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„Frankfurt am Main“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die Stadt Frankfurt am Main. Zum gleichnamigen Schiff siehe [[Frankfurt am Main (A 1412)]].}}
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#e3e3e3;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = Wappen Frankfurt am Main.svg
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Breitengrad = 50/6/38/N
| [[Bild:Wappen-frankfurt.png|140px|Wappen von Frankfurt]]
|Längengrad = 8/40/56/E
| [[Bild:Karte_frankfurt_am_main_in_deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Frankfurt/Main hervorgehoben]]
|Lageplan = Hesse F.svg
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Bundesland = Hessen
| colspan="2" | '''Wahlspruch:''' ''Starck im Recht!'' <!-- sic! -->
|Regierungsbezirk = Darmstadt
|-
|Höhe = 112
! colspan="2" | Basisdaten
|PLZ = 60306–60599, 65929–65936
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Vorwahl = 069, [[Harheim|06101]], [[Bergen-Enkheim|06109]]
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Hessen]]
|Gemeindeschlüssel = 06412000
|- bgcolor="#FFFFFF"
|NUTS = DE712
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Darmstadt|Darmstadt]]
|LOCODE = DE FRA
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Gliederung = [[Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main|16 Ortsbezirke]],<br />[[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main|46 Stadtteile]],<br />[[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main|124 Stadtbezirke]]
| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Stadtkreis|kreisfreie Stadt]]
|Adresse = [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] 23<br />60311 Frankfurt am Main
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Website = [https://frankfurt.de/ frankfurt.de]
| [[Fläche]]: || [[Größenordnung (Fläche)|248]] [[Quadratkilometer|km²]]
|Bürgermeister = [[Mike Josef]] ([[SPD]])
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
| [[Einwohner]]: || 644.321 ''<small>(31.03.2004)</small>''
}}
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Frankfurt am Main logo.svg|mini|Offizielles Logo der Stadt Frankfurt am Main]]
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 2.594 Einwohner/km²
[[Datei:Frankfurt Am Main-Roemerberg 19-27 von Suedosten-20110307.jpg|mini|Der [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] ist Frankfurts Rathaus und ein Wahrzeichen der Stadt]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Frankfurt Skyline 2022.jpg|mini|[[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Frankfurter Wolkenkratzer]] (Blick von der Alten Brücke, Oktober 2022)]]
| [[Höhe]]: || 112 m ü. [[Normalnull|NN]]
[[Datei:Wolkenkratzer vom Main Tower aus betrachtet.jpg|mini|Blick vom [[Main Tower]] auf die Wolkenkratzer (Juli 2021)]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Frankfurt-Hoechst Burggraben 2a Pano.jpg|mini|[[Höchster Altstadt|Stadtteil Höchst]] mit seinen 400 Fachwerkhäusern]]
| [[Postleitzahl]]en:
| 60311 - 60598 (''alt:'' 6000)<br /> 65929 - 65936 (''alt:'' 6230)
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]: || 069, 06109, 06101
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Geografische Lage]]: || 50° 07' n. B.<br />08° 41' ö. L.
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>F</tt>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 06 4 12 000
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[NUTS]]-Region: || Frankfurt am Main<br />(DE712)
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung:
| 16 [[Ortsbezirk (Frankfurt)|Ortsbezirk]]e, <br />[[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main|46 Stadtteile]],<br />[[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main|118]] [[Stadtbezirk (Frankfurt)|Stadtbezirk]]e
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || [http://www.frankfurt.de/ www.frankfurt.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:onlinebuero@frankfurt.de onlinebuero@frankfurt.de]</small>
|-
! colspan="2" | Politik
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oberbürgermeister]]in: || [[Petra Roth]] ([[CDU]])
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Regierende [[Politische Partei|Parteien]]:
| [[CDU]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]], [[Freie Demokratische Partei|FDP]]
|}
'''Frankfurt am Main''' ist mit 644.321 Einwohnern (Stand: [[31. März]] [[2004]]) die größte Stadt [[Hessen]]s und nach [[Berlin]], [[Hamburg]], [[München]] und [[Köln]] die fünftgrößte Stadt der [[Bundesrepublik Deutschland]].


'''Frankfurt am Main''' ({{Audio|De-Frankfurt a. M..ogg|anhören}}) ist mit {{EWZ|DE-HE|06412000}}&nbsp;[[Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main|Einwohnern]] ({{EWD|DE-HE}}) die [[Liste der größten Städte in Hessen|bevölkerungsreichste Stadt]] des Landes [[Hessen]] und die [[Liste der Großstädte in Deutschland|fünftgrößte]] [[Deutschland]]s. Sie ist [[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]] und bildet das Zentrum des [[Stadtregion Frankfurt|Ballungsraums Frankfurt]] mit mehr als 2,3&nbsp;Millionen<ref>{{Internetquelle |url=http://service.region-frankfurt.de/ia/regionalverband/bevoelkerung/atlas.html |titel=Bevölkerung Regionalverband |werk=Region Frankfurt Rhein-Main |hrsg=[[Regionalverband FrankfurtRheinMain]] |datum=2018-12-31 |abruf=2020-02-19}}</ref> Einwohnern. In der [[Rhein-Main-Gebiet|Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main]] (Rhein-Main-Gebiet) leben etwa 5,8&nbsp;Millionen Menschen.<ref>{{Internetquelle |url=http://service.region-frankfurt.de/ia/metropolregion/bevoelkerung/atlas.html |titel=Bevölkerung Metropolregion |hrsg=[[Regionalverband FrankfurtRheinMain]] |datum=2018-12-31 |abruf=2020-02-19}}</ref> Frankfurt gehört zu den [[Migrationshintergrund#Migrationshintergrund in deutschen Großstädten|Großstädten Deutschlands mit einer ausgesprochen multikulturellen Gesellschaft]].
[[Bild:Frankfurt_Skyline.jpg|left|thumb|200px|Die Frankfurter Skyline]]


Seit dem [[Mittelalter]] gehört Frankfurt am Main zu den bedeutenden [[Liste der größten deutschen Städte|städtischen Zentren Deutschlands]]. Im Jahr 794 erstmals urkundlich erwähnt, war es seit 1372 [[Freie und Reichsstädte|Reichsstadt]]. Bis zum Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] 1806 wurden [[Liste der Wahlen der römisch-deutschen Könige|die meisten]] [[Römisch-deutscher König|römisch-deutschen Könige]] in Frankfurt am Main gewählt und seit 1562 auch zum [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|Kaiser gekrönt]].<ref>Ernst Laubach: ''Ferdinand I. als Kaiser. Politik und Herrscherauffassung des Nachfolgers Karls V.'' Aschendorff, Münster 2001, ISBN 3-402-05165-6, S. 603.</ref> Von 1815 an war die [[Freie Stadt Frankfurt]] ein [[Souveränität|souveräner]] Mitgliedsstaat des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] und zugleich dessen politisches Zentrum. Sie war Sitz der [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundesversammlung]] sowie [[Deutsche Revolution 1848/1849|1848/49]] der [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] und der [[Provisorische Zentralgewalt|Provisorischen Zentralgewalt]]. Nach dem [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg 1866]] [[Preußische Annexionen 1866|annektierte Preußen die Freie Stadt Frankfurt]]. Durch die rasche [[Hochindustrialisierung in Deutschland|Industrialisierung]] setzte ein Bevölkerungsschub ein. Seit 1875 zählte die Stadt über 100.000 Einwohner, seit 1928 mehr als 500.000. Als Zeichen der Verpflichtung zur [[Europäische Integration|europäischen Einigung]] nennt sich Frankfurt seit 1998 ''[[Europastadt]]''.<ref>Rede von Oberbürgermeisterin Roth in der Stadtverordnetenversammlung am 11. Dezember 1997.</ref>
Die städtische Bebauung reicht weit über die sehr eng gezogenen Stadtgrenzen hinaus. Die engere [[Stadtregion Frankfurt|Stadtregion]] hat etwa 1,8 Millionen Einwohner, die Gesamtregion [[Metropolregion Frankfurt Rhein-Main|Frankfurt Rhein-Main]] ist mit über 5 Millionen Einwohnern nach [[Rhein-Ruhr]] die zweitgrößte deutsche [[Metropolregion]].


Frankfurt am Main ist ein internationaler [[Finanzplatz Frankfurt am Main|Finanzplatz]], bedeutendes Industrie-, Dienstleistungs- und Messezentrum und zählt zu den ökonomischen [[Weltstadt|Weltstädten]].<ref name="GaWC 2010">{{Internetquelle |url=https://www.lboro.ac.uk/gawc/world2020t.html |titel=The World According to GaWC 2020 |abruf=2021-07-14}}</ref> Frankfurt am Main ist Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]], der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]], der [[Frankfurter Wertpapierbörse]], zahlreicher Finanzinstitute (darunter [[Deutsche Bank]], [[Commerzbank]], [[DZ&nbsp;Bank]], [[KfW]]), der Aufsichtsbehörden [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht|BaFin]] und [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]] und der [[Messe Frankfurt]]. Die [[Frankfurter Buchmesse]] und die [[Musikmesse Frankfurt|Musikmesse]] gelten als [[Weltleitmesse]]n ihrer Sparten, die [[Internationale Automobil-Ausstellung]] fand hier bis 2019 statt. Die Stadt ist zudem Sitz vieler nationaler Sportverbände, darunter der [[Deutscher Olympischer Sportbund|Deutsche Olympische Sportbund]] und der [[Deutscher Fußball-Bund|Deutsche Fußball-Bund]].
Frankfurt ist Hauptsitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] und der wichtigste Finanzplatz Deutschlands. Als [[Messe]]stadt hat Frankfurt weltweite Bedeutung. Zudem ist es einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte [[Europa]]s. Seit dem [[Mittelalter]] gehört die Stadt ohne Unterbrechung zu den wichtigsten urbanen Zentren in Deutschland. Seit [[1875]] ist Frankfurt [[Großstadt]] mit mehr als 100.000 Einwohnern.


Dank seiner zentralen Lage ist Frankfurt am Main ein [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkt]] im deutschen und europäischen Verkehrsnetz mit dem [[Flughafen Frankfurt Main]], dem [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] und dem [[Frankfurter Kreuz]]. Der [[Internet-Knoten|Internetknoten]] [[DE-CIX]] ist ein bedeutender Austauschpunkt für den [[Datenverkehr]] im [[Internet]].
{| id="toc" style="margin: 0;background:#ffffff;" align="center"

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Eine Besonderheit für eine deutsche Stadt ist die stetig wachsende [[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Hochhaus-Skyline Frankfurts]]. Einige markante [[Wolkenkratzer]] gehören zu den [[Liste der höchsten Bauwerke in Europa#Wolkenkratzer|höchsten Europas]]. Deshalb wird Frankfurt am Main mitunter ironisch als ''[[Mainhattan]]'' bezeichnet. Historische Wahrzeichen der Stadt sind die [[Alte Oper]] und das teils [[Rekonstruktion (Architektur)|rekonstruierte]] Ensemble der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] mit [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] samt Rathaus [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]], [[Neue Frankfurter Altstadt|Dom-Römer-Areal]] und [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]]. Weitere Wahrzeichen außerhalb der Innenstadt sind u.&nbsp;a. die [[Höchster Altstadt]], [[Gründerzeitviertel#Frankfurt am Main|Gründerzeitviertel]] und die Wohngebiete des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]].
Mehr als 40 Prozent des Stadtgebiets sind Parks und Landschaftsschutzgebiete, darunter der [[Frankfurter Grüngürtel]] mit dem seit 1372 im Besitz der Stadt befindlichen [[Frankfurter Stadtwald]].

Das [[Kultur in Frankfurt am Main|kulturelle Leben der Stadt]] ist traditionell von [[Kultur in Frankfurt am Main#Liberaler Bürgersinn statt höfischer Pracht|bürgerlichen Stiftungen]], [[Mäzen]]atentum und liberalen Privatinitiativen geprägt. Daraus entstanden die [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtischen Bühnen]] mit den beiden Sparten [[Oper Frankfurt]] und [[Schauspiel Frankfurt]], das Frankfurter [[Museumsufer]], das [[Senckenberg Naturmuseum]], die [[Schirn Kunsthalle Frankfurt|Schirn Kunsthalle]] und das [[Museum für Moderne Kunst]], das [[Historisches Museum Frankfurt|Historische Museum]] und [[Goethe-Haus|Goethes Geburtshaus]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], die Alte Oper, das [[The English Theatre Frankfurt|English Theatre]], der [[Zoo Frankfurt|Zoo]] und der [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]]. Die 1914 durch eine Bürgerstiftung als Königliche Universität gegründete [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]] brachte mehrere [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz-]] und [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main#Nobelpreisträger|Nobelpreisträger]] hervor. Darüber hinaus gibt es in der Stadt sieben weitere [[Hochschulen in Hessen|Hochschulen]] mit zusammen über 60.000 Studenten.<div style="clear:left;"></div>

== Name ==
''Franconofurd''<ref>{{MGH|DD|4|236|238}}</ref> oder auch ''Francorum vadus''<ref>{{MGH|SS|30,2|736}}</ref> lautet der [[Ortsname|Name der Siedlung]] auf dem Domhügel in den ersten urkundlichen Erwähnungen 794 in [[Altfränkische Sprache|altfränkischer]] und [[latein]]ischer Sprache. Beides bedeutet ''[[Furt]] der Franken'' und bezieht sich auf eine Felsbarriere im Untergrund des [[Main]]s, die es ermöglichte, an dieser wahrscheinlich etwas oberhalb der heutigen [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alten Brücke]] gelegenen Stelle den Fluss&nbsp;– der damals viel breiter war als heute&nbsp;– bei normalem Wasserstand gefahrlos zu überqueren. Die Furt hatte in der [[Geschichte der Römer in Germanien|Römerzeit]] wohl noch keine strategische Bedeutung gehabt, da die von [[Mogontiacum]] aus zum [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Limes]] und in das [[Germania magna|Innere Germaniens]] führenden [[Römerstraße]]n wie die [[Elisabethenstraße]] den Domhügel und die sumpfige Mainniederung umgingen.

Nach dem Abzug der Römer um das Jahr 260 war der Domhügel von den [[Alamannen]] übernommen worden. Etwa um 530 lösten die [[Franken (Volk)|Franken]] die Alamannen in der Herrschaft über das Untermaingebiet ab. Wahrscheinlich nutzten die neuen Herrscher die Furt nun als wichtigen Verkehrsweg, den ihre Handelspartner deshalb mit dem Namen ''Frankenfurt'' belegten.<ref>Elsbet Orth, ''Frankfurt am Main im Früh- und Hochmittelalter.'' In: {{BibISBN|3-7995-4158-6|Seiten=11}}</ref>

[[Datei:Die Frankenfurt.jpg|mini|''Die Entdeckung der Frankenfurt durch Karl den Großen'', Aquarell von Leopold Bode (1888; [[Historisches Museum Frankfurt]])]]
1014–1017 schrieb der Chronist [[Thietmar von Merseburg]] eine bekannte [[Legende]] von der Gründung der Stadt durch [[Karl der Große|Karl den Großen]] nieder.<ref>{{MGH|SSrerGermNS|9|490}}</ref> Er bringt sie in Verbindung mit den [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriegen]]:

{{Zitat
|Text=Die Herkunft dieses Ortsnamens soll dir nicht länger unklar bleiben, lieber Leser. Deshalb will ich dir jetzt erzählen, was ich von glaubwürdigen Männern darüber gehört habe. Unter der Regierung Kaiser Karls des Großen, des Sohnes König Pippins, kam es zwischen den Seinen und unseren Vorfahren (den Sachsen) zum Kriege. In diesem Kampfe wurden die Franken von den Unsrigen besiegt. Als sie nun, unkundig einer Furt, über den Main zurück mussten, ging vor ihnen eine Hirschkuh hinüber und zeigte ihnen so durch Gottes Erbarmen gleichsam den Weg. Ihr folgten sie und erreichten frohen Mutes das rettende Ufer. Danach heißt der Ort Frankfurt. Als sich der Kaiser auf diesem Feldzuge schon von den Feinden überwunden sah, wich er als erster zurück und erklärte: ‚Es ist mir lieber, dass die Leute mich schmähen und sagen, ich sei von hier geflohen, als ich sei hier gefallen. Denn so lange ich lebe, darf ich hoffen, die mir angetane schwere Schmach zu rächen.‘
|Autor=Thietmar von Merseburg
|Quelle=Chronicon VII, 75}}

Tatsächlich führte Karl der Große niemals in der Maingegend Krieg gegen die Sachsen. Die Geschichte der Entstehung des Namens von [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], als vermeintlicher Ort der Ansiedlung gefangener Sachsen durch den siegreichen Kaiser, ist eine [[Legende]]. Sie geht wahrscheinlich auf eine sagenhafte Vermischung mit der geschichtlichen Tatsache zurück, dass er kurz nach seiner Abreise 794 gegen aufständische Sachsen in Norddeutschland ins Feld zog.

Ein anderer [[Gründungsmythos]] Frankfurts war bis ins 18.&nbsp;Jahrhundert populär, beispielsweise noch in [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Zedlers Universal-Lexicon]]. Heute ist er nur noch wenig bekannt: [[Helenos (Sohn des Priamos)|Helenos]], ein Sohn des [[Priamos]], soll sich nach seiner Flucht aus dem zerstörten [[Troja]] am Main niedergelassen und eine Stadt namens ''Helenopolis'' gegründet haben. Frankfurt hätte demnach den gleichen mythischen Ursprung wie [[Rom]], dessen legendäre Gründer, [[Romulus und Remus]], Nachfahren geflohener Trojaner waren. Um das Jahr 130 nach Christus soll schließlich ein gewisser ''Francus'', ein Herzog der ''Hogier'', die alte Stadt Helenopolis wiederhergestellt und nach seinem Namen ''Franckenfurt'' genannt haben.<ref>Barbara Dölemeyer: ''Helenopolis – Frankfurt am Main in Mythos und Chronik (16.–18.&nbsp;Jahrhundert).'' In: Bernhard Kirchgässner, Hans-Peter Becht (Hrsg.): ''Städtische Mythen.'' Band 28 der Reihe ''Stadt in der Geschichte'' der Veröffentlichungen des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, Jan-Thorbecke-Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-6428-4, S.&nbsp;75–90. ([http://www.stadtgeschichtsforschung.de/Downloads/Tagungsberichte/Bericht%20ueber%20die%2038.pdf Tagungsbericht], PDF).</ref> Andere Autoren führten den Namen Helenopolis auf Kaiserin [[Helena (Mutter Konstantins des Großen)|Helena]], die Mutter [[Konstantin der Große|Konstantins des Großen]], zurück. Die älteste bekannte Erwähnung des Helenopolis-Mythos ist von dem [[Humanismus|Humanisten]] [[Johannes Trithemius]] aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert überliefert, andere Humanisten folgten wesentlich später. Helenopolis wurde bis ins 18.&nbsp;Jahrhundert häufig als Synonym für Frankfurt verwendet, beispielsweise als Druckort in Büchern, in der Numismatik und als Matrikelangabe von Studenten.

Die ursprüngliche Namensform ''Franconofurd'' entwickelte sich im Mittelalter zu ''Frankenfort'' oder ''Frankinfort'', in der Neuzeit zu ''Franckfort'' und ''Franckfurth'' weiter.{{LAGIS|ref=lagis|titel= „Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main“|ID= 11714 |datum=2014-04-09 |abruf=2014-07-10}} Spätestens seit Anfang des 19.&nbsp;Jahrhunderts hat sich die Schreibweise ''Frankfurt'' gefestigt. Der Namenszusatz ''am Main'' findet sich bereits in den ältesten Urkunden, seit dem 14.&nbsp;Jahrhundert regelmäßig.<ref>In den Mitte des 15.&nbsp;Jahrhunderts entstandenen deutschen Abschriften der [[Goldene Bulle Karls IV.|Goldenen Bulle]] beispielsweise zu ''Frankinfurd uf den Meyn''. Näheres zur Namensgebung in ''Der Name Frankfurt.'' In: [[Wolfgang Klötzer]]: ''Keine liebere Stadt als Frankfurt. Studien zur Frankfurter Geschichte 45.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0509-1, S.&nbsp;10–15.</ref> Umgangssprachlich wird der amtliche Name meist zu ''Frankfurt'' verkürzt, solange keine Verwechslungsgefahr, insbesondere mit [[Frankfurt (Oder)]], besteht. Die inoffiziellen Namensformen ''Frankfurt/Main'' oder ''Frankfurt a.&nbsp;M.'' finden sich häufig, im Eisenbahnverkehr ist ''Frankfurt (Main)'' üblich. Weithin sind die Abkürzungen ''Ffm'' oder ''FFM'' in Gebrauch, daneben der [[IATA-Flughafencode]] ''FRA'' oder das [[Kraftfahrzeugkennzeichen]] ''F''.

== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
[[Datei:Mk Frankfurt Nachbargemeinden.png|mini|Frankfurt und Nachbargemeinden]]
[[Datei:Blick auf Frankfurt vom Dettweiler Tempel.jpg|mini|Blick auf Frankfurt und Teile seiner [[Stadtregion Frankfurt|Agglomeration]] im [[Vordertaunus]]]]

Die Stadt liegt am nördlichen Rand der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]] auf beiden Seiten des [[Main|Untermains]] südöstlich des [[Taunus]]. Sie bildet mit ihrem Ballungsraum das Zentrum des [[Rhein-Main-Gebiet]]s. Etwa ein Drittel des Stadtgebiets ist als Landschaftsschutzgebiet [[Frankfurter Grüngürtel]] ausgewiesen. Dazu gehört der [[Frankfurter Stadtwald]], einer der größten [[Stadtwald|Stadtwälder]] Deutschlands. Das Stadtgebiet erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 23,4&nbsp;Kilometer, in Nord-Süd-Richtung über 23,3&nbsp;Kilometer.

Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der [[Berger Warte]] auf dem [[Berger Rücken]] im Stadtteil [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]] mit 212,6&nbsp;Metern über [[Normalnull]]. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingen]] bei 88&nbsp;Metern über Normalnull.

Der Flächenschwerpunkt sowie der geographische Mittelpunkt des heutigen Stadtgebietes liegen im Stadtteil Bockenheim in der Nähe des [[Bahnhof Frankfurt (Main) West|Westbahnhofes]], also außerhalb des historischen Stadtkerns.<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/themen/planen-bauen-und-wohnen/planen/geoinformationen/frankfurts-mittelpunkt |titel=Frankfurts Mittelpunkt |titelerg=auf frankfurt.de |hrsg=Stadtvermessungsamt |abruf=2016-01-29}}</ref> Dies geht auf die Eingemeindungen Richtung Westen zurück, entsprechend liegt das nicht eingemeindete Offenbach zur Stadtmitte näher als viele Stadtteile Frankfurts.

=== Nachbargemeinden und Kreise ===
Frankfurt grenzt im Westen an den [[Main-Taunus-Kreis]] (Stadt [[Hattersheim am Main]], Gemeinde [[Kriftel]], Städte [[Hofheim am Taunus]] und [[Kelkheim (Taunus)]], Gemeinden [[Liederbach am Taunus]] und [[Sulzbach (Taunus)]], Städte [[Schwalbach am Taunus]] und [[Eschborn]]), im Nordwesten an den [[Hochtaunuskreis]] (Städte [[Steinbach (Taunus)]], [[Oberursel (Taunus)]] und [[Bad Homburg vor der Höhe]]), im Norden an den [[Wetteraukreis]] (Städte [[Karben]] und [[Bad Vilbel]]), im Nordosten an den [[Main-Kinzig-Kreis]] (Gemeinde [[Niederdorfelden]] und Stadt [[Maintal]]), im Südosten an die Stadt [[Offenbach am Main]], im Süden an den [[Landkreis Offenbach]] (Stadt [[Neu-Isenburg]]) und im Südwesten an den [[Kreis Groß-Gerau]] (Städte [[Mörfelden-Walldorf]], [[Rüsselsheim am Main]], [[Raunheim]] und [[Kelsterbach]]).

=== Geologie ===
Das Frankfurter Stadtgebiet gehört größtenteils zur westlichen [[Untermainebene]], im Osten zur [[Hanau-Seligenstädter Senke]], im äußersten Norden bereits zur [[Wetterau]].<ref>[http://atlas.umwelt.hessen.de/servlet/Frame/atlas/geologie/geo/struktur_txt.htm Umweltatlas Hessen – Geologische Strukturräume von Hessen]</ref> Geologisch sind im Stadtgebiet die seit dem jüngeren [[Pliozän]] und im [[Pleistozän]] entstandenen vier [[Flussterrasse]]n von Main und [[Nidda (Fluss)|Nidda]] erkennbar. Die höchste Terrasse setzt sich aus [[Taunus]]gesteinen zusammen und ist im Stadtgebiet nur im Bereich des [[Berger Rücken]]s anzutreffen. Auf der oberen Terrasse von 170 bis 120 Meter liegen die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile, die nach Nordwesten zur Nidda und nach Süden am [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hang]] und am Röderberg steil abfallen, sowie der Süden von Sachsenhausen mit dem Mühlberg und dem Sachsenhäuser Berg. Die mittlere Terrasse liegt in einer Höhenlage zwischen 100 und 115&nbsp;Metern. Sie ist im Stadtgebiet zum Beispiel in der [[Kelsterbacher Terrasse]] und im Steilufer der Altstadt von Höchst zu erkennen. Die unterste Terrasse zwischen 95 und 90&nbsp;Metern entstand im [[Holozän]]. Sie begleitet den Main zu beiden Seiten. Auf ihr liegen der Domhügel, die historische Keimzelle der Stadt, und der Karmeliterhügel. An einigen Stellen im Stadtgebiet, beispielsweise in Bockenheim ([[Liste der Straßennamen von Frankfurt am Main/B|Basaltstraße]]) und im Stadtwald am ''Schwarzsteinkautweg''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/geologie/geologie/poster/geo-frankfurt/geo-ffm_radtke_klein_.pdf |titel=Geologische Stadtkarte Frankfurt a.&nbsp;M. und Umgebung |werk=www.hlnug.de |hrsg=Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie |datum=2009 |format=PDF |abruf=2018-07-16}}</ref> finden sich im Untergrund Schichten von [[Vogelsberg]]-[[Basalt]] aus dem [[Miozän]], deren Mächtigkeit bis zu 14&nbsp;Meter erreicht.

=== Klima ===
Die ältesten Temperaturmessungen stammen aus dem Dezember 1695 und sind in der Chronik des [[Achilles Augustus von Lersner]] überliefert. Seit 1826 existieren kontinuierliche Messreihen,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stadtgeschichte-ffm.de/aktuelles/newsletter_archiv/newsletter_05/newsletter_05_6.html |titel=Wie wird’s Wetter – Frühe Wetteraufzeichnungen für Frankfurt am Main |hrsg=Institut für Stadtgeschichte |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305055948/http://www.stadtgeschichte-ffm.de/aktuelles/newsletter_archiv/newsletter_05/newsletter_05_6.html |archiv-datum=2016-03-05 |abruf=2016-01-29}}</ref> wenn auch für unterschiedliche Stationen.

In Frankfurt bestehen mehrere Wetterstationen des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]]. Die außerhalb der Kernstadt gelegene Station ''Flughafen'' zeichnet schon seit 1949 das Wetter auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwd.de/DE/wetter/wetterundklima_vorort/hessen/frankfurt/_node.html |titel=Stationsdaten Frankfurt-Flughafen |hrsg=Deutscher Wetterdienst |abruf=2019-05-03}}</ref> Seit 1985 besteht zudem die Station ''Westend'' auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt, welche die dichter bebaute Innenstadt klimatisch repräsentiert. Bei dem Vergleich der Daten beider Stationen fällt auf, dass die Station Westend häufig höhere Temperaturen verzeichnet, denn durch den [[Stadtklima|Wärmeinseleffekt]] wird dafür gesorgt, dass es in der Innenstadt Frankfurts oft wärmer ist als im Umland.

Bedingt durch die Lage am nördlichen Rand der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]] gehört Frankfurt zusammen mit anderen Großstädten wie [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]], [[Karlsruhe]], [[Mannheim]] oder [[Darmstadt]] zu den wärmsten Städten Deutschlands. Die Jahresmitteltemperatur lag an der Wetterstation Flughafen zwischen 1981 und 2010 bei 10,6&nbsp;°C, an der Wetterstation [[Frankfurt-Westend|Westend]] zwischen 2017 und 2022 sogar bei 12,1&nbsp;°C.

Der Frühling erreicht die Region sehr früh, sodass die Apfelblüte hier häufig schon Anfang bis Mitte April beginnt. Im März werden üblicherweise 10&nbsp;°C bis 15&nbsp;°C am Tage erreicht, im Mai über 20&nbsp;°C. Im März wurden schon Temperaturen um und über 25&nbsp;°C, im April und Mai über 30&nbsp;°C erreicht. Oft ist es trocken und sonnig.<ref>{{Literatur |Titel=Frühlingsanfang in Europa – Bild 2 von 2 |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/wetter-der-fruehling-tritt-im-dunkeln-ein-148386.html |Abruf=2022-03-23}}</ref>

Im Sommer bewegen sich die Tagesdurchschnittstemperaturen im Schnitt um 18 bis 22&nbsp;°C, die Tagestemperaturen erreichen normalerweise Werte zwischen 24 und 30&nbsp;°C. Im Hochsommer sind längere Phasen mit über 30&nbsp;°C am Tag nicht unüblich, dabei ist es im Sommer verhältnismäßig sehr sonnig. In der Regel gibt es im Jahr 60 bis 80 [[Sommertag]]e, 2018 waren es sogar 108, und 10 bis 30 [[Heißer Tag|Hitzetage]]. Der Rekord liegt bei 43, der ebenfalls 2018 erreicht wurde. Rund 5 bis 10 [[Tropennacht|Tropennächte]] sind im Jahr möglich. Die höchste Temperatur von 40,2&nbsp;°C wurde am 25. Juli 2019 im Westend gemessen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mtwetter.de/rekorde_lokal.php?stations_id=01424 |titel=Wetter- und Klimakarten |werk=mtwetter.de |hrsg=Michael Theusner |abruf=2022-06-28}}</ref>

Im Herbst sind, insbesondere im September, noch einige trockene, spätsommerlich warme Tage möglich. Die Höchsttemperaturen reichen von 8 bis 12&nbsp;°C im November bis 20–24&nbsp;°C im September, auch über 30&nbsp;°C wurden im September noch gemessen.

Die Winter sind, nach dem Niederrhein um Köln, hier am zweitmildesten. Die Höchsttemperaturen pendeln sich im mittleren einstelligen Bereich ein, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind nicht so häufig wie in anderen Regionen. Im Westend wurden die letzten Jahre im Schnitt 20 bis 60 [[Frosttag]]e gemeldet. [[Eistag]]e gibt es höchstens im niedrigen zweistelligen Bereich, seit 2013 ausschließlich unter 10. Die tiefste Temperatur von −23,8&nbsp;°C wurde am 19. Januar 1940 im Westend gemessen; die Tiefsttemperatur seit 1985 lag bei −15,0&nbsp;°C, gemessen am 9. Februar 1986. Schneetage kann es zwischen November und März geben. Die schneereichsten Monate seit 1985 waren der Januar 1997 und der Februar 1986 mit jeweils 23 Tagen. Wesentlich mehr Schneetage werden im [[Taunus]] gemessen.

Die umliegenden Mittelgebirge, insbesondere der Taunus, wirken für die Region oft als Schutzschild gegenüber Regen und Wolken, weshalb die Stadt Frankfurt mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von um die 600&nbsp;mm zu den trockeneren und mit 1600 bis 2000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigeren Städten Deutschlands gehört. In der Region nordwestlich des Taunushauptkamms gibt es oft signifikant weniger Sonnenstunden als im Rhein-Main-Gebiet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mtwetter.de/monatskarte.php |titel=Wetter- und Klimakarten |abruf=2022-03-23}}</ref>

Laut Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist das ein Klima des in Deutschland dominierenden Typen [[Seeklima|Cfb]]. Durch die, im Zuge des Klimawandels, vermehrte Häufung von Sommermonaten mit einer Durchschnittstemperatur von 22&nbsp;°C ist jedoch in absehbarer Zukunft damit zu rechnen, dass Frankfurt und der Rest des Oberrheingrabens in die wärmere, subtropische Klassifikation [[Ostseitenklima|Cfa]] fallen werden. Diese Klassifikation ist typischerweise in [[Mailand]], [[Oberitalien|Norditalien]] zu finden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/frankfurt/klimawandel-koennte-in-frankfurt-fuer-mailaendische-verhaeltnisse-sorgen-90145961.html |titel=Milano in Frankfurt |datum=2020-12-18 |werk=fr.de |abruf=2022-03-23}}</ref>

{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = [[Deutscher Wetterdienst]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/klimadatendeutschland.html |titel=Klimainformationen 1981–2010 |hrsg=Deutscher Wetterdienst |abruf=2020-04-15}}</ref> wetterkontor.de<ref>{{Internetquelle |url=https://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10637 |titel=Klimadaten 1961–1990 |titelerg=für Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Sonnenscheindauer |hrsg=wetterkontor.de |abruf=2020-04-15}}</ref> (Zeitraum von 1981 bis 2010)
| Überschrift = Klimadaten für die Station [[Flughafen]] in der Referenzperiode 1981 bis 2010 {{!}} Temperaturrekorde seit 1949
| Ort = Frankfurt am Main (1981 bis 2010)
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->| hmjan = 4.2
| hmfeb = 5.9
| hmmär = 10.7
| hmapr = 15.4
| hmmai = 20.0
| hmjun = 23.1
| hmjul = 25.5
| hmaug = 25.1
| hmsep = 20.3
| hmokt = 14.6
| hmnov = 8.4
| hmdez = 4.9
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->| lmjan = −1.1
| lmfeb = −1.1
| lmmär = 2.1
| lmapr = 4.9
| lmmai = 9.1
| lmjun = 12.3
| lmjul = 14.4
| lmaug = 14.0
| lmsep = 10.5
| lmokt = 6.6
| lmnov = 2.8
| lmdez = −0.1
<!-- Durchschnittstemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->| avjan = 1.6
| avfeb = 2.4
| avmär = 6.4
| avapr = 10.3
| avmai = 14.7
| avjun = 17.8
| avjul = 20.0
| avaug = 19.5
| avsep = 15.2
| avokt = 10.4
| avnov = 5.6
| avdez = 2.5
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->| nbjan = 45.0
| nbfeb = 41.0
| nbmär = 48.0
| nbapr = 42.0
| nbmai = 63.0
| nbjun = 58.0
| nbjul = 65.0
| nbaug = 57.0
| nbsep = 53.0
| nbokt = 55.0
| nbnov = 49.0
| nbdez = 54.0
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->| rdjan = 9.4
| rdfeb = 8.3
| rdmär = 9.5
| rdapr = 8.8
| rdmai = 9.7
| rdjun = 9.6
| rdjul = 9.8
| rdaug = 8.6
| rdsep = 8.5
| rdokt = 9.4
| rdnov = 9.6
| rddez = 10.4
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->| shjan = 1.6
| shfeb = 2.8
| shmär = 3.9
| shapr = 5.9
| shmai = 6.8
| shjun = 7.3
| shjul = 7.5
| shaug = 7.1
| shsep = 5.2
| shokt = 3.3
| shnov = 1.7
| shdez = 1.3
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->| lfjan = 86
| lffeb = 80
| lfmär = 75
| lfapr = 69
| lfmai = 69
| lfjun = 69
| lfjul = 68
| lfaug = 71
| lfsep = 77
| lfokt = 83
| lfnov = 86
| lfdez = 86
| fma = 40.1
| fmjan = 15.9
| fmfeb = 19.1
| fmmär = 24.7
| fmapr = 30.3
| fmmai = 33.2
| fmjun = 39.3
| fmjul = 40.1
| fmaug = 38.7
| fmsep = 32.8
| fmokt = 28.0
| fmnov = 22.6
| fmdez = 16.5
| gma = -15.0
| gmjan = -10.7
| gmfeb = -15.0
| gmmär = -4.3
| gmapr = 2.6
| gmmai = 6.8
| gmjun = 9.6
| gmjul = 14.2
| gmaug = 13.9
| gmsep = 9.5
| gmokt = 1.9
| gmnov = -2.4
| gmdez = -11.1
}}

{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = wetterdienst.de<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wetterdienst.de/Deutschlandwetter/Frankfurt_am_Main/Klima/ |titel=Klima Frankfurt am Main – Station Frankfurt/Main-Westend (124&nbsp;m) |werk=wetterdienst.de |datum=2022 |abruf=2022-03-23}}</ref>
| Überschrift = Klimadaten für die Station Westend Juni 2016 bis Mai 2021 {{!}} Temperaturrekorde seit 1985
| Ort = Frankfurt am Main (2017 bis 2022)
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->| hmjan = 6.2
| hmfeb = 8.4
| hmmär = 12.3
| hmapr = 17.5
| hmmai = 20.3
| hmjun = 26.1
| hmjul = 26.8
| hmaug = 26.0
| hmsep = 22.2
| hmokt = 16.0
| hmnov = 9.0
| hmdez = 6.8
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->| lmjan = 2.0
| lmfeb = 1.4
| lmmär = 3.7
| lmapr = 6.4
| lmmai = 9.8
| lmjun = 15.1
| lmjul = 16.0
| lmaug = 15.7
| lmsep = 11.7
| lmokt = 8.5
| lmnov = 4.2
| lmdez = 2.8
<!-- Durchschnittstemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->| avjan = 4.1
| avfeb = 4.7
| avmär = 7.9
| avapr = 11.8
| avmai = 15.0
| avjun = 20.5
| avjul = 21.3
| avaug = 20.6
| avsep = 16.5
| avokt = 12.0
| avnov = 6.5
| avdez = 4.8
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->| nbjan = 61.0
| nbfeb = 47.0
| nbmär = 45.0
| nbapr = 30.0
| nbmai = 63.0
| nbjun = 73.0
| nbjul = 46.0
| nbaug = 63.0
| nbsep = 43.0
| nbokt = 41.0
| nbnov = 42.0
| nbdez = 76.0
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->| rdjan = 19
| rdfeb = 13
| rdmär = 14
| rdapr = 9
| rdmai = 14
| rdjun = 12
| rdjul = 11
| rdaug = 13
| rdsep = 11
| rdokt = 16
| rdnov = 14
| rddez = 20
| fma = 40.2
| fmjan = 15.6
| fmfeb = 19.3
| fmmär = 25.1
| fmapr = 29.9
| fmmai = 35.0
| fmjun = 38.3
| fmjul = 40.2
| fmaug = 39.6
| fmsep = 32.8
| fmokt = 26.8
| fmnov = 22.1
| fmdez = 16.0
| gma = -11.0
| gmjan = -10.0
| gmfeb = -7.2
| gmmär = -2.8
| gmapr = 2.6
| gmmai = 8.0
| gmjun = 11.5
| gmjul = 14.4
| gmaug = 14.8
| gmsep = 11.0
| gmokt = 4.3
| gmnov = -2.3
| gmdez = -11.0
}}

=== Bioklima und Luftqualität ===
Der vom Land Hessen aufgestellte [[Luftreinhalteplan]] für Frankfurt stammt aus dem Jahr 2005 und wurde 2011 erstmals fortgeschrieben.<ref name="LRP">[https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/umwelt-und-gruen-a-z/luft/luftreinhalteplanung-2020 Luftreinhalteplanung] bei [https://www.frankfurt.de/ frankfurt.de]</ref> Nach der Bioklimakarte des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwd.de/DE/leistungen/bioklimakarte/bioklimakarte.html |titel=Wetter und Klima – Deutscher Wetterdienst – Leistungen – Bioklimakarte Deutschland |abruf=2021-04-20}}</ref> liegt Frankfurt in einem ''belasteten Verdichtungsraum''. Aus lufthygienischer Sicht sind vor allem die oft niedrigen Windgeschwindigkeiten und im Zusammenhang damit die Häufigkeit von Zeiten mit ungünstigem Luftaustausch charakteristisch. Wesentlicher Teil des Luftreinhalteplans war die Einrichtung einer großen Teile des Stadtgebiets umfassenden [[Umweltzone]] zum 1. Januar 2012. Der Luftreinhalteplan konnte bis 2018 die Belastungen durch [[Stickoxide]], vor allem [[Stickstoffdioxid]], nicht unter die seit 2010 geltenden Grenzwerte der [[39. BImSchV]] reduzieren.<ref name="LRP1">{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/frankfurt-themen/umwelt-und-gruen/umwelt-und-gruen-a-z/pdf/luft/lrp-ballungsraum-rhein-main---teilplan-frankfurt-endversion.ashx |titel=1. Fortschreibung Luftreinhalteplan für den Ballungsraum Rhein-Main – Teilplan Frankfurt am Main |hrsg=Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz |datum=2011-10 |format=PDF; 9,91&nbsp;MB |abruf=2020-02-19}}</ref> „Hauptemittent ist in Frankfurt am Main der Kfz-Verkehr, gefolgt von Anteilen aus dem Flugverkehr, der Industrie sowie den Gebäudeheizungen. Die vorherrschenden Grenzwertüberschreitungen werden vor allem durch den Kraftfahrzeugverkehr verursacht. An vielbefahrenen Straßen sind dieselbetriebene Personenkraftwagen mit bis zu 80 % Hauptverursacher.“<ref>[https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/umwelt-und-gruen-a-z/luft/luftschadstoffe/stickstoffoxide Stickstoffoxide] bei [https://www.frankfurt.de/ frankfurt.de]</ref> Der Grenzwert für Stickstoffdioxid kann daher im Stadtgebiet Frankfurt an verkehrsreichen Stellen oft nicht eingehalten werden.<ref name="LRP" /> Das [[Verwaltungsgericht Wiesbaden]] hatte deshalb am 5.&nbsp;September 2018 entschieden: „In den Luftreinhalteplan für die Stadt Frankfurt am Main sind zonenbezogene [[Dieselfahrverbot|Fahrverbote]] für Kraftfahrzeuge mit benzin- oder gasbetriebenen Ottomotoren unterhalb der [[Abgasnorm]] Euro 3, sowie für alle Fahrzeuge mit Dieselmotoren unterhalb der Abgasnorm Euro 5 ab dem 1. Februar 2019, sowie für Kraftfahrzeuge mit Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 5 ab dem 1. September 2019 neben einem Konzept zur Parkraumbewirtschaftung und zur kurzfristigen Nachrüstung der im Innenstadtbereich verkehrenden Busflotte mit SCRT-Filtern aufzunehmen.“<ref>[https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/LARE190035142 VG Wiesbaden, Urteil vom 5. September 2018 – 4 K 1613/15.WI], 2. Leitsatz</ref> Das Dieselfahrverbot träfe etwa 200.000 Fahrzeuge im Ballungsraum Frankfurt.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Alexander |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/die-folgen-des-diesel-fahrverbots-in-frankfurt-15775198.html |titel=Fahrverbot und die Folgen. Was Frankfurt tun muss, um den Kollaps zu vermeiden |werk=faz.net |datum=2018-09-06 |abruf=2018-09-10}}</ref> Stadt und Land konnten ein [[Berufung (Recht)|Berufungsverfahren]] beim [[Hessischer Verwaltungsgerichtshof|Hessischen Verwaltungsgerichtshof]] in Kassel gegen das Fahrverbotsurteil erwirken und ein Dieselfahrverbot vorläufig abwenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/motor/news/article186144688/2019-wird-es-ernst-Diesel-Fahrverbote-kaum-noch-zu-verhindern.html |titel=2019 wird es ernst: Diesel-Fahrverbote kaum noch zu verhindern |werk=[[Die Welt|welt.de]] |datum=2019-02-02 |abruf=2019-02-12}}</ref> Mit der am 28.&nbsp;Dezember 2020 in Kraft getretenen zweiten Fortschreibung des Luftreinhalteplans ist ein umfassendes Maßnahmenpaket verbunden, das unter anderem verbesserte [[Parkraumbewirtschaftung]], Austausch von kommunalen Fahrzeugen, Einrichtung von Bus- und Fahrradspuren und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40&nbsp;km/h innerhalb des Anlagenrings vorsieht. Falls die Maßnahmen nicht die Einhaltung der Grenzwerte bewirken, werden mit Wirkung zum 1.&nbsp;Oktober 2021 Verkehrsbeschränkungen für ältere Diesel- und Benzinfahrzeuge in besonders belasteten Bereichen [[Anordnung (Recht)|angeordnet]].<ref name="LRP" />

