandt: Meister der Radierung (5. März 2013 bis 26. Januar 2014)
  • Die Gumbertusbibel: Goldene Bilderpracht der Romanik (1. Mai – 27. Juli 2014)
  • Wege in die Moderne: Weltausstellungen, Medien und Musik im 19. Jahrhundert (27. März – 21. September 2014)
  • Ausstellungsplakate 1882–1932 (15. Oktober 2013 bis 19. Oktober 2014)
  • Kunstwerke im Kleinformat (27. Januar 2014 bis 25. Januar 2015)
  • Von oben gesehen: Die Vogelperspektive (20. November 2014 bis 22. Februar 2015)
  • Die älteste Taschenuhr der Welt? Der Henlein-Uhrenstreit (4. Dezember 2014 bis 12. April 2015)
  • Monster: Fantastische Bilderwelten zwischen Grauen und Komik (7. Mai – 6. September 2015)
  • In Mode. Kleider und Bilder aus Renaissance und Frühbarock (3. Dezember 2015 bis 6. März 2016)
  • Zwischen Venus und Luther: Cranachs Medien der Verführung (21. Mai 2015 bis 22. Mai 2016)
  • Niederländische Zeichnungen: Neu entdeckte Werke aus dem Germanischen Nationalmuseum (18. Februar – 22. Mai 2016)
  • Der Deichsler Altar: Nürnberger Kunst um 1420 (5. Mai – 23. Oktober 2016)
  • Historische Modelle – Kunstwerke, Medien, Visionen (30. Juni 2016 bis 5. Februar 2017)
  • Bayerisch-tschechische Landesausstellung „Karl IV.“ (20. Oktober 2016 bis 5. März 2017)
  • Kriegszeit im Nationalmuseum 1914–1918 (24. November 2016 bis 26. November 2017)
  • Wache Tränen in Nächten: Neuerwerbungen Hannah Höch (1. Dezember 2016 bis 29. Januar 2017)
  • Luther, Kolumbus und die Folgen (13. Juli – 12. November 2017)
  • Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945 (26. Oktober 2017 bis 17. Juni 2018)
  • Peter Behrens. Das Nürnberger Intermezzo (30. November 2017 bis 6. Mai 2018)
  • Licht und Leinwand. Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert (10. Mai 2018 bis 9. September 2018)
  • Richard Riemerschmid. Möbelgeschichten (21. Juni 2018 bis 20. Januar 2019)
  • Luxus in Seide. Mode des 18. Jahrhunderts (5. Juli 2018 bis 6. Januar 2019)
  • Wanderland. Eine Reise durch die Geschichte des Wanderns (29. November 2018 bis 28. April 2019)
  • Helden, Märtyrer, Heilige. Wege ins Paradies (11. April 2019 bis 4. Oktober 2020)
  • Zeichen der Zukunft. Wahrsagen in Ostasien und Europa. (3. Dezember 2020 bis 5. September 2021)[124]
  • Europa auf Kur. Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos. (18. Februar 2021 bis 3. Oktober 2021)[125]
  • Hans Hoffmann – ein europäischer Künstler der Renaissance (12. Mai 2022 bis 21. August 2022)[126]
  • Horizonte. Geschichten und Zukunft der Migration (30. März 2023 bis 10. September 2023)[127]
  • Meisterwerke aus Glas (20. Juli 2023 – 17. März 2024)[128]
  • Papierarbeiten. Albers, Beuys, Ecker, Lenk, Ostermeyer, Penck, Polke, Richter, Rosenbach, Rückriem, Trockel (29. Februar 2024 – 26. Mai 2024)[129]

Die Bibliothek ist zugleich eine Sammlung wie auch eine öffentlich zugängliche Handbibliothek, die nunmehr in die Systematik integrierte Bibliothek des Gründers (Aufseß-Bibliothek) bildete dazu den Grundstock.

