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„Aachen“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|erläutert die kreisfreie Stadt Aachen. Für weitere Bedeutungen siehe [[Aachen (Begriffsklärung)]].}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = DEU Aachen COA.svg
|Breitengrad = 50/46/31/N
|Längengrad = 06/05/02/E
|Lageplan = Aachen in AC (2009).svg
|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Aachen in der Städteregion Aachen
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
|Regierungsbezirk = Köln
|Landkreis = Städteregion Aachen
|Höhe = 175
|PLZ = 52062–52080
|Vorwahl = 0241, 02405, 02407, 02408
|Gemeindeschlüssel = 05334002
|LOCODE = DE AAH
|Gliederung = 7 [[Stadtbezirk]]e
|Adresse = Markt<br />52062 Aachen
|Website = [https://www.aachen.de/ www.aachen.de]
|Bürgermeister = [[Sibylle Keupen]]
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeisterin
|Partei = [[Parteiloser|parteilos]]
}}


[[Datei:Aachen aerial view 10-2017 img2.jpg|mini|hochkant=1.5|Luftbild von Aachen]]
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
[[Datei:Aachen Germany Imperial-Cathedral-01.jpg|mini|hochkant=1.5|Aachener Dom]]
! Wappen
[[Datei:AC Dom Rathaus.jpg|mini|hochkant=1.5|Aachener Rathaus]]
! Karte
|- bgcolor="#FFFFFF"
| align="center" | [[Bild:Stadtwappen_der_kreisfreien_Stadt_Aachen.png|140px|Wappen von Aachen]]
| align="center" | [[Bild:Karte Aachen in Deutschland.png|140px|Lage der kreisfreien Stadt Aachen in Deutschland]]
|-
! colspan="2" | Basisdaten
|- bgcolor="#FFFFFE"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Nordrhein-Westfalen]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Köln|Köln]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Landschaftsverband]]: || [[Landschaftsverband Rheinland|Rheinland]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Landkreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|50_46_30_N_06_05_03_E_type:city(256486)_region:DE-NW|50° 46' N, 06° 06' O}}
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Höhe]]: || 125–{{Höhe|410|DE-NN|link=true}}
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Flächeninhalt|Fläche]]: || 160,83 [[Quadratkilometer|km²]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Einwohner]]: || 258.208 ''<small>(31. Dezember 2006)</small>''
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Durchschnittsalter]]: || 39,4 Jahre ''<small>(14. Januar 2007)</small>''
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 1.609 Einwohner/km²
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]en: || 52062–52080 (alt: 5100)
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0241 / 02405 / 02407 / 02408
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || AC
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 05 3 13 000
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || 7 [[Stadtbezirk]]e<br />Haaren<br />Laurensberg<br />Soers<br />Richterich<br />Horbach<br />Aachen Süd<br />Aachen Stadt
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Markt<br />52058 Aachen
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Website: || [http://www.aachen.de/ www.aachen.de]
|-
! colspan="2" | Politik
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oberbürgermeister]]: || [[Jürgen Linden|Dr. Jürgen Linden]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Mehrheit im Stadtrat: || SPD-Grüne
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Schulden]]: || 618 Mio.&nbsp;€ <small>''(Stand: 31. Dezember 2002)''</small>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Arbeitslosenquote]]: || 11,0&nbsp;% <small>''(Mai 2007)''</small>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Ausländeranteil]]: || 17,7&nbsp;%
|-
! colspan="2" | Altersstruktur
|- bgcolor="#FFFFFF"
| 0–18 Jahre || 16,1&nbsp;%
|- bgcolor="#FFFFFF"
| 18–65 Jahre || 67,2&nbsp;%
|- bgcolor="#FFFFFF"
| ab 65 Jahre || 16,7&nbsp;%
|}


{{Audio|De-Aachen.ogg|'''Aachen'''}} (von [[altgermanisch]] ''Ahha'' „Wasser“, früher lateinisch ''Aquisgranum'' oder ''aquae Granni'', franz. ''Aix-la-Chapelle,'' niederl. ''Aken'', [[Luxemburgische Sprache|luxemb.]] ''Oochen'', [[Öcher Platt]]: ''Oche'') ist eine nordrhein-westfälische kreisfreie Kurstadt im [[Regierungsbezirk Köln]], die Mitglied des [[Landschaftsverband Rheinland|Landschaftsverbandes Rheinland]] ist. Aachen ist die westlichste deutsche Großstadt und zählt zu den [[Agglomeration|Verdichtungsräumen]] des Landes mit über 250.000 Einwohnern. Die Stadt ist für ihre Geschichte, die bis in die Jungsteinzeit zurück reicht, ihr kulturelles und architektonisches Erbes und bedeutenden Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem [[Karlspreis]], bekannt. 1890 überschritt die Einwohnerzahl erstmals die Grenze von 100.000, wodurch Aachen zu einer Großstadt wurde. Durch die Nähe zur Nordeifel sind sowohl der [[Nationalpark Eifel]] als auch größere Städte wie [[Düren]], [[Düsseldorf]] und [[Köln]] schnell erreichbar.
'''Aachen''' {{IPA|ˈaːxn̩|Tondatei=De-Aachen.ogg}} ([[Öcher Platt]]: ''Oche''; {{frS|Aix-la-Chapelle}} [{{IPA|ɛkslaʃaˈpɛl}}]; {{nlS|Aken}}; {{laSkl|[[Aquae Granni|Aquæ Granni]]}}) ist eine [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie]] [[Großstadt]] im [[Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälischen]] [[Regierungsbezirk Köln]]. Die ehemalige [[Reichsstadt]] ist Mitglied des [[Landschaftsverband Rheinland|Landschaftsverbandes Rheinland]] und nach dem [[Aachen-Gesetz (2008)|Aachen-Gesetz]] mit Wirkung vom 21.&nbsp;Oktober 2009 Verwaltungssitz der [[Städteregion Aachen]]. 1890 überschritt Aachen erstmals die Einwohnerzahl von 100.000 und ist seitdem die westlichste deutsche Großstadt. Aachen grenzt an die [[Niederlande]] und [[Belgien]].


Mit der [[RWTH Aachen|Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule]] (RWTH), seit 2007 im Rahmen der [[Exzellenzinitiative]] gefördert, verfügt Aachen neben weiteren Hochschulen über eine der größten und traditionsreichsten [[Technische Universität|technischen Universitäten]] Europas. Das Wahrzeichen der Stadt, der [[Aachener Dom]], geht auf die als Meisterwerk der [[Karolingische Renaissance#Architektur|karolingischen Baukunst]] geltende [[Pfalzkapelle]] der von [[Karl der Große|Karl dem Großen]] gegründeten [[Aachener Königspfalz]] zurück. Gemeinsam mit dem [[Aachener Domschatzkammer|Domschatz]] wurde der Dom im Jahr 1978 als erstes deutsches und als weltweit zweites [[Kulturdenkmal]] in die [[UNESCO-Welterbe]]liste aufgenommen. Die Stadt ist [[Bischofssitz]] des [[Bistum Aachen|Bistums Aachen]] und Austragungsort des alljährlich stattfindenden [[Pferdesport|Reitsportturniers]] [[CHIO Aachen]]. Ferner ist sie insbesondere durch die [[Aachener Printen]] als lokale Spezialität ein bedeutender Standort der deutschen Süßwarenindustrie.
Der Aachener Dom und sein Domschatz wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die [[UNESCO-Welterbe|Welterbeliste]] der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]] aufgenommen.


Bedingt durch die Grenzlage „im Herzen Europas“ finden sich zahlreiche kulturelle, besonders auch architektonische Einflüsse aus den Nachbarregionen, dem belgisch-niederländischen Raum. Wohl nicht zuletzt auch aufgrund dieses europäischen Charakters&nbsp;– schon zu Lebzeiten wurde Karl der Große, der Aachen zum politischen, kulturellen und spirituellen Zentrum [[Fränkisches Reich|seines Reiches]] machte, ''Pater Europae'' („Vater Europas“) genannt&nbsp;– wird hier seit 1950 jährlich der [[Karlspreis|Internationale Karlspreis]] für Verdienste um den [[Europäische Integration|europäischen Einigungsprozess]] an Persönlichkeiten des In- und Auslands verliehen.
Die Stadt ist Sitz der [[RWTH Aachen]], einer der größten und traditionsreichsten technischen Hochschulen Europas.


Aachen ist [[Heilbad|staatlich anerkanntes Heilbad]]<ref>[https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=21281&bes_id=478&val=478&ver=7&sg=0&aufgehoben=J&menu=1 ''Staatliche Anerkennung von Kurorten – Aachen (Monheimsallee und Burtscheid).''] – Erlass des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales vom 12. September 1974 — VI B 3 — 56.01.01.</ref><ref>Andrea Herch: ''Bad Aachen.'' In: Werner Käß, Hanna Käß (Hrsg.): ''Deutsches Bäderbuch.'' Gebrüder Borntraeger Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-510-65241-X, S. 207.</ref> für die Kurbereiche Monheimsallee und [[Burtscheid]] mit [[Aachener Thermalquellen|ihren ergiebigen Thermalquellen]]. In der städtischen Tourismuswerbung wird gelegentlich die Bezeichnung ''Bad Aachen'' verwendet; jedoch hat die Stadt niemals beantragt, das Prädikat ''Bad'' in ihren amtlichen Namen aufzunehmen.<ref>Es wird ganz allgemein angenommen, dass die Stadt Aachen auf die Möglichkeit, sich in ''Bad Aachen'' umzubenennen, vor allem deshalb verzichtet, weil sie dadurch ihre Stellung am Anfang alphabetischer Verzeichnisse verlieren würde. Ein archivarischer Beleg dafür konnte bisher nicht gefunden werden&nbsp;– möglicherweise, weil in dieser Frage in Aachen seit jeher solcher Konsens herrscht, dass es niemals zu einem gegenteiligen Antrag oder einer Stadtratsdebatte gekommen ist.</ref>
== Geographie ==
[[Bild:AachenGeog.JPG|thumb|Das Dreiländereck, an dem Belgien, die Niederlande und Deutschland aneinander grenzen, westlich von Aachen.]]
[[Bild:Aachen_vom_Lousberg.JPG|thumb|Blick vom Lousberg über Aachen mit Dom und Rathaus in der Bildmitte, 2003]]
Aachen liegt im [[Dreiländereck]] Deutschland–Belgien–Niederlande, etwa 30&nbsp;km nördlich des [[Hohes Venn|Hohen Venns]] in einer nach Nordosten geöffneten Mulde, in der die [[Wurm (Fluss)|Wurm]] zur [[Rur]] fließt. Die Stadt befindet sich im Einzugsbereich der [[Maas]], direkt in der [[Euregio Maas-Rhein]] am Fuß des [[Rheinisches Schiefergebirge|linksrheinischen Schiefergebirges]] ([[Eifel]]), das südlich der Stadt beginnt.


== Name ==
Der höchste Punkt im Stadtgebiet beträgt {{Höhe|410|DE-NN|link=true}} und liegt im äußersten Südosten der Stadt; der tiefste Punkt beträgt 125&nbsp;m ü. NN und liegt im Norden der Stadt an der Bundesgrenze. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87,7&nbsp;km, davon 23,8&nbsp;km Grenze zu Belgien und 21,8&nbsp;km Grenze zu den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6&nbsp;km, die größte West-Ost-Ausdehnung 17,2&nbsp;km.
[[Datei:NRW, Aachen - Rathaus 05.jpg|mini|Römer entdecken die heißen Quellen, Fresko von [[Alfred Rethel]] im Rathaus der Stadt]]


Der antike Name der Stadt ist nicht überliefert. Da Karl der Große seine Pfalz auf den Resten römischer Bäder gründete, darf das lateinische Wort ''aqua'' für „Wasser“ als Namensursprung angenommen werden. In [[latein]]ischen Texten des Mittelalters ist der Ort manchmal einfach als ''Aquae'' oder ''Aquis'' bezeichnet,<ref>„Aquae“ – ohne Zusatz – z.&nbsp;B. in Teilen der [[Fränkische Reichsannalen|Fränkischen Reichsannalen]].</ref> zunehmend aber als ''Aquisgrani''. Daher wird vermutet, dass der antike Name *[[Aquae Granni]] lautete und der Ort nach einer dem keltischen Gott [[Grannus]] geweihten Quelle benannt ist.<ref>Andreas Schaub: ''Gedanken zur Siedlungskontinuität in Aachen zwischen römischer und karolingischer Zeit.'' In: ''Bonner Jahrbuch.'' 208 (2008), S. 162; Hans Ulrich Nuber, Gabriele Seitz: ''Die Meilensteine des Caracalla aus dem Jahre 212 n. Chr. an der Straße nach (Aquae) Poebianae/Faimingen.'' In: Jörg Biel u. a. (Hrsg.): ''Landesarchäologie. Festschrift für Dieter Planck.'' (= ''Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg.'' Band 100). Stuttgart 2009, 319 f.</ref> Wegen der späten Überlieferung des Namens geht eine andere Theorie davon aus, dass ''Aquisgrani'' erst eine Schöpfung der lateinischen [[Kanzleisprache]] des [[Frankenreich|Fränkischen Reiches]] im 8. Jahrhundert ist.<ref>Andreas Schaub, Klaus Scherberich, Karl Leo Noethlichs, Raban von Haehling: ''Kelten, Römer, Merowinger.'' In: Stadt Aachen und Aachener Geschichtsverein (Hrsg.): ''Aachen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' Band 1: ''Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern.'' Aachen 2011, ISBN 978-3-87519-251-3, S. 256.</ref> So enthält der französische Name für Aachen ''(Aix-la-Chapelle)'' wie andere französische Städtenamen den auf das lateinische ''Aquis'' (Ablativ Lokativ Plural) zurückzuführenden Bestandteil ''Aix'', das sich sehr oft auf Thermalbäder bezieht.<ref>[[Albert Dauzat]], [[Charles Rostaing]], ''Dictionnaire étymologique des noms de lieu en France'', Paris, Librairie Guénégaud, 1979, ISBN 2-85023-076-6, S. 7ab</ref> Die Lage in der Nähe der romanisch-germanischen Sprachgrenze äußert sich auch in den Namen benachbarter Quellorte, [[Seffent]] (''septem fontes'', „sieben Quellen“) im Westen des Aachener Stadtgebietes und [[Duffenter]] (''duo fontes'', „zwei Quellen“) im Gebiet der Nachbarstadt [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]].
=== Nachbargemeinden ===
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Aachen. Sie werden im Uhrzeigersinn genannt, beginnend im Nordwesten:


Die Stadt ist staatlich anerkannte [[Kurstadt]] und kann den Zusatz ''[[Bad (Kurort)|Bad]]'' führen, siehe dazu den Abschnitt [[#Bad Aachen|Bad Aachen]].
[[Herzogenrath]], [[Würselen]], [[Eschweiler]], [[Stolberg (Rhld.)|Stolberg]] und [[Roetgen]] (alle [[Kreis Aachen]]); [[Raeren]], [[Kelmis]] und [[Plombières]] in Belgien ([[Lüttich (Provinz)|Provinz Lüttich]] in Belgien) sowie [[Vaals]], [[Gulpen-Wittem]], [[Simpelveld]], [[Heerlen]] und [[Kerkrade]] (alle [[Limburg (Niederlande)|Provinz Limburg]] in den Niederlanden).


In verschiedenen Sprachen wird die Stadt unterschiedlich bezeichnet. Die Bezeichnungen lehnen sich teils an den heutigen Namen an, beispielsweise {{nlS|Aken}}, {{lbS|Oochen}} oder {{ruS|Ахен}}, teils an den lateinischen Namen, zum Beispiel {{itS|Aquisgrana}}, {{esS|Aquisgrán}} oder {{plS|Akwizgran}}. Eine Ausnahme bildet {{frS|Aix-la-Chapelle}}, bei der der von aquis abgeleiteten Bezeichnung Aix (vgl. [[Aix-en-Provence]]) der Bezug auf die [[Aachener Pfalzkapelle]] folgt.
=== Stadtgliederung ===


== Geografie ==
Das Stadtgebiet gliedert sich in 7 Stadtbezirke mit je einer eigenen [[Bezirksvertretung]] und einem [[Bezirksvorsteher]] sowie einem eigenen [[Bezirksamt]]. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Die Stadtbezirke sind für statistische Zwecke teilweise in statistische Bezirke unterteilt. Diese haben eine zweistellige Nummer.
=== Lage ===
{{Panorama|Panorama Aachen beschriftet.jpg|1300|Blick vom Luisenhospital auf Jakobskirche, Lousberg, Rathaus, Dom und weitere charakteristische Gebäude der Stadt}}
[[Datei:Gewässer Euregio.svg|mini|Aachen liegt an der [[Wurm (Rur)|Wurm]]]]
Aachen liegt im Grenzgebiet zu den [[Niederlande]]n und [[Belgien]] ([[Euregio Maas-Rhein]]) am Nordrand der [[Eifel]] bzw. des [[Rheinisches Schiefergebirge|Rheinischen Schiefergebirges]]. Die Eifel und das [[Hohes Venn|Hohe Venn]] im Süden, weite Gebiete zwischen Niederrhein und Niedermaas sowie die [[Ardennen]] sind an Aachen angrenzende Landschaften. Nahe gelegene größere Städte sind [[Köln]], [[Düsseldorf]], [[Duisburg]], [[Bonn]], [[Mönchengladbach]], [[Krefeld]], [[Leverkusen]], [[Lüttich]] (Belgien), [[Maastricht]], [[Heerlen]] und [[Roermond]] (alle Niederlande). Außerdem grenzt Aachen im Norden und Osten an einen städtischen Verdichtungsraum, zu dem die Städte [[Herzogenrath]], [[Übach-Palenberg]], [[Alsdorf]], [[Baesweiler]] und [[Würselen]] nördlich, [[Eschweiler]] nordöstlich und [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]] östlich der Stadt gehören.


Aachen liegt im [[Dreiländereck]] Deutschland–Belgien–Niederlande im Zentrum der [[Euregio Maas-Rhein]], in einem nach Nordosten geöffneten Talkessel, in dem sich fast alle [[Aachener Bäche]] in der [[Wurm (Rur)|Wurm]] sammeln und zur [[Rur]] fließen. Das Stadtgebiet befindet sich somit im Einzugsgebiet der [[Maas]], direkt am Nordrand des [[Rheinisches Schiefergebirge|linksrheinischen Schiefergebirges]] ([[Eifel]]), etwa 30&nbsp;km nördlich des [[Hohes Venn|Hohen Venns]].
Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken
* Aachen-Mitte: 10 Markt, 13 Theater, 14 Lindenplatz, 15 St. Jakob, 16 Westpark, 17 Hanbruch, 18 Hörn, 21 Ponttor, 22 Hansemannplatz, 23 [[Soers]], 24 Jülicher Straße, 25 Kalkofen, 31 Kaiserplatz, 32 Adalbertsteinweg, 33 Panneschopp, 34 [[Rothe Erde]], 35 Trierer Straße, 36 [[Frankenberger Viertel|Frankenberg]], 37 [[Aachen-Forst|Forst]], 41 [[Beverau]], 42 [[Burtscheid]] Kurgarten, 43 Burtscheid Abtei, 46 Burtscheid Steinebrück, 47 Marschiertor, 48 Hangeweiher
* [[Aachen-Brand|Brand]]: 51 Brand
* [[Eilendorf]]: 52 Eilendorf
* [[Haaren (Aachen)|Haaren]]: 53 Haaren (mit [[Verlautenheide]])
* [[Kornelimünster/Walheim]]: 61 [[Kornelimünster]], 62 [[Oberforstbach]], 63 [[Walheim (Aachen)|Walheim]]
* [[Laurensberg]]: 64 [[Vaalserquartier]], 65 Laurensberg
* [[Richterich]]: 88 Richterich


Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst {{Höhe|410|DE-NHN|link=1}} und liegt im äußersten Südosten der Stadt im Stadtbezirk Aachen-[[Kornelimünster/Walheim]]. Der tiefste Punkt beträgt {{Höhe|125|DE-NHN}} und befindet sich im Norden der Stadt im Stadtgebiet [[Richterich]] am Schnittpunkt [[Amstelbach]]/Bundesgrenze zu den Niederlanden beim Bundesgrenzstein Nr. 225. Der Marktplatz in der Stadtmitte liegt auf einer Höhe von {{Höhe|175|DE-NHN}}.<ref>[https://geoportal.aachen.de/extern/?lang=de&basemap=nrwatlas&blop=1&x=294392.1154577&y=5628980.5933767&zl=20&hl=0&layers=nivp_pkt582d58cfc7157 Höhenfestpunkt 60685] im Geoportal Aachen, abgerufen am 25. März 2019</ref> Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87,7&nbsp;km, davon 23,8&nbsp;km Grenze zu Belgien und 21,8&nbsp;km zu den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6&nbsp;km, die größte West-Ost-Ausdehnung 17,2&nbsp;km.
Unabhängig von der amtlichen Kennzeichnung besteht Aachen aus 47 Stadtteilen, hier sortiert nach Stadtbezirken:
* Aachen-Mitte: Beverau, Bildchen, Burtscheid, Forst, Frankenberg, Grüne Eiche, Hörn, Lintert, [[Pontstraße|Pontviertel]], [[Preuswald]], Ronheide, Rothe Erde, Stadtmitte, Steinebrück, West
* Brand: Brand, Eich, Freund, Hitfeld, Niederforstbach
* Eilendorf: Eilendorf, Nirm
* Haaren: Haaren, Hüls, Verlautenheide
* Kornelimünster/Walheim: [[Friesenrath]], [[Aachen-Hahn|Hahn]], Kornelimünster, Krauthausen, [[Lichtenbusch]], Nütheim, Oberforstbach, Sief, Schleckheim, Schmithof, Walheim
* Laurensberg: [[Siedlung Huf|Huf]], Kronenberg, Laurensberg, [[Lemiers]], Orsbach, Seffent, Soers, [[Steppenberg]], Vaalserquartier
* Richterich: Horbach, Richterich


=== Bevölkerung ===
=== Nachbargemeinden ===
Folgende Städte und Gemeinden grenzen (im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend) an die Stadt Aachen:
Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt um das Jahr 1890 die 100.000-Grenze, wodurch Aachen zur [[Großstadt]] wurde. Heute leben hier über 250.000 Menschen.
* [[Städteregion Aachen]]: [[Herzogenrath]], [[Würselen]], [[Eschweiler]], [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]], [[Roetgen]]
* [[Provinz Lüttich]] (Belgien): [[Raeren]], [[Kelmis]], [[Plombières]]
* [[Provinz Limburg (Niederlande)|Provinz Limburg]] (Niederlande): [[Vaals]], [[Gulpen-Wittem]], [[Simpelveld]], [[Heerlen]], [[Kerkrade]]


=== Raumplanung ===
=== Stadtgliederung ===
[[Datei:Karte Stadtbezirke Aachens.png|mini|Stadtbezirke Aachens]]
Neben dem Infrastruktur- und Dienstleistungsangebot Aachens, besitzt die Stadt auch noch Fachkliniken und ein Universitätsklinikum ([[Universitätsklinikum Aachen|UK Aachen]]), verschiedene Theater (insbesondere das ''[[Theater Aachen]]''), Museen, Fach-und Hochschulen und Regionalbehörden. Somit ist Aachen ein [[Oberzentrum]].
[[Datei:Karte Aachen Stadtbezirke.png|mini|Stadtteile, statistische Bezirke und Ortsbezeichnungen Aachens]]

{{Hauptartikel|Stadtbezirke Aachens}}

Das Stadtgebiet gliedert sich in die sieben [[Stadtbezirk]]e [[Aachen-Mitte]], [[Brand (Aachen)|Brand]], [[Eilendorf]], [[Haaren (Aachen)|Haaren]], [[Kornelimünster/Walheim]], [[Laurensberg]] und [[Richterich]]. Jeder Stadtbezirk hat eine eigene [[Bezirksvertretung]] mit einem [[Bezirksvorsteher]] sowie ein eigenes [[Bezirksamt]]. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Einige der Stadtbezirke sind für statistische Zwecke in [[Statistischer Bezirk|statistische Bezirke]] unterteilt.

Die [[Gemarkungen Aachens]], die teilweise mit den Stadtbezirken übereinstimmen, bilden eine Unterteilung des Stadtgebiets für [[Kataster]]zwecke.

Unabhängig von diesen amtlichen Stadtgliederungen gibt es in Aachen zahlreiche weitere [[Ortsbezeichnung]]en für Stadtteile und -viertel, Ortschaften und Siedlungen, die allgemein als [[Ortsteile Aachens]] gelten.


=== Klima ===
=== Klima ===
[[Datei:Haus Grenzwacht - Verwaltungsgebäude der Stadt.jpg|mini|Wettersäule auf dem Hochhaus am Hauptbahnhof]]
[[Bild:Klimadiagramm-Aachen-Deutschland-metrisch-deutsch.png|thumb|Klimadiagramm von Aachen]]
Aachen und Umgebung gehören zur [[Gemäßigtes Klima|gemäßigten Klimazone]] und weisen ein ozeanisches Klima auf, d. h. feuchtes Wetter, milde Winter und relativ ausgeglichene Temperaturen. Durch die Lage nördlich der [[Eifel]] und des [[Hohes Venn|Hohen Venns]] ist die Niederschlagsmenge (im Schnitt 805 mm/Jahr) in Aachen aufgrund der vorherrschenden Westwetterlagen vergleichsweise höher als beispielsweise in Bonn (669 mm/Jahr).
Aachen und Umgebung gehören zur [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Klimazone]] und weisen ein ozeanisches Klima auf, mit feuchtem Wetter, milden Wintern und relativ ausgeglichenen Temperaturen. Durch die Lage nördlich der [[Eifel]] und des [[Hohes Venn|Hohen Venns]] ist die Niederschlagsmenge (im Schnitt 805&nbsp;mm/Jahr) in Aachen aufgrund der vorherrschenden Westwetterlagen vergleichsweise höher als beispielsweise in Bonn (669&nbsp;mm/Jahr). Ein weiterer Effekt der Lage am Nordrand der Eifel ist das Auftreten von [[Föhn]] bei südlichen Luftströmungen.

Auf Grund der Kessellage der Stadt kommt es häufiger zu [[Inversionswetterlage]]n. Einige Stadtteile sind [[stadtklima]]tisch durch einen flächenhaft ungünstigen Luftaustausch gekennzeichnet. Den zahlreichen Kaltluftschneisen, die stadtplanerisch möglichst frei von Bebauung bleiben sollen, kommt daher eine wichtige Bedeutung für das Stadtklima zu.<ref>[https://www.aachen.de/de/stadt_buerger/pdfs_stadtbuerger/pdf_umwelt/klimagutachten.pdf Gesamtstädtisches Klimagutachten, S. 17ff.; S.36], abgerufen am 29. Juli 2015</ref> Diese [[mesoklima]]tische, das Stadtklima regulierende Funktion erfüllen auch die Landschaftsschutzgebiete (LSG)<ref>{{Webarchiv | url=https://www.staedteregion-aachen.de/de/navigation/aemter/umweltamt-a-70/natur-und-landschaft/schutzgebiete/landschaftsschutzgebiet/ | wayback=20210104152954 | text=Städteregion Aachen (Hrsg.): Landschaftsschutzgebiete}}. Informationen im Internetportal der Städteregion.</ref> im [[Liste der Landschaftsschutzgebiete in der Städteregion Aachen|Aachener Raum]].

Bei austauschstarken Wetterlagen&nbsp;– Windstärken 3 ([[Beaufortskala]]) mit südlichen bis westlichen Windrichtungen&nbsp;– ist ein ausreichender Luftaustausch im Talkessel gewährleistet. Als Ventilationsbahnen dienen Bachtäler und Grünzüge entlang dieser Windrichtungen, also zum Beispiel das [[Johannisbach (Aachen)|Johannisbachtal]].<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 1. Absatz.'']</ref> Bei austauscharmen Wetterlagen (sog. neutrale Witterung) kann es zu lufthygienisch problematischen Situationen kommen. Bei diesen nur mittleren Austauschverhältnissen wehen schwache Winde aus nordöstlichen bis südwestlichen Richtungen, sodass insoweit Bachtäler mit einer solchen Ausrichtung wie z.&nbsp;B. das [[Beverbach (Wurm)|Beverbachtal]] eine wichtige Belüftungsfunktion erfüllen.<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 3. Und 4. Absatz.'']</ref> Problematisch sind allerdings stabile Hochdruckwetterlagen, also windschwache Schönwetterlagen mit hoher solarer Einstrahlung.<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 2. Absatz.'']</ref> Aufgrund der unzureichenden Luftströmungen kann die belastete Luft kaum noch durch Frischluft ersetzt werden. Für einen positiven Luftaustausch sorgt dann nur die in den Talkessel einfließende Kaltluft<ref>{{Webarchiv | url=http://www.klimaatlas.nrw.de/site/nav2/Groessen.aspx?P=4&M=2 | wayback=20170729005039 | text=''Klimaatlas NRW – Kaltluftabflüsse''}}</ref>, die sich nachts auf größeren stadtnahen Freiflächen bildet.<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Frisch- und Kaltluftzufuhr“, 1. Absatz.'']</ref> Derartige Kaltluftströme erfolgen beispielsweise über das Beverbachtal und die Erzbergerallee.<ref>[http://www.bi-dell.de/files/160627-KaltluftkarteAachen-RWTH.pdf Kaltluftkarte 2015]</ref>

Eine Besonderheit der [[Wettervorhersage]] für Aachen ist die [[Aachener Wettersäule]], eine etwa 11 Meter hohe Leuchtsäule auf dem Dach des Hochhauses [[Haus Grenzwacht]] am Hauptbahnhof, die durch die Leuchtfarbe ihrer Kugel und verschiedene Zeitverläufe des Leuchtens von Kugel und Schaft das für den nächsten Tag vorhergesagte Wetter anzeigt.

{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR =
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG =
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = [https://www.wetter.de/klima/datenbank/detail/id/10513 Klima Aachen] [https://www.wetter.de/wettervorhersage/49-2568-14/wetter-aachen.html Wetter Aachen]; [http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10501 wetterkontor.de]
| Überschrift =
| Ort = Aachen
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 4.5
| hmfeb = 6.2
| hmmär = 9.8
| hmapr = 13.8
| hmmai = 18.5
| hmjun = 21.5
| hmjul = 23
| hmaug = 23
| hmsep = 19.7
| hmokt = 15
| hmnov = 8.9
| hmdez = 5.5
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = −1.3
| lmfeb = −1.2
| lmmär = 1.1
| lmapr = 3.6
| lmmai = 7.6
| lmjun = 10.7
| lmjul = 12.4
| lmaug = 12.1
| lmsep = 9.5
| lmokt = 6.3
| lmnov = 2.4
| lmdez = −0.2
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 62.2
| nbfeb = 48.3
| nbmär = 63.6
| nbapr = 54.8
| nbmai = 73.5
| nbjun = 85.9
| nbjul = 84.3
| nbaug = 77.1
| nbsep = 61.6
| nbokt = 55
| nbnov = 55
| nbdez = 71.9
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 13
| rdfeb = 10
| rdmär = 13
| rdapr = 11
| rdmai = 12
| rdjun = 12
| rdjul = 11
| rdaug = 10
| rdsep = 10
| rdokt = 9
| rdnov = 12
| rddez = 13
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 1.7
| shfeb = 2.6
| shmär = 3.6
| shapr = 4.8
| shmai = 6.2
| shjun = 6.1
| shjul = 6.4
| shaug = 6.1
| shsep = 4.9
| shokt = 3.9
| shnov = 2.2
| shdez = 1.5
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan = 82
| lffeb = 79
| lfmär = 76
| lfapr = 72
| lfmai = 70
| lfjun = 72
| lfjul = 72
| lfaug = 74
| lfsep = 77
| lfokt = 80
| lfnov = 82
| lfdez = 83
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.&nbsp;ä.) für den jeweiligen Monat in °C -->
| wtjan =
| wtfeb =
| wtmär =
| wtapr =
| wtmai =
| wtjun =
| wtjul =
| wtaug =
| wtsep =
| wtokt =
| wtnov =
| wtdez =
}}

=== Geologie ===
[[Datei:Fels St. Adalbert Aachen.jpg|mini|Gefaltete [[Sandstein]]e und [[Tonstein]]e der [[Oberdevon#Untergliederung des Devon|oberdevonischen]] [[Condroz]]-[[Formation (Geologie)|Formation]] unterhalb von [[St. Adalbert (Aachen)|St. Adalbert]]]]
Der Untergrund von Aachen ist sehr heterogen aufgebaut. Die ältesten im Stadtgebiet auftretenden Gesteine sind [[Devon (Geologie)|devonische]] und [[karbon]]ische [[Sandstein]]e, [[Grauwacke]]n, [[Tonstein]]e und [[Kalkstein]]e. Die Gesteinsformationen gehören zum [[Rheinisches Schiefergebirge|linksrheinischen Schiefergebirge]] nördlich des [[Hohes Venn|Hohen Venn]]. Im [[Pennsylvanium|Oberkarbon]] sind diese Gesteinsschichten während der [[Variszische Orogenese|variszischen Gebirgsbildung]] eingeengt, gefaltet und überschoben worden. Nach der Auffaltung des variszischen Gebirges wurde das Gebiet über einen Zeitraum von 200 Millionen Jahren zunehmend eingeebnet.

Während der [[Kreide (Geologie)|Kreidezeit]] drang das Meer aus Richtung Nordsee bis an den Gebirgsrand bei Aachen vor und lagerte dabei Tone, Sande und [[Kreide (Gestein)|Kreidesedimente]] ab. Während die Tone, die unweit von Aachen in [[Raeren]] Grundlage einer bedeutenden [[Rheinische Keramik|Töpferindustrie]] waren, vorwiegend im Talkessel von Aachen zu finden sind, werden die Höhen des [[Aachener Wald]]es, des [[Schneeberg (Aachen)|Schneebergs]] und des [[Lousberg]]es von [[Oberkreide#Untergliederung der Kreide|oberkreidezeitlichen]] Sand- und Kreideablagerungen gebildet. Die jüngsten Sedimente, die überwiegend im Norden und Osten Aachens verbreitet sind, stellen [[tertiär]]e und [[Quartär (Geologie)|quartäre]] Fluss- und Windablagerungen dar.

Entlang der großen [[Überschiebung]]sbahnen der variszischen Gebirgsbildung&nbsp;– der Aachener und Burtscheider Überschiebung&nbsp;– treten heute im Stadtgebiet, an oberdevonische Kalksteine gebunden, die über 30 [[Aachener Thermalquellen|Aachener und Burtscheider Thermalquellen]] zutage. Den Untergrund von Aachen durchziehen darüber hinaus zahlreiche, auch heute zum Teil noch aktive [[Störung (Geologie)|tektonische Störungen]], die zum Störungssystem des Rurgrabens gehören. Dieses Störungssystem hat sich in der Vergangenheit in Aachen und der gesamten [[Erdbebengebiet Kölner Bucht|Kölner Bucht]] immer wieder durch [[Erdbeben]] bemerkbar gemacht, so etwa in den Jahren 823, [[Erdbeben bei Düren 1756|1756 bei Düren]] und [[Erdbeben von Roermond 1992|1992 bei Roermond]].

== Umweltschutz ==
In Aachen kommt neben dem Boden-, Gewässer-, Lärm-, Klima- und Landschaftsschutz auch der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der bestmöglichen Luftqualität besondere Bedeutung zu.<ref>[https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/index.html ''Umweltseite der Stadt Aachen.'']</ref>

=== Luftqualität ===
Die Talkessellage der Aachener Innenstadt, der dortige starke Verkehr und die fortschreitende Bebauung von Freiflächen wirken sich negativ auf die [[Lufthygiene]] aus.<ref>Aachener Nachrichten vom 13. Juli 2017, S. 15 „Bei der Luftreinhaltung fühlt sich die Stadt alleingelassen“, 2. Spalte</ref> So wiesen die EU-relevanten Schadstoffparameter [[Feinstaub]] (PM10) und insbesondere [[Stickoxide]] (NOx) an der Wilhelmstraße und am Adalbertsteinweg in den letzten Jahren und auch aktuell<ref>[https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/luft/immissionen/aktuelle-luftqualitaet/stickstoffdioxid-no2 ''Aktuelle Messwerte.'']</ref> z.&nbsp;T. hohe bis kritische Tages- bzw. Jahresmittelwerte auf.<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Lufthygiene“.'']</ref> Diese deutlichen Grenzwertüberschreitungen gelten als gesundheitsschädlich: Es drohen eine Zunahme von Allergien, Atemwegsinfekten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie ein Anstieg der Sterblichkeit. Besonders betroffen sind vorgeschädigte Personen z.&nbsp;B. mit Asthma sowie Kinder und Jugendliche.<ref>[https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftqualitaet_viertel/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftqualität in Wohnvierteln, unter „Feinstaub und Stickoxide“.'']</ref>

In den beiden Kurgebieten Burtscheid und Monheimsallee gelten gegenüber den allgemeinen EU-Grenzwerten für Feinstaub und Stickstoffdioxid erheblich höhere Anforderungen. Nachdem diese lange Zeit nicht erfüllt waren und deshalb sogar der Titel ''[[Heilbad]]'' in Gefahr war<ref>[http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/luftverschmutzung-der-titel-bad-ist-in-gefahr-1.609632 Aachener Nachrichten vom 3. Juli 2013 ''Luftverschmutzung: Der Titel „Bad“ ist in Gefahr.'']</ref>, belegten Untersuchungen aus 2016 eine Einhaltung der strengen [[Kurgebiet]]srichtwerte.<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Kurgebiete“.'']</ref>

Bei austauschstarken Wetterlagen ist ein ausreichender Luftaustausch im stark belasteten Talkessel gewährleistet. Bei austauscharmen Wetterlagen (sog. neutrale Witterung) kann es schon eher zu lufthygienisch problematischen Situationen kommen.
Problematisch sind allerdings stabile Hochdruckwetterlagen.

Im Rahmen eines [[Luftreinhalteplan]]s trat am 9. Oktober 2010 die [[Festbrennstoffverordnung]] mit einer Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2014 in Kraft.<ref>http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/festbrennstoff_verordnung/index.html</ref> 2015 wurden in den Bereichen Verkehr und Energie weitere Maßnahmen festgelegt. Auf Anweisung der Bezirksregierung Köln musste ab dem 1.&nbsp;Februar 2016 darüber hinaus eine Umweltzone eingerichtet werden; sie betrifft das Gebiet innerhalb des Aachener Außenrings.<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, am Anfang.'']</ref>

Seit Anfang 2017 bereitet die Bezirksregierung Köln die zweite Fortschreibung des Luftreinhaltungsplans Aachen vor.<ref>[https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/leistungen/abteilung05/53/luftreinhalteplaene ''Unterlagen zum Luftreinhalteplan Aachen.'']</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/luftreinhalteplaene/index.html | wayback=20170815024525 | text=''Kontakt zur Bezirksregierung Köln.''}}</ref> Einen zentralen Punkt bildet die Prüfung und etwaige Vorbereitung eines [[Dieselfahrverbot]]s.<ref>Aachener Nachrichten vom 13. Juli 2017, S. 22 „In Sachen Luftreinhaltung muss die Stadt nun schnell liefern“, vorletzte Spalte</ref> Hierauf ist eine beim VG Aachen anhängige Klage der [[Deutsche Umwelthilfe|Deutschen Umwelthilfe]] (DUH) gerichtet. Mit einem ähnlichen Petitum war die DUH bereits beim VG Düsseldorf und beim VG Stuttgart erfolgreich. Das [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgericht]] hat die dagegen eingelegten [[Sprungrevision]]en überwiegend zurückgewiesen.<ref>[https://www.bverwg.de/pm/2018/9 BVerwG-Pressemitteilung zum Dieselfahrverbot] vom 27.&nbsp;Februar 2018.</ref> Bei Erlass eines Dieselfahrverbots als Luftreinhaltemaßnahme sei jedoch die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Deshalb dürften etwa Euro-5-Fahrzeuge jedenfalls nicht vor dem 1.&nbsp;September 2019 mit Verkehrsverboten belegt werden. Zudem müsse es Ausnahmen zum Beispiel für Handwerker oder bestimmte Anwohnergruppen geben.

Ab November 2019 soll innerhalb des Alleenrings flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/regionales/nrw/article202526840/Aachen-bereitet-Tempo-30-gegen-Dieselfahrverbot-vor.html |titel=Aachen bereitet Tempo 30 gegen Dieselfahrverbot vor |werk=[[Die Welt|welt.de]] |datum=2019-10-26 |abruf=2019-10-26}}</ref>

=== Flächennutzungsplan ===
Aufgrund des hohen [[Flächenversiegelung|Versiegelungsgrades]] fordert das Umweltamt des Weiteren den Erhalt bzw. die Erweiterung aller innerstädtischen, größeren, offenen Grünflächen, um eine wirksame Frischluftversorgung nicht weiter zu gefährden.<ref>[https://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html ''Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Grünflächen“, 2. Absatz.'']</ref>

Die Stadtverwaltung erwägt im Zuge der geplanten Neuaufstellung des Flächennutzungsplans, mehrere Kaltluftentstehungsgebiete in Bauland umzuwandeln.<ref>[https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/planen_bauen/bauleitplanung/verfahren/_flaechennutzungsplan_neuaufstellung/2014-05-26_FNP-Bewertung-Pruefflaechen.pdf Prüfflächen, Stand: Sommer 2014].</ref> Dagegen haben sich hinsichtlich der Prüfgebiete Beverau, Schönthal und Grauenhoferweg im Sommer 2014 drei Bürgerinitiativen gebildet.<ref>Oliver Schmetz: [https://www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen/drei-buergerinitiativen-rund-um-die-beverau-1.886910 ''Drei Bürgerinitiativen rund um die Beverau.''] In: Aachener Zeitung vom 4. August 2014.</ref>

=== Schutzgebiete ===
Gemäß dem aktuell gültigen Landschaftsplan von 1988 sind von der Stadtfläche 451 ha in 12 Naturschutzgebieten sowie weitere 8131 ha im [[Landschaftsschutzgebiet Aachen]] geschützt. Ein neuer Landschaftsplan ist derzeit (2018) in Vorbereitung, anhand des Entwurfs<ref>{{Webarchiv | url=http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/planen_bauen/bauleitplanung/verfahren/lp_neuaufstellung/LP-Aachen_Band-1.pdf | wayback=20181205193355 | text=''Vorentwurf Landschaftsplan Aachen.'' Mai 2018}}</ref> wären dann 1857 ha in 32 NSGs und 8869 ha in 19 LSGs geschützt.

== Bevölkerung ==
Nach der ''amtlichen Statistik der Stadt Aachen vom 30. Juni 2022'' liegt die Einwohnerzahl bei 259.839, wovon 123.837 weiblich und 136.002 männlich sind.<ref>[https://offenedaten.aachen.de/dataset/einwohnerstatistik/resource/88677e77-67fd-4d89-8df0-89bf50aeb38f Einwohnerstatistik 30.06.2022.xlsx], auf dem open data portal der Stadt Aachen</ref>

Die [[Arbeitslosenquote]] im Stadtgebiet lag im März 2020 vor dem Beginn der bundesweiten Maßnahmen zur Eindämmung der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland]] bei 7,8 Prozent,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/aachen-dueren/content/1533736423442 |titel=Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren März 2020 |titelerg=Presseinformation |hrsg=[[Bundesagentur für Arbeit]] |datum=2020-03-31 |abruf=2020-09-01}}</ref> während der Pandemie stieg die Quote auf 9,0 Prozent im August.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/aachen-dueren/presse/arbeitsmarktreport-2020-42 |titel=Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren |titelerg=Presseinformation |hrsg=[[Bundesagentur für Arbeit]] |datum=2020-09-01 |abruf=2020-09-01}}</ref> Ende 2009 lag der [[Ausländer]]anteil in Aachen bei 13,6 Prozent.<ref name="StatJahrbuch2009">{{Cite web|title=Bevölkerungsstand|publisher=aachen.de|accessdate=2012-08-06|url=https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/aachen_profil/statistische_daten/bevoelkerungsstand/index.html}}</ref> Ein signifikanter Anteil der ausländischen Bewohner gehörte zu den Studierenden der international bekannten Bildungszentren Aachens.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaaagikx | wayback=20110614145316 | text=Internationalisierungsreport 2006 (RWTH Aachen, PDF)}}</ref>

=== Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Aachen}}
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Aachen.svg|mini|400px|[[Einwohnerentwicklung von Aachen|Einwohnerentwicklung]] 1500–2016]]

1855 hatte Aachen mehr als 50.000 Einwohner, nachdem diese Zahl zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch bei knapp 25.000 gelegen hatte. 1890 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Wenige Jahre später gemeindete sie die Kreisstadt [[Burtscheid]] aus dem [[Landkreis Aachen]] ein, worauf sie Sitz der Kreisverwaltung wurde; heute ist Aachen Sitz der Städteregion Aachen. Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt 1972 durch [[Eingemeindungen in die Stadt Aachen|mehrere Eingemeindungen]]&nbsp;– die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die amtliche [[Einwohnerzahl]] für Aachen nach Fortschreibung des [[Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen|Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen]] (IT.NRW) 258.208 (nur [[Wohnsitz (Deutschland)|Hauptwohnsitze]] und nach dem Abgleich mit den anderen [[Statistisches Landesamt|Landesämtern]]). Der im Vergleich zu den Vorjahren stärkere Anstieg der Bevölkerungszahl im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die [[Zweitwohnungsteuer]] einführte, welche insbesondere viele Studenten dazu veranlasste, ihren Zweitwohnsitz bei der Stadtverwaltung gegen einen Hauptwohnsitz einzutauschen. 2008 wurde mit 259.269 Einwohnern ein historischer Höchststand erreicht.

Im [[Liste der Großstädte in Deutschland|Vergleich der deutschen Großstädte]] weist Aachen bezogen auf den Zeitraum 2012/2013 mit 0,67 % einen durchschnittlichen Einwohnerzuwachs auf. Zum 30.&nbsp;Juni 2012 waren in Aachen 259.684 Einwohner gemeldet.<ref>{{Cite web|url=https://www.it.nrw.de/statistik/a/daten/amtlichebevoelkerungszahlen/rp3_juni12.html|title=Bevölkerung im Regierungsbezirk Köln|accessdate=2016-05-14|publisher=Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)|archiveurl=https://web.archive.org/web/20160514141120/https://www.it.nrw.de/statistik/a/daten/amtlichebevoelkerungszahlen/rp3_juni12.html|archivedate=2016-05-14}}</ref> Nach der Bevölkerungsprognose des LDS sollte die Einwohnerzahl bis zum Jahre 2025{{Zukunft|2025}} auf 282.500 anwachsen.<ref name="AZ-Einwohner">Aachener Zeitung vom 19. Juni 2008.</ref> Beim [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Zensus 2011]] stellte sich jedoch heraus, dass die bisher angenommene Einwohnerzahl deutlich zu hoch lag.<ref>{{Cite news|title=Volkszählung: Aachen ist der große Verlierer|work=[[Aachener Nachrichten]]|accessdate=2013-05-31|date=2013-05-31|url=http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/volkszaehlung-aachen-ist-der-grosse-verlierer-1.586695}}</ref> Die beim Zensus 2011 zum Stichtag 9.&nbsp;Mai 2011 ermittelte Einwohnerzahl beträgt 236.430.<ref name="Zensus 2011">{{Cite web|title=Bevölkerung der Stadt Aachen, Zensus 2011|publisher=Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik|accessdate=2013-05-31|url=https://ergebnisse.zensus2011.de/auswertungsdb/download?pdf=053340002002&tableId=0&locale=DE&gmdblt=1|archiveurl=https://web.archive.org/web/20131029190259/https://ergebnisse.zensus2011.de/auswertungsdb/download?pdf=053340002002&tableId=0&locale=DE&gmdblt=1|archivedate=2013-10-29}}</ref> Gegen diese Zählungsergebnisse hat unter anderem auch die Stadt Aachen Rechtsmittel eingelegt.<ref>Aachener Nachrichten vom 2. September 2015, Titelseite</ref> Mit einem Beschluss vom 26.&nbsp;August 2015 stoppte das Bundesverfassungsgericht in einem [[Normenkontrollverfahren]] die Löschung der im Rahmen des Zensus 2011 erhobenen Daten vorläufig für längstens sechs Monate, um den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, eine etwaige fehlerhafte Berechnung ihrer Einwohnerzahl gerichtlich effektiv überprüfen und gegebenenfalls korrigieren zu lassen.<ref>[https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2015/bvg15-063.html Pressemitteilung des BVerfG vom 1. September 2015]</ref> Am 19. September 2018 entschied das Bundesverfassungsgericht in einem weiteren Normenkontrollverfahren, dass die Methodik des Zensus 2011 verfassungsgemäß sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2018/bvg18-074.html |titel=Vorschriften über den Zensus 2011 verfassungsgemäß |titelerg=Pressemitteilung |hrsg=Bundesverfassungsgericht |datum=2018-09-16 |abruf=2018-11-25}}</ref> Das Verfahren der Stadt Aachen gegen das Land Nordrhein-Westfalen vor dem Aachener Verwaltungsgericht war bis zu dieser Entscheidung ruhend gestellt. Die Stadt Aachen erklärte nach dem Urteil des Verfassungsgerichts, dass sie prüfe, ob noch Aussichten auf Erfolg in diesem Verfahren bestünden.<ref>{{Internetquelle |autor=Robert Esser |url=https://www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen/verrechnet-stadt-aachen-verliert-millionen-euro_aid-33157699 |titel=Verrechnet? Stadt Aachen verliert Millionen Euro |werk=Aachener Zeitung |datum=2018-09-20 |abruf=2018-11-25}}</ref>

In der im Juli 2015 publizierten Studie zur Bevölkerungsprognose aus dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung<ref>{{Cite web|url=https://www.wegweiser-kommune.de/|title=Kommunale Daten: Demographischer Wandel. Bevölkerungsprognosen|accessdate=2016-05-14|publisher=wegweiser-kommune.de}}</ref> wurde die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung für Städte und Gemeinden ab 5.000 Einwohner sowie aller Landkreise berechnet. Nach dieser aktuellen Prognose wird die Einwohnerzahl Aachens in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und 2030 nur noch 231.310 betragen, was einem Bevölkerungsrückgang von 3,6 % entspricht.<ref>Aachener Zeitung vom 10. Juli 2015, S. 9 („Verliert die Region auf der ganzen Linie?“)</ref>


=== Aachener Platt ===
Ein weiterer Effekt der Lage am Nordrand der Eifel ist das Auftreten von [[Föhn]] bei südlichen Luftströmungen.
Der Lokaldialekt der Stadt, das [[Öcher Platt|Aachener Platt]] bzw. in der Eigenbezeichnung ''Öcher ({{IPA|[ˈœʃʌ]}}) Platt'', gehört der [[Ripuarische Dialekte|ripuarischen Sprachgruppe]] an.
<br style="clear:both;" />


== Geschichte ==
== Geschichte ==
''Hauptartikel:'' [[Geschichte der Stadt Aachen]]
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Aachen}}
Aachen ist bekannt für seine Geschichte und das damit verbundene kulturelle, architektonische und [[Archäologie|archäologische]] Erbe. Einst eine [[Kelten|keltische]] Siedlung, die später im Zuge der [[Kolonisation]] durch römische Pioniere unter anderem mit einem religiösen Kult- sowie einem mehrere [[Thermalbad|Thermalbäder]] umfassenden Thermenbezirk ausgestattet wurde und so bereits seit der [[Antike]] von einer hochstehenden [[Badekultur]]&nbsp;– wie auch sonst einem hohen Lebensstandard&nbsp;– geprägt war, wurde der ''[[vicus]]'' nach dem Abzug der römischen Truppen um das 5.&nbsp;Jahrhundert von [[Franken (Volk)|Franken]] [[Germanisierung|germanisiert]]. Es folgte eine Zeit der Sesshaftwerdung unter zunächst [[Merowinger|merowingischer]], dann [[Karolinger|karolingischer]] Herrschaft. Mit der Vollendung der [[Aachener Königspfalz|karolingischen Pfalzanlage]] am Übergang zum 9.&nbsp;Jahrhundert erfolgte die endgültige Konstituierung als königliche Hauptresidenz des von Karl dem Großen regierten [[Frankenreich|fränkischen Reichs]], das zu dieser Zeit seine größte Ausdehnung erfuhr. Aachen, das 1166 durch Kaiser [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I. Barbarossa]] mit dem ''Karlsprivileg'' das [[Stadtrecht]] verliehen bekam und [[Freie und Reichsstädte|Reichsstadt]] wurde, diente vom [[Frühmittelalter|frühen Mittelalter]] bis 1531 als [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|Krönungsort]] zahlreicher [[römisch-deutscher König]]e und [[römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]].


=== Vorgeschichte und Antike ===
[[Bild:Aachener dom altarraum.jpg|thumb|Der Altarraum des Aachener Doms]]
Das Gebiet um Aachen wurde spätestens während der [[Jungsteinzeit]] (Neolithikum) zwischen 3000 und 2500 v.&nbsp;Chr. von einer bäuerlichen Bevölkerung bewohnt. Von Angehörigen dieser Kultur wurde auf dem [[Lousberg]] [[Feuerstein]] abgebaut und Ausgrabungen im Aachener Elisengarten, die in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre stattfanden, lassen eine Besiedlung im Neolithikum vermuten. Indirekte Hinweise auf einen früheren Abbau seit der [[Altsteinzeit]] (Paläolithikum) lieferten verschiedene Funde von [[Artefakt (Archäologie)|Artefakten]] aus Lousberg-Feuerstein in der [[Niederrheinische Bucht|Niederrheinischen Bucht]] und im Rheintal.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas R. Kraus |Hrsg=Aachener Geschichtsverein |Titel=Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern |Sammelwerk=Aachen: Von den Anfängen bis zur Gegenwart |Verlag=Mayersche Buchhandlung |Ort=Aachen |Datum=2011 |ISBN=978-3-87519-251-3 |Seiten=205}}</ref> In der [[Bronzezeit]] und der frühen [[Eisenzeit]] war Aachen von [[Kelten]] besiedelt, wie [[Hügelgrab|Hügelgräber]] im [[Aachener Wald]] und die Ausgrabungen im Aachener Elisengarten belegen.
Das Gebiet um Aachen wurde schon vor langer Zeit besiedelt. Bereits im [[Neolithikum]] (der Jungsteinzeit) zwischen 3000 und 2500 v.&nbsp;Chr. wurde auf dem [[Lousberg]] [[Feuerstein]] abgebaut. In der [[Bronzezeit]] und der frühen [[Eisenzeit]] war Aachen von [[Kelten]] besiedelt, wie [[Hügelgrab|Hügelgräber]] im [[Aachener Wald]] beweisen. Nach den Kelten siedelten die [[Römisches Reich|Römer]] an den warmen Quellen. Ein römisches Militärbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt. Zeugnisse späterer Besiedlung sind [[Fränkisches Reich|fränkische]] Gräber aus dem 7. Jahrhundert.


Nach den Kelten siedelten die [[Römisches Reich|Römer]] an den [[Aachener Thermalquellen|warmen Quellen]]. Ein römisches Heilbad ist im 1.&nbsp;Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archaeologie-aachen.de/DE/Geschichte/Epochen/Roemerzeit/Aachen_Roemische_Baederstadt/index.html |titel=3D-Rekonstruktion der Münstertherme |abruf=2012-10-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200120141233/http://www.archaeologie-aachen.de/DE/Geschichte/Epochen/Roemerzeit/Aachen_Roemische_Baederstadt/index.html |archiv-datum=2020-01-20 |offline=1}}</ref> Nach den Ausgrabungsergebnissen ist davon auszugehen, dass es seit Christi Geburt eine durch die Römer angelegte Stadtbebauung in der Größe von zirka 25 Hektar gab&nbsp;– später [[Aquae Granni]] genannt. Auch in der [[Spätantike]] ging in Aachen der Betrieb der römischen Bäder weiter.<ref>Andreas Schaub: ''Aachen in römischer Zeit aus archäologischer Sicht.'' In: [[Raban von Haehling]], Andreas Schaub (Hrsg.): ''Römisches Aachen.'' Regensburg 2013, ISBN 978-3-7954-2598-2, S. 162–168.</ref>
Der fränkische König [[Pippin der Jüngere]] baute in Aachen einen Hof und sorgte für die erste schriftliche Erwähnung Aachens 765 als ''Aquis villa.'' Pippins Sohn Karl, später [[Karl der Große]] genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof, den er zu seiner Residenz wählte und zu einer [[Pfalz (Palatium)|Kaiserpfalz]] mit [[Palast]] (an dieser Stelle steht heute das Rathaus) und Kapelle, der so genannten [[Pfalzkapelle]], ausbaute (heute der [[Aachener Dom]]).


=== Frankenzeit ===
Karls Sohn, [[Ludwig der Fromme]], wurde 813 in Anwesenheit seines Vaters im Obergeschoss der Pfalzkapelle zum Mitkaiser gekrönt. Karl der Große wurde am 28. Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung erfolgte Mitte des 9. Jahrhunderts in der Aachener Pfalzkapelle. [[Lothar I. (Lothringen)|Lothar I.]], der älteste Enkel Karls des Großen, krönte sich hier zum Kaiser.
[[Datei:Deutschland 2 Euro - Karl der Große Sonderprägung - Motiv.png|mini|2-Euro-Gedenkmünze zum 1275. Geburtstag Karl des Großen (2023)]]
[[Datei:Palais d'Aix-la-Chapelle.svg|mini|Modell der Kaiserpfalz]]
[[Datei:Aachen, Innenarchitektur der Pfalzkapelle.jpg|mini|Oktogon des Aachener Doms]]


Ausgrabungen am Elisengarten 2008/2009 ergaben, dass Aachen auch in der Zeit nach dem Abzug der Römer Ende des 4., Anfang des 5. Jh. bis 700 durchgängig besiedelt war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aachen.de/de/stadt_buerger/planen_bauen/stadtentwicklung/innenstadt/abgeschlossen/elisengarten/archaeologie/index.html |titel=Archäologische Arbeiten |hrsg=Stadt Aachen |abruf=2017-02-06}}</ref>
[[Otto I.]] wurde 936 n.&nbsp;Chr. in Aachen zum ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt blieb damit für die nächsten 600 Jahre Krönungsort der deutschen Könige. Bis 1531 wurden 31 deutsche Könige im Dom zu Aachen (oder: Aachener Münster) gekrönt, der letzte war [[Ferdinand I.]] 1165 n.&nbsp;Chr. lässt [[Friedrich I.|Friedrich I. (HRR)]], genannt Barbarossa, Karl den Großen heilig sprechen. Ein Jahr später erhielt Aachen die [[Stadtrechte]] sowie das [[Marktrecht|Markt-]] und [[Münzrecht]] und wurde eine [[freie Reichsstadt]]. Aus dieser Zeit stammt der Adler im Stadtwappen.


Zeugnisse späterer Besiedlung sind [[Fränkisches Reich|fränkische]] Gräber aus dem 7. Jahrhundert. Der fränkische König [[Pippin der Jüngere]] baute in Aachen einen Hof und sorgte 765 für die erste schriftliche Erwähnung Aachens als ''Aquis villa''. Allerdings ist das karolingische Aachen vor der Blütezeit unter Karl dem Großen bisher nicht fassbar. Die Keramik, so wird angenommen, stand in römischer Tradition und wird daher fälschlicherweise als römisch identifiziert,<ref>Christoph Keller: ''Archäologische Forschungen in Aachen. Katalog der Fundstellen in der Innenstadt und in Burtscheid.'' Zabern, Mainz 2004, S. 48 f.</ref> das bisherige Fehlen archäologischer Nachweise für karolingische Wohnhäuser&nbsp;– die [[Einhard]] neben einem Friedhof erwähnt&nbsp;– wird durch die Übernahme noch intakter römischer Bauten erklärt.<ref>Harald Müller, Judith Ley, [[Frank Pohle]], Andreas Schaub: ''Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit.'' In: Thomas R. Kraus (Hrsg.): ''Aachen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' Bd. 2: ''Karolinger – Ottonen – Salier 765-1137.'' Mayersche, Aachen 2013, S. 323.</ref>
Der Bau des ersten Teils der Stadtmauer wurde 1171 n.&nbsp;Chr. begonnen, der äußere Mauerring wurde 86 Jahre später angelegt, dessen Bauzeit ca. 100 Jahre dauerte. Erst 1841 wurde die erste Wohnbebauung außerhalb des alten Stadtwalls erbaut; das Bahnhofsviertel und die Theaterstraße entstanden.


Pippins Sohn Karl, später [[Karl der Große]] genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof. Schon im Winter 768/69 überwinterte er erstmals dort.<ref>Caspar Ehlers: ''Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 134.</ref> Er weilte in seinen späten Jahren immer häufiger dort und baute ihn zu einer [[Königspfalz|Kaiserpfalz]] mit [[Palast]] und Kapelle, der sogenannten [[Pfalzkapelle]] aus. An der Stelle des Palastes befindet sich heute das [[Aachener Rathaus|Rathaus]], die Kapelle wurde zum [[Aachener Dom]].<ref>Zusammenfassend vgl. Harald Müller, Andreas Schaub: ''Die Pfalzsiedlung. Aachen in karolingischer Zeit.'' In: Frank Pohle (Hrsg.): ''Karl der Große – Charlemagne. Orte der Macht. Essays.'' Sandstein, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-092-5, S. 246–253.</ref>
Aachen fiel nach sechsmonatiger Belagerung 1248 n.&nbsp;Chr. an [[Wilhelm von Holland]], der hier zum König gekrönt wurde. Die Belagerung führte nur deshalb zum Erfolg, weil die Belagerer das Wasser der in den Talkessel fließenden Bäche unterhalb der Stadt aufstauten und damit die Stadt unter Wasser setzten.<ref>Kölner Königschronik VIII zu 1248; Continuation de Guillaume de Tyr – dite du manuscript de Rothelin, Kap. 39</ref>


Karls Sohn [[Ludwig der Fromme|Ludwig]] wurde 813 in Anwesenheit seines Vaters im Obergeschoss der Pfalzkapelle zum Mitkaiser gekrönt. Karl der Große wurde am 28.&nbsp;Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung fand Mitte des 9.&nbsp;Jahrhunderts in der Aachener Pfalzkapelle statt. [[Lothar I. (Frankenreich)|Lothar I.]], der älteste Enkel Karls des Großen, krönte sich hier zum Kaiser. Karl III. und Arnulf sind in Aachen allerdings nicht mehr nachweisbar. Erst mit Otto&nbsp;I. nahm die Nutzung der Pfalz wieder deutlich zu&nbsp;– eine Entwicklung, die nach Heinrich II. erneut abbrach.<ref>Caspar Ehlers: ''Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 138 f.</ref>
1258 n.Chr. wurde erstmalig der [[Tuchwalker]] erwähnt. Die Tuchfabrikation war jahrhundertelang der wesentlichste Wirtschaftsfaktor Aachens.
Für politischen Ausbau wurde 1330 entschieden, das [[Aachener Rathaus]] zu bauen, was 19 Jahre bis zu seiner Fertigstellung benötigte. Politisch eingebunden wurde Aachen auch 1500, wo Aachen Teil des [[Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis|Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises]] wurde.
Für mehr Leben in der Stadt und mehr Tourismus sorgte die Gründung der [[Aachener Heiligtumsfahrt]].