== Stadtgliederung und deren Entwicklung ==
=== Stadtbezirke, Stadtteile und Ortsbezirke ===
[[Datei:Anlage 1 zur Hauptsatzung Stadtgebiet Frankfurt am Main nach Ortsbezirken und zugehörigene Stadtbezirke.jpg|mini|Frankfurt am Main nach Ortsbezirken und zugehörigen Stadtbezirke im Jahr 2020]]
{{Siehe auch|Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main|Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main}}

Frankfurt hat 43 [[Ortsteil|Stadtteile]]. Die drei Stadtteile Nordend, Westend und Sachsenhausen werden statistisch jeweils in zwei Stadtteile geteilt. Die Stadtteile sind von 1 bis 47 nummeriert, wobei die Nummer 23 ausgelassen wird, aus technischen Gründen jedoch dem Stadtteil [[Frankfurt-Praunheim|Praunheim]] zugeordnet ist. Die Stadtteile setzen sich wiederum aus 124 [[Stadtbezirk]]en, 448 [[Wahlbezirk]]en und 6.130 Blöcken zusammen.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Wolfsteiner |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/gliederung_des_frankfurter_stadtgebiets_fsb_1_2008.pdf |titel=Die Gliederung des Frankfurter Stadtgebiets – von der Adresse bis zur Stadtgrenze |format=PDF; 527&nbsp;kB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190119174554/http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/gliederung_des_frankfurter_stadtgebiets_fsb_1_2008.pdf |archiv-datum=2019-01-19 |abruf=2022-06-19}}</ref>

Politisch ist die Stadt in 16 [[Ortsbezirk]]e aufgeteilt, die jeweils einen [[Ortsbeirat]] mit einem [[Ortsvorsteher]] als Vorsitzenden haben. Die Ortsbezirke 1 bis 11 bestehen jeweils aus mehreren Stadtteilen, während die in den 1970er Jahren eingemeindeten Stadtteile nach wie vor eigene Ortsbezirke (12 bis 16) bilden.

Der größte Stadtteil nach Fläche und Einwohnerzahl ist [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]; es folgen nach Einwohnerzahl [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] und [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]]. Die wenigen Einwohner des Stadtteils [[Frankfurt-Flughafen]] werden im statistischen Jahrbuch dem Stadtteil Sachsenhausen-Süd zugerechnet. Der kleinste Stadtteil nach Fläche ist die [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]].

{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Kopf}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|1}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|2}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|3}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|4}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|5}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|6}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|7}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|8}}
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{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|11}}
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{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|18}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|19}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|20}}
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{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|22}}
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{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|25}}
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{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|27}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|28}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|29}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|30}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|31}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|32}}
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{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|35}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|36}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|37}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|38}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|39}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|40}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|41}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|42}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|43}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|44}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|45}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|46}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Zeile|47}}
{{Tabelle Frankfurter Stadtteile/Fuß}}

=== Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main}}

[[Datei:Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main.svg|mini|Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main von 1387 bis 2018]]

Angaben über die Einwohnerentwicklung Frankfurts basieren bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert auf ungenauen Schätzungen, erst ab etwa 1810 auf [[Volkszählung]]sergebnissen und amtlichen Statistiken. Im Mittelalter gehörte Frankfurt mit rund 10.000 Einwohnern zu den [[Liste der größten deutschen Städte|mittelgroßen deutschen Städten]]. Im 17.&nbsp;Jahrhundert überschritt die Einwohnerzahl 20.000, Mitte des 18.&nbsp;Jahrhunderts 30.000 und um 1810 40.000. Bis zum Ende der Freien Stadt Frankfurt 1866 stieg die Stadtbevölkerung auf über 90.000, von denen rund 78.000 innerhalb der Wallanlagen wohnten. Dort leben noch heute etwa 7000 Menschen.

1875 hatte Frankfurt 100.000 Einwohner. Etwa ab 1880 gehörte es zu den zehn größten Städten Deutschlands. 1910 stand es mit 414.576 Einwohnern an neunter Stelle in Deutschland und an vierter unter den preußischen Großstädten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stieg die Stadtbevölkerung auf 553.464.

Im Zweiten Weltkrieg kamen mehr als 4800 Zivilisten und 12.700 Frankfurter Soldaten ums Leben, fast 12.000 jüdische Einwohner Frankfurts (von ehemals 30.000) wurden im [[Holocaust]] ermordet. Ende 1945 lebten noch 358.000 Menschen in der Stadt, in der etwa die Hälfte der Wohnungen durch den Krieg zerstört worden war.

1951 überschritt die Einwohnerzahl wieder den Stand von 1939 und erreichte 1963 mit 691.257 einen vorläufigen Höchststand. Durch Wanderungsverluste ins Umland nahm die Zahl der Einwohner bis 1986 auf 592.411 ab, seitdem stieg sie wieder an auf <!-- Bitte diese Vorlagen nicht verändern, siehe Diskussionsseite -->{{EWZ|DE-HE|06412000}} (Stichtag {{EWD|DE-HE|06412000}}).{{EWR|DE-HE}} Das Bevölkerungswachstum ist eine Folge der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt, der Ausweisung neuer Siedlungs- und Wohngebiete sowie der Veränderung der Altersstruktur durch den Zuzug junger Familien.

Nach der im Juni 2015 veröffentlichten ''Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040''<ref>[https://frankfurt.de/-/media/7d25bdcd82614c16a34030021e234555.ashx Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Frankfurt am Main bis 2040, FSB 2015 auf frankfurt.de] abgerufen am 27. Feb. 2020</ref> erwartet das ''Bürgeramt Statistik und Wahlen'' eine Fortsetzung des starken Bevölkerungswachstums der letzten Jahre. Am 18. Februar 2019 hatte Frankfurt erstmals über 750.000 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/zahlen-daten-fakten/pdf/pdf-fsa/2019_03-750000-einwohner.ashx |titel=18. Februar 2019: Frankfurt hat jetzt über 750.000 Einwohner |werk=Statistik aktuell Nr. 3/2019 |format=PDF; 114&nbsp;kB |abruf=2020-02-20}}</ref> 2020 werden etwa 764.000 Einwohner erwartet, 2030 etwa 810.000 und 2040 etwa 830.000. Durch den anhaltenden Zuzug vorwiegend junger Menschen sinkt das [[Durchschnittsalter]] Frankfurts nach einer Studie des [[Institut der deutschen Wirtschaft|Instituts der deutschen Wirtschaft]] (IW) deutschlandweit am schnellsten. 2017 lag es bei 40,6 Jahren.<ref>{{Literatur |Autor=Florian Diekmann |Titel=Bevölkerungsentwicklung: Wo Deutschland am schnellsten altert |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2019-03-04 |Online=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-so-schnell-altert-die-bevoelkerung-in-ihrem-heimatkreis-a-1255659.html |Abruf=2019-03-04}}</ref>

30 Prozent der am {{FormatDate|{{Metadaten Einwohnerzahl Frankfurt|2=STAND}}|L}}<ref>{{Metadaten Einwohnerzahl Frankfurt|2=QUELLE}}</ref> in Frankfurt mit Hauptwohnsitz gemeldeten {{FormatNum|{{Metadaten Einwohnerzahl Frankfurt|Insgesamt}}}} Einwohner haben keine [[deutsche Staatsangehörigkeit]]. Abgesehen von einigen Umlandgemeinden ist das der höchste [[Ausländer]]anteil aller [[Liste der Städte und Gemeinden in Hessen|hessischen Kommunen]]. Laut dem im Juni 2017 vorgestellten Bericht zum Integritäts- und Diversitätsmonitoring des städtischen Amts für multikulturelle Angelegenheiten hatten 2015 51,2 Prozent der Frankfurter einen [[Migrationshintergrund]], von denen jedoch etwa ein Drittel nicht selbst zugewandert ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Patrick Schupp |url=http://www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/sites/default/files/medien/downloads/amka-monitoring15-final-02.pdf |titel=Frankfurter Integritäts- und Diversitätsmonitoring |hrsg=Stadt Frankfurt am Main, Dezernat XI |seiten=33 |format=PDF |abruf=2017-09-08}}</ref>

=== Eingemeindungen ===
[[Datei:Entwicklung des Stadtgebietes, Frankfurt.png|mini|Eingemeindungen von Frankfurt am Main]]

Bis 1866 bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus dem ''Stadtbezirk'' mit den heutigen Stadtteilen [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]], [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]], [[Frankfurt-Gallus|Gallus]], [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]], [[Frankfurt-Ostend|Ostend]], [[Frankfurt-Riederwald|Riederwald]] und [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], einschließlich des [[Frankfurter Stadtwald]]es, sowie aus dem ''Landbezirk'' mit den acht Dörfern [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]], [[Frankfurt-Hausen|Hausen]], [[Frankfurt-Niederursel|Niederursel]] (zur Hälfte mit dem [[Großherzogtum Hessen]]), [[Frankfurt-Bonames|Bonames]], [[Frankfurt-Nieder-Erlenbach|Nieder-Erlenbach]], [[Dortelweil]], [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] und [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]]. Nach der Annexion der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] durch Preußen bildete deren ehemaliges Territorium den [[Stadtkreis Frankfurt am Main]].

Ab 1877 wurden die Gemeinden des Stadtkreises, 1910 auch des 1885 gebildeten [[Landkreis Frankfurt|Landkreises Frankfurt]], nach und nach in die Stadt Frankfurt [[Eingemeindung|eingemeindet]]. Die letzte Eingemeindung erfolgte 1977. Von den ehemaligen Frankfurter Dörfern gehört nur Dortelweil nicht wieder zum Stadtgebiet. Im heutigen Frankfurter Stadtgebiet liegen einige [[Wüstung]]en, also ehemalige Siedlungen bzw. Dörfer, die im Laufe der Zeit aufgegeben wurden.

''Siehe auch''
{|
|
|
* [[Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main]]
'''Schnellzugriff: ''' [[#Geografie|Geografie]] |
* [[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main]]
[[#Stadtbild|Stadtbild und Architektur]] |
|
[[#Geschichte|Geschichte]] |
* [[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main]]
[[#Politik|Politik]] |
* [[Liste von Siedlungen in Frankfurt am Main]]
[[#Wirtschaft und Infrastruktur|Wirtschaft und Infrastruktur]] |
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[[#Kultur und Sehenswürdigkeiten|Kultur und Sehenswürdigkeiten]] |
* [[Liste der Wüstungen in Frankfurt am Main]]
[[#Persönlichkeiten|Persönlichkeiten]] |
* [[Liste der Straßennamen von Frankfurt am Main]]
[[#Literatur|Literatur]] |
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[[#Weitere Abbildungen|Abbildungen]] |
* [[Liste von Straßen und Plätzen in Frankfurt am Main]]
[[#Weblinks|Weblinks]]
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== Geografie ==
== Stadtbild ==
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=== Geografische Lage ===
Panorama Frankfurt vom Maintower edit.jpg|Panoramaansicht vom [[Main Tower]] (2005). Die Blickrichtungen sind Osten (links), Süden (Bildmitte) und Westen (rechts)
Die Stadt liegt auf beiden Seiten des [[Main|Untermains]] südöstlich des [[Taunus]] in [[Süddeutschland]]. Im Süden verfügt Frankfurt über den größten [[Stadtwald]] [[Deutschland]]s. Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der [[Berger Warte]] auf dem ''Berger Rücken'' im Stadtteil [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]] mit 212&nbsp;m&nbsp;ü.&nbsp;[[Normalnull|NN]]. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingen]] bei 88&nbsp;m&nbsp;ü.&nbsp;NN. Die Stadt liegt am nördlichsten Rand der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]], die von [[Basel]] bis ins Rhein-Main-Gebiet reicht.
Frankfurt am Main - Aerial Shot.jpg|Luftbild von Frankfurt am Main beim Überflug (2013)
Frankfurt vom Goetheturm.jpg|Blick vom [[Goetheturm]] auf Frankfurt am Main (2023)
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=== Nachbargemeinden und Kreise ===
=== Altstadt und Innenstadt ===
{{Hauptartikel|Frankfurt-Altstadt}}
[[Bild:Hesse_ffm.png|75px|left|Kreiskarte Hessens]]
[[Datei:Goethedenkmal Goetheplatz Ffm 2 DSC 0818.jpg|mini|[[Goethedenkmal (Frankfurt am Main)|Goethedenkmal]] auf dem Goetheplatz]]
Frankfurt grenzt im Westen an den [[Main-Taunus-Kreis]] (Städte und Gemeinden [[Hattersheim am Main]], [[Kriftel]], [[Hofheim am Taunus]], [[Kelkheim (Taunus)]], [[Liederbach am Taunus]], [[Sulzbach (Taunus)]], [[Schwalbach am Taunus]] und [[Eschborn]]), im Nordwesten an den [[Hochtaunuskreis]] (Städte [[Steinbach (Taunus)]], [[Oberursel (Taunus)]] und [[Bad Homburg vor der Höhe]]), im Norden an den [[Wetteraukreis]] (Städte [[Karben]] und [[Bad Vilbel]]), im Nordosten an den [[Main-Kinzig-Kreis]] (Gemeinde [[Niederdorfelden]] und Stadt [[Maintal]]), im Südosten an die Stadt [[Offenbach am Main]], im Süden an den [[Kreis Offenbach]] (Stadt [[Neu-Isenburg]]) und im Südwesten an den [[Kreis Groß-Gerau]] (Städte [[Mörfelden-Walldorf]], [[Rüsselsheim]] und [[Kelsterbach]]).
[[Datei:Haus zur Goldenen Waage Frankfurt 1900 Koloration.jpg|mini|Das [[Haus zur Goldenen Waage (Frankfurt am Main)|Haus zur Goldenen Waage]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] wurde im Zuge des [[Dom-Römer-Projekt]]es von 2014 bis 2018 [[Rekonstruktion (Architektur)|wiederaufgebaut]]]]


Wie bei anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] radikal geändert. Dies war bedingt durch die [[Bombenkrieg|Bombenschäden]] der [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main]] und den darauf folgenden, den alten Stadtgrundriss oft ignorierenden Wiederaufbau, dem die Stadt ein [[Autogerechte Stadt|autogerechtes Straßennetz]] und eine eher vorstädtisch wirkende Altstadtbebauung im Stil der 1950er und 1960er Jahre verdankt.
=== Stadtgliederung ===
====Stadtteile und Bezirke====
Die Stadt ist in 46 [[Stadtteil|Ortsteile]] und diese wiederum in 118 [[Stadtbezirk (Frankfurt)|Stadtbezirke]] aufgeteilt. Die laufende Nummerierung der Stadtteile geht dabei von 1 bis 47, doch gibt es die Nr. 23 nicht. Der flächengrößte Stadtteil ist [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen-Süd]]. Die meisten Stadtteile sind eingemeindete Vororte oder auch Städte (zum Beispiel [[Frankfurt-Höchst|Höchst]]). Einige, wie das [[Frankfurt-Nordend|Nordend]], sind auch durch die Bebauung von Freiflächen zwischen dem Stadtgebiet und vormals unabhängigen Orten entstanden. Andere wiederum entstanden aus Siedlungen, die bisher anderen Stadtteilen angehörten (beispielsweise [[Frankfurt-Dornbusch|Dornbusch]]).


Von einer der ehemals größten zusammenhängenden [[Frankfurt-Altstadt|Altstädte]] Deutschlands, die seit dem [[Hochmittelalter]] nie durch Kriege oder Großfeuer verwüstet worden war, blieb nur wenig übrig. Von rund 1250 [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]] überlebten nur zwei weitgehend unversehrt, das [[Haus Wertheim (Frankfurt am Main)|Haus Wertheim]] am [[Fahrtor]] und das Haus [[Mainkai]] 40, das wie die meisten Frankfurter Fachwerkhäuser früher kein Sichtfachwerk zeigt, sondern verputzt ist. Doch schon seit Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden Straßendurchbrüche geschaffen ''([[Braubachstraße]])'' und ganze Quartiere abgerissen ''([[Frankfurter Judengasse|Judengasse]])''. Im Zentrum der historischen Altstadt liegt der [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]], einer der bekanntesten Stadtplätze der Bundesrepublik. Die den Platzrand säumenden Gebäude sind Wiederaufbauten oder Neubauten der 1950er und 1980er Jahre.
Die 46 Stadtteile sind zu 16 [[Ortsbezirk (Frankfurt)|Ortsbezirken]] zusammen gefasst, die jeweils einen [[Ortsbeirat]] mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden haben.


Die Grenzen des Stadtviertels [[Frankfurt-Altstadt]] entsprechen dem Verlauf der alten Stadtmauer des 12.&nbsp;Jahrhunderts, der sogenannten [[Staufenmauer]]. Dies entspricht etwa den Straßenzügen [[Neue Mainzer Straße]]-[[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]-[[Roßmarkt (Frankfurt am Main)|Roßmarkt]]-[[Zeil]]-''Kurt-Schumacher-Straße''. In der Altstadt befinden sich der Frankfurter [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]] und die als Tagungsort der deutschen Nationalversammlung von 1848 bekannte [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]]. Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17.&nbsp;Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war [[Matthäus Merian]]. Für die genaue fotografische Dokumentation Frankfurts war im 19.&nbsp;Jahrhundert [[Carl Friedrich Mylius]] sehr bedeutend.
====Eingemeindungen====
[[Bild:eingemeindungenfrankfurt.gif|right|Eingemeindungen von Frankfurt am Main]]
Bis zur Mitte des [[19. Jahrhundert]]s bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus den heutige Stadtteilen [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]], [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]], [[Frankfurt-Gallusviertel|Gallusviertel]], [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]], [[Frankfurt-Ostend|Ostend]] und [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]. Ab [[1877]] wurden zahlreiche selbständige Gemeinden in die Stadt Frankfurt eingegliedert.