Im 19. Jahrhundert baute sich der Bestand hauptsächlich durch Freiexemplare der Verlage auf. Im 20. Jahrhundert ließ die Spendenfreudigkeit mehr und mehr nach. 1978 umfasste der Bestand ca. 400.000 Bände; Ende 2006 war ein Zuwachs auf über 650.000 Bände zu verzeichnen und zudem 1695 laufende Zeitschriften, 3380 Handschriften, etwa 1000 Inkunabeln sowie 3000 Drucke des 16. Jahrhunderts verfügbar.[130]

Unter anderem befinden sich im Bestand:

Folgende Privatsammlungen wurden als Depositum an das Museum geliehen:

Historisches Archiv

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Das Historische Archiv ist eine öffentliche Studiensammlung.[131] Seit der Gründung des Museums ist es für das Verwaltungsarchiv der Institution zuständig, hat jedoch zusätzlich einen eigenen Sammelauftrag, der seit 1852 mehrfach modifiziert wurde. Von Aufseß dachte dem Archiv die erste Stelle im Abteilungsgefüge des Museums zu. Es sollte die Aufgabe eines deutschen Zentralarchivs übernehmen, indem es nicht so sehr Originalunterlagen, sondern in erster Linie Kopien und Faksimiles von Inventaren und Archivalien (bis 1650) aufnehmen sollte. Dieses Projekt überforderte zur damaligen Zeit jedoch die Beteiligten; nur die Siegelabgusssammlung machte schnell gute Fortschritte.

Bald wandte man sich der Sicherung originaler Quellen zu, um zu verhindern, dass Pergament- und Papierdokumente einer Zweitverwertung (Blattgoldmacher, Papierhersteller) zugeführt würden. Dabei wollte man bewusst nicht in Konkurrenz zu den staatlichen Archiven treten, sondern man verstand sich in erster Linie als Auffangbecken für die verlustgefährdete Überlieferung von Personen, Familien oder Unternehmen. Das Archiv hat keinen Sprengel abgabepflichtiger Stellen (mit Ausnahme des Germanischen Nationalmuseums selbst), sondern sammelt kulturhistorisch relevante Überlieferung aus dem gesamten deutschen Sprachraum, für die keine anderweitige Abgabeverpflichtung besteht.

Die Bestände reichen heute unter anderem von Herrscher- und Privaturkunden (seit dem 10. Jahrhundert) über Adelsarchive wie das der Freiherren/Grafen von Wolkenstein-Rodenegg (13.–18. Jahrhundert) und Teile reichsstädtischer Archive, geistlicher und weltlicher Fürsten bzw. Korporationen bis hin zu Nachlässen bedeutender Persönlichkeiten und Autographen. Bedeutend sind auch die Quellen zur Geschichte des Germanischen Nationalmuseums selbst. Ein Teil der Bestände sind Deposita.

Übernommene Archivkörper wurden in der Regel nicht aufgelöst; allerdings wurden vornehmlich in den 1970er Jahren „Flurbereinigungen“ mit dem Ziel vorgenommen, versprengte Einzelstücke und Reste zuständigen Archiven zuzuführen. Die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens ist heute umstritten.

Seit 1966 ist auch das Deutsche Glockenarchiv ein Teil des Archivs.[132]

Deutsches Kunstarchiv

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Das seit dem 1. Januar 2008 umbenannte Deutsche Kunstarchiv wurde 1964 als Archiv für Bildende Kunst gegründet. Es beherbergt knapp 1.400 Vor- und Nachlässe von Künstlern, Kunstwissenschaftlern und -kritikern, wie auch von Institutionen wie Kunstvereinen und schriftliche Quellen aus dem Bereich der bildenden Kunst.[133] Zu nennen sind unter anderem die folgenden schriftlichen Nachlässe:

Vorlass

Neuzugänge werden im Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums mitgeteilt.

Institut für Kunsttechnik und Konservierung

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Das Institut betreut als Restaurierungsabteilung des Germanischen Nationalmuseums nicht nur die Sammlung des Museums, sondern steht auch Dritten zur Verfügung und trägt zur Forschungsarbeit des Museums bei.

Verlag des Germanischen Nationalmuseums

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Neben dem „Anzeiger“ erscheinen heute zwischen fünf und zehn Bände jährlich im hauseigenen Verlag. Bei großen Publikationen geht man aus Kostengründen und wegen besserer Vertriebsmöglichkeiten oft Kooperationen mit Fachverlagen ein.

Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum

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Das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum hat seinen Sitz im Germanischen Nationalmuseum und wird vom Museum und der Stadt Nürnberg getragen.