=== Heiliges Römisches Reich ===
1601 beschloß man erstmals, eine Einwohnerzählung der Stadt Aachen durchzuführen, die ergab, dass 14.171 Einwohner in Aachen lebten, wovon jedoch nur 2.829 [[Bürger]] waren.
[[Otto I. (HRR)|Otto I.]] wurde 936 in Aachen zum ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt blieb damit für die nächsten 600&nbsp;Jahre [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|Krönungsort der deutschen Könige]] („sedes regia“). Bis 1531 wurden 30 deutsche Könige im Aachener Münster, dem heutigen Dom, gekrönt; der letzte war [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] Nachdem der Gegenpapst [[Paschalis III.]] Karl den Großen 1165 heiliggesprochen hatte, erhielt Aachen am 8. Januar 1166 als ''caput civitatum'' („Haupt der Städte“) und als ''caput et sedes regni Theutonici'' („Haupt und Sitz des Deutschen Königreichs“<ref>Diese Übersetzung liefert etwa Bernd Remmler: ''Spurensuche, die Karolinger. Die verschwundenen Paläste Karls des Großen.'' Berlin 2010, S. 81.</ref> – sic!) durch einen als ''Karlsprivileg'' bezeichneten [[Freibrief|Freiheitsbrief]] Kaiser [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich Barbarossas]] die [[Stadtrecht]]e sowie das [[Marktrecht|Markt-]] und [[Münzrecht]] verliehen und wurde eine [[Freie und Reichsstädte|Reichsstadt]].<ref>Amalie Fößel: ''Quasi centrum Europae. Warum es im mittelalterlichen deutschen Reich keine Hauptstadt gab.'' In: ''Unikate Universität Duisburg Essen.'' Band 34, Essen 2009, ISBN 978-3-934359-34-5, S. 50.</ref> Seine Einwohner wurden von der [[Lehnswesen|Lehenshörigkeit]] befreit. Aus dieser Zeit stammt der [[Reichsadler]] im Stadtwappen. Am 29.&nbsp;Juli 1215 bestätigte Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] der Stadt Aachen alle Rechte, die sie seit Karl dem Großen erhalten habe.<ref>Joseph Berchtold: ''Die Entwicklung der Landeshoheit in Deutschland in der Periode von Friedrich II. bis einschlüssig zum Tode Rudolfs von Habsburg, staatsrechtlich erörtert.'' (Habilitationsschrift) München 1863, [http://books.google.de/books?id=DgATAAAAYAAJ&pg=PA108 S. 108–109].</ref>


[[Bild:Aachen-Kupferstich-Merian.png|thumb|Aachen um 1647]]
[[Datei:Aachen-Stadtansicht-Merian-1645.png|mini|Aachen mit seinen zwei Stadtmauern, Merian 1645]]


Der Bau der [[Stadtmauer Aachen#Innere Stadtmauer|inneren Stadtmauer]] geht auf Kaiser Barbarossa zurück; sie wird deshalb bis heute Barbarossamauer genannt. Mit ihrem Bau wurde 1171 begonnen. Sie verläuft ungefähr entlang des heutigen Grabenrings. 1248 fiel Aachen nach sechsmonatiger Belagerung an [[Wilhelm von Holland]], der hier zum König gekrönt wurde. Die Belagerung hatte nur deshalb Erfolg, weil die Belagerer das Wasser der Bäche bei ihrem Austritt aus dem Talkessel östlich der Stadt aufstauten und damit einen großen Teil des damals ummauerten Stadtgebiets unter Wasser setzten.<ref>Kölner Königschronik VIII zu 1248; Continuation de Guillaume de Tyr – dite du manuscript de Rothelin, Kap. 39, siehe auch [[:Datei:Carl Rhoen Belagerung Aachens 1248.png|diese Karte]]</ref> [[Richard von Cornwall]], der 1257 in Aachen gekrönt wurde, förderte den Bau des [[Stadtmauer Aachen#Äußere Stadtmauer|äußeren Mauerrings]], dessen Bauzeit etwa 100&nbsp;Jahre betrug. Er verlief entlang des Alleenrings und wies elf Stadttore und 22 Türme auf. Erst 1841 wurde die erste Wohnbebauung außerhalb der durch diese Mauern umgebenen [[Aachener Altstadt|Altstadt]] errichtet; das Bahnhofsviertel und die [[Theaterstraße (Aachen)|Theaterstraße]] entstanden.
Am 2. Mai 1656 brach in der Backstube des Bäckers Peter Maw an der Jakobskirche ein Feuer aus, das fast das ganze gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben, 4.664 Häuser wurden zerstört.


[[Datei:Arnolds karte aachener reich.jpg|mini|links|Karte des Aachener Reichs]]
In der Folgezeit baute der aus Lüttich stammende Badearzt [[Franciscus Blondel]] Aachen zu einem der modernsten Badeorte Europas aus. In Aachen kursiert seit dieser Zeit der Satz: ''Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.'' Der Kurbetrieb wurde durch Möglichkeiten zum Müßiggang und zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Aachen wurde zum Modebad und beherbergte regelmäßig die europäische Prominenz. Dazu zählten Herrscher wie Zar [[Peter der Große]] von Russland und der preußische König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]] ebenso wie der Komponist [[Georg Friedrich Händel]].


Im Jahr 1336 wurden der Reichsstadt Aachen durch Kaiser [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig IV.]] die Stadtrechte erneut bestätigt und auf das Gebiet des [[Aachener Reich]]s ausgeweitet. Dieses umfasste neben dem innerhalb der Barbarossamauer gelegenen Stadtbezirk die außerhalb der Mauer gelegenen sieben Quartiere, die Aachener Heide, den Stadtbusch und den Reichswald. Diese Außenbezirke dienten unter anderem der land- und forstwirtschaftlichen Versorgung der Stadtbevölkerung und bedurften ebenso wie auch die Stadt selbst eines besonderen Schutzes, um sie vor Raub und durch feindliche Truppen zu schützen, weswegen man als Befestigungsanlage Bau des [[Aachener Landgraben]]s beschloss.
Der [[Devolutionskrieg]] zwischen [[Spanien]] und [[Frankreich]] wurde 1668 mit dem [[Erster Aachener Friede|Ersten Aachener Frieden]] beendet. Darauf folgend fand in Aachen 1748 in ein Friedenskongress statt, der den [[Österreichischer Erbfolgekrieg|Österreichischen Erbfolgekrieg]] mit dem [[Zweiter Aachener Friede|Zweiten Aachener Frieden]] beendete.
Auf Grund der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] besetzten deren Armeen 1794 Aachen und vereinen es mit Frankreich. Zahlreiche [[Kulturgüter]] wurden dabei nach Paris verschleppt. 1798 wurde Aachen zum [[Verwaltungssitz]] des den [[Niederrhein]] umfassenden [[Département de la Roer]]. Im Jahre 1802 wurde Aachen erstmals [[Bischofssitz]], das nach 23 Jahre aufgelöst und 1930 nach 105 Jahren wieder errichtet wurde und dem [[Erzbistum Köln]] als [[Suffraganbistum]] unterstellt wurde. Nach dem [[Wiener Kongress]] wurde die Stadt 1815 in das [[Königreich Preußen]] eingegliedert und 1816 zunächst in der [[Provinz Großherzogtum Niederrhein]] Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises, wobei die Stadt Aachen kreisfrei wurde. Ab dem 27. Juni 1822 gehört die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk zur [[Rheinprovinz]].


1258 wurde erstmals der [[Tuchwalker]] erwähnt. Die [[Geschichte der Tuchindustrie in Aachen|Tuchfabrikation in Aachen]] war jahrhundertelang der wesentliche Wirtschaftsfaktor Aachens.
Die Einführung der [[Dampfmaschine|Dampfkraft]], vor allem in der Tuchindustrie, die fortschreitende Mechanisierung und die damit verbundene Arbeitslosigkeit sowie Frauen- und Kinderarbeit bei Niedrigstlöhnen hatten zu den Unruhen geführt., die 1830 von bewaffneten Bürgern und Soldaten blutig niedergeschlagen wurden.


Bedingt durch die reichhaltigen Erzvorkommen in der Umgebung, z.&nbsp;B. Zinkerz ([[Smithsonit|Galmei]]) am Altenberg (heute [[Kelmis]]) und in [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]], wurde Aachen ein europäisches Zentrum der Messingindustrie und der Kupferverarbeitung – insbesondere im 16. Jahrhundert. Mit den [[Aachener Religionsunruhen]] der Reformationszeit und der Vertreibung der Protestanten verließen viele Kupferschläger, die diesem Glauben angehörten, die Stadt und siedelten sich im liberaleren Umland ([[Vaals]] und Stolberg) an.
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] fiel 1918 das westliche Aachener Hinterland mit dem Kreis [[Eupen]] an Belgien. Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt.


[[Datei:Aachen Rathaus 1520.jpg|mini|[[Albrecht Dürer]]: ''Das Rathaus in Aachen'']]
1933 wurde die Städteverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen und staatlichen Beamten wurden durch Mitglieder der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ersetzt. Eine [[Heiligtumsfahrt]] mit 800.000 Teilnehmern fand 1937 statt, die als stummer Protest gegen das [[NS-Regime]] gewertet wurde.


Seit dem 13. Jahrhundert wurde die [[Aachener Heiligtumsfahrt]] durchgeführt, die mit der Zeigung der Aachener Heiligtümer alle sieben Jahre ab 1349 ihren Höhepunkt erreichte.
[[Bild:Kriegsgefangene.jpg|thumb|Zug deutscher Kriegsgefangener durch die Ruinen der Stadt Aachen im Oktober 1944]]


Das heutige [[Aachener Rathaus]] wurde 1349 auf Initiative der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeisters [[Gerhard Chorus]] auf den Resten der baufälligen Königshalle der Kaiserpfalz errichtet. Zuvor hatte das [[Grashaus]] diese Funktion innegehabt, wurde aber parallel weiterhin bis ins 18. Jahrhundert hinein für Rats- und Gerichtsversammlungen dazu genutzt. Ein weiteres Rathaus (der Pützer-Bau) wurde im Jahre 1903 am Katschhof errichtet. Es ist im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und in den 1950er Jahren abgerissen worden; heute steht an dieser Stelle ein Verwaltungsgebäude.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Aachen stark beschädigt, 65&nbsp;% des Wohnraums wurden zerstört. Im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf Luftangriffen.
1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, das am 21. Oktober 1944 nach sechswöchigem Kampf ''([[Schlacht um Aachen]])'' als erste westdeutsche Stadt von den [[Alliierte]]n eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzen als neuen Bürgermeister [[Franz Oppenhoff]] ein, der fast fünf Monate später von einer [[Werwolf (Freischärlerbewegung)|Werwolf]]-Gruppe als [[Kollaborateur]] ermordet wurde. Nach ihm wurde später die Oppenhoffallee benannt. Aachen wurde zunächst von amerikanischen, dann von britischen und später von belgischen Truppen besetzt.
Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland starben zwischen 1945 und 1953 40 Menschen an der [[Aachener Kaffeefront]].
1946 erlangte Aachen wieder 100.000 Einwohner und wurde dem Land [[Nordrhein-Westfalen]] eingegliedert.


Politisch in das System der Reichskreise eingebunden wurde Aachen 1500, als es Teil des [[Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis|Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises]] wurde.
Erstmalig wurde 1950 der ''[[Karlspreis|Internationale Karlspreis der Stadt Aachen]]'' für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in Europa verliehen.


Im 16. Jahrhundert begann der politische Bedeutungsverlust der Stadt. Mit der Loslösung der Niederlande vom deutschen Reich verlor Aachen seine geographisch zentrale Position und wurde fortan von Frankfurt als Krönungsort abgelöst. Während der [[Reformation]] kam es zu massiven [[Aachener Religionsunruhen|Unruhen]] zwischen [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] und [[Protestantismus|Protestanten]].
Bei der [[Gebietsreform]] durch das [[Aachen-Gesetz]] von 1972 wurde das Stadtgebiet Aachens durch die Eingemeindung von 5 Gemeinden (Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim) mehr als verdoppelt, die Einwohnerzahl stieg auf 237.108. Der [[Kreis Aachen]] erhielt seine heutige Ausdehnung. Der [[Regierungsbezirk Aachen]] wurde jedoch aufgelöst und dem [[Regierungsbezirk Köln]] angegliedert. Im gleichen Jahr feierte das neue [[Klinikum Aachen]] Richtfest, das im Jahr 1985 vom damaligen Ministerpräsidenten [[Johannes Rau]] offiziell an die [[RWTH Aachen]] übergeben wurde.


=== Neuzeit ===
Eine neue [[Synagoge]] in Aachen wurde 1995 unter Beteiligung internationaler Ehrengäste eingeweiht.
[[Datei:Aachen-Kupferstich-Merian.png|mini|Aachen um 1647, Kupferstich von [[Matthäus Merian]]]]


1601 beschloss Aachen erstmals, seine Einwohner zählen zu lassen. Dies ergab, dass 14.171 Einwohner in Aachen lebten, von denen jedoch nur 2829 das [[Bürger]]recht besaßen.
=== Ursprung des Stadtnamens ===
Der Name der Stadt Aachen leitet sich vom Altgermanischen „Ahha“ (wird wie „Acha“ ausgesprochen) ab und bedeutet "Wasser". Aachen war bis zur Erbauung des Aachener Doms vor allem wegen seiner Quellen bekannt, welche stark schwefelhaltiges, heißes Wasser an die Oberfläche bringen. Diesen Quellen wird zugeschrieben, dass sie [[Rheuma]] und viele andere Krankheiten heilen sollen. Nicht zuletzt aus diesem Grund etablierte schließlich [[Karl der Große]] den Ort zu einer bedeutenden Stadt. Die mittelalterliche lateinische Ortsbezeichnung „Aquisgranum“ bewahrt die Erinnerung an den römischen Badeort, der auf den keltisch-römischen Heilgott [[Grannus]] hinweist. Als [[Kurstadt]] darf sich Aachen ''Bad Aachen'' nennen. Von stadtpolitischer Seite wird dieser Titel allerdings kaum verwendet, da die Stadt dann in Listen und Verzeichnissen nicht mehr an erster Stelle genannt würde.


[[Datei:Komphausbadstrasse 1727.jpg|mini|links|Komphausbadstraße mit Rosen-, Cornelius- und Karlsbad (links), 1727]]
=== Religionen ===
[[Bild:Aachen Church CoA.svg|thumb|Wappen des Bistums Aachen]]
Das Gebiet der Stadt Aachen gehörte von Anfang an zum [[Bistum Lüttich]] beziehungsweise dessen [[Archidiakonat]] [[Hespengau|Hasbanien]], [[Dekanat]] [[Maastricht]]. Im [[Mittelalter]] war die [[Wurm (Fluss)|Wurm]] die Grenze zum [[Erzbistum Köln]]. Kirchliche Rechte hatte der [[Herzogtum Jülich|Herzog von Jülich]]. Im Jahre 1708 gab es in Aachen 17 [[Kloster|Klöster]]. 1802 wurde Aachen Sitz eines eigenen [[Bistum]]s, das jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte das Gebiet zum [[Erzbistum Köln]], bevor 1930 das Bistum Aachen erneut als [[Suffraganbistum]] Kölns errichtet wurde. Heute gehören die [[Pfarrgemeinde]]n der Stadt zur „Region Aachen-Stadt“. [[Kathedrale]] des Bistums Aachen und Hauptkirche der Stadt ist der Aachener Dom.


Am 2. Mai 1656 brach in der Backstube des Bäckers Peter Maw an der Jakobskirche ein [[Stadtbrand von Aachen|Feuer]] aus, das fast das gesamte gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben und 4664 Häuser wurden zerstört.
Die [[Reformation]] begann in Aachen um 1530. In den Folgejahren ließen sich vor allem [[Protestanten|protestantische]] ([[Calvinismus|calvinistische]]) [[Tuchmacher]]familien in der Stadt nieder. 1544 wurde die erste Gemeinde gebildet. Jedoch wurden den evangelischen Bewohnern auf Befehl des Kaisers ab 1550 alle öffentlichen Ämter versperrt. Der Rat der Stadt war jedoch gespalten. 1559 verließen die evangelischen Mitglieder den Rat. Danach wanderten viele Protestanten ab. 1576 konnte dank Unterstützung der [[Zunft|Zünfte]] der Rat wieder mehrheitlich mit Protestanten besetzt werden. In der Folgezeit gab es zunächst eine [[Lutheraner|lutherische]] und drei [[Reformierte Kirche|reformierte]] Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch nicht lange an, da 1598 die [[Reichsacht]] über die Stadt verhängt wurde, infolgedessen der evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser und Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach einem Aufstand der Protestanten konnte 1611/1612 vorübergehend wieder ein protestantischer Rat gebildet werden, doch 1614 wurde erneut die Reichsacht verhängt und die Protestanten ausgewiesen, teilweise sogar hingerichtet. Danach war die Zahl der Protestanten sehr gering, jedoch gab es stets evangelische Bewohner, die immer wieder versuchten, Einfluss in der Stadt zu gewinnen. Da sie jedoch keine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen sich die [[Martin Luther|lutherischen]] und reformierten Bewohner den Gemeinden in [[Vaals]] an.


In der Folgezeit baute der aus Lüttich stammende Badearzt [[François Blondel (Mediziner)|François Blondel]] Aachen zu einem der modernsten Badeorte Europas aus. Seit dieser Zeit kursiert in Aachen der Satz: „Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.“ Der Kurbetrieb wurde um Möglichkeiten zum Müßiggang und zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Das Bad erlangte einen gewissen Ruf und wurde von Herrschern wie Zar [[Peter der Große|Peter I.]] von [[Russisches Kaiserreich|Russland]] oder dem preußischen König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]] aufgesucht, aber auch Männer wie der Komponist [[Georg Friedrich Händel]] besuchten die Einrichtung.
Dort wurde 1736 eine [[protestantische Kirche]] errichtet. Nach Einmarsch der Franzosen gewannen die Protestanten allmählich ihre [[Gleichheitsrechte]] zu den Katholiken. 1802 erhielten sie die ehemalige [[Annakirche (Aachen)|Klosterkirche St. Anna]] für ihre [[Gottesdienst]]e. Die inzwischen gegründete lutherische und reformierte Gemeinde [[Fusion (Wirtschaft)|fusionierte]] 1837 zur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden war und 1817 die Evangelische Kirche in Preußen als unierte Kirche gebildet worden war, gehörte die Gemeinde in Aachen zu dieser Kirche beziehungsweise zur [[Rheinische Provinzialkirche|rheinischen Provinzialkirche]]. 1838 wurde Aachen Sitz eines [[Superintendent]]en, aus dem später der heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb der [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelischen Kirche im Rheinland]] hervorging. Die Evangelische Kirchen''gemeinde'' Aachen gliedert sich in vier Gemeindebereiche (Mitte, Nord, West und Süd) mit jeweils mehreren Pfarrbezirken. Zum Gebiet der Stadt Aachen gehören jedoch noch drei weitere Gemeinden im Südosten: Eilendorf bildet eine eigene Gemeinde, Brand gehört zur Kirchengemeinde Stolberg, die Orte im Bezirk [[Kornelimünster/Walheim]] gehören zur Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall. Der Evangelische Kirchen''kreis'' Aachen umfasst jedoch außer den Gemeinden in Stadt und Kreis Aachen auch [[Eifel]]gemeinden im [[Kreis Euskirchen]].


Der [[Devolutionskrieg]] zwischen Spanien und Frankreich wurde 1668 mit dem [[Frieden von Aachen (1668)|Ersten Aachener Frieden]] beendet. 1748 fand in Aachen ein Friedenskongress statt, der den [[Österreichischer Erbfolgekrieg|Österreichischen Erbfolgekrieg]] mit dem [[Frieden von Aachen (1748)|Zweiten Aachener Frieden]] beendete. In der Folge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] besetzten Armeen 1794 Aachen und vereinten es mit Frankreich. Zahlreiche [[Kulturgut|Kulturgüter]] wurden dabei nach Paris verschleppt. 1798 wurde Aachen zum Verwaltungssitz des den [[Niederrhein (Region)|Niederrhein]] umfassenden [[Département de la Roer]]. Als Verwaltungsgebäude diente der [[Londoner Hof (Aachen)|Londoner Hof]] in der Aachener Kleinkölnstraße 18.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Aachen [[Freikirche]]n und sonstige christliche Vereinigungen beziehungsweise Gemeinden, darunter eine [[Altkatholische Kirche|Alt-Katholische Gemeinde]], die [[Apostolische Gemeinschaft]], Freie Christliche Gemeinden, [[Orthodoxe Kirche|Orthodoxe Gemeinden]] (insbesondere eine große Griechisch-Orthodoxe Gemeinde) und eine Katholische Koreanische Gemeinde. Ferner sind die [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], die [[Zeugen Jehovas]], die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] und die [[Neuapostolische Kirche]] in Aachen vertreten.


1802 bis 1825 war [[Bistum Aachen#Geschichte|Aachen Bischofssitz]]. Erst 1930 wurde er durch das [[Preußenkonkordat]] wiedererrichtet und dem [[Erzbistum Köln]] als [[Suffraganbistum]] unterstellt.
Es existieren neben christlichen Einrichtungen [[Islam|islamische]] und [[Judentum|jüdische]] Einrichtungen: mehrere [[Moschee]]n und die [[Synagoge]].


=== 19. Jahrhundert bis Gegenwart ===
Aachen ist Sitz der katholischen Hilfswerke [[missio]], [[Misereor]] und [[Sternsinger|Die Sternsinger]].
[[Datei:Rathaus.jpeg|mini|Empfang [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelms II.]] am Aachener Rathaus am 19. Juni 1902]]
[[Datei:504th parachute infantry regiment WWII germany.jpg|mini|Soldaten des 504th Parachute Infantry Regiment in Aachen 1945]]
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F004454-0003, Karlspreis Aachen, Verleihung an Paul-Henri Spaak.jpg|mini|Verleihung des Karlspreises 1957 an [[Paul-Henri Spaak]]]]

Nach dem [[Wiener Kongress]] wurde die Stadt 1815 in das [[Königreich Preußen]] eingegliedert. 1816 wurde sie zunächst in der [[Provinz Großherzogtum Niederrhein]] Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises, wobei die Stadt zu einem [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreis]] wurde.<ref>Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Aachen, in ''Amtsblatt der Regierung zu Aachen 1816, S. 10''</ref> Ab dem 27.&nbsp;Juni 1822 gehörte die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk zur [[Rheinprovinz]].

Die Einführung der [[Dampfmaschine|Dampfkraft]], vor allem in der Tuchindustrie, die fortschreitende Mechanisierung und die damit verbundene Arbeitslosigkeit sowie Frauen- und Kinderarbeit bei Niedrigstlöhnen führten zu Unruhen, die 1830 von bewaffneten Bürgern und Soldaten blutig niedergeschlagen wurden. Die ab 1837 von Köln aus in Richtung Belgien gebaute [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinische Eisenbahn]] erreichte 1841 Aachen und 1843 den belgischen Grenzbahnhof [[Herbesthal]].

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges überquerten deutsche Truppen bei Aachen die Grenze zu Belgien, womit der Grund für den Kriegseintritt Frankreichs und Großbritanniens gegeben war. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] fiel 1918 ein Teil des Aachener Hinterlandes mit dem [[Kreis Eupen]] und Teilen der damaligen Kreise [[Kreis Monschau|Monschau]] und [[Kreis Schleiden|Schleiden]] an Belgien. Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt. In diese Zeit fielen die Aktivitäten einer [[Rheinische Republik#Geschehnisse in verschiedenen rheinischen Städten und Gemeinden|separatistischen Bewegung]], die eine Abspaltung des [[Rheinland]]s vom [[Preußen|preußisch]] dominierten [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] forderte. Am 21.&nbsp;Oktober 1923 besetzten Aachener Separatisten während eines Putsches das Rathaus. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Separatisten und der Aachener Bevölkerung, die erst am 2.&nbsp;November von den belgischen Besatzern beendet wurden.

Die Zwischenkriegszeit bedeutete einen tiefen Einschnitt im Wirtschaftsleben der Stadt. Insbesondere der sogenannte [[Ruhrbesetzung|Ruhrkampf]], die Verschiebung der Zollgrenze an den Rhein sowie zunehmender [[Schmuggel]] entlang der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden oder auch der [[Rheinische Republik|Separatistenaufstand]] von 1923 trafen Aachen schwer. Hinzu kamen Reparationsleistungen und als negativer Höhepunkt die Weltwirtschaftskrise ab 1929.

1933 wurde die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen und staatlichen Beamten wurden durch Mitglieder der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ersetzt. Eine [[Aachener Heiligtumsfahrt|Heiligtumsfahrt]] mit 800.000 Teilnehmern fand 1937 statt, die als stummer Protest gegen das [[Nationalsozialismus|NS-Regime]] gewertet wurde.

Während der [[Novemberpogrome 1938]] wurden auch in Aachen jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet oder geplündert. Die einzige [[Alte Synagoge (Aachen)|Aachener Synagoge]] wurde in dieser Nacht durch einen Brand zerstört. 552 Aachener jüdischen Glaubens wurden in den kommenden Jahren deportiert und ermordet.

Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Aachen stark beschädigt; 65 Prozent des Wohnraums wurden dabei zerstört. Im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf Luftangriffen. Durch die Grenzstadt Aachen kamen Zehntausende [[Deportation]]sopfer, die in [[Belgien]] interniert worden waren, um anschließend per [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Reichsbahn]] durch Deutschland in die [[Konzentrationslager]] geschleust zu werden. 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, das am 21. Oktober 1944 nach sechswöchigem Kampf ([[Schlacht um Aachen]]) als erste deutsche Stadt von den [[Alliierte]]n eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzten als neuen Bürgermeister [[Franz Oppenhoff]] ein, der nach nur knapp fünfmonatiger Amtszeit einem Anschlag zum Opfer fiel. Während man zunächst eine Gruppe der Freischärlerbewegung [[Werwolf (NS-Organisation)|Werwolf]] dafür verantwortlich machte, geht man heute davon aus, dass Oppenhoff als [[Kollaboration|Kollaborateur]] der Alliierten von SS und Luftwaffe auf Befehl von Heinrich Himmler ermordet wurde.<ref>Henning Krumrey: ''Wühlmaus im Archiv.'' In: ''Focus'' 40/2008, S.&nbsp;31; Peter Longerich, Himmler, S. 736 mit Anm. 99. Das Urteil: Verfahren Lfd.&nbsp;Nr.&nbsp;173, Tatkomplex: Verbrechen der Endphase, Angeklagte: Hi., Ilse (Freispruch); S., Johannes (Freispruch). Gerichtsentscheidungen: Landgericht Aachen #491022. Tatort: Aachen. Tatzeit: 450325 (das ist 25. März 1945). Opfer: Zivilisten. Nationalität: Deutsche. Dienststelle: Polizei [[HSSPF]] West in [[Düsseldorf]], Werwolf Aachen. Verfahrensgegenstand: Erschießung des von den Amerikanern ernannten Oberbürgermeisters von Aachen durch ein 'Werwolf-Kommando' auf Befehl Himmlers. Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen, Band 5 {{Webarchiv | url=http://www1.jur.uva.nl/junsv/brd/Lfdnrfr.htm | wayback=20131029185810 | text=Angaben online}}</ref> Nach ihm wurde später die Oppenhoffallee benannt. Aachen wurde zunächst von amerikanischen, dann von britischen und später von belgischen Truppen besetzt.

Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland, an der sogenannten [[Aachener Kaffeefront]], starben zwischen 1945 und 1953 40 Menschen. 1946 wohnten in Aachen wieder 100.000 Personen. Am 23.&nbsp;August 1946 wurde der Nordteil der bisherigen Rheinprovinz, zu dem auch Aachen gehörte, Teil des neugegründeten Landes [[Nordrhein-Westfalen]]. Vom 1.&nbsp;April 1949 bis zum 28.&nbsp;August 1958 war der westliche Ortsteil Bildchen [[Belgische Annexionspläne nach dem Zweiten Weltkrieg|Belgisches Annexionsgebiet]].

1950 wurde erstmals der [[Karlspreis|Internationale Karlspreis der Stadt Aachen]] für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in [[Europa]] verliehen.
Aachen galt bis in die 1970er Jahre als [[CDU]]-Hochburg, aus [[Politische Linke|linken]] Kreisen als „schwarzes Aachen“ verspottet. Grund war die überwiegend katholische Bevölkerung, die das [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrum]] und später die Christdemokraten mehrheitlich wählte.

Bei der [[Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen|Gebietsreform]] von 1972 ([[Aachen-Gesetz (1971)|erstes Aachen-Gesetz]]) wurde das Stadtgebiet Aachens durch Eingemeindungen nahezu verdreifacht, die Einwohnerzahl stieg auf 237.108. Der [[Kreis Aachen]] erhielt seine bis zur Ablösung durch die Städteregion Aachen bestehende Ausdehnung. Der [[Regierungsbezirk Aachen]] wurde aufgelöst und dem [[Regierungsbezirk Köln]] angegliedert. Im selben Jahr feierte das neue [[Universitätsklinikum Aachen|Klinikum Aachen]] Richtfest, das im Jahre 1985 vom damaligen Ministerpräsidenten [[Johannes Rau]] offiziell an die [[RWTH Aachen]] übergeben wurde.

Eine [[Neue Synagoge (Aachen)|Neue Synagoge]] in Aachen wurde 1995 unter Beteiligung internationaler Ehrengäste eingeweiht.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] verliehenen Titel [[Ort der Vielfalt]].


=== Eingemeindungen ===
=== Eingemeindungen ===
[[Datei:Eingemeindung Aachen2.svg|mini|Flächenanteil der Eingemeindungen am heutigen Stadtgebiet]]
Ehemals selbständige Städte und Gemeinden beziehungsweise [[Gemarkung]]en, die in die Stadt Aachen eingegliedert wurden. Vor der ersten [[Eingemeindung]] betrug das Stadtgebiet 3056 [[Hektar]].
{{Hauptartikel|Eingemeindungen in die Stadt Aachen}}
{| class="prettytable"
|- bgcolor="#efefef"
| '''Datum''' || '''Orte''' || '''Zuwachs in ha'''
|-
| 1. Januar 1897
| [[Burtscheid]] || align="right" | 858,6
|-
| 1. April 1906
| [[Aachen-Forst|Forst]] || align="right" | 1.145,7
|-
| 1. November 1922
| [[Sief]], [[Bildchen]] und [[Lichtenbusch]] || align="right" | 789,1
|-
| 1. Januar 1972
| [[Aachen-Brand|Brand]] (ohne Randgebiete), [[Eilendorf]], [[Haaren (Aachen)|Haaren]] (ohne Randgebiete),<br />[[Kornelimünster]], [[Laurensberg]], [[Richterich]] (ohne [[Herzogenrath-Bank|Bank]] und [[Wilsberg (Aachen)|Wilsberg]]),<br />[[Walheim (Aachen)|Walheim]], [[Oberforstbach]] sowie diverse kleinere Gebiete
| align="right" | 10.595
|}
Nach diversen kleineren Grenzänderungen und Neu[[vermessung]]en seit 1949 umfasst das Stadtgebiet heute eine [[Flächeninhalt|Fläche]] von insgesamt 16.082,9&nbsp;[[Hektar|ha]].


Vor der zum 1. April 1897 durchgeführten [[Eingemeindung]] der bis dahin eigenständigen Stadt ''Burtscheid'' betrug das Aachener Stadtgebiet 3056 [[Hektar|ha]]. Nach drei weiteren Eingemeindungen sowie diversen kleineren Grenzänderungen und Neuvermessungen seit 1949 umfasst das Stadtgebiet heute eine Fläche von insgesamt 16.082,9&nbsp;ha.
=== Einwohnerentwicklung ===

''Siehe auch'': [[Einwohnerentwicklung von Aachen]]
* 1. April 1897: [[Burtscheid]]
* 1. April 1906: [[Forst (Aachen)|Forst]]
* 1. November 1922: [[Sief]], [[Bildchen (Aachen)|Bildchen]] und [[Lichtenbusch]]
* 1. Januar 1972:<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=305}}</ref> [[Brand (Aachen)|Brand]], [[Eilendorf]], [[Haaren (Aachen)|Haaren]], [[Kornelimünster]], [[Laurensberg]], [[Richterich]], [[Walheim (Aachen)|Walheim]]

Die Namen der eingemeindeten Territorien sind noch in Form der [[Gemarkungen Aachens]] erhalten. Aus den 1972 eingegliederten Gemeinden und dem bisherigen Stadtgebiet wurden die [[Stadtbezirke Aachens]].

=== Karlshymne ===
[[Datei:FrankenburgGlasfensterUrbsAquensis 9441a.jpg|mini|Beginn der Aachen-Hymne, Glasfenster aus dem 18. Jahrhundert]]

Die Karlshymne ''[[Urbs Aquensis]]'' ist eine [[Hymne]] aus dem 12. Jahrhundert auf [[Karl der Große|Karl den Großen]], dessen Glanz auf Aachen fällt. Die deutsche Übersetzung („Aachen, Kaiserstadt, du hehre …“) stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird heute zu einer Melodie von Peter Baur<ref>[[Holger A. Dux]]: ''Aachen von A bis Z.'' Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-05465-5, S. 402</ref> als [[Landeshymne|Stadthymne]] zu besonderen Anlässen gespielt und gesungen, z.&nbsp;B. jährlich bei der [[Karlspreis]]verleihung von der Festgesellschaft.

=== Sagen und Legenden ===
Einige geschichtliche Ereignisse, Personen oder Örtlichkeiten sind in den [[Aachener Sagen und Legenden]] wiedergegeben. Manche davon erklären in [[Ätiologie (Erzählung)|ätiologischer]] Weise bestimmte Objekte oder Namen, beispielsweise den [[Aachener Dombausage#Wolfstür|Teufelsdaumen]] im Hauptportal des Doms, die Existenz des [[Lousberg]]s als Einzelberg mitten im Aachener Talkessel oder den Namen der [[Klappergasse (Aachen)|Klappergasse]]. Daneben stehen eine Reihe von Spuk- und Hexengeschichten, die in ähnlicher Fassung auch in dem Sagenschatz anderer Orte enthalten sind, hier aber an Aachener Örtlichkeiten angepasst sind.

== Religionen ==

=== Christentum ===
[[Datei:St. Michael 4.jpg|mini|Katholische Kirche St. Michael Burtscheid]]
[[Datei:Aachen Dreifaltigkeitskirche 10-2017.jpg|mini|hochkant|Evangelische Dreifaltigkeitskirche]]

Das Gebiet der Stadt Aachen gehörte von Anfang an zum [[Bistum Lüttich]] beziehungsweise dessen [[Archidiakonat]] [[Hespengau|Hasbanien]], [[Dekanat]] [[Maastricht]]. Im [[Mittelalter]] war die Wurm die Grenze zum [[Erzbistum Köln]]. Kirchliche Rechte hatte der [[Herzogtum Jülich|Herzog von Jülich]]. Im Jahre 1708 gab es in Aachen 17 [[Kloster|Klöster]]. 1802 wurde Aachen Sitz eines eigenen [[Diözese|Bistums]], das jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte das Gebiet zum Erzbistum Köln, bevor 1930 das [[Bistum Aachen]] erneut als [[Suffragandiözese]] Kölns errichtet wurde. [[Kathedrale]] des Bistums Aachen und Hauptkirche der Stadt ist der [[Aachener Dom]]. Die katholischen [[Pfarrei|Pfarrgemeinden]] der Stadt gehören innerhalb des Bistums zur Region Aachen-Stadt. Bischof ist seit 2016 [[Helmut Dieser]].

Um 1530 begann in Aachen die [[Reformation]]. In den Folgejahren ließen sich vor allem [[Protestantismus|protestantische]] ([[Calvinismus|calvinistische]]) [[Weber|Tuchmacherfamilien]] in der Stadt nieder. 1544 wurde die erste Gemeinde gebildet, jedoch wurden den evangelischen Bewohnern auf Befehl des Kaisers ab 1550 alle öffentlichen Ämter versperrt. Der Rat der Stadt war jedoch gespalten, und 1559 verließen die evangelischen Mitglieder den Rat, worauf viele Protestanten abwanderten. 1576 konnte dank Unterstützung der [[Zunft|Zünfte]] der Rat wieder mehrheitlich mit Protestanten besetzt werden. In der Folgezeit gab es zunächst eine [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherische]] und drei [[Reformierte Kirchen|reformierte]] Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch nicht lange an, da 1598 die [[Reichsacht]] über die Stadt verhängt wurde und infolgedessen der evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser und Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach einem Aufstand der Protestanten konnte 1611/1612 vorübergehend wieder ein protestantischer Rat gebildet werden, doch 1614 wurde erneut die Reichsacht verhängt und die Protestanten wurden ausgewiesen, teilweise sogar hingerichtet. Danach war die Zahl der Protestanten sehr gering, jedoch gab es stets evangelische Bewohner, die immer wieder versuchten, Einfluss in der Stadt zu gewinnen. Da sie jedoch keine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen sich die [[Luthertum|lutherischen]] und reformierten Bewohner den Gemeinden in [[Vaals]] an. Dort wurde am 21.&nbsp;März 1649 zunächst eine reformierte Gemeinde gegründet, die 1672 die [[Hervormde Kerk (Vaals)|Hervormde Kerk]] erbauen ließ. Um 1669 gegründete sich die ''evangelisch-lutherische Gemeinde Aachen-Burtscheid-Vaals'', die im Jahr 1737 Bauherr der lutherischen Kirche [[De Kopermolen]] war.

Nach dem Einmarsch der Franzosen gewannen die Protestanten allmählich ihre [[Gleichheitssatz|Gleichheitsrechte]] zu den Katholiken. 1802 erhielten sie die ehemalige [[Annakirche (Aachen)|Klosterkirche St. Anna]] für ihre [[Gottesdienst]]e. Die inzwischen gegründete lutherische und reformierte Gemeinde [[Fusion (Wirtschaft)|fusionierte]] 1837 zur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden und 1817 die [[Kirche der Altpreußischen Union|Evangelische Kirche in Preußen]] als [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierte Kirche]] gebildet worden war, gehörte die Gemeinde in Aachen zu dieser Kirche beziehungsweise zu deren 1826 gebildeten rheinischen [[Kirchenprovinz (Altpreußische Union)|Provinzialkirche]]. 1838 wurde Aachen Sitz einer [[Superintendent]]ur, aus der später der heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb der [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelischen Kirche im Rheinland]] hervorging, die ihrerseits 1947 durch Verselbständigung der Kirchenprovinz als [[Landeskirche]] entstand. Die Evangelische Kirchen''gemeinde'' Aachen gliedert sich in vier Gemeindebereiche (Aachen-Mitte, Süd, West und Nord) mit jeweils mehreren Pfarrbezirken. Zum Gebiet der Stadt Aachen gehören jedoch zwei weitere Gemeinden im Südosten: [[Brand (Aachen)|Brand]] gehört zur Kirchengemeinde [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]], die Orte im Bezirk [[Kornelimünster/Walheim]] gehören zur Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall. Der Evangelische Kirchen''kreis'' Aachen umfasst jedoch neben den Gemeinden in Stadt und Kreis Aachen (außer Eschweiler) auch Eifelgemeinden im [[Kreis Euskirchen]].

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Aachen zahlreiche evangelische [[Freikirche]]n, unter anderem die [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]] und die [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]] ([[Baptisten]]). Unter den weiteren christlichen Vereinigungen und Gemeinden finden sich eine [[Altkatholische Kirche|altkatholische Gemeinde]], freie christliche Gemeinden, vier verschiedene [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe Gemeinden]], insbesondere die von Bischof [[Evmenios von Lefke]] geleitete griechisch-orthodoxe Gemeinde der Stadtkirche [[St. Michael (Aachen)|St. Michael]], und eine katholische koreanische Gemeinde.

Ein großer Teil der verschiedenen christlichen Gemeinden Aachens ist in der lokalen ökumenischen [[Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland|Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen]] (ACK) in Aachen zusammengeschlossen. Dazu zählen die [[Römisch-katholische Kirche]], die [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelische Kirche]], die [[Orthodoxe Kirchen in Griechenland|Griechisch-orthodoxe Kirche]], die [[Russisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Serbisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Rumänisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Altkatholische Kirche]], die Baptisten, die Freie evangelische Gemeinde, die [[Vineyard]]-Gemeinde, die [[International Christian Fellowship|Internationale Christliche Freikirche]] (ICF) und das [[Lighthouse Christliche Zentrum]].

Ferner sind die [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], die [[Zeugen Jehovas]], die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]], die [[Apostolische Gemeinschaft (Freikirche)|Apostolische Gemeinschaft]] und die [[Neuapostolische Kirche]] in Aachen vertreten.

Aachen ist Standort für das [[Priesterseminar Aachen]] und Sitz der katholischen Hilfswerke ''[[missio]]'', ''[[Bischöfliches Hilfswerk Misereor|Misereor]]'' und der [[Sternsinger]].

In Aachen wie in anderen ehemals stark katholisch geprägten westdeutschen Großstädten sind Christen zahlenmäßig in der Minderheit.<ref>[https://fowid.de/meldung/kirchenmitglieder-grossstaedten-daten Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten.], abgerufen am 14. November 2023</ref>

=== Konfessionsstatistik ===
Mit Stand 2014 waren 46,5 % der Einwohner Mitglied der katholischen und 15,0 % der evangelischen Kirche;<ref>[https://www.aachen.de/de/stadt_buerger/aachen_profil/statistische_daten/jahrbuecher/statistisches_jahrbuch_2014.pdf Statistisches Jahrbuch Aachens 2014]</ref> 38,5 % gehörten anderen Konfessionen oder [[Glaubensgemeinschaft]]en an oder waren konfessionslos.<ref>[https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/pdfs_stadtbuerger/pdf_statistik/statistisches_jahrbuch_2014.pdf Statistisches Jahrbuch Aachens 2017 Bevölkerungsstand nach ausgewählten Merkmalen Seite 29]</ref> Der Anteil der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 2022 waren 36,2 % der Einwohner Mitglied der katholischen und 12,2 % der evangelischen Kirche; 51,6 % gehörten anderen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.<ref>[https://www.aachen.de/de/stadt_buerger/aachen_profil/statistische_daten/jahrbuecher/statistisches_jahrbuch_2022.pdf Statistisches Jahrbuch Aachens 2022 Seite 33 Tabelle 2.8], abgerufen am 27. April 2024</ref><ref>[https://fowid.de/meldung/kirchenmitglieder-grossstaedten-daten Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten.], abgerufen am 14. November 2023</ref> Die Zahl der Kirchenaustritte ist in Aachen wie in ganz NRW in der letzten Zeit weiter in die Höhe geschnellt. Im Jahr 2022 gab es 13.340 Kirchenaustritte und im Jahr 2023 waren es 13.236.<ref>[https://www.rundschau-online.de/region/nrw-kirchenaustritte-bleiben-in-der-region-auf-hohem-niveau-731560], abgerufen am 2. Februar 2024</ref>

=== Judentum ===
[[Datei:Aachen Synagoge.jpg|mini|Synagoge Aachen mit der [[Hebräische Sprache|hebräischen]] Inschrift: „Mein Haus soll sein ein Haus des Gebets für alle Völker!“]]

Die Aachener [[Synagoge]] wurde durch die Stadt Aachen an der Stätte der während der [[Novemberpogrome 1938]] zerstörten [[Alte Synagoge (Aachen)|Alten Synagoge]] neu erbaut und 1995 der jüdischen Gemeinde übergeben. Die ''Jüdische Gemeinde Aachen'' mit ungefähr 1440 Mitgliedern<ref>Zentralrat der Juden in Deutschland: [http://www.zentralratdjuden.de/de/topic/59.html?gemeinde=47 Jüdische Gemeinde Aachen]</ref> und einer eigenen Bibliothek besitzt zudem einen [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhof]] sowie eine eigene Zeitung.

{{Siehe auch|Jüdischer Friedhof Lütticher Straße (Aachen)|Jüdischer Friedhof Hüls (Aachen)|Jüdischer Friedhof Waldfriedhof (Aachen)}}

=== Islam ===
[[Datei:Bilal-Moschee, Aachen.jpg|mini|Islamisches Zentrum Aachen ([[Bilal-Moschee (Aachen)|Bilal-Moschee]])]]

In Aachen gibt es inzwischen drei [[Moschee]]n, die [[Yunus-Emre-Moschee]] der [[Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion|Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion]] (DITIB) in [[Ostviertel (Aachen)|Aachen-Ost]], das islamische Zentrum ([[Islamisches Zentrum Aachen|IZA]]) mit der [[Bilal-Moschee (Aachen)|Bilal-Moschee]] und die Mansoor-Moschee<ref>{{Internetquelle |url=https://ahmadiyya.de/gebetsstaette/moscheen/aachen/ |titel=Aachen - Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland |abruf=2023-01-28}}</ref> der [[Ahmadiyya Muslim Jamaat|Ahmadiyya Muslim]] Gemeinde. Außerdem sind fünf weitere Einrichtungen in Form [[Islamisches Kulturzentrum|islamischer Kulturzentren]] vorhanden.

=== Interreligiöser Dialog ===
Im November 2005 wurde unter Leitung der Integrationsstelle Aachen der Arbeitskreis ''Dialog der Religionen''<ref name="Dialog der Religionen in Aachen">{{Internetquelle |url=https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/gesellschaft_soziales/integration/integrationsbeauftragte/dialog_der_religionen/index.html |titel=www.aachen.de - Dialog der Religionen in Aachen |abruf=2023-01-28}}</ref> eingerichtet, an dem Mitglieder aller großen Weltreligionen teilnehmen.

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet sich die ''Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Aachen e.&nbsp;V.''<ref name="Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit">{{Internetquelle |url=https://aachen.deutscher-koordinierungsrat.de/ |titel=Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit |abruf=2012-10-30}}</ref>

=== Friedhofskultur in Aachen ===
[[Datei:Campo Santo Aachen.JPG|mini|Campo Santo – Westfriedhof II Aachen]]

Die Verstorbenen des römischen [[Aquae Granni]] wurden außerhalb der damaligen Stadtgrenzen auf einer Brachfläche begraben, auf der später im 12.&nbsp;Jahrhundert die Aachener [[St. Peter (Aachen)|Peterskirche]] errichtet wurde. Ab dem frühen Mittelalter war es üblich, die Toten zunächst auf dem Münsterkirchhof in unmittelbarer Nachbarschaft des [[Aachener Dom|Aachener Münsters]] und somit innerhalb der Stadtgrenzen beizusetzen. Mit zunehmender Einwohnerzahl begrub man die katholischen Bürger in der Nähe ihrer jeweiligen Gotteshäuser bzw. innerhalb der Kirchen in speziell dafür eingerichteten [[Gruft|Totenkellern]]. Dagegen wurden die evangelischen Bürger bereits seit 1605 außerhalb am Rande der äußeren [[Stadtmauer Aachen]]s wenige 100&nbsp;m vor dem [[Kölntor]] auf der Flur mit der Bezeichnung ''[[Friedhof Güldenplan|Am Güldenplan]]'' beerdigt. Sie wurde ab 1899 nicht mehr belegt und steht heutzutage als Teil des [[Stadtgarten Aachen]]s unter Denkmalschutz.

Erst nach dem Einmarsch der Franzosen ab 1794 wurde der allmähliche Wandel zu einer moderneren Begräbniskultur eingeleitet. Die Besatzungstruppen untersagten aus gesundheitlichen Gründen grundsätzlich die Benutzung von Friedhöfen innerhalb des Stadtgebietes. Bereits zwei Jahre vor dem offiziellen kaiserlichen Dekret von 1805 wurde in Aachen beschlossen, für die katholische Bevölkerung ein neues Friedhofsareal zu erschließen. Es sollte sich circa 700&nbsp;m östlich des [[Adalbertstor]]es im Osten der Stadt befinden, wo am 18.&nbsp;August 1803 der [[Ostfriedhof (Aachen)|Aachener Ostfriedhof]] eröffnet und unter die Verwaltung der [[Alexianer]]brüder vom [[Alexianerkloster Aachen]] gestellt wurde.

Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts führte der Mangel an Beerdigungsfluren dazu, dass die Stadt ein großes Grundstück an der Vaalser Straße von der Gemeinde [[Laurensberg]] erwarb, um hier den neuen [[Westfriedhof (Aachen)|Aachener Westfriedhof]] einzurichten. Zunächst wurde die als Westfriedhof&nbsp;I bezeichnete Anlage südlich der Vaalser Straße für die evangelischen Bürger eingerichtet. Sie dient als Ersatz für den Friedhof ''Am Güldenplan'' und wurde ab dem 4.&nbsp;Januar 1889 belegt. Am 1.&nbsp;Mai 1890, begann die Belegung des nördlich der Straße angelegten Westfriedhofs II für die Katholiken, auf dem u.&nbsp;a. ein [[Camposanto (Friedhofstyp)|Campo Santo]] erbaut wurde. Während der Aachener Ostfriedhof anfangs den Aachener Pfarren [[St. Adalbert (Aachen)|St. Adalbert]], St. Peter und [[St. Foillan (Aachen)|St. Foillan]] vorbehalten blieb, diente der neue Westfriedhof II allen anderen damaligen Pfarren.

Aufgrund der Bevölkerungszunahme im 20. Jahrhundert beschloss die Stadt Aachen, ab 1930 den [[Waldfriedhof (Aachen)|Waldfriedhof Aachen]] für die Bevölkerung zu erweitern. Dies wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Cholerafriedhofs vor den Toren von Burtscheid umgesetzt, wo die Stadt bereits ein größeres Areal als [[Ehrengrab|Ehrenfriedhof]] reserviert hatte. Schließlich wurde im Jahre 1956 der Friedhof Lintert und 1979 der Friedhof Hüls eröffnet, auf dem sich das einzige [[Krematorium]] Aachens befindet. Sowohl auf dem Westfriedhof als auch auf dem Friedhof Hüls befinden sich darüber hinaus die einzigen Gedenkstätten für [[Sternenkind]]er und früh verstorbene Kinder. Darüber hinaus besitzen die eingemeindeten Stadtteile Aachens ihre jeweiligen eigenen und durchaus geschichtlich relevanten Friedhöfe, die nunmehr alle der Stadt unterstellt sind, wie beispielsweise der [[Heißbergfriedhof Burtscheid/Aachen]].


Die Begräbniskultur hat sich in Aachen entsprechend moderner Vorstellungen angepasst. Von der klassischen Beerdigung in Form von Einzel- und Reihengräbern über Urnen- und Baumgräber bis hin zu anonymer Bestattung überlässt man den Bürgern im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben die Entscheidung ihrer Bestattungsart ebenso wie auch die Wahl des gewünschten Friedhofes.
1855 hatte Aachen mehr als 50.000 Einwohner. 1890 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Wenige Jahre später gemeindete sie die Kreisstadt [[Burtscheid]] aus dem [[Landkreis Aachen]] ein, wodurch sie Sitz der Kreisverwaltung wurde, was sie bis heute ist. Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt 1972 durch mehrere Eingemeindungen – die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ für Aachen nach Fortschreibung des [[Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen|Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen]] 258.208 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen [[Statistische Landesämter|Landesämtern]]) – historischer Höchststand. Der im Vergleich zu den Vorjahren stärkere Anstieg der Bevölkerungszahl im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die [[Zweitwohnsitzsteuer]] einführte, wodurch sich insbesondere viele Studenten gezwungen sahen, ihren Zweitwohnsitz bei der Stadtverwaltung gegen einen [[Hauptwohnsitz]] einzutauschen. Bis 2025 wird die Einwohnerzahl der LDS-Bevölkerungsprognose zufolge auf 282.500 anwachsen.


== Politik ==
== Politik ==
=== Oberbürgermeister und Rat ===
=== Oberbürgermeister ===
[[Datei:SibylleKeupen2020VitusStudemund2.jpg|mini|Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen]]
[[Bild:Aachen rathaus entzerrt.JPG|thumb|Das [[Aachener Rathaus]] von Süden (vom Katschhof aus)]]
{{Siehe auch|Bürgermeister der Reichsstadt Aachen|Bürgermeister der Stadt Aachen}}
[[Bild:aachen rathaus_front.jpg|thumb|Das Aachener Rathaus von Norden]]
An der Spitze der Stadt Aachen stand zunächst ein königlicher Beamter. 1250 ging die Leitung auf den Rat über, dem ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder des Rates waren zunächst nur lebenslang amtierende [[Schöffe]]n. Seit dem 15. Jahrhundert waren auch die [[Zunft|Zünfte]] vertreten. Dies wurde im so genannten [[Gaffelbrief]] von 1450, der bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten die Zünfte erst 1513 ihre ständige Mitgliedschaft im Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An der Spitze standen meist zwei Bürgermeister, die aber nur ein Jahr amtierten und am 25. Mai ihr [[Öffentliches Amt|Amt]] wechselten. Die Ratsmitglieder übten neben ihrer Ratsmitgliedschaft meist noch wichtige Sonderämter in der Stadt aus. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde die [[Munizipalverfassung]] eingeführt. Stadtoberhaupt war der [[Maire]]. Ihm standen drei Beigeordnete und ein 30-köpfiger Rat zur Seite. In preußischer Zeit wurde 1815 aus dem Maire der [[Oberbürgermeister]]. Eine Neuordnung der städtischen [[Verfassung]] wurde erst 1845 mit der rheinischen Gemeindeordnung beziehungsweise 1856 mit der rheinischen [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Städteordnung]] eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin aus dem Oberbürgermeister und dem Rat.


An der Spitze der Stadt Aachen stand zunächst ein königlicher Beamter. 1250 ging die Leitung auf den Rat über, dem ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder des Rates waren zunächst nur lebenslang amtierende [[Schöffe (Beigeordneter)|Schöffen]]. Seit dem 15. Jahrhundert waren auch die [[Zunft|Zünfte]] vertreten. Dies wurde im sogenannten [[Aachener Gaffelbrief]] von 1450, der bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten die Zünfte erst 1513 ihre ständige Mitgliedschaft im Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An der Spitze standen meist zwei Bürgermeister, die aber nur ein Jahr amtierten und am 25. Mai ihr [[Öffentliches Amt|Amt]] wechselten. Die Ratsmitglieder übten neben ihrer Ratsmitgliedschaft meist wichtige Sonderämter in der Stadt aus. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde die [[Gemeinderat (Frankreich)|Munizipalverfassung]] eingeführt. Stadtoberhaupt war der [[Maire]]. Ihm standen drei Beigeordnete und ein 30-köpfiger Rat zur Seite. In preußischer Zeit wurde 1815 aus dem Maire der [[Oberbürgermeister]]. Eine Neuordnung der städtischen [[Verfassung]] wurde erst 1845 mit der rheinischen Gemeindeordnung beziehungsweise 1856 mit der rheinischen [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Städteordnung]] eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin aus dem Oberbürgermeister und dem Rat.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Kommunalverfassung]] nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als [[Vorsitzender|Vorsitzenden]] und [[Repräsentant]]en der Stadt, welcher [[Ehrenamt|ehrenamtlich]] tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen [[hauptamtlich]]en [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.


Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte die [[Militärregierung]]<!-- der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] --> einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Kommunalverfassung]] nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten ''Rat der Stadt,'' dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als [[Vorsitzender|Vorsitzenden]] und [[Abgeordneter|Repräsentanten]] der Stadt, der [[ehrenamt]]lich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen [[hauptamt]]lichen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.
Im Aachener Stadtrat sitzen 58 Ratsfrauen und Ratsherren. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat [[Stimmrecht (Politik)]] und leitet die Sitzungen. Derzeit sind im Aachener Rat folgende [[Politische Partei|Parteien]] vertreten: [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] (22 Mitglieder), [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] (19 Mitglieder), [[Bündnis 90/Die Grünen]] (10 Mitglieder), [[Freie Demokratische Partei|FDP]] (3 Mitglieder), [[Die Linkspartei|Linkspartei.PDS]] (1 Mitglied), [[Aachener Bürger Liste|ABL]] (Aachener Bürger Liste, 1 Mitglied), [[UWG Bürgerwille Aachen|UWG]] (UWG Bürgerwille Aachen, 1 Mitglied) und
[[Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit|WASG]] (1 Mitglied).


Seit dem 1. November 2020 ist [[Sibylle Keupen]] (Parteilose Kandidatin der Grünen) Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, die ihren Wohnsitz in [[Kohlscheid]] hat.
Am 26. September 2004 wurde [[Jürgen Linden]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) für weitere fünf Jahre zum Oberbürgermeister gewählt.


=== Stadtrat ===
Eine vollständige Aufzählung der Oberbürgermeister seit 1815 und der Oberstadtdirektoren von 1946 bis 1995 findet sich in der [[Liste der Oberbürgermeister und Oberstadtdirektoren von Aachen]].
{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Aachen}}

Der am 13. September 2020 gewählte Rat der Stadt besteht aus 58 Mitgliedern. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat [[Stimmrecht]] und leitet die Sitzungen. Derzeit sind im Aachener Rat folgende [[Politische Partei|Parteien]] vertreten: [[Bündnis 90/Die Grünen]] (20 Mitglieder), [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] (14 Mitglieder), [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] (11 Mitglieder), [[Die Linke]] (3 Mitglieder), [[Freie Demokratische Partei|FDP]] (3 Mitglieder), [[Alternative für Deutschland|AfD]] (2 Mitglieder), [[Volt Deutschland|Volt]] (2 Mitglieder) und je ein Mitglied der [[Die PARTEI|PARTEI]], der [[Piratenpartei Deutschland|Piratenpartei]] und der [[Unabhängige Wähler Gemeinschaft|Unabhängigen Wähler Gemeinschaft]].

{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| TITEL = Stadtratswahl 2020
| TITEL2 = <small>Wahlberechtigte: 192.502, Wahlbeteiligung: 53,40 %</small>
| GUV = ja
| JAHRALT =
| JAHRNEU = 2020
| PARTEI2 = CDU
| ERGEBNIS2 = 24.8
| PARTEI3 = SPD
| ERGEBNIS3 = 18.3
| PARTEI1 = GRÜNE
| ERGEBNIS1 = 34.1
| PARTEI5 = LINKE
| ERGEBNIS5 = 4.6
| PARTEI4 = FDP
| ERGEBNIS4 = 4.9
| PARTEI6 = AFD
| ERGEBNIS6 = 3.7
| PARTEI7 = Volt
| ERGEBNIS7 = 3.7
| PARTEI8 = Sonst.
| ERGEBNIS8 = 5.9
| KEINFEHLER = ja
}}
{{Sitzverteilung
| Beschriftung = Sitzverteilung 2020
| Überschrift = Sitzverteilung 2020
| float = right
| Legende = ja
| Land = DE
|LINKE|SPD|GRÜNE|Volt|FDP|CDU|AfD|Sonst.
| CDU = 14
| SPD = 11
| GRÜNE = 20
| LINKE = 3
| FDP = 3
| AfD = 2
| Volt = 2
| Sonst. = 3
}}
{| class="wikitable" style="text-align:right;"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Partei || Sitze<ref>[https://wahlen.regioit.de/1/km2020/05334002/html5/Ratswahl_NRW_81_Gemeinde_Stadt_Aachen.html ''Stadt Aachen – Gesamtergebnis – Sitzverteilung.''] In: ''Ratswahl Stadt Aachen.'' 13.&nbsp;September 2020. Auf Wahlen.Regioit.de, abgerufen am 14.&nbsp;September 2020.</ref>
|-
| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] || 20
|-
| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 14
|-
| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 11
|-
| [[Die Linke]] || 3
|-
| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || 3
|-
| [[Alternative für Deutschland|AfD]] || 2
|-
| [[Volt Deutschland|Volt]] || 2
|-
| Andere || 3
|-
|}


=== Wappen ===
=== Wappen ===
[[Blasonierung]]: ''In Gold ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer [[Adler (Wappentier)|Adler]].''<!-- Bei heraldisch nach rechts (von vorne gesehen nach links) ausgerichteten Tieren oder Objekten wird das „rechts“ als Standard in der Regel nicht erwähnt. -->
[[Bild:Stadtwappen der kreisfreien Stadt Aachen.png|thumb|Stadtwappen der kreisfreien Stadt Aachen]]

Das [[Wappen]] der Stadt Aachen zeigt einen nach rechts ([[Heraldik|heraldisch]]) blickenden, rot bewehrten schwarzen [[Adler (Wappentier)|Adler]] auf goldenem Grund. Die Stadtfarben sind schwarz-gelb. Das Wappen wurde zuletzt am 24. Januar 1980 durch die Hauptsatzung der Stadt festgelegt, ist aber schon sehr lange im Gebrauch. Der Adler symbolisiert das Reich und bringt so zum Ausdruck, dass die Stadt lange Zeit [[Krönungsstätte]] der deutschen Könige war.
Die Stadtfarben sind Schwarz-Gold (Schwarz-Gelb). Wie andere ehemalige [[Freie und Reichsstädte#Heraldik|Reichsstädte]] (beispielsweise [[Besançon]], [[Dortmund]], [[Nijmegen|Nimwegen]] oder [[Nördlingen]]) führt die Stadt Aachen noch heute einen schwarzen Adler auf Goldgrund im Wappen. Das Aachener Wappen wurde zuletzt am 24. Januar 1980 durch die Hauptsatzung der Stadt bestätigt.
Viele Reichsstädte, also Städte, die dem Kaiser direkt unterstanden, haben einen schwarzen Adler auf Goldgrund im Wappen.