Die heutige [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], ab 1333 als ''Neustadt'' erweiterter Teil der Altstadt, erlebte im frühen 19.&nbsp;Jahrhundert starke Veränderungen. Die [[Frankfurter Stadtbefestigung|barocke Stadtbefestigung]] mit ihren großen Bastionen, die seit dem 17.&nbsp;Jahrhundert die ''Alt-'' und die ''Neustadt'' umfassten, wurde geschleift und stattdessen die [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)|Wallanlagen]] als ringförmiger Park um die alte Stadt geschaffen. Das sumpfige Fischerfeld wurde trockengelegt und einheitlich bebaut. Der Stadtplaner [[Johann Georg Christian Hess|Georg Heß]] verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie die Neubauten aussehen sollten. Er verlangte, dass sich die Bauherren an den Stil des [[Klassizismus]] zu halten hätten. In diesem ebenfalls weitgehend zerstörten Stadtquartier haben sich nur wenige Beispiele für den Frankfurter Klassizismus erhalten, so der ab 1835 entstandene Neubau des Hospital zum Hl. Geist und die 1820 bis 1825 entstandene und 1944 teilweise zerstörte [[Alte Stadtbibliothek]], die als „Literaturhaus“ 2005 originalgetreu wiederaufgebaut worden ist. In der ''[[Wallservitut]]'' wurde 1827 festgelegt, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat ([[Alte Oper]], [[Schauspielhaus (Frankfurt am Main)|Schauspielhaus]], das ursprünglich als [[Stadtbad Mitte (Frankfurt am Main)|Stadtbad Mitte]] erbaute Hilton-Hotel).
''Siehe auch:''
*Definition: [[Stadtbezirk (Frankfurt)|Stadtbezirke in Frankfurt]], [[Ortsbezirk (Frankfurt)|Ortsbezirke in Frankfurt]]
*[[Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main]]
*[[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main]]
*[[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main]]
*[[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main, nach Jahr ihrer Eingemeindung|Chronik der Frankfurter Eingemeindungen]]
*[[Liste Frankfurter Straßennamen]]


Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts entwickelte sich die [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]] zum Mittelpunkt der Stadt. Die [[Zeil]] wurde zur Hauptgeschäftsstraße. Die 1678–1681 am Eingang der Zeil errichtete barocke [[Katharinenkirche (Frankfurt am Main)|Katharinenkirche]], heute die größte evangelische Kirche Frankfurts, ist eng mit der Familie [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] verbunden.
==Stadtbild==


Wiederholte, radikale bauliche Veränderungen prägen die Frankfurter Innenstadt und geben bisher unzugängliche Bereiche der öffentlichen&nbsp;– vor allem merkantilen&nbsp;– Nutzung zurück. So wurde an der Einkaufsstraße Zeil im Februar 2009 auf dem ehemaligen Gelände der [[Hauptpost Frankfurt am Main]] und der Telekom zwischen [[Eschenheimer Tor]] und Zeil das Einkaufszentrum [[MyZeil]] eröffnet, flankiert von zwei Hochhäusern mit Büro- und Hotelnutzung, sowie das zwischen 1737 und 1741 erbaute, stadtgeschichtlich wichtige und 1944 zerstörte [[Palais Thurn und Taxis]] in etwas verkleinerter Form originalgetreu rekonstruiert. Für das [[Palaisquartier]] genannte Projekt wurde unter anderem das [[Fernmeldehochhaus]], eines der ersten Frankfurter Hochhäuser aus dem Jahr 1956, abgerissen. Das [[Gebäudeensemble]] wurde Mitte 2010 fertiggestellt. Auf dem direkt nördlich angrenzenden Grundstück wurde das 1953 errichtete [[Rundschau-Haus]] der Frankfurter Rundschau abgerissen, um Wohn- und Geschäftshäusern Platz zu machen. Das ehemalige [[Maintor (Gebäude)|Degussa-Gelände]] zwischen Mainkai, [[Neue Mainzer Straße|Neuer Mainzer Straße]] und Weißfrauenstraße wurde 2010–2018 komplett umgestaltet. 2018 wurde damit begonnen, das ehemalige Areal der Deutschen Bank am Roßmarkt mit einem von vier Hochhäusern überragten neuen Quartier zu überbauen. Hier wird mit dem [[Deutsche Bank IBCF|Deutsche-Bank-Hochhaus]] ein Frankfurter Hochhaus der ersten Generation Opfer der Neubebauung. Das [[Four (Frankfurt am Main)|Four]] genannte Projekt soll 2024 abgeschlossen sein, die ersten Gebäude sollen bereits Ende 2023 bezogen werden.<ref>{{Internetquelle|hrsg=faz.net|titel=Frankfurt: Hochhaus-Quartier Four wächst wie geplant|url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurt-hochhaus-quartier-four-waechst-wie-geplant-18712615.html|datum=2023-03-02|zugriff=2023-06-25}}</ref>
Wie bei vielen anderen deutschen [[Großstadt|Großstädten]] hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] radikal geändert. Dies war bedingt durch die enormen [[Bombe]]nschäden des Krieges und die in den [[1950er]] und 60er Jahren übliche Form der Stadtplanung, deren Ziel es oft war, Altes abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen. Zudem wurden die Städte radikal "autogerecht" gemacht, was sich vor allem in Stadt[[autobahn]]en und neuen Schneisen für Duchfahrtsstraßen äußerte (die ''Kurt-Schumacher-'' und ''Konrad-Adenauer-Straße'' sind prominente Beispiele in Frankfurt). Von der ehemals größten zusammenhängenden [[Altstadt]] Deutschlands ist nur noch wenig übrig, zumal bereits kurz nach der Wende vom [[19. Jahrhundert|19.]] zum [[20. Jahrhundert]] Straßendurchbrüche (''Braubachstraße'') und der Abriss ganzer Quartiere (''Judengasse'') begonnen wurden. Die Überreste der historischen Altstadt befinden sich rund um dem Römerberg. "[[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]" ist offiziell das Viertel unterhalb der [[Zeil]], westlich begrenzt durch die ''Neue Mainzer Straße'', östlich durch das ''Fischerfeld''.


Eine weitere große Veränderung leitete 2010 der Abriss des [[Technisches Rathaus (Frankfurt am Main)|Technischen Rathauses]] im Altstadtkern zwischen Dom und Römerberg ein. Hier entstand von 2014 bis 2018 im Rahmen des [[Dom-Römer-Projekt]]s der historische Grundriss mit den Straßenzügen [[Markt (Frankfurt am Main)|Markt]] und [[Hühnermarkt]] über 70 Jahre nach seiner Zerstörung wieder neu. Unter den 35 Neubauten sind 15 als ''schöpferische Nachbauten'' bezeichnete Rekonstruktionen ehemaliger Altstadthäuser, darunter städtebaulich bedeutende Gebäude wie das [[Haus zur Goldenen Waage (Frankfurt am Main)|Haus zur Goldenen Waage]], das [[Neues Rotes Haus am Markt|Neue Rote Haus]], das [[Goldenes Lämmchen|Goldene Lämmchen]], ein Teil des [[Hof Rebstock am Markt|Rebstockhofs]] und das [[Haus zum Esslinger]]. Der [[Archäologischer Garten (Frankfurt am Main)|Archäologische Garten]] mit den Ausgrabungen einer [[Römische Niederlassung auf dem Frankfurter Domhügel|römischen Niederlassung]] und der [[Königspfalz Frankfurt|karolingischen Königspfalz]] wurde mit dem ''Stadthaus am Markt'' überbaut, um die ältesten Siedlungsspuren Frankfurts dauerhaft vor der Witterung zu schützen und zugänglich zu halten.
Die heutige '''[[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]]''' wurde im frühen [[19. Jahrhundert]] umgebaut. Die Wallanlagen mit ihren großen Bastionen, die seit dem [[15. Jahrhundert]] die ''Alt-'' und die ''Neustadt'' umfassten, wurde geschleift und stattdessen wurde ein [[Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main#Anlagenring|Anlagenring]] geschaffen, der auch heute noch gestresste Frankfurter dazu einlädt, einen Spaziergang zu machen. Die ''Neustadt'' (außerhalb der alten Stadtmauer des [[12. Jahrhundert]]s, der so genannten [[Staufermauer]]) wurde neu bebaut. Der Städteplaner Georg Heß verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie sie aussehen sollte. Er verlangte, dass sich die Bauherrn an den Stil des [[Klassizismus]] zu halten hätten. Ein Beispiel für den Frankfurter Klassizismus ist zum Beispiel das ehemalige Gebäude der Stadt[[bibliothek]], das zur Zeit als „Literaturhaus“ im Originalzustand aufgebaut wird. Dazu kam das "Wallservitut", in dem festgelegt wurde, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch heute, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat ([[Alte Oper]], ein oder zwei Bankgebäude).


{{Mehrere Bilder
[[Bild:frankfurt-wohngebiet.jpg|thumb|right|150px|Wohngebiet am Rande der Innenstadt ([[Frankfurt-Westend|Westend]])]]
| align = center
Das Stadtgebiet wurde außerhalb dieses Ringes kontinuierlich erweitert und so entstanden seit etwa [[1830]] die Stadtteile '''[[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] und [[Frankfurt-Ostend|Ostend]]'''. Nach dem Bau des [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhofes]] entstand in den [[1890er]] Jahren auch das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden Westbahnhöfe.
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Samstagsberg von Suedwesten-20110705.jpg
| Breite1 = 417
| Untertitel1 = [[Rekonstruktion (Architektur)|Rekonstruierte]] Häuser an der Ostseite des [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerbergs]] in der Altstadt
| Bild2 = Frankfurt Nextower.20130514.jpg
| Breite2 = 187
| Untertitel2 = [[Palaisquartier|Nextower]] und [[Eschenheimer Turm]] in der Innenstadt
| Bild3 = Hauptwache Frankfurt am Main.jpg
| Breite3 = 415
| Untertitel3 = Stadtzentrum mit [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]] und [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]]
}}
{{Absatz}}


=== Klassizistische und gründerzeitliche Bezirke ===
Als [[Wohngebiet]]e wuchsen vor allem die drei erstgenannten enorm. Die Frankfurter Bürger wollten an die frische Luft. Heute lebt gerade mal 1&nbsp;% der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte entlang breiter Ausfallstraßen wie der ''[[Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main|Eschersheimer Landstraße]]'' oder der ''Bockenheimer Landstraße''. Üblicherweise wurden vier Stockwerke im Wilhelminischen [[Gründerzeit]]-Stil gebaut - und dabei die Gebäude des Klassizismus größtenteils abgerissen und ersetzt. Die um [[1890]] eingemeindeten Stadtteile wie zum Beispiel [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] und [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] wurden in dieses Stadtbild integriert, erhielten neue Straßen und einen Anschluss an die [[Nahverkehr in Frankfurt am Main#Straßenbahn|Frankfurter Straßenbahn]], konnten aber bis heute ihren eigenen Charakter bewahren. Um die neuen Grenzen der Stadt zu beschreiben, wurde am Anfang des [[20. Jahrhundert]]s ein zweiter Ring gebaut. Der [[Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main#Alleenring|Alleenring]] ist heute zu einer stark befahrenen Umgehungsstrecke geworden, in die im Westen direkt die [[Bundesautobahn 66]] mündet (gebaut Anfang der [[1970er]] Jahre). Um [[1930]] folgten große Wohnsiedlungen von [[Ernst May]] außerhalb des Alleenrings, die das ''Neue Frankfurt'' symbolisieren: Die ''Römerstadt'' im Norden bei [[Frankfurt-Heddernheim|Heddernheim]], die große ''Siedlung Bornheimer Hang'' im Osten und die Siedlung am ''Riedhof'', ''Heimatsiedlung'' im Süden sind einige Beispiele.
Seit etwa 1830 entstanden außerhalb der Wallanlagen die Stadtteile [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] und [[Frankfurt-Ostend|Ostend]]. Nach dem Bau des [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhofes]] entstand in den 1890er Jahren das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden [[Frankfurter Westbahnhöfe|Westbahnhöfe]].


Als [[Wohngebiet]]e wuchsen vor allem die drei erstgenannten Stadtteile sowie das südlich des Mains gelegene [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] besonders nach der [[Preußische Annexionen 1866|Annexion durch Preußen]] außerordentlich stark. Es lebt gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte bis 1866 eher planlos mit Bebauung der sogenannten „Gärtnereizone“ außerhalb der Wallanlagen, die noch an den „krummen“ Straßenführungen und vereinzelt erhaltenen Gartenhäusern der klassizistischen Epoche ablesbar ist. Nachdem dieser Bereich durch ständige Verdichtung erschöpft schien, entwickelte sich die Bebauung entlang der breiten, allesamt Landstraßen genannten Ausfallstraßen in Richtung der Vororte weiter. So an der [[Eschersheimer Landstraße]], der [[Eckenheimer Landstraße]], [[Friedberger Landstraße]] oder der [[Bockenheimer Landstraße]]. In preußischer Zeit wurde dann auf dem Reißbrett ein schachbrettartiges Straßenraster entwickelt, das zeittypisch vereinzelt von polygonalen Platzanlagen zugunsten besonderer Blickbeziehungen etwa zu Kirchenbauten aufgebrochen ist. Der Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts unter Oberbürgermeister [[Franz Adickes (Politiker)|Franz Adickes]] erbaute [[Frankfurter Alleenring]] fasst als Ringstraße mit breitem, begrüntem Mittelstreifen diese Stadterweiterung ein. Er folgt in weiten Bereichen etwa dem Verlauf der alten [[Frankfurter Landwehr]].
[[Bild:frankfurt-land.jpg|thumb|left|150px|Ländliche Umgebung im Frankfurter Westen im Kontrast zur Innenstadt, im Hintergrund der [[Industriepark Höchst]]]]
Das Stadtgebiet war auch in dieser Zeit (also zwischen Erstem Weltkrieg und Nationalsozialismus) wieder durch '''Eingemeindungen''' gewachsen. Die ehemalige Stadt [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] bereicherte Frankfurt um eine Altstadt, die noch heute sehr gut erhalten ist. Das älteste Gebäude Frankfurts befindet sich ebenfalls dort, die ''Justinuskirche''. Die umliegenden Dörfer wurden mit eingemeindet, durften aber bis heute ihren ländlichen Charakter beibehalten. Sie sind heute im [[Ortsbezirk (Frankfurt)|Ortsbezirk]] [[Frankfurt-West]] zusammengefasst. Die spätesten Eingemeindungen fanden im Nordosten statt. Diese Stadtteile haben wohl am wenigsten mit dem Frankfurter Kerngebiet gemein (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; dazu im Osten Bergen-Enkheim).


Gebaut wurden üblicherweise in der Art des geschlossenen Blockrands mit vier bis fünf Etagen&nbsp;– und dabei die vorhandenen Villen des [[Klassizismus]] größtenteils abgerissen und die großen Gartengrundstücke parzelliert. Ausnahmen blieben die Villen der Familien Rothschild, Bethmann (alle im Zweiten Weltkrieg zerstört) und das bereits im 18.&nbsp;Jahrhundert an Stelle einer Wasserburg erbaute Holzhausenschlößchen, deren Parks den Bewohnern der umgebenden Stadtteile willkommene Erholungsmöglichkeiten bieten. Als lokale Besonderheit dominierte noch bis 1880 vielerorts ein zurückhaltender Spätklassizismus und selbst die nachfolgenden, stärker im „wilhelminischen“ Geschmack errichtete Architektur entwickelte beim Geschosswohnungsbau in der eher kaufmännisch denkenden Stadt nie die repräsentative Prachtentfaltung, wie sie aus anderen in jener Zeit stark gewachsenen Städten wie Wiesbaden, Leipzig oder Berlin bekannt ist.
Das Gebiet der Innenstadt hat sich vor allem nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] fundamental verändert. Seit den 1950ern bis in die frühen 70er Jahre, wollte man eher zaghaft immer höher hinaus, auch wenn Frankfurt schon damals den Ruf der Hochhausstadt erlangte. Heute wird höher und schneller gebaut, allerdings hat die Wirtschaftsflaute an den internationalen [[Aktienmarkt|Aktienmärkten]] den Höhenflug des [[Millennium]]s etwas gebremst.


Die 1877 und 1895 eingemeindeten Stadtteile [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] und [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] wurden ebenso wie Heddernheim, Eckenheim und Eschersheim in die Stadt integriert, erweitert und erhielten Anschluss an die [[Straßenbahn Frankfurt am Main|Frankfurter Straßenbahn]], konnten sich hingegen als Nebenzentren ihren eigenen Charakter bewahren.
Die '''[[Frankfurt-Altstadt|Frankfurter Altstadt]]''' befindet sich rund um den [[Römer (Frankfurt)|Frankfurter Römer]], der das [[Rathaus]] der Stadt Frankfurt ist. Der Hügel, auf dem sich der Römer befindet, wird [[Römerberg (Frankfurt)|Römerberg]] genannt. Auf dem Römerberg befinden sich auch der Frankfurter [[Kaiserdom]] und die berühmte [[Paulskirche]]. [[Bild:Frankfurter weihnachtsmarkt nacht.jpg|thumb|150px|Frankfurter Weihnachtsmarkt am Abend]] Die Schäden in der vorwiegend aus [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]] bestehenden Altstadt Frankfurts waren nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] enorm; fast der gesamte Römerberg lag in Schutt und Asche. Dass die meisten Straßenzüge komplett aufgegeben wurden und einer modernen, aber nicht innenstadttypischen Wohnbebauung wichen (neben dem restaurierten Dom und dem Betonklotz des technischen Rathauses), hatte aber planerische Gründe, die auf den Vorstellungen einer Altstadterneuerung der 1950er Jahre basieren. Die Frankfurter Altstadt ist ein Ziel für viele Touristen aus der ganzen Welt, weil man hier immer noch mittelalterliche [[Urban|urbane]] Architektur erleben kann, auch wenn die Fachwerk-Überreste allesamt Betonbauten der 1980er Jahre sind, die eine Fachwerkkonstruktion nur vortäuschen. Der Frankfurter Römerplatz im Herzen der Altstadt empfängt übrigens die [[Deutsche Fußballnationalmannschaft]] nach ihren Erfolgen oder Misserfolgen bei Meisterschaften im Ausland.


Typisch für die Zeit war das West-Ost-Gefälle in Qualität und Anspruch der Bebauung. Während das neuerbaute Bahnhofsviertel um 1900 als nobelstes Geschäftsviertel und das Westend als vornehmstes, großbürgerliches Wohngebiet galten, waren das Nordend, Bornheim und das Ostend Stadtteile des mittleren Bürgertums. Eine gewisse Sonderstellung nahm dabei das Ostend ein, das ebenso wie das Fischerfeld traditionell einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil hatte, und in dem sich viele Einrichtungen der jüdischen Gemeinde konzentrierten, so das Krankenhaus und das Waisenhaus auf dem Röderberg. Die große orthodoxe, 1905 bis 1907 erbaute [[Synagoge Friedberger Anlage|Synagoge an der Friedberger Anlage]] (1938 zerstört) galt wie die in den 1920er Jahren errichtete [[Großmarkthalle (Frankfurt am Main)|Großmarkthalle]] als Wahrzeichen des Stadtteils. Die Arbeiterschicht konzentrierte sich in der Nähe der großen Fabriken rund um den Hauptbahnhof im Gutleut- und Gallusviertel sowie dem im Rahmen der Osthafenplanung entstandenen Stadtteil Riederwald. Infolge der Naziherrschaft und der Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs änderten sich diese Verhältnisse grundlegend. Die ehemaligen Bewohner des Westends zog es in die Taunusvororte, das weitgehend zerstörte Ostend erholte sich jahrzehntelang kaum. Ein neues Bürgerbewusstsein entstand im Verlauf des [[Frankfurter Häuserkampf|Häuserkampfs der 1960er und 1970er Jahre]], als für die Schaffung von Büroraum im Bahnhofsviertel und Westend zahlreiche gründerzeitliche Bauten abgerissen, umgenutzt oder durch Bürohochhäuser ersetzt wurden. Das Nordend und Bornheim entwickelten sich zu Zentren der aufkeimenden grünen Bewegung. Im Zuge der [[Gentrifizierung]] sind diese „Szeneviertel“, ebenso wie nach dem [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] das Ostend in den Fokus der [[Immobilieninvestment|Immobilieninvestoren]] und -entwickler geraten. Durch das auf dem früheren [[Frankfurt (Main) Hauptgüterbahnhof|Güterbahnhofsgelände]] entstehende [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] mit dem Einkaufszentrum [[Skyline Plaza]] am Rande des [[Frankfurt-Gallus|Gallusviertel]] sind in diesem bisherigen Arbeiterstadtteil entsprechende Entwicklungen absehbar.
Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des [[17. Jahrhundert]]s detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war [[Matthäus Merian]].