Stiftung zur Förderung und Fördererkreis des Germanischen Nationalmuseums

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Die Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums wurde mit Unterstützung der Hypovereinsbank gegründet und nahm am 14. Februar 2006 die Arbeit auf. Eine Zustiftung ist für jedermann ab 10.000 Euro möglich.

Initiiert vom Bundespräsidenten Theodor Heuss wurde 1954 der Fördererkreis des Germanischen Nationalmuseums gegründet, 1984 als Verein eingetragen. Knapp 400 Privatpersonen und Unternehmen (Stand: Mai 2021) unterstützen Ankäufe, Forschungsvorhaben, Ausstellungen, Publikationen sowie besonders förderungswürdige Sonderaktionen.

Größter privater Leihgeber des Museums ist die Merkelsche Familienstiftung, siehe Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung.

Marketing und Kommunikation

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Das Museum informiert über seine Projekte und Programme in unterschiedlichen Printmedien wie Flyer und Vierteljahresprogramm ebenso auf der Website, in Newslettern und auf seinen Social-Media-Kanälen. Alle drei Monate erscheint das zwölfseitige Heft KulturGUT in einer Auflage von 2.500 Exemplaren (Stand 2021). Dieses Heft liegt kostenfrei im Museum und an anderen Orten aus und ist zudem als PDF-Download verfügbar.[134] Im KulturGUT werden die monatlichen „Blickpunkt“-Objekte vorgestellt, die in der Info-Lounge des Museums zu sehen sind.

Regelmäßig führen Mitarbeiter des Museums und des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums durch die Ausstellungen.

Geschichte und Gesamtdarstellungen

  • Bernward Deneke, Rainer Kahsnitz (Hrsg.): Das Germanische Nationalmuseum. Nürnberg 1852–1977. Beiträge zu seiner Geschichte. Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 1978, ISBN 3-422-00684-2.
  • Georg Ulrich Großmann (Hrsg.): Das Germanische Nationalmuseum. Gründung und Frühzeit. (= Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung vom 14. Februar bis 24. November. 2002). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2002, ISBN 3-926982-86-1.
  • Frank Matthias Kammel, Claudia Selheim (Hrsg.): Kriegszeit im Nationalmuseum 1914–1918 (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum. Band 17; Ausstellungskatalog der gleichnamige Ausstellung vom 24. November 2016 bis 26. November 2017). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2016, ISBN 978-3-946217-02-2.
  • Christian Kohler: Ein ruhiges Fortbestehen? Das Germanische Nationalmuseum im „Dritten Reich“. Berlin/Münster 2011, ISBN 978-3-643-11349-8.
  • Annette Scherer: Mäzene, Schenker, Stifter. Das Germanische Nationalmuseum und seine Sammlungen. Beiträge der Sammlungsleiter, Gesamtkoordination und Redaktion Annette Scherer. (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum. Band 5 / Ausstellungskatalog der gleichnamige Ausstellung vom 14. Februar bis 24. November 2002). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2002, ISBN 978-3-926982-87-2.

Museumsführer und Publikationen zu den Schausammlungen

  • Rudolf Maria Bergmann: Museumsführer Franken. L & H Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-928119-29-X, S. 59–64.
  • Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (Hrsg.): Schatzkammer der Deutschen. Aus den Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 1982, DNB 820676527.
  • Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum. Führer durch die Sammlungen. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2.
  • Christoph Hahn, Siegmar Hohl (Hrsg.): Der große Museumsführer. Sammlungen zu Kunst, Kultur, Natur und Technik in Deutschland. Bassermann, Niedernhausen 2000, ISBN 3-8094-5013-8, S. 377–380.
  • Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.): Museen in Bayern – Ein Führer durch die bayerische Museumslandschaft. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2017, ISBN 978-3-422-07382-1, S. 348–349.
  • Klemens Mörmann (Hrsg.): Der deutsche Museumsführer in Farbe. Museen und Sammlungen in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main/Olten/Wien 1983, DNB 870131540, S. 745–747.
  • Tobias Springer, Martin Baumeister, Kathrin Vogelsang: Führer durch die Schausammlung Vor- und Frühgeschichte des Germanischen Nationalmuseums. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2010, ISBN 978-3-936688-50-4.
  • Peter Stepan (Hrsg.): Die deutschen Museen. Westermanns farbiger Führer durch alle bedeutenden Museen und Sammlungen. Westermann, Braunschweig 1983, ISBN 3-14-508854-8, S. 380–384.
  • Jutta Zander-Seidel: Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts. (= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums. Band 1). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2002, ISBN 3-926982-90-X.
  • Jutta Zander-Seidel, Daniel Hess, Frank Matthias Kammel, Ralf Schürer u. a.: Mittelalter. Kunst und Kultur von der Spätantike bis zum 15. Jahrhundert. (= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums. Band 2). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2006, ISBN 3-936688-21-4.
  • Daniel Hess, Dagmar Hirschfelder (Hrsg.): Renaissance.Barock.Aufklärung. Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. (= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums. Band 3). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2010, ISBN 978-3-936688-47-4.
  • Jutta Zander-Seidel, Anja Kregeloh (Hrsg.): Geschichtsbilder. Die Gründung des Germanischen Nationalmuseums und das Mittelalter. (= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums. Band 4). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-936688-87-0.