<gallery>
Aachen Goslar Isny Wappen 1774.jpg|Wappen von 1774
Wappen-Aachen.PNG|Wappen von 1888
Großes Wappen der Stadt Aachen.png|Großes Wappen
DEU Aachen COA.svg|Stadtwappen
</gallery>


=== Partnerstädte ===
=== Partnerstädte ===
Partnerstädte sind:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/aachen_profil/staedtepartnerschaften/ |titel=www.aachen.de - Städtepartnerschaften |abruf=2023-01-28}}</ref>
{| style="background: #F5F5F5; padding:0em 1em 0em 1em;"

{| style="padding:0 1em;"
| style="vertical-align:top;" |
| style="vertical-align:top;" |
| width="350" |
| style="width:350px;"|
* [[Bild:Flag of France.svg|20px]] [[Reims]] ([[Frankreich]]), seit 1967
* {{FRA|Reims|Reims}} ([[Frankreich]]), seit 1967
* [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|20px]] [[Halifax (West Yorkshire)|Halifax]]/[[Calderdale]] ([[Vereinigtes Königreich|UK]]), seit 1979
* {{GBR|Halifax (West Yorkshire)|Halifax}}/[[Calderdale]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1979
* [[Bild:Flag of Spain.svg|20px]] [[Toledo (Spanien)|Toledo]] ([[Spanien]]), seit 1985
* {{ESP|Toledo|Toledo}} ([[Spanien]]), seit 1985
* [[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|20px]] [[Ningbo]] ([[Volksrepublik China|China]]), seit 1986
* {{CHN|Ningbo|Ningbo}} ([[Volksrepublik China]]), seit 1986
* {{DEU|Naumburg (Saale)|Naumburg (Saale)}} ([[Deutschland]]), seit 1988
| valign="top"|
| valign="top"|
| width="350" |
| style="width:350px;"|
* {{USA|Arlington County|Arlington}} ([[Vereinigte Staaten]]), seit 1993
* [[Bild:Flag of Saxony-Anhalt.svg|20px]] [[Naumburg (Saale)]] ([[Sachsen-Anhalt]]), seit 1988
* {{ZAF|Kapstadt|Kapstadt}} ([[Südafrika]]), seit 1999
* [[Bild:Flag of the United States.svg|20px]] [[Arlington (Virginia)|Arlington]] ([[Virginia]], [[Vereinigte Staaten|USA]]), seit 1993
* {{RUS|Kostroma|Kostroma}} ([[Russland]]), seit 2001,<ref>[https://aachen-kostroma.de/gemeinsame-erklaerung/ Gemeinsame Erklärung der Stadt Aachen, Bundesrepublik Deutschland, und der Stadt Kostroma, russische Föderation], Website "Aachen-Kostroma – Verein zur Förderung der Partnerschaft und Freundschaft e.&nbsp;V.", 26. September 2001; abgerufen am 23. August 2023</ref> ruht seit 4/2022 wegen des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] bis auf Weiteres<ref>[https://aachen-kostroma.de/staedtepartnerschaft-aachen-kostroma-liegt-auf-eis/ ''Städtepartnerschaft Aachen-Kostroma liegt auf Eis''], Pressemitteilung auf kostroma.de vom 2. April 2022</ref>
* [[Bild:Flag of South Africa.svg|20px]] [[Kapstadt]] ([[Südafrika]]), seit 1999
* {{TUR|Sarıyer|Sarıyer}} ([[Türkei]]), seit 2013
* [[Bild:Flag of Russia.svg|20px]] [[Kostroma]] ([[Russland|Russische Föderation]]), seit 2001
* {{UKR|Chernihiv|Chernihiv}} ([[Ukraine]]), seit 2023<ref>[https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/politik_verwaltung/pressemitteilungen/aachen_chernihiv.html ''Vertragsunterzeichnung: Aachen und Chernihiv sind Städtepartner''], Pressemitteilung auf den Seiten der Stadt Aachen vom 14. Mai 2023</ref>
|}
|}
{| style="padding:0 1em;"
sowie
{| style="background: #F5F5F5; padding:0em 1em 0em 1em;"
| style="vertical-align:top;" |
| style="vertical-align:top;" |
* [[Bild:Flag of France.svg|20px]] Montebourg (Frankreich), seit 1960 Partnerstadt von [[Walheim (Aachen)|Walheim]]<br />(seit der [[Kommunale Neugliederung|Eingemeindung]] 1972 dem Aachener Stadtbezirk [[Kornelimünster/Walheim]] übertragen)
* {{FRA| Montebourg| Montebourg}} ([[Frankreich]]), seit 1960 Partnerstadt von [[Walheim (Aachen)|Walheim]]<br />(seit dessen [[Gebietsreform|Eingemeindung]] 1972 dem Aachener Stadtbezirk [[Kornelimünster/Walheim]] übertragen)
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=== Städteregion Aachen ===
Die Stadt Aachen hat durch [[Öffentliches Recht|öffentlich-rechtliche]] Vereinbarungen mit dem Kreis Aachen einige ihrer Aufgaben auf die [[Städteregion Aachen]] übertragen, darunter [[Schulträger]]aufgaben, die [[Straßenverkehrsbehörde]], die [[Ausländerbehörde]] und Teile des [[Sozialamt (Deutschland)|Sozialamtes]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.staedteregion-aachen.de/de/navigation/staedteregion |titel=StädteRegion {{!}} StädteRegion Aachen |abruf=2023-01-28}}</ref>


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Oberzentrum ===
Aachen hat mehrere bedeutende [[Industriezweig]]e.
Die [[Regiopole]] Aachen verfügt über zahlreiche Bildungseinrichtungen wie die [[RWTH Aachen|RWTH]], die [[FH Aachen]], die städtische [[Volkshochschule Aachen|Volkshochschule]], diverse Gymnasien und andere Bildungszentren. Die Stadt beherbergt verschiedene [[Theater]] und [[Museum|Museen]]. Mit dem Sitz der Städteregion Aachen, dem Finanzamtszentrum, dem Justizzentrum mit seinen jeweiligen Fachgerichten sowie weiteren für eine Großstadt üblichen Behörden, den [[Sportstätte]]n, Krankenhäusern, darunter das [[Universitätsklinikum Aachen|Universitätsklinikum]] wie auch mehrere Fachkliniken, weiteren Einrichtungen für Gesundheit und Soziales, diversen [[Kreditinstitut]]en und spezialisierten Einkaufsmöglichkeiten für den höherwertigen Bedarf sowie bei sonstigen Dienstleistungen erfüllt die Stadt alle Kriterien für ein [[Oberzentrum]]. Auch verfügt sie über den Anschluss an mehrere Autobahnen ([[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]], [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]], [[Bundesautobahn 544|A&nbsp;544]]), an das Bundesfernstraßennetz und den [[Intercity-Express|ICE]] und [[Thalys]] im Fernverkehrsnetz der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] (siehe [[#Verkehr|Verkehr in Aachen]]).
Zum einen stellt das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] in Form einer [[Aktiengesellschaft]] Reifen her. Die Firma ist die viertwichtigste bezüglich der Reifenproduktion in der Welt.


=== Bad Aachen ===
Seit 1934 unterhält [[Philips]], eine der weltweit größten Elektronikhersteller der Welt, Produktionsstätten in Aachen. Zunächst nur für Radiogeräte, seit dem Krieg aber ein Werk zur Produktion von [[Leuchtmittel]]n, in dem heute [[Halogenlampe|Niedervolt-Halogenlampen]] und Autolampen hergestellt werden. Auch Fernsehglas und [[Bildröhre]]n werden hier produziert. Aachen ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, Laser- und Umwelttechnologie, was von sehr großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt ist.
Aachen war schon vor der Errichtung der Kaiserpfalz wegen seiner zahlreichen Quellen bekannt, die stark schwefelhaltiges, bis zu 74&nbsp;°C heißes Wasser an die Oberfläche bringen. Die Quellen im Stadtteil Burtscheid gehören damit zu den [[Aachener Thermalquellen|heißesten Quellen]] [[Mitteleuropa]]s. Diesen Quellen wird zugeschrieben, dass sie [[Rheuma]] und viele andere Krankheiten heilen sollen. Nicht zuletzt aus diesem Grund etablierte schließlich [[Karl der Große]] den Ort zu einer bedeutenden Stadt. Als staatlich anerkannte Kurstadt darf sich die Stadt ''Bad Aachen'' nennen, jedoch wird diese Bezeichnung kaum verwendet, da die Stadt dann in Listen und Verzeichnissen nicht mehr an erster Stelle genannt würde. Das offizielle Logo der Stadt verzichtet mit der Bezeichnung ''Stadt Aachen'' ebenfalls auf den Titel als Kurbad.


Heute gibt es den historischen Kurpark um den [[Elisenbrunnen]] im Stadtzentrum und den modernen Bäderbereich der [[Carolus Thermen]].
Außerdem ist die [[Produktion]] von [[Süßware]]n von bekannten Firmen wie [[Zentis]] (Konfitüren, Süßwaren, Fruchtzubereitungen), [[Lambertz]] (Lebkuchen, Printen), [[Lindt & Sprüngli]] (Schokolade, Pralinen) bedeutend. Die [[Aachener Printen]] sind weltberühmt.
Daneben gibt es eine Reihe von Forschungsbetrieben und [[Hochtechnologie]]unternehmen, oft als [[Spin-off]]s der Universität ''[[RWTH Aachen]]''. Auch der [[Fremdenverkehr|Tourismus]] spielt eine wichtige Rolle (680.000 Übernachtungen in 4.000 Betten).


=== Unternehmen ===
Neben den oben genannten Unternehmen ist Aachen Standort vieler Industrien wie [[Grünenthal]] (pharmazeutische Produkte), [[Talbot]] und [[Saint-Gobain Glass Deutschland|Saint-Gobain]] (Glass).
[[Datei:Aachen Ford-Entwicklungszentrum.jpg|mini|[[Ford]]-Forschungszentrum in Aachen]]
Aachen bietet gute Standortvorteile wegen einer dichten Infrastruktur mit Produktions- und Dienstleistungen auf engstem Raum; Internationalität und Mehrsprachigkeit; Platz zur Expansion und Raum zur Erholung; ein großes Potenzial an gut ausgebildeten Ingenieuren <ref>Stadt Aachen: [http://aachen.de/de/wirtschaft_technologie/wirtschaftsstandort_aachen/wirtschaftsstandort_aachen.html Wirtschaftsstandort Aachen – Standort-Vorteile]</ref>.
[[Datei:Luftaufnahme HQ.jpg|mini|FEV, Luftaufnahme]]
[[Datei:Grünenthal Aachen-Eilendorf.jpg|mini|Grünenthal]]
[[Datei:Aachen, Lindt & Sprüngli.jpg|mini|Lindt & Sprüngli]]
[[Datei:Aachen, Lambertz, 2010.jpg|mini|Lambertz-Stammwerk]]
[[Datei:Generali - Aachen (2).JPG|mini|Generali, Niederlassung Aachen]]
Mehrere bedeutende Unternehmen aus verschiedenen [[Industrie]]zweigen haben ihren Hauptsitz oder Niederlassungen in Aachen.


Seit 1934 unterhielt [[Philips Deutschland]] GmbH, einer der weltweit größten Elektronikhersteller, Produktionsstätten in Aachen – zunächst nur für Radiogeräte, nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch ein Werk zur Produktion von [[Leuchtmittel]]n, in dem [[Halogenlampe|Niedervolt-Halogenlampen]] und Autolampen hergestellt wurden, sowie ein weiteres für [[Kathodenstrahlröhre|Bildröhren]]. Das Bildröhrenwerk wurde 2004 geschlossen, anschließend wurde in Teilen der danach leer stehenden Hallen eine hochmoderne [[Organische Leuchtdiode|OLED]]-Produktion aufgebaut, die 2015 an [[OLEDWorks]] verkauft wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aachener-zeitung.de/wirtschaft/philips-oled-sparte-verkauft-65-entlassungen_aid-25005599 |titel=Philips: OLED-Sparte verkauft, 65 Entlassungen |werk=[[Aachener Zeitung]] |datum=2015-04-28 |abruf=2019-02-28}}</ref> Seit der Schließung des Leuchtmittelwerks Ende August 2018 betreibt Philips keine Produktionsstätten mehr in Aachen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/philips-aachen-schliessung-produktionstaette-102.html |titel=Philips schließt letzte Produktionsstätte in Aachen |werk=[[Westdeutscher Rundfunk Köln|wdr.de]] |datum=2018-07-27 |abruf=2019-02-28}}</ref> Seit 1955 betreibt Philips Forschung in Aachen. Mit mehreren Forschungsstätten auf dem [[Campus Melaten]] und in Rothe Erde ist Philips weiterhin in Aachen vertreten.
In der Vergangenheit war die Produktion von [[Nadel]]n und [[Tuch]]en der wichtigste Wirtschaftsfaktor. So waren in Aachen mehrere hundert Nadelfabriken ansässig. An fast allen Bächen waren Tuchfabriken und -färbereien vorhanden. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich ein sehr deutlicher Strukturwandel vollzogen. Die Herstellung von Nadeln und Tuchen wurde nach [[Ferner Osten|Fernost]] verlagert. Die letzte Aachener Nadelfabrik stellte den Betrieb Ende 2004 ein, von den zahlreichen Tuchfabriken ist noch eine geblieben. Weitere Bedeutung hatte die Herstellung von [[Schienenfahrzeug]]en, Schirmen und [[Transformator]]en. Auch diese Bereiche sind jedoch inzwischen stark reduziert oder völlig aufgegeben worden.


Aachen ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser- und Umwelttechnologie mit jeweils großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt. Viele IT-Unternehmen, die teilweise als [[Ableger (Wirtschaft)|Spin-offs]] der Universität und Fachhochschule gegründet wurden, haben sich gemeinsam mit Forschungseinrichtungen zum Kompetenznetzwerk ''Regina e.&nbsp;V. IT/Informatik Aachen'' zusammengeschlossen.
=== Verkehr ===


Weiterhin ist Aachen als Standort der Automobilindustrie bedeutend, sowohl durch ortsansässige Zulieferindustrie (z.&nbsp;B. eine Niederlassung von [[Compagnie de Saint-Gobain|Saint-Gobain]]), den Entwicklungsdienstleister [[FEV]], dessen Hauptsitz in Aachen ist, und das ''[[Ford]] Forschungszentrum Aachen'' (FFA) als auch durch Institute der [[RWTH Aachen]], die ihren Schwerpunkt in der Automobiltechnologie haben. Die örtliche Automobilbranche hat sich großteils im [[Euregio Maas-Rhein|euregionalen]] Netzwerk ''competence center automotive region aachen – euregio maas-rhein'' ''(car e.&nbsp;V.)'' zusammengeschlossen. Daneben gibt es eine Reihe von Forschungsbetrieben und [[Spitzentechnologie|Hochtechnologieunternehmen]], oft als [[Ableger (Wirtschaft)|Ableger]] der Hochschulen.

Außerdem ist die [[Produktion]] von [[Süßware]]n von bekannten Unternehmen wie [[Zentis]] (Konfitüren, Süßwaren, [[Fruchtzubereitung]]en), [[Lambertz-Gruppe|Lambertz]] (Lebkuchen, Printen) und [[Lindt & Sprüngli]] (Schokolade, [[Praline]]n) bedeutend. Die [[Aachener Printen]] sind weltberühmt.

Des Weiteren ist Aachen Standort von [[Grünenthal (Unternehmen)|Grünenthal]] (pharmazeutische Produkte) und [[Waggonfabrik Talbot|Talbot Services]] (Schienenfahrzeuge und Elektroautomobile). Aachen bietet gute Standortvorteile wegen einer dichten Infrastruktur mit Produktions- und Dienstleistungen auf engstem Raum, Internationalität und Mehrsprachigkeit, Platz zur Expansion und Raum zur Erholung wie auch einem großen Potenzial an gut ausgebildeten Ingenieuren.<ref>Vgl. auch Stadt Aachen (Hrsg.): {{Webarchiv |url=http://aachen.de/de/wirtschaft_technologie/wirtschaftsstandort_aachen/index.html |wayback=20090418031623 |text=Wirtschaftsstandort Aachen – Standort-Vorteile}}.</ref>

Auch der [[Tourismus]] spielt eine wichtige Rolle (Januar bis Juni 2017: 241.951 Ankünfte, 479.928 Übernachtungen<ref>Stadt Aachen (Hrsg.): {{Webarchiv |url=http://www.aachen.de/de/tourismus_stadtinfo/pdf/statistik/Beherbergungsstatistik_aktuell.pdf |wayback=20110519044639 |text=''Beherbergungsstatistik Aachen.'' |format=PDF; 22&nbsp;kB}}</ref>). Seit dem 1.&nbsp;Januar 2012 wird eine [[Ortstaxe|Beherbergungsabgabe]] in Höhe von fünf Prozent auf den Übernachtungspreis erhoben.

In der Vergangenheit war die Produktion von [[Nadel]]n und [[Tuch]]en der wichtigste Wirtschaftsfaktor. So waren in Aachen mehrere hundert Nadelfabriken ansässig. An fast allen [[Aachener Bäche|Bächen]] waren Tuchfabriken und -färbereien angesiedelt. Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich ein sehr deutlicher Strukturwandel vollzogen. Die Herstellung von Nadeln und Tuchen wurde nach [[Ferner Osten|Fernost]] verlagert. Die letzte Aachener Nadelfabrik stellte den Betrieb Ende 2004 ein, von den zahlreichen Tuchfabriken ist nur die [[Becker Fabrics]] geblieben. Die 1838 gegründete Aachener [[Waggonfabrik Talbot]] war der älteste und einer der bedeutendsten deutschen Hersteller von [[Schienenfahrzeug]]en. Weitere Bedeutung hatte die Herstellung von Schirmen und [[Transformator]]en. Auch diese Bereiche sind jedoch inzwischen stark reduziert oder völlig aufgegeben worden.

Im Bereich der Versicherungen hat sich der Standort Aachen innerhalb der [[Generali Deutschland]] behaupten können. Die dazugehörende [[AachenMünchener]] Versicherungsgesellschaft errichtete in der Aachener Innenstadt an der Stelle des früheren Sozialgerichts eine neue Zentralverwaltung.

Ferner ist für Aachen die Logistik von zunehmender Bedeutung: So betreiben [[Doc Morris]] und die [[Honold Logistik Gruppe]] große Versand-Logistikzentren im Gewerbepark [[Avantis (Gewerbepark)|Avantis]].

Größte Arbeitgeber der Stadt Aachen (Stand 2021):<ref>[https://www.berufsstart.de/unternehmen/stadt/aachen-top100-unternehmen.php ''Top 100 Unternehmen in Aachen – Die größten Arbeitgeber in Aachen nach Mitarbeiterzahlen''], abgerufen am 2. Dezember 2021</ref>
{| class="wikitable" style="text-indent:6px"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Rang || Name || Arbeitsplätze
|-
|1. || [[RWTH Aachen]] || style="text-align:center;" | 9.505
|-
|2. || [[FEV]] GmbH || style="text-align:center;" | 6.335
|-
|3. || Stadtverwaltung Aachen || style="text-align:center;" | 5.300
|-
|4. || [[Universitätsklinikum Aachen]] || style="text-align:center;" | 5.020
|-
|5. || [[Grünenthal (Unternehmen)|Grünenthal GmbH]] || style="text-align:center;" | 4.834
|-
|6. || [[Umlaut (Unternehmen)|Umlaut]] || style="text-align:center;"| 3.400
|-
|7. || Zaquensis || style="text-align:center;" | 3.140
|-
|8. || [[Medienhaus Aachen|Aachener Verlagsgesellschaft]] || style="text-align:center;" | 3.140
|-
|9. || [[Lindt & Sprüngli]] GmbH || style="text-align:center;" | 2.440
|-
|10. || [[Zentis]] || style="text-align:center;" | 2.212
|-
|11. || [[Compagnie de Saint-Gobain|Saint Gobain Beteiligungsgesellschaft]] || style="text-align:center;" | 1.538
|-
|12. || [[Fachhochschule Aachen]] || style="text-align:center;" | 1.250
|-
|13. || [[Generali Deutschland]] || style="text-align:center;" | 1.120
|-
|}

=== Verkehr ===
==== Bahn ====
==== Bahn ====
[[Bild:VorplatzAachenHBf.jpg|thumb|Aachener Hauptbahnhof]]
[[Datei:Aachen Hauptbahnhof 10-2017.jpg|mini|Der [[Aachen Hauptbahnhof|Aachener Hauptbahnhof]]]]
[[Bild:Nothnord2g.jpg|thumb|Die [[Euregiobahn]]]]
Neben dem ''[[Aachen Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]'' gibt es die Bahnhöfe ''[[Bahnhof Aachen West|Aachen West]]'' und ''Aachen-Rothe Erde'' sowie die [[Haltepunkt (Eisenbahn)|Haltepunkte]] ''Aachen-Schanz'' und ''Eilendorf.'' Der Schnellzug [[Thalys]] von [[Köln]] nach [[Paris]] fährt über Aachen, [[Lüttich]] und [[Brüssel]]. Auch der [[InterCityExpress|ICE]] International verkehrt auf der Strecke Brüssel–Lüttich–Aachen–Köln und weiter nach Frankfurt. Die Schnellzüge wechseln sich im Stundentakt ab. Aachen liegt somit an einer wichtigen Verbindung des transeuropäischen Schienennetzes. Demgegenüber sind die für Pendler wichtigeren Regionalverbindungen, insbesondere auf der Strecke Köln–Aachen ([[NRW-Express]] (RE&nbsp;1) und [[Siegstrecke|Rhein-Sieg-Express]] (RE&nbsp;9)), seit Jahren unverändert stark verspätungsanfällig.<ref>Verkehrsverbund Rhein-Ruhr A.&nbsp;ö.&nbsp;R.: ''[http://www.vrr.de/imperia/md/content/pressemitteilungen/qualitaetsbericht_spnv_2006.pdf Qualitätsbericht SPNV Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für 2006]''. März 2007.</ref>


Der [[Aachen Hauptbahnhof|Aachener Hauptbahnhof]] ist an den Fernverkehr angeschlossen. Der [[Hochgeschwindigkeitszug]] [[Eurostar]] verkehrt 5-mal täglich auf der Strecke von [[Paris]] über [[Brüssel]]–[[Lüttich]]–Aachen–Köln und weiter nach [[Essen]] und [[Dortmund]]. In einem Zwei-Stunden-Takt verkehrt der [[ICE International]] auf der Strecke Brüssel–Lüttich–Aachen–Köln und weiter nach [[Frankfurt am Main|Frankfurt]]. Aachen liegt somit an einer wichtigen Verbindung ([[PBKA]]) des [[Transeuropäische Netze|transeuropäischen Schienennetzes]]. Auf der zweiten von Aachen ausgehenden innerdeutschen [[Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach|Strecke nach Mönchengladbach]] und von dort aus weiter über Krefeld und Duisburg bestehen täglich Intercity-Verbindungen nach Berlin. Zudem verkehren ICEs nach Berlin auch über Köln.
Wichtigere [[Regionalbahn|regionale]] Bahnverbindungen (Stand März 2006):
* [[RegionalExpress]] [[Liste der SPNV-Linien in NRW|RE&nbsp;1]]: Aachen–[[Bahnhof Düren|Düren]]–[[Köln Hauptbahnhof|Köln]]–[[Düsseldorf Hauptbahnhof|Düsseldorf]]–[[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg]]–[[Essen Hauptbahnhof|Essen]]–[[Bochum Hauptbahnhof|Bochum]]–[[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund]]–[[Bahnhof Hamm (Westfalen)|Hamm]] ([[NRW-Express]])
* RegionalExpress RE&nbsp;4: Aachen–[[Mönchengladbach Hauptbahnhof|Mönchengladbach]]–[[Düsseldorf Hauptbahnhof|Düsseldorf]]–[[Wuppertal Hauptbahnhof|Wuppertal]]–[[Hagen Hauptbahnhof|Hagen]]–[[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund]] ([[Wupper-Express]])
* RegionalExpress RE&nbsp;9: Aachen–[[Bahnhof Düren|Düren]]–[[Köln Hauptbahnhof|Köln]]–[[Siegen]](–[[Bahnhof Gießen|Gießen]]) ([[Rhein-Sieg-Express]])
* RegionalExpress RE&nbsp;29: Aachen–[[Lüttich]] ([[euregioAIXpress]])
* RegionalBahn RB&nbsp;33: Aachen–[[Mönchengladbach Hauptbahnhof|Mönchengladbach]]–[[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg]] ([[Rhein-Niers-Bahn]])
* RegionalBahn RB&nbsp;20: [[Alsdorf]]/[[Heerlen]]–[[Herzogenrath]]–Aachen–[[Stolberg (Rhld.)|Stolberg]]/[[Eschweiler]]-[[Weisweiler]] ([[euregiobahn]])


Beide Strecken sind zudem wichtige Magistralen des [[Güterverkehr]]s. Die zwei von Aachen ausgehenden Strecken nach Belgien – für den [[Personenverkehr]] nach Brüssel [[Bahnstrecke Liège–Aachen|über Lüttich]] ([[HSL 3]]) und für den Güterverkehr nach [[Antwerpen]] [[Bahnstrecke Aachen–Tongeren|über Tongeren]] (Montzenroute) – sind die einzigen in Betrieb befindlichen Schienenverbindungen zwischen Deutschland und Belgien.
===== Besonderheiten =====
Eisenbahnhistorisch hat Aachen zwei Besonderheiten zu bieten: den ältesten noch befahrenen Eisenbahntunnel Deutschlands, den [[Buschtunnel]], sowie das [[Burtscheider Viadukt|Viadukt]] in Aachen-Burtscheid. In der Nähe, in Belgien, befindet sich bei [[Plombières|Moresnet]] das berühmte ''[[Geultalviadukt]],'' das 2004 saniert wurde. Zu der Beendigung dieser Maßnahmen gab es einen großen Festakt mit Feuerwerk. Auch wurde eine Rundfahrt in Waggons des legendären [[Orient-Express]] angeboten.


[[Datei:Nothnord2g.jpg|mini|[[Bombardier Talent]] als [[Euregiobahn]]]]
Die traditionsreiche [[Waggonfabrik Talbot]] an der ''Jülicher Straße'' produzierte bis Anfang der 1990er Jahre Güter- und Personenwaggons, wie etwa doppelstöckige Wagen für die niederländische Staatsbahn oder den [[Bombardier Talent|Talent]]. Nach der Übernahme durch den [[Kanada|kanadischen]] [[Konzern]] [[Bombardier Transportation|Bombardier]] (seitdem Talbot-Bombardier) wurde ein Großteil der Fertigung nach Ostdeutschland und [[Tschechien]] verlegt. Mittlerweile wird in Aachen der Innenausbau von Personenzügen vorgenommen.


Der Regionalverkehr hält außer am Hauptbahnhof auch an den Personenbahnhöfen [[Bahnhof Aachen West|Aachen West]] und [[Bahnhof Aachen-Rothe Erde|Aachen-Rothe Erde]] sowie den [[Haltepunkt]]en [[Bahnhof Aachen Schanz|Aachen Schanz]] und [[Haltepunkt Eilendorf|Eilendorf]]. Ein weiterer Haltepunkt ist in [[Richterich]] vorgesehen; er könnte im Jahr 2025 in Betrieb gehen.<ref>{{Cite web |url=https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/verkehr_strasse/verkehrskonzepte/bahnhoefe/richterich_haltepunkt/ |title=Haltepunkt Richterich |publisher=Stadt Aachen |accessdate=2016-04-11 |language=de}}</ref>
==== ÖPNV ====
Im Jahr 1974 wurde die letzte [[Straßenbahn Aachen|Aachener Straßenbahnlinie]] stillgelegt. Seitdem beschränkt sich der [[ÖPNV|Stadtverkehr]] auf [[Omnibus|Busse]]. Die Linien fahren innerhalb des [[Aachener Verkehrsverbund]]es (AVV) und ins benachbarte [[Ausland]], wie zum Beispiel nach [[Heerlen]] (NL), [[Kerkrade]] (NL) oder [[Eupen]] (B). Es gibt sechs Schnellbusse nach [[Alsdorf]]/[[Aldenhoven]]/[[Jülich]] (Linie SB11), [[Heerlen]] (Linie 44), [[Eschweiler]] (Linie 52), [[Roetgen]]/[[Simmerath]] (Linie SB63), [[Herzogenrath]] (Linie 147) und [[Roetgen]]/[[Monschau]] (Linie 166).


Regionale Bahnverbindungen (Stand Februar 2019):
Den [[ÖPNV]] in der Stadt betreibt die [[ASEAG]] (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) mit insgesamt 61 Buslinien (Stand 2005). Dreh- und Angelpunkt des Aachener Liniennetzes ist der Bushof sowie der [[Elisenbrunnen]], abgesehen von ein paar Ausnahmen wird dieser von sämtlichen Aachener Buslinien angefahren.
* [[Regional-Express]] RE&nbsp;1 ([[NRW-Express]]): Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Bahnhof Düren|Düren]]&nbsp;– [[Köln Hauptbahnhof|Köln&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Düsseldorf Hauptbahnhof|Düsseldorf&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Essen Hauptbahnhof|Essen&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Bochum Hauptbahnhof|Bochum&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Bahnhof Hamm (Westfalen)|Hamm&nbsp;(Westf)]]
* Regional-Express RE&nbsp;4 ([[Wupper-Express]]): Aachen&nbsp;– [[Mönchengladbach Hauptbahnhof|Mönchengladbach&nbsp;Hbf]]&nbsp;– Düsseldorf&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Wuppertal Hauptbahnhof|Wuppertal&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Hagen Hauptbahnhof|Hagen&nbsp;Hbf]]&nbsp;– Dortmund&nbsp;Hbf
* Regional-Express RE&nbsp;9 ([[Rhein-Sieg-Express]]): Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– Düren&nbsp;– Köln&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Bahnhof Siegburg/Bonn|Siegburg/Bonn]]&nbsp;– [[Bahnhof Siegen|Siegen]]
* Regional-Express RE&nbsp;18 ([[LIMAX]]): Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– Herzogenrath&nbsp;– Heerlen&nbsp;– Maastricht
* Regional-Express RE&nbsp;29 ([[euregioAIXpress]]): Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Bahnhof Welkenraedt|Welkenraedt]]&nbsp;–[[Bahnhof Verviers Central|Verviers]]&nbsp;– Trooz&nbsp;– [[Liège]] Guillemins&nbsp;– [[Liège]] Saint-Lambert
* [[Regionalbahn]] RB&nbsp;20 ([[Euregiobahn]]): [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]]&nbsp;– Eschweiler&nbsp;– [[Alsdorf]]&nbsp;– [[Herzogenrath]]&nbsp;– Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]]&nbsp;– [[Eschweiler]]&nbsp;– [[Bahnhof Langerwehe|Langerwehe]]&nbsp;– Düren
* Regionalbahn RB&nbsp;33 ([[Rhein-Niers-Bahn]]): Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– Mönchengladbach&nbsp;Hbf&nbsp;– Duisburg&nbsp;Hbf


Die S-Bahn S 19 der [[S-Bahn Rhein-Ruhr]] fährt jede Nacht zweimal zwischen Aachen und Troisdorf über Köln und Köln/Bonn Flughafen und weiter in Richtung [[Au (Sieg)]]
In Aachen gibt es ein gesondertes [[Nachtbus]]netz. Dieses besteht aus acht Linien (N1 bis N7 und N13), welche die größten Linienachsen mit geändertertem Linienweg bedienen. Die Nachtlinien verkehren in den Nächten auf Samstagen, Sonntagen und Feiertagen jeweils um 01:45 und 02:45 Uhr vom Elisenbrunnen / Bushof aus. Die Linienführung verläuft dabei sternförmig aus der Stadt heraus. Als einzige Nachtlinie verkehrt die N1 zusätzlich noch um 03:45 Uhr.


Die [[Bahnstrecke Aachen–Maastricht]] ist die älteste internationale Bahnstrecke der Niederlande, doch sie ist seit den 1990er Jahren bei [[Vetschau (Aachen)|Vetschau]] unterbrochen. Auf dem Abschnitt von Vetschau, auf dem Aachener Stadtgebiet, bis Schin op Geul verkehren seit 1995 Museumszüge der [[Zuid-Limburgse Stoomtrein Maatschappij]]. Seit 2011 bestehen bisher unverwirklichte Pläne, den Abschnitt Aachen–Vetschau–[[Avantis (Gewerbepark)|Avantis]]–Kerkrade im Rahmen des Projektes ''Via Avantis'' zu reaktivieren.<ref name="AVV2011-08-24">{{Cite web |url=https://avv.de/de/aktuelles/neuigkeiten/via-avantis-mit-dem-zug-direkt-von-maastricht-nach-aachen |title=»Via Avantis«: Mit dem Zug direkt von Maastricht nach Aachen |author=Markus Vogten |publisher=[[Aachener Verkehrsverbund]] |date=2011-08-24 |accessdate=2016-04-11 |language=de}}</ref> Stattdessen fährt seit 2024 halbstündlich der Regionalexpress LIMAX von Aachen über Herzogenrath und Heerlen nach Maastricht.
In den 90er Jahren gab es Versuche, wieder eine Stadt- und Straßenbahn einzuführen, das Projekt scheiterte jedoch an den Kosten und wird seit 1999 nicht mehr weiterverfolgt. Als Ersatz dafür fahren seit dem 19. September 2005 zwei [[Gelenkbus|Doppelgelenkbusse]] des Typs Van Hool AGG 300 auf den Linien 5 und 45. Gegen Ende 2007 werden nun weitere Fahrzeuge dieses Typs bei der ASEAG in Dienst gestellt.

[[Datei:Le Rhin c1830 Grand Viaduct Burtscheid.jpg|mini|Burtscheider Eisenbahnviadukt auf einem Stich von ca. 1860]]

Eisenbahnhistorisch hat Aachen zwei Besonderheiten zu bieten: den ältesten noch befahrenen [[Eisenbahntunnel]] Deutschlands, den [[Buschtunnel]], sowie den [[Burtscheider Viadukt]]. Unweit von Aachen befindet sich bei dem belgischen Ort [[Plombières|Moresnet]] das berühmte [[Göhltalviadukt]], das 2004 saniert wurde. Bei Beendigung dieser Maßnahmen gab es einen großen Festakt mit [[Feuerwerk]]; auch eine Rundfahrt in Waggons des legendären [[Orient-Express]] wurde angeboten.

Die traditionsreiche ''[[Waggonfabrik Talbot]]'' an der Jülicher Straße produzierte bis Anfang der 1990er Jahre Güter- und Personenwaggons, wie etwa doppelstöckige Wagen für die [[Nederlandse Spoorwegen|niederländische Staatsbahn]] oder den ''[[Bombardier Talent|Talent]]''. Nach der Übernahme durch den [[Kanada|kanadischen]] Konzern ''[[Bombardier Transportation|Bombardier]]'' (seitdem ''Talbot-Bombardier'') wurde ein Großteil der Fertigung nach Ostdeutschland und [[Tschechien]] verlegt und das Werk zum 30. Juni 2013 verkauft. Nach der Übernahme durch ''Talbot Services'' werden in Aachen weiterhin Eisenbahnfahrzeuge und auch Elektrofahrzeuge des Typs ''[[StreetScooter]]'' gebaut.<ref name="AN2013-06-20">{{Cite news |url=http://www.aachener-nachrichten.de/news/wirtschaft/175-jahre-talbot-mit-der-grossen-bahntradition-in-die-neue-zukunft-1.599835 |title=175 Jahre Talbot: Mit der großen Bahntradition in die neue Zukunft |author=Berthold Strauch |newspaper=[[Aachener Nachrichten]] |publisher=[[Aachener Zeitungsverlag]] |date=2013-06-20 |accessdate=2013-11-09 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20131109204757/http://www.aachener-nachrichten.de/news/wirtschaft/175-jahre-talbot-mit-der-grossen-bahntradition-in-die-neue-zukunft-1.599835 |archivedate=2013-11-09 |language=de}}</ref>

Die [[Vennbahn]], angelegt von 1882 bis 1889, verband die Industriegebiete von Aachen und Eschweiler mit dem von Luxemburg. Schon zwischen den beiden Weltkriegen nahm das Transportvolumen zusehends ab, da Luxemburg die Zollunion mit Deutschland aufgekündigt hatte.

==== Öffentlicher Personennahverkehr ====
[[Datei:Karte Gesamtnetz Straßenbahn Aachen.png|mini|Ehemaliges Straßenbahnnetz Aachens]]
[[Datei:Natronlok.jpg|mini|[[Natronlokomotive]] des Aachener Erfinders [[Moritz Honigmann]] im Jahr 1884]]
[[Datei:ASEAG Capacity Aachen Hauptbahnhof.JPG|mini|[[Mercedes-Benz CapaCity]] am [[Aachen Hauptbahnhof|Aachener Hauptbahnhof]]]]

Im Jahr 1974 wurden gleichzeitig die Linien der [[Straßenbahn Aachen]] und des [[Oberleitungsbus Aachen]] stillgelegt. Seitdem beschränkte sich der [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] im Stadtgebiet jahrelang auf [[Omnibus]]se. Seit 2001 hält die [[Euregiobahn]] an vier ([[Haltepunkt Eilendorf|Aachen Eilendorf]], [[Bahnhof Aachen-Rothe Erde|Aachen-Rothe Erde]], [[Aachen Hauptbahnhof|Aachen Hbf]] und [[Bahnhof Aachen West|Aachen West]]), seit 2004 ([[Haltepunkt Aachen Schanz|Aachen Schanz]]) an fünf Bahnhöfen bzw. Haltepunkten im Stadtgebiet Aachen, bedient jedoch weder die innerstädtischen Strecken mit der höchsten Fahrgastfrequenz noch erschließt sie das Aachener Stadtzentrum.

Die Buslinien und die Euregiobahn sind in den [[Aachener Verkehrsverbund]] (AVV) integriert und fahren auch ins benachbarte Ausland, wie z.&nbsp;B. nach [[Heerlen]] (NL), [[Kerkrade]] (NL), [[Kelmis]] (B) oder [[Eupen]] (B). Es gibt mehrere Schnellbuslinien u.&nbsp;a. nach [[Alsdorf]]/[[Aldenhoven]]/[[Jülich]] (Linie 220/SB20), Heerlen (Linie 44), [[Eschweiler]] (Linie 52), [[Roetgen]]-[[Simmerath]] (Linie SB63), [[Roetgen]]-[[Monschau]] (Linie SB66) Stolberg (Linie X25), Walheim (Linie X35), [[Herzogenrath]] (Linie X47), [[Baesweiler]] (Linie X51) und [[Maastricht]] (Linie 350 der niederländischen [[Arriva]]).

Den [[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]] in der Stadt betreibt die [[Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG|ASEAG]] (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) mit insgesamt 118 Buslinien (Stand 2023).<ref>{{Literatur |Autor=ASEAG |Titel=Presseservice |Sammelwerk=ASEAG – Der gute Einstieg |Datum= |Online={{Webarchiv |url=https://www.aseag.de/aktuelles/presse/presseservice/ |wayback=20171228171614 |text=Presseservice}} |Abruf=2017-12-27}}</ref> Die Linie 14 wird gemeinsam mit der belgischen [[Transport en Commun|TEC]] (Transport en Commun), die Linie 44 mit der niederländischen Abteilung der [[Arriva]]<ref>{{Internetquelle |url=https://avv.de/de/limburg |titel=Limburg |sprache=de |abruf=2017-10-30}}</ref> durchgeführt. Dreh- und Angelpunkte des Aachener Liniennetzes sind der [[Aachen Bushof|Bushof]] und der [[Elisenbrunnen]], die von vielen der Aachener Buslinien angefahren werden.

In Aachen gibt es ein gesondertes [[Nachtverkehr|Nachtbusnetz]]. Dieses besteht aus zehn Linien (N1 bis N9 und N60), die die bedeutendsten Verkehrsbeziehungen auf gegenüber dem Tagesbetrieb modifiziertem Weg bedienen. Die Nachtlinien verkehren in den Nächten auf Samstage, Sonntage und Feiertage jeweils um 01:30, 02:30 und 03:30 Uhr vom Elisenbrunnen/Bushof. Die Linienführung verläuft dabei sternförmig aus der Stadt heraus.

Seit dem September 2005 wurden zwei [[Gelenkbus|Doppelgelenkbusse]] des Typs [[Van Hool]] [[Van Hool AGG 300|AGG 300]] auf den Linien 5 und 45 zwischen Uniklinik und Driescher Hof bzw. Brand eingesetzt. Im Februar 2008 wurden aufgrund des erfolgreichen [[Probebetrieb]]es sechs weitere Busse dieses Typs für den Verkehr auf den beiden Linien in Dienst gestellt. Ende 2019 wurden dieser Bustyp bei der ASEAG ausgemustert. Auch beim [[CHIO Aachen]] und bei Spielen der [[Alemannia Aachen|Alemannia]] bietet die [[Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG|ASEAG]] den Gästen die Möglichkeit, vom [[Aachen Hauptbahnhof|Aachener Hauptbahnhof]] bis zum Sportpark [[Soers]] mit dem C-Shuttle, der zumeist mit [[Mercedes-Benz CapaCity|CapaCity]] bedient wird, befördert zu werden.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.aseag.de/no_cache/de/aktuelles/presse/pressemitteilung/article/anreise-und-parken-beim-chio-2017/?cHash=bad0d3aaa83a52501a46aff0e7802da1&sword_list%5B0%5D=chio |wayback=20171107011229 |text=Anreise und Parken beim CHIO 2017}}</ref>

Ausgehend von Überlegungen, die Neubaugebiete von RWTH Aachen, Campus Melaten und Campus West sowie das Universitätsklinikum/Medizinische Fakultät der Hochschule mit dem Zentralcampus am Templergraben und der Innenstadt zu verbinden, wurden der Öffentlichkeit neue Planungen zum Bau einer [[Stadtbahn]] vorgestellt. Zudem sollte so die [[Straßenbahn Aachen|Straßenbahn]] [[Renaissance der Straßenbahn|wieder eingeführt]] werden. Zu Beginn war für die sogenannte [[Campusbahn]] eine Linie vom Universitätsklinikum über Campus Melaten, Campus West, Zentralcampus zum Aachener Bushof, weiter über Bahnhof Rothe Erde und Trierer Platz nach Brand vorgesehen. Im Rahmen des sogenannten Zielkonzepts war eine zweite Linie von Vaals (Grenze) nach Würselen (Kaninsberg) angedacht.<ref name="CampusBahn">{{Cite web |url=http://www.campusbahn.de/ |title=Campusbahn-Ein innovatives Verkehrskonzept für Aachen |publisher=Stadt Aachen |date=2012-01-18 |accessdate=2013-11-09 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20130517101418/http://www.campusbahn.de/ |archivedate=2013-05-17 |language=de}}</ref> Hierzu fand am 10. März 2013 ein [[Ratsbegehren|Ratsbürgerentscheid]] statt. Dabei ergab sich bei einer [[Wahlbeteiligung]] von etwa 43 Prozent eine [[Zweidrittelmehrheit]] gegen die Campusbahn. Die entsprechenden Planungen wurden danach eingestellt.<ref name="AN2013-11-09">{{Cite news |url=http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/campusbahn-der-zug-ist-abgefahren-1.535220 |title=Campusbahn: Der Zug ist abgefahren|newspaper=[[Aachener Nachrichten]] |publisher=[[Zeitungsverlag Aachen]] |date=2013-03-11 |accessdate=2013-11-09 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20131109204650/http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/campusbahn-der-zug-ist-abgefahren-1.535220 |archivedate=2013-11-09 |offline=yes |language=de}}</ref>

Mit den Linien 227, 028 und 158 des [[Fernbus]]unternehmens [[MFB MeinFernbus]] besitzt Aachen entsprechende Anbindungen nach [[München]], [[Krefeld]], [[Köln]] und [[Berlin]].

Seit Dezember 2017 wird eine flexible Buslinie, der ''NetLiner'', im Aachener Süden angeboten,<ref>{{Literatur |Titel=NetLiner für den Aachener Süden |Sammelwerk=ASEAG – Der gute Einstieg |Datum= |Online={{Webarchiv |url=https://www.aseag.de/fahrplan/netliner-fuer-den-aachener-sueden/ |wayback=20171228054223 |text=NetLiner für den Aachener Süden}} |Abruf=2017-12-27}} </ref> nachdem der NetLiner bereits im Raum Monschau als [[Rufbus]] eingeführt wurde.<ref>{{Literatur |Titel=NetLiner für Monschau |Sammelwerk=ASEAG – Der gute Einstieg |Datum= |Online={{Webarchiv |url=https://www.aseag.de/fahrplan/netliner-fuer-monschau/ |wayback=20171228054338 |text=NetLiner für Monschau}} |Abruf=2017-12-27}}</ref> Zudem wird der NetLiner auch im Aachener Norden und im Stadtteil Haaren angeboten.<ref>https://www.aseag.de/fahrplan/netliner</ref>

Seit 2021 gibt es einen [[Fahrgastbeirat]] für das Stadtgebiet Aachen.<ref>{{Internetquelle |url=https://aachen.de/DE/stadt_buerger/verkehr_strasse/Buerger_innenbeteiligung/Fahrgastbeirat/index.html |titel=Fahrgastbeirat |werk=aachen.de |abruf=2022-02-16}}</ref>


==== Straßenanbindung ====
==== Straßenanbindung ====
[[Datei:Autobahnkreuz Aachen.JPG|mini|Autobahnkreuz Aachen (Umbau 2011)]]
Am ''Autobahnkreuz Aachen'' treffen sich die Autobahnen A 4, A 44 und A 544. Die [[Bundesautobahn 4|A 4]] führt nach Köln sowie über den Grenzübergang [[Vetschau (Aachen)|Vetschau]] in die Niederlande, die [[Bundesautobahn 44|A 44]] nach [[Düsseldorf]] sowie nach Belgien. Die [[Bundesautobahn 544|A 544]] verbindet das Kreuz Aachen mit dem Europaplatz im Osten Aachens. Als [[Europastraße 40]] ist die A&nbsp;4 von Köln bis zum Aachener Kreuz und ab dort die A&nbsp;44 Richtung Belgien beschildert. Ferner führen die Bundesstraßen [[Bundesstraße 1|B 1]], [[Bundesstraße 1a|B 1a]], [[Bundesstraße 57|B 57]], [[Bundesstraße 258|B 258]] und [[Bundesstraße 264|B 264]] durch das Stadtgebiet.

Am [[Autobahnkreuz Aachen]] treffen sich die [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]], [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]] und [[Bundesautobahn 544|A&nbsp;544]]. Die A&nbsp;4 führt nach Köln sowie über den [[Grenzübergang]] [[Vetschau (Aachen)|Vetschau]] in die Niederlande, die A&nbsp;44 nach Düsseldorf sowie nach Belgien. Die A&nbsp;544 verbindet das Kreuz Aachen mit dem Europaplatz im Osten Aachens. Als [[Europastraße]] [[Europastraße 40|E&nbsp;40]] ist die A&nbsp;4 von Köln bis zum Aachener Kreuz und ab dort die A&nbsp;44 in Richtung Belgien beschildert. Die [[Europastraße 314|E&nbsp;314]] führt vom Grenzübergang Vetschau bis zum Autobahnkreuz Aachen. Ferner führen die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 1|B&nbsp;1]], [[Bundesstraße 1a|B&nbsp;1a]], [[Bundesstraße 57|B&nbsp;57]], [[Bundesstraße 258|B&nbsp;258]] und [[Bundesstraße 264|B&nbsp;264]] durch das Stadtgebiet.

{{Siehe auch|Liste der Straßen in Aachen-Mitte}}


==== Fahrrad ====
==== Fahrrad ====
[[Datei:Gruenroute-Logo.JPG|mini|120px|Logo des Radwanderweges Grünroute]]
Die Stadt Aachen ist ein Mitglied der [[Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen]]. Trotz des sehr hohen Studentenanteils ist der Fahrradverkehr im Vergleich zu anderen studentisch geprägten Städten gering, was mit den starken Steigungen im Innenstadtbereich und der starken Streuung von Universitätsgebäuden über das Stadtgebiet zusammenhängt.


Die Stadt Aachen ist ein Mitglied der [[Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen]]. Trotz des sehr hohen Studentenanteils ist der Fahrradverkehr im Vergleich zu anderen studentisch geprägten Städten gering, was mit den starken Steigungen im Innenstadtbereich und der starken Streuung von Universitätsgebäuden über das Stadtgebiet zusammenhängt. Die Stadt Aachen ist an eine Reihe von [[Radwanderweg]]en angeschlossen:
==== Luftanbindung ====
Rund 30&nbsp;km vom [[Stadtzentrum]] entfernt liegt in den Niederlanden der internationale [[Maastricht Aachen Airport]], der unter anderem von der [[KLM]] (von/nach [[Schiphol]]) und ab Juni 2007 von [[Ryanair]] (von/nach [[Girona]]) angeflogen wird. Für kleinere Flugzeuge gibt es den [[Flugplatz Merzbrück]]. Die Flughäfen [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]] (85&nbsp;km) und [[Flughafen Düsseldorf International|Düsseldorf]] (100&nbsp;km) können vom Aachener Hauptbahnhof respektive mit den Linien S13 bzw. RE1 erreicht werden. Aufgrund der Zuganbindung wurden auch die bis dahin bestehenden regelmäßigen Busverbindungen („Airport-Aixpress“) zum 31. Oktober 2004 eingestellt.


* Die 524 Kilometer lange [[Wasserburgen-Route]] verbindet mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der [[Kölner Bucht]].
=== Medien ===
* Die [[Grünroute]] führt auf 370&nbsp;km entlang der schönsten Naturgebiete zwischen [[Beringen (Belgien)|Beringen]] in Belgien, [[Heerlen]] in den Niederlanden und Düren in Deutschland durch das [[Aachener Revier]], eines der ehemals größten Steinkohlereviere Europas.
Aachen ist Sitz eines [[Studio]]s des [[Westdeutscher Rundfunk|Westdeutschen Rundfunks]] (WDR). Hier werden die auf WDR 2 wochentags stündlich ausgestrahlten Newsflashs für die Region Aachen produziert, ebenso wie das WDR-Fernsehmagazin „Lokalzeit aus Aachen“, welches von Sonja Fuhrmann, Gesa Hollermann und Ralf Raspe moderiert wird.
* Der [[Vennbahn (Radweg)|Vennbahnradweg]] führt, großenteils auf der Trasse der alten Vennbahn, von Aachen durch das deutsch-belgische Grenzgebiet bis ins [[Großherzogtum Luxemburg]].
* Die [[Fußballroute NRW]] startet in Aachen und führt 800 Kilometer quer durch Nordrhein-Westfalen. Sie ist der bislang einzige unter einem populären und landesübergreifenden Thema angelegte Erlebnisradweg in NRW. Die ''Sagenroute des Deutschen Fußballs'' erschließt neben fußballerischen Kultorten wie der [[Veltins-Arena]] in Gelsenkirchen oder dem [[Borusseum]] im [[Dortmund]]er [[Westfalenstadion]] und natürlich dem Aachener [[Tivoli (Aachen)|Tivoli]] auch die touristischen Highlights in NRW.
* Die [[2-Länder-Route]] (kurz 2LR) schlängelt sich auf 270 Kilometern zwischen Aachen und [[Nijmegen]] durch das Land an Maas und Niederrhein. Als ''Route mit den vielen Gesichtern'' bietet die 2LR einen Mix aus Natur und Kultur.
* Die 480 Kilometer lange [[Kaiser-Route]] verläuft von Aachen nach [[Paderborn]] und ist nach Karl dem Großen benannt. Der Routenverlauf orientiert sich an der mutmaßlichen Route, die das kaiserliche Heer im Jahr 775 auf seinem [[Kreuzzug]] in das Gebiet der [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] nahm.
* Die 1045 Kilometer lange [[Mittelland-Route (D4)|Mittelland-Route]] ([[D-Route]] 4) führt von Aachen über [[Bonn]], [[Siegen]], [[Erfurt]], [[Jena]] und [[Chemnitz]] nach [[Zittau]].
* Die 733 Kilometer lange [[Pilgerroute (D7)]] führt von Aachen über [[Köln]], [[Düsseldorf]], [[Duisburg]], [[Münster]], [[Osnabrück]], [[Bremen]] und [[Hamburg]] nach [[Flensburg]].


==== Luftfahrt ====
Die beiden [[Tageszeitung]]en, [[Aachener Nachrichten]] (die erste deutsche Nachkriegszeitung) und [[Aachener Zeitung]], erscheinen beide im [[Aachener Zeitungsverlag]]. Auch die Redaktionen wurden inzwischen aus wirtschaftlichen Gründen größtenteils zusammengelegt. Außerdem erscheinen in Aachen mehrere monatliche, kostenlose [[Stadtmagazin]]e: ''Bad Aachen,'' ''[[Klenkes]]'' und ''Movie.'' Darüber hinaus gibt es zwei Anzeigenwochenblätter, die ebenfalls zum Aachener Zeitungsverlag gehören: ''Super Mittwoch'' (früher ''Aachener Woche'') und ''Super Sonntag''.
[[Datei:Maastricht Aachen Airport ATC tower and passenger terminal.jpg|mini|Tower und Terminal des Maastricht Aachen Airport]]


Rund 30 km vom [[Innenstadt|Stadtzentrum]] entfernt liegt in den Niederlanden der internationale [[Maastricht Aachen Airport]], der unter anderem von der ''[[Transavia Airlines|Transavia]]'' und von ''[[Ryanair]]'' (von/nach [[Girona]], [[Valencia]] und [[Pisa]]) im [[Charterverkehr]] angeflogen wird. Für kleinere Flugzeuge ist der [[Flugplatz Aachen-Merzbrück]] ausgelegt. Die Flughäfen [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]] (90&nbsp;km) und [[Flughafen Düsseldorf|Düsseldorf]] (90&nbsp;km) können vom Aachener Hauptbahnhof mit der Linie RE&nbsp;1 sowie mit vereinzelten nächtlichen Fahrten der Linien RE&nbsp;4 und S&nbsp;13 erreicht werden. Aufgrund der Zuganbindung wurden auch die bis dahin bestehenden regelmäßigen Busverbindungen ''(Airport-Aixpress)'' zum 31. Oktober 2004 eingestellt. Außerdem gibt es noch den belgischen [[Flughafen Lüttich]] in etwa 50&nbsp;km Entfernung.
In Aachen senden zwei [[Lokalradio]]s, ''[[Aachen 100.eins]] – Die Hitgarantie'' und ''[[107.8 Antenne AC]].'' Beide Sender hatten sich, erfolglos, vom [[Mantelprogramm]] ''[[Radio NRW]]'' getrennt. ''Aachen 100.eins'' übernimmt inzwischen wieder Programme von ''Radio NRW.'' Dass eine verhältnismäßig kleine Stadt wie Aachen zwei lokale Radiosender betreibt, liegt an der ursprünglichen Struktur des Lokalfunksystems in NRW, das für jeden Kreis und jede Stadt eine eigene Station vorsah: Die Frequenz UKW 100,1 war dabei für die Stadt Aachen gedacht, die Frequenz 107,8 für den Kreis Aachen.


=== Trinkwasserversorgung ===
Durch die Grenznähe sind außerdem deutschsprachige Privatradios aus [[Ostbelgien]] ([[Fantasy Dance FM|Fantasy Dance FM 96.7]]) zu empfangen. Der meistgehörte private Sender der Region ist laut eigenen Angaben [[100'5 Das Hitradio]] aus Eupen, an dem der [[Belgischer Rundfunk|Belgische Rundfunk]] (BRF) beteiligt ist. Anders als der BRF richtet sich ''100'5'' an ein Publikum in Deutschland.
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von der [[Stadtwerke Aachen|STAWAG]] (Stadtwerke Aachen AG) übernommen. Das Trinkwasser für Aachen wird zu etwa einem Viertel aus Grundwasser gewonnen, der Rest stammt aus dem Oberflächenwasser mehrerer Talsperren und wird von der Tochtergesellschaft [[Wassergewinnungs- und -aufbereitungsgesellschaft Nordeifel|WAG Nordeifel]] bezogen.


Die vier [[Wasserwerk|Grundwasserwerke]] Eicher Stollen {{Coordinate|NS=50.7384|EW=6.1296|type=building|region=DE-NW|text=ICON2|name=Wasserwerk Eicher Stollen}}, Brandenburg, Schmithof {{Coordinate|NS=50.6966|EW=6.1585|type=building|region=DE-NW|text=ICON2|name=Wasserwerk Schmithof}} und Reichswald versorgen überwiegend die Aachener Innenstadt, die umliegenden Ortsteile erhalten ihr Wasser aus der [[Dreilägerbachtalsperre]], der [[Kalltalsperre]], dem [[Obersee (Rur)|Obersee]] der [[Rurtalsperre]] sowie der [[Wehebachtalsperre]]. Für dessen Aufbereitung sind die Wasserwerken Roetgen {{Coordinate|NS=50.6608|EW=6.2044|type=building|region=DE-NW|text=ICON2|name=Wasserwerk Roetgen}} und Wehebachtalsperre {{Coordinate|NS=50.7547|EW=6.3370|type=building|region=DE-NW|text=ICON2|name=Wasserwerk Wehebachtalsperre}} zuständig.<ref name=Trinkwasser>{{Internetquelle |url=https://www.stawag.de/fileadmin/stawag/content/Dokumente/Wasser/Trinkwasserbrosch%C3%BCre.pdf |titel=Aachens Trinkwasserqualität - Für alle nur das Beste |hrsg=STAWAG |format=PDF; 1,2 MB |sprache=de |abruf=2021-08-20}}</ref>
Darüber hinaus sendet seit dem 3. Mai 2006 das [[Hochschulradio Aachen]] (Slogan: „Wir sind die Anderen“) auf der Frequenz 99,1 MHz mit Sendestandort Rütscher Straße auf einem Hochhaus. Der Sender erhielt am 24. März 2006 eine Lizenz von der [[Landesanstalt für Medien]] und sendet etwa vier Stunden täglich ein moderiertes Live-Programm. Zu den übrigen Zeiten wird Musik aus dem Computer abgespielt. Er wird aus einem Beitrag von 0,50 Euro finanziert, die jeder Student der [[RWTH]] mit der Rückmeldung bezahlen muss.


Die Aufbereitungsanlage Roetgen arbeitet mit Ultrafiltration. Membranen mit einer Porengröße von 0,00002&nbsp;mm filtern Eisen, Mangan und Mikroorganismen aus dem Rohwasser heraus. Die Aufbereitungskapazität liegt bei 6.000&nbsp;m³/h. In der Anlage Wehebachtalsperre wird mit einer zweistufigen Schnellfiltration gearbeitet. Hier können stündlich 3.000&nbsp;m³ Rohwasser aufbereitet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wag-nordeifel.de/trinkwasseraufbereitung/ |titel=Trinkwasseraufbereitung mit modernster Technik |hrsg=WAG Nordeifel |sprache=de |abruf=2021-08-20}}</ref>
Die international renommierte Nachrichtenagentur [[Reuters]], welche heute in London ihren Hauptsitz hat, wurde 1850 von [[Paul Julius Reuter]] in Aachen gegründet.


Bedingt durch die unterschiedliche Herkunft des Wassers gibt es im Stadtgebiet auch zwei verschiedene Bereiche der [[Wasserhärte]]: das Grundwasser ist dem Härtebereich „mittel“ zuzuordnen, das Talsperrenwasser ist „weich“.
=== Öffentliche Einrichtungen ===
Aachen ist Sitz folgender [[Institution]]en und [[Öffentliche Einrichtung|Einrichtung]]en beziehungsweise [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]:
* [[Handwerkskammer]] Aachen – Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, [[Kreis Heinsberg|Heinsberg]], [[Kreis Düren|Düren]] und [[Kreis Euskirchen|Euskirchen]]
* [[Industrie- und Handelskammer]] (IHK) zu Aachen – Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, Heinsberg, Düren und Euskirchen
* eine Außenstelle des [[Bundesarchiv (Deutschland)|Bundesarchiv]]s in den Gebäuden der ehemaligen Reichsabtei [[Kornelimünster]]. Hier befinden sich die meisten noch vorhandenen Personalakten der deutschen [[Wehrmacht]].
* [[Universitätsklinikum Aachen]], eine [[Anstalt öffentlichen Rechts]]


Nach der Aufbereitung gelangt das Trinkwasser in das 1.400&nbsp;km lange Leitungsnetz. Hier sind sechs [[Wasserbehälter (Wasserwirtschaft)|Wasserspeicher]] mit einem Gesamtvolumen von ca. 46.000&nbsp;m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen.<ref name=Trinkwasser />
=== Bildung und Forschung ===
[[Bild:1196-18-rwth-aachen-hg-von-hendrik-brixius.jpg|thumb|Hauptgebäude der [[RWTH Aachen]]]]
Die Technische Hochschule Aachen, die [[RWTH Aachen|Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH)]], die 1870 unter dem Namen ''Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen'' gegründet wurde, ist eine der größten und traditionsreichsten Technischen Hochschulen Europas. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Fächern und der Medizin werden auch mehrere Sprachen, diverse Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Architektur angeboten. Darüber hinaus veranstaltet [[RWTHExtern]] regelmäßig Vorträge für interessierte Bürger, um Ergebnisse und Entwicklungen aus Forschung und Lehre nach außen zu tragen.
Des Weiteren befindet sich in Aachen die [[Fachhochschule Aachen]], die eine der größten ihrer Art in Deutschland ist. In [[Jülich]] befindet sich ein weiterer Standort dieser Fachhochschule. Aachen ist auch eine Abteilung der [[Hochschule für Musik Köln]].