Berühmt sind auch Frankfurts '''Grünanlagen'''. Der [[Frankfurter Anlagenring]] stellt einen Teil dar. Aber die Stadt hat noch viel mehr zu bieten. Im Stadtteil [[Frankfurt-Nordend|Nordend-Ost]] befindet sich zum Beispiel der [[Bethmann-Park]] mit seinem chinesischen ''Garten des Himmlischen Friedens''. Im Nordend sind auch der [[Holzhausenpark]] und der [[Günthersburgpark]] gelegen. Weiter westlich im Stadtteil [[Frankfurt-Westend|Westend-Nord]] liegt der [[Grüneburgpark]].
Neben den Wallanlagen entstanden in der Stadt ab dem 19.&nbsp;Jahrhundert weitere Grünanlagen, die zumeist auf Parks begüterter Frankfurter Familien zurückgehen. Im Stadtteil [[Frankfurt-Nordend|Nordend-Ost]] befindet sich zum Beispiel der [[Bethmannpark]] mit seinem chinesischen [[Garten des Himmlischen Friedens]]. Im Nordend befinden sich der [[Holzhausenpark]] und der [[Günthersburgpark]]. Weiter westlich im Stadtteil [[Frankfurt-Westend|Westend]] liegt der [[Grüneburgpark]], in dem sich unter anderem die griechisch-orthodoxe [[Georgioskirche]] und ein koreanischer Garten befinden. Der [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]] ist ein seit 1871 bestehender international renommierter [[Botanischer Garten]], der etwa 2500 Pflanzenarten kultiviert und Attraktionen wie das [[Papageno Musiktheater]] oder die [[Parkeisenbahn]] [[Palmen-Express]] beherbergt. Direkt nebenan befindet sich der ehemalige [[Botanischer Garten der Goethe-Universität Frankfurt am Main|Botanische Garten der Universität]], der nach Verlagerung des Botanischen Instituts auf den Riedberg in die Obhut des Palmengartens übergegangen ist. Diese drei aneinandergrenzenden Parks bilden die größte innenstadtnahe Grünanlage Frankfurts. Der [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]] im [[Frankfurt-Ostend|Ostend]] war 1907 der erste [[Volksgarten#Der Volkspark|Volkspark]] in Frankfurt und wurde als Erholungsort für die Anwohner, wie der [[Arbeiter]] der angrenzenden Industriegebiete, konzipiert.
<nowiki />{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Mk Frankfurt Kaiserstraße 1.jpg
| Breite1 = 265
| Untertitel1 = Die gründerzeitliche [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]<br />im Bahnhofsviertel
| Bild2 = Frankfurt, Beethovenstraße 71.jpg
| Breite2 = 300
| Untertitel2 = Beethovenstraße im Westend
| Bild3 = Bergerstrasse-ffm053.jpg
| Breite3 = 288
| Untertitel3 = [[Höhenstraße (Frankfurt am Main)|Höhenstraße]] an der Kreuzung<br />mit der [[Berger Straße]] im Nordend
| Bild4 = Klappergasse Ebbelwoi-Viertel Frankfurt Alt-Sachsenhausen.jpg
| Breite4 = 149
| Untertitel4 = Klappergasse im [[Apfelwein|Ebbelwoi]]-Viertel in Alt-Sachsenhausen
}}
{{Absatz}}


=== Klassische Moderne: Das Neue Frankfurt ===
[[Bild:Sonnenuntergang_frankfurt.jpg|thumb|150px|Sonnenuntergang hinter der Frankfurter Skyline]]
1925 wurde das [[Neues Frankfurt|Neue Frankfurt]] als umfangreiches Städtebauprogramm begonnen. Der Oberbürgermeister [[Ludwig Landmann]] ernannte 1925 den Architekten [[Ernst May]] zum Stadtbaurat, der fortan alle Aktivitäten leitete und sich mit einem Stab junger Architekten, Techniker, Künstler und Designer umgab, um das Projekt nachhaltig in der Stadt zu verankern. Städtebaulich wurde das Zusammenwachsen der eingemeindeten Dörfer gestaltet und die Stadt um Infrastrukturprojekte und Parks bereichert. Darüber hinaus wurden wegweisende Technologien für das Bauwesen und das Industriedesign erprobt und eingesetzt. Bekannte Bauten umfassen die Großmarkthalle und das Gesellschaftshaus des Palmengartens und Siedlungen wie [[Siedlung Praunheim|Praunheim]], [[Siedlung Römerstadt|Römerstadt]] und [[Siedlung Westhausen|Westhausen]] im Norden, die [[Siedlung Bornheimer Hang]] im Osten, die [[Hellerhofsiedlung]] sowie die [[Heimatsiedlung]] im Süden. Herausragende Designleistungen umfassen die [[Frankfurter Küche]] und die Schriftart [[Futura (Schriftart)|Futura]].
Frankfurt ist auch die Stadt der '''[[Hochhaus|Hochhäuser]]''' und wird deswegen auch '''Mainhattan''' genannt (in [[Analogie]] zum [[New York City|New Yorker]] Stadtteil [[Manhattan]]). Von den zehn höchsten [[Wolkenkratzer]]n der Bundesrepublik befinden sich neun in Frankfurt. Das ehemals höchste Hochhaus Europas, der [[Commerzbanktower]] mit einer Höhe von 259&nbsp;m (300&nbsp;m mit [[Antenne]]), wurde vor kurzem vom [[Triumph-Palace]] in [[Moskau]] mit 264&nbsp;m übertroffen. Damit steht "nur" das zweithöchste Gebäude Europas in Frankfurt. Das dritthöchste Gebäude Europas ist übrigens der [[Messeturm (Frankfurt)|Messeturm]] in Frankfurt mit einer Höhe von 257&nbsp;m. Neben den [[Hochhaus|Hochhäusern]] sieht man aber immer noch die prächtigen Filialen der Bankhäuser vom Anfang des [[20. Jahrhundert]]s. Auch die Kirchengebäude kann man noch zwischen den Bürohochhäusern erkennen. Durch einen [[Hochhausrahmenplan]] wurde versucht, urbanen "Wildwuchs" zu vermeiden. Allerdings machten viele Ausnahmegenehmigungen diesen Plan bald zur [[Makulatur]].


{{Mehrere Bilder
Die radikalste Veränderung außerhalb des Rahmenplans vollzieht Frankfurt im Moment an der Einkaufsstraße Zeil. Dort entsteht derzeit an der Hauptwache auf Europas teuerster Baustelle ein exklusives [[Einkaufszentrum]] mit einem Hochhaus-[[Ensemble]] auf dem ehemaligen Gelände der Telekom. Dabei soll auch das alte [[Thurn und Taxis|Thurn und Taxis Palais]] in einem dem Original ähnlichen Zustand neu errichtet und in das moderne Einkaufszentrum mit First Class-Hotel und Büroräumen eingefügt werden.
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Westhausen Laubengang.jpg
| Breite1 = 290
| Untertitel1 = [[Siedlung Westhausen]], eine der Siedlungen des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] (1925–1930)
| Bild2 = Grossmarkthalle Frankfurt Panorama 1.jpg
| Breite2 = 450
| Untertitel2 = [[Großmarkthalle (Frankfurt am Main)|Großmarkthalle]] mit noch erhaltenen Annexbauten vor der Nutzung durch die EZB, Mai 2007
| Bild3 = Zickzackhausen.jpg
| Breite3 = 273
| Untertitel3 = [[Siedlung Bruchfeldstraße]] („Zickzackhausen“) in Niederrad
}}
{{Absatz}}


=== Höchst und die äußeren Stadtteile ===
''Siehe auch:'' [[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main]]
Zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts wurden in mehreren Schritten die nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile eingemeindet. Einige dieser Stadtteile hatten bereits bis 1866 zum Besitz der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] gehört, andere waren zuvor nie mit Frankfurt verbunden. Um 1914 gehörte Frankfurt zu den flächenmäßig größten Städten Deutschlands.

Das Stadtgebiet wuchs 1928 durch Eingemeindungen weiter. Unter anderem kam die Stadt [[Frankfurt-Höchst|Höchst am Main]] mit der [[Höchster Altstadt|Altstadt]] dazu, die noch gut erhalten ist und seit 1972 unter Denkmalschutz steht. Hier stehen ungefähr 400 Fachwerkhäuser, wie das älteste Gebäude Frankfurts, die [[Justinuskirche (Höchst)|Justinuskirche]]. Die spätesten Eingemeindungen fanden 1972 und 1977 im Nordosten (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; im Osten Bergen-Enkheim) statt. Diese Stadtteile haben zum Teil noch ihren ländlichen Charakter. Neben Höchst besitzen zum Beispiel [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]], [[Frankfurt-Niederursel|Niederursel]] und [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]] bemerkenswerte Fachwerkstraßenzüge. Insgesamt sind etwa 14.500 Gebäude auf dem Stadtgebiet Frankfurts von vor 1919 und etwa 3.000 davon sind Fachwerkhäuser.<ref>https://zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Aufsaetze_Archiv/2015_12_NI_GWZ_endgueltig.pdf?__blob=publicationFile&v=4</ref><ref>{{cite book |last1=Gerner| first1=Manfred |title=Fachwerk in Frankfurt am Main |date=1979 |publisher=Frankfurter Sparkasse |location=Frankfurt am Main |isbn=3-7829-0217-3 |page=79}}</ref>


{{Panorama|Hoechster Mainpanorama August 2007.jpg|1025|Panorama des Mainufers in Höchst}}

<gallery mode="packed">
Town-hall-seckbach-hesse-2010-germany-b.jpg|Seckbach
Niederursel, Alt-Niederursel 29-31 (1).jpg|Niederursel
Bergerrathaus2.JPG|Bergen-Enkheim
</gallery>

=== Grüngürtel ===
Der [[Frankfurter Grüngürtel]] erstreckt sich ringförmig um den dichtbesiedelten Stadtkern. Er besteht aus drei unterschiedlichen Landschaften, dem [[Berger Rücken]] im Nordosten der Stadt, dem [[Flüsse in Frankfurt am Main#Die Nidda|Niddatal]] auf dem gesamten Verlauf im Frankfurter Stadtgebiet im Westen und Norden sowie dem [[Frankfurter Stadtwald]] im Süden. Der Grüngürtel umfasst über 8.000 [[Hektar]], was etwa einem Drittel des Frankfurter Stadtgebietes entspricht. Er wurde 1991 als einer der ersten [[Grüngürtel]] der Welt mit einer kommunalen Satzung, der Grüngürtel-Verfassung, begründet<ref>[https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/orte/gruenguertel/gruenguertel_az/gruenguertel_verfassung Grüngürtel-Verfassung] vom 14. November 1991</ref> und ist Teil des seit 1994 ausgewiesenen 10.850 Hektar großen [[Landschaftsschutzgebiet]]s ''Grüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main''.<ref>Regierungspräsidium Darmstadt: [https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/rechtsamt/pdf/satzungen/landschaftsschutzverordnung.ashx Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet ''Grüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main''] vom 12. Mai 2010.</ref> Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei Zonen eingeteilt, die vor Bebauung und Nutzungsänderungen geschützt sind. Zone I umfasst Grünanlagen und Gärten sowie Sport-, Freizeit- und Erholungsanlagen, Zone II Wald- und Ackerflächen, Gehölze und Brachen, Wiesen sowie Auen- und Feuchtgebiete. Teile des Grüngürtels gehen nahtlos in den noch größeren Schutz- und Erholungsraum [[Regionalpark RheinMain]] über. Im [[Grüneburgpark]], am [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hang]] und im [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]] sowie in der [[Sinaipark|Sinai-Wildnis]] ziehen sich Ausläufer des Grüngürtels bis fast in die Innenstadt.<ref>[https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/frankfurt-themen/umwelt-und-gruen/umwelt-und-gruen-a-z/image/im-gruenen/naturschutz/landschaftsschutzgebiet_2010_neu.ashx Karte des Landschaftsschutzgebietes] auf der Website der Stadt Frankfurt am Main.</ref>

Der Frankfurter Stadtwald zählt zu den größten innerstädtischen Wäldern in Deutschland und bedeckt die südlichen Teile von [[Frankfurt-Schwanheim|Schwanheim]], [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]], [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] und [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] sowie den nördlichen Teil des Stadtteils [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]]. Im Frankfurter Grüngürtel liegen der 1989 für die Bundesgartenschau angelegte [[Niddapark]], die nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Volksparks [[Lohrberg (Frankfurt am Main)|Lohrberg]] und [[Huthpark]], der [[Biegwald]] und der [[Niedwald]], der [[Mainbogen|Fechenheimer Mainbogen]], das [[Sossenheimer Unterfeld]] und das Schwanheimer Unterfeld mit dem [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] [[Schwanheimer Düne]]. Weitere Naturschutzgebiete im Grüngürtel sind das [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Enkheimer Ried]], das [[Frankfurt-Seckbach|Seckbacher Ried]], das [[Mühlbachtal von Bergen-Enkheim]], das [[Harheimer Ried]] und die [[Riedwiesen]].

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Lohrberg.jpg
| Breite1 = 264
| Untertitel1 = Blick vom [[Lohrberg (Frankfurt am Main)|Lohrberg]] in Richtung Innenstadt
| Bild2 = Enkheimer Ried.jpg
| Breite2 = 233
| Untertitel2 = Das Enkheimer Ried in [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]]
| Bild3 = Niddatal-frankfurter-berg-2010-ffm-066.jpg
| Breite3 = 526
| Untertitel3 = Grüngürtel am [[Frankfurter Berg]], im Vordergrund die [[Nidda (Fluss)|Nidda]]
}}
{{Absatz}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte von Frankfurt am Main}}
[[Bild:karl-der-große.jpg|left|thumb|150px|[[Karl der Große]]]]
Frankfurt am Main wurde [[794]] erstmals [[Urkunde|urkundlich]] erwähnt. Eine kontinuierliche Besiedlung des Domhügels ist allerdings schon seit [[Jungsteinzeit|jungsteinzeitlicher]] Zeit nachgewiesen. Am selben Ort enstand in der Folge ein [[Römer|römisches]] Militärlager und in [[Merowinger|merowingischer Zeit]] ein fränkischer Königshof. [[843]] wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste königliche [[Pfalz (Palatium)|Pfalz]] der [[Ostfranken]] und Ort von [[Reichstag (HRR)|Reichstagen]]. [[1220]] wurde Frankfurt [[freie Reichsstadt]].


=== Von der Frankenfurt bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches ===
Die [[Goldene Bulle]] erklärte Frankfurt ab [[1356]] zur ständigen Wahlstadt der deutschen Kaiser, nachdem hier schon einige Königswahlen stattfanden. Ab [[1562]] wurde der Kaiser auch in Frankfurt gekrönt, der Letzte war [[1792]] der Habsburger [[Franz II. (HRR)|Franz II.]].
[[Datei:DBP 1994 1200 Jahre Frankfurt am Main.jpg|mini|Deutsche Sonderbriefmarke ''1200 Jahre Frankfurt am Main'' von 1994]]


Frankfurt am Main wurde erstmals am 22.&nbsp;Februar 794 in einer [[Urkunde]] Karls des Großen für das Regensburger [[Kloster Sankt Emmeram|Kloster St. Emmeram]] erwähnt. In dem auf [[Latein]] verfassten Dokument heißt es: „…&nbsp;actum super fluvium Moin in loco nuncupante Franconofurd“&nbsp;– „gegeben (ausgestellt) am Flusse Main in einem Orte, genannt Frankfurt.“<ref>{{MGH|DD|4|238}}</ref> Eine Besiedlung des Domhügels ist allerdings schon für die [[Jungsteinzeit]] nachgewiesen. Am selben Ort entstanden in der Folge vermutlich ein [[Römische Niederlassung auf dem Frankfurter Domhügel|römisches Militärlager]] und in [[Merowinger|merowingischer Zeit]] ein fränkischer Königshof. Im Juni 794 versammelten sich in der [[Königspfalz Frankfurt|fränkischen Königspfalz]] wichtige Kirchenvertreter des Reiches in der [[Synode von Frankfurt 794|Synode von Frankfurt]].
Nach dem Ende des [[HRR|Heiligen Römischen Reichs]] trat Frankfurt dem [[Rheinbund]] bei und wurde unter dem Fürstprimas [[Karl Theodor von Dalberg]] die Hauptstadt eines kurzlebigen ([[1810]] - [[1813]]) [[Großherzogtum Frankfurt|Großherzogtums Frankfurt]].


843 wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste königliche Pfalz der [[Ostfrankenreich|Ostfranken]] und Ort von [[Reichstag (HRR)|Reichstagen]]. 1220 schaffte Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich&nbsp;II.]] das Amt des [[Vogt|Reichsvogtes]] in Frankfurt ab. An die Stelle dieses [[Ministeriale]]n trat der vom Kaiser eingesetzte [[Schultheiß|Reichsschultheiß]] als Oberhaupt der sonst selbstverwalteten Bürgerschaft. Im Laufe des 13.&nbsp;und 14.&nbsp;Jahrhunderts erlangte die Stadt immer mehr [[Privileg]]ien und [[Regalien]], beispielsweise 1240 die jährliche [[Messe Frankfurt|Herbstmesse]] und 1330 die Frühjahrsmesse. 1266 wird der aus 42 [[Patrizier]]n und zünftigen Handwerksmeistern bestehende Rat der Stadt erstmals erwähnt. Seit 1311 wählte der Rat jährlich [[Liste der Stadtoberhäupter von Frankfurt am Main|zwei Bürgermeister]] als Stadtoberhäupter. Mit dem Erwerb des Schultheißenamt erreichte Frankfurt 1372 die volle [[Souveränität]] als [[Freie und Reichsstädte|Reichsstadt]].
Danach wurde Frankfurt wieder [[Freie Stadt Frankfurt|Freie Stadt]], diesmal im [[Deutscher Bund|Deutschen Bund]]. Dessen [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundestag]] richtete sich in der Stadt ein. [[1848]] kam es in den deutschen Staaten zur [[Märzrevolution]]. Die einberufene [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] tagte in der [[Frankfurter Paulskirche]].


Die [[Goldene Bulle]] von 1356 bestätigte Frankfurt als rechtmäßige Wahlstadt der [[Römisch-deutscher König|römischen Könige]], nachdem hier schon seit 1147 die meisten Königswahlen stattgefunden hatten. Ab 1562 fanden die [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|Kaiserkrönungen]] in Frankfurt statt, zuletzt 1792 die des [[Habsburg]]ers [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] Der Krönungsweg, der vom [[Kaiserdom St. Bartholomäus]] über den [[Markt (Frankfurt am Main)|Markt]] zum [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] führte, wurde zwischen 2012 und 2018 im Zuge des [[Dom-Römer-Projekt]]s rekonstruiert. 1742 wurde Frankfurt gar für fast drei Jahre Residenzstadt. Da der aus dem [[Haus Wittelsbach|Hause Wittelsbach]] stammende Kaiser [[Karl VII. (HRR)|Karl VII.]] nach seiner Krönung nicht in sein Stammland, das von habsburgischen Truppen besetzte [[Kurfürstentum Bayern]], zurückkehren konnte, lebte er notgedrungen bis Oktober 1744 im [[Palais Barckhaus]] an der [[Zeil]].
[[Bild:mainufer.jpg|right|thumb|150px|Stadtansicht um 1900]]
Im [[Deutsch-Österreichischer Krieg|Deutsch-Österreichischen Krieg]] nahm Frankfurt für Österreich Partei, wurde dem zu Folge [[1866]] von [[Preußen]] annektiert und verlor so endgültig seinen Status als [[Stadtstaat]]; es wurde dem [[Regierungsbezirk Wiesbaden]] der [[Provinz Hessen-Nassau]] zugeordnet. Als versöhnendes [[Symbol]] wurde [[1871]] in Frankfurt der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] mit dem [[Friede von Frankfurt|Frankfurter Frieden]] offiziell beendet.


Mit dem Ende des Alten Reiches endete die Souveränität Frankfurts als Reichsstadt. Am 12. Juli 1806 fiel es unter die Herrschaft des [[Fürstprimas]] [[Karl Theodor von Dalberg]], der es mit dem [[Fürstentum Regensburg]] und dem [[Fürstentum Aschaffenburg]] sowie der Reichsstadt [[Wetzlar]] zu einem selbständigen Staat innerhalb des [[Rheinbund]]es vereinigte, dem [[Staat des Fürstprimas]]. 1810 trat Dalberg das Fürstentum Regensburg an [[Königreich Bayern|Bayern]] ab, erhielt dafür das [[Fürstentum Hanau]] und das [[Nassau-Oranien-Fulda|Fürstentum Fulda]] und wurde Großherzog von Frankfurt. Im kurzlebigen [[Großherzogtum Frankfurt]] bildete die Stadt Frankfurt 1810 bis 1813 eine ''Mairie'' und war Hauptstadt des [[Departement Frankfurt]], zu dem auch ihre ehemals reichsstädtischen Dörfer als ''Land-Districtsmairie Frankfurt'' gehörten.
Unterdes erweiterte Frankfurt seine Grenzen und gemeindete zahlreiche umliegende Orte ein. Damit wurde es schließlich sogar für kurze Zeit [[Liste der flächengrößten Städte Deutschlands|Deutschlands flächengrößte Stadt]].


=== Die Freie Stadt Frankfurt ===
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurden 9.000 [[Jude]]n aus Frankfurt [[Deportation|deportiert]]. Im darauf folgenden [[Zweiter Weltkrieg|Krieg]] zerstörten [[Bombenkrieg|Luftangriffe]] fast die komplette [[Frankfurt-Altstadt|Alt-]] und [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]].
{{Hauptartikel|Freie Stadt Frankfurt}}
[[Datei:Frankfurt 1854.JPG|mini|Stadtansicht von Frankfurt a.&nbsp;M. auf der 6-Kreuzermünze von 1854]]
Mit dem Zusammenbruch des [[Napoleon Bonaparte|napoleonischen]] Systems dankte Dalberg am 28. Oktober 1813 als Großherzog von Frankfurt ab. Sein Großherzogtum wurde von den siegreichen Alliierten als [[Generalgouvernement Frankfurt]] dem [[Zentralverwaltungsdepartement]] für die besetzten Gebiete unterstellt. Am 14.&nbsp;Dezember 1813 wurde die Unabhängigkeit der Stadt und ihres Territoriums wiederhergestellt und ihre reichsstädtische Verfassung wieder in Kraft gesetzt. Der bisherige Präfekt [[Friedrich Maximilian von Günderrode (Jurist, 1753)|Friedrich Maximilian von Günderrode]] übernahm als Stadtschultheiß die provisorische Leitung der Verwaltung.