Neuere Bestandskataloge

  • Kurt Löcher: Die Gemälde des 16. Jahrhunderts. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 1997, ISBN 3-7757-0696-8.
  • Kurt Löcher: Die deutschen Gemälde des 16. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum. Nachträge zum Bestandskatalog. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. 2000, S. 103–118.
  • Claudia Maué: Die Bildwerke des 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum.
    • Teil 1: Franken. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-1712-3.
    • Teil 2: Bayern, Österreich, Italien, Spanien. Verlag Phillip von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3505-9.
  • Andreas Tacke: Die Gemälde des 17. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum. Verlag Phillip von Zabern, Mainz 1995, ISBN 3-8053-1713-1.
  • Daniel Hess, Dagmar Hirschfelder und Katja von Baum: Die Gemälde des Spätmittelalters im Germanischen Nationalmuseum

Spezialarbeiten zur Sammlungsgeschichte

  • Dietrich Hakelberg: Adliges Herkommen und bürgerliche Nationalgeschichte. Hans von Aufseß und die Vorgeschichte des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. In: Heinrich Beck u. a. (Hrsg.): Zur Geschichte der Gleichung „germanisch-deutsch“. Sprache und Namen, Geschichte und Institutionen. (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde – Ergänzungsbände. Band 34). de Gruyter, Berlin/ New York 2004, ISBN 3-11-017536-3, S. 523–576.
  • Birgit Jooss: Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum. In: Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.): Kunstchronik. Monatsschrift für Kunstwissenschaft, Museumswesen und Denkmalpflege. Jahrgang 61, Heft 7. Nürnberg 2008, S. 346–347.
  • August Essenwein: Das germanische Nationalmuseum, dessen Sammlungen, sowie der Bedarf zur programmgemäßen Abrundung derselben, Nürnberg 1884 (Google Books).

Periodika und Reihen

  • Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. (Jahrbuch seit 1852); Abstracts und Inhaltsangaben ab 1996.[136] Frühere Jahrgänge liegen auch online[137] vor.
  • Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum. 1997 ff. (Jahresgabe für Mitglieder, bis 2014 15 Bände).
  • KulturGUT. Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums. erscheint ab April 2004 vierteljährlich; auch online als PDF.[134]
  • monats anzeiger. Museen und Ausstellungen in Nürnberg. Erschien zwischen 1981 und 2004 monatlich; ist digitalisiert worden und liegt auch online[138] vor.