Der Brutto-Verbrauchspreis liegt 2021 bei 2,12&nbsp;Euro je Kubikmeter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stawag.de/fileadmin/stawag/content/Dokumente/Preise_Mwst/PB_WasserSTAR.pdf |titel=Preisblatt zur Belieferung mit Wasser |hrsg=STAWAG |format=PDF; 34 kB |sprache=de |abruf=2021-08-20}}</ref>
Die [[Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius Aachen]] geht zurück auf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St. Gregorius, die 2000 in eine Hochschule umgewandelt wurde - zum 31. März 2007 wurde sie jedoch geschlossen. Träger dieser Hochschule sind das [[Erzbistum Köln]] sowie die Bistümer [[Bistum Aachen|Aachen]], [[Bistum Essen|Essen]] und [[Bistum Trier|Trier]].
Die Katholische Fachhochschule wurde 1971 gegründet, indem mehrere Höhere Fachschulen für [[Sozialarbeit]], [[Sozialpädagogik]] und [[Heilpädagogik]] und ein Institut für [[Religionspädagogik]] zu einer Fachhochschule zusammengefasst wurden. Neben Aachen befinden sich weitere Abteilungen dieser Fachhochschule in [[Köln]], [[Münster (Westfalen)|Münster]] und [[Paderborn]].


== Medien ==
Die „Schwestern vom armen Kinde Jesu“ gründeten im September 1967 die Fachschule Clara-Fey (Clara-Fey-Schule) für Heimerziehung. 1970 wurde sie in eine „Fachschule für Sozialpädagogik umgewandelt und in dieser Form 22 Jahre von Schwester Leonie geleitet. 1991 wurde die Schule dem Bistum Aachen als neuem Träger unterstellt. Unter dem neuen Schulleiter, Dr. Nottebaum, wurde zusätzlich Elementarerziehung als neuer Ausbildungszweig angeboten. 2001 kam der Bildungsgang “Einjährige Berufsfachschule" hinzu. 2002 wurde das Ausbildungsangebot um die „Höhere Berufsfachschule“ im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen" erweitert. Die Schule ist von anfangs acht auf nunmehr 240 Schüler angewachsen. Ende 2004 gab das Bistum Aachen die Schließung der Schule im Jahre 2007/2008 bekannt. Damit endet die 40 jährige „Erfolgsgeschichte“ der Clara-Fey-Schule.
=== Printmedien ===
[[Datei:Aachen - Hauptgebäude Nachrichtenverlag.jpg|mini|Aachener Zeitungsverlag]]
Die beiden [[Tageszeitung]]en ''[[Aachener Nachrichten]]'' (die erste deutsche Nachkriegszeitung) und ''[[Aachener Zeitung]]'' (bis März 1996 ''Aachener Volkszeitung'') erschienen beide im [[Zeitungsverlag Aachen]]. Bis 1975 erschien noch die ''Aachener Zeitung/[[Neue Ruhr Zeitung|NRZ]]'' mit einem Lokalteil für Aachen-Stadt und -Land. Nachdem bereits seit längerem die Redaktionen aus wirtschaftlichen Gründen größtenteils zusammengelegt worden waren, verkündete im September 2022 der Verlag, dass Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten zu Beginn des Jahres 2023 zu einem Blatt unter dem Namen ''Aachener Zeitung'' verschmolzen werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Aachener Nachrichten |url=https://www.aachener-nachrichten.de/nrw-region/fragen-und-antworten-zur-verschmelzung-von-nachrichten-und-zeitung_aid-77144873 |titel=In eigener Sache: Fragen und Antworten zur Verschmelzung von „Nachrichten“ und „Zeitung“ |datum=2022-09-21 |sprache=de |abruf=2022-09-22}}</ref> Ende März war dieser Prozess abgeschlossen, und die Aachener Nachrichten stellten ihr Erscheinen ein.


Außerdem erscheinen in Aachen mehrere monatliche, kostenlose [[Stadtmagazin]]e: ''Bad Aachen'', ''[[Klenkes]]'', ''moviebeta'' sowie das zweimonatlich, ebenfalls kostenlos erscheinende Familien- und Kindermagazin ''King Kalli''. Darüber hinaus gab es zwei Anzeigenwochenblätter, die ebenfalls zum Aachener Zeitungsverlag gehörten: ''Super Mittwoch'' (früher ''Aachener Woche'') und ''Super Sonntag'', die, nachdem der ''Super Mittwoch'' bereits einige Jahre zuvor eingestellt worden war, im Zuge der Zusammenlegung 2022/23 nur noch einmal pro Woche als ''Zeitung am Sonntag'' erscheint.
Aachen ist auch noch im Besitz der „Volkshochschule Aachen“, dem [[Fraunhofer-Institut]] für Lasertechnik (ILT), für Produktionstechnologie (IPT) und für [[Molekularbiologie]] und Angewandte Ökologie (IME seit 2003). Außerdem besitzt Aachen ein staatliches Umweltamt (Staatliches Umweltamt Aachen (StUA)) und das Textiles & Flooring Institute GmbH (TFI) - Deutsches Teppich-Forschungsinstitut e.&nbsp;V.

=== Nachrichtenagentur ===
[[Datei:Nachrichtenagentur-Reuters-Gruendungshaus-Aachen-Pontstrasse-117.jpg|mini|hochkant|Gründungshaus der Nachrichtenagentur Reuters]]

Die international renommierte Nachrichtenagentur [[Reuters]] mit dem späteren Hauptsitz in London wurde 1850 von [[Paul Julius Reuter]] in Aachen gegründet (seit 17. April 2008 [[Thomson Reuters]], New York).

Außerdem war nach dem Zweiten Weltkrieg die erste deutsche Journalistenschule in Aachen beheimatet.

Der Verlag [[Meyer & Meyer (Verlag)|Meyer & Meyer]], der vornehmlich Sport-Sachbücher herausgibt, hat seinen Sitz in Aachen.

=== Rundfunk und Fernsehen ===
Aachen ist Sitz eines [[Fernsehstudio|Studios]] des [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutschen Rundfunks (WDR)]]. Hier werden die auf WDR&nbsp;2 wochentags stündlich ausgestrahlten Kurznachrichten für die Region Aachen produziert, ebenso wie das WDR-Fernsehmagazin ''Lokalzeit aus Aachen'', das von Sonja Fuhrmann, [[Mareike Bokern]] und [[Ralf Raspe]] moderiert wird. Raspe beendete seine Moderatorentätigkeit bei der Lokalzeit am 21. August 2020. Mit [[center.tv]] gab es seit dem 5. Mai 2009 einen lokalen Fernsehsender für Aachen und die Region, der sowohl im regionalen [[Kabelfernsehnetz]] von [[Unitymedia]] (Kanal S18) analog sowie digital ([[DVB-C]]), als auch als [[Live-Streaming|Live-Stream]] im Internet weltweit empfangen werden konnte.<ref name="center.tv">{{Webarchiv | url=http://aachen.center.tv/ | wayback=20141103141844 | text=center.tv Aachen}}</ref> Der Betrieb wurde am 1. April 2014 eingestellt. Der TV-Lernsender [[nrwision]] bündelt in seiner Mediathek Fernsehsendungen über Aachen bzw. von Fernsehmachern aus Aachen.<ref name="Fernsehen aus Aachen bei nrwision">{{Internetquelle |url=https://www.nrwision.de/programm/sendungen/orte/aachen.html |titel=Fernsehen aus Aachen bei nrwision |hrsg=[[nrwision]] |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140705230423/https://www.nrwision.de/programm/sendungen/orte/aachen.html |archiv-datum=2014-07-05 |abruf=2015-02-28}}</ref>

In Aachen sendeten zwei [[Lokalradio]]s. Zum einen [[Radio Aachen]] (100,1&nbsp;MHz) mit Sitz in der zentrumsnahen Bahnhofstraße, und zum anderen [[Antenne AC]] mit Sitz im benachbarten Würselen-Broichweiden. Beide Sender hatten sich erfolglos vom [[Mantelprogramm]] ''[[Radio NRW]]'' getrennt, übernahmen aber wieder das Programm von ''Radio NRW''. Dass eine verhältnismäßig kleine Stadt wie Aachen zwei lokale Radiosender betreibt, liegt an der ursprünglichen Struktur des Lokalfunksystems in NRW, das für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt eine eigene Station vorsah: Die Frequenz UKW 100,1 (Sender [[Mulleklenkes]]) war dabei für die Stadt Aachen gedacht, die Frequenz 107,8 ([[Sender Aachen-Stolberg]]) für den Kreis Aachen.

Darüber hinaus sendet seit dem 3. Mai 2006 das [[Hochschulradio Aachen]] (Slogan: „Wir sind die Anderen“) auf der Frequenz 99,1&nbsp;MHz mit [[Sender Rütscher Straße|Sendestandort Rütscher Straße]] auf einem Hochhaus. Im Kabelnetz ist der Sender auf 95,35&nbsp;MHz zu hören. Das Hochschulradio erhielt am 24. März 2006 eine Lizenz von der [[Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen]] und sendet etwa vier Stunden täglich ein moderiertes Live-Programm. Zu den übrigen Zeiten wird Musik aus dem Computer abgespielt. Die musikalische Auswahl ist ganz wesentlich von unkommerziellem Stil mit einem Schwerpunkt bei elektronischer Musik. Der Sender wird aus einem Beitrag von 0,50 Euro finanziert, die jeder Student der [[RWTH Aachen|RWTH]] mit der Rückmeldung bezahlen muss. Seit dem 4. Oktober 2010 sendet [[Antenne AC]] und ist damit der Nachfolger von ''107.8 Antenne AC'' und ''Radio Aachen''.

Während der 5. Jahreszeit, vom 7. Januar bis Aschermittwoch, sendete bis 2003 Radio Alaaf (97,7&nbsp;MHz) 24 Stunden Öcher Karnevalshits in Zusammenarbeit mit [[Radio Aachen]] und Betreiber Gottfried Kern. 2009 wurde der Sendebetrieb via Internet mit Sitz in ''Würselen-Broichweiden'' wieder aufgenommen.

Aufgrund der Grenznähe ist außerdem eine Vielzahl belgischer und niederländischer Sender zu empfangen, darunter auch deutschsprachige Privatradios aus [[Ostbelgien]]. So u.&nbsp;a. das in der Region sehr beliebte [[100’5 Das Hitradio]] und [[Fantasy Dance FM]] 96.7, das jedoch am 26. Februar 2020 eingestellt wurde.

== Öffentliche Einrichtungen ==
[[Datei:Ihk aachen gebaeude 02 2020.jpg|mini|Industrie- und Handelskammer Aachen]]
Aachen ist Sitz folgender [[Institution]]en und [[Öffentliche Einrichtung|Einrichtungen]] beziehungsweise [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]:
* [[Handwerkskammer Aachen]] – Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, [[Kreis Heinsberg|Heinsberg]], [[Kreis Düren|Düren]] und [[Kreis Euskirchen|Euskirchen]]
* [[IHK Aachen|Industrie- und Handelskammer Aachen]] – Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, Heinsberg, Düren und Euskirchen
* [[Justizvollzugsanstalt Aachen]], mit 865 Haftplätzen eine der größten des Landes NRW
* Justizzentrum Aachen, 2004–2007 erstellte Erweiterung des alten Gerichtsgebäudes an Stelle des alten Gefängnisses, seit Dezember 2007/Januar 2008 Sitz aller in Aachen ansässigen Gerichte ([[Landgericht Aachen]], [[Amtsgericht Aachen]], [[Arbeitsgericht Aachen]], [[Verwaltungsgericht Aachen]], [[Sozialgericht Aachen]]) und der Staatsanwaltschaft Aachen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lg-aachen.nrw.de/behoerde/gerichtsvorstellung/gerichtsgebaeude/index.php |titel=Die Geschichte unseres Gerichtsgebäudes |titelerg=Informationen zur Geschichte unseres Gerichtsgebäudes |abruf=2015-01-23}}</ref>
* [[Universitätsklinikum Aachen]], eine [[Anstalt des öffentlichen Rechts]]
* [[Wetterwarte Aachen]], Klimareferenzstation des Deutschen Wetterdienstes in Aachen-[[Orsbach]]

=== Medizinische Versorgung ===
[[Datei:Universitätsklinikum Aachen 2023 Front.jpg|mini|Universitätsklinikum Aachen]]
Das größte Krankenhaus in Aachen ist das [[Universitätsklinikum Aachen]] am westlichen Stadtrand. Es ist das größte zusammenhängende Krankenhausgebäude Europas. Sein Bau wurde 1971 begonnen, 1985 wurde es eingeweiht. Wegen der Kombination von Lehre, Forschung und Krankenversorgung unter einem Dach ist es eines der größten Krankenhausgebäude überhaupt. Die Ästhetik seiner außergewöhnlichen Architektur herausragender Aufzugsschächte und extern wie intern unverkleidet verlaufender Lüftungsröhren ist nicht unumstritten, wird jedoch immer wieder mit dem [[Centre Georges-Pompidou]] verglichen und führte dazu, dass das Gebäude als „bedeutendstes Zeugnis der High-Tech-Architektur in Deutschland“ unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Zu den weiteren Krankenhäusern in Aachen zählen
* das [[Franziskushospital Aachen|Franziskushospital]] am ''Morillenhang'' in der Innenstadt (seit Januar 2020 Bestandteil der Uniklinik<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukaachen.de/kliniken-institute/franziskus/alle-beitraege-aus-news/news/ehemaliges-franziskushospital-gehoert-jetzt-zur-uniklinik/ |titel=Ehemaliges Franziskushospital gehört jetzt zur Uniklinik |sprache=de-de |abruf=2023-02-25}}</ref>)
* das [[Luisenhospital Aachen|Luisenhospital]] am ''Boxgraben'' in der Innenstadt (u.&nbsp;a. Lungenklinik)
* das [[Marienhospital Aachen|Marienhospital]] im Stadtteil [[Burtscheid]] (u.&nbsp;a. Gynäkologie<ref>{{Internetquelle |url=https://www.marienhospital.de/de/marienhospital/kliniken/klinik-gyn%C3%A4kologie-geburtshilfe |titel=Frauenklinik Aachen - Marienhospital Aachen GmbH |abruf=2023-02-25}}</ref>)
* das [[Alexianer-Krankenhaus Aachen|Alexianer-Krankenhaus]] in der Innenstadt (Psychiatrische Klinik)

== Bildung und Forschung ==
[[Datei:RWTH Aachen Hauptgebäude.jpg|mini|Hauptgebäude der [[RWTH Aachen]]]]

=== Technische Hochschule ===
Die [[RWTH Aachen|Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen]] (RWTH), die 1870 unter dem Namen ''Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen'' gegründet wurde, ist eine der größten und traditionsreichsten [[Technische Hochschule|Technischen Hochschulen]] Europas. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Fächern und der Medizin werden auch mehrere Sprachen, diverse Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Architektur angeboten. Darüber hinaus veranstaltet das Bürgerforum ''[[RWTHextern]]'' regelmäßig Vorträge für interessierte Bürger, um Ergebnisse und Entwicklungen aus Forschung und Lehre nach außen zu tragen.

=== Fachhochschule ===
[[Datei:Verwaltungsgebäude der FH Aachen.jpg|mini|Hauptgebäude der FH Aachen]]

Die zweitgrößte Aachener Hochschule ist die 1971 gegründete [[FH Aachen]] mit den Standorten Aachen und Jülich. Die Fachhochschule verfügt über zahlreiche auch internationale Studiengänge in vielen naturwissenschaftlich-technischen Fächern sowie in den Wirtschaftswissenschaften und in Design.

=== Hochschule für Musik und Tanz Köln ===
Aachen ist auch Standort einer Abteilung der [[Hochschule für Musik und Tanz Köln]]. Die Abteilung Aachen, das ehemalige ''Grenzlandkonservatorium Aachen'', zeichnet sich neben ihrer qualifizierten Lehrtätigkeit insbesondere durch eine intensive Zusammenarbeit mit der städtischen Oper und dem Sinfonieorchester der Stadt Aachen aus, die durch einen Kooperationsvertrag seit 1993 fest geregelt ist. So finden hier von Fall zu Fall beispielsweise gemeinsame Opernproduktionen, aber auch spezielle künstlerisch-musikalische Projektarbeiten statt. Ebenso bietet das Theater Aachen den Musikstudentinnen und Musikstudenten die Gelegenheit, berufsbezogene Praktika in ihren Abteilungen zu absolvieren.

=== Theaterschule Aachen für Schauspiel, Regie und Musical ===
[[Datei:Aachen Barockfabrik.jpg|mini|Theaterschule in der Barockfabrik]]

Die [[Theaterschule Aachen]] ist eine BAföG-berechtigte anerkannte [[Berufsfachschule (Deutschland)|Berufsfachschule]]. Auch sie profitierte in den vergangenen Jahren von der Regelung des Kooperationsvertrages der Hochschule für Musik und Tanz Köln, innerhalb des Theaters Aachen berufsbezogene Praktika in seinen Abteilungen zu absolvieren. Sie hat ihren Sitz in den Räumen der [[Barockfabrik]].

=== Katholische Hochschule ===
[[Datei:Kath. FH Aachen.jpg|mini|Katholische Hochschule]]

Die [[Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen]] (KatHO NRW, bis 2008 KFH NW) wurde 1971 (als Katholische Fachhochschule NW) gegründet, indem mehrere Höhere Fachschulen für [[Soziale Arbeit|Sozialarbeit]], [[Sozialpädagogik]] und [[Heilpädagogik]] und ein Institut für [[Religionspädagogik]] zu einer Fachhochschule zusammengefasst wurden. Die Hochschule nimmt im bundesdeutschen Vergleich des Studiums der [[Soziale Arbeit|Sozialen Arbeit]] im [[Hochschulranking]] [[Centrum für Hochschulentwicklung|CHE]] regelmäßig Spitzenplätze ein. Neben Aachen befinden sich weitere Abteilungen dieser Hochschule in [[Köln]], [[Münster]] und [[Paderborn]]. Damit ist die KatHO NRW die größte deutsche, staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft.

Die [[Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius]] geht zurück auf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St.&nbsp;Gregorius, die 2000 in eine Hochschule umgewandelt wurde und im Wintersemester 2005/2006 noch 22 Studenten hatte – zum 31. März 2007 wurde sie jedoch geschlossen. Träger dieser Hochschule waren das [[Erzbistum Köln]] sowie die Bistümer [[Bistum Aachen|Aachen]], [[Bistum Essen|Essen]] und [[Bistum Trier|Trier]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.liturgie.de/liturgie/index.php?datei=info/aktuelles/aktuell20061219-2&bereich=info |titel=Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius |abruf=2012-10-30}}</ref>

Die [[Schwestern vom armen Kinde Jesus]] gründeten im September 1967 die Fachschule [[Clara Fey]] (Clara-Fey-Schule) für Heimerziehung. 1970 wurde sie in eine Fachschule für Sozialpädagogik umgewandelt und in dieser Form 22&nbsp;Jahre von Schwester Leonie geleitet. 1991 wurde die Schule dem Bistum Aachen als neuem Träger unterstellt. Unter dem neuen Schulleiter, Nottebaum, wurde zusätzlich Elementarerziehung als neuer Ausbildungszweig angeboten. 2001 kam der Bildungsgang ''Einjährige Berufsfachschule'' hinzu. 2002 wurde das Ausbildungsangebot um die Höhere Berufsfachschule im Gesundheits- und Sozialwesen erweitert. Die Schule ist von anfangs acht auf nunmehr 240 Schüler angewachsen. Ende 2004 gab das Bistum Aachen die Schließung der Schule im Jahre 2007/2008 bekannt. Damit endet die 40-jährige Geschichte der Clara-Fey-Schule.

=== Weitere Einrichtungen ===
[[Datei:Aachener Schauspielschule.jpg|mini|Aachener Schauspielschule]]

Weitere Bildungseinrichtungen sind:
* die [[Aachener Schauspielschule]] (ASS)
* die Volkshochschule Aachen (VHS)
* das Werk- und Bildungszentrum [[Bleiberger Fabrik]]
* das [[Fraunhofer-Institut für Lasertechnik]] (ILT)
* das [[Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie]] (IPT)
* die [[FOM Hochschule]]
* das [[Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie]] (IME)
* das ehemalige Staatliche Umweltamt Aachen (StUA) (jetzt Außenstelle der Bezirksregierung Köln)
* das ''Textiles & Flooring Institute GmbH (TFI) – Deutsches Teppich-Forschungsinstitut e.&nbsp;V.''
* die [[Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen]] (HSPV)

=== Treffpunkt der Wissenschaft ===
Mit dem Thema ''Energie Leben – Genug LebensEnergie für alle?'' gehörte Aachen zu den zehn deutschen Städten zum [[Treffpunkt der Wissenschaft]] im Wissenschaftsjahr 2009.

== Militär ==
Aachen hat seit 1802 eine Geschichte als Garnisonsstandort. Von 1802 bis 1902 bestand im Bereich Kasernenstraße/Marienthaler Straße die Marienthalerkaserne, die in den Bauten des dortigen [[Säkularisation|säkularisierten]] Karmeliterklosters eingerichtet worden war. Sie war Standort des II. Bataillon des 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53, das Ende des 19. Jh. in die rote und Gelbe Kaserne verlegt wurde. 1881 war die [[Gelbe Kaserne]] gebaut worden,<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Monnartz |Titel=Die Garnisons- und Militärgeschichte der Städte Aachen, Eschweiler und Stolberg |TitelErg=1814–1960 |Verlag=Helios |Ort=Aachen |Datum=2010 |ISBN=978-3-86933-043-3 |Kapitel=Preußische Zeit (1814–1918), 1880–1899: Aachen |Seiten=20}}</ref> dann folgte als schlichter Zweckbau die [[Rote Kaserne (Aachen)|Rote Kaserne]].<ref name="s21">{{Literatur |Autor=Rainer Monnartz |Titel=Die Garnisons- und Militärgeschichte der Städte Aachen, Eschweiler und Stolberg |TitelErg=1814–1960 |Verlag=Helios |Ort=Aachen |Datum=2010 |ISBN=978-3-86933-043-3 |Kapitel=Preußische Zeit (1814–1918), 1880–1899: Aachen |Seiten=21}}</ref> Truppen der Preußischen Armee, der französischen Armee, der Wehrmacht und der belgischen Armee waren hier stationiert.

Seit dem Abzug französischer Truppen nach dem Ersten Weltkrieg war das Rheinland vertragsgemäß als Pufferzone demilitarisiert. Nach einem Beistandspakt zwischen Frankreich und der Sowjetunion 1935 nutzte die nationalsozialistische Führung diese Situation politisch, um im Jahr 1936 wieder deutsche Truppen im Rheinland zu stationieren. Mit der Verlegung eines ersten Bataillons wurde Aachen wieder zu Garnisonsstadt. Bald darauf begann der massive Ausbau der Westwall-Befestigungen in der Nähe der Stadt.

=== Belgisches Militär in Aachen 1945–1992 ===
{{Hauptartikel|Belgische Streitkräfte in Deutschland}}

Das Belgische Militär unterhielt nach dem Zweiten Weltkrieg in Aachen folgende Standorte:<ref>{{Webarchiv | url=http://www.museum-bsd.de/grafiken/standorte/standorte_aachen.htm | wayback=20141229113713 | text=www.museum-bsd.de: Belgische Kasernen in Aachen}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.legerdienst.be/Aachen.html |titel=Legerdienst.be |abruf=2023-01-28}}</ref>
* Camp Pirotte
* Camp Gabrielle Petit („Camp Hitfeld“)
* Camp NAMEN (Teil der heutigen [[Theodor-Körner-Kaserne (Aachen)|Theodor-Körner-Kaserne]])
* Camp Steenstrate (Teil der heutigen Theodor-Körner-Kaserne)
* Camp RONSELE (die ehemalige Gallwitz- und heutige [[Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne]])
* Camp Tabora (die heutige Lützow-Kaserne)

=== Bundeswehr ===
Aachen ist Standort dreier Kasernen der [[Bundeswehr]]: der [[Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne]], der [[Lützow-Kaserne (Aachen)|Lützow-Kaserne]] und der [[Theodor-Körner-Kaserne (Aachen)|Theodor-Körner-Kaserne]]. Sie sind drei von vier Kasernen der [[Technische Schule des Heeres|Technischen Schule des Heeres]]. Im Rahmen der [[Neuausrichtung der Bundeswehr]] soll, gemäß dem [[Stationierungskonzept 2011]], die Zahl der [[Dienstposten]] am Standort Aachen von 950 auf 800 sinken.<ref>[https://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY3NzU2Yjc2NzI2YjY2MzEyMDIwMjAyMDIw/Stationierung%20barrierefrei_3-11-2011%20PC.pdf BMVg – Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland (Oktober 2011)] (PDF; 3,4&nbsp;MB)</ref>

Für die in Aachen existierenden Kasernen ist auf einem Gelände zwischen [[Brand (Aachen)|Brand]] und Stolberg (Brander Heide) ein Standortübungsplatz der Bundeswehr mit 224,9 ha Größe<ref>{{BT-Drs|17|9367}}, S.&nbsp;8</ref> vorgehalten.<ref>{{Internetquelle |autor=Sarah Lena Gombert |url=https://www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen/reiter-sollen-draussen-bleiben_aid-39004907 |titel=Bundeswehr plant mehr Übungseinsätze auf Aachener Gebiet |werk=[[Aachener Zeitung]] |datum=2019-05-27 |abruf=2020-06-06}}</ref> Primär dient er der Technischen Schule des Heeres (TSH). Ehemalige Standortschießanlagen der Aachener Kasernen sind zwischenzeitlich außer Betrieb.


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
{{Panorama|AachenWinterPanorama (cropped).jpg|1200|Blick auf die Stadt Aachen}}
====Der Aachener Dom====

[[Bild:Aachen_Cathedral_North_View_at_Evening.jpg|thumb|Dom, Nordfassade]]
=== Aachener Dom ===
[[Bild:Königsthron Aachener Dom.jpg|thumb|Marmorthron Karls des Großen]]
{{Hauptartikel|Aachener Dom}}
Der ursprünglich als Pfalzkapelle für [[Karl der Große|Karl den Großen]] errichtete [[Aachener Dom]] ist das Wahrzeichen der Stadt Aachen. Der oktogonale Kuppelbau wurde etwa im Jahr 800 vollendet und war rund 400 Jahre der größte freischwebende Kuppelbau nördlich der Alpen. Der Marmorthron Karls des Großen steht noch heute im Obergeschoss des Oktagons, 30 deutsche Könige „besaßen“ ihn in der Zeit zwischen 936 und 1531.
[[Datei:Aachen Germany Imperial-Cathedral-01.jpg|mini|Aachener Dom (vom Katschhof aus gesehen)]]

Der ursprünglich als Pfalzkapelle [[Karl der Große|Karls des Großen]] errichtete Aachener Dom ist das Wahrzeichen der Stadt Aachen. Der Kuppelbau wurde etwa im Jahr 800 vollendet und war rund 400&nbsp;Jahre der größte freischwebende Kuppelbau nördlich der Alpen. Architektonisches Vorbild war die Basilika [[San Vitale]] in [[Ravenna]], die 526 unter Erzbischof Ecclesius noch unter gotischer Herrschaft begonnen und 547 unter Bischof [[Maximianus von Ravenna|Maximian]] unter byzantinischer Herrschaft vollendet wurde. Der Marmorthron Karls des Großen steht noch heute im Obergeschoss des Aachener [[Oktogon (Architektur)|Oktogons]], 30 deutsche Könige wurden in der Zeit zwischen 936 und 1531 auf ihm gekrönt.


Als ein Meisterwerk [[Gotik|gotischer]] Baukunst gilt der Anbau der monumentalen Chorhalle aus dem Jahr 1414, dessen Fenster mit der stolzen Höhe von 27 Metern die höchsten dieser Bauepoche darstellen und mit ihren über 1000 Quadratmetern Glasfläche dem Bau den Spitznamen „Glashaus von Aachen“ einbrachten. Im Zentrum des Chorpolygons steht der goldene [[Karlsschrein]] aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen, hinter dem Altar der berühmte [[Marienschrein]]. Er wurde 1239 vollendet und beinhaltet die vier Aachener Heiligtümer, die seit 1349 alle sieben Jahre zur [[Aachenfahrt|Heiligtumsfahrt]] den Pilgern aus aller Welt gezeigt werden.
Als ein Meisterwerk [[Gotik|gotischer]] Baukunst gilt der Anbau der monumentalen Chorhalle aus dem Jahr 1414, deren Fenster mit einer Höhe von 27 Metern die höchsten dieser Bauepoche darstellen und mit ihren über 1000 Quadratmetern Glasfläche dem Bau den Spitznamen ''Glashaus von Aachen'' einbrachten. Im Zentrum des Chorpolygons steht der goldene [[Karlsschrein]] aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen, hinter dem Altar der berühmte [[Marienschrein]]. Er wurde 1239 vollendet und beinhaltet die vier Aachener Heiligtümer, die seit 1349 alle sieben Jahre zur [[Aachener Heiligtumsfahrt]] den Pilgern aus aller Welt gezeigt werden.


Hauptsächlich aus der Zeit der Hochgotik stammen die zahlreichen Kapellen, die im Laufe der Jahrhunderte angefügt wurden.
Hauptsächlich aus der Zeit der Hochgotik stammen die zahlreichen Kapellen, die im Laufe der Jahrhunderte angefügt wurden.


Die Schatzkammer des Aachener Doms birgt den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Neben dem Lotharkreuz (um 1000) und der silbernen, teils vergoldeten Karlsbüste (etwa 1349) wird hier der Marmorsarkophag ausgestellt, in dem Karl der Große 814 vermutlich bestattet wurde.
Die [[Aachener Domschatzkammer|Schatzkammer des Aachener Doms]] birgt den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Neben dem [[Lotharkreuz]] (um 1000) und der silbernen, teils vergoldeten Karlsbüste (etwa 1349) wird hier der Marmorsarkophag ausgestellt, in dem Karl der Große 814 vermutlich bestattet wurde.


Das Ensemble aus Dom und Domschatz wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die [[UNESCO-Welterbe|Welterbeliste]] der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]] aufgenommen.
Das Ensemble aus Dom und Domschatz wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die [[UNESCO-Welterbe|Welterbeliste]] der [[UNESCO]] aufgenommen.
====Das Aachener Rathaus====


=== Aachener Rathaus ===
Auf den Grundmauern der Palastaula der karolingischen Kaiserpfalz wurde im 14. Jahrhundert von der Aachener Bürgerschaft das gotische [[Aachener Rathaus|Rathaus]] erbaut. Nur der Granusturm zeugt von der ursprünglichen Bebauung aus der Zeit Karls des Großen.
{{Hauptartikel|Aachener Rathaus}}
[[Datei:Aachen BW 2016-07-09 11-56-24.jpg|mini|Aachener Rathaus (vom Katschhof aus gesehen)]]


Auf den Grundmauern der Palastaula der karolingischen Kaiserpfalz wurde im 14. Jahrhundert von der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeister [[Gerhard Chorus]] das gotische Rathaus erbaut. Nur der [[Granusturm]] zeugt von der ursprünglichen Bebauung aus der Zeit Karls des Großen.
Im ersten Stockwerk befindet sich der Krönungsfestsaal. Fünf Fresken des Aachener Künstlers [[Alfred Rethel]] schmücken die Wände, sie zeigen legendäre Szenen aus dem Leben Karls des Großen. Weiterhin sind Kopien der Reichskleinodien (Reichsapfel, Reichskrone, Schwerter) und des Reichsevangeliars, einer Handschrift aus der Schule Karls des Großen, zu sehen.


Im ersten Stockwerk befindet sich der Krönungsfestsaal. Fünf Fresken des Aachener Künstlers [[Alfred Rethel]] schmücken die Wände, sie zeigen legendäre Szenen aus dem Leben Karls des Großen. Weiterhin sind Kopien der [[Reichskleinodien]] (Reichsapfel, Reichskrone, Schwerter) und des [[Krönungsevangeliar|Reichsevangeliars]], einer Handschrift aus der Schule Karls des Großen, zu sehen.
Im Erdgeschoss zeugen reich ausgestattete Räume vom Glanz der freien Reichsstadt im 17. und 18. Jahrhundert, als das Rathaus zum [[Barock|barocken]] Stadtschloss umgebaut wurde.


Im Erdgeschoss zeugen reich ausgestattete Räume vom Glanz der freien Reichsstadt im 17. und 18. Jahrhundert, als das Rathaus zum [[barock]]en Stadtschloss umgebaut wurde.
Ans Rathaus angelehnt sind das kleine Holz- und das größere Backsteinhaus, die gemeinsam die uralte Gaststätte „Zum Postwagen“ bilden.


An das Rathaus angelehnt sind kleinere Anbauten, die heute gemeinsam die Gaststätte ''Zum Postwagen'' bilden.
====Grashaus====


Im Zuge der ''[[Route Charlemagne (Aachen)|Route Charlemagne]]'' wurden in den Jahren 2008 und 2009 fast alle Räumlichkeiten des Rathauses – wie etwa der ''Weiße Saal'', der ''Ratssitzungssaal'', der ''Krönungssaal'', das ''Werkmeistergericht'', der ''Friedenssaal'' und die ''Werkmeisterküche'' – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine neue Dauerausstellung und der audiovisuelle Guide [[Aixplorer]] bieten die Möglichkeit, das Haus in seiner historischen Bedeutung zu erkunden.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Aachen (Hrsg.) |url=https://www.aachen.de/DE/kultur_freizeit/kultur/dom_rathaus/rathaus/index.html |titel=Aachener Rathaus |abruf=2012-10-30}}</ref>
Am Fischmarkt steht das so genannte Grashaus, dessen Fassade vom ältesten Rathaus der Stadt stammt und auf das Jahr 1267 datiert wird, aber vermutlich auf noch älteren Grundmauern steht. Es diente nach dem Bau des neuen Rathauses (Fertigstellung 1349) erst als Gerichtsstätte, später aber auch als Gefängnis und Richtplatz. 1886 erhielt das Gebäude seine heutige Gestalt mit den drei Spitzbogenfenstern und wurde zum Stadtarchiv umgebaut. In den sieben spitzbogigen Figurennischen finden sich die Standbilder der sechs Königswähler, die im Jahre 1273 Rudolf von Habsburg (dieser ist die 7. Figur in der Mitte) zum König wählten. Lange Zeit hat man geglaubt, dass es sich bei den Statuen um sieben Kurfürsten handelte, doch diese sind 1298 erstmalig vollständig zusammengetreten, um Albrecht von Österreich zum König zu wählen. Die Statuen sind lediglich Kopien, die Ende des 19. Jahrhunderts die verwitterten Originale ersetzten. Nur eine einzige Figur ist noch erhalten, die anderen gelten als verschollen.


=== Mittelalterliche Stadtbefestigung ===
[[Bild:HausLöwenstein entzerrt.jpg|thumb|Haus Löwenstein]]
[[Datei:202001311416a Aachen, Ponttor.jpg|mini|Ponttor]]
{{Hauptartikel|Stadtmauer Aachen}}


Von der aus zwei Mauerringen und zahlreichen Türmen bestehenden [[Stadtmauer|Stadtbefestigung]] zeugen noch heute zahlreiche Überbleibsel. Von den ehemals 11&nbsp;mächtigen Stadttoren sind zwei erhalten geblieben:
====Haus Löwenstein====
Das [[Haus Löwenstein]] am Markt wurde in etwa zur gleichen Zeit errichtet wie das Aachener Rathaus und wurde vermutlich 1345 fertiggestellt. Es ist neben Dom und Rathaus eines der wenigen gotischen Bauwerke, das den großen Stadtbrand von 1656 überstand.


Das [[Ponttor]] am Ende der Pontstraße ist eine der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Doppeltoranlagen des Rheinlands. Gebaut wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Teil des äußeren Mauerrings.
Die ursprüngliche Nutzung des Hauses ist unbekannt. Die noch erhaltenen staufischen Kellergewölbe deuten darauf hin, dass es sich um eine Gaststätte oder ein Weinhaus gehandelt haben könnte. Später diente es jedenfalls wohlhabenden Aachener Bürgern als Wohnhaus, so wohnte im Jahr 1478 [[Ida von Löwenstein]] in diesem Gebäude und gab ihm vermutlich seinen Namen.


Aus dem Jahr 1257 stammt das am Ende der Franzstraße stehende [[Marschiertor]], es gehört zu den größten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas. In früher Zeit mit seinen Räumlichkeiten als Hauptwaffenplatz genutzt, wurde das Marschiertor im Laufe der Jahrhunderte für die verschiedensten Zwecke in Anspruch genommen: Zeitweise als Rumpelkammer, zwischendurch als Obdachlosenheim, später als Jugendherberge und schließlich auch als Heim der [[Hitlerjugend]]. Heute ist das große Stadttor in der Obhut der Stadtgarde [[Oecher Penn]] und wurde in den 1960er Jahren aufwändig restauriert.
Eine Besonderheit des heute von der Stadt genutzten Hauses Löwenstein ist auch die Figur des heiligen Nepumuk in der Nische unterhalb des Ecktürmchens. Sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker [[Johann von Nepomuk]].


Weitere erhaltene Bauwerke der alten Stadtbefestigung sind die [[Marienturm (Aachen)|Marienburg]] an der Ludwigsallee, der [[Langer Turm (Aachen)|Lange Turm]] an der Turmstraße, der [[Lavenstein]] am Boxgraben, das [[Pfaffenturm (Aachen)|Pfaffentürmchen]] in Nähe des Westparks, der [[Adalbertsturm]] am [[Kaiserplatz (Aachen)|Kaiserplatz]] sowie Reste der [[Barbarossamauer]] an mehreren Stellen entlang des Grabenrings.
====Elisenbrunnen====


=== Kirchengebäude ===
''Hauptartikel'': [[Elisenbrunnen]]
[[Datei:Aachen Adalbertkirche.jpg|mini|St. Adalbert]]
{{Hauptartikel|Liste von Sakralbauten in Aachen}}


Nach dem Dom ist die 1005 geweihte Propsteikirche [[St. Adalbert (Aachen)|St. Adalbert]] die zweitälteste Kirche der Stadt. Die auf eine Gründung des 9. Jahrhunderts zurückgehende ehemalige Klosterkirche [[St. Kornelius (Kornelimünster)|St. Kornelius]] im Stadtteil [[Kornelimünster]] wurde nach einem Brand im 14. Jahrhundert in mehreren Bauetappen zu der heutigen fünfschiffigen Basilika ausgebaut. Die neben dem Dom stehende Kirche [[St. Foillan (Aachen)|St. Foillan]] wurde 1480 an der Stelle eines aus dem 12. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaus errichtet. Nach dem Stadtbrand von 1656 wurde die Kirche [[St. Peter (Aachen)|St. Peter]] 1717 im Barockstil neu errichtet. Im 18. Jahrhundert wurden auch die Burtscheider Kirchen [[St. Johann (Aachen-Burtscheid)|St. Johann]] und [[St. Michael (Aachen-Burtscheid)|St. Michael]] als Barockkirchen neu erbaut. Das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene [[Frankenberger Viertel]] erhielt mit der [[Dreifaltigkeitskirche (Aachen)|Dreifaltigkeitskirche]] 1899 eine evangelische und mit der [[Herz-Jesu-Kirche (Aachen)|Herz-Jesu-Kirche]] 1910 eine katholische Kirche. Die 1930 erbaute Kirche [[St. Fronleichnam (Aachen)|St. Fronleichnam]] war der erste moderne Kirchenbau in Aachen. Als bislang jüngster katholischer Kirchenneubau in Aachen wurde 1979–1981 die [[Marienkirche (Aachen)|Marienkirche]] an der Stelle eines neogotischen Vorgängerbaus errichtet, die jüngste evangelische Kirche ist die 2018 eingeweihte [[Genezareth-Kirche (Aachen)|Genezareth-Kirche]] an der Vaalser Straße.
[[Bild:AachenElisenbrunnen.jpg|thumb|Elisenbrunnen]]
Am Friedrich-Wilhelm-Platz finden sich die Wandelhallen des Elisenbrunnens. Der [[Klassizismus|klassizistische]] Bau des Landesbauinspektors [[Johann Peter Cremer]] und des Berliner Baumeisters [[Karl Friedrich Schinkel]] wurde 1827 fertiggestellt und ist neben Rathaus und Dom eines der Wahrzeichen der Stadt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vollständig zerstört, wurde er 1953 originalgetreu wieder aufgebaut.


=== Grashaus ===
Der Elisenbrunnen besteht aus einer offenen Wandelhalle mit Säulenvorbau und jeweils einem Pavillon links und rechts mit mehreren Räumlichkeiten. Aus zwei Trinkbrunnen fließt das warme, stark schwefelhaltige Wasser der Kaiserquelle (52 °C). An die Prominenten, die als Kurgäste das Wasser der Kaiserquelle tranken, erinnern steinerne Tafeln in der Halle. Darunter sind unter anderem [[Peter der Große]], [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]], [[Giacomo Casanova]] und [[Georg Friedrich Händel]].
[[Datei:Aachen Grashaus 10-2017.jpg|mini|Grashaus|190x190px]]
{{Hauptartikel|Grashaus}}


Am Fischmarkt steht das sogenannte ''Grashaus'', dessen Fassade vom ältesten Rathaus der Stadt stammt und auf das Jahr 1267 datiert wird, aber vermutlich auf noch älteren Grundmauern steht. Es diente nach dem Bau des neuen Rathauses (Fertigstellung 1349) erst als Gerichtsstätte, später aber auch als Gefängnis und Richtplatz. 1886 erhielt das Gebäude seine heutige Gestalt mit den drei Spitzbogenfenstern und wurde zum Stadtarchiv umgebaut. In den sieben spitzbogigen Figurennischen finden sich die Standbilder der sechs Königswähler, die im Jahre 1273 [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I. von Habsburg]] (dieser ist die siebente Figur in der Mitte) zum König wählten. Lange Zeit hat man geglaubt, dass es sich bei den Statuen um sieben Kurfürsten handelte, doch diese sind 1298 erstmals vollständig zusammengetreten, um [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht I. von Österreich]] zum König zu wählen. Die Statuen sind lediglich Kopien, die 1882 im Rahmen einer umfassenden Restaurierung des Figurenfrieses nach Plänen des Aachener Baumeisters [[Robert Ferdinand Cremer]] ersetzt wurden. Nur eine einzige originale Figur ist noch erhalten, die anderen gelten als verschollen. Bis 2011 war im Grashaus das [[Stadtarchiv Aachen]] untergebracht. Im Rahmen des Projekts ''[[Route Charlemagne (Aachen)|Route Charlemagne]]'' repräsentiert das Grashaus inzwischen das Thema [[Europa]] und beherbergt unter anderem ein ''Europäisches Klassenzimmer''.
====Mittelalterliche Stadtbefestigung====
[[Bild:Aachen marschiertor.jpg|thumb|Marschiertor]]
Von der aus zwei Mauerringen und zahlreichen Türmen bestehenden Stadtbefestigung zeugen noch heute zahlreiche Überbleibsel. Von den ehemals 11 mächtigen Stadttoren sind zwei erhalten geblieben:


=== Haus Löwenstein ===
Das [[Ponttor]] am Ende der Pontstraße ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Doppeltoranlagen des Rheinlands. Gebaut wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Teil des äußeren Mauerrings.
[[Datei:AC BD Haus Löwenstein.jpg|mini|hochkant|Haus Löwenstein]]
{{Hauptartikel|Haus Löwenstein (Aachen)}}


Das [[Haus Löwenstein (Aachen)|Haus Löwenstein]] am Markt wurde etwa zur gleichen Zeit errichtet wie das Aachener Rathaus und vermutlich 1345 fertiggestellt. Es ist neben Dom und Rathaus eines der wenigen gotischen Bauwerke, die den großen [[Stadtbrand von Aachen|Stadtbrand von 1656]] überstanden.
Aus dem Jahr 1257 stammt das am Ende der Franzstraße stehende [[Marschiertor]], es gehört zu den größten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas. In früher Zeit mit seinen Räumlichkeiten als Hauptwaffenplatz genutzt, wurde das Marschiertor im Laufe der Jahrhunderte für die verschiedensten Zwecke in Anspruch genommen: Zeitweise als Rumpelkammer, zwischendurch als Obdachlosenheim, später als Jugendherberge und schließlich auch als HJ-Heim. Heute ist das große Stadttor in der Obhut der [[Stadtgarde Oecher Penn]] und wurde in den 1960er Jahren aufwendig restauriert.


Die ursprüngliche Nutzung des Hauses ist unbekannt. Die noch erhaltenen staufischen Kellergewölbe, die aus dem gleichen Stein und im gleichen Stil angefertigt wurden, wie im wenige Jahrzehnte älteren [[Haus Brüssel]] direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite der [[Pontstraße]], deuten darauf hin, dass es sich um eine Gaststätte oder ein Weinhaus gehandelt haben könnte. Später diente es wohlhabenden Aachener Bürgern als Wohnhaus.
Weitere erhaltene Bauwerke der alten Stadtbefestigung sind die [[Marienburg (Aachen)|Marienburg]] an der Ludwigsallee, der [[Lange Turm]] an der Turmstraße, der [[Lavenstein]] am Boxgraben, das [[Pfaffentürmchen]] in Nähe des Westparks, ein Teil des Adalberttors am Kaiserplatz, sowie Reste der alten Stadtmauer an der Pontstraße.


Eine Besonderheit des heute von der Stadt genutzten Hauses Löwenstein ist die Figur des heiligen Nepomuks in der Nische unterhalb des Ecktürmchens. Sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker [[Johannes Nepomuk]].
[[Bild:KlinikumAachen.jpg|thumb|Universitätsklinikum Aachen, das größte zusammenhängende Krankenhausgebäude Europas]]
====Universitätsklinikum Aachen====


Heute wird das Haus Löwenstein unter anderem durch das Zentrale Karnevalsarchiv und -Museum des [[Ausschuss Aachener Karneval|Ausschusses Aachener Karneval]] genutzt.
''Hauptartikel'': [[Klinikum Aachen|Universitätsklinikum Aachen]]


=== Elisenbrunnen ===
Nach Baubeginn 1971 wurde 1985 schließlich das [[Klinikum Aachen|Universitätsklinikum]] eingeweiht, durch seine Kombination von Lehre, Forschung und Krankenversorgung unter einem Dach eines der größten Krankenhausgebäude überhaupt. Die Ästhetik seiner außergewöhnlichen Architektur herausragender Aufzugsschächte und extern wie intern unverkleidet verlaufender Lüftungsröhren ist nicht unumstritten, wird jedoch immer wieder mit dem [[Centre Pompidou]] verglichen und führte dazu, dass das Gebäude als „bedeutendstes Zeugnis der High-Tech-Architektur in Deutschland“ unter Denkmalschutz gestellt wurde.
[[Datei:AC BD Elisenbrunnen at night.jpg|mini|Elisenbrunnen bei Nacht]]
[[Bild:CouvenPavillonBurtscheid.jpg|thumb|rechts|Couven-Pavillon]]
{{Hauptartikel|Elisenbrunnen}}


Am Friedrich-Wilhelm-Platz finden sich die Wandelhallen des [[Elisenbrunnen]]s. Der [[Klassizismus|klassizistische]] Bau des Landesbauinspektors [[Johann Peter Cremer]] und des Berliner Baumeisters [[Karl Friedrich Schinkel]] wurde 1827 fertiggestellt und ist neben Rathaus und Dom eines der Wahrzeichen der Stadt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vollständig am 14. Juli 1943 zerstört, wurde er 1953 originalgetreu wieder aufgebaut. Die alten, ursprünglichen Säulen sollen lange Zeit am [[Lousberg]] gelagert haben und zieren heute das Außengelände der [[Carolus Thermen]].<!-- Beleg? -->
====Weitere sehenswerte Bauwerke====


Der Elisenbrunnen besteht aus einer offenen Wandelhalle mit Säulenvorbau und jeweils einem Pavillon links und rechts mit mehreren Räumlichkeiten. Aus zwei Trinkbrunnen fließt das warme, stark schwefelhaltige [[Aachener Thermalquellen#Kaiserquelle|Thermalwasser]] der Kaiserquelle (52&nbsp;°C). Bis 1938 wurde das Thermalwasser im Untergeschoss der Kuppelhalle in einem Trinkraum ausgeschenkt. An die Prominenten, die als Kurgäste das Wasser der Kaiserquelle tranken, erinnern 1883 angebrachte, steinerne Tafeln in der Halle. Darunter sind unter anderem [[Peter der Große]], [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]], [[Giacomo Casanova]] und [[Georg Friedrich Händel]].
In [[Burtscheid]] stehen gleich drei wichtige Bauwerke des Aachener Baumeisters [[Johann_Josef_Couven|Johann Couven]] nah beieinander: die Kirchen ''[[St._Johann_Aachen-Burtscheid|St. Johann-Baptist]]'' und ''[[St._Michael_Aachen-Burtscheid|St. Michael]]'' oberhalb des Burtscheider Kurparks und der Couven-Pavillon direkt im Burtscheider Kurpark.

=== Weitere sehenswerte Bauwerke ===
[[Datei:CouvenPavillonBurtscheid.jpg|mini|hochkant|Couven-Pavillon in Burtscheid]]

In [[Burtscheid]] stehen drei wichtige Bauwerke des Aachener Baumeisters [[Johann Joseph Couven]] nah beieinander: die Kirchen [[St. Johann (Aachen-Burtscheid)|St. Johann-Baptist]] und [[St. Michael (Aachen-Burtscheid)|St. Michael]] oberhalb des Burtscheider Kurparks und das [[Gartenhaus Nuellens]] direkt im [[Kurpark Burtscheid|Burtscheider Kurpark]]. Der Pavillon wurde erst 1961 dort aufgebaut. Ursprünglich stand dieses 1740 erbaute Bauwerk im Garten des Hotel Nuellens, dann ab 1927 am Seilgraben Nr. 34 als Teil des damaligen ersten Couven-Museums im [[Haus Fey]], das während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Nach Beseitigung der Ruine wurde der Pavillon abgebaut und bis zu seinem Wiederaufbau an heutiger Stelle in den Bauhöfen der Stadt gelagert. In der Jakobstraße steht das [[Haus zum Horn]] sowie das Haus ''Zum güldenen Verken'', das das ehemalige [[Marianneninstitut]] beherbergte; beide Gebäude sind denkmalgeschützte Wohnhäuser. Aachens höchste Kirche ist mit 87&nbsp;Metern die katholische Kirche [[St. Jakob (Aachen)|St. Jakob]] am Jakobsplatz. Mit dem Bau dieser Kirche wurde 1881 begonnen. 1886 wurde die Kirche, die zum Teil aus Steinen der alten Stadtmauer errichtet wurde, vollendet und geweiht. Ihr Turm wurde erst nach dem Abriss der alten Jakobskirche fertiggestellt. Am Umgang des Turmes in etwa 80&nbsp;Metern Höhe befinden sich die sogenannten Hubertusleuchten. Am Hubertusfest (3.&nbsp;November) sowie an Weihnachten und Ostern sieht man den bunten Lichterkranz über die ganze Stadt aufleuchten.

Weitere denkmalgeschützte Bauwerke in Aachen sind unter anderem das [[Haus Monheim]], der [[Granusturm]], das [[Goldene Rose (Aachen)|Haus Goldene Rose]], der [[Domkeller (Aachen)|Domkeller]], das [[Burghaus Classen]], das [[Altes Kurhaus Aachen|Alte Kurhaus]], das [[Büchelpalais]] und das Haus [[Rote Burg]].

{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Aachen}}


=== Brunnen und Denkmäler ===
=== Brunnen und Denkmäler ===
[[Datei:Karlsbrunnen - Karl der Große 2023.jpg|mini|hochkant|Karlsbrunnen auf dem Marktplatz]]
Vor dem Rathaus befindet sich der ''Karlsbrunnen'', der Karl den Großen mit Reichsapfel und Zepter zeigt. Er ist das älteste noch in Funktion befindliche Brunnendenkmal der Stadt. Die Brunnenschale wurde im Jahr 1620 in Aachen gegossen, die barocke Steinfassung (1735) und die bronzenen Fische (1738) wurden später vom Aachener Stadtbaumeister [[Johann Josef Couven]] angefügt.
[[Datei:Klenkes Aachen2.JPG|mini|hochkant|Aachen Klenkes-Denkmal]]
[[Bild:AachenKarlDerGrosse.jpg|thumb|Karlsbrunnen]]
Vor dem Rathaus befindet sich der [[Karlsbrunnen (Aachen)|Karlsbrunnen]], der Karl den Großen mit Reichsapfel und Zepter zeigt. Er ist das älteste noch in Funktion befindliche Brunnendenkmal der Stadt. Die Brunnenschale wurde im Jahr 1620 in Aachen gegossen, die barocke Steinfassung (1735) und die bronzenen Fische (1738) wurden später vom Aachener Stadtbaumeister Johann Joseph Couven angefügt. Beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 wurde die Karlsstatue als Kriegsbeute nach Paris verschleppt, konnte aber durch erfolgreiche Verhandlungen des amtierenden Aachener [[Maire]] [[Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem]] im Jahr 1804 zurück erlangt und ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.
In der Krämerstraße steht der ''Puppenbrunnen'' des Aachener Bildhauers [[Bonifatius Stirnberg]] aus dem Jahr 1975. Die mit Gelenken ausgestatteten Bronzefiguren laden besonders Kinder zum Spielen ein. Die Figuren symbolisieren typische Figuren des Aachener Lebens: Domherr, Marktfrau, Professor, Reitersmann, Harlekin und Modepuppe.

Die Brunnenschale, von den Aachenern ''Eäzekomp'' (zu hochdeutsch: Erbsenschüssel) genannt, überlebte als eines von wenigen Brunnendenkmälern der Stadt den Zweiten Weltkrieg. Nachdem alle Bronzefiguren zwecks Munitionsherstellung eingeschmolzen wurden, wurde die Schale auf dem Gelände des Reitturniers in der Aachener Soers vergraben. Die Originalstatue Karls des Großen wurde in einer mit Sand befüllten Kiste im Gewölbe des Rathauses versteckt. In den frühen 1950er Jahren kehrten beide Elemente unbeschadet an ihren Platz zurück, wobei die Statue seither nicht mehr auf das Rathaus blickt, sondern ihm den Rücken zuwendet. Später jedoch wurde die Karlsstatue durch eine Kopie ersetzt. Das Original ist heute im Krönungssaal des Rathauses zu besichtigen.

In der Krämerstraße steht der [[Puppenbrunnen]] des Aachener Bildhauers [[Bonifatius Stirnberg]] aus dem Jahr 1975. Die mit Gelenken ausgestatteten Bronzefiguren laden besonders Kinder zum Spielen ein. Die Figuren symbolisieren typische Figuren des Aachener Lebens: Domherr, Marktfrau, Professor, Reitersmann, Harlekin und Modepuppe.


Der ''Kreislauf des Geldes'' liegt an der Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße und wurde 1977 vom Bildhauer Professor [[Karl-Henning Seemann]] geschaffen. Die sechs Bronzefiguren am Brunnenrand zeigen den Umgang mit Geld, die Kreiselbewegung des Wassers steht für den beständigen Fluss des Geldes.
Der ''Kreislauf des Geldes'' liegt an der Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße und wurde 1977 vom Bildhauer Professor [[Karl-Henning Seemann]] geschaffen. Die sechs Bronzefiguren am Brunnenrand zeigen den Umgang mit Geld, die Kreiselbewegung des Wassers steht für den beständigen Fluss des Geldes.


Am Holzgraben befindet sich das von Bildhauer [[Hubert Löneke]] 1970 geschaffene ''Klenkes-Denkmal''. Der Begriff „Klenkes“ steht für den hochgereckten kleinen Finger, der bei den Aachenern früher als Erkennungszeichen in aller Welt galt. Er geht auf die damals blühende Nadelindustrie zurück, bei der der kleine Finger bei der Endkontrolle dazu genutzt wurde, schadhafte Nadeln mit dem kleinen Finger „uuszeklenke“, also auszuklinken.
Am Holzgraben befindet sich das von Bildhauer [[Hubert Löneke]] 1970 geschaffene ''[[Klenkes]]-Denkmal''. Der Begriff ''Klenkes'' steht für den hochgereckten kleinen Finger, der bei den Aachenern besonders früher, aber auch heute noch als Erkennungszeichen in aller Welt gilt. Er geht auf die damals blühende Nadelindustrie zurück, bei der der kleine Finger bei der Endkontrolle dazu genutzt wurde, schadhafte Nadeln mit dem kleinen Finger ''uuszeklenke,'' also auszuklinken.


Ebenfalls von Hubert Löneke stammt der ''Türelüre-Lißje-Brunnen'' von 1967.
Ebenfalls von Hubert Löneke stammt der [[Türelüre-Lißje]]-Brunnen von 1967. Er steht an der Ecke Rennbahn/[[Klappergasse (Aachen)|Klappergasse]] und stellt ein altes Aachener Kinderlied dar, wonach eine Gruppe von drei Jungen ein Mädchen daran hindert, eine Toilette aufzusuchen, worauf schließlich ein kleines Bächlein durch die Klappergasse fließt.
Er steht an der Ecke Rennbahn/Klappergasse und stellt ein altes Aachener Kinderlied dar, wonach eine Gruppe von drei Jungen ein Mädchen daran hindern die Toilette aufzusuchen, worauf schließlich ein kleines Bächlein durch die Klappergasse fließt.


Zwischen Elisenbrunnen und Markt befindet sich am Büchel das ''[[Bahkauv]]'' (Bachkalb), ein Denkmal einer Sagengestalt, die früher durch die Aachener Bäche gezogen ist.
Zwischen Elisenbrunnen und Markt befindet sich am Büchel der [[Bahkauvbrunnen]], ein Denkmal einer Sagengestalt, die früher durch die Aachener Bäche gezogen ist und der Sage nach betrunkenen heimkehrenden Ehemännern auf den Rücken sprang.


Es finden sich zahlreiche weitere sehenswerte Brunnen und Denkmäler im gesamten Stadtgebiet, so zum Beispiel der ''Hühnerdieb'' auf dem Hühnermarkt, der ''Wehrhafte Schmied'' an der Jakobstraße und das ''Fischpüddelchen'' am Fischmarkt.
Es finden sich zahlreiche weitere sehenswerte Brunnen und Denkmäler im gesamten Stadtgebiet, so z.&nbsp;B. der [[Hühnerdieb]] auf dem Hühnermarkt, der [[Wehrhafter Schmied|Wehrhafte Schmied]] an der Jakobstraße, das [[Fischpüddelchen]] am Fischmarkt und [[Hotmannspief]] an der Alexanderstraße. Insbesondere nachts unter Beleuchtung ist die hohe Fontäne des großen Brunnens am [[Europaplatz (Aachen)|Europaplatz]] besonders auffällig.

{{Siehe auch|Liste der Denkmäler, Brunnen und Skulpturen in Aachen|Liste der Stolpersteine in Aachen|Wege gegen das Vergessen}}


=== Parkanlagen ===
=== Parkanlagen ===
[[Datei:Aachen Lousberg Obelisk bearb.jpg|mini|Obelisk auf dem Lousberg]]
Der ''Elisenpark'' ist durch seine Lage direkt hinter der Trink- und Wandelhalle des [[Elisenbrunnen]]s erwähnenswert. Er ist der einzige Park innerhalb des Alleenrings und bietet sich damit für eine Verschnaufpause im Grünen während eines Stadtbummels an.
[[Datei:Kfpark-ac.jpg|mini|Hangeweiher im Kaiser-Friedrich-Park]]

Der [[Elisengarten]] ist wegen seiner Lage direkt hinter der Trink- und Wandelhalle des [[Elisenbrunnen]]s erwähnenswert. Er ist der einzige Park innerhalb des Alleenrings und wurde 2009 umgestaltet.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.aachen.de/de/stadt_buerger/planen_bauen/stadtentwicklung/innenstadt/elisengarten/elisengarten_intro.html | wayback=20140222212839 | text=Seite zum Umbau des Elisengartens}} auf der Internetseite der Stadt Aachen</ref> Nachdem man bei den Vorarbeiten auf archäologisch interessante Funde aus [[Römisches Reich|Römerzeit]] und [[Mittelalter]] gestoßen ist, hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, dort [[Ausgrabung]]en stattfinden zu lassen,<ref name="Parkanlagen">Aachener Zeitung: {{Webarchiv | url=http://neu.az-web.de/sixcms/detail.php?template=az_detail_suche&_starttest=x&_suchbegriff=elisengarten&_id=431819&_wo=Suche:Onlinesuche&skip=#nachoben | wayback=20081010004921 | text=''Zeitreise wird zur Schau für die Bürger.''}}</ref> handelt es sich doch um die einzige Fläche der Innenstadt, die in der Neuzeit nie bebaut wurde. Neben dem Elisengarten existieren in der stark bebauten Innenstadt von Aachen nur vereinzelt größere Grünflächen, wie der Lindenplatz und der [[Sandkaulpark]].


Der ''Kurpark Monheimsallee'' liegt im Nordosten den Stadt hinter dem [[Casino Aachen]], [[Quellenhof]] und [[Eurogress]]. Auf dem großzügig angelegten Gelände befindet sich reichlich Raum für sportliche Aktivitäten, ein Grillplatz, die [[Carolus-Thermen]] mit Biergarten, das Observatorium und ein kleiner Weinberg mit exakt 99 Weinstöcken. Direkt an den Kurpark grenzt der Farwickpark.
Der ''Kurpark Monheimsallee'' liegt im Nordosten der Stadt hinter dem [[Neues Kurhaus Aachen|neuen Kurhaus]], [[Quellenhof (Aachen)|Quellenhof]] und [[Eurogress Aachen|Eurogress]]. Auf dem großzügig angelegten Gelände befindet sich reichlich Raum für sportliche Aktivitäten, ein Grillplatz, die [[Carolus Thermen]] mit Biergarten, die ehemalige Station der [[Wetterwarte Aachen]] und ein kleiner Weinberg mit exakt 99 Weinstöcken. Direkt an den Kurpark grenzt der [[Farwickpark]].


Das zweite Kurzentrum der Stadt ist der ''Kurpark Burtscheid'' mit den Kurparkterrassen und Thermalbadehäusern im Zentrum von Burtscheid. Vom Stadtteil Burtscheid aus (nahe des Burtscheider Kurparks) führt außerdem der Grüngürtel ''Gillesbachtal'' bis zum Aachener Wald.
Das zweite Kurzentrum der Stadt ist der [[Kurpark Burtscheid]] mit den Kurparkterrassen und Thermalbadehäusern im Zentrum von Burtscheid. Vom Stadtteil Burtscheid aus (nahe dem Burtscheider Kurpark) führt außerdem der Grüngürtel ''Gillesbachtal'' bis zum Aachener Wald.