Auf dem [[Wiener Kongress]] plante das [[Königreich Bayern]] die Annexion Frankfurts, doch beschloss der Kongress am 8.&nbsp;Juni 1815 die Wiederherstellung Frankfurts als Freie Stadt innerhalb des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]]. Es war damit neben [[Hamburg]], [[Bremen]] und [[Lübeck]] eine von vier Freien Städten, die ihre traditionelle Stadtfreiheit bis in die Zeit der Moderne behaupten konnten. Die Freie Stadt Frankfurt gab sich eine neue Verfassung, die [[Konstitutionsergänzungsakte]], und den Wahlspruch [[Stark im Recht]]. Der [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundestag]] des Deutschen Bundes richtete sich in Frankfurt ein. 1833 scheiterte der [[Frankfurter Wachensturm]], ein Versuch eine allgemeine Revolution in Deutschland auszulösen. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur [[Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution]]. Die einberufene [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] tagte in der [[Frankfurter Paulskirche]] und erarbeitete mit der [[Paulskirchenverfassung]] die erste gesamtdeutsche und demokratische Verfassung Deutschlands.
Nach der Niederlage Deutschlands richtete die amerikanische [[Besatzungszone|Besatzung]] in der Stadt ihren Hauptsitz ein. Anschließend wurde Frankfurt zum Verwaltungssitz der [[Trizone]]. Bei der Wahl zur [[Bundeshauptstadt]] [[Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland|unterlag]] Frankfurt nur knapp gegen Bonn. In der Nachkriegszeit entwickelte sich die Stadt erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und wurde [[1999]] Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]].


1863 endete der [[Frankfurter Fürstentag]], ein Versuch zur [[Reform des Deutschen Bundes]], erfolglos. Im [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] 1866 blieb Frankfurt bundestreu. Die öffentliche Meinung stand eher auf Seiten [[Österreich]]s und des [[Kaiser von Österreich|Kaisers]], obwohl es in Frankfurt schon länger Stimmen gab, die aus wirtschaftlichen und außenpolitischen Gründen für einen freiwilligen Anschluss an [[Preußen]] plädierten. Am 18.&nbsp;Juli wurde die Stadt während des [[Mainfeldzug]]s von der [[Preußische Armee|preußischen Mainarmee]] besetzt und mit schweren [[Kontribution]]en belegt. Am 2.&nbsp;Oktober [[Preußische Annexionen 1866|annektierte Preußen die Stadt]], die damit endgültig ihre Unabhängigkeit verlor; der [[Stadtkreis Frankfurt am Main|Stadtkreis Frankfurt]] wurde dem [[Regierungsbezirk Wiesbaden]] der [[Hessen-Nassau|Provinz Hessen-Nassau]] zugeordnet, die Zahlung der Kontributionen später erlassen. 1868 führte Preußen in Frankfurt die [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Magistratsverfassung]] mit einem [[Oberbürgermeister]] als Stadtoberhaupt ein. Als versöhnendes [[Symbol]] wurde 1871 in Frankfurt der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] mit dem [[Friede von Frankfurt|Frankfurter Frieden]] offiziell beendet.
''Mehr zur Geschichte der Stadt unter'' [[Geschichte von Frankfurt am Main]].


=== Von der Gründerzeit bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ===
=== Einwohnerentwicklung ===
[[Datei:Frankfurt Am Main-Roemer-Salzhaus-Front Photochrom.jpg|mini|hochkant|[[Salzhaus (Frankfurt am Main)|Salzhaus]] (rechts) und [[Haus Frauenstein]] (links) am Römerberg, Photochromdruck um 1896]]
''Zur Entwicklung der Einwohnerzahl siehe'' [[Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main]] ''(Tabelle mit Diagramm).''


Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu einem Industriezentrum mit raschem Bevölkerungswachstum war die Annexion vorteilhaft. Frankfurt gemeindete zwischen 1877 und 1910 in mehreren Etappen zahlreiche umliegende Orte ein und vergrößerte seine Fläche von 70 auf 135 Quadratkilometer. Damit wurde es schließlich sogar Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts für kurze Zeit [[Liste der 100 flächengrößten Gemeinden Deutschlands|Deutschlands flächengrößte Stadt]]. Mit dem raschen Bevölkerungswachstum baute die Stadt ihre öffentliche Infrastruktur aus, darunter zahlreiche Schulen, mehrere Mainbrücken, Wasserversorgung, Kanalisation, eine moderne [[Feuerwehr Frankfurt am Main|Berufsfeuerwehr]], Vieh- und Schlachthof, die [[Kleinmarkthalle Frankfurt|Markthalle]], Straßenbahnen, Bahnhöfe und Häfen. Nachdem sich die Industrie zunächst vor allem in Bockenheim, entlang der Mainzer Landstraße und in Sachsenhausen angesiedelt hatte, entstand 1909 bis 1912 der Osthafen mit einem Industriegebiet, dessen neu erschlossene Fläche so groß war wie das gesamte Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts bebaute Stadtgebiet nördlich des Mains. Neben den traditionellen Frankfurter Branchen, Gießereien und Metallwaren, Schriftgießereien und Druckereien, entstanden nun Brauereien, chemische Fabriken und, nach der [[Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891|Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891]], auch eine Elektroindustrie. 1914 wurde die von Frankfurter Bürgern gestiftete Universität eröffnet.
=== Religionen ===
Als multikulturelle Vielvölkerstadt verfügt Frankfurt über zahlreiche religiöse Gruppierungen, von denen längst nicht alle offiziell registriert sind.


Im Ersten Weltkrieg blieb Frankfurt von Zerstörungen verschont, litt aber aufgrund seiner Lage als preußische Grenzstadt mit hessischem und bayerischem Hinterland unter einer schlechten Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Infolge der [[Novemberrevolution]] 1918 kam es zu Unruhen und zeitweiligen Straßenkämpfen, die bis Ende 1919 anhielten.
Die [[autochton]]en, traditionell vorherrschenden Religionen Frankfurts sind der [[Lutheraner|lutherische]] [[Protestantismus]] und das [[Judentum]].


In den 1920er Jahren erlebte Frankfurt eine kulturelle Blüte, unter anderem durch seine Theater und das städtebauliche Programm des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] (weltweit bekannt durch die [[Frankfurter Küche]], den Urtyp der modernen Einbauküche). 1925 fand im neu erbauten Waldstadion die erste internationale [[Arbeiterolympiade]] statt.
Obwohl sich die Freie Reichsstadt [[1522]] der Reformation anschloss, beließ man aufgrund des engen Verhältnisses zum ([[Katholizismus|katholischen]]) Kaiserhaus der katholischen Gemeinde die volle Glaubensfreiheit. Sie nutzte den [[Frankfurter Dom|Kaiserdom]] als ihre Gemeindekirche. [[1786]] wurden auch [[Reformierte Kirche|reformierte]] Gemeinden zugelassen. Durch die starke Zuwanderung im 19. und 20. Jahrhundert konnten die Katholiken zahlenmäßig nahezu wieder zu den Protestanten aufschließen.


In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurden 11.134 [[Juden]] aus Frankfurt [[Deportation deutscher Juden|deportiert]], darunter solche die nur jüdischer Abstammung waren und anderen Religionen angehörten. Nur 367 von ihnen überlebten den [[Holocaust]].<ref>{{Literatur |Autor=Monica Kingreen |Hrsg=Monica Kingreen |Titel=Gewaltsam verschleppt aus Frankfurt. Die Deportationen der Juden in den Jahren 1941–1945 |Sammelwerk=„Nach der Kristallnacht“. Jüdisches Leben und antijüdische Politik in Frankfurt am Main 1938–1945 |Reihe=Schriftenreihe des [[Fritz-Bauer-Institut]]s |BandReihe=17 |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1999 |Seiten=357–402}}</ref> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstörten alliierte [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main|Luftangriffe auf Frankfurt]] etwa 70&nbsp;Prozent der Gebäude, darunter fast die gesamte [[Frankfurt-Altstadt|Alt]]- und [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]]. Das bis 1944 nahezu geschlossen mittelalterliche Stadtbild ging dadurch verloren. Am 26. März 1945 rückten Truppen der [[3. US-Armee]] von Sachsenhausen kommend über die nur teilweise zerstörte [[Friedensbrücke (Frankfurt am Main)|Wilhelmsbrücke]] in die Innenstadt ein. Am 29. März 1945 endeten die Kampfhandlungen im Stadtgebiet und die letzten Wehrmachtseinheiten zogen sich in Richtung Taunus und Wetterau zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Heike Drummer, Jutta Zwilling |url=https://www.frankfurt1933-1945.de/beitraege/kriegsende/beitrag/die-befreiung-frankfurts-durch-die-amerikaner |titel=Die Befreiung Frankfurts durch die Amerikaner |datum=2011-01-01 |abruf=2022-10-09}}</ref>
Frankfurts evangelisch-lutherische Gemeinden gehören zur [[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau]] (außer Bergen-Enkheim, das zur [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]] gehört). Die katholischen Gemeinden gehören zum [[Bistum Limburg]], außer Bergen-Enkheim ([[Bistum Fulda]]), und Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach ([[Bistum Mainz]]).


=== Seit 1945: Entwicklung zur multikulturellen Wirtschaftsmetropole ===
Die sehr alte [[Jüdische Gemeinde Frankfurt]] ist neben der in [[Berlin]] die größte ihrer Art in der Bundesrepublik.
Nach Kriegsende richteten die Streitkräfte der USA ihr [[United States European Command|europäisches Hauptquartier]] in Frankfurt ein. Pläne, dem erweiterten Stadtgebiet als selbständigem [[Regierungsbezirk Frankfurt am Main|Distrikt Frankfurt]] einen Sonderstatus zu verleihen, analog dem [[Washington, D.C.|District of Columbia]], erwiesen sich als nicht praktikabel. 1946 wurde die Stadt dem neugebildeten Land [[Groß-Hessen]] zugeordnet. 1947 nahm der [[Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes|Wirtschaftsrat der Bizone]], die 1948 zur [[Trizone]] erweitert wurde, seinen Sitz in Frankfurt. Bei der [[Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland|Wahl zur Bundeshauptstadt]] unterlag Frankfurt am 10.&nbsp;Mai 1949 gegen [[Konrad Adenauer]]s Favoriten [[Bonn]].<ref>Mit 33:29 Stimmen im [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]] sowie mit 200:176 Stimmen am 3.&nbsp;November 1949 im [[Deutscher Bundestag|Bundestag]].</ref> Ein [[Parlamentsgebäude]] war in Frankfurt bereits gebaut worden. Es beherbergt seitdem den [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunk]].


Trotz der Niederlage in der Hauptstadtfrage entwickelte sich die Stadt in der Zeit des [[Wirtschaftswunder]]s erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und zum bedeutendsten [[Finanzplatz Frankfurt|Finanzplatz Kontinentaleuropas]]. Der [[Wiederaufbau]] in den 1950er Jahren orientierte sich nicht an den alten städtebaulichen Strukturen. Weite Teile der einstigen Altstadt werden von den damals entstandenen schlichten modernistischen Zweckbauten und Verkehrsachsen geprägt. Infolge der [[Deutsche Teilung|Teilung Deutschlands]] übernahm Frankfurt Metropolfunktionen als Sitz von Unternehmen, Verbänden und Bundeseinrichtungen. Die Bedeutung der Stadt würdigte der amerikanische Präsident [[John F. Kennedy]] mit seinem Besuch und einer Rede in der Paulskirche am 23. Juni 1963.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Andreas W. Daum]] |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/vor-60-jahren-sprach-john-f-kennedy-in-der-paulskirche-18982675.html |titel=Kennedy in Deutschland. Das wahre deutsche Wunder |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2023-06-23 |abruf=2023-06-24}}</ref>
''Mehr Details siehe unter'' [[Religionen in Frankfurt am Main]].


1998 wurde Frankfurt Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]].
== Politik ==
{{Absatz}}
===Politische Geschichte===
Die Stadt Frankfurt befand sich anfangs in unmittelbarer Verwaltung des Reiches, infolgedessen ein [[Vogt]], später [[Reichsschultheiß]] die Stadt „regierte“. Ab [[1311]] ging die Verwaltung auf die Stadt über. Als Organe der Selbstverwaltung bestanden von da an der Rat der Stadt und der Bürgermeister, von denen es zwei gab: der „ältere“ wurde von den Schöffen („erste Ratsbank“) und der jüngere von der „zweiten Ratsbank“ gewählt. Später gab es im Rat noch eine „dritte Ratsbank“, die sich aus Handwerkern zusammensetzte. Insgesamt hatte der Rat 43 Mitglieder.


{{Mehrere Bilder
[[1867]] wurde die „unechte [[Magistratsverfassung]]“ eingeführt. An der Spitze der Stadt stand nunmehr der [[Magistrat]] mit einem 1. Bürgermeister, der meist den Titel „[[Oberbürgermeister]]“ erhielt, einem 2. Bürgermeister, sowie 10 besoldeten und 12 unbesoldeten Mitgliedern.
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Mk Frankfurt Merian Stadtansicht.jpg
| Breite1 = 200
| Untertitel1 = Stadtansicht mit [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Dom]] (etwa 1612)
| Bild2 = Nationalversammlung in der Paulskirche.jpg
| Breite2 = 262
| Untertitel2 = Die Nationalversammlung in der [[Frankfurter Paulskirche]] (1848)
| Bild3 = Frankfurt Luftschiffbild der Altstadt 1911-verbessert.jpg
| Breite3 = 258
| Untertitel3 = Luftschiffbild des ältesten Teils der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] (1911)
| Bild4 = Frankfurt 1945 June destructions after bombing raids old town aerial.JPG
| Breite4 = 247
| Untertitel4 = Zerstörte [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] mit [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Dom]] (Juni 1945)
}}
{{Absatz}}


=== Religionen und Weltanschauungen ===
Der Oberbürgermeister wurde bis 1918 vom König aus drei Vorschlägen ernannt. Seine Amtsdauer betrug 12 Jahre. Nach 1918 wurde der Oberbürgermeister von der [[Stadtverordnetenversammlung]] gewählt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Oberbürgermeister von der amerikanischen Militärverwaltung eingesetzt.
{{Hauptartikel|Religionen in Frankfurt am Main}}
{{Siehe auch|Liste von Sakralbauten in Frankfurt am Main}}


In Frankfurt sind alle [[Weltreligion]]en vertreten. Bis 2001 gehörte die Mehrzahl der Frankfurter einer der [[Christentum|christlichen]] [[Religionen in Deutschland|Konfessionen]] an.<ref>[https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/zahlen-daten-fakten/pdf/jahrbuch/statistisches-jahrbuch-2004.ashx Tabelle 2.6 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt a.M. 1990 bis 2003 nach Staatsangehörigkeit und Religionszugehörigkeit]</ref> Durch [[Säkularisierung]] und Zuwanderung nichtchristlicher Bevölkerungsgruppen sinkt der christliche Bevölkerungsanteil stetig. 2020 bildeten die Katholiken mit 19 % die größte religiöse Gruppe, es folgten die Muslime mit 18 % und die Protestanten mit 15 %.<ref>[https://rp-online.de/politik/analyse-und-meinung/frankfurt-die-muslime-sind-bald-die-groesste-glaubensgemeinschaft_aid-110802199 Frankfurt – Hauptstadt der Muslime], abgerufen am 20. April 2024</ref><ref name="JB2017-2">{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/zahlen-daten-fakten/pdf/jahrbuch/statistisches-jahrbuch-2021.ashx |titel=Statistisches Jahrbuch 2021 |titelerg=Tabelle 2.7 Einwohnerinnen und Einwohner 2016 bis 2020: Religionszugehörigkeit |hrsg=Stadt Frankfurt am Main, Bürgeramt Statistik und Wahlen |datum=2021 |seiten=22 |format=PDF; 4,2&nbsp;MB |abruf=2022-01-03}}</ref> Der Anteil der Protestanten und vor allem der der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2023 waren 16,4 % der Einwohner [[Römisch-katholische Kirche in Deutschland|katholisch]], 13,0 % [[evangelisch]]; 70,6 % gehörten anderen Konfessionen oder [[Glaubensgemeinschaft]]en an oder waren [[konfessionslos]].<ref>[https://statistikportal.frankfurt.de/ASW/ASW.dll?aw=Bevölkerung/Religion Stadt Frankfurt Statistik Portal Bevölkerung Konfessionen ], abgerufen am 20. April 2024</ref>
===Aktuell===
[[Bild:rathausfrankfurt.jpg|thumb|left|150px|Technisches Rathaus]]
Die Satzung von Frankfurt und die [[Hessische Gemeindeordnung]] bestimmen heute den konstitutionellen Aufbau der Stadt.


Die Stadt galt seit der [[Reformation]] als traditionell protestantisch, wenngleich das katholische [[Kirchengemeinde|Gemeindeleben]] niemals ganz erlosch. Durch Zuwanderung und Eingemeindungen nahm der Anteil der Katholiken seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert allmählich zu und ist seit 1995 größer als der der Protestanten. Der Anteil der Muslime nahm auch zu und ist derzeit größer als der der Katholiken (Stand 2020 Muslime 18 %, Stand 2023 Katholiken 16 % und Protestanten 13 %)<ref>[https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/zahlen-daten-fakten/pdf/jahrbuch/statistisches-jahrbuch-2000.ashx Stadt Frankfurt am Main Statistisches Jahrbuch 2001 Tabelle 2.6 Einwohner in Frankfurt a.M. 1990 bis 1999 nach Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Wohnungsstatus und Religionszugehörigkeit]</ref><ref>[https://rp-online.de/politik/analyse-und-meinung/frankfurt-die-muslime-sind-bald-die-groesste-glaubensgemeinschaft_aid-110802199 Frankfurt – Hauptstadt der Muslime], abgerufen am 20. April 2024</ref>
Grundsätzlich müssen die [[Ortsbeirat|Ortsbeiräte]] zu allen Fragen gehört werden, die ihren Ortsbezirk betreffen. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt allerdings in der Regel der [[Stadtverordnetenversammlung]] der Gesamtstadt, wobei diese bestimmte Kompetenzen auch auf die Ortsbeiräte übertragen kann. Die Mitgliederanzahl in den Ortsbeiräten variert zwischen 19 (große Ortsbeiräte) und 9 (kleine Ortsbeiräte im Frankfurter Norden).


Etwa 6500 Frankfurter gehören der [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|jüdischen Gemeinde Frankfurt]] an.<ref name="zwst">{{Webarchiv|url=http://zwst.org/medialibrary/pdf/Mitgliederstatistik-2016.pdf |wayback=20190602050452 |text=Mitgliederstatistik 2016 der jüdischen Gemeinden}}, S.&nbsp;2 (PDF, abgerufen am 29.&nbsp;November 2017)</ref> Nach einer 2007 veröffentlichten Schätzung lebten am Jahresende 2006 rund 75.000 Muslime in Frankfurt.<ref name="FSB4-2007">{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/-/media/e303a907b68b492e9da4770fdee63b1b.ashx |titel=Statistisches Jahrbuch 2007 |werk=Frankfurter Statistische Berichte |datum=2007 |format=PDF |abruf=2020-02-27}}</ref>
Aktuelle Themen, mit denen sich Magistrat und Stadtverordnete befassen, sind unter anderem der bevorstehende Ausbau des [[Rhein-Main-Flughafen]]s, an dem die Stadt mit 20,8% der [[Aktie]]n beteiligt ist. Außer von den [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und den ''Flughafenausbaugegnern'', deren Name Programm ist, wird dieser von allen großen Parteien befürwortet. Ein weiteres umstrittenes Thema ist der so genannte ''Hochhausrahmenplan'': Er sorgt dafür, dass Bürohochhäuser nicht mehr wie in früheren Jahren in Wohnvierteln gebaut werden, sondern weist explizit mögliche und verträglich erscheinende Standorte für sie aus. Der ''Anlagenring'', Überrest der mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt, (siehe [[Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main]]) ist schon seit [[1827]] aufgrund des „Wallservituts“ vor Bebauung weitgehend geschützt.


Bereits im 7.&nbsp;Jahrhundert existierte an der Stelle des [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Domes]] eine kleine [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]]. Seit Ende des 12.&nbsp;Jahrhunderts entstanden in rascher Folge zahlreiche weitere Kirchen und [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapellen]], teils als [[Stiftung]]en Frankfurter Bürger, teils als [[Ordensgemeinschaft|Ordensniederlassungen]].
Das Wahlverhalten der Frankfurter entspricht im Großen und Ganzen dem Bundesdurchschnitt. Die [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], die in der Frankfurter [[Hausbesetzer]]szene einen Ursprung haben (Persönlichkeiten wie [[Joschka Fischer]] und [[Daniel Cohn-Bendit]] sind exemplarisch zu nennen) sind in Frankfurt überdurchschnittlich populär. Bei der [[Europawahl]] [[2004]] belegten sie mit 25 % den zweiten Platz nach der [[CDU]]. In einigen Stadtteilen mit vorwiegend junger Bevölkerung (zum Beispiel [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] und [[Frankfurt-Nordend|Nordend-West]]) bekamen sie den größten Anteil der Stimmen.