Kataloge zu den Sonderausstellungen

  • Thomas Eser, Stephanie Armer (Hrsg.): Luther, Kolumbus und die Folgen: Welt im Wandel 1500–1600. (= Katalog der gleichnamigen Ausstellung vom 13. Juli bis 12. November. 2017). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2017, ISBN 978-3-946217-06-0.
  • Daniel Hess, Thomas Eser (Hrsg.): Der frühe Dürer. (= Katalog der gleichnamigen Ausstellung vom 24. Mai bis 2. September. 2012). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-59-7.
  • Jutta Zander-Seidel (Hrsg.): In Mode. Kleider und Bilder aus Renaissance und Frühbarock. (= Katalog der gleichnamigen Ausstellung vom 3. Dezember 2015 bis 6. März. 2016). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2015, ISBN 978-3-936688-96-2.
  • Marie-Therese Feist, Michael Lackner u. Ulrike Ludwig (Hrsg.): Zeichen der Zukunft – Wahrsagen in Ostasien und Europa / Signs of the Future – Divination in East Asia and Europe. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Nürnberg 2021. ISBN 978-3-946217-27-5. Liegt auch online[139] vor.
  • Daniel Hess (Hrsg.): Europa auf Kur. Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos. Begleitband zur Ausstellung im Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg und im Kirchner Museum Davos, Nürnberg 2021, ISBN 978-3-946217-28-2.
  • Heike Zech (Hrsg.): Horizonte – Geschichte und Zukunft der Migration. Ausstellungskatalog. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2023, ISBN 978-3-946217-33-6.
Commons: Germanisches Nationalmuseum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Zander Seidel: Drum ist das germanische Museum ein National Museum, abgerufen am 30. Juni 2015.
  2. Nürnberg in Zahlen 2018. (PDF) In: nuernberg.de. Statistikamt der Stadt Nürnberg, abgerufen am 6. Juli 2018.
  3. Häufige Fragen. Abgerufen am 17. März 2024 (deutsch).
  4. Discover the World. Abgerufen am 17. März 2024.
  5. Nürnberg in Zahlen 2018. (PDF) In: nuernberg.de. Statistikamt der Stadt Nürnberg, abgerufen am 6. Juli 2018.
  6. Über uns. Abgerufen am 17. März 2024 (deutsch).
  7. Vier neue Kulturgüter aus Deutschland. In: tagesschau.de. Abgerufen am 18. Mai 2023.
  8. a b Erdglobus, sogenannter Behaim-Globus (WI1826) | Objektkatalog. Abgerufen am 17. März 2024.
  9. Häufige Fragen. Abgerufen am 17. März 2024 (deutsch).
  10. Über uns. Abgerufen am 17. März 2024 (deutsch).
  11. Forschung am Museum. Abgerufen am 17. März 2024 (deutsch).
  12. Startseite | Deutsche Tafelmalerei des Spätmittelalters. Abgerufen am 17. März 2024.
  13. Jörn Bahns: Die Museumsbauten von der Übernahme der Kartause im Jahre 1857 bis gegen 1910. In: B. Deneke, R. Kahsnitz (Hrsg.): Das Germanische Nationalmuseum. Nürnberg 1852–1977. 1978, S. 357 ff., hier 358 ff.
  14. Home. Abgerufen am 17. März 2024 (deutsch).
  15. a b c Deneke 1978, S. 81, 86.
  16. Deneke 1978, S. 89.
  17. Deneke 1978, S. 264.
  18. Deneke 1978, S. 266.
  19. Deneke 1978, S. 275, 281.
  20. Deneke 1978, S. 281.
  21. Deneke 1978, S. 270 f.
  22. Deneke 1978, S. 284.
  23. Außenstelle. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 1. Mai 2022.
  24. Der Kunsthistoriker Daniel Hess wird neuer Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. WDR, 20. Dezember 2018. (Memento vom 8. Juli 2018 im Internet Archive)
  25. Hess. Abgerufen am 15. Januar 2024 (deutsch).
  26. objektkatalog.gnm.de
  27. objektkatalog.gnm.de
  28. Bildnis der Barbara Dürer, geb. Holper; Felslandschaft mit Drachen (Außenseite) (Gm1160) | Objektkatalog. Abgerufen am 18. September 2021.
  29. Die Beweinung Christi. Epitaph der Nürnberger Familie Holzschuher (Gm165) | Objektkatalog. Abgerufen am 18. September 2021.
  30. objektkatalog.gnm.de
  31. objektkatalog.gnm.de objektkatalog.gnm.de
  32. objektkatalog.gnm.de
  33. objektkatalog.gnm.de
  34. objektkatalog.gnm.de
  35. objektkatalog.gnm.de
  36. objektkatalog.gnm.de
  37. objektkatalog.gnm.de
  38. objektkatalog.gnm.de
  39. objektkatalog.gnm.de objektkatalog.gnm.de objektkatalog.gnm.de
  40. objektkatalog.gnm.de
  41. objektkatalog.gnm.de
  42. objektkatalog.gnm.de
  43. objektkatalog.gnm.de
  44. objektkatalog.gnm.de
  45. a b objektkatalog.gnm.de
  46. objektkatalog.gnm.de
  47. objektkatalog.gnm.de
  48. objektkatalog.gnm.de
  49. objektkatalog.gnm.de
  50. objektkatalog.gnm.de
  51. objektkatalog.gnm.de
  52. objektkatalog.gnm.de
  53. objektkatalog.gnm.de
  54. objektkatalog.gnm.de
  55. objektkatalog.gnm.de
  56. objektkatalog.gnm.de