Im Herzen des Frankenberger Viertels mit seiner teilweise erhaltenen alten Architektur befindet sich der ''Frankenberger Park'' mit der [[Burg Frankenberg]].
Im Herzen des Frankenberger Viertels mit seiner teilweise erhaltenen alten Architektur befindet sich der ''Frankenberger Park'' mit der [[Burg Frankenberg (Aachen)|Burg Frankenberg]]. Nicht weit davon entfernt ist der 1966 eröffnete [[Kennedypark]] mit den Säulen der ehemaligen [[Gelbe Kaserne|Gelben Kaserne]] sowie der Skateranlage und einer Bühne zu finden.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.aachen.de/de/stadt_buerger/planen_bauen/stadtentwicklung/stadtviertel/aachenost/umgestaltung_kennedypark.html | wayback=20110215100017 | text=Kennedypark}} abgerufen am 5. Januar 2012.</ref>
[[Bild:Aachen Drehturm Belvedere 1.jpg|thumb|left|Drehturm Belvedere auf dem Lousberg]]
Der Park auf dem ''[[Lousberg]]'' wurde bereits 1807 von der Aachener Bürgerschaft angelegt und ist damit die älteste von Bürgern errichtete Parkanlage Europas. Heute finden sich noch Reste der ursprünglichen Parkbebauung wie der Kerstensche Pavillon, der Obelisk und die verbliebenen Säulen der Belvedere. Aus dem Jahr 1956 stammt der 48 Meter hohe [[Wasserturm Belvedere]] mit Drehturm-Restaurant und Blick über die Stadt Aachen.


Der Park auf dem [[Lousberg]] wurde bereits 1807 von der Aachener Bürgerschaft angelegt und ist damit die älteste von Bürgern errichtete Parkanlage Europas. Heute finden sich noch Reste der ursprünglichen Parkbebauung wie der Kerstensche Pavillon, der während der französischen Besatzung im Jahr 1807 errichtete Obelisk und die verbliebenen Säulen der Belvedere. Aus dem Jahr 1956 stammt der 48 Meter hohe [[Wasserturm Belvedere]]. Bis März 2011 wurde die obere Etage als Gastronomiefläche genutzt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.an-online.de/artikel/1640401 | wayback=20111119211352 | text=Meldung der Aachener Nachrichten}}</ref>
Im Westen der Stadt befindet sich der ''Westpark'', er wurde 1885 von Textilfabrikanten Lochner angelegt. Damals befand sich dort ein Zoo mit 50 Riesenschlangen, von dem heute allerdings nur ein Weiher geblieben ist. Durch seine Nähe zur TH ist der Westpark besonders bei Studenten sehr beliebt.


Im Westen der Stadt befindet sich der [[Westpark (Aachen)|Westpark]], er wurde 1882 von dem Textilfabrikanten [[Emil Lochner]] angelegt. Damals befand sich dort ein Zoo mit 50 Riesenschlangen, von dem heute allerdings nur ein Weiher geblieben ist.
Der ''[[Kaiser-Friedrich-Park]]'' rund um den Hangeweiher liegt im Süden der Stadt. Im Park gibt es einen Bootsverleih, ein Ausflugslokal und einen Spielplatz; direkt angrenzend befinden sich das Schwimm- und Freiluftbad Hangeweiher, eine Tennisplatzanlage, der Park des alten Klinikums und die Volkssternwarte.


Im Drimborner Wäldchen befindet sich der ''[[Aachener Tierpark Euregiozoo]]''. Auf 8,9 Hektar Fläche beherbergt er über 1200 Tiere in 210 Arten und einen 2 Hektar großen See.
Im Drimborner Wäldchen befindet sich der [[Aachener Tierpark Euregiozoo]]. Auf 8,9 Hektar Fläche beherbergt er über 1200 Tiere in 210 Arten und einen zwei Hektar großen See.


Der [[Kaiser-Friedrich-Park]] rund um den Hangeweiher liegt im Süden der Stadt. Im Park gibt es einen Bootsverleih, ein Ausflugslokal und einen Spielplatz; direkt angrenzend befinden sich das Schwimm- und Freiluftbad Hangeweiher, eine Tennisplatzanlage, der Park des alten Klinikums und die [[Volkssternwarte Aachen|Volkssternwarte]].
Zahlreiche weitere kleine Parks (so z.&nbsp;B. der [[Von-Halfern-Park]] und der Ferberpark) finden sich außerhalb des Zentrums, außerdem erwähnenswert sind das Naherholungsgebiet ''Aachener Wald'' mit dem ''Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande'' und die beiden Stauseen ''Diepenbenden'' und ''Kupferbach''.


Zahlreiche weitere kleine Parks (so z.&nbsp;B. der [[Von-Halfern-Park]] und der [[Ferberpark Burtscheid]]) finden sich außerhalb des Zentrums, außerdem erwähnenswert sind das Naherholungsgebiet Aachener Wald mit dem Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande sowie die [[Stauanlage Diepenbenden]] und der [[Stauweiher Kupferbach]].
== Kultur und Sport ==


== Kultur ==
=== Museen ===
=== Museen ===
[[Datei:Couvenmuseum Aachen.jpg|mini|Couven-Museum]]
In der [[Burg Frankenberg]], einer bereits im 13. Jahrhundert vor den Toren der Stadt Aachen erbauten [[Wasserschloss (Architektur)|Wasserburg]], befindet sich das [[Heimatmuseum]] der Stadt Aachen. Es dokumentiert den geschichtlichen Werdegang der Stadt, angefangen mit dem Feuersteinbergbau der [[Jungsteinzeit]] und der Zeit als [[Römisches Reich|römisches]] Militärbad, über die [[Romanik|romanischen]] Bauten [[Karl der Große|Karls des Großen]], der Zeit als Krönungsort deutscher Könige und späterer Kur- und Badestadt bis hin zur [[Industrialisierung]]. Der Nebenraum des Hauptgebäudes enthält eine Art Kuriositätenkabinett aus der Museumsgeschichte um 1900, Höhepunkt ist eine ägyptische [[Mumie]] (um 1500 v. Chr.), die allerdings erst etwa 2014 wieder zu sehen sein wird. Im Bergfried findet sich eine Sammlung von antiker Keramik und regionalem Kunsthandwerk, weiterhin existiert ein Münzkabinett mit Münzfunden aus Aachen und der Umgebung.
[[Datei:Ludwig Forum Aachen 2017.jpg|mini|Ludwig Forum für Internationale Kunst]]
[[Bild:BurgFrankenberg10.jpg|thumb|[[Burg Frankenberg]]]]
[[Bild:aachen_ludwig_forum.jpg|thumb|Ludwig Forum für Internationale Kunst]]
Das [[Suermondt-Ludwig-Museum]] ist nach seinen größten Stiftern [[Barthold Suermondt]] und dem Ehepaar Irene und [[Peter Ludwig]] benannt und wurde bereits 1883 vom Aachener Museumsverein gegründet. Seit 1901 residiert es im Stadtpalais „Villa Cassalette“ in der Wilhelmstraße. Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulpturen des 12. bis 20. Jahrhunderts und Tapisserien und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom [[Mittelalter]] bis zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasenmalerei sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von [[Albrecht Dürer]], [[Rembrandt van Rijn|Rembrandt]] und [[Francisco de Goya]] bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.


==== Centre Charlemagne ====
Das [[Ludwig Forum für Internationale Kunst]] befindet sich in der ehemaligen Schirmfabrik Emil Bauer in der Jülicher Straße. Das im [[Bauhaus]]-Stil vom Aachener Architekten [[Josef Bachmann]] entworfene Gebäude wurde 1928 erbaut und im Jahr 1988 von der Stadt Aachen komplett entkernt und umgebaut. Die Basis des 1991 eröffneten Museum bildet die Sammlung [[Moderne Kunst|moderner Kunst]] des Ehepaars Irene und Peter Ludwig. Weiterhin bietet das Museum wechselnde Ausstellungen [[Angewandte Kunst|angewandter Kunst]], eine Bibliothek für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, eine Restaurierungswerkstatt und den Skulpturenpark in Außenbereich.
Das Heimat- und Geschichtsmuseum der Stadt Aachen, ehemals in der [[Burg Frankenberg (Aachen)|Burg Frankenberg]], ist seit 2014 in dem damals neu eröffneten [[Centre Charlemagne]] am [[Katschhof]] untergebracht. Die Dauerausstellung führt durch verschiedene Epochen der Aachener Geschichte von Frühzeit und römischer Antike über die karolingische Zeit, bis in die Gegenwart. Daneben werden einem eigenen Bereich zweimal jährlich wechselnd temporären Ausstellungen zu einem Schwerpunktthema mit Bezug auf die Aachener Geschichte gezeigt.


Das Centre Charlemagne dient auch als zentrale Ausgangs- und Anlaufstelle für die 2008 eingerichtete [[Route Charlemagne (Aachen)|Route Charlemagne]], ein museales und pädagogisches Projekt, das die Wirkungsgeschichte Karls des Großen und die Stadtentwicklung Aachens in ihren europäischen Bezügen darstellt. Dom (Thema Religion), Rathaus (Macht), Grashaus (Europa), Couven- und Zeitungsmuseum (Lebenskultur und Medien) sowie der Elisenbrunnen (Badekultur) und das [[SuperC]] der RWTH Aachen (Wissenschaft) sind als Stationen ebenso in die Route Charlemagne integriert wie das Kulturfestival [[across the borders]].<ref>[http://www.route-charlemagne.eu/ Offizielle Website] der Route Charlemagne</ref>
Das [[Couven-Museum Aachen|Couven-Museum]] im Haus Monheim am Hühnermarkt beinhaltet eine bemerkenswerte Möbelsammlung aus [[Rokoko]], [[Klassizismus|frühem Klassizismus]], [[Empire (Stilrichtung)|napoleonischem Empirestil]] und [[Biedermeier]]. Das Haus selbst wurde 1662 erbaut und im Jahr 1786 im Auftrag des Apothekers und Aachener Bürgermeisters Andreas Monheim von [[Jakob Couven]], dem Sohn des berühmten Baumeisters [[Johann Josef Couven]], im Rokokostil umgebaut.


==== Aachener Domschatzkammer ====
Im „Großen Haus von Aachen“ in der Pontstraße, einem der wenigen erhaltenen Aachener Bürgerhäuser aus [[Gotik|gotischer]] Zeit, residiert das [[Internationales Zeitungsmuseum Aachen|Internationale Zeitungsmuseum]]. Es befasst sich mit der internationalen Pressegeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.
Die [[Aachener Domschatzkammer]] präsentiert den [[Kirchenschatz (materielle Güter)|Kirchenschatz]] des [[Aachener Dom]]s, eine der bedeutendsten Sammlungen kirchlicher Kulturschätze der Welt. Das Museum in der Trägerschaft des Aachener [[Domkapitel]]s befindet sich in der [[Aachener Altstadt|historischen Innenstadt]] von Aachen in am [[Kreuzgang]] des Domes gelegenen Räumlichkeiten. Gezeigt werden Werke aus [[spätantike]]r, [[Byzantinische Kunst|byzantinischer]], [[Karolingische Renaissance|karolingischer]], [[Ottonische Renaissance|ottonischer]], [[Staufer|staufischer]] und [[Gotik|gotischer]] Zeit.


==== Couven-Museum ====
Weitere Museen sind das [[Computermuseum der RWTH Aachen]], das Zollmuseum Friedrichs in [[Aachen-Horbach]], die Sammlung zeitgenössischer Kunst in der ehemaligen Reichsabtei in [[Kornelimünster]] sowie das Fernmeldemuseum.
Das [[Couven-Museum]] im [[Haus Monheim]] am Hühnermarkt beinhaltet eine bemerkenswerte Möbelsammlung aus [[Rokoko]], [[Aachen-Lütticher Stil]], [[Klassizismus|frühem Klassizismus]], [[Empire (Stilrichtung)|napoleonischem Empirestil]] und [[Biedermeier]]. Das Haus selbst wurde 1663 erbaut und im Jahr 1786 im Auftrag des Apothekers und Aachener Bürgermeisters [[Andreas Monheim]] von [[Jakob Couven]], dem Sohn des berühmten Baumeisters Johann Joseph Couven, im Rokokostil umgebaut.


==== Internationales Zeitungsmuseum ====
Im Jahre 2003 gründete der Künstler Günther Beckers das erste Künstlermuseum der Stadt. Dieses wurde 2006 in Kooperation mit René Böll zum Künstlermuseum
Im [[Großes Haus von Aachen|Großen Haus von Aachen]] in der Pontstraße, einem der wenigen erhaltenen Aachener Bürgerhäuser aus [[Gotik|gotischer]] Zeit, residiert das [[Internationales Zeitungsmuseum|Internationale Zeitungsmuseum]]. Es befasst sich mit der internationalen Pressegeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.
Beckers ° Böll in Aachen und Köln.

==== Suermondt-Ludwig-Museum ====
Das [[Suermondt-Ludwig-Museum]] ist nach seinen größten Stiftern [[Barthold Suermondt]] und dem Ehepaar [[Irene Ludwig|Irene]] und [[Peter Ludwig]] benannt und wurde bereits 1883 vom [[Museumsverein Aachen|Aachener Museumsverein]] gegründet. Seit 1901 residiert es im Stadtpalais [[Villa Cassalette]], benannt nach dem Bauherrn Eduard Cassalette, dem Enkel des Gründers der [[Aachener Kratzenfabrik Cassalette]], Peter Joseph Cassalette, in der Wilhelmstraße. Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulpturen des 12. bis 20. Jahrhunderts und [[Tapisserie]]n und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom [[Mittelalter]] bis zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der [[Rotfigurige Vasenmalerei|attischen Vasenmalerei]] sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von [[Albrecht Dürer]], [[Rembrandt van Rijn|Rembrandt]] und [[Francisco de Goya]] bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.

==== Ludwig Forum für Internationale Kunst ====
Das [[Ludwig Forum für Internationale Kunst]] befindet sich in der vormaligen [[Schirmfabrik Brauer]] in der Jülicher Straße. Das im [[Bauhaus]]-Stil vom Aachener Architekten [[Josef Bachmann (Architekt)|Josef Bachmann]] entworfene Gebäude wurde 1928 erbaut und im Jahr 1988 von der Stadt Aachen komplett entkernt und umgebaut. Die Basis des 1991 eröffneten Museums bildet die Sammlung [[Moderne Kunst|moderner Kunst]] des Ehepaars Irene und Peter Ludwig. Weiterhin bietet das Museum wechselnde Ausstellungen [[Kunstgewerbe|angewandter Kunst]], eine Bibliothek für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, eine Restaurierungswerkstatt und den Skulpturenpark im Außenbereich. Der Verein der Freunde des Ludwig Forums verleiht alle zwei Jahre gemeinsam mit der Stadt Aachen den [[Kunstpreis Aachen]].

==== Auto-Sammlung Gut-Hand ====
Die ''Auto-Sammlung Gut-Hand'' in Aachen-[[Richterich]] war eine langjährige [[museum]]sähnliche Sammlung von [[Oldtimer]]n. Heinz Vogel sammelte ab 1960 alte Autos mit Schwerpunkt deutscher Hersteller.<ref>Josef Krings: ''Christophorus behütet Fafnir und den Schatz - Autosammlung Gut Hand.'' In [[Oldtimer Markt]], Ausgabe 2/1985, S. 60–61.</ref> 1968 öffnete er die Sammlung für die Öffentlichkeit.<ref name="Schmarbeck">Wolfgang Schmarbeck: ''Auto-Museen in Europa.'' Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-852-8, S. 32.</ref> Während einiger Jahre war die Sammlung regelmäßig samstags geöffnet,<ref name="Schmarbeck" /> in anderen Jahren nur nach Vereinbarung. Ausgestellt waren etwa 35 [[Personenkraftwagen|Pkw]] und etwa 25 [[Nutzfahrzeug]]e. Besonderheit war ein [[Fafnir-Werke|Fafnir]] von 1911, der in Aachen produziert wurde.<ref>Jens Kraus: ''Chromglanz und Ölgeruch. Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.'' Verlag Peter Kurze Bremen, Bremen 1998, ISBN 3-927485-19-5, S. 2–3.</ref> Nach dem Tod des Betreibers 2016 wurde die Sammlung aufgelöst.

{{Siehe auch|Liste der Museen in der Städteregion Aachen}}


=== Theater ===
=== Theater ===
[[Datei:Aachen Theatre.jpg|mini|Theater]]


1822 wurde mit dem Bau des [[Theater Aachen|Theaters]] nach Plänen von [[Johann Peter Cremer]] begonnen. Das Theater wurde 1825 eröffnet. Das bekannteste und größte Theater in Aachen verfügt mit ''Großem Haus, Kammerspielen'' und dem in der Mörgensstraße gelegenen ''Mörgens'' über drei Spielstätten, an denen Opern, Operetten, Schauspiel, Musicals, Ballett, Konzerte und Lesungen stattfinden. Am Aachener Theater waren u.&nbsp;a. [[Herbert von Karajan]] (von 1935 bis 1942) und [[Wolfgang Sawallisch]] (von 1953 bis 1958) [[Musikdirektor|Generalmusikdirektoren]]. Von 2002 an leitete [[Marcus R. Bosch]] das Orchester, im August 2012 übernahm [[Kazem Abdullah]] die Position, dessen Nachfolger wurde im August 2018 [[Christopher Ward (Dirigent)|Christopher Ward]].<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Rein |url=https://www.aachener-nachrichten.de/kultur/aachens-neuer-generalmusikdirektor-heisst-christopher-ward_aid-24451437 |titel=Aachens neuer Generalmusikdirektor heißt Christopher Ward |werk=Aachener Nachrichten |datum=2018-02-28 |abruf=2019-08-13}}</ref>
''Hauptartikel'': [[Theater Aachen]]


Seit Beginn der Spielzeit 2023/2024 ist [[Elena Tzavara]] General[[intendant]]in der Aachener Bühnen.
[[Bild:Aachen Theatre.jpg|thumb|Theater]]
1822 wurde mit dem Bau des [[Theater Aachen|Theaters]] nach Plänen von [[Karl Friedrich Schinkel]] begonnen. Das Theater wurde 1825 eröffnet.
Das bekannteste und größte Theater in Aachen ist das - so früher genannte - Stadttheater mit Großem Haus, Kammerspielen und ''Mörgens'', in dem Opern, Operetten, Schauspiel, Musicals, Ballett, Konzerte und Lesungen stattfinden. Am Aachener Stadttheater war von 1935 bis 1942 [[Herbert von Karajan]] Generalmusikdirektor, heute ist [[Michal Schmitz-Aufterbeck]] Generalintendant des Theaters.
Aachen verfügt auch über ein so genanntes Grenzlandtheater, die Aachener Stadtpuppenbühne „[[Öcher Schängchen]]“ ''(gegr. 1921)'', mehrere kleine Theater, wie das ''Theater K.'', ''Theater 99'', ''Theater Brand'', ''Bühne 78'' und weitere, sowie verschiedene [[Kleinkunstbühne]]n, Kabarett und freie Theatergruppen (''Blackout-Theater,'' ''Poetischer Anfall,'', „K(l)EINE KUNST“, ''Fliegender Wechsel – Improvisationstheater'' und weitere).
Mundartbühnen der Stadt sind die „Alt-Aachener Bühne“ und das „Aachener Heimattheater“.


Ferner finden sich in Aachen das ''[[Grenzlandtheater Aachen|Grenzlandtheater]]'', das von der ''Grenzlandtheater Aachen des Kreises Aachen GmbH'' betrieben wird, die Aachener Stadtpuppenbühne ''[[Öcher Schängche]]'', mehrere kleine Theater, wie das ''Theater K.'', das ''[[Das-Da-Theater|DAS-DA-Theater]]'', ''Theater 99, Theater Brand, Bühne 78'', sowie verschiedene [[Kabarett|Kleinkunstbühnen]], Kabarett- und freie Theatergruppen (''aixpertentheater'', ''Blackout-Theater'', ''Poetischer Anfall'', ''Actor's Nausea'', ''K(l)EINE KUNST'', ''Öcher Nölde'', ''Fliegender Wechsel – Improvisationstheater'', ''Spürbar Theater'' und weitere). Mundartbühnen der Stadt sind die Alt-Aachener Bühne und das [[Aachener Heimattheater]].
=== Haus für Musik ===
Seit einigen Jahren ist in Aachen das Haus für Musik geplant. Der Bau des „Haus für Musik“ wird durch den Förderverein „Förderverein Haus für Musik e.V.“ und freiwillige Spender unterstützt. Das innovative Betriebskonzept des „Haus für Musik“ setzt auf einen Mix aus Vermietungen, Eigenveranstaltungen und internationalen Musikfestivals. Geplant ist der Bau an der Monheimsallee, in direkter Nähe zum Hotel Quellenhof, Eurogress und Spielcasino.


=== Musik ===
=== Musik ===
[[Datei:Jcac2003 rochester.jpg|mini|Der Junge Chor]]
[[Datei:CarminaMundi AMTreppe.jpg|mini|Carmina Mundi]]


Neben dem städtischen [[Sinfonieorchester Aachen]], das zuletzt unter seinen Dirigenten Marcus R. Bosch (Generalmusikdirektor 2002 bis 2012) und Kazem Abdullah (Generalmusikdirektor 2012 bis Juli 2017) überregionale Beachtung fand und seit August 2018 von Christopher Ward geleitet wird, tragen vor allem einige international bekannte Chöre wie der seit 1820 bestehende [[Sinfonischer Chor Aachen|Sinfonische Chor Aachen]], der [[Madrigalchor Aachen]], der [[Der Junge Chor Aachen|Junge Chor Aachen]], [[Carmina Mundi]], der [[Aachener Kammerchor]], der [[Aachener Bachverein]] oder der [[Aachener Domchor]] und die [[Cappella Aquensis]] zum musikalischen Leben der Stadt bei. Darüber hinaus gibt es ein [[Junges Symphonieorchester Aachen|Jugendsinfonieorchester]], Chor und Orchester des [[Collegium Musicum der RWTH Aachen]] und das Aachener Studentenorchester. Von 1959 bis 2017 gab es die Meisterkonzerte Aachen, durch die internationale Künstler und Orchester in die Stadt kamen. Ab der Saison 2017/18 wurden sie eingestellt und ab 2018/19 gibt es ein neues Programm-Konzept. Traditionell findet seit 2009 alle zwei Jahre die [[Internationale Chorbiennale]] in Aachen statt.
Neben vielen Chören sind in der Stadt auch das ''Sinfonieorchester Aachen'', das ''Collegium Musicum der RWTH Aachen'' sowie das ''Aachener Studentenorchester'' beheimatet.

Das Musikspektrum in Aachen reduziert sich nicht allein auf klassische Musik. Das Gesangsensemble ''einKlang'' z.&nbsp;B. steht für moderne [[A cappella|A-cappella]]-Arrangements und für die Interpretation von [[Gospel]]musik. Im Jazz hat sich die Aachen Bigband etabliert. Im Musikbunker Aachen, einem ehemaligen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, stehen 120 Proberäume für Bands und Musiker aller Musikrichtungen zur Verfügung.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.musikbunker-aachen.de/musikbunker/de/pages/verein/bands.php | wayback=20090129223905 | text=Seite des Musikbunker Aachen e.&nbsp;V.}}</ref> Über das gesamte Musikleben seit der karolingischen Zeit berichtet das 2018 erschienene Buch ''Tonarten einer Stadt''.

Für die Anhänger des zeitgenössischen Tanzes wird seit 1993 das mittlerweile renommierte grenzüberschreitende [[Schrittmacher Festival]] veranstaltet, welches jährlich über zwei Wochen im Frühjahr mit erstklassigen [[Tanzkompanie]]n und einem umfangreichen Rahmenprogramm in Aachen, [[Heerlen]] und [[Kerkrade]] durchgeführt wird.

1959 eröffnete in Aachen die erste Diskothek Deutschlands unter dem Namen [[Scotch-Club]].<ref>{{Webarchiv | url=http://www.az-web.de/lokales/aachen-detail-az/992023 | wayback=20101204091209 | text=''Wir lassen Wasser in den Saal: Wie DJ Heinrich die Disco erfand''}}. In: ''Aachener Zeitung.'' 28. Juli 2009.</ref>

Im Juli 1970 fand im Reitstadion der Soers eines der ersten großen kontinentalen [[Freiluftkonzert|Open-Air]]-[[Musikfestival]]s statt, das [[Open Air Pop-Festival Aachen]], u.&nbsp;a. mit [[Pink Floyd]] und [[Deep Purple]].


=== Weitere Einrichtungen ===
=== Weitere Einrichtungen ===
[[Datei:AC BD Komphausbadstraße 17 Altes Kurhaus.jpg|mini|Altes Kurhaus]]
* Aachen und seine deutschen und belgischen Kasernen im Wandel der Zeit
* [[Kino]]s: Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] galt Aachen viele Jahre als Stadt mit den meisten Kinos Deutschlands, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des [[Fernsehen]]s wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle – historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme) heute nicht mehr zu finden.<br />Heute (Stand: März 2006) gibt es in Aachen 18 Säle an 4 Spielstätten. Außerdem gibt es regelmäßige Freiluft-Filmvorführungen an verschiedenen Stellen der Stadt und mit dem Filmstudio ein studentisches Kinoprojekt an der RWTH mit wöchentlichen Filmvorführungen.
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] galt Aachen viele Jahre als die Stadt in Deutschland mit den meisten [[Kino]]s, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des [[Fernsehen]]s wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle – historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme, das ''Capitol'' am Seilgraben) heute nicht mehr zu finden. Mit Stand April 2019 gibt es in Aachen 19 Säle an vier Spielstätten. Außerdem gibt es regelmäßige Freiluft-Filmvorführungen an verschiedenen Stellen der Stadt und mit dem Filmstudio ein studentisches Kinoprojekt an der RWTH mit wöchentlichen Filmvorführungen. Zu einer kuriosen Situation kam es im Frühsommer 2004, als der UFA-Palast in der Innenstadt seinen Spielbetrieb ohne große Vorankündigung aufgab. Zunächst gab es in der Stadt Aachen kein Kino, das aktuelle Spielfilme zeigte. Allerdings nahmen einige Programmkinos kurzfristig populäre Spielfilme in ihr Programm auf. Auch gab und gibt es in der näheren Umgebung von Aachen genug Multiplex-Kinos.
Das gegenüber dem Stadttheater befindliche ehemalige Kino Elysée beherbergte später eine Gastronomie und Diskothek, ist aber mittlerweile (2018) abgerissen. Das aus dem Jahr 1950 stammende UFA-Kino Gloria-Palast wurde nach Aufgabe und Leerstand als Gemüseverkaufsstand genutzt und im Jahr 2008 für den Neubau der Kaiserplatz-Galerie (heute AquisPlaza) komplett abgerissen.<ref>{{cite web|url=http://www.aachen-kaiserplatz.de/Gloria.htm|title=Aachen Kaiserplatz|publisher=Aachen-kaiserplatz.de|accessdate=2010-06-28}}</ref><!-- * [[Neues Kurhaus Aachen]] --- beherbergt zurzeit keine Einrichtung? -->
[[Bild:Aachen_Biest_essen_Dom_auf.jpg|thumb|Eine Aachener Postkartenansicht: ''Et [[Bahkauv]]'']]
* [[Spielbank Aachen]] im Tivoli-Stadion
* [[Eurogress]]: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
* [[Eurogress Aachen]]: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
* Altes Kurhaus im Stadtzentrum mit „Klangbrücke“ und „Ballsaal“: Konzerte, Ausstellungen, etc.
* [[Altes Kurhaus Aachen|Altes Kurhaus]] im Stadtzentrum mit Klangbrücke und Ballsaal: Konzerte, Ausstellungen etc.
* Kulturzentrum „Barockfabrik“
* Kulturzentrum „Bleiberger Fabrik“
* Kulturzentrum [[Barockfabrik]]
* Kulturzentrum [[Bleiberger Fabrik]]
* Musikschule der Stadt Aachen
* Musikschule der Stadt Aachen
* [[Malteserkeller]] (Jazzclub, 1957 bis 2011)
* Öffentliche [[Bibliothek]] (Stadt[[bücherei]]) mit großer Zentralbibliothek sowie mehreren Ortsteilbüchereien und [[Fahrbibliothek|Bücherbus]] „Fabian“. Die Bestände sind über einen Onlinekatalog recherchierbar.
* [[Stadtbibliothek Aachen]] mit großer Zentralbibliothek sowie mehreren Ortsteilbüchereien und [[Fahrbibliothek|Bücherbus]] ''Fabian.'' Die Bestände sind über einen Onlinekatalog recherchierbar.
* In der denkmalgeschützten [[Volkssternwarte Aachen|Sternwarte]] am Hangeweiher werden regelmäßig Führungen und öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.
* In der denkmalgeschützten [[Volkssternwarte Aachen|Sternwarte]] am Hangeweiher werden regelmäßig Führungen und öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.
* Deutsch-Französisches Kulturinstitut
* Deutsch-Französisches Kulturinstitut
* Minigolf: Es gibt in Aachen mehrere Minigolfplätze: im Stadtpark, am [[Gut Entenpfuhl]] im [[Aachener Wald]], am Hotel Buschhausen sowie im [[Walheim (Aachen)#Ausflugsziele|Freizeitgelände Walheim]].
* [[Minigolf]]: Es gibt in Aachen mehrere Minigolfplätze: im Stadtpark, am [[Gut Entenpfuhl]] im [[Aachener Wald]], am Hotel Buschhausen sowie im [[Kalkofenanlagen Walheim/Kornelimünster#Freizeitgelände Walheim|Freizeitgelände Walheim]].
* [[Zukunftswerkstatt]]: In Aachen haben Bürgerbeteiligungs-Prozesse in der Stadtplanung mit Hilfe von Zukunftswerkstätten Tradition. So wurden 1995–96 im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Landesprogramms vom städtischen Umweltamt Zukunftswerkstätten zur „Ökologischen Stadt der Zukunft“ beauftragt und im August 2005 vom städtischen Planungsamt die Zukunftswerkstatt „Frankenberger Viertel plus“ begonnen.
* [[Zukunftswerkstatt]]: In Aachen haben Bürgerbeteiligungs-Prozesse in der Stadtplanung mit Hilfe von Zukunftswerkstätten Tradition. So wurden 1995–1996 im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Landesprogramms vom städtischen Umweltamt Zukunftswerkstätten zur ''Ökologischen [[Stadt der Zukunft]]'' beauftragt und im August 2005 vom städtischen Planungsamt die Zukunftswerkstatt ''Frankenberger Viertel plus'' begonnen.


=== Sportstätten ===
=== Stiftungen ===
Die Stadt Aachen verfügt über einige vor Ort ansässige Stiftungen, beispielsweise die [[Aachener Stiftung Kathy Beys]] und die [[Bürgerstiftung Lebensraum Aachen]].
Die Stadt Aachen verfügt über 5 Schwimmhallen, wobei die [[Elisabethhalle]] besonders zu erwähnen ist, da sie direkt im Stadtzentrum liegt und aufgrund ihrer beiden Becken in weitgehend erhaltener [[Jugendstil]]architektur besonders eindrucksvoll ist. Als weitere Einrichtung zum Schwimmen dient das Freibad „Hangeweiher“, direkt neben dem gleichnamigen See, dessen Freibadsaison jeweils vom 1. Mai bis zum letzten Sonntag vor dem 16. September geht. Als besondere Einrichtung gelten die [[Carolus-Thermen]] in Aachen mit großem [[Wellness]]-Bereich und [[Mineralwasser|Mineral]]-[[Thermalwasser]].


=== Regelmäßige Großereignisse ===
Im Stadtbereich Aachen findet man auch zahlreiche Sportplätze und Sporthallen verschiedener Art vor, die sich für diverse Sportarten eignen. Dazu gehören auch eine Eislaufhalle und die Tivoli-Kletterhalle. Das [[Tivoli (Aachen)|Tivoli-Stadion]] ist das Aachener Stadion. Es gibt drei weitere Stadien in Aachen, das Waldstadion, das Ludwig-Kuhnen-Stadion und das Reitstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), in dem jährlich das [[CHIO]]-Turnier ausgetragen wird.
[[Datei:Clinton Karlspreis.jpg|mini|[[Bill Clinton]] wurde im Jahre 2000 der Karlspreis von Oberbürgermeister [[Jürgen Linden]] überreicht]]
[[Datei:TakeOffAchen.JPG|mini|Öcher Bend]]


Zwei große Ordensverleihungen gibt es jährlich in Aachen: Der [[Karlspreis|Internationale Karlspreis zu Aachen]] wird an [[Christi Himmelfahrt]] für besondere Verdienste um die [[Geschichte der europäischen Integration|Europäische Einigung]] vergeben.
=== Sport ===
Verschiedene Aachener Sportvereine sind in verschiedensten Sportarten erfolgreich. Zum einen wäre dies im Fußball [[Alemannia Aachen]], die in der Saison 2006/07 nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder in der Bundesliga spielten, jedoch stand die Alemannia am Ende der Spielzeit als Absteiger fest. Das [[Tivoli (Aachen)|Tivoli-Stadion]] mit einem Fassungsvermögen von 21.632 Zuschauern, befindet sich an der Krefelder Straße. Davon sind 3.632 überdachte Sitzplätze und 5.800 überdachte Stehplätze. Die zweite Mannschaft der Alemannia spielt derzeit in der Oberliga Nordrhein. Die erste Mannschaft der [[Westwacht Aachen|DJK Westwacht 08 Aachen]] spielt zu Zeit in der Landesliga 2 des Fußballverbandes Mittelrhein, während die zweite Mannschaft in der Kreisliga Aachen C2 kickt. Heimstätte des Vereins ist das Stadion West am Neuenhofer Weg.
Des Weiteren ist der DJK-BTB Aachen (Burtscheider Turnerbund) im Handball in der Regionalliga West ([[Westdeutscher_Handball-Verband|WHV]]) aktiv. Daneben existieren viele weitere Vereine in fast allen darunter liegenden Ligen. Im Boxen hat der Verein [[MTK Boxen Aachen]] im Jahre 2006 zwei deutsche Meister, einen deutschen Vizemeister, 5 NRW und 5 Mittelrheinmeister aus seinen Reihen geformt. Der Verein wurde für die beste Nachwuchsarbeit des Bezirks Aachen in 2006 ausgezeichnet.


In Abgrenzung zum Karlspreis werden seit 1988 am [[Weltfriedenstag]] Persönlichkeiten, die von „unten her“ dazu beigetragen haben, die Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu verbessern, mit dem [[Aachener Friedenspreis]] ausgezeichnet.
Klettervereine als solche gibt es nicht, wer Anschluss sucht, mag sich an den [[Deutscher Alpenverein|DAV]], Sektion Aachen wenden, den Hobbyclub vom Tivoli-Rock oder die Klettergruppe der [[RWTH Aachen]].


Auch der [[Aachener Karneval]] ist ein Großereignis. Dazu gehören der Kinderzug am Karnevalssonntag, der Rosenmontagszug und das wilde Treiben der Damen am Fettdonnerstag. Hervorzuheben ist auch der [[Orden wider den tierischen Ernst]], der sich durchaus als anerkannter Kulturpreis bezeichnen lässt. Er wird an Personen, meist Politiker, vergeben, die sich durch besonderen „Humor im Amt“ ausgezeichnet haben.
In Aachen selbst gibt es auch vier große Leichtathletik Vereine: [[Alemannia Aachen]], die [[Aachener Turngemeinde]], [[DJK Frankenberg Aachen]], sowie den [[DLC Aachen]]. Der bekannteste Leichtathlet der letzten Jahre ist [[Jens Dautzenberg]] (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher Meister über 400&nbsp;m).


Bereits im Jahr 1413 wurde der [[Öcher Bend]], die Aachener [[Jahrmarkt|Kirmes]], das erste Mal erwähnt. Damals noch in der Innenstadt, wird seit 1927 der Bendplatz nahe dem Westbahnhof zweimal jährlich (im April und im August) zum Rummelplatz umfunktioniert. Der [[Aachener Weihnachtsmarkt]] findet in der Adventszeit rund um Dom und Rathaus statt und gilt als einer der drei größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. 50.000 Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt täglich, anderthalb Millionen jährlich.
[[Bild:Chio_aachen.jpg|thumb|left|CHIO-Platz in Aachen (2004)]]Aachen ist populär für den Reitsport. Hier findet jährlich der [[Concours Hippique International Officiel|CHIO]], das weltgrößte Turnier für [[Springreiten]], [[Dressurreiten|Dressur]] und [[Fahrsport|Wagen]]fahren, statt. Veranstalter ist der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV). 2006 fanden die [[Weltreiterspiele 2006|Weltreiterspiele]] (World Equestrian Games) in Aachen statt. Das Stadion in der Soers fasst über 50.000 Zuschauer und wurde modernisiert.


Im Frühjahr öffnet alljährlich die Euregio-Wirtschaftsschau ihre Tore. Dabei handelt es sich um eine renommierte Endverbrauchermesse, die sich über zehn Tage erstreckt. Sie fand erstmals 1986 statt und wuchs in jedem Jahr. Die umgangssprachlich ''EUREGIO'' genannte Veranstaltung wartet mit Themen wie ''Schöner Wohnen, Haus und Garten, Mode und Schönheit'' etc. sowie jährlich neuen Sonderthemen auf. Über das Jahr verteilt finden zahlreiche Märkte in Aachen statt. Am bekanntesten sind der [[Europamarkt der Kunsthandwerker]] in der Innenstadt und der [[Historischer Jahrmarkt Kornelimünster|Historische Jahrmarkt]] in Aachen-Kornelimünster.
Mit dem Tanzverein [[TSC Schwarz-Gelb Aachen]] stellte Aachen dreimal in Folge – 1996, 1997 und 1998 – den [[Weltmeister]] im [[Formationstanz]]. Die vier großen Tanzsportvereine Aachens sind der [[TSC Grün-Weiß Aquisgrana]] als größter Verein, der [[TSC Schwarz-Gelb Aachen]], sowie der [[Aachener TSC Blau-Silber]] und das [[TSZ Aachen]] mit dem Schwerpunkt [[Formationstanz]]. Im Tennis spielt der [[TC Kurhaus Aachen]] seit 2004 in der Bundesliga und wurde 2005 Deutscher Vizemeister.
Auch im [[Lacrosse]] gewann die 1. Herrenmannschaft des F.C. Inde Hahn 2006 die deutsche Meisterschaft, im Basketball ist die erste Herrenmannschaft der SG Aachen ist im Jahr 2006 in die 2. Regionalliga(1; West) aufgestiegen. Ebenso ist die erste Herrenmannschaft des Rugby Club Aachen im Jahr 2006 in die 2. Bundesliga aufgestiegen, im Hockey spielt die erste Herrenmannschaft des Aachener Hockey- und Tennis-Clubs seit 2002 in der Regionalliga.


Auch an [[Musikfestival]]s wird einiges geboten: Im Rahmen des [[Aachener Kultursommer]]s spielten bis 2006 renommierte Musiker aus [[Rockmusik|Rock]], [[Popmusik|Pop]], [[Jazz]] und [[Klassische Musik|Klassik]] auf dem Katschhof zwischen Dom und Rathaus. An einem Samstag im Frühling fand das Jazz-Festival ''[[Lust auf Jazz]]'' statt. Dabei treten zahlreiche Jazz-Bands auf verschiedenen Bühnen auf oder marschierten durch die Innenstadt. Beide Veranstaltungen wurden 2007 unter dem Titel ''Aachen September Special'' zusammengelegt. Alljährlich finden zudem im November die Aachener Bachtage, ausgerichtet vom [[Aachener Bachverein]], statt.
Der ''Aachener SV von 1856'' ist der älteste Schachverein im Aachener Schachverband und spielt mit seiner 1. Mannschaft in der NRW-Oberliga (dritthöchste deutsche Spielklasse). In Aachen sind noch sieben weitere Schachvereine ansässig.


Seit 2003 findet jährlich das Tanzsportwochenende [[Tanzen im Dreiländereck]], auch ''Tanzen im 3LE'' genannt, statt. Es ist ein grenzübergreifendes Mehrflächenturnier an drei Veranstaltungsorten, das ursprünglich als Gemeinschaftsveranstaltung von vier Aachener Tanzsportvereinen initiiert wurde. Die Veranstaltung bietet an zwei Tagen Tanzsportturniere in allen Klassen und eine große Abendveranstaltung. Es kommen auch Wertungsrichter aus Belgien und den Niederlanden zum Einsatz.
Weitere international erfolgreiche Aachener Sportvereine sind die Aachener Schwimmvereinigung 06 im [[Schwimmsport|Schwimmen]], der [[SV Neptun]] im [[Kunst- und Turmspringen]], der [[Burtscheider Turnverein]] im [[Trampolinturnen]] und der [[Allgemeiner Turnverein Aachen|Allgemeine Turnverein Aachen]] im [[Rhönradturnen]].


Über das Jahr verteilt bieten verschiedene Institutionen einen [[Tag der offenen Tür]]. Dazu gehört der [[Tag des offenen Denkmals]], der [[Tag der Architektur]], die [[Lange Nacht der Museen]], die Aachener [[lange Nacht der Kirchen]] und der [[Aachener Theatertag]]. Die RWTH bietet außerdem die Wissenschaftsnacht und den Dies academicus.
====Weitere sportlichen Ereignisse====
* Der 5555 Meter lange [[Lousberglauf]] hat alljährlich mehr als 2000 Teilnehmer.
* Am 3. Sonntag im Dezember findet der 18 km lange [[ATG Winterlauf]] der [[Aachener Turngemeinde]] statt. Mit über 2000 Läufern ist er einer der größten Volksläufe in der Region.
* Das Domspringen, ein Stabhochsprung-Wettbewerb, findet zwischen Dom und Rathaus statt.
* Jedes Jahr finden an mehreren Abenden über den ganzen Sommer verteilt [[Skatenight]]s statt, an den Skater, Rollschuhfahrer, etc. auf abgesperrten Straßen durch ganz Aachen und die nähere Umgebung fahren.
* Einmal im Jahr im Dezember findet in Aachen das bekannte [[Unicup]]-[[Eishockey]]turnier zwischen den RWTH-Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin statt.
* Eher in den Bereich Fun-Sport gehört das jährliche Seifenkistenrennen zwischen RWTH Aachen und FH Aachen.
* Nach 2005 wurde auch 2006 der Alemannen-Cup, ein Badmintonturnier der Badmintonabteilung von [[Alemannia Aachen]] veranstaltet.
* Seit 2002 wird die Internationale Aachener Stadtmeisterschaft im Boxen ausgetragen. Dieses Turnier, dass jedes Jahr im Dezember, im Josefshaus stattfindet und ein boxerisches Großereignis ist, wird vom [[MTK Boxen Aachen]] organisiert und veranstaltet.


Jeweils Mitte November findet an der RWTH eine Vorführung des Films [[Die Feuerzangenbowle (1944)|Die Feuerzangenbowle]] statt, nicht nur für Studenten und mit insgesamt etwa 6000 Zuschauern. Anschließend gibt es diverse öffentliche und private Feste, wo [[Feuerzangenbowle]] serviert wird. Aus literarischer Sicht erwähnenswert sind die [[Aachener Literaturtage]], die [[Aachener Kinder- und Jugendbuchwochen]] und die von der Stadt ideell und finanziell unterstützte Vergabe des [[Walter-Hasenclever-Literaturpreis]]es. [[Jüdische Kulturtage im Rheinland]] heißt ein Großprogramm mit sehr unterschiedlichen Kultursparten, an dem die Stadt sich seit 2002 regelmäßig beteiligt. Im Vordergrund steht die Begegnung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Lebenswelten.
=== Regelmäßige Großereignisse ===
[[Bild:Clinton Karlspreis.jpg|thumb|250px|[[Bill Clinton]] erhielt den Karlspreis im Jahre 2000 von OB [[Jürgen Linden]]]]
Zwei große Ordensverleihungen gibt es jährlich in Aachen: Der [[Karlspreis|Internationale Karlspreis zu Aachen]] wird an [[Christi Himmelfahrt]] für besondere Verdienste um die [[Europäische Einigung]] vergeben. Am [[Antikriegstag]] werden Persönlichkeiten, die von „unten her“ dazu beigetragen haben, die Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu verbessern, mit dem [[Aachener Friedenspreis]] ausgezeichnet.


=== Kulinarische Spezialitäten ===
Wie üblich im Rheinland ist natürlich auch der [[Aachener Karneval]] ein Großereignis. Dazu gehört der Kinderzug am Karnevalssonntag, der Rosenmontagszug und das wilde Treiben der Damen am Fettdonnerstag. Hervorzuheben ist auch der [[Orden wider den tierischen Ernst]], der sich durchaus als anerkannter Kulturpreis bezeichnen lässt. Er wird an Personen, meist Politiker, vergeben, die sich durch besonderen „Humor im Amt“ ausgezeichnet haben.
[[Datei:Aachener Printen 0293.jpg|mini|Aachener Printen]]
[[Datei:Poschweck.jpg|mini|Poschweck]]


Die lukullische Spezialität Aachens ist die [[Aachener Printen|Printe]], ein Lebkuchengebäck mit vielen aromatischen [[Gewürz]]en, häufig mit [[Schokolade]] überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (wie Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten oder Kräuterprinten) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten beziehungsweise in Zwischenstufen erhältlich. Die Süßwarenhersteller [[Lambertz-Gruppe|Lambertz]] und [[Lindt & Sprüngli|Lindt]] haben einen Werksverkauf in Aachen.
Bereits im Jahr 1413 wird der [[Öcher Bend]], die Aachener [[Jahrmarkt|Kirmes]], das erste Mal erwähnt. Damals noch in der Innenstadt, wird seit 1927 der Bendplatz nahe dem Westbahnhof zwei Mal jährlich (im Frühjahr und im Sommer) zum Rummelplatz umfunktioniert.


Zu [[Ostern]] wird in Aachen traditionell der [[Poschweck]] gegessen, ein Hefegebäck mit Rosinen, Mandeln, Nüssen, Zitronat und Orangeat.
Der [[Aachener Weihnachtsmarkt]] findet in der Adventszeit rund um Dom und Rathaus statt und gilt als einer der drei größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands.


Außerdem hervorzuheben ist das nach Angaben der [[Aachener Nachrichten]] in Aachen erfundene Streuselbrötchen, ein Weichbrötchen mit [[Streusel]]n, das außerhalb von Aachen kaum bekannt ist.
Über das Jahr verteilt finden zahlreiche Märkte in Aachen statt. Am bekanntesten sind der [[Europamarkt der Kunsthandwerker]] in der Innenstadt und der [[Historischer Jahrmarkt Kornelimünster|Historische Jahrmarkt]] in Aachen-Kornelimünster.


Bis in die jüngste Zeit wurde in Aachen ein obergäriges Bier gebraut, das dem [[Kölsch (Bier)|Kölsch]] verwandte [[Öcher Lager]]. Hierzu gehörte unter anderem die 1989 geschlossene Brauerei [[Degraa]], an die noch einige Brauhäuser erinnern. Seit Ende 2010 gibt es wieder ein obergärig gebrautes Bier mit dem Namen ''Lennet Bier,'' benannt nach dem Aachener Original [[Lennet Kann]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lennet-bier.de/ |titel=Lennet |sprache=de-DE |abruf=2023-01-28}}</ref> Zwischen 2011 und 2014 war auch Degraa wieder im Stadtgebiet erhältlich, hier handelte es sich nun um ein Pils.<ref>{{Webarchiv | url=http://degraa.com/startseite.html | wayback=20110711030156 | text=Degraa Pils im Netz}}</ref> Die Produktion wurde 2014 eingestellt. Darüber hinaus existierten bis Mitte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere alteingessene Brauereibetriebe in Aachen, darunter die [[Aachener Exportbier-Brauerei]], aus deren Filiale in [[Valkenburg aan de Geul]] ab 1921 die [[Brauerei De Leeuw]] entstanden ist.
Auch an [[Musikfestival]]s wird einiges geboten: Im Rahmen des [[Aachener Kultursommer]]s spielen renommierte Musiker aus [[Rock (Musik)|Rock]], [[Popmusik|Pop]], [[Jazz]] und [[Klassische Musik|Klassik]] auf dem Katschhof zwischen Dom und Rathaus. An einem Samstag im Frühling findet das [[Jazz]]-Festival [[Lust auf Jazz]] statt. Dabei treten zahlreiche Jazz-Bands auf verschiedenen Bühnen auf oder marschieren durch die Innenstadt. Alljährlich finden zudem im November die Aachener Bachtage statt.


Im Jahr 2021 kamen sowohl die ''Deutschen Meister der Hobbybrauer''<ref>[https://www.hobbybrauer-meisterschaft.de/Die-Sieger-2021-Gewinner-Wettbewerbsbier-25.html Sieger 2021]</ref> als auch der deutsche Vizemeister der [[Biersommelier]]e aus Aachen.<ref>Aachener Zeitung vom 30. Dezember 2021</ref>
Im Frühjahr öffnet alljährlich die [[Euregio Wirtschaftsschau]] ihre Tore. Hier wird ortsansässigen Über das Jahr verteilt bieten verschiedene Institutionen einen [[Tag der offenen Tür]]. Dazu gehört der [[Tag des offenen Denkmals]], der [[Tag der Architektur]], die [[Lange Nacht der Museen]], die Aachener [[Nacht der offenen Kirchen]] und der [[Aachener Theatertag]]. Die RWTH bietet außerdem die Wissenschaftsnacht und den Dies academicus.


Herzhafte Spezialitäten sind der [[Aachener Sauerbraten]], der anders als der rheinische [[Sauerbraten]] angerichtet wird, die [[Aachener Weihnachts-Leberwurst]] und der [[Blutwurst|Puttes]] (Blutwurst), der so genannte „Öcher Kaviar“. Puttes gibt es gebraten mit [[Himmel und Erde]], mit Kartoffelpüree und ''Kompes'' ([[Sauerkraut]]) oder geräuchert mit [[Senf]] zum Brot.
[[Die Feuerzangenbowle (1944)|Die Feuerzangenbowle]]: Jeweils Mitte November findet an der RWTH eine Filmvorführung der Feuerzangenbowle statt, nicht nur für Studenten und mit insgesamt ca. 6000 Zuschauern. Anschließend gibt es diverse öffentliche und private Feste, wo Feuerzangenbowle serviert wird.


Auch das sogenannte ''Morre-Jemöß'' (Kartoffeln werden zusammen mit Möhren und Zwiebeln gekocht) erfreut sich großer Beliebtheit; dazu gibt es [[Schälrippchen|Rippchen]] oder Bratwurst mit Senf.
Aus literarischer Sicht erwähnenswert sind die [[Aachener Literaturtage]], das [[Aachener Kinder- und Jugendbuchfestival]] und die von der Stadt ideell und finanziell unterstützte Vergabe des [[Walter-Hasenclever-Literaturpreis]]es.
<!--- Fehlende Bestandteile auslagern nach [[Regionale 2008]]?


== Aachen und die EuRegionale 2008 ==
Seit 2003 findet jährlich das Tanzsportwochenende [[Tanzen im Dreiländereck]], auch „Tanzen im 3LE“ genannt, statt. Es ist eine grenzübergreifende Großveranstaltung, die ursprünglich als Gemeinschaftsveranstaltung von den vier Aachener Tanzsportclubs initiiert wurde. Sie bietet an zwei Tagen Tanzsportturniere in allen Klassen und eine große Abendveranstaltung. Seit 2006 finden die Turniere auch als offizielle Turniere des niederländischen Tanzsportverbandes NADB statt. Ab 2007 wird der belgische Tanzsportverband BDSF mit zu den Veranstaltern gehören.
Die vielfältigen Bezüge der Europastadt Aachen zur europäischen Geschichte und zum europäischen Einigungsprozess ([[Karl der Große]], Krönungsstadt Aachen, Aachener [[Karlspreis]]) sollten als Beitrag der Stadt Aachen zur [[Regionale 2008|EuRegionale 2008]] in einem neu zu errichtenden europäischen Kultur- und Begegnungszentrum (''Bauhaus Europa ''genannt) inmitten der Stadt zwischen Dom und Rathaus im Bereich der ehemaligen Kaiserpfalz Karls des Großen dokumentiert werden. Das Bauhaus sollte an die Stelle des alten und sanierungsbedürftigen Stadtverwaltungsgebäudes aus den 1950er Jahren gebaut werden. Hier sollten u.&nbsp;a. Ausstellungen zur Geschichte Europas, Foren, Diskussionen und sonstige Veranstaltungen zur Zukunft Europas das Nachdenken über die künftige Entwicklung anregen.


Die Baukosten beliefen sich gemäß Voranschlag auf maximal 31 Millionen Euro. Davon sollten 21 Millionen aus Fördermitteln des Landes NRW gedeckt werden. Namentlich nie näher genannte örtliche Sponsoren erklärten sich bereit, finanzielle Mittel in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Der Restbetrag sollte von der Stadt Aachen getragen werden. Die geschätzten jährlichen Betriebskosten in der Folge betrugen etwa 2,1 Millionen Euro, die ebenfalls von der Stadt Aachen zu tragen gewesen wären.<ref>Stadt Aachen: [http://www.bauhaus-europa.eu/finanzierung/index.html ''Bauhaus Europa – Bau- und Betriebskosten.'']</ref>
[[Jüdische Kulturtage im Rheinland]] heißt ein Großprogramm, an dem die Stadt sich 2002 und 2007 (März) beteiligt, mit sehr unterschiedlichen Kultursparten. Im Vordergrund steht die Begegnung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Lebenswelten.


Das Projekt traf bei vielen Bürgern auf Widerstand: Vor allem die ungesicherte Finanzierung, hier besonders die o.&nbsp;g. Betriebskosten als Belastung für den Haushalt der Stadt, und die wenig konkreten Verwendungsvorschläge eines solchen Gebäudes haben dazu geführt, dass nach einem vom Stadtrat überstimmten Bürgerbegehren am 10. Dezember 2006 die Aachener Wahlberechtigten in einem [[Bürgerentscheid]] über die Fortführung des Projektes abstimmen konnten. Mit 56.532 Stimmen übertraf das Ergebnis die erforderliche Mindeststimmenzahl von 36.939 und ersetzt somit den Ratsbeschluss vom 16. August 2006. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,5 Prozent.<ref>Stadt Aachen: {{Webarchiv | url=http://www.aachen.de/de/stadt_buerger/politik_verwaltung/wahlen/buergerentscheid_06/ergebnisse_be06.html | wayback=20071016143026 | text=Ergebnis Bürgerentscheid Bauhaus Europa 10. Dezember 2006}}</ref> Damit war das Projekt ''Bauhaus Europa'' gescheitert.
=== „Aachen“ in verschiedenen Sprachen ===


Eine Alternative als Beitrag der Stadt Aachen zur ''EuRegionale 2008''<ref>EuRegionale: [http://www.bauhaus-europa.eu/euregionale/index.html Über die EuRegionale 2008]</ref><ref>EuRegionale: {{Webarchiv | url=http://www.euregionale2008.eu/de/region/index.html | wayback=20080420052007 | text=''Wo drei Länder sich treffen''}}</ref> ist die ''Route Charlemagne'',<ref>Route Charlemagne: {{Webarchiv | url=http://www.aachen.de/DE/kultur_freizeit/kultur/route_charlemagne/index.html | wayback=20110519083112 | text=Das Projekt, die Stationen, und Kosten (im Rahmen der EuRegionale 2008)}}</ref> ein Entwurf der Maastrichter Agentur ''maurer united,'' in dem 16 kulturhistorische Stätten miteinander verbunden werden. Es ist jedoch schon jetzt abzusehen, dass ein Großteil der Vorschläge nicht realisiert werden kann. Beispielsweise war als zentraler Anlaufpunkt eine Unterwasserpräsentation der Route auf dem Katschhof in einem großen Brunnen geplant. Auch die Umgestaltung des Rathauses als europäisches Klassenzimmer, in dem Schüler mehr über die europäische Geschichte lernen sollen, wird nicht verwirklicht. Ob ein Ausstellungsraum in der für eine Entweihung vorgesehenen Kirche St. Paul eingerichtet wird, ist ebenfalls noch fraglich, da eine dort vorgesehene Präsentation der ''Werte Karls des Großen'' auf große Kritik gestoßen ist.
{| class="wikitable"
! Sprache !! Name !! Aussprache in [[International Phonetic Alphabet|IPA]]
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| [[Deutsch]]
| Aachen
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| [[Aachener Platt]]||''Oche''|| {{IPA|[ˈoːxə]}}
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| [[Niederländisch]]
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| [[Russische Sprache|Russisch]]
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| [[Latein]]
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| [[Tschechisch]]
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| [[Chinesisch]] (Vereinfacht)
| 亚琛
|{{IPA|[iɑ tʂʰən]}} ([[Pinyin|PY]]: yà chēn)
|-
| [[Chinesisch]] (Traditional)
| 亞亨
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| [[Chinesisch]] (Traditional)
| 亞琛
|{{IPA|[ɑː sɐm]}} ([[Jyutping|JP]]: aa3 sam1)
|-
| [[Thailändisch]]
| อาเค่น
|{{IPA|[ˈtsaːxɪ]}}
|}


Im Zuge der Projektentwicklung priorisierte der Rat der Stadt Aachen daher sieben der geplanten Stationen der ''Route Charlemagne''. Dabei handelt es sich um historische Gebäude und Orte der Innenstadt, an denen dezentrale Ausstellungen die Entwicklung Aachens und die Rolle Karls des Großen behandeln werden. Hierbei spielen die Themen Geschichte, Europa und Wissenschaft eine verbindende Rolle. Kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche Perspektiven sind mit einer Reflexion aktueller Entwicklungen sowie mit Zukunftsszenarien verbunden; ein Guidesystem soll historische und thematische Zusammenhänge erkennbar machen. Eine zentrale Rolle innerhalb dieses Konzepts kommt dem geplanten [[Centre Charlemagne]] am [[Katschhof]] zu, das als zentrale Anlaufstelle dienen und eine museale Ausstellung über die wichtigsten Phasen der Stadtgeschichte beherbergen wird.
=== Kulinarische Spezialitäten ===
[[Bild:Aachen printen figure.jpg|thumb|Öcher Printe]]
Die lukullische Spezialität Aachens ist die [[Aachener_Printen|Printe]], ein Lebkuchengebäck mit vielen aromatischen [[Gewürze]]n, häufig mit [[Schokolade]] überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (wie Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten oder Kräuterprinten) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten beziehungsweise in Zwischenstufen erhältlich. Noch dazu ist ein Besuch beim größten Lebkuchenhersteller [[Lambertz]] empfehlenswert. In der Nähe befindet sich auch ein Werksverkauf der Schokoladenfirma [[Lindt_%26_Sprüngli|Lindt]].


Als erste Station wurde am 27. Juni 2009 das [[Aachener Rathaus|Rathaus]] mit einer neuen Dauerausstellung in sanierten historischen Räumen eröffnet; eine Infostelle in [[Haus Löwenstein (Aachen)|Haus Löwenstein]] präsentiert derzeit das Gesamtprojekt. Weitere Stationen der ''Route Charlemagne'' sind der [[Aachener Dom|Dom]] mit der Domschatzkammer und dem neuen Besucherzentrum, das [[Centre Charlemagne]] am [[Katschhof]] zum Thema Geschichte, das Grashaus zum Thema Europa, das [[Internationales Zeitungsmuseum|Zeitungsmuseum]] im [[Großes Haus von Aachen|Großen Haus]] zum Thema Medien; die Kirche St. Paul zum Thema Religion, Haus Löwenstein zum Thema Wirtschaft und das moderne ''SuperC'' der [[RWTH Aachen]] zum Thema ''Wissenschaft''. Als städtebauliches Projekt soll die ''Achse der Wissenschaft'' den karolingischen Pfalzbereich mit dem innerstädtischen Campus der Universität verbinden. In das Projekt einbezogen sind außerdem das [[Couven-Museum]], der neu gestaltete [[Elisengarten]] und ein geplanter ''Euregiopark''. Das begleitende internationale Kunstfestival [[across the borders]] existiert bereits seit Mai 2008. --->
Zu [[Ostern]] wird in Aachen traditionell der [[Poschweck]] gegessen, ein Hefegebäck mit Rosinen, Mandeln, Nüssen, Zitronat und Orangeat.


== Sport ==
Weiterhin hervorzuheben ist das nach Angaben der [[Aachener Nachrichten]] in Aachen erfundene Streuselbrötchen, ein Weichbrötchen mit Butterflocken, das außerhalb von Aachen kaum bekannt ist.
=== Sportstätten und Schwimmbäder ===
[[Datei:KleineSchwimmhalle.JPG|mini|Kleine Schwimmhalle der Elisabethhalle]]


Die Stadt Aachen verfügt über fünf Schwimmhallen, wobei die [[Elisabethhalle]] besonders zu erwähnen ist, da sie direkt im Stadtzentrum liegt und beide Becken in weitgehend erhaltener [[Jugendstil]]architektur gebaut worden sind. Als weitere Einrichtung zum Schwimmen dient das Freibad Hangeweiher, direkt neben dem gleichnamigen See im [[Kaiser-Friedrich-Park]], dessen Freibadsaison jeweils vom 1. Mai bis zum letzten Sonntag vor dem 16. September geht. Als besondere Einrichtung gelten die [[Carolus Thermen]] in Aachen mit großem [[Wellness]]-Bereich und [[Mineralwasser|Mineral]]-[[Aachener Thermalquellen|Thermalwasser]] aus der Rosenquelle (47&nbsp;°C).
[[Öcher Lager]]: Bis in die jüngste Zeit wurde in Aachen ein obergäriges [[Bier]] gebraut, das dem Kölner [[Kölsch (Bier)|Kölsch]] verwandt ist. Hierzu gehörte unter anderem die 1989 geschlossene [[Brauerei]] [[Degraa]], an die noch einige Brauhäuser erinnern.