1533 führte die Freie Reichsstadt die Reformation ein. Vereinzelt gab es auch Aktivitäten der [[Täuferbewegung]], die jedoch keine Spuren hinterließ<ref>[https://www.mennlex.de/doku.php?id=loc:frankfurt_am_main Mennonitisches Lexikon Online: Frankfurt am Main]</ref>. Nach dem [[Augsburger Interim]] von 1548 wurden die katholischen [[Stift (Kirche)|Stiftskirchen]] und [[Kloster|Klöster]] in Frankfurt an die katholische Kirche zurückgegeben, um den Konflikt mit dem katholischen Kaiser zu vermeiden und die städtischen Privilegien (vor allem die Messen und die Kaiserwahlen) nicht zu gefährden. Die wenigen verbliebenen Katholiken hatten seit dem [[Augsburger Religionsfriede]]n von 1555 [[Religionsfreiheit|Glaubensfreiheit]], konnten jedoch bis 1806 nur in Ausnahmefällen das Bürgerrecht erwerben. Aus [[Frankreich]] kamen verfolgte [[Hugenotten]], die die erste Gemeinde von [[Réfugiés]] in Deutschland im Jahre 1554 entstehen ließen. Protestantische Glaubensflüchtlinge aus England machten zum Dank für die Gastfreundschaft der Stadt 1558 das [[Englisches Monument|englische Monument]] zum Geschenk. Die [[reformierte Kirche]] durfte in Frankfurt erst ab 1786 eigene Kirchen errichten. 1866 schlossen sich die [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherischen]] und die reformierten Gemeinden zu einer [[Evangelische Landeskirche Frankfurt am Main|Frankfurter Landeskirche]] zusammen.
Frankfurt ist seit der [[Bundestagswahl 2002]] in zwei [[Wahlkreis]]e aufgeteilt. Wahlkreis 183 umfasst die westlichen [[Ortsteil|Stadtteile]] nördlich des Mains und ist der Kleinere der beiden. Wahlkreis 184 ist größer aber auch dünner besiedelt und umfasst alle Stadtteile südlich des Mains, sowie die Stadtteile im Osten und im Norden. [[2002]] traten im Wahlkreis 183 [[Gudrun Schaich-Walch]] von der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], Markus Frank für die [[CDU]], Manuela Rottmann für die [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], [[Hans-Joachim Otto]] für die [[FDP (Deutschland)|FDP]] und Mark Seibert für die [[PDS]] an. Schaich-Walch zog per [[Direktmandat]] in den [[Bundestag]] ein und Otto über die [[Landesliste]]. Im Wahlkreis 184 traten [[Rita Streb-Hesse]] für die SPD, [[Erika Steinbach]] für die CDU, [[Bundesaußenminister]] [[Joschka Fischer]] für die Grünen, Christoph Schnurr als jüngster Bundestagkandidat für die [[FDP (Deutschland)|FDP]] und die ehemalige [[Chefredakteur]]in des [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunks]] [[Luc Jochimsen]] für die [[PDS]]. Auch hier schaffte die SPD-Kandidatin knapp den Einzug per Direktmandat ins Parlament. Steinbach folgte über die Landesliste.

1933 vereinigte sich die Frankfurter Landeskirche unter staatlichem Druck mit den evangelischen Kirchen von Hessen-Darmstadt und Nassau zur Evangelischen Landeskirche Nassau-Hessen, die 1947 zur [[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau]] (EKHN) wurde. Das 1976 eingemeindete [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]] gehört weiterhin zur [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]]. Bislang viermal fand der [[Deutscher Evangelischer Kirchentag|Evangelische Kirchentag]] in Frankfurt statt, nämlich [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 1956|1956]], [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 1975|1975]], [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 1987|1987]] und [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 2001|2001]]. 2021 wurde der [[Ökumenischer Kirchentag 2021|dritte Ökumenische Kirchentag]] in Frankfurt ausgerichtet. Wegen der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|COVID-19-Pandemie]] fanden fast ausschließlich digital übertragene Veranstaltungen statt.

Bis 1917 bildeten die damals 86.000 Katholiken Frankfurts eine gemeinsame Stadtgemeinde, dann entstanden nach und nach mehrere [[Pfarrei]]en. Die katholischen Gemeinden gehören überwiegend zum [[Bistum Limburg]], nur Bergen-Enkheim zum [[Bistum Fulda]] sowie die 1972 eingemeindeten Stadtteile Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach zum [[Bistum Mainz]]. Der [[Katholikentag|Deutsche Katholikentag]] war bisher dreimal in der Stadt zu Gast, nämlich 1863, 1882 und 1921.

Neben den beiden großen Konfessionen sind [[orthodoxe Kirchen]], [[altorientalische Kirchen]], evangelische [[Freikirche]]n und andere Konfessionen in Frankfurt vertreten, darunter die [[Baptisten]], [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinden]], [[Adventisten]], [[Mennoniten]], [[Methodistische und Wesleyanische Kirchen|Methodisten]], die [[Altkatholische Kirche]], die [[Neuapostolische Kirche]] und die [[Zeugen Jehovas]]. Etwa 30 [[Evangelikalismus|evangelikale]] Gruppen haben sich unter dem Dach der [[Deutsche Evangelische Allianz|Evangelischen Allianz Frankfurt]] zusammengeschlossen.

Eine [[jüdische Gemeinde]] wird in Frankfurt erstmals 1150 erwähnt. Zweimal, 1241 und 1349, wurden die Frankfurter [[Judentum|Juden]] im Mittelalter Opfer von [[Pogrom]]en. Von 1462 bis 1796 mussten sie in einem [[Ghetto]] leben, der [[Frankfurter Judengasse|Judengasse]]. 1806 verfügte Fürstprimas [[Karl Theodor von Dalberg]] die Gleichberechtigung aller Juden und Christen. 1816 schränkte die Freie Stadt Frankfurt in der [[Konstitutionsergänzungsakte]] die Bürgerrechte der Juden teilweise wieder ein. Während der antijüdischen [[Hep-Hep-Krawalle]], bei denen es zwischen August und Oktober 1819 in [[Liste der Orte der Hep-Hep-Krawalle 1819|über 80 Städten und Ortschaften]] im [[Deutscher Bund|Deutschen Bund]] und über seine Grenzen zu zahlreichen Ausschreitungen und Vorfällen kam, war Frankfurt zwischen dem 8. und 12. August 1819 Schauplatz der neben Würzburg schwersten Gewaltexzesse. Über vier Tage befand sich die Stadt durch massive gewaltsame Ausschreitungen im Ausnahmezustand.<ref>[[Werner Bergmann (Soziologe)|Werner Bergmann]]: ''Tumulte ― Excesse ― Pogrome: Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789–1900'', Wallstein 2020, ISBN 3-8353-3645-2, S. 152–156.</ref> Erst 1864 gewährte Frankfurt als dritter deutscher Staat nach Hamburg und Baden den Juden die uneingeschränkte Gleichberechtigung.

Um 1930 lebten etwa 28.000 Juden in Frankfurt. In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurden fast alle [[Deportation|deportiert]] oder vertrieben, die vier großen Synagogen während der [[Novemberpogrome 1938]] zerstört. 11.134 Frankfurter Juden wurden während des [[Holocaust]] deportiert. Bei Kriegsende hatten nur etwa 160 in der Stadt überlebt. Bereits kurz nach Kriegsende wurde von deportierten osteuropäischen Juden eine [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|neue jüdische Gemeinde]] gegründet. Sie ist heute mit etwa 6500 Mitgliedern eine der großen Gemeinden in der Bundesrepublik.<ref name="zwst" /> Größte Frankfurter [[Synagoge]] ist die [[Westend-Synagoge]].

Die 1959 in Sachsenhausen erbaute [[Nuur-Moschee]] der [[Ahmadiyya Muslim Jamaat]] war die erste [[Moschee]] Frankfurts und eine der ersten Deutschlands. Inzwischen gibt es in Frankfurt etwa 35 Moscheen verschiedener islamischer Glaubensrichtungen.

Die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] (Mormonen) hat ihren Hauptsitz für das Gebiet Europa Mitte in Frankfurt am Main ([[Frankfurt-Eckenheim|Eckenheim]]). Ferner befinden sich zwei Gemeinden in Eckenheim und [[Frankfurt-Höchst|Höchst]]. Der [[Frankfurt-Tempel]] in [[Friedrichsdorf]] (Hochtaunuskreis) war 1987 der erste mormonische Tempel in der damaligen Bundesrepublik.

Die aus den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] stammende [[Scientology-Organisation]] unterhält im Frankfurter Bahnhofsviertel seit 1971 eine Niederlassung. Außerhalb Frankfurts, in [[Hofheim am Taunus|Hofheim]]-[[Langenhain (Taunus)|Langenhain]], liegt seit 1964 das einzige [[Haus der Andacht]] der [[Bahai]] in Europa. In Frankfurts Innenstadt befindet sich die [[Unitarische Weihehalle|Weihehalle]] der 1845 gegründeten und als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannten [[Unitarische Freie Religionsgemeinde|Unitarischen Freien Religionsgemeinde]] mit über 1000 Mitgliedern.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt Am Main-St Bartholomaeus-Ansicht vom Nextower-20110812.jpg
| Breite1 = 355
| Untertitel1 = Der [[Kaiserdom St. Bartholomäus]] ist die größte Kirche der Stadt
| Bild2 = Nuur-Moschee Frankfurt Germany.jpg
| Breite2 = 305
| Untertitel2 = [[Nuur-Moschee]], erste Moschee in Frankfurt
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Westendsynagoge von Suedwesten-20120325.jpg
| Breite3 = 355
| Untertitel3 = [[Westend-Synagoge]], größte Frankfurter Synagoge
}}
{{Absatz}}

== Politik ==
=== Allgemeines ===
{{Hauptartikel|Stadtverwaltung Frankfurt am Main|Politik in Frankfurt am Main}}

Die [[Hauptsatzung]] der Stadt Frankfurt am Main und die [[Hessische Gemeindeordnung]] bestimmen den konstitutionellen Aufbau der Stadt. Seit der [[Kommunalwahlen in Hessen 2021|Kommunalwahl 2021]] bilden [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Freie Demokratische Partei|FDP]] und [[Volt Deutschland|Volt]] eine Koalition in der Stadtverordnetenversammlung. Dem [[Magistrat (Deutschland)|Magistrat]] gehören neben dem direkt gewählten [[Oberbürgermeister]] 12 hauptamtliche und 14 ehrenamtliche [[Beigeordneter|Stadträte]] an. Bei der [[Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main 2023]] wurde [[Mike Josef]] (SPD) erstmals gewählt. In der Stichwahl am 26. März 2023 erhielt er 51,7 % der abgegebenen Stimmen, sein Gegenkandidat [[Uwe Becker (Politiker)|Uwe Becker]] (CDU) 48,3 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/aktuelle-meldung/meldungen/mike-josef-wird-frankfurts-neuer-oberbuergermeister/ |titel=Mike Josef wird Frankfurts neuer Oberbürgermeister |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |werk=frankfurt.de|abruf=2023-03-29}}</ref> Am 11. Mai 2023 wurde Josef in sein Amt eingeführt. Er ist der Nachfolger von [[Peter Feldmann]] (ehemals SPD), der am 6. November 2022 mit einem Bürgerentscheid abgewählt worden war. Zwischen 11. November 2022 und 11. Mai 2023 hatte Bürgermeisterin [[Nargess Eskandari-Grünberg]] (Bündnis 90/Die Grünen) die Amtsgeschäfte kommissarisch geführt.

Frankfurt ist seit der [[Bundestagswahl 2002]] in die [[Bundestagswahlkreis Frankfurt am Main I|Wahlkreise 182]] und [[Bundestagswahlkreis Frankfurt am Main II|183]] aufgeteilt. Bei der [[Bundestagswahl 2021]] gewann [[Armand Zorn]] (SPD) den Wahlkreis 182 und [[Omid Nouripour]] (Grüne) den Wahlkreis 183. Über die Landeslisten wurden [[Joana Cotar]] (AfD), [[Deborah Düring]] (Grüne), [[Thorsten Lieb]] (FDP), [[Kaweh Mansoori]] (SPD) und [[Janine Wissler]] (Linke) in den Deutschen Bundestag gewählt.

Bei den Wahlen zum [[Hessischer Landtag|Hessischen Landtag]] ist die Stadt Frankfurt am Main in die sechs Wahlkreise 34 ([[Wahlkreis Frankfurt am Main I|Frankfurt&nbsp;I]]), 35 ([[Wahlkreis Frankfurt am Main II|Frankfurt&nbsp;II]]), 36 ([[Wahlkreis Frankfurt am Main III|Frankfurt&nbsp;III]]), 37 ([[Wahlkreis Frankfurt am Main IV|Frankfurt&nbsp;IV]]), 38 ([[Wahlkreis Frankfurt am Main V|Frankfurt&nbsp;V]]) und 39 ([[Wahlkreis Frankfurt am Main VI|Frankfurt&nbsp;VI]]) eingeteilt.

Auf Einladung des [[Hessischer Ministerpräsident|hessischen Ministerpräsidenten]], der 2014/2015 [[Präsident des Bundesrates (Deutschland)|Bundesratspräsident]] war, fanden die Feierlichkeiten zum 25. [[Tag der Deutschen Einheit]] vom 2. bis zum 4.&nbsp;Oktober 2015 in Frankfurt statt. Mehr als 1,4&nbsp;Millionen Besucher beteiligten sich an dem dreitägigen Bürgerfest, das unter dem Motto „Grenzen überwinden“ stand. Höhepunkt der 300 Veranstaltungen war eine Licht- und Toninszenierung am Mainufer.<ref>{{Internetquelle |autor=Helmut Schwan |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/einheitsfest-frankfurt-die-einheit-als-publikumsmagnet-13838871.html |titel=Die Einheit als Publikumsmagnet |werk=faz.net |datum=2015-10-05 |abruf=2015-10-05}}</ref>

{{Siehe auch|Liste der Stadtoberhäupter von Frankfurt am Main}}


=== Stadtverordnetenversammlung ===
=== Stadtverordnetenversammlung ===
Die [[Stadtverordnetenversammlung]], die im [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] tagt, ist die kommunale [[Volksvertretung]] der Stadt Frankfurt am Main. Über die Vergabe der 93 Sitze entscheiden die [[Stimmrecht|stimmberechtigten]] Bürger alle fünf Jahre in [[Allgemeines Wahlrecht|allgemeiner]], unmittelbarer (direkter), [[Freie Wahl|freier]], gleicher und [[Geheime Wahl|geheimer Wahl]].


Parteien, die mindestens drei Stadtverordnete stellen, sind zur Bildung einer [[Fraktion (Politik)|Fraktion]] berechtigt. Die Vertreter kleinerer Parteien können sich bestehenden Fraktionen anschließen oder parteiübergreifende Fraktionen bilden. Die [[Kommunalwahlen in Hessen 2021|Kommunalwahl am 14.&nbsp;März 2021]] lieferte folgendes vorläufiges Ergebnis:<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.statistik.hessen.de/k_2021/html/Gemeindewahl/TG412000 |titel=Trendergebnis der Kommunalwahl 2021 |hrsg=Statistik.Hessen |datum=2021-03-14 |abruf=2021-03-18}}</ref>
Bei den letzten Kommunalwahlen vom 18. März 2001 erzielten die wählbaren Parteien der Stadtverordnetenversammlung folgendes Ergebnis:

[[Datei:Stadtverordnetenwahl Frankfurt am Main Stadtteile 2021.svg|mini|Wählerstärkste Parteien bei der Kommunalwahl 2021 nach Stadtteil: {{Farblegende|#46962B|Grüne}}
{{Farblegende|#000000|CDU}}
{{Farblegende|#E3000F|SPD}}]]
{|
{|
| {{Wahldiagramm
| |
| LAND = DE
*[[CDU]] 38,5 % (36 Sitze, 3 hauptamtliche [[Dezernent]]en)
| GUV = ja
*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 30,5 % (28 Sitze, 3 hauptamtliche [[Dezernent]]en)
| PROZENT = nein
*[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] 14,1 % (13 Sitze, 1 hauptamtliche [[Dezernent]]in)
| TITEL = Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt am Main 2021
*[[Freie Demokratische Partei|FDP]] 4,6 % (4 Sitze, 1 hauptamtliche [[Dezernent]])
| TITEL2 = Stimmenanteil in Prozent; Wahlbeteiligung: 45,1 %
*Flughafenausbaugegner 3,9 % (4 Sitze)
| JAHRALT = 2016
*[[Die Republikaner]] 2,7 % (3 Sitze)
| PARTEI1 = Grüne
*[[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] 2,3 % (2 Sitze)
| ERGEBNIS1 = 24.6
*BFF 1,1 % (1 Sitz)
| ERGEBNISALT1 = 15.3
*ÖkoLinX-ARL 0,9 % (1 Sitz)
| PARTEI2 = CDU
*Europa Liste 0,5 % (1 Sitz)
| ERGEBNIS2 = 21.9
| ERGEBNISALT2 = 24.1
| PARTEI3 = SPD
| ERGEBNIS3 = 17.0
| ERGEBNISALT3 = 23.8
| PARTEI4 = Linke
| ERGEBNIS4 = 7.9
| ERGEBNISALT4 = 8.0
| PARTEI5 = FDP
| ERGEBNIS5 = 7.6
| ERGEBNISALT5 = 7.5
| PARTEI6 = AfD
| ERGEBNIS6 = 4.5
| ERGEBNISALT6 = 8.9
| PARTEI7 = Volt
| ERGEBNIS7 = 3.7
| ERGEBNISALT7 = 0.0
| PARTEI8 = [[Bürger für Frankfurt|BFF]]
| ERGEBNIS8 = 2.0
| ERGEBNISALT8 = 2.7
| FARBE8 = 63B8FF
| PARTEI9 = [[Ökologische Linke#Wählervereinigung ÖkoLinX-ARL|ÖL]]
| ANMERKUNG9 = ÖkoLinX-ARL
| ERGEBNIS9 = 1.8
| ERGEBNISALT9 = 2.1
| FARBE9 = e0a29f
| PARTEI10 = PARTEI
| ERGEBNIS10 = 1.8
| ERGEBNISALT10= 1.4
| PARTEI11 = FW
| ERGEBNIS11 = 0.8
| ERGEBNISALT11= 0.6
| PARTEI12 = Sonst.
| ERGEBNIS12 = 5.9
| ERGEBNISALT12= 7.6
| ANMERKUNG12 = ELF: 1,3 %; IBF: 0,8 %; Gartenpartei: 0,6 %; BIG 0,6 %; [[Piratenpartei Deutschland|Piraten]]: 0,6 %; Dialoginitiative: 0,4 %; dFfm: 0,4 %; [[Klimaliste]]: 0,3 %; VD: 0,2 %; FPF: 0,2 %; [[Partei der Humanisten|Die Humanisten]]: 0,1 %; RF: 0,1 %; FFWG: 0,1 %; SL: 0,1 %; BGF: 0,1 %}}
|
{{Sitzverteilung
| float = right
| Überschrift = Sitzverteilung
|PARTEI|ÖL|Linke|SPD|Grüne|Piraten|Volt|Garten|FDP|IBF|ELF|FW|CDU|BFF|BIG|AfD
|| ÖL = 2
| ÖL Link = [[Ökologische Linke#Wählervereinigung ÖkoLinX-ARL|ÖL]]
| ÖL Farbe = e0a29f
| Linke = 7
| PARTEI = 2
| SPD = 16
| Grüne = 23
| Piraten = 1
| Volt = 4
| Garten = 1
| Garten Link = [[Gartenpartei#Namensgleiche Parteien|Garten]]
| Garten Farbe = 32CD32
| IBF = 1
| IBF Farbe = 00008B
| ELF = 1
| ELF Farbe = 483D8B
| BIG = 1
| BIG Farbe = 00FFFF
| FW = 1
| CDU = 20
| FDP = 7
| BFF = 2
| BFF Link = [[Bürger für Frankfurt|BFF]]
| BFF Farbe = 63B8FF
| AfD = 4
}}
|}
|}


{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Frankfurt am Main}}
Aus dem Wahlergebnis formierte sich zunächst eine Koalition aus [[CDU]], [[Bündnis 90/Die Grünen]] und [[FDP (Deutschland)|FDP]]. Als bei der Wahl der ehrenamtlichen Stadträte im Juni 2001 ein CDU-Stadtverordneter die Liste der [[Republikaner]] wählte, um Manfred Zieran, den gemeinsamen Kandidaten der sozialistischen Linken und Lebensgefährten wie Fraktionsgeschäftsführer von Jutta von Ditfurth zu verhindern, hielt das Bündnis nicht mal eine Nacht. Die Grünen traten von der Vereinbarung zurück. Seit dem stellen wieder wie bisher alle großen Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP) einen hauptamtlichen [[Dezernent]]en im [[Magistrat]]. Im Magistrat ist außerdem eine Flughafenausbaugegnerin und ein Republikaner als ehrenamtliche Stadträte vertreten.