  57. objektkatalog.gnm.de
  58. objektkatalog.gnm.de objektkatalog.gnm.de
  59. objektkatalog.gnm.de
  60. objektkatalog.gnm.de
  61. objektkatalog.gnm.de
  62. objektkatalog.gnm.de
  63. objektkatalog.gnm.de;objektkatalog.gnm.de
  64. objektkatalog.gnm.de
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  66. objektkatalog.gnm.de
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  73. objektkatalog.gnm.de
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  78. objektkatalog.gnm.de
  79. objektkatalog.gnm.de
  80. objektkatalog.gnm.de
  81. objektkatalog.gnm.de
  82. objektkatalog.gnm.de
  83. a b Sammlung Vor- und Frühgeschichte. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 3. August 2016.
  84. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, S. 25 f.
  85. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 28–29.
  86. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg, S. 33 f.
  87. Sammlung: Alte Gerichtsbarkeit. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 27. Juli 2016.
  88. a b c Sammlung Skulptur bis 1800. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 3. August 2016.
  89. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2001, ISBN 3-926982-77-2, S. 56.
  90. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2001, ISBN 3-926982-77-2, S. 75.
  91. a b c Sammlung 20. Jahrhundert. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 28. Juli 2016.
  92. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 189.
  93. Dauerausstellung 20. Jahrhundert. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 13. Mai 2021.
  94. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 192 f.
  95. a b c Graphische Sammlung. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 21. Juli 2016.
  96. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, S. 217.
  97. Stefan Lieser: Musikstadt Köln? Ein Musikinstrumentenmuseum soll entstehen. In: Gitarre & Laute. 8, 1986, Heft 1, S. 28–35; hier: S. 31.
  98. Lexikon der Alten Musik auf BR-Klassik: Germanisches Nationalmuseum in: br-klassik.de, 3. Oktober 2020; abgerufen am 17. Mai 2021 (Lexikonartikel mit zusätzlichem Audiobeitrag inkl. Musikbeispielen)
  99. a b c Sammlung Musikinstrumente. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 27. Juli 2016.
  100. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 143.
  101. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 145 f.
  102. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 143 f.
  103. Münzkabinett. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 27. Juli 2016.
  104. Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 218.
  105. a b c Sammlung Spielzeug. Germanisches Nationalmuseum, abgerufen am 28. Juli 2016.
  106. a b Germanisches Nationalmuseum (Hrsg.): Germanisches Nationalmuseum – Führer durch die Sammlungen. Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-67-2, S. 207.
  107. Stiftung Zinnfiguren-Sammlung Alfred R. Sulzer – Stiftung Zinnfiguren-Sammlung Alfred R. Sulzer. Abgerufen am 2. Mai 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  108. Robin Schwarzenbach: Der Mann mit den 140 000 Zinnfiguren / Alfred Sulzers Sammlung von Spielsoldaten ist Zeugnis einer vergangenen Epoche – jetzt gibt er sein Lebenswerk nach Deutschland ab In: Neue Zürcher Zeitung vom 02. Mai 2024, Seite 13
  109. Mikrowelten Zinnfiguren. Abgerufen am 2. Mai 2024 (deutsch).
  110. Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Eine kluge Komposition aus Medizin, Pharmazie und Handwerk. (Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2: Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 129–130.
  111. Laut bald aufgetauchten Zweifeln sowie jüngsten Recherchen – so die Aussage des Museumsleiters (Deutschlandfunk, 4. Dezember 2014.) – ein Konglomerat aus dem Historismus.
  112. Anke Dörrzapf: Hoheit ließen einpacken. Juli 2003, archiviert vom Original am 2. Januar 2014; abgerufen am 23. Mai 2023.
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  123. Inventar des GNM
  124. Zeichen der Zukunft: Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum
  125. Europa auf Kur: Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum
  126. Hans Hoffmann: Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum
  127. Horizonte: Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum
  128. Meisterwerke aus Glas: Ausstellungswebseite, Germanisches Nationalmuseum
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