Im Stadtgebiet Aachen findet man auch zahlreiche Sportplätze und Sporthallen verschiedener Art vor, die sich für diverse Sportarten eignen. Dazu gehören auch eine Eislaufhalle, die Tivoli-Kletterhalle, sowie eine [[Bouldern|Boulderhalle]]. Das [[Tivoli (Aachen)|Tivoli-Stadion]] ist das Aachener Fußballstadion. Es gibt drei weitere Stadien in Aachen, das [[Waldstadion (Aachen)|Aachener Waldstadion]], das [[Ludwig Kuhnen|Ludwig-Kuhnen]]-Stadion und das Reitstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), in dem jährlich das [[CHIO Aachen|CHIO]]-Turnier ausgetragen wird.
Herzhafte Spezialitäten sind der [[Rheinischer Sauerbraten|Rheinische Sauerbraten]] und der so genannte Öcher Kaviar: Puttes. Die Blutwurst gibt es gebraten mit Kartoffelpuree und „Kömpes“ (Sauerkraut) oder geräuchert mit Senf zum Brot.


=== Vereine ===
Auch das sogenannte [[Möhren-Jemüüs]] (Kartoffeln mit Möhren und Zwiebeln untereinander gekocht) erfreut sich großer Beliebtheit. Dazu gibt es Rippchen oder Bratwurst mit Senf.
[[Datei:Alemannia Aachen 2010.svg|mini|hochkant=0.5|Logo der Alemannia Aachen]]
[[Datei:TivoliPanorama.jpg|mini|Tivoli-Stadion der Alemannia Aachen]]
[[Datei:TKKurhausLambertzAachen DeutscherMeister2012.jpg|mini|TK Kurhaus Lambertz Aachen: Deutscher Meister im Tennis 2012]]
[[Datei:Latin formation (atsc bs cteam 2007).jpg|mini|C-Team des Aachener TSC Blau-Silber]]
[[Datei:Chio aachen.jpg|mini|CHIO-Platz in Aachen (2004)]]
[[Datei:Reitstadion Aachen, Dressurstadion, 290608.jpg|mini|Dressurreitstadion Aachen]]
[[Datei:Lousberglauf 2006 Start.jpg|mini|Startschuss beim Lousberglauf 2006]]


Aachener Sportvereine sind in verschiedensten Sportarten erfolgreich. Im [[Fußball]] ist vor allem [[Alemannia Aachen]] zu nennen, die in der Saison 2006/07 nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder in der [[Fußball-Bundesliga|1. Bundesliga]] spielte, jedoch nach einem Jahr wieder abstieg. Das [[Alter Tivoli|alte Tivoli-Stadion]] mit einem Fassungsvermögen von 21.632 Zuschauern befand sich an der Krefelder Straße. Davon waren 3632 überdachte Sitzplätze und 5800 überdachte Stehplätze. Am 26. September 2011 wurde mit dem Abriss des alten Stadions begonnen.
== Europastadt Aachen ==
Die vielfältigen Bezüge der Europastadt Aachen zur europäischen Geschichte und zum europäischen Einigungsprozess ([[Karl der Große]], Krönungsstadt Aachen, Aachener [[Karlspreis]]) sollten als Beitrag der Stadt Aachen zur [[Regionale_2008|EuRegionale 2008]] in einem neu zu errichtenden europäischen Kultur- und Begegnungszentrum (''Bauhaus Europa'' genannt) inmitten der Stadt zwischen Dom und Rathaus im Bereich der ehemaligen Kaiserpfalz Karls des Großen dokumentiert werden. Das Bauhaus sollte an die Stelle des alten und sanierungsbedürftigen Stadtverwaltungsgebäudes aus den fünfziger Jahren gebaut werden. Hier sollten u.a. Ausstellungen zur Geschichte Europas, Foren, Diskussionen und sonstige Veranstaltungen zur Zukunft Europas das Nachdenken über die künftige Entwicklung anregen.


Am 17. Mai 2008 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Stadions im Sportpark Soers. Das [[Tivoli (Aachen)|neue Tivoli-Stadion]] hat eine Kapazität von 32.960 Plätzen. Es wurde am 12. August 2009 mit einem Freundschaftsspiel gegen den belgischen Fußballclub [[Lierse SK]] eröffnet, das Ergebnis war ein 2:2. Am 17. August 2009 fand das erste Pflichtspiel der Alemannia gegen den [[FC St. Pauli]] im neuen Stadion statt, das sie mit 0:5 verlor.
Die Baukosten beliefen sich gemäß Voranschlag auf maximal 31 Millionen Euro. Davon sollten 21 Millionen aus Fördermitteln des Landes NRW gedeckt werden. Namentlich nie näher genannte örtliche Sponsoren erklärten sich bereit, finanzielle Mittel in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Der Restbetrag sollte von der Stadt Aachen getragen werden. Die geschätzten jährlichen Betriebskosten in der Folge betrugen etwa 2,09 Millionen Euro, die ebenfalls von der Stadt Aachen zu tragen gewesen wären.<ref>Stadt Aachen: [http://www.bauhaus-europa.eu/finanzierung/index.html Bauhaus Europa – Bau- und Betriebskosten]</ref>


Nach mittlerweile zwei Insolvenzen spielte Alemannia Aachen von 2013 bis 2024 in der [[Fußball-Regionalliga West]]. Am Ende der Regionalligasaison 2023/24 gelang Alemannia als Meister der Staffel West der Wiederaufstieg in die [[3. Fußball-Liga]].
Das Projekt traf bei vielen Bürgern auf Widerstand: Vor allem die ungesicherte Finanzierung, hier besonders die etwa 2,09 Millionen Euro pro Jahr veranschlagten Betriebskosten, welche von der Stadt alleine zu tragen gewesen wären, und die fragliche Gemeinnützigkeit eines solchen Gebäudes haben dazu geführt, dass nach einem vom Stadtrat überstimmten Bürgerbegehren am 10. Dezember 2006 die Aachener Wahlberechtigten in einem [[Bürgerentscheid]] über die Fortführung des Projektes abstimmen konnten. Der positive Bürgerentscheid gegen den Bau des Bauhauses erreichte mit 56.532 Stimmen die erforderliche Mindeststimmenzahl von 36.939 und ersetzt somit den Ratsbeschluss vom 16. August 2006.<ref>Stadt Aachen: [http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/politik_verwaltung/wahlen/buergerentscheid_06/ergebnisse_be06.html Ergebnis Bürgerentscheid Bauhaus Europa 10. Dezember 2006]</ref>


Die zweite Mannschaft der Alemannia spielte zuletzt in der Saison 2016/17 in der [[Fußball-Landesliga Mittelrhein|Landesliga Mittelrhein II]] und wurde anschließend im Rahmen der zweiten Insolvenz und den damit verbundenen maßgeblichen Umstrukturierungen ebenso wie das angeschlossene Nachwuchsleistungszentrum vom laufenden Spielbetrieb abgemeldet.
Damit war das Projekt „Bauhaus Europa“ gescheitert. Eine Alternative als Beitrag der Stadt Aachen zur EuRegionale 2008 wird zur Zeit sondiert.


Die Volleyball-Damenmannschaft des [[PTSV Aachen|PTSV]], die „[[Ladies in Black Aachen]]“, spielt seit der Saison 2008/09 in der [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Frauen)|Deutschen Volleyball-Bundesliga der Frauen]]. Die erste Herrenmannschaft des PTSV, die in der 3. Volleyball-Liga spielt, errang 1961 den [[Deutscher Volleyball-Meister|deutschen Meistertitel]]. Beide Mannschaften waren im Jahr 2013 mit der gesamten Volleyballabteilung von der Alemannia Aachen zum PTSV gewechselt.
== Persönlichkeiten ==
Die Stadt Aachen hat im Laufe der Geschichte 17 Personen zu Ehrenbürgern ernannt, diese finden sich in der [[Liste der Ehrenbürger von Aachen]].


Des Weiteren ist der DJK-BTB Aachen (Burtscheider Turnerbund) im [[Handball]] in der Mittelrhein Oberliga aktiv. Daneben existieren viele weitere Vereine in fast allen darunter liegenden Ligen.
Berühmte Persönlichkeiten aus Aachen sind in der [[Liste der Söhne und Töchter der Stadt Aachen]] zu finden.


Der [[Aachener EV|Aachener Eishockeyverein]] spielte zuletzt in der Saison 2012/13 in der [[NRW-Liga (Eishockey)|NRW-Liga]], wurde am Ende der Spielzeit aber vom Spielbetrieb zurückgezogen.
== Literatur ==


Im Boxen hat der Verein [[MTK Boxen Aachen]] im Jahre 2006 zwei deutsche Meister, einen deutschen Vizemeister, fünf NRW- und fünf Mittelrheinmeister aus seinen Reihen geformt. Der Verein wurde für die beste Nachwuchsarbeit des Bezirks Aachen 2006 ausgezeichnet. In den Reihen der 2005 gegründeten Pound4Pound Boxpromotion Aachen, die 2010 in eine GmbH umgewandelt wurde, steht mit der Aachenerin [[Jessica Balogun]] die Europameisterin und Weltmeisterin (Stand: August 2010) der Verbände [[Global Boxing Union|GBU]] und WFC in drei Gewichtsklassen. Bei Pound4Pound Boxpromotion Aachen boxt zudem [[Mario Guedes]] jr., der zeitweise (August 2010) jüngste Boxprofi Deutschlands.
* Heinrich Silbergleit: ''Preußens Städte. Denkschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages.'' Heymanns, Berlin 1908


In Aachen selbst gibt es darüber hinaus neben vielen kleine vier große [[Leichtathletik]]-Vereine: Alemannia Aachen, die [[Aachener TG]], [[DJK Frankenberg Aachen]] sowie den [[DLC Aachen]] mit seiner starken [[Triathlon]]-Abteilung. Die bekanntesten Leichtathleten der letzten Jahre sind [[Rita Wilden]] (Alemannia Aachen, ehemalige Weltrekordhalterin und Olympiateilnehmerin über 200&nbsp;m), [[Walter Rennschuh]] (DLC-Aachen, mehrfacher Seniorenweltmeister in den technischen Disziplinen und im Sprint), [[Jens Dautzenberg]] (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher Meister über 400&nbsp;m), [[André Collet]] (Aachener TG, mehrfacher Deutscher Meister und Altersklassen-Weltmeister im [[100-km-Lauf]]), [[Peter Schumm]] (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher-, Europa- und Weltmeister im [[Gehen (Sport)|Sportgehen]]) sowie die Triathletin [[Astrid Stienen]], 2013 Europameisterin beim [[Ironman Germany]] in [[Frankfurt am Main]] in der AK 30 sowie Weltmeisterin in der AK 30 beim [[Ironman Hawaii]].
* Erich Keyser (Hrsg.): ''Rheinisches Städtebuch. Band III.'' 3. Teilband aus ''Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages.'' Kohlhammer, Stuttgart 1956, ISBN B0000BO524


Der [[Aachen-Laurensberger Rennverein]] (ALRV, ursprünglich nur Laurensberger Rennverein) wurde 1898 gegründet, um öffentliche Pferderennen zu organisieren. 1924 erwarb der Verein das Turniergelände in der [[Soers]], wo außer Pferderennen auch Reit- und Fahrturniere ausgetragen wurden, aus denen sich der internationale Wettbewerb [[CHIO Aachen]] entwickelte. Das [[Hauptstadion Aachen|Hauptstadion]] des Vereins in der Soers fasst bis zu 50.000 Zuschauer und gilt damit als eines der größten Reitstadien der Welt.
* Michael Schmitt: ''Stadtmappe Aachen''. in: ''Deutscher Städteatlas''. Band: IV, 1. Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-031-8


Mit dem Tanzsportverein [[TSC Schwarz-Gelb Aachen]] stellte Aachen dreimal in Folge – 1996, 1997 und 1998 – und 1992 den [[Weltmeisterschaft|Weltmeister]] im lateinamerikanischen [[Formationstanzen|Formationstanz]]. Durch eine Fusion 2012 mit dem [[Aachener TSC Blau-Silber]] starten nun wieder vier Mannschaften im Ligabetrieb des [[Deutscher Tanzsportverband|DTV]]. Auch gibt es beim TSC Schwarz-Gelb Aachen eine Abteilung für [[Rollstuhltanz]]en. Weitere wichtige Tanzsportvereine Aachens sind der [[TSC Grün-Weiß Aquisgrana Aachen]] mit über 900 Mitgliedern aller Altersgruppen (Stand: 2011), dem größten Tanzsportverein des DTV in NRW,<ref name="VerNaGr">{{Webarchiv | url=http://www.tanzsport.de/content/verband/vereine.pdf | wayback=20140223181803 | text=Vereine nach Größe}} (PDF; 18&nbsp;kB) auf Tanzsport.de</ref> sowie das [[TSZ Aachen|Tanzsportzentrum Aachen]].
* Michael Nießen: ''Die Aachener Friedensgerichte in französischer und preußischer Zeit''. (Diss.), Aachen 1991, ISBN 3-87519-118-8


Im [[Tennis]] spielt der [[TK Kurhaus Aachen]] seit 2004 in der Bundesliga und wurde 2005 Deutscher Vizemeister sowie 2008 (verlustpunktfrei), 2009, 2011, 2012 und 2013 Deutscher Meister. Im [[Lacrosse]] gewann die 1. Herrenmannschaft des [[FC Inde Hahn]] 2006 die deutsche Meisterschaft.
* Elmar Gasten: ''Aachen in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1944''. Frankfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1993 [Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Band 541]. Zugleich: Köln, Univ., Dissertation 1990, ISBN 978-3-631-45697-2


Im [[Basketball]] ist die erste Herrenmannschaft der ''SG Aachen'' im Jahr 2006 in die [[Basketball-Regionalliga|2. Regionalliga]] aufgestiegen. Die letzten großen Erfolge einer Aachener Basketball-Abteilung waren die Gewinne der [[Deutscher Meister (Basketball)#(West-)Deutsche Meister|deutschen Basketballmeisterschaft]] mit [[Alemannia Aachen]] in den Jahren 1963 und 1964. In der Basketballjugend hat sich der Brander TV seit Gründung seiner Basketballabteilung 1995 einen guten Namen gemacht und sich unter die ersten 30 von mehr als 290 Basketballvereinen in NRW geschoben. Von der U12 bis zur U18[[Männliches Geschlecht|M]] sind alle Altersklassen in der Jugendregionalliga vertreten. 2008 haben sich die Haarener TE und der Brander TV zur Spielgemeinschaft Brand-Haaren zusammengefunden und bilden seitdem den größten Basketballclub im Raume Aachen. 2009 errangen ''The 4 Tigers'' den Deutschen Meistertitel im ''German Streetbasketball Championship,'' allesamt Mitglieder des ''Brander Turnverein 1883 e.&nbsp;V.,'' trainiert von Josephina Hoffmann (José).
* Herbert Lepper: ''Von der Emanzipation zum Holocaust. Die Israelitische Synagogengemeinde zu Aachen 1801–1942''. 2 Bände. Mayersche, Aachen 1994, ISBN 3-87519-129-3


Die erste Herrenmannschaft des Rugby Club Aachen ist im Jahr 2012 erstmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen, spielt jedoch mittlerweile erfolgreich in der 2. Bundesliga. Im Hockey spielt die erste Herrenmannschaft des Aachener Hockey-Clubs seit 2019 wieder in der Regionalliga.
* Harry Seipolt: ''Zwangssterilisation und NS-„Euthanasie“ in der Region Aachen''. Alano Herodot, Aachen 1995, ISBN 978-3893992171


Seit 2005 besteht der [[American Football|American-Football]]-Club Aachen Vampires, der seine Heimspiele im Ludwig-Kuhnen-Stadion in [[Burtscheid]] austrägt und derzeit (2018) in der Oberliga Nordrhein-Westfalen [IV] antritt.
* Artikel ''„Aachen“''. In: Ulrike Puvogel/Martin Stankowski: ''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation''. Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Band I: 2. Auflage. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, S. 488–490, ISBN 3-89331-208-0


[[DJK Aufwärts St. Josef Aachen 1920|Aufwärts Aachen]] spielt in der [[Schachbundesliga (Deutschland)|1. Schachbundesliga]]. Der ''Aachener SV von 1856'', der älteste [[Schachverein]] im Aachener Schachverband, ist mit seiner ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga-Gruppe West vertreten. In Aachen sind noch sechs weitere Schachvereine ansässig.
* Thomas R. Kraus: ''Europa sieht den Tag leuchten. Der Aachener Friede von 1748''. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1998, ISBN 3-87707-524-X


Mit der [[Karlsschützengilde]] vor 1198 Aachen e.&nbsp;V. besitzt Aachen den ältesten Verein Deutschlands, der ursprünglich für den Schutz der Aachener Pfalzkapelle zuständig war, sich aber mittlerweile erfolgreich auf dem Gebiet der olympischen Disziplinen im [[Sportschießen]] spezialisiert hat und der dazu über einen anerkannten Leistungsstützpunkt in Eilendorf verfügt.
* Gerhard Curdes: ''Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes – Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt.'' Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 1999, ISBN 3929797372


Weitere national und international erfolgreiche Aachener Sportvereine sind die Aachener Schwimmvereinigung 06 im [[Schwimmsport|Schwimmen]], der [[SV Neptun Aachen 1910]] im [[Wasserspringen|Kunst- und Turmspringen]], der [[Burtscheider Turnverein]] im [[Trampolinturnen]], der [[BTB Aachen]] im [[Handball]] und der ''Allgemeine Turnverein Aachen'' im [[Rhönrad]]turnen.
* Marc Engels (Bearb.): ''Zwangsarbeit in der Stadt Aachen. Ausländereinsatz in einer westdeutschen Grenzstadt während des Zweiten Weltkrieges''. Mayersche, Aachen 2002, ISBN 978-3875192001


=== Veranstaltungen ===
* Johanna Kamermans: ''Euregio Carolus Magnus – Grenzen in Fluss.'' Mainz Verlag, Aachen 2004, ISBN 3-86130-391-4
Aachen ist bekannt für große Reitsport-Veranstaltungen. Hier findet jährlich der [[CHIO Aachen]] statt, das weltweit größte Turnier für [[Springreiten]], [[Dressurreiten|Dressur]] und [[Fahrsport|Wagenfahren]] und das einzige der Kategorie [[Concours Hippique International Officiel]] in Deutschland. 2006 fanden die [[Weltreiterspiele 2006|Weltreiterspiele]] (World Equestrian Games) in Aachen statt sowie neun Jahre später mit den [[FEI Europameisterschaften 2015]] nochmals eine Veranstaltung vergleichbarer Größe.


Seit mehr als 20&nbsp;Jahren findet jedes Jahr im Juli der 5555&nbsp;Meter lange [[Lousberglauf]] mit mehr als 2000 Teilnehmern statt, der um den [[Lousberg]] herumführt mit einer Höhenamplitude von etwa 75&nbsp;m. Ein weiterer Lauf ist der 18&nbsp;km lange ''[[Winterlauf Aachen|ATG Winterlauf]]'' der [[Aachener TG]], der immer am dritten Sonntag im Dezember stattfindet. Mit über 2000 Läufern ist er einer der größten Volksläufe in der Region. Den Abschluss eines jeden Jahres bildet der von dem [[DLC Aachen]] ausgerichtete Silvesterlauf mit bis zu 2.500 Teilnehmern durch die Aachener Innenstadt.
== Einzelnachweise ==

<references/>
Zwischen Dom und Rathaus auf dem [[Katschhof]] findet seit 2005 jährlich das Domspringen, ein [[Stabhochsprung]]-Wettbewerb, statt.

Jedes Jahr finden an mehreren Abenden über den ganzen Sommer verteilt [[Skatenight]]s statt, an denen Skater, Rollschuhfahrer etc. auf abgesperrten Straßen durch die Stadt und die nähere Umgebung fahren.

Ebenfalls einmal jährlich, im Dezember, findet in Aachen das bekannte [[Unicup]]-[[Eishockey]]turnier zwischen den RWTH-Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin statt. Eher in den Bereich ''Fun-Sport'' gehört das jährliche [[Seifenkiste]]nrennen zwischen der [[RWTH Aachen]] und der [[FH Aachen]].

Seit 2002 wird die ''Internationale Aachener Stadtmeisterschaft'' im Boxen ausgetragen. Dieses Turnier, das jedes Jahr im Dezember im ''Josefshaus'' stattfindet, wird vom [[MTK Boxen Aachen]] organisiert und veranstaltet.

Seit 2005 wird jedes Jahr im Juni der Alemannen-Cup, ein [[Badminton]]turnier, veranstaltet.

== Persönlichkeiten ==
Die Stadt Aachen hat im Laufe der Geschichte 18 Personen zu Ehrenbürgern ernannt; diese finden sich in der ''[[Liste der Ehrenbürger von Aachen]]''.<ref>Stadt Aachen: [https://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/aachen_profil/aachener_in_aachen/ac_persoenlichkeiten/ehrenbuerger/index.html Ehrenbürger der Stadt Aachen]</ref>

In Aachen geborene Persönlichkeiten sowie weitere für Aachen bedeutende Personen sind in der ''[[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aachen]]'' aufgeführt.

== Literatur ==
In der Reihenfolge des Erscheinens.
* [[Richard Pick (Archivar)|Richard Pick]]: ''Aus Aachens Vergangenheit. Beiträge zur Geschichte der alten Kaiserstadt''. Anton Creutzer, Aachen 1895 ([https://books.google.de/books?id=Jeo-VRDYreEC&printsec=frontcover Digitalisat]).
* [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-001-0002 Aachen], Lexikoneintrag in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon'', 6. Auflage, Band 1, Leipzig/Wien 1905, S. 2–5.
* [https://www.meyersgaz.org/place/10001009 Aachen, Rheinland], in: ''Meyers Gazetteer'', mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Aachen.
* [[Albert Huyskens]]: ''Aachener Heimatgeschichte. Im Auftrage der Stadt Aachen und des Landkreises Aachen in Gemeinschaft mit zahlreichen Fachleuten herausgegeben von Albert Huyskens.'' [[Joseph La Ruelle|La Ruelle’sche Accidenzdruckerei]], Aachen 1924.
* {{RGA|1|1|4|Aachen|[[Heinz Cüppers]], [[Walter Sage]]}}
* [[Erich Stephany]]: ''Aachen'' ([[Deutsche Lande – Deutsche Kunst]]), mit Aufnahmen von Michael Jeiter. [[Deutscher Kunstverlag]], München/Berlin 1974.
* Michael Schmitt: ''Stadtmappe Aachen.'' In: Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz, Peter Johannek (Hrsg.): ''Deutscher Städteatlas.'' Band IV, 1. Teilband. ''Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis.'' Serie C. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-031-8.
* Anke Schütt: ''Aachener Sagen und Legenden.'' Mit Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 1998, ISBN 3-930701-47-2.
* [[Gerhard Curdes]]: ''Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes. Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt.'' Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 1999, ISBN 3-929797-37-2.
* Achim Walder: ''Sehenswertes in Aachen, der Euregio und [[Nordeifel]].'' Schwerpunkt Kultur, Historik, Landschaft der Region, Walder Verlag, 2005, ISBN 3-936575-19-3.
* Ulrike Schwieren-Höger, Jörn Sackermann: ''Aachen. Bilder, Spuren, Hintergründe.'' GEV (Grenz-Echo Verlag), Eupen 2005, ISBN 90-5433-200-X.
* [[Michael Römling]]: ''Aachen – Geschichte einer Stadt.'' Tertulla-Verlag, Soest 2007, ISBN 978-3-9810710-2-3.
* Bruni Mahlberg-Gräper, Guido Bertemes: ''Unterwegs in Aachen und Umgebung.'' 2. Auflage, GEV, Eupen 2010, ISBN 3-86712-001-3.
* Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.&nbsp;V.: ''Gedenkbuch für die Opfer der Shoah aus Aachen.'' Rimbaud Verlagsgesellschaft, Aachen 2019, ISBN 978-3-89086-311-5.


== Weblinks ==
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* [https://www.aachen.de/ Webpräsenz der Stadt Aachen]
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<!-- * [http://stadtgeschichte.isl.rwth-aachen.de/wiki/Hauptseite ''Portal Stadtgeschichte und Stadtentwicklung Aachen.''] Arbeitskreis für Denkmalpflege und Institut für Städtebau und Landesplanung der [[RWTH Aachen]]. offline -->
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* [https://geoportal.aachen.de/extern Geoportal Aachen], Interaktiver Kartendienst mit zahlreichen Layern, z.&nbsp;B. Verwaltungsgliederung, Denkmalschutz usw.
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* [http://www.aachen.de Stadt Aachen]
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* [http://stadtgeschichte.isl.rwth-aachen.de/wiki/Hauptseite Portal Stadtgeschichte des Arbeitskreises Denkmalpflege als Wiki]
* [http://wikitravel.org/de/Aachen Aachen im WikiTravel-Reiseführer]
* [http://home.fotocommunity.de/gut_wirtz/index.php?id=487952 Fotogalerien] zu Brunnen, Denkmälern und anderem in und um Aachen von Franz-Josef Wirtz
* [http://aachen.wikia.com/wiki/Hauptseite AachenWiki] − Informationen und Tipps für alle, die in Aachen leben oder für ein paar Tage vorbeischauen
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[[Kategorie:Rheinland]]
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1166]]
[[Kategorie:Deutscher Ortsname lateinischer Herkunft]]

Aktuelle Version vom 19. Mai 2024, 11:01 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Aachen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Aachen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 47′ N, 6° 5′ OKoordinaten: 50° 47′ N, 6° 5′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: Städteregion Aachen
Höhe: 175 m ü. NHN
Fläche: 160,85 km2
Einwohner: 252.136 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1568 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 52062–52080
Vorwahlen: 0241, 02405, 02407, 02408
Kfz-Kennzeichen: AC, MON
Gemeindeschlüssel: 05 3 34 002
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt
52062 Aachen
Website: www.aachen.de
Oberbürgermeisterin: Sibylle Keupen (parteilos)
Lage der Stadt Aachen in der Städteregion Aachen
KarteBelgienNiederlandeKreis DürenKreis EuskirchenKreis HeinsbergAachenAlsdorfBaesweilerEschweilerHerzogenrathMonschauRoetgenSimmerathStolberg (Rheinland)Würselen
Karte
Luftbild von Aachen
Aachener Dom
Aachener Rathaus

Aachen [ˈaːxn̩Audiodatei abspielen (Öcher Platt: Oche; französisch Aix-la-Chapelle [ɛkslaʃaˈpɛl]; niederländisch Aken; lateinisch Aquæ Granni) ist eine kreisfreie Großstadt im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln. Die ehemalige Reichsstadt ist Mitglied des Landschaftsverbandes Rheinland und nach dem Aachen-Gesetz mit Wirkung vom 21. Oktober 2009 Verwaltungssitz der Städteregion Aachen. 1890 überschritt Aachen erstmals die Einwohnerzahl von 100.000 und ist seitdem die westlichste deutsche Großstadt. Aachen grenzt an die Niederlande und Belgien.

Mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH), seit 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert, verfügt Aachen neben weiteren Hochschulen über eine der größten und traditionsreichsten technischen Universitäten Europas. Das Wahrzeichen der Stadt, der Aachener Dom, geht auf die als Meisterwerk der karolingischen Baukunst geltende Pfalzkapelle der von Karl dem Großen gegründeten Aachener Königspfalz zurück. Gemeinsam mit dem Domschatz wurde der Dom im Jahr 1978 als erstes deutsches und als weltweit zweites Kulturdenkmal in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Stadt ist Bischofssitz des Bistums Aachen und Austragungsort des alljährlich stattfindenden Reitsportturniers CHIO Aachen. Ferner ist sie insbesondere durch die Aachener Printen als lokale Spezialität ein bedeutender Standort der deutschen Süßwarenindustrie.

Bedingt durch die Grenzlage „im Herzen Europas“ finden sich zahlreiche kulturelle, besonders auch architektonische Einflüsse aus den Nachbarregionen, dem belgisch-niederländischen Raum. Wohl nicht zuletzt auch aufgrund dieses europäischen Charakters – schon zu Lebzeiten wurde Karl der Große, der Aachen zum politischen, kulturellen und spirituellen Zentrum seines Reiches machte, Pater Europae („Vater Europas“) genannt – wird hier seit 1950 jährlich der Internationale Karlspreis für Verdienste um den europäischen Einigungsprozess an Persönlichkeiten des In- und Auslands verliehen.

Aachen ist staatlich anerkanntes Heilbad[2][3] für die Kurbereiche Monheimsallee und Burtscheid mit ihren ergiebigen Thermalquellen. In der städtischen Tourismuswerbung wird gelegentlich die Bezeichnung Bad Aachen verwendet; jedoch hat die Stadt niemals beantragt, das Prädikat Bad in ihren amtlichen Namen aufzunehmen.[4]

Name

Römer entdecken die heißen Quellen, Fresko von Alfred Rethel im Rathaus der Stadt

Der antike Name der Stadt ist nicht überliefert. Da Karl der Große seine Pfalz auf den Resten römischer Bäder gründete, darf das lateinische Wort aqua für „Wasser“ als Namensursprung angenommen werden. In lateinischen Texten des Mittelalters ist der Ort manchmal einfach als Aquae oder Aquis bezeichnet,[5] zunehmend aber als Aquisgrani. Daher wird vermutet, dass der antike Name *Aquae Granni lautete und der Ort nach einer dem keltischen Gott Grannus geweihten Quelle benannt ist.[6] Wegen der späten Überlieferung des Namens geht eine andere Theorie davon aus, dass Aquisgrani erst eine Schöpfung der lateinischen Kanzleisprache des Fränkischen Reiches im 8. Jahrhundert ist.[7] So enthält der französische Name für Aachen (Aix-la-Chapelle) wie andere französische Städtenamen den auf das lateinische Aquis (Ablativ Lokativ Plural) zurückzuführenden Bestandteil Aix, das sich sehr oft auf Thermalbäder bezieht.[8] Die Lage in der Nähe der romanisch-germanischen Sprachgrenze äußert sich auch in den Namen benachbarter Quellorte, Seffent (septem fontes, „sieben Quellen“) im Westen des Aachener Stadtgebietes und Duffenter (duo fontes, „zwei Quellen“) im Gebiet der Nachbarstadt Stolberg.

Die Stadt ist staatlich anerkannte Kurstadt und kann den Zusatz Bad führen, siehe dazu den Abschnitt Bad Aachen.

In verschiedenen Sprachen wird die Stadt unterschiedlich bezeichnet. Die Bezeichnungen lehnen sich teils an den heutigen Namen an, beispielsweise niederländisch Aken, luxemburgisch Oochen oder russisch Ахен, teils an den lateinischen Namen, zum Beispiel italienisch Aquisgrana, spanisch Aquisgrán oder polnisch Akwizgran. Eine Ausnahme bildet französisch Aix-la-Chapelle, bei der der von aquis abgeleiteten Bezeichnung Aix (vgl. Aix-en-Provence) der Bezug auf die Aachener Pfalzkapelle folgt.

Geografie

Lage

Blick vom Luisenhospital auf Jakobskirche, Lousberg, Rathaus, Dom und weitere charakteristische Gebäude der Stadt
Aachen liegt an der Wurm

Aachen liegt im Grenzgebiet zu den Niederlanden und Belgien (Euregio Maas-Rhein) am Nordrand der Eifel bzw. des Rheinischen Schiefergebirges. Die Eifel und das Hohe Venn im Süden, weite Gebiete zwischen Niederrhein und Niedermaas sowie die Ardennen sind an Aachen angrenzende Landschaften. Nahe gelegene größere Städte sind Köln, Düsseldorf, Duisburg, Bonn, Mönchengladbach, Krefeld, Leverkusen, Lüttich (Belgien), Maastricht, Heerlen und Roermond (alle Niederlande). Außerdem grenzt Aachen im Norden und Osten an einen städtischen Verdichtungsraum, zu dem die Städte Herzogenrath, Übach-Palenberg, Alsdorf, Baesweiler und Würselen nördlich, Eschweiler nordöstlich und Stolberg östlich der Stadt gehören.

Aachen liegt im Dreiländereck Deutschland–Belgien–Niederlande im Zentrum der Euregio Maas-Rhein, in einem nach Nordosten geöffneten Talkessel, in dem sich fast alle Aachener Bäche in der Wurm sammeln und zur Rur fließen. Das Stadtgebiet befindet sich somit im Einzugsgebiet der Maas, direkt am Nordrand des linksrheinischen Schiefergebirges (Eifel), etwa 30 km nördlich des Hohen Venns.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 410 m ü. NHN und liegt im äußersten Südosten der Stadt im Stadtbezirk Aachen-Kornelimünster/Walheim. Der tiefste Punkt beträgt 125 m ü. NHN und befindet sich im Norden der Stadt im Stadtgebiet Richterich am Schnittpunkt Amstelbach/Bundesgrenze zu den Niederlanden beim Bundesgrenzstein Nr. 225. Der Marktplatz in der Stadtmitte liegt auf einer Höhe von 175 m ü. NHN.[9] Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87,7 km, davon 23,8 km Grenze zu Belgien und 21,8 km zu den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6 km, die größte West-Ost-Ausdehnung 17,2 km.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen (im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend) an die Stadt Aachen:

Stadtgliederung

Stadtbezirke Aachens
Stadtteile, statistische Bezirke und Ortsbezeichnungen Aachens

Das Stadtgebiet gliedert sich in die sieben Stadtbezirke Aachen-Mitte, Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster/Walheim, Laurensberg und Richterich. Jeder Stadtbezirk hat eine eigene Bezirksvertretung mit einem Bezirksvorsteher sowie ein eigenes Bezirksamt. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Einige der Stadtbezirke sind für statistische Zwecke in statistische Bezirke unterteilt.

Die Gemarkungen Aachens, die teilweise mit den Stadtbezirken übereinstimmen, bilden eine Unterteilung des Stadtgebiets für Katasterzwecke.

Unabhängig von diesen amtlichen Stadtgliederungen gibt es in Aachen zahlreiche weitere Ortsbezeichnungen für Stadtteile und -viertel, Ortschaften und Siedlungen, die allgemein als Ortsteile Aachens gelten.

Klima

Wettersäule auf dem Hochhaus am Hauptbahnhof

Aachen und Umgebung gehören zur gemäßigten Klimazone und weisen ein ozeanisches Klima auf, mit feuchtem Wetter, milden Wintern und relativ ausgeglichenen Temperaturen. Durch die Lage nördlich der Eifel und des Hohen Venns ist die Niederschlagsmenge (im Schnitt 805 mm/Jahr) in Aachen aufgrund der vorherrschenden Westwetterlagen vergleichsweise höher als beispielsweise in Bonn (669 mm/Jahr). Ein weiterer Effekt der Lage am Nordrand der Eifel ist das Auftreten von Föhn bei südlichen Luftströmungen.

Auf Grund der Kessellage der Stadt kommt es häufiger zu Inversionswetterlagen. Einige Stadtteile sind stadtklimatisch durch einen flächenhaft ungünstigen Luftaustausch gekennzeichnet. Den zahlreichen Kaltluftschneisen, die stadtplanerisch möglichst frei von Bebauung bleiben sollen, kommt daher eine wichtige Bedeutung für das Stadtklima zu.[10] Diese mesoklimatische, das Stadtklima regulierende Funktion erfüllen auch die Landschaftsschutzgebiete (LSG)[11] im Aachener Raum.

Bei austauschstarken Wetterlagen – Windstärken 3 (Beaufortskala) mit südlichen bis westlichen Windrichtungen – ist ein ausreichender Luftaustausch im Talkessel gewährleistet. Als Ventilationsbahnen dienen Bachtäler und Grünzüge entlang dieser Windrichtungen, also zum Beispiel das Johannisbachtal.[12] Bei austauscharmen Wetterlagen (sog. neutrale Witterung) kann es zu lufthygienisch problematischen Situationen kommen. Bei diesen nur mittleren Austauschverhältnissen wehen schwache Winde aus nordöstlichen bis südwestlichen Richtungen, sodass insoweit Bachtäler mit einer solchen Ausrichtung wie z. B. das Beverbachtal eine wichtige Belüftungsfunktion erfüllen.[13] Problematisch sind allerdings stabile Hochdruckwetterlagen, also windschwache Schönwetterlagen mit hoher solarer Einstrahlung.[14] Aufgrund der unzureichenden Luftströmungen kann die belastete Luft kaum noch durch Frischluft ersetzt werden. Für einen positiven Luftaustausch sorgt dann nur die in den Talkessel einfließende Kaltluft[15], die sich nachts auf größeren stadtnahen Freiflächen bildet.[16] Derartige Kaltluftströme erfolgen beispielsweise über das Beverbachtal und die Erzbergerallee.[17]

Eine Besonderheit der Wettervorhersage für Aachen ist die Aachener Wettersäule, eine etwa 11 Meter hohe Leuchtsäule auf dem Dach des Hochhauses Haus Grenzwacht am Hauptbahnhof, die durch die Leuchtfarbe ihrer Kugel und verschiedene Zeitverläufe des Leuchtens von Kugel und Schaft das für den nächsten Tag vorhergesagte Wetter anzeigt.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aachen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,5 6,2 9,8 13,8 18,5 21,5 23 23 19,7 15 8,9 5,5 14,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,3 −1,2 1,1 3,6 7,6 10,7 12,4 12,1 9,5 6,3 2,4 −0,2 5,3
Niederschlag (mm) 62,2 48,3 63,6 54,8 73,5 85,9 84,3 77,1 61,6 55 55 71,9 Σ 793,2
Sonnenstunden (h/d) 1,7 2,6 3,6 4,8 6,2 6,1 6,4 6,1 4,9 3,9 2,2 1,5 4,2
Regentage (d) 13 10 13 11 12 12 11 10 10 9 12 13 Σ 136
Luftfeuchtigkeit (%) 82 79 76 72 70 72 72 74 77 80 82 83 76,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,5
−1,3
6,2
−1,2
9,8
1,1
13,8
3,6
18,5
7,6
21,5
10,7
23
12,4
23
12,1
19,7
9,5
15
6,3
8,9
2,4
5,5
−0,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
62,2
48,3
63,6
54,8
73,5
85,9
84,3
77,1
61,6
55
55
71,9
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geologie

Gefaltete Sandsteine und Tonsteine der oberdevonischen Condroz-Formation unterhalb von St. Adalbert

Der Untergrund von Aachen ist sehr heterogen aufgebaut. Die ältesten im Stadtgebiet auftretenden Gesteine sind devonische und karbonische Sandsteine, Grauwacken, Tonsteine und Kalksteine. Die Gesteinsformationen gehören zum linksrheinischen Schiefergebirge nördlich des Hohen Venn. Im Oberkarbon sind diese Gesteinsschichten während der variszischen Gebirgsbildung eingeengt, gefaltet und überschoben worden. Nach der Auffaltung des variszischen Gebirges wurde das Gebiet über einen Zeitraum von 200 Millionen Jahren zunehmend eingeebnet.

Während der Kreidezeit drang das Meer aus Richtung Nordsee bis an den Gebirgsrand bei Aachen vor und lagerte dabei Tone, Sande und Kreidesedimente ab. Während die Tone, die unweit von Aachen in Raeren Grundlage einer bedeutenden Töpferindustrie waren, vorwiegend im Talkessel von Aachen zu finden sind, werden die Höhen des Aachener Waldes, des Schneebergs und des Lousberges von oberkreidezeitlichen Sand- und Kreideablagerungen gebildet. Die jüngsten Sedimente, die überwiegend im Norden und Osten Aachens verbreitet sind, stellen tertiäre und quartäre Fluss- und Windablagerungen dar.

Entlang der großen Überschiebungsbahnen der variszischen Gebirgsbildung – der Aachener und Burtscheider Überschiebung – treten heute im Stadtgebiet, an oberdevonische Kalksteine gebunden, die über 30 Aachener und Burtscheider Thermalquellen zutage. Den Untergrund von Aachen durchziehen darüber hinaus zahlreiche, auch heute zum Teil noch aktive tektonische Störungen, die zum Störungssystem des Rurgrabens gehören. Dieses Störungssystem hat sich in der Vergangenheit in Aachen und der gesamten Kölner Bucht immer wieder durch Erdbeben bemerkbar gemacht, so etwa in den Jahren 823, 1756 bei Düren und 1992 bei Roermond.

Umweltschutz

In Aachen kommt neben dem Boden-, Gewässer-, Lärm-, Klima- und Landschaftsschutz auch der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der bestmöglichen Luftqualität besondere Bedeutung zu.[18]

Luftqualität

Die Talkessellage der Aachener Innenstadt, der dortige starke Verkehr und die fortschreitende Bebauung von Freiflächen wirken sich negativ auf die Lufthygiene aus.[19] So wiesen die EU-relevanten Schadstoffparameter Feinstaub (PM10) und insbesondere Stickoxide (NOx) an der Wilhelmstraße und am Adalbertsteinweg in den letzten Jahren und auch aktuell[20] z. T. hohe bis kritische Tages- bzw. Jahresmittelwerte auf.[21] Diese deutlichen Grenzwertüberschreitungen gelten als gesundheitsschädlich: Es drohen eine Zunahme von Allergien, Atemwegsinfekten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie ein Anstieg der Sterblichkeit. Besonders betroffen sind vorgeschädigte Personen z. B. mit Asthma sowie Kinder und Jugendliche.[22]

In den beiden Kurgebieten Burtscheid und Monheimsallee gelten gegenüber den allgemeinen EU-Grenzwerten für Feinstaub und Stickstoffdioxid erheblich höhere Anforderungen. Nachdem diese lange Zeit nicht erfüllt waren und deshalb sogar der Titel Heilbad in Gefahr war[23], belegten Untersuchungen aus 2016 eine Einhaltung der strengen Kurgebietsrichtwerte.[24]

Bei austauschstarken Wetterlagen ist ein ausreichender Luftaustausch im stark belasteten Talkessel gewährleistet. Bei austauscharmen Wetterlagen (sog. neutrale Witterung) kann es schon eher zu lufthygienisch problematischen Situationen kommen. Problematisch sind allerdings stabile Hochdruckwetterlagen.

Im Rahmen eines Luftreinhalteplans trat am 9. Oktober 2010 die Festbrennstoffverordnung mit einer Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2014 in Kraft.[25] 2015 wurden in den Bereichen Verkehr und Energie weitere Maßnahmen festgelegt. Auf Anweisung der Bezirksregierung Köln musste ab dem 1. Februar 2016 darüber hinaus eine Umweltzone eingerichtet werden; sie betrifft das Gebiet innerhalb des Aachener Außenrings.[26]

Seit Anfang 2017 bereitet die Bezirksregierung Köln die zweite Fortschreibung des Luftreinhaltungsplans Aachen vor.[27][28] Einen zentralen Punkt bildet die Prüfung und etwaige Vorbereitung eines Dieselfahrverbots.[29] Hierauf ist eine beim VG Aachen anhängige Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gerichtet. Mit einem ähnlichen Petitum war die DUH bereits beim VG Düsseldorf und beim VG Stuttgart erfolgreich. Das Bundesverwaltungsgericht hat die dagegen eingelegten Sprungrevisionen überwiegend zurückgewiesen.[30] Bei Erlass eines Dieselfahrverbots als Luftreinhaltemaßnahme sei jedoch die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Deshalb dürften etwa Euro-5-Fahrzeuge jedenfalls nicht vor dem 1. September 2019 mit Verkehrsverboten belegt werden. Zudem müsse es Ausnahmen zum Beispiel für Handwerker oder bestimmte Anwohnergruppen geben.

Ab November 2019 soll innerhalb des Alleenrings flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden.[31]

Flächennutzungsplan

Aufgrund des hohen Versiegelungsgrades fordert das Umweltamt des Weiteren den Erhalt bzw. die Erweiterung aller innerstädtischen, größeren, offenen Grünflächen, um eine wirksame Frischluftversorgung nicht weiter zu gefährden.[32]

Die Stadtverwaltung erwägt im Zuge der geplanten Neuaufstellung des Flächennutzungsplans, mehrere Kaltluftentstehungsgebiete in Bauland umzuwandeln.[33] Dagegen haben sich hinsichtlich der Prüfgebiete Beverau, Schönthal und Grauenhoferweg im Sommer 2014 drei Bürgerinitiativen gebildet.[34]

Schutzgebiete

Gemäß dem aktuell gültigen Landschaftsplan von 1988 sind von der Stadtfläche 451 ha in 12 Naturschutzgebieten sowie weitere 8131 ha im Landschaftsschutzgebiet Aachen geschützt. Ein neuer Landschaftsplan ist derzeit (2018) in Vorbereitung, anhand des Entwurfs[35] wären dann 1857 ha in 32 NSGs und 8869 ha in 19 LSGs geschützt.

Bevölkerung

Nach der amtlichen Statistik der Stadt Aachen vom 30. Juni 2022 liegt die Einwohnerzahl bei 259.839, wovon 123.837 weiblich und 136.002 männlich sind.[36]

Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet lag im März 2020 vor dem Beginn der bundesweiten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie in Deutschland bei 7,8 Prozent,[37] während der Pandemie stieg die Quote auf 9,0 Prozent im August.[38] Ende 2009 lag der Ausländeranteil in Aachen bei 13,6 Prozent.[39] Ein signifikanter Anteil der ausländischen Bewohner gehörte zu den Studierenden der international bekannten Bildungszentren Aachens.[40]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung 1500–2016

1855 hatte Aachen mehr als 50.000 Einwohner, nachdem diese Zahl zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch bei knapp 25.000 gelegen hatte. 1890 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Wenige Jahre später gemeindete sie die Kreisstadt Burtscheid aus dem Landkreis Aachen ein, worauf sie Sitz der Kreisverwaltung wurde; heute ist Aachen Sitz der Städteregion Aachen. Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt 1972 durch mehrere Eingemeindungen – die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die amtliche Einwohnerzahl für Aachen nach Fortschreibung des Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) 258.208 (nur Hauptwohnsitze und nach dem Abgleich mit den anderen Landesämtern). Der im Vergleich zu den Vorjahren stärkere Anstieg der Bevölkerungszahl im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die Zweitwohnungsteuer einführte, welche insbesondere viele Studenten dazu veranlasste, ihren Zweitwohnsitz bei der Stadtverwaltung gegen einen Hauptwohnsitz einzutauschen. 2008 wurde mit 259.269 Einwohnern ein historischer Höchststand erreicht.

Im Vergleich der deutschen Großstädte weist Aachen bezogen auf den Zeitraum 2012/2013 mit 0,67 % einen durchschnittlichen Einwohnerzuwachs auf. Zum 30. Juni 2012 waren in Aachen 259.684 Einwohner gemeldet.[41] Nach der Bevölkerungsprognose des LDS sollte die Einwohnerzahl bis zum Jahre 2025 auf 282.500 anwachsen.[42] Beim Zensus 2011 stellte sich jedoch heraus, dass die bisher angenommene Einwohnerzahl deutlich zu hoch lag.[43] Die beim Zensus 2011 zum Stichtag 9. Mai 2011 ermittelte Einwohnerzahl beträgt 236.430.[44] Gegen diese Zählungsergebnisse hat unter anderem auch die Stadt Aachen Rechtsmittel eingelegt.[45] Mit einem Beschluss vom 26. August 2015 stoppte das Bundesverfassungsgericht in einem Normenkontrollverfahren die Löschung der im Rahmen des Zensus 2011 erhobenen Daten vorläufig für längstens sechs Monate, um den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, eine etwaige fehlerhafte Berechnung ihrer Einwohnerzahl gerichtlich effektiv überprüfen und gegebenenfalls korrigieren zu lassen.[46] Am 19. September 2018 entschied das Bundesverfassungsgericht in einem weiteren Normenkontrollverfahren, dass die Methodik des Zensus 2011 verfassungsgemäß sei.[47] Das Verfahren der Stadt Aachen gegen das Land Nordrhein-Westfalen vor dem Aachener Verwaltungsgericht war bis zu dieser Entscheidung ruhend gestellt. Die Stadt Aachen erklärte nach dem Urteil des Verfassungsgerichts, dass sie prüfe, ob noch Aussichten auf Erfolg in diesem Verfahren bestünden.[48]

In der im Juli 2015 publizierten Studie zur Bevölkerungsprognose aus dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung[49] wurde die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung für Städte und Gemeinden ab 5.000 Einwohner sowie aller Landkreise berechnet. Nach dieser aktuellen Prognose wird die Einwohnerzahl Aachens in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und 2030 nur noch 231.310 betragen, was einem Bevölkerungsrückgang von 3,6 % entspricht.[50]

Aachener Platt

Der Lokaldialekt der Stadt, das Aachener Platt bzw. in der Eigenbezeichnung Öcher ([ˈœʃʌ]) Platt, gehört der ripuarischen Sprachgruppe an.

Geschichte

Aachen ist bekannt für seine Geschichte und das damit verbundene kulturelle, architektonische und archäologische Erbe. Einst eine keltische Siedlung, die später im Zuge der Kolonisation durch römische Pioniere unter anderem mit einem religiösen Kult- sowie einem mehrere Thermalbäder umfassenden Thermenbezirk ausgestattet wurde und so bereits seit der Antike von einer hochstehenden Badekultur – wie auch sonst einem hohen Lebensstandard – geprägt war, wurde der vicus nach dem Abzug der römischen Truppen um das 5. Jahrhundert von Franken germanisiert. Es folgte eine Zeit der Sesshaftwerdung unter zunächst merowingischer, dann karolingischer Herrschaft. Mit der Vollendung der karolingischen Pfalzanlage am Übergang zum 9. Jahrhundert erfolgte die endgültige Konstituierung als königliche Hauptresidenz des von Karl dem Großen regierten fränkischen Reichs, das zu dieser Zeit seine größte Ausdehnung erfuhr. Aachen, das 1166 durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit dem Karlsprivileg das Stadtrecht verliehen bekam und Reichsstadt wurde, diente vom frühen Mittelalter bis 1531 als Krönungsort zahlreicher römisch-deutscher Könige und Kaiser.

Vorgeschichte und Antike

Das Gebiet um Aachen wurde spätestens während der Jungsteinzeit (Neolithikum) zwischen 3000 und 2500 v. Chr. von einer bäuerlichen Bevölkerung bewohnt. Von Angehörigen dieser Kultur wurde auf dem Lousberg Feuerstein abgebaut und Ausgrabungen im Aachener Elisengarten, die in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre stattfanden, lassen eine Besiedlung im Neolithikum vermuten. Indirekte Hinweise auf einen früheren Abbau seit der Altsteinzeit (Paläolithikum) lieferten verschiedene Funde von Artefakten aus Lousberg-Feuerstein in der Niederrheinischen Bucht und im Rheintal.[51] In der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit war Aachen von Kelten besiedelt, wie Hügelgräber im Aachener Wald und die Ausgrabungen im Aachener Elisengarten belegen.

Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Ein römisches Heilbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt.[52] Nach den Ausgrabungsergebnissen ist davon auszugehen, dass es seit Christi Geburt eine durch die Römer angelegte Stadtbebauung in der Größe von zirka 25 Hektar gab – später Aquae Granni genannt. Auch in der Spätantike ging in Aachen der Betrieb der römischen Bäder weiter.[53]

Frankenzeit

2-Euro-Gedenkmünze zum 1275. Geburtstag Karl des Großen (2023)
Modell der Kaiserpfalz
Oktogon des Aachener Doms

Ausgrabungen am Elisengarten 2008/2009 ergaben, dass Aachen auch in der Zeit nach dem Abzug der Römer Ende des 4., Anfang des 5. Jh. bis 700 durchgängig besiedelt war.[54]

Zeugnisse späterer Besiedlung sind fränkische Gräber aus dem 7. Jahrhundert. Der fränkische König Pippin der Jüngere baute in Aachen einen Hof und sorgte 765 für die erste schriftliche Erwähnung Aachens als Aquis villa. Allerdings ist das karolingische Aachen vor der Blütezeit unter Karl dem Großen bisher nicht fassbar. Die Keramik, so wird angenommen, stand in römischer Tradition und wird daher fälschlicherweise als römisch identifiziert,[55] das bisherige Fehlen archäologischer Nachweise für karolingische Wohnhäuser – die Einhard neben einem Friedhof erwähnt – wird durch die Übernahme noch intakter römischer Bauten erklärt.[56]

Pippins Sohn Karl, später Karl der Große genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof. Schon im Winter 768/69 überwinterte er erstmals dort.[57] Er weilte in seinen späten Jahren immer häufiger dort und baute ihn zu einer Kaiserpfalz mit Palast und Kapelle, der sogenannten Pfalzkapelle aus. An der Stelle des Palastes befindet sich heute das Rathaus, die Kapelle wurde zum Aachener Dom.[58]

Karls Sohn Ludwig wurde 813 in Anwesenheit seines Vaters im Obergeschoss der Pfalzkapelle zum Mitkaiser gekrönt. Karl der Große wurde am 28. Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung fand Mitte des 9. Jahrhunderts in der Aachener Pfalzkapelle statt. Lothar I., der älteste Enkel Karls des Großen, krönte sich hier zum Kaiser. Karl III. und Arnulf sind in Aachen allerdings nicht mehr nachweisbar. Erst mit Otto I. nahm die Nutzung der Pfalz wieder deutlich zu – eine Entwicklung, die nach Heinrich II. erneut abbrach.[59]

Heiliges Römisches Reich

Otto I. wurde 936 in Aachen zum ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt blieb damit für die nächsten 600 Jahre Krönungsort der deutschen Könige („sedes regia“). Bis 1531 wurden 30 deutsche Könige im Aachener Münster, dem heutigen Dom, gekrönt; der letzte war Ferdinand I. Nachdem der Gegenpapst Paschalis III. Karl den Großen 1165 heiliggesprochen hatte, erhielt Aachen am 8. Januar 1166 als caput civitatum („Haupt der Städte“) und als caput et sedes regni Theutonici („Haupt und Sitz des Deutschen Königreichs“[60] – sic!) durch einen als Karlsprivileg bezeichneten Freiheitsbrief Kaiser Friedrich Barbarossas die Stadtrechte sowie das Markt- und Münzrecht verliehen und wurde eine Reichsstadt.[61] Seine Einwohner wurden von der Lehenshörigkeit befreit. Aus dieser Zeit stammt der Reichsadler im Stadtwappen. Am 29. Juli 1215 bestätigte Kaiser Friedrich II. der Stadt Aachen alle Rechte, die sie seit Karl dem Großen erhalten habe.[62]

Aachen mit seinen zwei Stadtmauern, Merian 1645

Der Bau der inneren Stadtmauer geht auf Kaiser Barbarossa zurück; sie wird deshalb bis heute Barbarossamauer genannt. Mit ihrem Bau wurde 1171 begonnen. Sie verläuft ungefähr entlang des heutigen Grabenrings. 1248 fiel Aachen nach sechsmonatiger Belagerung an Wilhelm von Holland, der hier zum König gekrönt wurde. Die Belagerung hatte nur deshalb Erfolg, weil die Belagerer das Wasser der Bäche bei ihrem Austritt aus dem Talkessel östlich der Stadt aufstauten und damit einen großen Teil des damals ummauerten Stadtgebiets unter Wasser setzten.[63] Richard von Cornwall, der 1257 in Aachen gekrönt wurde, förderte den Bau des äußeren Mauerrings, dessen Bauzeit etwa 100 Jahre betrug. Er verlief entlang des Alleenrings und wies elf Stadttore und 22 Türme auf. Erst 1841 wurde die erste Wohnbebauung außerhalb der durch diese Mauern umgebenen Altstadt errichtet; das Bahnhofsviertel und die Theaterstraße entstanden.

Karte des Aachener Reichs

Im Jahr 1336 wurden der Reichsstadt Aachen durch Kaiser Ludwig IV. die Stadtrechte erneut bestätigt und auf das Gebiet des Aachener Reichs ausgeweitet. Dieses umfasste neben dem innerhalb der Barbarossamauer gelegenen Stadtbezirk die außerhalb der Mauer gelegenen sieben Quartiere, die Aachener Heide, den Stadtbusch und den Reichswald. Diese Außenbezirke dienten unter anderem der land- und forstwirtschaftlichen Versorgung der Stadtbevölkerung und bedurften ebenso wie auch die Stadt selbst eines besonderen Schutzes, um sie vor Raub und durch feindliche Truppen zu schützen, weswegen man als Befestigungsanlage Bau des Aachener Landgrabens beschloss.

1258 wurde erstmals der Tuchwalker erwähnt. Die Tuchfabrikation in Aachen war jahrhundertelang der wesentliche Wirtschaftsfaktor Aachens.

Bedingt durch die reichhaltigen Erzvorkommen in der Umgebung, z. B. Zinkerz (Galmei) am Altenberg (heute Kelmis) und in Stolberg, wurde Aachen ein europäisches Zentrum der Messingindustrie und der Kupferverarbeitung – insbesondere im 16. Jahrhundert. Mit den Aachener Religionsunruhen der Reformationszeit und der Vertreibung der Protestanten verließen viele Kupferschläger, die diesem Glauben angehörten, die Stadt und siedelten sich im liberaleren Umland (Vaals und Stolberg) an.

Albrecht Dürer: Das Rathaus in Aachen

Seit dem 13. Jahrhundert wurde die Aachener Heiligtumsfahrt durchgeführt, die mit der Zeigung der Aachener Heiligtümer alle sieben Jahre ab 1349 ihren Höhepunkt erreichte.

Das heutige Aachener Rathaus wurde 1349 auf Initiative der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeisters Gerhard Chorus auf den Resten der baufälligen Königshalle der Kaiserpfalz errichtet. Zuvor hatte das Grashaus diese Funktion innegehabt, wurde aber parallel weiterhin bis ins 18. Jahrhundert hinein für Rats- und Gerichtsversammlungen dazu genutzt. Ein weiteres Rathaus (der Pützer-Bau) wurde im Jahre 1903 am Katschhof errichtet. Es ist im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und in den 1950er Jahren abgerissen worden; heute steht an dieser Stelle ein Verwaltungsgebäude.

Politisch in das System der Reichskreise eingebunden wurde Aachen 1500, als es Teil des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises wurde.

Im 16. Jahrhundert begann der politische Bedeutungsverlust der Stadt. Mit der Loslösung der Niederlande vom deutschen Reich verlor Aachen seine geographisch zentrale Position und wurde fortan von Frankfurt als Krönungsort abgelöst. Während der Reformation kam es zu massiven Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten.

Neuzeit

Aachen um 1647, Kupferstich von Matthäus Merian

1601 beschloss Aachen erstmals, seine Einwohner zählen zu lassen. Dies ergab, dass 14.171 Einwohner in Aachen lebten, von denen jedoch nur 2829 das Bürgerrecht besaßen.

Komphausbadstraße mit Rosen-, Cornelius- und Karlsbad (links), 1727

Am 2. Mai 1656 brach in der Backstube des Bäckers Peter Maw an der Jakobskirche ein Feuer aus, das fast das gesamte gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben und 4664 Häuser wurden zerstört.

In der Folgezeit baute der aus Lüttich stammende Badearzt François Blondel Aachen zu einem der modernsten Badeorte Europas aus. Seit dieser Zeit kursiert in Aachen der Satz: „Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.“ Der Kurbetrieb wurde um Möglichkeiten zum Müßiggang und zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Das Bad erlangte einen gewissen Ruf und wurde von Herrschern wie Zar Peter I. von Russland oder dem preußischen König Friedrich der Große aufgesucht, aber auch Männer wie der Komponist Georg Friedrich Händel besuchten die Einrichtung.

Der Devolutionskrieg zwischen Spanien und Frankreich wurde 1668 mit dem Ersten Aachener Frieden beendet. 1748 fand in Aachen ein Friedenskongress statt, der den Österreichischen Erbfolgekrieg mit dem Zweiten Aachener Frieden beendete. In der Folge der Französischen Revolution besetzten Armeen 1794 Aachen und vereinten es mit Frankreich. Zahlreiche Kulturgüter wurden dabei nach Paris verschleppt. 1798 wurde Aachen zum Verwaltungssitz des den Niederrhein umfassenden Département de la Roer. Als Verwaltungsgebäude diente der Londoner Hof in der Aachener Kleinkölnstraße 18.

1802 bis 1825 war Aachen Bischofssitz. Erst 1930 wurde er durch das Preußenkonkordat wiedererrichtet und dem Erzbistum Köln als Suffraganbistum unterstellt.

19. Jahrhundert bis Gegenwart

Empfang Wilhelms II. am Aachener Rathaus am 19. Juni 1902
Soldaten des 504th Parachute Infantry Regiment in Aachen 1945
Verleihung des Karlspreises 1957 an Paul-Henri Spaak

Nach dem Wiener Kongress wurde die Stadt 1815 in das Königreich Preußen eingegliedert. 1816 wurde sie zunächst in der Provinz Großherzogtum Niederrhein Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises, wobei die Stadt zu einem Stadtkreis wurde.[64] Ab dem 27. Juni 1822 gehörte die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk zur Rheinprovinz.

Die Einführung der Dampfkraft, vor allem in der Tuchindustrie, die fortschreitende Mechanisierung und die damit verbundene Arbeitslosigkeit sowie Frauen- und Kinderarbeit bei Niedrigstlöhnen führten zu Unruhen, die 1830 von bewaffneten Bürgern und Soldaten blutig niedergeschlagen wurden. Die ab 1837 von Köln aus in Richtung Belgien gebaute Rheinische Eisenbahn erreichte 1841 Aachen und 1843 den belgischen Grenzbahnhof Herbesthal.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges überquerten deutsche Truppen bei Aachen die Grenze zu Belgien, womit der Grund für den Kriegseintritt Frankreichs und Großbritanniens gegeben war. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel 1918 ein Teil des Aachener Hinterlandes mit dem Kreis Eupen und Teilen der damaligen Kreise Monschau und Schleiden an Belgien. Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt. In diese Zeit fielen die Aktivitäten einer separatistischen Bewegung, die eine Abspaltung des Rheinlands vom preußisch dominierten Deutschen Reich forderte. Am 21. Oktober 1923 besetzten Aachener Separatisten während eines Putsches das Rathaus. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Separatisten und der Aachener Bevölkerung, die erst am 2. November von den belgischen Besatzern beendet wurden.

Die Zwischenkriegszeit bedeutete einen tiefen Einschnitt im Wirtschaftsleben der Stadt. Insbesondere der sogenannte Ruhrkampf, die Verschiebung der Zollgrenze an den Rhein sowie zunehmender Schmuggel entlang der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden oder auch der Separatistenaufstand von 1923 trafen Aachen schwer. Hinzu kamen Reparationsleistungen und als negativer Höhepunkt die Weltwirtschaftskrise ab 1929.

1933 wurde die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen und staatlichen Beamten wurden durch Mitglieder der NSDAP ersetzt. Eine Heiligtumsfahrt mit 800.000 Teilnehmern fand 1937 statt, die als stummer Protest gegen das NS-Regime gewertet wurde.

Während der Novemberpogrome 1938 wurden auch in Aachen jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet oder geplündert. Die einzige Aachener Synagoge wurde in dieser Nacht durch einen Brand zerstört. 552 Aachener jüdischen Glaubens wurden in den kommenden Jahren deportiert und ermordet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Aachen stark beschädigt; 65 Prozent des Wohnraums wurden dabei zerstört. Im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf Luftangriffen. Durch die Grenzstadt Aachen kamen Zehntausende Deportationsopfer, die in Belgien interniert worden waren, um anschließend per Reichsbahn durch Deutschland in die Konzentrationslager geschleust zu werden. 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, das am 21. Oktober 1944 nach sechswöchigem Kampf (Schlacht um Aachen) als erste deutsche Stadt von den Alliierten eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzten als neuen Bürgermeister Franz Oppenhoff ein, der nach nur knapp fünfmonatiger Amtszeit einem Anschlag zum Opfer fiel. Während man zunächst eine Gruppe der Freischärlerbewegung Werwolf dafür verantwortlich machte, geht man heute davon aus, dass Oppenhoff als Kollaborateur der Alliierten von SS und Luftwaffe auf Befehl von Heinrich Himmler ermordet wurde.[65] Nach ihm wurde später die Oppenhoffallee benannt. Aachen wurde zunächst von amerikanischen, dann von britischen und später von belgischen Truppen besetzt.

Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland, an der sogenannten Aachener Kaffeefront, starben zwischen 1945 und 1953 40 Menschen. 1946 wohnten in Aachen wieder 100.000 Personen. Am 23. August 1946 wurde der Nordteil der bisherigen Rheinprovinz, zu dem auch Aachen gehörte, Teil des neugegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Vom 1. April 1949 bis zum 28. August 1958 war der westliche Ortsteil Bildchen Belgisches Annexionsgebiet.

1950 wurde erstmals der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in Europa verliehen. Aachen galt bis in die 1970er Jahre als CDU-Hochburg, aus linken Kreisen als „schwarzes Aachen“ verspottet. Grund war die überwiegend katholische Bevölkerung, die das Zentrum und später die Christdemokraten mehrheitlich wählte.

Bei der Gebietsreform von 1972 (erstes Aachen-Gesetz) wurde das Stadtgebiet Aachens durch Eingemeindungen nahezu verdreifacht, die Einwohnerzahl stieg auf 237.108. Der Kreis Aachen erhielt seine bis zur Ablösung durch die Städteregion Aachen bestehende Ausdehnung. Der Regierungsbezirk Aachen wurde aufgelöst und dem Regierungsbezirk Köln angegliedert. Im selben Jahr feierte das neue Klinikum Aachen Richtfest, das im Jahre 1985 vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau offiziell an die RWTH Aachen übergeben wurde.

Eine Neue Synagoge in Aachen wurde 1995 unter Beteiligung internationaler Ehrengäste eingeweiht.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.

Eingemeindungen

Flächenanteil der Eingemeindungen am heutigen Stadtgebiet

Vor der zum 1. April 1897 durchgeführten Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Stadt Burtscheid betrug das Aachener Stadtgebiet 3056 ha. Nach drei weiteren Eingemeindungen sowie diversen kleineren Grenzänderungen und Neuvermessungen seit 1949 umfasst das Stadtgebiet heute eine Fläche von insgesamt 16.082,9 ha.

Die Namen der eingemeindeten Territorien sind noch in Form der Gemarkungen Aachens erhalten. Aus den 1972 eingegliederten Gemeinden und dem bisherigen Stadtgebiet wurden die Stadtbezirke Aachens.

Karlshymne

Beginn der Aachen-Hymne, Glasfenster aus dem 18. Jahrhundert

Die Karlshymne Urbs Aquensis ist eine Hymne aus dem 12. Jahrhundert auf Karl den Großen, dessen Glanz auf Aachen fällt. Die deutsche Übersetzung („Aachen, Kaiserstadt, du hehre …“) stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird heute zu einer Melodie von Peter Baur[67] als Stadthymne zu besonderen Anlässen gespielt und gesungen, z. B. jährlich bei der Karlspreisverleihung von der Festgesellschaft.

Sagen und Legenden

Einige geschichtliche Ereignisse, Personen oder Örtlichkeiten sind in den Aachener Sagen und Legenden wiedergegeben. Manche davon erklären in ätiologischer Weise bestimmte Objekte oder Namen, beispielsweise den Teufelsdaumen im Hauptportal des Doms, die Existenz des Lousbergs als Einzelberg mitten im Aachener Talkessel oder den Namen der Klappergasse. Daneben stehen eine Reihe von Spuk- und Hexengeschichten, die in ähnlicher Fassung auch in dem Sagenschatz anderer Orte enthalten sind, hier aber an Aachener Örtlichkeiten angepasst sind.

Religionen

Christentum

Katholische Kirche St. Michael Burtscheid
Evangelische Dreifaltigkeitskirche

Das Gebiet der Stadt Aachen gehörte von Anfang an zum Bistum Lüttich beziehungsweise dessen Archidiakonat Hasbanien, Dekanat Maastricht. Im Mittelalter war die Wurm die Grenze zum Erzbistum Köln. Kirchliche Rechte hatte der Herzog von Jülich. Im Jahre 1708 gab es in Aachen 17 Klöster. 1802 wurde Aachen Sitz eines eigenen Bistums, das jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte das Gebiet zum Erzbistum Köln, bevor 1930 das Bistum Aachen erneut als Suffragandiözese Kölns errichtet wurde. Kathedrale des Bistums Aachen und Hauptkirche der Stadt ist der Aachener Dom. Die katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehören innerhalb des Bistums zur Region Aachen-Stadt. Bischof ist seit 2016 Helmut Dieser.

Um 1530 begann in Aachen die Reformation. In den Folgejahren ließen sich vor allem protestantische (calvinistische) Tuchmacherfamilien in der Stadt nieder. 1544 wurde die erste Gemeinde gebildet, jedoch wurden den evangelischen Bewohnern auf Befehl des Kaisers ab 1550 alle öffentlichen Ämter versperrt. Der Rat der Stadt war jedoch gespalten, und 1559 verließen die evangelischen Mitglieder den Rat, worauf viele Protestanten abwanderten. 1576 konnte dank Unterstützung der Zünfte der Rat wieder mehrheitlich mit Protestanten besetzt werden. In der Folgezeit gab es zunächst eine lutherische und drei reformierte Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch nicht lange an, da 1598 die Reichsacht über die Stadt verhängt wurde und infolgedessen der evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser und Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach einem Aufstand der Protestanten konnte 1611/1612 vorübergehend wieder ein protestantischer Rat gebildet werden, doch 1614 wurde erneut die Reichsacht verhängt und die Protestanten wurden ausgewiesen, teilweise sogar hingerichtet. Danach war die Zahl der Protestanten sehr gering, jedoch gab es stets evangelische Bewohner, die immer wieder versuchten, Einfluss in der Stadt zu gewinnen. Da sie jedoch keine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen sich die lutherischen und reformierten Bewohner den Gemeinden in Vaals an. Dort wurde am 21. März 1649 zunächst eine reformierte Gemeinde gegründet, die 1672 die Hervormde Kerk erbauen ließ. Um 1669 gegründete sich die evangelisch-lutherische Gemeinde Aachen-Burtscheid-Vaals, die im Jahr 1737 Bauherr der lutherischen Kirche De Kopermolen war.

Nach dem Einmarsch der Franzosen gewannen die Protestanten allmählich ihre Gleichheitsrechte zu den Katholiken. 1802 erhielten sie die ehemalige Klosterkirche St. Anna für ihre Gottesdienste. Die inzwischen gegründete lutherische und reformierte Gemeinde fusionierte 1837 zur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden und 1817 die Evangelische Kirche in Preußen als unierte Kirche gebildet worden war, gehörte die Gemeinde in Aachen zu dieser Kirche beziehungsweise zu deren 1826 gebildeten rheinischen Provinzialkirche. 1838 wurde Aachen Sitz einer Superintendentur, aus der später der heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging, die ihrerseits 1947 durch Verselbständigung der Kirchenprovinz als Landeskirche entstand. Die Evangelische Kirchengemeinde Aachen gliedert sich in vier Gemeindebereiche (Aachen-Mitte, Süd, West und Nord) mit jeweils mehreren Pfarrbezirken. Zum Gebiet der Stadt Aachen gehören jedoch zwei weitere Gemeinden im Südosten: Brand gehört zur Kirchengemeinde Stolberg, die Orte im Bezirk Kornelimünster/Walheim gehören zur Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall. Der Evangelische Kirchenkreis Aachen umfasst jedoch neben den Gemeinden in Stadt und Kreis Aachen (außer Eschweiler) auch Eifelgemeinden im Kreis Euskirchen.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Aachen zahlreiche evangelische Freikirchen, unter anderem die Freie evangelische Gemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten). Unter den weiteren christlichen Vereinigungen und Gemeinden finden sich eine altkatholische Gemeinde, freie christliche Gemeinden, vier verschiedene orthodoxe Gemeinden, insbesondere die von Bischof Evmenios von Lefke geleitete griechisch-orthodoxe Gemeinde der Stadtkirche St. Michael, und eine katholische koreanische Gemeinde.

Ein großer Teil der verschiedenen christlichen Gemeinden Aachens ist in der lokalen ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Aachen zusammengeschlossen. Dazu zählen die Römisch-katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die Griechisch-orthodoxe Kirche, die Russisch-Orthodoxe Kirche, die Serbisch-Orthodoxe Kirche, die Rumänisch-Orthodoxe Kirche, die Altkatholische Kirche, die Baptisten, die Freie evangelische Gemeinde, die Vineyard-Gemeinde, die Internationale Christliche Freikirche (ICF) und das Lighthouse Christliche Zentrum.

Ferner sind die Christengemeinschaft, die Zeugen Jehovas, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche in Aachen vertreten.

Aachen ist Standort für das Priesterseminar Aachen und Sitz der katholischen Hilfswerke missio, Misereor und der Sternsinger.

In Aachen wie in anderen ehemals stark katholisch geprägten westdeutschen Großstädten sind Christen zahlenmäßig in der Minderheit.[68]

Konfessionsstatistik

Mit Stand 2014 waren 46,5 % der Einwohner Mitglied der katholischen und 15,0 % der evangelischen Kirche;[69] 38,5 % gehörten anderen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[70] Der Anteil der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 2022 waren 36,2 % der Einwohner Mitglied der katholischen und 12,2 % der evangelischen Kirche; 51,6 % gehörten anderen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[71][72] Die Zahl der Kirchenaustritte ist in Aachen wie in ganz NRW in der letzten Zeit weiter in die Höhe geschnellt. Im Jahr 2022 gab es 13.340 Kirchenaustritte und im Jahr 2023 waren es 13.236.[73]

Judentum

Synagoge Aachen mit der hebräischen Inschrift: „Mein Haus soll sein ein Haus des Gebets für alle Völker!“

Die Aachener Synagoge wurde durch die Stadt Aachen an der Stätte der während der Novemberpogrome 1938 zerstörten Alten Synagoge neu erbaut und 1995 der jüdischen Gemeinde übergeben. Die Jüdische Gemeinde Aachen mit ungefähr 1440 Mitgliedern[74] und einer eigenen Bibliothek besitzt zudem einen jüdischen Friedhof sowie eine eigene Zeitung.

Islam

Islamisches Zentrum Aachen (Bilal-Moschee)

In Aachen gibt es inzwischen drei Moscheen, die Yunus-Emre-Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Aachen-Ost, das islamische Zentrum (IZA) mit der Bilal-Moschee und die Mansoor-Moschee[75] der Ahmadiyya Muslim Gemeinde. Außerdem sind fünf weitere Einrichtungen in Form islamischer Kulturzentren vorhanden.

Interreligiöser Dialog

Im November 2005 wurde unter Leitung der Integrationsstelle Aachen der Arbeitskreis Dialog der Religionen[76] eingerichtet, an dem Mitglieder aller großen Weltreligionen teilnehmen.

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet sich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Aachen e. V.[77]

Friedhofskultur in Aachen

Campo Santo – Westfriedhof II Aachen

Die Verstorbenen des römischen Aquae Granni wurden außerhalb der damaligen Stadtgrenzen auf einer Brachfläche begraben, auf der später im 12. Jahrhundert die Aachener Peterskirche errichtet wurde. Ab dem frühen Mittelalter war es üblich, die Toten zunächst auf dem Münsterkirchhof in unmittelbarer Nachbarschaft des Aachener Münsters und somit innerhalb der Stadtgrenzen beizusetzen. Mit zunehmender Einwohnerzahl begrub man die katholischen Bürger in der Nähe ihrer jeweiligen Gotteshäuser bzw. innerhalb der Kirchen in speziell dafür eingerichteten Totenkellern. Dagegen wurden die evangelischen Bürger bereits seit 1605 außerhalb am Rande der äußeren Stadtmauer Aachens wenige 100 m vor dem Kölntor auf der Flur mit der Bezeichnung Am Güldenplan beerdigt. Sie wurde ab 1899 nicht mehr belegt und steht heutzutage als Teil des Stadtgarten Aachens unter Denkmalschutz.

Erst nach dem Einmarsch der Franzosen ab 1794 wurde der allmähliche Wandel zu einer moderneren Begräbniskultur eingeleitet. Die Besatzungstruppen untersagten aus gesundheitlichen Gründen grundsätzlich die Benutzung von Friedhöfen innerhalb des Stadtgebietes. Bereits zwei Jahre vor dem offiziellen kaiserlichen Dekret von 1805 wurde in Aachen beschlossen, für die katholische Bevölkerung ein neues Friedhofsareal zu erschließen. Es sollte sich circa 700 m östlich des Adalbertstores im Osten der Stadt befinden, wo am 18. August 1803 der Aachener Ostfriedhof eröffnet und unter die Verwaltung der Alexianerbrüder vom Alexianerkloster Aachen gestellt wurde.

Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts führte der Mangel an Beerdigungsfluren dazu, dass die Stadt ein großes Grundstück an der Vaalser Straße von der Gemeinde Laurensberg erwarb, um hier den neuen Aachener Westfriedhof einzurichten. Zunächst wurde die als Westfriedhof I bezeichnete Anlage südlich der Vaalser Straße für die evangelischen Bürger eingerichtet. Sie dient als Ersatz für den Friedhof Am Güldenplan und wurde ab dem 4. Januar 1889 belegt. Am 1. Mai 1890, begann die Belegung des nördlich der Straße angelegten Westfriedhofs II für die Katholiken, auf dem u. a. ein Campo Santo erbaut wurde. Während der Aachener Ostfriedhof anfangs den Aachener Pfarren St. Adalbert, St. Peter und St. Foillan vorbehalten blieb, diente der neue Westfriedhof II allen anderen damaligen Pfarren.

Aufgrund der Bevölkerungszunahme im 20. Jahrhundert beschloss die Stadt Aachen, ab 1930 den Waldfriedhof Aachen für die Bevölkerung zu erweitern. Dies wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Cholerafriedhofs vor den Toren von Burtscheid umgesetzt, wo die Stadt bereits ein größeres Areal als Ehrenfriedhof reserviert hatte. Schließlich wurde im Jahre 1956 der Friedhof Lintert und 1979 der Friedhof Hüls eröffnet, auf dem sich das einzige Krematorium Aachens befindet. Sowohl auf dem Westfriedhof als auch auf dem Friedhof Hüls befinden sich darüber hinaus die einzigen Gedenkstätten für Sternenkinder und früh verstorbene Kinder. Darüber hinaus besitzen die eingemeindeten Stadtteile Aachens ihre jeweiligen eigenen und durchaus geschichtlich relevanten Friedhöfe, die nunmehr alle der Stadt unterstellt sind, wie beispielsweise der Heißbergfriedhof Burtscheid/Aachen.

Die Begräbniskultur hat sich in Aachen entsprechend moderner Vorstellungen angepasst. Von der klassischen Beerdigung in Form von Einzel- und Reihengräbern über Urnen- und Baumgräber bis hin zu anonymer Bestattung überlässt man den Bürgern im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben die Entscheidung ihrer Bestattungsart ebenso wie auch die Wahl des gewünschten Friedhofes.

Politik

Oberbürgermeister

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen

An der Spitze der Stadt Aachen stand zunächst ein königlicher Beamter. 1250 ging die Leitung auf den Rat über, dem ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder des Rates waren zunächst nur lebenslang amtierende Schöffen. Seit dem 15. Jahrhundert waren auch die Zünfte vertreten. Dies wurde im sogenannten Aachener Gaffelbrief von 1450, der bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten die Zünfte erst 1513 ihre ständige Mitgliedschaft im Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An der Spitze standen meist zwei Bürgermeister, die aber nur ein Jahr amtierten und am 25. Mai ihr Amt wechselten. Die Ratsmitglieder übten neben ihrer Ratsmitgliedschaft meist wichtige Sonderämter in der Stadt aus. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde die Munizipalverfassung eingeführt. Stadtoberhaupt war der Maire. Ihm standen drei Beigeordnete und ein 30-köpfiger Rat zur Seite. In preußischer Zeit wurde 1815 aus dem Maire der Oberbürgermeister. Eine Neuordnung der städtischen Verfassung wurde erst 1845 mit der rheinischen Gemeindeordnung beziehungsweise 1856 mit der rheinischen Städteordnung eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin aus dem Oberbürgermeister und dem Rat.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat der Stadt, dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Seit dem 1. November 2020 ist Sibylle Keupen (Parteilose Kandidatin der Grünen) Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, die ihren Wohnsitz in Kohlscheid hat.

Stadtrat

Der am 13. September 2020 gewählte Rat der Stadt besteht aus 58 Mitgliedern. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat Stimmrecht und leitet die Sitzungen. Derzeit sind im Aachener Rat folgende Parteien vertreten: Bündnis 90/Die Grünen (20 Mitglieder), CDU (14 Mitglieder), SPD (11 Mitglieder), Die Linke (3 Mitglieder), FDP (3 Mitglieder), AfD (2 Mitglieder), Volt (2 Mitglieder) und je ein Mitglied der PARTEI, der Piratenpartei und der Unabhängigen Wähler Gemeinschaft.

Stadtratswahl 2020
Wahlberechtigte: 192.502, Wahlbeteiligung: 53,40 %
 %
40
30
20
10
0
34,1 %
24,8 %
18,3 %
4,9 %
4,6 %
3,7 %
3,7 %
5,9 %
Sitzverteilung 2020
        
Insgesamt 58 Sitze
Partei Sitze[78]
Grüne 20
CDU 14
SPD 11
Die Linke 3
FDP 3
AfD 2
Volt 2
Andere 3

Wappen

Blasonierung: In Gold ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Adler.

Die Stadtfarben sind Schwarz-Gold (Schwarz-Gelb). Wie andere ehemalige Reichsstädte (beispielsweise Besançon, Dortmund, Nimwegen oder Nördlingen) führt die Stadt Aachen noch heute einen schwarzen Adler auf Goldgrund im Wappen. Das Aachener Wappen wurde zuletzt am 24. Januar 1980 durch die Hauptsatzung der Stadt bestätigt.

Partnerstädte

Partnerstädte sind:[79]

Städteregion Aachen

Die Stadt Aachen hat durch öffentlich-rechtliche Vereinbarungen mit dem Kreis Aachen einige ihrer Aufgaben auf die Städteregion Aachen übertragen, darunter Schulträgeraufgaben, die Straßenverkehrsbehörde, die Ausländerbehörde und Teile des Sozialamtes.[83]

Wirtschaft und Infrastruktur

Oberzentrum

Die Regiopole Aachen verfügt über zahlreiche Bildungseinrichtungen wie die RWTH, die FH Aachen, die städtische Volkshochschule, diverse Gymnasien und andere Bildungszentren. Die Stadt beherbergt verschiedene Theater und Museen. Mit dem Sitz der Städteregion Aachen, dem Finanzamtszentrum, dem Justizzentrum mit seinen jeweiligen Fachgerichten sowie weiteren für eine Großstadt üblichen Behörden, den Sportstätten, Krankenhäusern, darunter das Universitätsklinikum wie auch mehrere Fachkliniken, weiteren Einrichtungen für Gesundheit und Soziales, diversen Kreditinstituten und spezialisierten Einkaufsmöglichkeiten für den höherwertigen Bedarf sowie bei sonstigen Dienstleistungen erfüllt die Stadt alle Kriterien für ein Oberzentrum. Auch verfügt sie über den Anschluss an mehrere Autobahnen (A 4, A 44, A 544), an das Bundesfernstraßennetz und den ICE und Thalys im Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn (siehe Verkehr in Aachen).

Bad Aachen

Aachen war schon vor der Errichtung der Kaiserpfalz wegen seiner zahlreichen Quellen bekannt, die stark schwefelhaltiges, bis zu 74 °C heißes Wasser an die Oberfläche bringen. Die Quellen im Stadtteil Burtscheid gehören damit zu den heißesten Quellen Mitteleuropas. Diesen Quellen wird zugeschrieben, dass sie Rheuma und viele andere Krankheiten heilen sollen. Nicht zuletzt aus diesem Grund etablierte schließlich Karl der Große den Ort zu einer bedeutenden Stadt. Als staatlich anerkannte Kurstadt darf sich die Stadt Bad Aachen nennen, jedoch wird diese Bezeichnung kaum verwendet, da die Stadt dann in Listen und Verzeichnissen nicht mehr an erster Stelle genannt würde. Das offizielle Logo der Stadt verzichtet mit der Bezeichnung Stadt Aachen ebenfalls auf den Titel als Kurbad.

Heute gibt es den historischen Kurpark um den Elisenbrunnen im Stadtzentrum und den modernen Bäderbereich der Carolus Thermen.

Unternehmen

Ford-Forschungszentrum in Aachen
FEV, Luftaufnahme
Grünenthal
Lindt & Sprüngli
Lambertz-Stammwerk
Generali, Niederlassung Aachen

Mehrere bedeutende Unternehmen aus verschiedenen Industriezweigen haben ihren Hauptsitz oder Niederlassungen in Aachen.

Seit 1934 unterhielt Philips Deutschland GmbH, einer der weltweit größten Elektronikhersteller, Produktionsstätten in Aachen – zunächst nur für Radiogeräte, nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch ein Werk zur Produktion von Leuchtmitteln, in dem Niedervolt-Halogenlampen und Autolampen hergestellt wurden, sowie ein weiteres für Bildröhren. Das Bildröhrenwerk wurde 2004 geschlossen, anschließend wurde in Teilen der danach leer stehenden Hallen eine hochmoderne OLED-Produktion aufgebaut, die 2015 an OLEDWorks verkauft wurde.[84] Seit der Schließung des Leuchtmittelwerks Ende August 2018 betreibt Philips keine Produktionsstätten mehr in Aachen.[85] Seit 1955 betreibt Philips Forschung in Aachen. Mit mehreren Forschungsstätten auf dem Campus Melaten und in Rothe Erde ist Philips weiterhin in Aachen vertreten.

Aachen ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser- und Umwelttechnologie mit jeweils großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt. Viele IT-Unternehmen, die teilweise als Spin-offs der Universität und Fachhochschule gegründet wurden, haben sich gemeinsam mit Forschungseinrichtungen zum Kompetenznetzwerk Regina e. V. IT/Informatik Aachen zusammengeschlossen.

Weiterhin ist Aachen als Standort der Automobilindustrie bedeutend, sowohl durch ortsansässige Zulieferindustrie (z. B. eine Niederlassung von Saint-Gobain), den Entwicklungsdienstleister FEV, dessen Hauptsitz in Aachen ist, und das Ford Forschungszentrum Aachen (FFA) als auch durch Institute der RWTH Aachen, die ihren Schwerpunkt in der Automobiltechnologie haben. Die örtliche Automobilbranche hat sich großteils im euregionalen Netzwerk competence center automotive region aachen – euregio maas-rhein (car e. V.) zusammengeschlossen. Daneben gibt es eine Reihe von Forschungsbetrieben und Hochtechnologieunternehmen, oft als Ableger der Hochschulen.

Außerdem ist die Produktion von Süßwaren von bekannten Unternehmen wie Zentis (Konfitüren, Süßwaren, Fruchtzubereitungen), Lambertz (Lebkuchen, Printen) und Lindt & Sprüngli (Schokolade, Pralinen) bedeutend. Die Aachener Printen sind weltberühmt.

Des Weiteren ist Aachen Standort von Grünenthal (pharmazeutische Produkte) und Talbot Services (Schienenfahrzeuge und Elektroautomobile). Aachen bietet gute Standortvorteile wegen einer dichten Infrastruktur mit Produktions- und Dienstleistungen auf engstem Raum, Internationalität und Mehrsprachigkeit, Platz zur Expansion und Raum zur Erholung wie auch einem großen Potenzial an gut ausgebildeten Ingenieuren.[86]

Auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle (Januar bis Juni 2017: 241.951 Ankünfte, 479.928 Übernachtungen[87]). Seit dem 1. Januar 2012 wird eine Beherbergungsabgabe in Höhe von fünf Prozent auf den Übernachtungspreis erhoben.

In der Vergangenheit war die Produktion von Nadeln und Tuchen der wichtigste Wirtschaftsfaktor. So waren in Aachen mehrere hundert Nadelfabriken ansässig. An fast allen Bächen waren Tuchfabriken und -färbereien angesiedelt. Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich ein sehr deutlicher Strukturwandel vollzogen. Die Herstellung von Nadeln und Tuchen wurde nach Fernost verlagert. Die letzte Aachener Nadelfabrik stellte den Betrieb Ende 2004 ein, von den zahlreichen Tuchfabriken ist nur die Becker Fabrics geblieben. Die 1838 gegründete Aachener Waggonfabrik Talbot war der älteste und einer der bedeutendsten deutschen Hersteller von Schienenfahrzeugen. Weitere Bedeutung hatte die Herstellung von Schirmen und Transformatoren. Auch diese Bereiche sind jedoch inzwischen stark reduziert oder völlig aufgegeben worden.

Im Bereich der Versicherungen hat sich der Standort Aachen innerhalb der Generali Deutschland behaupten können. Die dazugehörende AachenMünchener Versicherungsgesellschaft errichtete in der Aachener Innenstadt an der Stelle des früheren Sozialgerichts eine neue Zentralverwaltung.

Ferner ist für Aachen die Logistik von zunehmender Bedeutung: So betreiben Doc Morris und die Honold Logistik Gruppe große Versand-Logistikzentren im Gewerbepark Avantis.

Größte Arbeitgeber der Stadt Aachen (Stand 2021):[88]

Rang Name Arbeitsplätze
1. RWTH Aachen 9.505
2. FEV GmbH 6.335
3. Stadtverwaltung Aachen 5.300
4. Universitätsklinikum Aachen 5.020
5. Grünenthal GmbH 4.834
6. Umlaut 3.400
7. Zaquensis 3.140
8. Aachener Verlagsgesellschaft 3.140
9. Lindt & Sprüngli GmbH 2.440
10. Zentis 2.212
11. Saint Gobain Beteiligungsgesellschaft 1.538
12. Fachhochschule Aachen 1.250
13. Generali Deutschland 1.120

Verkehr

Bahn

Der Aachener Hauptbahnhof

Der Aachener Hauptbahnhof ist an den Fernverkehr angeschlossen. Der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar verkehrt 5-mal täglich auf der Strecke von Paris über BrüsselLüttich–Aachen–Köln und weiter nach Essen und Dortmund. In einem Zwei-Stunden-Takt verkehrt der ICE International auf der Strecke Brüssel–Lüttich–Aachen–Köln und weiter nach Frankfurt. Aachen liegt somit an einer wichtigen Verbindung (PBKA) des transeuropäischen Schienennetzes. Auf der zweiten von Aachen ausgehenden innerdeutschen Strecke nach Mönchengladbach und von dort aus weiter über Krefeld und Duisburg bestehen täglich Intercity-Verbindungen nach Berlin. Zudem verkehren ICEs nach Berlin auch über Köln.

Beide Strecken sind zudem wichtige Magistralen des Güterverkehrs. Die zwei von Aachen ausgehenden Strecken nach Belgien – für den Personenverkehr nach Brüssel über Lüttich (HSL 3) und für den Güterverkehr nach Antwerpen über Tongeren (Montzenroute) – sind die einzigen in Betrieb befindlichen Schienenverbindungen zwischen Deutschland und Belgien.

Bombardier Talent als Euregiobahn

Der Regionalverkehr hält außer am Hauptbahnhof auch an den Personenbahnhöfen Aachen West und Aachen-Rothe Erde sowie den Haltepunkten Aachen Schanz und Eilendorf. Ein weiterer Haltepunkt ist in Richterich vorgesehen; er könnte im Jahr 2025 in Betrieb gehen.[89]

Regionale Bahnverbindungen (Stand Februar 2019):

Die S-Bahn S 19 der S-Bahn Rhein-Ruhr fährt jede Nacht zweimal zwischen Aachen und Troisdorf über Köln und Köln/Bonn Flughafen und weiter in Richtung Au (Sieg)

Die Bahnstrecke Aachen–Maastricht ist die älteste internationale Bahnstrecke der Niederlande, doch sie ist seit den 1990er Jahren bei Vetschau unterbrochen. Auf dem Abschnitt von Vetschau, auf dem Aachener Stadtgebiet, bis Schin op Geul verkehren seit 1995 Museumszüge der Zuid-Limburgse Stoomtrein Maatschappij. Seit 2011 bestehen bisher unverwirklichte Pläne, den Abschnitt Aachen–Vetschau–Avantis–Kerkrade im Rahmen des Projektes Via Avantis zu reaktivieren.[90] Stattdessen fährt seit 2024 halbstündlich der Regionalexpress LIMAX von Aachen über Herzogenrath und Heerlen nach Maastricht.

Burtscheider Eisenbahnviadukt auf einem Stich von ca. 1860

Eisenbahnhistorisch hat Aachen zwei Besonderheiten zu bieten: den ältesten noch befahrenen Eisenbahntunnel Deutschlands, den Buschtunnel, sowie den Burtscheider Viadukt. Unweit von Aachen befindet sich bei dem belgischen Ort Moresnet das berühmte Göhltalviadukt, das 2004 saniert wurde. Bei Beendigung dieser Maßnahmen gab es einen großen Festakt mit Feuerwerk; auch eine Rundfahrt in Waggons des legendären Orient-Express wurde angeboten.

Die traditionsreiche Waggonfabrik Talbot an der Jülicher Straße produzierte bis Anfang der 1990er Jahre Güter- und Personenwaggons, wie etwa doppelstöckige Wagen für die niederländische Staatsbahn oder den Talent. Nach der Übernahme durch den kanadischen Konzern Bombardier (seitdem Talbot-Bombardier) wurde ein Großteil der Fertigung nach Ostdeutschland und Tschechien verlegt und das Werk zum 30. Juni 2013 verkauft. Nach der Übernahme durch Talbot Services werden in Aachen weiterhin Eisenbahnfahrzeuge und auch Elektrofahrzeuge des Typs StreetScooter gebaut.[91]

Die Vennbahn, angelegt von 1882 bis 1889, verband die Industriegebiete von Aachen und Eschweiler mit dem von Luxemburg. Schon zwischen den beiden Weltkriegen nahm das Transportvolumen zusehends ab, da Luxemburg die Zollunion mit Deutschland aufgekündigt hatte.

Öffentlicher Personennahverkehr

Ehemaliges Straßenbahnnetz Aachens
Natronlokomotive des Aachener Erfinders Moritz Honigmann im Jahr 1884
Mercedes-Benz CapaCity am Aachener Hauptbahnhof

Im Jahr 1974 wurden gleichzeitig die Linien der Straßenbahn Aachen und des Oberleitungsbus Aachen stillgelegt. Seitdem beschränkte sich der öffentliche Personennahverkehr im Stadtgebiet jahrelang auf Omnibusse. Seit 2001 hält die Euregiobahn an vier (Aachen Eilendorf, Aachen-Rothe Erde, Aachen Hbf und Aachen West), seit 2004 (Aachen Schanz) an fünf Bahnhöfen bzw. Haltepunkten im Stadtgebiet Aachen, bedient jedoch weder die innerstädtischen Strecken mit der höchsten Fahrgastfrequenz noch erschließt sie das Aachener Stadtzentrum.

Die Buslinien und die Euregiobahn sind in den Aachener Verkehrsverbund (AVV) integriert und fahren auch ins benachbarte Ausland, wie z. B. nach Heerlen (NL), Kerkrade (NL), Kelmis (B) oder Eupen (B). Es gibt mehrere Schnellbuslinien u. a. nach Alsdorf/Aldenhoven/Jülich (Linie 220/SB20), Heerlen (Linie 44), Eschweiler (Linie 52), Roetgen-Simmerath (Linie SB63), Roetgen-Monschau (Linie SB66) Stolberg (Linie X25), Walheim (Linie X35), Herzogenrath (Linie X47), Baesweiler (Linie X51) und Maastricht (Linie 350 der niederländischen Arriva).

Den ÖPNV in der Stadt betreibt die ASEAG (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) mit insgesamt 118 Buslinien (Stand 2023).[92] Die Linie 14 wird gemeinsam mit der belgischen TEC (Transport en Commun), die Linie 44 mit der niederländischen Abteilung der Arriva[93] durchgeführt. Dreh- und Angelpunkte des Aachener Liniennetzes sind der Bushof und der Elisenbrunnen, die von vielen der Aachener Buslinien angefahren werden.

In Aachen gibt es ein gesondertes Nachtbusnetz. Dieses besteht aus zehn Linien (N1 bis N9 und N60), die die bedeutendsten Verkehrsbeziehungen auf gegenüber dem Tagesbetrieb modifiziertem Weg bedienen. Die Nachtlinien verkehren in den Nächten auf Samstage, Sonntage und Feiertage jeweils um 01:30, 02:30 und 03:30 Uhr vom Elisenbrunnen/Bushof. Die Linienführung verläuft dabei sternförmig aus der Stadt heraus.

Seit dem September 2005 wurden zwei Doppelgelenkbusse des Typs Van Hool AGG 300 auf den Linien 5 und 45 zwischen Uniklinik und Driescher Hof bzw. Brand eingesetzt. Im Februar 2008 wurden aufgrund des erfolgreichen Probebetriebes sechs weitere Busse dieses Typs für den Verkehr auf den beiden Linien in Dienst gestellt. Ende 2019 wurden dieser Bustyp bei der ASEAG ausgemustert. Auch beim CHIO Aachen und bei Spielen der Alemannia bietet die ASEAG den Gästen die Möglichkeit, vom Aachener Hauptbahnhof bis zum Sportpark Soers mit dem C-Shuttle, der zumeist mit CapaCity bedient wird, befördert zu werden.[94]

Ausgehend von Überlegungen, die Neubaugebiete von RWTH Aachen, Campus Melaten und Campus West sowie das Universitätsklinikum/Medizinische Fakultät der Hochschule mit dem Zentralcampus am Templergraben und der Innenstadt zu verbinden, wurden der Öffentlichkeit neue Planungen zum Bau einer Stadtbahn vorgestellt. Zudem sollte so die Straßenbahn wieder eingeführt werden. Zu Beginn war für die sogenannte Campusbahn eine Linie vom Universitätsklinikum über Campus Melaten, Campus West, Zentralcampus zum Aachener Bushof, weiter über Bahnhof Rothe Erde und Trierer Platz nach Brand vorgesehen. Im Rahmen des sogenannten Zielkonzepts war eine zweite Linie von Vaals (Grenze) nach Würselen (Kaninsberg) angedacht.[95] Hierzu fand am 10. März 2013 ein Ratsbürgerentscheid statt. Dabei ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von etwa 43 Prozent eine Zweidrittelmehrheit gegen die Campusbahn. Die entsprechenden Planungen wurden danach eingestellt.[96]

Mit den Linien 227, 028 und 158 des Fernbusunternehmens MFB MeinFernbus besitzt Aachen entsprechende Anbindungen nach München, Krefeld, Köln und Berlin.

Seit Dezember 2017 wird eine flexible Buslinie, der NetLiner, im Aachener Süden angeboten,[97] nachdem der NetLiner bereits im Raum Monschau als Rufbus eingeführt wurde.[98] Zudem wird der NetLiner auch im Aachener Norden und im Stadtteil Haaren angeboten.[99]

Seit 2021 gibt es einen Fahrgastbeirat für das Stadtgebiet Aachen.[100]

Straßenanbindung

Autobahnkreuz Aachen (Umbau 2011)

Am Autobahnkreuz Aachen treffen sich die Bundesautobahnen A 4, A 44 und A 544. Die A 4 führt nach Köln sowie über den Grenzübergang Vetschau in die Niederlande, die A 44 nach Düsseldorf sowie nach Belgien. Die A 544 verbindet das Kreuz Aachen mit dem Europaplatz im Osten Aachens. Als Europastraße E 40 ist die A 4 von Köln bis zum Aachener Kreuz und ab dort die A 44 in Richtung Belgien beschildert. Die E 314 führt vom Grenzübergang Vetschau bis zum Autobahnkreuz Aachen. Ferner führen die Bundesstraßen B 1, B 1a, B 57, B 258 und B 264 durch das Stadtgebiet.

Fahrrad

Logo des Radwanderweges Grünroute

Die Stadt Aachen ist ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen. Trotz des sehr hohen Studentenanteils ist der Fahrradverkehr im Vergleich zu anderen studentisch geprägten Städten gering, was mit den starken Steigungen im Innenstadtbereich und der starken Streuung von Universitätsgebäuden über das Stadtgebiet zusammenhängt. Die Stadt Aachen ist an eine Reihe von Radwanderwegen angeschlossen:

Luftfahrt

Tower und Terminal des Maastricht Aachen Airport

Rund 30 km vom Stadtzentrum entfernt liegt in den Niederlanden der internationale Maastricht Aachen Airport, der unter anderem von der Transavia und von Ryanair (von/nach Girona, Valencia und Pisa) im Charterverkehr angeflogen wird. Für kleinere Flugzeuge ist der Flugplatz Aachen-Merzbrück ausgelegt. Die Flughäfen Köln/Bonn (90 km) und Düsseldorf (90 km) können vom Aachener Hauptbahnhof mit der Linie RE 1 sowie mit vereinzelten nächtlichen Fahrten der Linien RE 4 und S 13 erreicht werden. Aufgrund der Zuganbindung wurden auch die bis dahin bestehenden regelmäßigen Busverbindungen (Airport-Aixpress) zum 31. Oktober 2004 eingestellt. Außerdem gibt es noch den belgischen Flughafen Lüttich in etwa 50 km Entfernung.

Trinkwasserversorgung

Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von der STAWAG (Stadtwerke Aachen AG) übernommen. Das Trinkwasser für Aachen wird zu etwa einem Viertel aus Grundwasser gewonnen, der Rest stammt aus dem Oberflächenwasser mehrerer Talsperren und wird von der Tochtergesellschaft WAG Nordeifel bezogen.

Die vier Grundwasserwerke Eicher Stollen Welt-Icon, Brandenburg, Schmithof Welt-Icon und Reichswald versorgen überwiegend die Aachener Innenstadt, die umliegenden Ortsteile erhalten ihr Wasser aus der Dreilägerbachtalsperre, der Kalltalsperre, dem Obersee der Rurtalsperre sowie der Wehebachtalsperre. Für dessen Aufbereitung sind die Wasserwerken Roetgen Welt-Icon und Wehebachtalsperre Welt-Icon zuständig.[101]

Die Aufbereitungsanlage Roetgen arbeitet mit Ultrafiltration. Membranen mit einer Porengröße von 0,00002 mm filtern Eisen, Mangan und Mikroorganismen aus dem Rohwasser heraus. Die Aufbereitungskapazität liegt bei 6.000 m³/h. In der Anlage Wehebachtalsperre wird mit einer zweistufigen Schnellfiltration gearbeitet. Hier können stündlich 3.000 m³ Rohwasser aufbereitet werden.[102]

Bedingt durch die unterschiedliche Herkunft des Wassers gibt es im Stadtgebiet auch zwei verschiedene Bereiche der Wasserhärte: das Grundwasser ist dem Härtebereich „mittel“ zuzuordnen, das Talsperrenwasser ist „weich“.

Nach der Aufbereitung gelangt das Trinkwasser in das 1.400 km lange Leitungsnetz. Hier sind sechs Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von ca. 46.000 m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen.[101]

Der Brutto-Verbrauchspreis liegt 2021 bei 2,12 Euro je Kubikmeter.[103]

Medien

Printmedien

Aachener Zeitungsverlag

Die beiden Tageszeitungen Aachener Nachrichten (die erste deutsche Nachkriegszeitung) und Aachener Zeitung (bis März 1996 Aachener Volkszeitung) erschienen beide im Zeitungsverlag Aachen. Bis 1975 erschien noch die Aachener Zeitung/NRZ mit einem Lokalteil für Aachen-Stadt und -Land. Nachdem bereits seit längerem die Redaktionen aus wirtschaftlichen Gründen größtenteils zusammengelegt worden waren, verkündete im September 2022 der Verlag, dass Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten zu Beginn des Jahres 2023 zu einem Blatt unter dem Namen Aachener Zeitung verschmolzen werden.[104] Ende März war dieser Prozess abgeschlossen, und die Aachener Nachrichten stellten ihr Erscheinen ein.

Außerdem erscheinen in Aachen mehrere monatliche, kostenlose Stadtmagazine: Bad Aachen, Klenkes, moviebeta sowie das zweimonatlich, ebenfalls kostenlos erscheinende Familien- und Kindermagazin King Kalli. Darüber hinaus gab es zwei Anzeigenwochenblätter, die ebenfalls zum Aachener Zeitungsverlag gehörten: Super Mittwoch (früher Aachener Woche) und Super Sonntag, die, nachdem der Super Mittwoch bereits einige Jahre zuvor eingestellt worden war, im Zuge der Zusammenlegung 2022/23 nur noch einmal pro Woche als Zeitung am Sonntag erscheint.

Nachrichtenagentur

Gründungshaus der Nachrichtenagentur Reuters

Die international renommierte Nachrichtenagentur Reuters mit dem späteren Hauptsitz in London wurde 1850 von Paul Julius Reuter in Aachen gegründet (seit 17. April 2008 Thomson Reuters, New York).

Außerdem war nach dem Zweiten Weltkrieg die erste deutsche Journalistenschule in Aachen beheimatet.

Der Verlag Meyer & Meyer, der vornehmlich Sport-Sachbücher herausgibt, hat seinen Sitz in Aachen.

Rundfunk und Fernsehen

Aachen ist Sitz eines Studios des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Hier werden die auf WDR 2 wochentags stündlich ausgestrahlten Kurznachrichten für die Region Aachen produziert, ebenso wie das WDR-Fernsehmagazin Lokalzeit aus Aachen, das von Sonja Fuhrmann, Mareike Bokern und Ralf Raspe moderiert wird. Raspe beendete seine Moderatorentätigkeit bei der Lokalzeit am 21. August 2020. Mit center.tv gab es seit dem 5. Mai 2009 einen lokalen Fernsehsender für Aachen und die Region, der sowohl im regionalen Kabelfernsehnetz von Unitymedia (Kanal S18) analog sowie digital (DVB-C), als auch als Live-Stream im Internet weltweit empfangen werden konnte.[105] Der Betrieb wurde am 1. April 2014 eingestellt. Der TV-Lernsender nrwision bündelt in seiner Mediathek Fernsehsendungen über Aachen bzw. von Fernsehmachern aus Aachen.[106]

In Aachen sendeten zwei Lokalradios. Zum einen Radio Aachen (100,1 MHz) mit Sitz in der zentrumsnahen Bahnhofstraße, und zum anderen Antenne AC mit Sitz im benachbarten Würselen-Broichweiden. Beide Sender hatten sich erfolglos vom Mantelprogramm Radio NRW getrennt, übernahmen aber wieder das Programm von Radio NRW. Dass eine verhältnismäßig kleine Stadt wie Aachen zwei lokale Radiosender betreibt, liegt an der ursprünglichen Struktur des Lokalfunksystems in NRW, das für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt eine eigene Station vorsah: Die Frequenz UKW 100,1 (Sender Mulleklenkes) war dabei für die Stadt Aachen gedacht, die Frequenz 107,8 (Sender Aachen-Stolberg) für den Kreis Aachen.

Darüber hinaus sendet seit dem 3. Mai 2006 das Hochschulradio Aachen (Slogan: „Wir sind die Anderen“) auf der Frequenz 99,1 MHz mit Sendestandort Rütscher Straße auf einem Hochhaus. Im Kabelnetz ist der Sender auf 95,35 MHz zu hören. Das Hochschulradio erhielt am 24. März 2006 eine Lizenz von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen und sendet etwa vier Stunden täglich ein moderiertes Live-Programm. Zu den übrigen Zeiten wird Musik aus dem Computer abgespielt. Die musikalische Auswahl ist ganz wesentlich von unkommerziellem Stil mit einem Schwerpunkt bei elektronischer Musik. Der Sender wird aus einem Beitrag von 0,50 Euro finanziert, die jeder Student der RWTH mit der Rückmeldung bezahlen muss. Seit dem 4. Oktober 2010 sendet Antenne AC und ist damit der Nachfolger von 107.8 Antenne AC und Radio Aachen.

Während der 5. Jahreszeit, vom 7. Januar bis Aschermittwoch, sendete bis 2003 Radio Alaaf (97,7 MHz) 24 Stunden Öcher Karnevalshits in Zusammenarbeit mit Radio Aachen und Betreiber Gottfried Kern. 2009 wurde der Sendebetrieb via Internet mit Sitz in Würselen-Broichweiden wieder aufgenommen.

Aufgrund der Grenznähe ist außerdem eine Vielzahl belgischer und niederländischer Sender zu empfangen, darunter auch deutschsprachige Privatradios aus Ostbelgien. So u. a. das in der Region sehr beliebte 100’5 Das Hitradio und Fantasy Dance FM 96.7, das jedoch am 26. Februar 2020 eingestellt wurde.

Öffentliche Einrichtungen

Industrie- und Handelskammer Aachen

Aachen ist Sitz folgender Institutionen und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Medizinische Versorgung

Universitätsklinikum Aachen

Das größte Krankenhaus in Aachen ist das Universitätsklinikum Aachen am westlichen Stadtrand. Es ist das größte zusammenhängende Krankenhausgebäude Europas. Sein Bau wurde 1971 begonnen, 1985 wurde es eingeweiht. Wegen der Kombination von Lehre, Forschung und Krankenversorgung unter einem Dach ist es eines der größten Krankenhausgebäude überhaupt. Die Ästhetik seiner außergewöhnlichen Architektur herausragender Aufzugsschächte und extern wie intern unverkleidet verlaufender Lüftungsröhren ist nicht unumstritten, wird jedoch immer wieder mit dem Centre Georges-Pompidou verglichen und führte dazu, dass das Gebäude als „bedeutendstes Zeugnis der High-Tech-Architektur in Deutschland“ unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Zu den weiteren Krankenhäusern in Aachen zählen

Bildung und Forschung

Hauptgebäude der RWTH Aachen

Technische Hochschule

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), die 1870 unter dem Namen Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen gegründet wurde, ist eine der größten und traditionsreichsten Technischen Hochschulen Europas. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Fächern und der Medizin werden auch mehrere Sprachen, diverse Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Architektur angeboten. Darüber hinaus veranstaltet das Bürgerforum RWTHextern regelmäßig Vorträge für interessierte Bürger, um Ergebnisse und Entwicklungen aus Forschung und Lehre nach außen zu tragen.

Fachhochschule

Hauptgebäude der FH Aachen

Die zweitgrößte Aachener Hochschule ist die 1971 gegründete FH Aachen mit den Standorten Aachen und Jülich. Die Fachhochschule verfügt über zahlreiche auch internationale Studiengänge in vielen naturwissenschaftlich-technischen Fächern sowie in den Wirtschaftswissenschaften und in Design.

Hochschule für Musik und Tanz Köln

Aachen ist auch Standort einer Abteilung der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Die Abteilung Aachen, das ehemalige Grenzlandkonservatorium Aachen, zeichnet sich neben ihrer qualifizierten Lehrtätigkeit insbesondere durch eine intensive Zusammenarbeit mit der städtischen Oper und dem Sinfonieorchester der Stadt Aachen aus, die durch einen Kooperationsvertrag seit 1993 fest geregelt ist. So finden hier von Fall zu Fall beispielsweise gemeinsame Opernproduktionen, aber auch spezielle künstlerisch-musikalische Projektarbeiten statt. Ebenso bietet das Theater Aachen den Musikstudentinnen und Musikstudenten die Gelegenheit, berufsbezogene Praktika in ihren Abteilungen zu absolvieren.

Theaterschule Aachen für Schauspiel, Regie und Musical

Theaterschule in der Barockfabrik

Die Theaterschule Aachen ist eine BAföG-berechtigte anerkannte Berufsfachschule. Auch sie profitierte in den vergangenen Jahren von der Regelung des Kooperationsvertrages der Hochschule für Musik und Tanz Köln, innerhalb des Theaters Aachen berufsbezogene Praktika in seinen Abteilungen zu absolvieren. Sie hat ihren Sitz in den Räumen der Barockfabrik.

Katholische Hochschule

Katholische Hochschule

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW, bis 2008 KFH NW) wurde 1971 (als Katholische Fachhochschule NW) gegründet, indem mehrere Höhere Fachschulen für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Heilpädagogik und ein Institut für Religionspädagogik zu einer Fachhochschule zusammengefasst wurden. Die Hochschule nimmt im bundesdeutschen Vergleich des Studiums der Sozialen Arbeit im Hochschulranking CHE regelmäßig Spitzenplätze ein. Neben Aachen befinden sich weitere Abteilungen dieser Hochschule in Köln, Münster und Paderborn. Damit ist die KatHO NRW die größte deutsche, staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft.

Die Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius geht zurück auf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St. Gregorius, die 2000 in eine Hochschule umgewandelt wurde und im Wintersemester 2005/2006 noch 22 Studenten hatte – zum 31. März 2007 wurde sie jedoch geschlossen. Träger dieser Hochschule waren das Erzbistum Köln sowie die Bistümer Aachen, Essen und Trier.[110]

Die Schwestern vom armen Kinde Jesus gründeten im September 1967 die Fachschule Clara Fey (Clara-Fey-Schule) für Heimerziehung. 1970 wurde sie in eine Fachschule für Sozialpädagogik umgewandelt und in dieser Form 22 Jahre von Schwester Leonie geleitet. 1991 wurde die Schule dem Bistum Aachen als neuem Träger unterstellt. Unter dem neuen Schulleiter, Nottebaum, wurde zusätzlich Elementarerziehung als neuer Ausbildungszweig angeboten. 2001 kam der Bildungsgang Einjährige Berufsfachschule hinzu. 2002 wurde das Ausbildungsangebot um die Höhere Berufsfachschule im Gesundheits- und Sozialwesen erweitert. Die Schule ist von anfangs acht auf nunmehr 240 Schüler angewachsen. Ende 2004 gab das Bistum Aachen die Schließung der Schule im Jahre 2007/2008 bekannt. Damit endet die 40-jährige Geschichte der Clara-Fey-Schule.

Weitere Einrichtungen

Aachener Schauspielschule

Weitere Bildungseinrichtungen sind:

Treffpunkt der Wissenschaft

Mit dem Thema Energie Leben – Genug LebensEnergie für alle? gehörte Aachen zu den zehn deutschen Städten zum Treffpunkt der Wissenschaft im Wissenschaftsjahr 2009.

Militär

Aachen hat seit 1802 eine Geschichte als Garnisonsstandort. Von 1802 bis 1902 bestand im Bereich Kasernenstraße/Marienthaler Straße die Marienthalerkaserne, die in den Bauten des dortigen säkularisierten Karmeliterklosters eingerichtet worden war. Sie war Standort des II. Bataillon des 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53, das Ende des 19. Jh. in die rote und Gelbe Kaserne verlegt wurde. 1881 war die Gelbe Kaserne gebaut worden,[111] dann folgte als schlichter Zweckbau die Rote Kaserne.[112] Truppen der Preußischen Armee, der französischen Armee, der Wehrmacht und der belgischen Armee waren hier stationiert.

Seit dem Abzug französischer Truppen nach dem Ersten Weltkrieg war das Rheinland vertragsgemäß als Pufferzone demilitarisiert. Nach einem Beistandspakt zwischen Frankreich und der Sowjetunion 1935 nutzte die nationalsozialistische Führung diese Situation politisch, um im Jahr 1936 wieder deutsche Truppen im Rheinland zu stationieren. Mit der Verlegung eines ersten Bataillons wurde Aachen wieder zu Garnisonsstadt. Bald darauf begann der massive Ausbau der Westwall-Befestigungen in der Nähe der Stadt.

Belgisches Militär in Aachen 1945–1992

Das Belgische Militär unterhielt nach dem Zweiten Weltkrieg in Aachen folgende Standorte:[113][114]

  • Camp Pirotte
  • Camp Gabrielle Petit („Camp Hitfeld“)
  • Camp NAMEN (Teil der heutigen Theodor-Körner-Kaserne)
  • Camp Steenstrate (Teil der heutigen Theodor-Körner-Kaserne)
  • Camp RONSELE (die ehemalige Gallwitz- und heutige Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne)
  • Camp Tabora (die heutige Lützow-Kaserne)

Bundeswehr

Aachen ist Standort dreier Kasernen der Bundeswehr: der Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne, der Lützow-Kaserne und der Theodor-Körner-Kaserne. Sie sind drei von vier Kasernen der Technischen Schule des Heeres. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr soll, gemäß dem Stationierungskonzept 2011, die Zahl der Dienstposten am Standort Aachen von 950 auf 800 sinken.[115]

Für die in Aachen existierenden Kasernen ist auf einem Gelände zwischen Brand und Stolberg (Brander Heide) ein Standortübungsplatz der Bundeswehr mit 224,9 ha Größe[116] vorgehalten.[117] Primär dient er der Technischen Schule des Heeres (TSH). Ehemalige Standortschießanlagen der Aachener Kasernen sind zwischenzeitlich außer Betrieb.

Sehenswürdigkeiten

Aachener Dom

Aachener Dom (vom Katschhof aus gesehen)

Der ursprünglich als Pfalzkapelle Karls des Großen errichtete Aachener Dom ist das Wahrzeichen der Stadt Aachen. Der Kuppelbau wurde etwa im Jahr 800 vollendet und war rund 400 Jahre der größte freischwebende Kuppelbau nördlich der Alpen. Architektonisches Vorbild war die Basilika San Vitale in Ravenna, die 526 unter Erzbischof Ecclesius noch unter gotischer Herrschaft begonnen und 547 unter Bischof Maximian unter byzantinischer Herrschaft vollendet wurde. Der Marmorthron Karls des Großen steht noch heute im Obergeschoss des Aachener Oktogons, 30 deutsche Könige wurden in der Zeit zwischen 936 und 1531 auf ihm gekrönt.

Als ein Meisterwerk gotischer Baukunst gilt der Anbau der monumentalen Chorhalle aus dem Jahr 1414, deren Fenster mit einer Höhe von 27 Metern die höchsten dieser Bauepoche darstellen und mit ihren über 1000 Quadratmetern Glasfläche dem Bau den Spitznamen Glashaus von Aachen einbrachten. Im Zentrum des Chorpolygons steht der goldene Karlsschrein aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen, hinter dem Altar der berühmte Marienschrein. Er wurde 1239 vollendet und beinhaltet die vier Aachener Heiligtümer, die seit 1349 alle sieben Jahre zur Aachener Heiligtumsfahrt den Pilgern aus aller Welt gezeigt werden.

Hauptsächlich aus der Zeit der Hochgotik stammen die zahlreichen Kapellen, die im Laufe der Jahrhunderte angefügt wurden.

Die Schatzkammer des Aachener Doms birgt den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Neben dem Lotharkreuz (um 1000) und der silbernen, teils vergoldeten Karlsbüste (etwa 1349) wird hier der Marmorsarkophag ausgestellt, in dem Karl der Große 814 vermutlich bestattet wurde.

Das Ensemble aus Dom und Domschatz wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Aachener Rathaus

Aachener Rathaus (vom Katschhof aus gesehen)

Auf den Grundmauern der Palastaula der karolingischen Kaiserpfalz wurde im 14. Jahrhundert von der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeister Gerhard Chorus das gotische Rathaus erbaut. Nur der Granusturm zeugt von der ursprünglichen Bebauung aus der Zeit Karls des Großen.

Im ersten Stockwerk befindet sich der Krönungsfestsaal. Fünf Fresken des Aachener Künstlers Alfred Rethel schmücken die Wände, sie zeigen legendäre Szenen aus dem Leben Karls des Großen. Weiterhin sind Kopien der Reichskleinodien (Reichsapfel, Reichskrone, Schwerter) und des Reichsevangeliars, einer Handschrift aus der Schule Karls des Großen, zu sehen.

Im Erdgeschoss zeugen reich ausgestattete Räume vom Glanz der freien Reichsstadt im 17. und 18. Jahrhundert, als das Rathaus zum barocken Stadtschloss umgebaut wurde.

An das Rathaus angelehnt sind kleinere Anbauten, die heute gemeinsam die Gaststätte Zum Postwagen bilden.

Im Zuge der Route Charlemagne wurden in den Jahren 2008 und 2009 fast alle Räumlichkeiten des Rathauses – wie etwa der Weiße Saal, der Ratssitzungssaal, der Krönungssaal, das Werkmeistergericht, der Friedenssaal und die Werkmeisterküche – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine neue Dauerausstellung und der audiovisuelle Guide Aixplorer bieten die Möglichkeit, das Haus in seiner historischen Bedeutung zu erkunden.[118]

Mittelalterliche Stadtbefestigung

Ponttor

Von der aus zwei Mauerringen und zahlreichen Türmen bestehenden Stadtbefestigung zeugen noch heute zahlreiche Überbleibsel. Von den ehemals 11 mächtigen Stadttoren sind zwei erhalten geblieben:

Das Ponttor am Ende der Pontstraße ist eine der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Doppeltoranlagen des Rheinlands. Gebaut wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Teil des äußeren Mauerrings.

Aus dem Jahr 1257 stammt das am Ende der Franzstraße stehende Marschiertor, es gehört zu den größten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas. In früher Zeit mit seinen Räumlichkeiten als Hauptwaffenplatz genutzt, wurde das Marschiertor im Laufe der Jahrhunderte für die verschiedensten Zwecke in Anspruch genommen: Zeitweise als Rumpelkammer, zwischendurch als Obdachlosenheim, später als Jugendherberge und schließlich auch als Heim der Hitlerjugend. Heute ist das große Stadttor in der Obhut der Stadtgarde Oecher Penn und wurde in den 1960er Jahren aufwändig restauriert.

Weitere erhaltene Bauwerke der alten Stadtbefestigung sind die Marienburg an der Ludwigsallee, der Lange Turm an der Turmstraße, der Lavenstein am Boxgraben, das Pfaffentürmchen in Nähe des Westparks, der Adalbertsturm am Kaiserplatz sowie Reste der Barbarossamauer an mehreren Stellen entlang des Grabenrings.

Kirchengebäude

St. Adalbert

Nach dem Dom ist die 1005 geweihte Propsteikirche St. Adalbert die zweitälteste Kirche der Stadt. Die auf eine Gründung des 9. Jahrhunderts zurückgehende ehemalige Klosterkirche St. Kornelius im Stadtteil Kornelimünster wurde nach einem Brand im 14. Jahrhundert in mehreren Bauetappen zu der heutigen fünfschiffigen Basilika ausgebaut. Die neben dem Dom stehende Kirche St. Foillan wurde 1480 an der Stelle eines aus dem 12. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaus errichtet. Nach dem Stadtbrand von 1656 wurde die Kirche St. Peter 1717 im Barockstil neu errichtet. Im 18. Jahrhundert wurden auch die Burtscheider Kirchen St. Johann und St. Michael als Barockkirchen neu erbaut. Das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Frankenberger Viertel erhielt mit der Dreifaltigkeitskirche 1899 eine evangelische und mit der Herz-Jesu-Kirche 1910 eine katholische Kirche. Die 1930 erbaute Kirche St. Fronleichnam war der erste moderne Kirchenbau in Aachen. Als bislang jüngster katholischer Kirchenneubau in Aachen wurde 1979–1981 die Marienkirche an der Stelle eines neogotischen Vorgängerbaus errichtet, die jüngste evangelische Kirche ist die 2018 eingeweihte Genezareth-Kirche an der Vaalser Straße.

Grashaus

Grashaus

Am Fischmarkt steht das sogenannte Grashaus, dessen Fassade vom ältesten Rathaus der Stadt stammt und auf das Jahr 1267 datiert wird, aber vermutlich auf noch älteren Grundmauern steht. Es diente nach dem Bau des neuen Rathauses (Fertigstellung 1349) erst als Gerichtsstätte, später aber auch als Gefängnis und Richtplatz. 1886 erhielt das Gebäude seine heutige Gestalt mit den drei Spitzbogenfenstern und wurde zum Stadtarchiv umgebaut. In den sieben spitzbogigen Figurennischen finden sich die Standbilder der sechs Königswähler, die im Jahre 1273 Rudolf I. von Habsburg (dieser ist die siebente Figur in der Mitte) zum König wählten. Lange Zeit hat man geglaubt, dass es sich bei den Statuen um sieben Kurfürsten handelte, doch diese sind 1298 erstmals vollständig zusammengetreten, um Albrecht I. von Österreich zum König zu wählen. Die Statuen sind lediglich Kopien, die 1882 im Rahmen einer umfassenden Restaurierung des Figurenfrieses nach Plänen des Aachener Baumeisters Robert Ferdinand Cremer ersetzt wurden. Nur eine einzige originale Figur ist noch erhalten, die anderen gelten als verschollen. Bis 2011 war im Grashaus das Stadtarchiv Aachen untergebracht. Im Rahmen des Projekts Route Charlemagne repräsentiert das Grashaus inzwischen das Thema Europa und beherbergt unter anderem ein Europäisches Klassenzimmer.

Haus Löwenstein

Haus Löwenstein

Das Haus Löwenstein am Markt wurde etwa zur gleichen Zeit errichtet wie das Aachener Rathaus und vermutlich 1345 fertiggestellt. Es ist neben Dom und Rathaus eines der wenigen gotischen Bauwerke, die den großen Stadtbrand von 1656 überstanden.

Die ursprüngliche Nutzung des Hauses ist unbekannt. Die noch erhaltenen staufischen Kellergewölbe, die aus dem gleichen Stein und im gleichen Stil angefertigt wurden, wie im wenige Jahrzehnte älteren Haus Brüssel direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite der Pontstraße, deuten darauf hin, dass es sich um eine Gaststätte oder ein Weinhaus gehandelt haben könnte. Später diente es wohlhabenden Aachener Bürgern als Wohnhaus.

Eine Besonderheit des heute von der Stadt genutzten Hauses Löwenstein ist die Figur des heiligen Nepomuks in der Nische unterhalb des Ecktürmchens. Sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker Johannes Nepomuk.

Heute wird das Haus Löwenstein unter anderem durch das Zentrale Karnevalsarchiv und -Museum des Ausschusses Aachener Karneval genutzt.

Elisenbrunnen

Elisenbrunnen bei Nacht

Am Friedrich-Wilhelm-Platz finden sich die Wandelhallen des Elisenbrunnens. Der klassizistische Bau des Landesbauinspektors Johann Peter Cremer und des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel wurde 1827 fertiggestellt und ist neben Rathaus und Dom eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg vollständig am 14. Juli 1943 zerstört, wurde er 1953 originalgetreu wieder aufgebaut. Die alten, ursprünglichen Säulen sollen lange Zeit am Lousberg gelagert haben und zieren heute das Außengelände der Carolus Thermen.

Der Elisenbrunnen besteht aus einer offenen Wandelhalle mit Säulenvorbau und jeweils einem Pavillon links und rechts mit mehreren Räumlichkeiten. Aus zwei Trinkbrunnen fließt das warme, stark schwefelhaltige Thermalwasser der Kaiserquelle (52 °C). Bis 1938 wurde das Thermalwasser im Untergeschoss der Kuppelhalle in einem Trinkraum ausgeschenkt. An die Prominenten, die als Kurgäste das Wasser der Kaiserquelle tranken, erinnern 1883 angebrachte, steinerne Tafeln in der Halle. Darunter sind unter anderem Peter der Große, Friedrich der Große, Giacomo Casanova und Georg Friedrich Händel.

Weitere sehenswerte Bauwerke

Couven-Pavillon in Burtscheid

In Burtscheid stehen drei wichtige Bauwerke des Aachener Baumeisters Johann Joseph Couven nah beieinander: die Kirchen St. Johann-Baptist und St. Michael oberhalb des Burtscheider Kurparks und das Gartenhaus Nuellens direkt im Burtscheider Kurpark. Der Pavillon wurde erst 1961 dort aufgebaut. Ursprünglich stand dieses 1740 erbaute Bauwerk im Garten des Hotel Nuellens, dann ab 1927 am Seilgraben Nr. 34 als Teil des damaligen ersten Couven-Museums im Haus Fey, das während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Nach Beseitigung der Ruine wurde der Pavillon abgebaut und bis zu seinem Wiederaufbau an heutiger Stelle in den Bauhöfen der Stadt gelagert. In der Jakobstraße steht das Haus zum Horn sowie das Haus Zum güldenen Verken, das das ehemalige Marianneninstitut beherbergte; beide Gebäude sind denkmalgeschützte Wohnhäuser. Aachens höchste Kirche ist mit 87 Metern die katholische Kirche St. Jakob am Jakobsplatz. Mit dem Bau dieser Kirche wurde 1881 begonnen. 1886 wurde die Kirche, die zum Teil aus Steinen der alten Stadtmauer errichtet wurde, vollendet und geweiht. Ihr Turm wurde erst nach dem Abriss der alten Jakobskirche fertiggestellt. Am Umgang des Turmes in etwa 80 Metern Höhe befinden sich die sogenannten Hubertusleuchten. Am Hubertusfest (3. November) sowie an Weihnachten und Ostern sieht man den bunten Lichterkranz über die ganze Stadt aufleuchten.

Weitere denkmalgeschützte Bauwerke in Aachen sind unter anderem das Haus Monheim, der Granusturm, das Haus Goldene Rose, der Domkeller, das Burghaus Classen, das Alte Kurhaus, das Büchelpalais und das Haus Rote Burg.

Brunnen und Denkmäler

Karlsbrunnen auf dem Marktplatz
Aachen Klenkes-Denkmal

Vor dem Rathaus befindet sich der Karlsbrunnen, der Karl den Großen mit Reichsapfel und Zepter zeigt. Er ist das älteste noch in Funktion befindliche Brunnendenkmal der Stadt. Die Brunnenschale wurde im Jahr 1620 in Aachen gegossen, die barocke Steinfassung (1735) und die bronzenen Fische (1738) wurden später vom Aachener Stadtbaumeister Johann Joseph Couven angefügt. Beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 wurde die Karlsstatue als Kriegsbeute nach Paris verschleppt, konnte aber durch erfolgreiche Verhandlungen des amtierenden Aachener Maire Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem im Jahr 1804 zurück erlangt und ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.

Die Brunnenschale, von den Aachenern Eäzekomp (zu hochdeutsch: Erbsenschüssel) genannt, überlebte als eines von wenigen Brunnendenkmälern der Stadt den Zweiten Weltkrieg. Nachdem alle Bronzefiguren zwecks Munitionsherstellung eingeschmolzen wurden, wurde die Schale auf dem Gelände des Reitturniers in der Aachener Soers vergraben. Die Originalstatue Karls des Großen wurde in einer mit Sand befüllten Kiste im Gewölbe des Rathauses versteckt. In den frühen 1950er Jahren kehrten beide Elemente unbeschadet an ihren Platz zurück, wobei die Statue seither nicht mehr auf das Rathaus blickt, sondern ihm den Rücken zuwendet. Später jedoch wurde die Karlsstatue durch eine Kopie ersetzt. Das Original ist heute im Krönungssaal des Rathauses zu besichtigen.

In der Krämerstraße steht der Puppenbrunnen des Aachener Bildhauers Bonifatius Stirnberg aus dem Jahr 1975. Die mit Gelenken ausgestatteten Bronzefiguren laden besonders Kinder zum Spielen ein. Die Figuren symbolisieren typische Figuren des Aachener Lebens: Domherr, Marktfrau, Professor, Reitersmann, Harlekin und Modepuppe.

Der Kreislauf des Geldes liegt an der Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße und wurde 1977 vom Bildhauer Professor Karl-Henning Seemann geschaffen. Die sechs Bronzefiguren am Brunnenrand zeigen den Umgang mit Geld, die Kreiselbewegung des Wassers steht für den beständigen Fluss des Geldes.

Am Holzgraben befindet sich das von Bildhauer Hubert Löneke 1970 geschaffene Klenkes-Denkmal. Der Begriff Klenkes steht für den hochgereckten kleinen Finger, der bei den Aachenern besonders früher, aber auch heute noch als Erkennungszeichen in aller Welt gilt. Er geht auf die damals blühende Nadelindustrie zurück, bei der der kleine Finger bei der Endkontrolle dazu genutzt wurde, schadhafte Nadeln mit dem kleinen Finger uuszeklenke, also auszuklinken.

Ebenfalls von Hubert Löneke stammt der Türelüre-Lißje-Brunnen von 1967. Er steht an der Ecke Rennbahn/Klappergasse und stellt ein altes Aachener Kinderlied dar, wonach eine Gruppe von drei Jungen ein Mädchen daran hindert, eine Toilette aufzusuchen, worauf schließlich ein kleines Bächlein durch die Klappergasse fließt.

Zwischen Elisenbrunnen und Markt befindet sich am Büchel der Bahkauvbrunnen, ein Denkmal einer Sagengestalt, die früher durch die Aachener Bäche gezogen ist und der Sage nach betrunkenen heimkehrenden Ehemännern auf den Rücken sprang.

Es finden sich zahlreiche weitere sehenswerte Brunnen und Denkmäler im gesamten Stadtgebiet, so z. B. der Hühnerdieb auf dem Hühnermarkt, der Wehrhafte Schmied an der Jakobstraße, das Fischpüddelchen am Fischmarkt und Hotmannspief an der Alexanderstraße. Insbesondere nachts unter Beleuchtung ist die hohe Fontäne des großen Brunnens am Europaplatz besonders auffällig.

Parkanlagen

Obelisk auf dem Lousberg
Hangeweiher im Kaiser-Friedrich-Park

Der Elisengarten ist wegen seiner Lage direkt hinter der Trink- und Wandelhalle des Elisenbrunnens erwähnenswert. Er ist der einzige Park innerhalb des Alleenrings und wurde 2009 umgestaltet.[119] Nachdem man bei den Vorarbeiten auf archäologisch interessante Funde aus Römerzeit und Mittelalter gestoßen ist, hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, dort Ausgrabungen stattfinden zu lassen,[120] handelt es sich doch um die einzige Fläche der Innenstadt, die in der Neuzeit nie bebaut wurde. Neben dem Elisengarten existieren in der stark bebauten Innenstadt von Aachen nur vereinzelt größere Grünflächen, wie der Lindenplatz und der Sandkaulpark.

Der Kurpark Monheimsallee liegt im Nordosten der Stadt hinter dem neuen Kurhaus, Quellenhof und Eurogress. Auf dem großzügig angelegten Gelände befindet sich reichlich Raum für sportliche Aktivitäten, ein Grillplatz, die Carolus Thermen mit Biergarten, die ehemalige Station der Wetterwarte Aachen und ein kleiner Weinberg mit exakt 99 Weinstöcken. Direkt an den Kurpark grenzt der Farwickpark.

Das zweite Kurzentrum der Stadt ist der Kurpark Burtscheid mit den Kurparkterrassen und Thermalbadehäusern im Zentrum von Burtscheid. Vom Stadtteil Burtscheid aus (nahe dem Burtscheider Kurpark) führt außerdem der Grüngürtel Gillesbachtal bis zum Aachener Wald.

Im Herzen des Frankenberger Viertels mit seiner teilweise erhaltenen alten Architektur befindet sich der Frankenberger Park mit der Burg Frankenberg. Nicht weit davon entfernt ist der 1966 eröffnete Kennedypark mit den Säulen der ehemaligen Gelben Kaserne sowie der Skateranlage und einer Bühne zu finden.[121]

Der Park auf dem Lousberg wurde bereits 1807 von der Aachener Bürgerschaft angelegt und ist damit die älteste von Bürgern errichtete Parkanlage Europas. Heute finden sich noch Reste der ursprünglichen Parkbebauung wie der Kerstensche Pavillon, der während der französischen Besatzung im Jahr 1807 errichtete Obelisk und die verbliebenen Säulen der Belvedere. Aus dem Jahr 1956 stammt der 48 Meter hohe Wasserturm Belvedere. Bis März 2011 wurde die obere Etage als Gastronomiefläche genutzt.[122]

Im Westen der Stadt befindet sich der Westpark, er wurde 1882 von dem Textilfabrikanten Emil Lochner angelegt. Damals befand sich dort ein Zoo mit 50 Riesenschlangen, von dem heute allerdings nur ein Weiher geblieben ist.

Im Drimborner Wäldchen befindet sich der Aachener Tierpark Euregiozoo. Auf 8,9 Hektar Fläche beherbergt er über 1200 Tiere in 210 Arten und einen zwei Hektar großen See.

Der Kaiser-Friedrich-Park rund um den Hangeweiher liegt im Süden der Stadt. Im Park gibt es einen Bootsverleih, ein Ausflugslokal und einen Spielplatz; direkt angrenzend befinden sich das Schwimm- und Freiluftbad Hangeweiher, eine Tennisplatzanlage, der Park des alten Klinikums und die Volkssternwarte.

Zahlreiche weitere kleine Parks (so z. B. der Von-Halfern-Park und der Ferberpark Burtscheid) finden sich außerhalb des Zentrums, außerdem erwähnenswert sind das Naherholungsgebiet Aachener Wald mit dem Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande sowie die Stauanlage Diepenbenden und der Stauweiher Kupferbach.

Kultur

Museen

Couven-Museum
Ludwig Forum für Internationale Kunst

Centre Charlemagne

Das Heimat- und Geschichtsmuseum der Stadt Aachen, ehemals in der Burg Frankenberg, ist seit 2014 in dem damals neu eröffneten Centre Charlemagne am Katschhof untergebracht. Die Dauerausstellung führt durch verschiedene Epochen der Aachener Geschichte von Frühzeit und römischer Antike über die karolingische Zeit, bis in die Gegenwart. Daneben werden einem eigenen Bereich zweimal jährlich wechselnd temporären Ausstellungen zu einem Schwerpunktthema mit Bezug auf die Aachener Geschichte gezeigt.

Das Centre Charlemagne dient auch als zentrale Ausgangs- und Anlaufstelle für die 2008 eingerichtete Route Charlemagne, ein museales und pädagogisches Projekt, das die Wirkungsgeschichte Karls des Großen und die Stadtentwicklung Aachens in ihren europäischen Bezügen darstellt. Dom (Thema Religion), Rathaus (Macht), Grashaus (Europa), Couven- und Zeitungsmuseum (Lebenskultur und Medien) sowie der Elisenbrunnen (Badekultur) und das SuperC der RWTH Aachen (Wissenschaft) sind als Stationen ebenso in die Route Charlemagne integriert wie das Kulturfestival across the borders.[123]

Aachener Domschatzkammer

Die Aachener Domschatzkammer präsentiert den Kirchenschatz des Aachener Doms, eine der bedeutendsten Sammlungen kirchlicher Kulturschätze der Welt. Das Museum in der Trägerschaft des Aachener Domkapitels befindet sich in der historischen Innenstadt von Aachen in am Kreuzgang des Domes gelegenen Räumlichkeiten. Gezeigt werden Werke aus spätantiker, byzantinischer, karolingischer, ottonischer, staufischer und gotischer Zeit.

Couven-Museum

Das Couven-Museum im Haus Monheim am Hühnermarkt beinhaltet eine bemerkenswerte Möbelsammlung aus Rokoko, Aachen-Lütticher Stil, frühem Klassizismus, napoleonischem Empirestil und Biedermeier. Das Haus selbst wurde 1663 erbaut und im Jahr 1786 im Auftrag des Apothekers und Aachener Bürgermeisters Andreas Monheim von Jakob Couven, dem Sohn des berühmten Baumeisters Johann Joseph Couven, im Rokokostil umgebaut.

Internationales Zeitungsmuseum

Im Großen Haus von Aachen in der Pontstraße, einem der wenigen erhaltenen Aachener Bürgerhäuser aus gotischer Zeit, residiert das Internationale Zeitungsmuseum. Es befasst sich mit der internationalen Pressegeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Suermondt-Ludwig-Museum

Das Suermondt-Ludwig-Museum ist nach seinen größten Stiftern Barthold Suermondt und dem Ehepaar Irene und Peter Ludwig benannt und wurde bereits 1883 vom Aachener Museumsverein gegründet. Seit 1901 residiert es im Stadtpalais Villa Cassalette, benannt nach dem Bauherrn Eduard Cassalette, dem Enkel des Gründers der Aachener Kratzenfabrik Cassalette, Peter Joseph Cassalette, in der Wilhelmstraße. Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulpturen des 12. bis 20. Jahrhunderts und Tapisserien und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasenmalerei sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt und Francisco de Goya bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.

Ludwig Forum für Internationale Kunst

Das Ludwig Forum für Internationale Kunst befindet sich in der vormaligen Schirmfabrik Brauer in der Jülicher Straße. Das im Bauhaus-Stil vom Aachener Architekten Josef Bachmann entworfene Gebäude wurde 1928 erbaut und im Jahr 1988 von der Stadt Aachen komplett entkernt und umgebaut. Die Basis des 1991 eröffneten Museums bildet die Sammlung moderner Kunst des Ehepaars Irene und Peter Ludwig. Weiterhin bietet das Museum wechselnde Ausstellungen angewandter Kunst, eine Bibliothek für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, eine Restaurierungswerkstatt und den Skulpturenpark im Außenbereich. Der Verein der Freunde des Ludwig Forums verleiht alle zwei Jahre gemeinsam mit der Stadt Aachen den Kunstpreis Aachen.

Auto-Sammlung Gut-Hand

Die Auto-Sammlung Gut-Hand in Aachen-Richterich war eine langjährige museumsähnliche Sammlung von Oldtimern. Heinz Vogel sammelte ab 1960 alte Autos mit Schwerpunkt deutscher Hersteller.[124] 1968 öffnete er die Sammlung für die Öffentlichkeit.[125] Während einiger Jahre war die Sammlung regelmäßig samstags geöffnet,[125] in anderen Jahren nur nach Vereinbarung. Ausgestellt waren etwa 35 Pkw und etwa 25 Nutzfahrzeuge. Besonderheit war ein Fafnir von 1911, der in Aachen produziert wurde.[126] Nach dem Tod des Betreibers 2016 wurde die Sammlung aufgelöst.

Theater

Theater

1822 wurde mit dem Bau des Theaters nach Plänen von Johann Peter Cremer begonnen. Das Theater wurde 1825 eröffnet. Das bekannteste und größte Theater in Aachen verfügt mit Großem Haus, Kammerspielen und dem in der Mörgensstraße gelegenen Mörgens über drei Spielstätten, an denen Opern, Operetten, Schauspiel, Musicals, Ballett, Konzerte und Lesungen stattfinden. Am Aachener Theater waren u. a. Herbert von Karajan (von 1935 bis 1942) und Wolfgang Sawallisch (von 1953 bis 1958) Generalmusikdirektoren. Von 2002 an leitete Marcus R. Bosch das Orchester, im August 2012 übernahm Kazem Abdullah die Position, dessen Nachfolger wurde im August 2018 Christopher Ward.[127]

Seit Beginn der Spielzeit 2023/2024 ist Elena Tzavara Generalintendantin der Aachener Bühnen.

Ferner finden sich in Aachen das Grenzlandtheater, das von der Grenzlandtheater Aachen des Kreises Aachen GmbH betrieben wird, die Aachener Stadtpuppenbühne Öcher Schängche, mehrere kleine Theater, wie das Theater K., das DAS-DA-Theater, Theater 99, Theater Brand, Bühne 78, sowie verschiedene Kleinkunstbühnen, Kabarett- und freie Theatergruppen (aixpertentheater, Blackout-Theater, Poetischer Anfall, Actor's Nausea, K(l)EINE KUNST, Öcher Nölde, Fliegender Wechsel – Improvisationstheater, Spürbar Theater und weitere). Mundartbühnen der Stadt sind die Alt-Aachener Bühne und das Aachener Heimattheater.

Musik

Der Junge Chor
Carmina Mundi

Neben dem städtischen Sinfonieorchester Aachen, das zuletzt unter seinen Dirigenten Marcus R. Bosch (Generalmusikdirektor 2002 bis 2012) und Kazem Abdullah (Generalmusikdirektor 2012 bis Juli 2017) überregionale Beachtung fand und seit August 2018 von Christopher Ward geleitet wird, tragen vor allem einige international bekannte Chöre wie der seit 1820 bestehende Sinfonische Chor Aachen, der Madrigalchor Aachen, der Junge Chor Aachen, Carmina Mundi, der Aachener Kammerchor, der Aachener Bachverein oder der Aachener Domchor und die Cappella Aquensis zum musikalischen Leben der Stadt bei. Darüber hinaus gibt es ein Jugendsinfonieorchester, Chor und Orchester des Collegium Musicum der RWTH Aachen und das Aachener Studentenorchester. Von 1959 bis 2017 gab es die Meisterkonzerte Aachen, durch die internationale Künstler und Orchester in die Stadt kamen. Ab der Saison 2017/18 wurden sie eingestellt und ab 2018/19 gibt es ein neues Programm-Konzept. Traditionell findet seit 2009 alle zwei Jahre die Internationale Chorbiennale in Aachen statt.

Das Musikspektrum in Aachen reduziert sich nicht allein auf klassische Musik. Das Gesangsensemble einKlang z. B. steht für moderne A-cappella-Arrangements und für die Interpretation von Gospelmusik. Im Jazz hat sich die Aachen Bigband etabliert. Im Musikbunker Aachen, einem ehemaligen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, stehen 120 Proberäume für Bands und Musiker aller Musikrichtungen zur Verfügung.[128] Über das gesamte Musikleben seit der karolingischen Zeit berichtet das 2018 erschienene Buch Tonarten einer Stadt.

Für die Anhänger des zeitgenössischen Tanzes wird seit 1993 das mittlerweile renommierte grenzüberschreitende Schrittmacher Festival veranstaltet, welches jährlich über zwei Wochen im Frühjahr mit erstklassigen Tanzkompanien und einem umfangreichen Rahmenprogramm in Aachen, Heerlen und Kerkrade durchgeführt wird.

1959 eröffnete in Aachen die erste Diskothek Deutschlands unter dem Namen Scotch-Club.[129]

Im Juli 1970 fand im Reitstadion der Soers eines der ersten großen kontinentalen Open-Air-Musikfestivals statt, das Open Air Pop-Festival Aachen, u. a. mit Pink Floyd und Deep Purple.

Weitere Einrichtungen

Altes Kurhaus

Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Aachen viele Jahre als die Stadt in Deutschland mit den meisten Kinos, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des Fernsehens wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle – historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme, das Capitol am Seilgraben) heute nicht mehr zu finden. Mit Stand April 2019 gibt es in Aachen 19 Säle an vier Spielstätten. Außerdem gibt es regelmäßige Freiluft-Filmvorführungen an verschiedenen Stellen der Stadt und mit dem Filmstudio ein studentisches Kinoprojekt an der RWTH mit wöchentlichen Filmvorführungen. Zu einer kuriosen Situation kam es im Frühsommer 2004, als der UFA-Palast in der Innenstadt seinen Spielbetrieb ohne große Vorankündigung aufgab. Zunächst gab es in der Stadt Aachen kein Kino, das aktuelle Spielfilme zeigte. Allerdings nahmen einige Programmkinos kurzfristig populäre Spielfilme in ihr Programm auf. Auch gab und gibt es in der näheren Umgebung von Aachen genug Multiplex-Kinos. Das gegenüber dem Stadttheater befindliche ehemalige Kino Elysée beherbergte später eine Gastronomie und Diskothek, ist aber mittlerweile (2018) abgerissen. Das aus dem Jahr 1950 stammende UFA-Kino Gloria-Palast wurde nach Aufgabe und Leerstand als Gemüseverkaufsstand genutzt und im Jahr 2008 für den Neubau der Kaiserplatz-Galerie (heute AquisPlaza) komplett abgerissen.[130]

  • Spielbank Aachen im Tivoli-Stadion
  • Eurogress Aachen: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
  • Altes Kurhaus im Stadtzentrum mit Klangbrücke und Ballsaal: Konzerte, Ausstellungen etc.
  • Kulturzentrum Barockfabrik
  • Kulturzentrum Bleiberger Fabrik
  • Musikschule der Stadt Aachen
  • Malteserkeller (Jazzclub, 1957 bis 2011)
  • Stadtbibliothek Aachen mit großer Zentralbibliothek sowie mehreren Ortsteilbüchereien und Bücherbus Fabian. Die Bestände sind über einen Onlinekatalog recherchierbar.
  • In der denkmalgeschützten Sternwarte am Hangeweiher werden regelmäßig Führungen und öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.
  • Deutsch-Französisches Kulturinstitut
  • Minigolf: Es gibt in Aachen mehrere Minigolfplätze: im Stadtpark, am Gut Entenpfuhl im Aachener Wald, am Hotel Buschhausen sowie im Freizeitgelände Walheim.
  • Zukunftswerkstatt: In Aachen haben Bürgerbeteiligungs-Prozesse in der Stadtplanung mit Hilfe von Zukunftswerkstätten Tradition. So wurden 1995–1996 im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Landesprogramms vom städtischen Umweltamt Zukunftswerkstätten zur Ökologischen Stadt der Zukunft beauftragt und im August 2005 vom städtischen Planungsamt die Zukunftswerkstatt Frankenberger Viertel plus begonnen.

Stiftungen

Die Stadt Aachen verfügt über einige vor Ort ansässige Stiftungen, beispielsweise die Aachener Stiftung Kathy Beys und die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen.

Regelmäßige Großereignisse

Bill Clinton wurde im Jahre 2000 der Karlspreis von Oberbürgermeister Jürgen Linden überreicht
Öcher Bend

Zwei große Ordensverleihungen gibt es jährlich in Aachen: Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird an Christi Himmelfahrt für besondere Verdienste um die Europäische Einigung vergeben.

In Abgrenzung zum Karlspreis werden seit 1988 am Weltfriedenstag Persönlichkeiten, die von „unten her“ dazu beigetragen haben, die Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu verbessern, mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

Auch der Aachener Karneval ist ein Großereignis. Dazu gehören der Kinderzug am Karnevalssonntag, der Rosenmontagszug und das wilde Treiben der Damen am Fettdonnerstag. Hervorzuheben ist auch der Orden wider den tierischen Ernst, der sich durchaus als anerkannter Kulturpreis bezeichnen lässt. Er wird an Personen, meist Politiker, vergeben, die sich durch besonderen „Humor im Amt“ ausgezeichnet haben.

Bereits im Jahr 1413 wurde der Öcher Bend, die Aachener Kirmes, das erste Mal erwähnt. Damals noch in der Innenstadt, wird seit 1927 der Bendplatz nahe dem Westbahnhof zweimal jährlich (im April und im August) zum Rummelplatz umfunktioniert. Der Aachener Weihnachtsmarkt findet in der Adventszeit rund um Dom und Rathaus statt und gilt als einer der drei größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. 50.000 Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt täglich, anderthalb Millionen jährlich.

Im Frühjahr öffnet alljährlich die Euregio-Wirtschaftsschau ihre Tore. Dabei handelt es sich um eine renommierte Endverbrauchermesse, die sich über zehn Tage erstreckt. Sie fand erstmals 1986 statt und wuchs in jedem Jahr. Die umgangssprachlich EUREGIO genannte Veranstaltung wartet mit Themen wie Schöner Wohnen, Haus und Garten, Mode und Schönheit etc. sowie jährlich neuen Sonderthemen auf. Über das Jahr verteilt finden zahlreiche Märkte in Aachen statt. Am bekanntesten sind der Europamarkt der Kunsthandwerker in der Innenstadt und der Historische Jahrmarkt in Aachen-Kornelimünster.

Auch an Musikfestivals wird einiges geboten: Im Rahmen des Aachener Kultursommers spielten bis 2006 renommierte Musiker aus Rock, Pop, Jazz und Klassik auf dem Katschhof zwischen Dom und Rathaus. An einem Samstag im Frühling fand das Jazz-Festival Lust auf Jazz statt. Dabei treten zahlreiche Jazz-Bands auf verschiedenen Bühnen auf oder marschierten durch die Innenstadt. Beide Veranstaltungen wurden 2007 unter dem Titel Aachen September Special zusammengelegt. Alljährlich finden zudem im November die Aachener Bachtage, ausgerichtet vom Aachener Bachverein, statt.

Seit 2003 findet jährlich das Tanzsportwochenende Tanzen im Dreiländereck, auch Tanzen im 3LE genannt, statt. Es ist ein grenzübergreifendes Mehrflächenturnier an drei Veranstaltungsorten, das ursprünglich als Gemeinschaftsveranstaltung von vier Aachener Tanzsportvereinen initiiert wurde. Die Veranstaltung bietet an zwei Tagen Tanzsportturniere in allen Klassen und eine große Abendveranstaltung. Es kommen auch Wertungsrichter aus Belgien und den Niederlanden zum Einsatz.

Über das Jahr verteilt bieten verschiedene Institutionen einen Tag der offenen Tür. Dazu gehört der Tag des offenen Denkmals, der Tag der Architektur, die Lange Nacht der Museen, die Aachener lange Nacht der Kirchen und der Aachener Theatertag. Die RWTH bietet außerdem die Wissenschaftsnacht und den Dies academicus.

Jeweils Mitte November findet an der RWTH eine Vorführung des Films Die Feuerzangenbowle statt, nicht nur für Studenten und mit insgesamt etwa 6000 Zuschauern. Anschließend gibt es diverse öffentliche und private Feste, wo Feuerzangenbowle serviert wird. Aus literarischer Sicht erwähnenswert sind die Aachener Literaturtage, die Aachener Kinder- und Jugendbuchwochen und die von der Stadt ideell und finanziell unterstützte Vergabe des Walter-Hasenclever-Literaturpreises. Jüdische Kulturtage im Rheinland heißt ein Großprogramm mit sehr unterschiedlichen Kultursparten, an dem die Stadt sich seit 2002 regelmäßig beteiligt. Im Vordergrund steht die Begegnung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Lebenswelten.

Kulinarische Spezialitäten

Aachener Printen
Poschweck

Die lukullische Spezialität Aachens ist die Printe, ein Lebkuchengebäck mit vielen aromatischen Gewürzen, häufig mit Schokolade überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (wie Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten oder Kräuterprinten) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten beziehungsweise in Zwischenstufen erhältlich. Die Süßwarenhersteller Lambertz und Lindt haben einen Werksverkauf in Aachen.

Zu Ostern wird in Aachen traditionell der Poschweck gegessen, ein Hefegebäck mit Rosinen, Mandeln, Nüssen, Zitronat und Orangeat.

Außerdem hervorzuheben ist das nach Angaben der Aachener Nachrichten in Aachen erfundene Streuselbrötchen, ein Weichbrötchen mit Streuseln, das außerhalb von Aachen kaum bekannt ist.

Bis in die jüngste Zeit wurde in Aachen ein obergäriges Bier gebraut, das dem Kölsch verwandte Öcher Lager. Hierzu gehörte unter anderem die 1989 geschlossene Brauerei Degraa, an die noch einige Brauhäuser erinnern. Seit Ende 2010 gibt es wieder ein obergärig gebrautes Bier mit dem Namen Lennet Bier, benannt nach dem Aachener Original Lennet Kann.[131] Zwischen 2011 und 2014 war auch Degraa wieder im Stadtgebiet erhältlich, hier handelte es sich nun um ein Pils.[132] Die Produktion wurde 2014 eingestellt. Darüber hinaus existierten bis Mitte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere alteingessene Brauereibetriebe in Aachen, darunter die Aachener Exportbier-Brauerei, aus deren Filiale in Valkenburg aan de Geul ab 1921 die Brauerei De Leeuw entstanden ist.

Im Jahr 2021 kamen sowohl die Deutschen Meister der Hobbybrauer[133] als auch der deutsche Vizemeister der Biersommeliere aus Aachen.[134]

Herzhafte Spezialitäten sind der Aachener Sauerbraten, der anders als der rheinische Sauerbraten angerichtet wird, die Aachener Weihnachts-Leberwurst und der Puttes (Blutwurst), der so genannte „Öcher Kaviar“. Puttes gibt es gebraten mit Himmel und Erde, mit Kartoffelpüree und Kompes (Sauerkraut) oder geräuchert mit Senf zum Brot.

Auch das sogenannte Morre-Jemöß (Kartoffeln werden zusammen mit Möhren und Zwiebeln gekocht) erfreut sich großer Beliebtheit; dazu gibt es Rippchen oder Bratwurst mit Senf.

Sport

Sportstätten und Schwimmbäder

Kleine Schwimmhalle der Elisabethhalle

Die Stadt Aachen verfügt über fünf Schwimmhallen, wobei die Elisabethhalle besonders zu erwähnen ist, da sie direkt im Stadtzentrum liegt und beide Becken in weitgehend erhaltener Jugendstilarchitektur gebaut worden sind. Als weitere Einrichtung zum Schwimmen dient das Freibad Hangeweiher, direkt neben dem gleichnamigen See im Kaiser-Friedrich-Park, dessen Freibadsaison jeweils vom 1. Mai bis zum letzten Sonntag vor dem 16. September geht. Als besondere Einrichtung gelten die Carolus Thermen in Aachen mit großem Wellness-Bereich und Mineral-Thermalwasser aus der Rosenquelle (47 °C).

Im Stadtgebiet Aachen findet man auch zahlreiche Sportplätze und Sporthallen verschiedener Art vor, die sich für diverse Sportarten eignen. Dazu gehören auch eine Eislaufhalle, die Tivoli-Kletterhalle, sowie eine Boulderhalle. Das Tivoli-Stadion ist das Aachener Fußballstadion. Es gibt drei weitere Stadien in Aachen, das Aachener Waldstadion, das Ludwig-Kuhnen-Stadion und das Reitstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), in dem jährlich das CHIO-Turnier ausgetragen wird.

Vereine

Logo der Alemannia Aachen
Tivoli-Stadion der Alemannia Aachen
TK Kurhaus Lambertz Aachen: Deutscher Meister im Tennis 2012
C-Team des Aachener TSC Blau-Silber
CHIO-Platz in Aachen (2004)
Dressurreitstadion Aachen
Startschuss beim Lousberglauf 2006

Aachener Sportvereine sind in verschiedensten Sportarten erfolgreich. Im Fußball ist vor allem Alemannia Aachen zu nennen, die in der Saison 2006/07 nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder in der 1. Bundesliga spielte, jedoch nach einem Jahr wieder abstieg. Das alte Tivoli-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 21.632 Zuschauern befand sich an der Krefelder Straße. Davon waren 3632 überdachte Sitzplätze und 5800 überdachte Stehplätze. Am 26. September 2011 wurde mit dem Abriss des alten Stadions begonnen.

Am 17. Mai 2008 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Stadions im Sportpark Soers. Das neue Tivoli-Stadion hat eine Kapazität von 32.960 Plätzen. Es wurde am 12. August 2009 mit einem Freundschaftsspiel gegen den belgischen Fußballclub Lierse SK eröffnet, das Ergebnis war ein 2:2. Am 17. August 2009 fand das erste Pflichtspiel der Alemannia gegen den FC St. Pauli im neuen Stadion statt, das sie mit 0:5 verlor.

Nach mittlerweile zwei Insolvenzen spielte Alemannia Aachen von 2013 bis 2024 in der Fußball-Regionalliga West. Am Ende der Regionalligasaison 2023/24 gelang Alemannia als Meister der Staffel West der Wiederaufstieg in die 3. Fußball-Liga.

Die zweite Mannschaft der Alemannia spielte zuletzt in der Saison 2016/17 in der Landesliga Mittelrhein II und wurde anschließend im Rahmen der zweiten Insolvenz und den damit verbundenen maßgeblichen Umstrukturierungen ebenso wie das angeschlossene Nachwuchsleistungszentrum vom laufenden Spielbetrieb abgemeldet.

Die Volleyball-Damenmannschaft des PTSV, die „Ladies in Black Aachen“, spielt seit der Saison 2008/09 in der Deutschen Volleyball-Bundesliga der Frauen. Die erste Herrenmannschaft des PTSV, die in der 3. Volleyball-Liga spielt, errang 1961 den deutschen Meistertitel. Beide Mannschaften waren im Jahr 2013 mit der gesamten Volleyballabteilung von der Alemannia Aachen zum PTSV gewechselt.

Des Weiteren ist der DJK-BTB Aachen (Burtscheider Turnerbund) im Handball in der Mittelrhein Oberliga aktiv. Daneben existieren viele weitere Vereine in fast allen darunter liegenden Ligen.

Der Aachener Eishockeyverein spielte zuletzt in der Saison 2012/13 in der NRW-Liga, wurde am Ende der Spielzeit aber vom Spielbetrieb zurückgezogen.

Im Boxen hat der Verein MTK Boxen Aachen im Jahre 2006 zwei deutsche Meister, einen deutschen Vizemeister, fünf NRW- und fünf Mittelrheinmeister aus seinen Reihen geformt. Der Verein wurde für die beste Nachwuchsarbeit des Bezirks Aachen 2006 ausgezeichnet. In den Reihen der 2005 gegründeten Pound4Pound Boxpromotion Aachen, die 2010 in eine GmbH umgewandelt wurde, steht mit der Aachenerin Jessica Balogun die Europameisterin und Weltmeisterin (Stand: August 2010) der Verbände GBU und WFC in drei Gewichtsklassen. Bei Pound4Pound Boxpromotion Aachen boxt zudem Mario Guedes jr., der zeitweise (August 2010) jüngste Boxprofi Deutschlands.

In Aachen selbst gibt es darüber hinaus neben vielen kleine vier große Leichtathletik-Vereine: Alemannia Aachen, die Aachener TG, DJK Frankenberg Aachen sowie den DLC Aachen mit seiner starken Triathlon-Abteilung. Die bekanntesten Leichtathleten der letzten Jahre sind Rita Wilden (Alemannia Aachen, ehemalige Weltrekordhalterin und Olympiateilnehmerin über 200 m), Walter Rennschuh (DLC-Aachen, mehrfacher Seniorenweltmeister in den technischen Disziplinen und im Sprint), Jens Dautzenberg (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher Meister über 400 m), André Collet (Aachener TG, mehrfacher Deutscher Meister und Altersklassen-Weltmeister im 100-km-Lauf), Peter Schumm (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher-, Europa- und Weltmeister im Sportgehen) sowie die Triathletin Astrid Stienen, 2013 Europameisterin beim Ironman Germany in Frankfurt am Main in der AK 30 sowie Weltmeisterin in der AK 30 beim Ironman Hawaii.

Der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV, ursprünglich nur Laurensberger Rennverein) wurde 1898 gegründet, um öffentliche Pferderennen zu organisieren. 1924 erwarb der Verein das Turniergelände in der Soers, wo außer Pferderennen auch Reit- und Fahrturniere ausgetragen wurden, aus denen sich der internationale Wettbewerb CHIO Aachen entwickelte. Das Hauptstadion des Vereins in der Soers fasst bis zu 50.000 Zuschauer und gilt damit als eines der größten Reitstadien der Welt.

Mit dem Tanzsportverein TSC Schwarz-Gelb Aachen stellte Aachen dreimal in Folge – 1996, 1997 und 1998 – und 1992 den Weltmeister im lateinamerikanischen Formationstanz. Durch eine Fusion 2012 mit dem Aachener TSC Blau-Silber starten nun wieder vier Mannschaften im Ligabetrieb des DTV. Auch gibt es beim TSC Schwarz-Gelb Aachen eine Abteilung für Rollstuhltanzen. Weitere wichtige Tanzsportvereine Aachens sind der TSC Grün-Weiß Aquisgrana Aachen mit über 900 Mitgliedern aller Altersgruppen (Stand: 2011), dem größten Tanzsportverein des DTV in NRW,[135] sowie das Tanzsportzentrum Aachen.

Im Tennis spielt der TK Kurhaus Aachen seit 2004 in der Bundesliga und wurde 2005 Deutscher Vizemeister sowie 2008 (verlustpunktfrei), 2009, 2011, 2012 und 2013 Deutscher Meister. Im Lacrosse gewann die 1. Herrenmannschaft des FC Inde Hahn 2006 die deutsche Meisterschaft.

Im Basketball ist die erste Herrenmannschaft der SG Aachen im Jahr 2006 in die 2. Regionalliga aufgestiegen. Die letzten großen Erfolge einer Aachener Basketball-Abteilung waren die Gewinne der deutschen Basketballmeisterschaft mit Alemannia Aachen in den Jahren 1963 und 1964. In der Basketballjugend hat sich der Brander TV seit Gründung seiner Basketballabteilung 1995 einen guten Namen gemacht und sich unter die ersten 30 von mehr als 290 Basketballvereinen in NRW geschoben. Von der U12 bis zur U18M sind alle Altersklassen in der Jugendregionalliga vertreten. 2008 haben sich die Haarener TE und der Brander TV zur Spielgemeinschaft Brand-Haaren zusammengefunden und bilden seitdem den größten Basketballclub im Raume Aachen. 2009 errangen The 4 Tigers den Deutschen Meistertitel im German Streetbasketball Championship, allesamt Mitglieder des Brander Turnverein 1883 e. V., trainiert von Josephina Hoffmann (José).

Die erste Herrenmannschaft des Rugby Club Aachen ist im Jahr 2012 erstmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen, spielt jedoch mittlerweile erfolgreich in der 2. Bundesliga. Im Hockey spielt die erste Herrenmannschaft des Aachener Hockey-Clubs seit 2019 wieder in der Regionalliga.

Seit 2005 besteht der American-Football-Club Aachen Vampires, der seine Heimspiele im Ludwig-Kuhnen-Stadion in Burtscheid austrägt und derzeit (2018) in der Oberliga Nordrhein-Westfalen [IV] antritt.

Aufwärts Aachen spielt in der 1. Schachbundesliga. Der Aachener SV von 1856, der älteste Schachverein im Aachener Schachverband, ist mit seiner ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga-Gruppe West vertreten. In Aachen sind noch sechs weitere Schachvereine ansässig.

Mit der Karlsschützengilde vor 1198 Aachen e. V. besitzt Aachen den ältesten Verein Deutschlands, der ursprünglich für den Schutz der Aachener Pfalzkapelle zuständig war, sich aber mittlerweile erfolgreich auf dem Gebiet der olympischen Disziplinen im Sportschießen spezialisiert hat und der dazu über einen anerkannten Leistungsstützpunkt in Eilendorf verfügt.

Weitere national und international erfolgreiche Aachener Sportvereine sind die Aachener Schwimmvereinigung 06 im Schwimmen, der SV Neptun Aachen 1910 im Kunst- und Turmspringen, der Burtscheider Turnverein im Trampolinturnen, der BTB Aachen im Handball und der Allgemeine Turnverein Aachen im Rhönradturnen.

Veranstaltungen

Aachen ist bekannt für große Reitsport-Veranstaltungen. Hier findet jährlich der CHIO Aachen statt, das weltweit größte Turnier für Springreiten, Dressur und Wagenfahren und das einzige der Kategorie Concours Hippique International Officiel in Deutschland. 2006 fanden die Weltreiterspiele (World Equestrian Games) in Aachen statt sowie neun Jahre später mit den FEI Europameisterschaften 2015 nochmals eine Veranstaltung vergleichbarer Größe.

Seit mehr als 20 Jahren findet jedes Jahr im Juli der 5555 Meter lange Lousberglauf mit mehr als 2000 Teilnehmern statt, der um den Lousberg herumführt mit einer Höhenamplitude von etwa 75 m. Ein weiterer Lauf ist der 18 km lange ATG Winterlauf der Aachener TG, der immer am dritten Sonntag im Dezember stattfindet. Mit über 2000 Läufern ist er einer der größten Volksläufe in der Region. Den Abschluss eines jeden Jahres bildet der von dem DLC Aachen ausgerichtete Silvesterlauf mit bis zu 2.500 Teilnehmern durch die Aachener Innenstadt.

Zwischen Dom und Rathaus auf dem Katschhof findet seit 2005 jährlich das Domspringen, ein Stabhochsprung-Wettbewerb, statt.

Jedes Jahr finden an mehreren Abenden über den ganzen Sommer verteilt Skatenights statt, an denen Skater, Rollschuhfahrer etc. auf abgesperrten Straßen durch die Stadt und die nähere Umgebung fahren.

Ebenfalls einmal jährlich, im Dezember, findet in Aachen das bekannte Unicup-Eishockeyturnier zwischen den RWTH-Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin statt. Eher in den Bereich Fun-Sport gehört das jährliche Seifenkistenrennen zwischen der RWTH Aachen und der FH Aachen.

Seit 2002 wird die Internationale Aachener Stadtmeisterschaft im Boxen ausgetragen. Dieses Turnier, das jedes Jahr im Dezember im Josefshaus stattfindet, wird vom MTK Boxen Aachen organisiert und veranstaltet.

Seit 2005 wird jedes Jahr im Juni der Alemannen-Cup, ein Badmintonturnier, veranstaltet.

Persönlichkeiten

Die Stadt Aachen hat im Laufe der Geschichte 18 Personen zu Ehrenbürgern ernannt; diese finden sich in der Liste der Ehrenbürger von Aachen.[136]

In Aachen geborene Persönlichkeiten sowie weitere für Aachen bedeutende Personen sind in der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aachen aufgeführt.

Literatur

In der Reihenfolge des Erscheinens.

  • Richard Pick: Aus Aachens Vergangenheit. Beiträge zur Geschichte der alten Kaiserstadt. Anton Creutzer, Aachen 1895 (Digitalisat).
  • Aachen, Lexikoneintrag in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 1, Leipzig/Wien 1905, S. 2–5.
  • Aachen, Rheinland, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Aachen.
  • Albert Huyskens: Aachener Heimatgeschichte. Im Auftrage der Stadt Aachen und des Landkreises Aachen in Gemeinschaft mit zahlreichen Fachleuten herausgegeben von Albert Huyskens. La Ruelle’sche Accidenzdruckerei, Aachen 1924.
  • Heinz Cüppers, Walter SageAachen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 1, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1973, ISBN 3-11-004489-7, S. 1–4.
  • Erich Stephany: Aachen (Deutsche Lande – Deutsche Kunst), mit Aufnahmen von Michael Jeiter. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1974.
  • Michael Schmitt: Stadtmappe Aachen. In: Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz, Peter Johannek (Hrsg.): Deutscher Städteatlas. Band IV, 1. Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis. Serie C. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-031-8.
  • Anke Schütt: Aachener Sagen und Legenden. Mit Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 1998, ISBN 3-930701-47-2.
  • Gerhard Curdes: Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes. Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt. Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 1999, ISBN 3-929797-37-2.
  • Achim Walder: Sehenswertes in Aachen, der Euregio und Nordeifel. Schwerpunkt Kultur, Historik, Landschaft der Region, Walder Verlag, 2005, ISBN 3-936575-19-3.
  • Ulrike Schwieren-Höger, Jörn Sackermann: Aachen. Bilder, Spuren, Hintergründe. GEV (Grenz-Echo Verlag), Eupen 2005, ISBN 90-5433-200-X.
  • Michael Römling: Aachen – Geschichte einer Stadt. Tertulla-Verlag, Soest 2007, ISBN 978-3-9810710-2-3.
  • Bruni Mahlberg-Gräper, Guido Bertemes: Unterwegs in Aachen und Umgebung. 2. Auflage, GEV, Eupen 2010, ISBN 3-86712-001-3.
  • Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e. V.: Gedenkbuch für die Opfer der Shoah aus Aachen. Rimbaud Verlagsgesellschaft, Aachen 2019, ISBN 978-3-89086-311-5.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Staatliche Anerkennung von Kurorten – Aachen (Monheimsallee und Burtscheid). – Erlass des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales vom 12. September 1974 — VI B 3 — 56.01.01.
  3. Andrea Herch: Bad Aachen. In: Werner Käß, Hanna Käß (Hrsg.): Deutsches Bäderbuch. Gebrüder Borntraeger Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-510-65241-X, S. 207.
  4. Es wird ganz allgemein angenommen, dass die Stadt Aachen auf die Möglichkeit, sich in Bad Aachen umzubenennen, vor allem deshalb verzichtet, weil sie dadurch ihre Stellung am Anfang alphabetischer Verzeichnisse verlieren würde. Ein archivarischer Beleg dafür konnte bisher nicht gefunden werden – möglicherweise, weil in dieser Frage in Aachen seit jeher solcher Konsens herrscht, dass es niemals zu einem gegenteiligen Antrag oder einer Stadtratsdebatte gekommen ist.
  5. „Aquae“ – ohne Zusatz – z. B. in Teilen der Fränkischen Reichsannalen.
  6. Andreas Schaub: Gedanken zur Siedlungskontinuität in Aachen zwischen römischer und karolingischer Zeit. In: Bonner Jahrbuch. 208 (2008), S. 162; Hans Ulrich Nuber, Gabriele Seitz: Die Meilensteine des Caracalla aus dem Jahre 212 n. Chr. an der Straße nach (Aquae) Poebianae/Faimingen. In: Jörg Biel u. a. (Hrsg.): Landesarchäologie. Festschrift für Dieter Planck. (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. Band 100). Stuttgart 2009, 319 f.
  7. Andreas Schaub, Klaus Scherberich, Karl Leo Noethlichs, Raban von Haehling: Kelten, Römer, Merowinger. In: Stadt Aachen und Aachener Geschichtsverein (Hrsg.): Aachen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1: Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern. Aachen 2011, ISBN 978-3-87519-251-3, S. 256.
  8. Albert Dauzat, Charles Rostaing, Dictionnaire étymologique des noms de lieu en France, Paris, Librairie Guénégaud, 1979, ISBN 2-85023-076-6, S. 7ab
  9. Höhenfestpunkt 60685 im Geoportal Aachen, abgerufen am 25. März 2019
  10. Gesamtstädtisches Klimagutachten, S. 17ff.; S.36, abgerufen am 29. Juli 2015
  11. Städteregion Aachen (Hrsg.): Landschaftsschutzgebiete (Memento vom 4. Januar 2021 im Internet Archive). Informationen im Internetportal der Städteregion.
  12. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 1. Absatz.
  13. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 3. Und 4. Absatz.
  14. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Wetterlagen“, 2. Absatz.
  15. Klimaatlas NRW – Kaltluftabflüsse (Memento vom 29. Juli 2017 im Internet Archive)
  16. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Frisch- und Kaltluftzufuhr“, 1. Absatz.
  17. Kaltluftkarte 2015
  18. Umweltseite der Stadt Aachen.
  19. Aachener Nachrichten vom 13. Juli 2017, S. 15 „Bei der Luftreinhaltung fühlt sich die Stadt alleingelassen“, 2. Spalte
  20. Aktuelle Messwerte.
  21. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Lufthygiene“.
  22. Stadt Aachen zum Thema Luftqualität in Wohnvierteln, unter „Feinstaub und Stickoxide“.
  23. Aachener Nachrichten vom 3. Juli 2013 Luftverschmutzung: Der Titel „Bad“ ist in Gefahr.
  24. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Kurgebiete“.
  25. http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/festbrennstoff_verordnung/index.html
  26. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, am Anfang.
  27. Unterlagen zum Luftreinhalteplan Aachen.
  28. Kontakt zur Bezirksregierung Köln. (Memento vom 15. August 2017 im Internet Archive)
  29. Aachener Nachrichten vom 13. Juli 2017, S. 22 „In Sachen Luftreinhaltung muss die Stadt nun schnell liefern“, vorletzte Spalte
  30. BVerwG-Pressemitteilung zum Dieselfahrverbot vom 27. Februar 2018.
  31. Aachen bereitet Tempo 30 gegen Dieselfahrverbot vor. In: welt.de. 26. Oktober 2019, abgerufen am 26. Oktober 2019.
  32. Stadt Aachen zum Thema Luftreinhaltung, unter „Grünflächen“, 2. Absatz.
  33. Prüfflächen, Stand: Sommer 2014.
  34. Oliver Schmetz: Drei Bürgerinitiativen rund um die Beverau. In: Aachener Zeitung vom 4. August 2014.
  35. Vorentwurf Landschaftsplan Aachen. Mai 2018 (Memento vom 5. Dezember 2018 im Internet Archive)
  36. Einwohnerstatistik 30.06.2022.xlsx, auf dem open data portal der Stadt Aachen
  37. Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren März 2020. Presseinformation. Bundesagentur für Arbeit, 31. März 2020, abgerufen am 1. September 2020.
  38. Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. Presseinformation. Bundesagentur für Arbeit, 1. September 2020, abgerufen am 1. September 2020.
  39. Bevölkerungsstand. aachen.de, abgerufen am 6. August 2012.
  40. Internationalisierungsreport 2006 (RWTH Aachen, PDF) (Memento vom 14. Juni 2011 im Internet Archive)
  41. Bevölkerung im Regierungsbezirk Köln. Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), archiviert vom Original am 14. Mai 2016; abgerufen am 14. Mai 2016.
  42. Aachener Zeitung vom 19. Juni 2008.
  43. Volkszählung: Aachen ist der große Verlierer In: Aachener Nachrichten, 31. Mai 2013 
  44. Bevölkerung der Stadt Aachen, Zensus 2011. Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik, archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 31. Mai 2013.
  45. Aachener Nachrichten vom 2. September 2015, Titelseite
  46. Pressemitteilung des BVerfG vom 1. September 2015
  47. Vorschriften über den Zensus 2011 verfassungsgemäß. Pressemitteilung. Bundesverfassungsgericht, 16. September 2018, abgerufen am 25. November 2018.
  48. Robert Esser: Verrechnet? Stadt Aachen verliert Millionen Euro. In: Aachener Zeitung. 20. September 2018, abgerufen am 25. November 2018.
  49. Kommunale Daten: Demographischer Wandel. Bevölkerungsprognosen. wegweiser-kommune.de, abgerufen am 14. Mai 2016.
  50. Aachener Zeitung vom 10. Juli 2015, S. 9 („Verliert die Region auf der ganzen Linie?“)
  51. Thomas R. Kraus: Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern. In: Aachener Geschichtsverein (Hrsg.): Aachen: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Mayersche Buchhandlung, Aachen 2011, ISBN 978-3-87519-251-3, S. 205.
  52. 3D-Rekonstruktion der Münstertherme. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2020; abgerufen am 30. Oktober 2012.
  53. Andreas Schaub: Aachen in römischer Zeit aus archäologischer Sicht. In: Raban von Haehling, Andreas Schaub (Hrsg.): Römisches Aachen. Regensburg 2013, ISBN 978-3-7954-2598-2, S. 162–168.
  54. Archäologische Arbeiten. Stadt Aachen, abgerufen am 6. Februar 2017.
  55. Christoph Keller: Archäologische Forschungen in Aachen. Katalog der Fundstellen in der Innenstadt und in Burtscheid. Zabern, Mainz 2004, S. 48 f.
  56. Harald Müller, Judith Ley, Frank Pohle, Andreas Schaub: Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit. In: Thomas R. Kraus (Hrsg.): Aachen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. 2: Karolinger – Ottonen – Salier 765-1137. Mayersche, Aachen 2013, S. 323.
  57. Caspar Ehlers: Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 134.
  58. Zusammenfassend vgl. Harald Müller, Andreas Schaub: Die Pfalzsiedlung. Aachen in karolingischer Zeit. In: Frank Pohle (Hrsg.): Karl der Große – Charlemagne. Orte der Macht. Essays. Sandstein, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-092-5, S. 246–253.
  59. Caspar Ehlers: Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 138 f.
  60. Diese Übersetzung liefert etwa Bernd Remmler: Spurensuche, die Karolinger. Die verschwundenen Paläste Karls des Großen. Berlin 2010, S. 81.
  61. Amalie Fößel: Quasi centrum Europae. Warum es im mittelalterlichen deutschen Reich keine Hauptstadt gab. In: Unikate Universität Duisburg Essen. Band 34, Essen 2009, ISBN 978-3-934359-34-5, S. 50.
  62. Joseph Berchtold: Die Entwicklung der Landeshoheit in Deutschland in der Periode von Friedrich II. bis einschlüssig zum Tode Rudolfs von Habsburg, staatsrechtlich erörtert. (Habilitationsschrift) München 1863, S. 108–109.
  63. Kölner Königschronik VIII zu 1248; Continuation de Guillaume de Tyr – dite du manuscript de Rothelin, Kap. 39, siehe auch diese Karte
  64. Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Aachen, in Amtsblatt der Regierung zu Aachen 1816, S. 10
  65. Henning Krumrey: Wühlmaus im Archiv. In: Focus 40/2008, S. 31; Peter Longerich, Himmler, S. 736 mit Anm. 99. Das Urteil: Verfahren Lfd. Nr. 173, Tatkomplex: Verbrechen der Endphase, Angeklagte: Hi., Ilse (Freispruch); S., Johannes (Freispruch). Gerichtsentscheidungen: Landgericht Aachen #491022. Tatort: Aachen. Tatzeit: 450325 (das ist 25. März 1945). Opfer: Zivilisten. Nationalität: Deutsche. Dienststelle: Polizei HSSPF West in Düsseldorf, Werwolf Aachen. Verfahrensgegenstand: Erschießung des von den Amerikanern ernannten Oberbürgermeisters von Aachen durch ein 'Werwolf-Kommando' auf Befehl Himmlers. Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen, Band 5 Angaben online (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  66. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 305.
  67. Holger A. Dux: Aachen von A bis Z. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-05465-5, S. 402
  68. Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten., abgerufen am 14. November 2023
  69. Statistisches Jahrbuch Aachens 2014
  70. Statistisches Jahrbuch Aachens 2017 Bevölkerungsstand nach ausgewählten Merkmalen Seite 29
  71. Statistisches Jahrbuch Aachens 2022 Seite 33 Tabelle 2.8, abgerufen am 27. April 2024
  72. Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten., abgerufen am 14. November 2023
  73. [1], abgerufen am 2. Februar 2024
  74. Zentralrat der Juden in Deutschland: Jüdische Gemeinde Aachen
  75. Aachen - Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland. Abgerufen am 28. Januar 2023.
  76. www.aachen.de - Dialog der Religionen in Aachen. Abgerufen am 28. Januar 2023.
  77. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  78. Stadt Aachen – Gesamtergebnis – Sitzverteilung. In: Ratswahl Stadt Aachen. 13. September 2020. Auf Wahlen.Regioit.de, abgerufen am 14. September 2020.
  79. www.aachen.de - Städtepartnerschaften. Abgerufen am 28. Januar 2023.
  80. Gemeinsame Erklärung der Stadt Aachen, Bundesrepublik Deutschland, und der Stadt Kostroma, russische Föderation, Website "Aachen-Kostroma – Verein zur Förderung der Partnerschaft und Freundschaft e. V.", 26. September 2001; abgerufen am 23. August 2023
  81. Städtepartnerschaft Aachen-Kostroma liegt auf Eis, Pressemitteilung auf kostroma.de vom 2. April 2022
  82. Vertragsunterzeichnung: Aachen und Chernihiv sind Städtepartner, Pressemitteilung auf den Seiten der Stadt Aachen vom 14. Mai 2023
  83. StädteRegion | StädteRegion Aachen. Abgerufen am 28. Januar 2023.
  84. Philips: OLED-Sparte verkauft, 65 Entlassungen. In: Aachener Zeitung. 28. April 2015, abgerufen am 28. Februar 2019.
  85. Philips schließt letzte Produktionsstätte in Aachen. In: wdr.de. 27. Juli 2018, abgerufen am 28. Februar 2019.
  86. Vgl. auch Stadt Aachen (Hrsg.): Wirtschaftsstandort Aachen – Standort-Vorteile (Memento vom 18. April 2009 im Internet Archive).
  87. Stadt Aachen (Hrsg.): Beherbergungsstatistik Aachen. (Memento vom 19. Mai 2011 im Internet Archive; PDF; 22 kB)
  88. Top 100 Unternehmen in Aachen – Die größten Arbeitgeber in Aachen nach Mitarbeiterzahlen, abgerufen am 2. Dezember 2021
  89. Haltepunkt Richterich. Stadt Aachen, abgerufen am 11. April 2016.
  90. Markus Vogten: »Via Avantis«: Mit dem Zug direkt von Maastricht nach Aachen. Aachener Verkehrsverbund, 24. August 2011, abgerufen am 11. April 2016.
  91. Berthold Strauch: 175 Jahre Talbot: Mit der großen Bahntradition in die neue Zukunft (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive) In: Aachener Nachrichten, Aachener Zeitungsverlag, 20. Juni 2013. Abgerufen am 9. November 2013 
  92. ASEAG: Presseservice. In: ASEAG – Der gute Einstieg. (Presseservice (Memento vom 28. Dezember 2017 im Internet Archive) [abgerufen am 27. Dezember 2017]).
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  96. Campusbahn: Der Zug ist abgefahren (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive) In: Aachener Nachrichten, Zeitungsverlag Aachen, 11. März 2013. Abgerufen am 9. November 2013 
  97. NetLiner für den Aachener Süden. In: ASEAG – Der gute Einstieg. (NetLiner für den Aachener Süden (Memento vom 28. Dezember 2017 im Internet Archive) [abgerufen am 27. Dezember 2017]).
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  99. https://www.aseag.de/fahrplan/netliner
  100. Fahrgastbeirat. In: aachen.de. Abgerufen am 16. Februar 2022.
  101. a b Aachens Trinkwasserqualität - Für alle nur das Beste. (PDF; 1,2 MB) STAWAG, abgerufen am 20. August 2021.
  102. Trinkwasseraufbereitung mit modernster Technik. WAG Nordeifel, abgerufen am 20. August 2021.
  103. Preisblatt zur Belieferung mit Wasser. (PDF; 34 kB) STAWAG, abgerufen am 20. August 2021.
  104. Aachener Nachrichten: In eigener Sache: Fragen und Antworten zur Verschmelzung von „Nachrichten“ und „Zeitung“. 21. September 2022, abgerufen am 22. September 2022.
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  112. Rainer Monnartz: Die Garnisons- und Militärgeschichte der Städte Aachen, Eschweiler und Stolberg. 1814–1960. Helios, Aachen 2010, ISBN 978-3-86933-043-3, Preußische Zeit (1814–1918), 1880–1899: Aachen, S. 21.
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  124. Josef Krings: Christophorus behütet Fafnir und den Schatz - Autosammlung Gut Hand. In Oldtimer Markt, Ausgabe 2/1985, S. 60–61.
  125. a b Wolfgang Schmarbeck: Auto-Museen in Europa. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-852-8, S. 32.
  126. Jens Kraus: Chromglanz und Ölgeruch. Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Verlag Peter Kurze Bremen, Bremen 1998, ISBN 3-927485-19-5, S. 2–3.
  127. Christian Rein: Aachens neuer Generalmusikdirektor heißt Christopher Ward. In: Aachener Nachrichten. 28. Februar 2018, abgerufen am 13. August 2019.
  128. Seite des Musikbunker Aachen e. V. (Memento vom 29. Januar 2009 im Internet Archive)
  129. Wir lassen Wasser in den Saal: Wie DJ Heinrich die Disco erfand (Memento vom 4. Dezember 2010 im Internet Archive). In: Aachener Zeitung. 28. Juli 2009.
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  131. Lennet. Abgerufen am 28. Januar 2023 (deutsch).
  132. Degraa Pils im Netz (Memento vom 11. Juli 2011 im Internet Archive)
  133. Sieger 2021
  134. Aachener Zeitung vom 30. Dezember 2021
  135. Vereine nach Größe (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 18 kB) auf Tanzsport.de
  136. Stadt Aachen: Ehrenbürger der Stadt Aachen