=== Weitere Wahlen ===
Die Oberbürgermeisterwahl endete am 1. April 2001 in einer [[Stichwahl]]. Dabei unterlag Herausforderer [[Achim Vandreike]] (SPD) der Amtsinhaberin [[Petra Roth]] (CDU). Petra Roth ist seit [[1995]] im Amt und ist erst die dritte gewählte CDU-Oberbürgermeisterin.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Frankfurt am Main dargestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-ffm.ekom21cdn.de/06412000/index.html |titel=Wahltermine |abruf=2022-02-13}}</ref>

{| style="width:72%; text-align:center;" class="wikitable sortable"
''Siehe auch:'' [[Liste der Frankfurter Oberbürgermeister]]
! style="width:16%; background-color:#E4E0E4;"| Jahr
! style="width:16%; background-color:#E4E0E4;"| Wahl
! style="width:16%; background-color:#E4E0E4;"| Wbt.
! style="border-bottom:3px solid #{{Wahldiagramm/Partei|GRÜNE|dunkel|DE}};" | [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]
! style="border-bottom:3px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
! style="border-bottom:3px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
! style="border-bottom:3px solid #{{Wahldiagramm/Partei|FDP|dunkel|DE}};" | [[Freie Demokratische Partei|FDP]]
! style="border-bottom:3px solid #{{Wahldiagramm/Partei|LINKE|dunkel|DE}};" | [[Die Linke|Linke]]<sup>1</sup>
! style="border-bottom:3px solid #{{Wahldiagramm/Partei|AfD|dunkel|DE}};" | [[Alternative für Deutschland|AfD]]
! style="border-bottom:3px solid #888888;"| Sonst.
|-
| 2023
| [[Landtagswahl in Hessen 2023|Landtagswahl]]
| 60,8
| 23,7
| 15,1
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''30,1'''
| 6,4
| 6,0
| 10,3
| 8,4
|-
| 2021
| [[Bundestagswahl 2021|Bundestagswahl]]
| 74,7
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|hell|DE}}" | '''24,6'''
| 22,5
| 18,1
| 14,8
| 7,0
| 5,1
| 7,9
|-
| 2019
| [[Europawahl in Deutschland 2019|Europawahl]]
| 60,1
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|hell|DE}}" | '''31,3'''
| 15,1
| 19,7
| 7,7
| 6,5
| 6,7
| 13,0
|-
| 2018
| [[Landtagswahl in Hessen 2018|Landtagswahl]]
| 64,7
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|hell|DE}}" | '''26,0'''
| 18,4
| 22,8
| 8,1
| 10,4
| 9,0
| 5,3
|-
| 2017
| [[Bundestagswahl 2017|Bundestagswahl]]
| 74,9
| 14,6
| 20,1
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''26,4'''
| 14,1
| 11,9
| 8,6
| 4,3
|-
| 2014
| [[Europawahl in Deutschland 2014|Europawahl]]
| 44,5
| 18,9
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | '''26,5'''
| 25,6
| 5,6
| 8,4
| 8,0
| 7,0
|-
| rowspan="2" | 2013
| [[Bundestagswahl 2013|Bundestagswahl]]
| 62,4
| 14,2
| 27,7
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''32,6'''
| 6,3
| 9,3
| 5,1
| 4,8
|-
| [[Landtagswahl in Hessen 2013|Landtagswahl]]
| 66,7
| 16,8
| 28,3
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''32,2'''
| 6,1
| 8,0
| 3,3
| 5,3
|-
| rowspan="3" |2009
| [[Bundestagswahl 2009|Bundestagswahl]]
| 71,8
| 17,2
| 21,9
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''27,8'''
| 17,5
| 10,5
| —
| 5,1
|-
| [[Europawahl in Deutschland 2009|Europawahl]]
| 38,9
| 23,1
| 18,7
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''30,9'''
| 14,0
| 6,1
| —
| 7,2
|-
| [[Landtagswahl in Hessen 2009|Landtagswahl]]
| 59,4
| 19,6
| 19,8
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''32,7'''
| 16,8
| 7,8
| —
| 3,3
|-
| 2004
| [[Europawahl in Deutschland 2004|Europawahl]]
| 39,8
| 25,0
| 19,3
| style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | '''35,1'''
| 8,1
| 3,4
| —
| 9,1
|}
<sup>1</sup> bis 2007: [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]


=== Wappen ===
=== Hoheitszeichen ===
{{Hauptartikel|Wappen der Stadt Frankfurt am Main}}
'''[[Blasonierung]]''':
Als [[Hoheitszeichen]] führt die Stadt Frankfurt am Main ein [[Dienstsiegel]], ein [[Wappen]] und eine [[Flagge]].
Das Wappen zeigt in Rot ein golden gekrönten silbernen [[Adler (Wappentier)|Adler]]. Er ist in Gold und Grau bewehrt und bezungt.
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Frankfurt am Main
|Blasonierung= Das Stadtwappen zeigt den weißen (silbernen), aufgerichteten, goldgekrönten und goldbewehrten [[Adler (Wappentier)|Adler]] mit gespreizten Flügeln und Fängen, mit blauer Zunge und blauen Krallen auf dem roten Feld.
|Quelle = {{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/-/media/7ae72dde8d234c1aa8ff592df73c9784.ashx |titel=Hauptsatzung der Stadt Frankfurt am Main |titelerg=§&nbsp;7 Satz 2 (Stadtfarben und Stadtwappen) |datum=2016-05-04 |format=PDF; 26&nbsp;kB |abruf=2020-02-21}}
|Begründung = Der Frankfurter Adler geht auf den einköpfigen [[Reichsadler]] aus dem dreizehnten Jahrhundert zurück.
}}
<gallery caption="Flaggen der Stadt Frankfurt am Main" class="float: left" perrow="3">
Flag of Frankfurt am Main.svg|[[Hissflagge]]
Knatterflagge der Stadt Frankfurt am Main.svg|[[Knatterflagge]]
Banner der Stadt Frankfurt am Main.svg|[[Banner (Fahne)|Bannerflagge]]
</gallery>


{{Siehe auch|Liste der Wappen in der Stadt Frankfurt am Main}}
'''Bedeutung''':
Der Adler symbolisiert den ehemaligen Status der Stadt als [[freie Reichsstadt]]. In den [[1920er]]n sollte das Wappen durch eine radikal vereinfachte Version ersetzt werden. [[Oberbürgermeister]] [[Ludwig Landmann]] wollte sich nach dem [[Zeitgeist]] richten und setzte sich für diese [[Expressionismus|expressionistische]] Fassung des Adlers ein. Der Bevölkerung gefiel dieser Vorschlag allerdings nicht und schnell wurde wieder das alte Wappen eingeführt.


=== Städtepartnerschaften ===
=== Städtepartnerschaften ===
[[Datei:Frankfurt, Germany - Partner Cities.JPG|mini|hochkant|Frankfurts Städtepartnerschaften ab 2005]]
[[Städtepartnerschaft]]en gibt es mit folgenden Städten:
[[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]] bestehen mit folgenden Städten:<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/referat-fuer-internationale-angelegenheiten/partnerstaedte |titel=Städtepartnerschaften als Tor zur Welt frankfurt.de |abruf=2023-12-22}}</ref><ref>Quellen: [http://www.rgre.de/rgre-partnerschaften/?dt_orgname=Frankfurt+am+Main&dt_plz=&dt_einwohnerzahl_min=&dt_einwohnerzahl_max=&dt_bundesland=&aus_orgname=&aus_plz=&aus_land=&aus_kontinent=&partner_seit_von=&partner_seit_bis=&partner_form=&submit=Suche&order_by=partner_seit&direction=asc Online-Datenbank] des [[Rat der Gemeinden und Regionen Europas|Rates der Gemeinden und Regionen Europas]], [http://www.internationalesreferat.frankfurt.de/ Referat für Internationale Angelegenheiten] der Stadt Frankfurt am Main.</ref>
*[[Lyon]], [[Frankreich]], seit 1960
*[[Birmingham (England)|Birmingham]], [[England]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], seit 1966
*[[Mailand]], [[Italien]], seit 1971
*[[Guangzhou]] (Kanton), [[China]], seit 1988
*[[Budapest]], [[Ungarn]], seit 1990
*[[Prag]], [[Tschechien]], seit 1990
*[[Granada (Nicaragua)|Granada]], [[Nicaragua]], seit 1991
*[[Krakau]], [[Polen]], seit 1991


* {{FRA|Ziel=Lyon}}, Frankreich – seit 1960
Ferner besteht zwischen dem Stadtteil Nieder-Eschbach und der Stadt [[Deuil-la-Barre]] ([[Frankreich]]) seit 1967 eine Partnerschaft.
* {{GBR|Ziel=Birmingham}}, Vereinigtes Königreich – seit 1966
* {{ITA|Ziel=Mailand}}, Italien – seit 1970
* {{CHN|Ziel=Guangzhou}} (Kanton), Volksrepublik China – seit 1988
* {{HUN|Ziel=Budapest}}, Ungarn – seit 1990
* {{CZE|Ziel=Prag}}, Tschechien – seit 1990
* {{NIC|Granada (Nicaragua)|Granada}}, Nicaragua – seit 1991
* {{POL|Ziel=Krakau}}, Polen – seit 1991
* {{JPN|Ziel=Yokohama}}, Japan – seit 2011
* {{TUR|Ziel=Eskişehir}}, Türkei – seit 2013
* {{USA|Ziel=Philadelphia}}, Vereinigte Staaten – seit 2015<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/M_34_2015.pdf |titel=Magistratsvorlage M34 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |datum=2015-02-06 |format=PDF |abruf=2015-04-14}}, beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung am 26. Februar 2015.</ref>
* {{UKR|Ziel=Lemberg}}, Ukraine – seit 2024<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/staedtepartnerschaft-von-frankfurt-und-lemberg-in-der-ukraine-19716740.html |titel=Frankfurt und Lemberg besiegeln Städtepartnerschaft |werk=faz.net |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2024-05-13 |abruf=2024-05-14}}</ref>


Ferner besteht seit 1967 eine Partnerschaft zwischen dem damals noch selbständigen Stadtteil [[Frankfurt-Nieder-Eschbach|Nieder-Eschbach]] und der Stadt [[Deuil-la-Barre]] ([[Frankreich]]).
Freundschaftsverträge gibt es mit folgenden Städten:
*[[Kairo]], [[Ägypten]], seit 1979
*[[Tel Aviv-Yafo]], [[Israel]], seit 1980
*[[Toronto]], [[Kanada]], seit 1989
*[[Leipzig]], [[Freistaat Sachsen|Sachsen]], seit 1990 Kooperation


[[Freundschaftsvertrag|Freundschaftsverträge]] bestehen mit folgenden Städten:
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
* {{EGY|Ziel=Kairo}}, Ägypten – seit 1979
Laut einer [http://www.citymayors.com/business/eurocities_gdp.html Rangliste] der Universität Liverpool ist Frankfurt die reichste Stadt Europas (nach [[Bruttoinlandsprodukt]] pro Kopf); es folgen [[Karlsruhe]], [[Paris]] und dann [[München]].
* {{ISR|Ziel=Tel Aviv-Jaffa}}, Israel – seit 1980
* {{CAN|Ziel=Toronto}}, Kanada – seit 1989
* {{DEU|Ziel=Leipzig}}, Deutschland – seit 1990 Kooperation
* {{ARE|Ziel=Dubai}}, Vereinigte Arabische Emirate – seit 2005


Städtekontakte in Form von Kooperationsverträgen und Absichtserklärungen bestehen seit 2003 mit [[Daejeon]], seit 2006 mit [[Shenzhen]] und [[Moskau]], seit 2013 mit [[Istanbul]] und [[Incheon]], seit 2015 mit [[Shanghai]], seit 2019 mit [[Ho-Chi-Minh-Stadt]] und seit 2023 mit [[Izmir]].<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/referat-fuer-internationale-angelegenheiten/staedtekooperationen |titel=Städtekooperationen frankfurt.de |abruf=2023-12-22}}</ref>
In einer [http://www.mercerhr.com/pressrelease/details.jhtml/dynamic/idContent/1128760 Rangliste] der Großstädte mit der höchsten [[Lebensqualität]] belegt Frankfurt gemeinsam mit [[Bern]], [[Kopenhagen]] und [[Sydney]] weltweit den fünften Platz (nach [[Zürich]], [[Genf (Stadt)|Genf]], [[Vancouver]] und [[Wien]]). Trotzdem hatte die Stadt [[2003]] die höchste [[Kriminalität]] und die höchste Pro-Kopf-Verschuldung (ohne [[Stadtstaat]]en) [[Deutschland]]s.


=== Verkehr ===
=== Stadthaushalt ===
Frankfurt hatte nach einer großzügigen öffentlichen Baupolitik in den 1980er Jahren unter den CDU-Oberbürgermeistern [[Walter Wallmann]] und [[Wolfram Brück]] den Schuldenstand von 840&nbsp;Millionen Euro (1977) auf 2,25&nbsp;Milliarden (1989) erhöht.<ref>F.A.Z vom 20. Oktober 1997.</ref> Unter dem rot-grünen Magistrat stieg die Verschuldung bis 1993 auf einen Höchststand von 3,4&nbsp;Milliarden. Frankfurt hatte damit zeitweise die höchste [[Staatsverschuldung|Pro-Kopf-Verschuldung]] unter den großen Städten (ohne [[Stadtstaat#Deutschland|Stadtstaaten]]) Deutschlands. Da die Auflagen der [[Kommunalaufsicht]] einen weiteren Anstieg der Nettoverschuldung untersagten, begann die Stadt ab 1994 mit der [[Haushaltskonsolidierung]]. Die Verschuldung ging danach deutlich zurück, unter anderem infolge einer drastischen Erhöhung der Gewerbesteuer, einer gemäßigten Ausgabenpolitik und einer zeitweise sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung.
====Fernverkehr====
Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer einzigartigen zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknoten in Europa.


2006 lag Frankfurt mit einer Verschuldung von rund 2200&nbsp;Euro pro Einwohner auf dem sechsten Platz unter den fünfzehn größten deutschen Städten (Bremen etwa 17.000, Berlin etwa 16.000, Hamburg etwa 13.000, Köln etwa 3800, München rund 2700&nbsp;Euro pro Kopf).<ref>{{Internetquelle |autor=Petra Roth |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/WOP_5_14-09-2006.pdf |titel=Rede der Oberbürgermeisterin |titelerg=zu Tagesordnungspunkt 10 |werk=Wortprotokoll der Stadtverordnetenversammlung am 14.&nbsp;September 2006 |seiten=81 |format=PDF; 436&nbsp;kB |abruf=2013-03-20}}</ref> Aufgrund guter Steuereinnahmen und hoher Haushaltsüberschüsse sank die Verschuldung bis Ende 2010 auf 983&nbsp;Millionen Euro.
Zum einen kreuzen sich am [[Frankfurter Kreuz]], dem meistbefahrenen '''Autobahnkreuz''' Europas, die [[Autobahn]]en [[Bundesautobahn 5|A 5]] ([[Hattenbacher Dreieck]] - [[Weil am Rhein]]) und [[Bundesautobahn 3|A 3]] ([[Arnheim]] - [[Passau]]), zum anderen verfügt die Stadt über den [[Flughafen Frankfurt]], einen der größten '''Flughäfen''' der Welt mit jährlich 50.000.000 Fluggästen.


Am 13.&nbsp;Juni 2008 veröffentlichte die Stadt ihre [[Eröffnungsbilanz]] zum 1.&nbsp;Januar 2007, mit der die Umstellung auf [[kaufmännische Buchführung]] eingeleitet wurde. Die Stadt Frankfurt verfügte demnach über ein Vermögen von 12,52&nbsp;Milliarden Euro, wovon 11,8&nbsp;Milliarden auf das [[Anlagevermögen]] entfielen. Die Stadt ermittelte an Besitztümern unter anderem: 1145&nbsp;Kilometer Straße; 44.266 Grundstücke; etwa 1800 Gebäude; 58,6&nbsp;Kilometer U-Bahn-Gleise; etwa 2500 Pflanzenarten im Palmengarten; etwa 4500 Tiere aus 580 Arten im Zoo; 4902&nbsp;Hektar Stadtwald. Den höchsten [[Buchwert]] aller Gebäude hat der Dom mit 58&nbsp;Millionen Euro. Das städtische [[Eigenkapital]] lag bei 8,29&nbsp;Milliarden, das entspricht einer [[Eigenkapitalquote]] von 66,2&nbsp;Prozent. Die [[Verbindlichkeit]]en lagen bei 1,8&nbsp;Milliarden, die im Wesentlichen zur Deckung von [[Pension (Altersversorgung)#Deutschland|Pensionsansprüchen]] gebildeten [[Rückstellung]]en bei 1,2&nbsp;Milliarden.<ref name="faz-1538900">{{Internetquelle |autor=[[Tobias Rösmann]] |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurts-finanzen-solide-vermoegenslage-1538900.html |titel=„Solide Vermögenslage“ |werk=faz.net |datum=2008-06-14 |abruf=2014-12-10}}</ref>
[[Bild:Frankfurt hbf 01.jpg|thumb|150px|Der Hauptbahnhof]]


2007 und 2008 erzielte die Stadt Jahresüberschüsse von jeweils über 500&nbsp;Millionen Euro.<ref name="Jahresabschluss 2011">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2011/jahresabschluss2011.pdf |titel=Jahresabschluss 2011 |seiten=11 |format=PDF; 12&nbsp;MB |abruf=2013-03-20}}</ref> Infolge der [[Weltfinanzkrise]] sanken die Steuererträge um über 400&nbsp;Millionen pro Jahr, deshalb ergaben sich von 2009 bis 2011 jährliche Defizite zwischen 180 und 320&nbsp;Millionen Euro. Die [[Haushaltsplan]]ung 2013 erwartete bis 2015 ein kumuliertes Defizit von 400&nbsp;Millionen, bei steigenden Ausgaben für Bildung, Infrastruktur und Wohnungsbau. Die Stadt sah sich daher seit 2012 zu erheblichen Einsparungen gezwungen.<ref name="Produkthaushalt 2013">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/haushalt2013/produkthaushalt_2013_entwurf.pdf |titel=Haushaltsplanentwurf 2013 |format=PDF; 12&nbsp;MB |abruf=2013-03-20}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/haushaltsrede_2013.pdf |text=Einbringungsrede zum Haushaltsplan 2013 |wayback=20130318020309}}</ref>
Im '''Bahnverkehr''' besitzt Frankfurt mit dem [[Frankfurt (Main) Hbf|Frankfurter Hauptbahnhof]] den nach Fahrgästen (etwa 350.000 pro Tag) größten Bahnhof Europas. Seit dem Jahr 2000 ist die [[Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main|ICE-Neubaustrecke]] nach [[Köln]] in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 1 1/4 Stunden verkürzt. Nach Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und [[Brüssel]] werden die Finanzzentren Frankfurt und [[London]] eine direkte Schnellzugverbindung (durch den [[Kanaltunnel]]) erhalten.


Hauptgrund war die Entwicklung der [[Gewerbesteuer (Deutschland)|Gewerbesteuer]] als wichtigste Steuerquelle der Stadt Frankfurt. 2008 wurde ein Rekordwert von 1,64&nbsp;Milliarden Euro eingenommen. Damit hatte Frankfurt nach [[München]] (1,9&nbsp;Milliarden Euro) die bundesweit höchsten Einnahmen aus der Gewerbesteuer, jedoch ist München gemessen an der Einwohnerzahl fast doppelt so groß wie Frankfurt. Ähnlich große Städte wie [[Stuttgart]] oder [[Dortmund]] erzielen nur etwa die Hälfte oder ein Fünftel der Frankfurter Einnahmen.<ref name="faz-1752961">{{Internetquelle |autor=[[Tobias Rösmann]] |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/1-64-milliarden-euro-gewerbesteuerrekord-in-frankfurt-1752961.html |titel=Gewerbesteuerrekord in Frankfurt |werk=faz.net |datum=2009-01-09 |abruf=2014-12-10}}</ref> 2012 erzielte die Stadt wieder Gewerbesteuereinnahmen von 1,51&nbsp;Milliarden Euro, 2013 von 1,44&nbsp;Milliarden Euro,<ref name="Jahresabschluss 2013">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2013/jahresabschluss2013.pdf |titel=Jahresabschluss 2013 |seiten=24 |format=PDF; 20&nbsp;MB |abruf=2014-07-25}}</ref> die Defizite verringerten sich auf etwa 52 Millionen Euro sowie auf 61 Millionen Euro für 2013. Nach dem im Mai 2015 vorgelegten Jahresabschluss 2014 stiegen die Gewerbesteuereinnahmen wegen der guten Wirtschaftslage auf 1,73&nbsp;Milliarden Euro brutto und lagen damit um 187&nbsp;Millionen Euro höher als erwartet. Mit einem Haushaltsüberschuss von 158&nbsp;Millionen Euro war 2014 damit das erste [[Haushaltsjahr]] seit 2008, das nicht mit einem Defizit endete.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Tobias Rösmann]] |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt-macht-haushaltsplus-von-159-millionen-euro-13579160.html |titel=Frankfurt macht Etatplus von 159&nbsp;Millionen Euro |werk=faz.net |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2015-05-07 |abruf=2015-06-01}}</ref> Der Zuwachs des Anlagevermögens um etwa 120&nbsp;Millionen Euro war im Wesentlichen auf Investitionen in Schulen, öffentlichen Nahverkehr und die Mitfinanzierung von Wohnungsbauvorhaben zurückzuführen.<ref>[http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_73_2015_AN_Jahresabschluss_2014.pdf Jahresabschluss 2014 der Stadt Frankfurt am Main], S. 52 (PDF; 12,4&nbsp;MB).</ref> 2015 und 2016 schlossen mit Überschüssen von 176 bzw. knapp 114&nbsp;Millionen Euro ab.<ref name="Jahresabschluss 2017">[http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2017/Jahresabschluss_2017.pdf Jahresabschluss 2017 der Stadt Frankfurt am Main], S. 2 (PDF; 8,5&nbsp;MB).</ref> Das Ergebnis verbesserte sich infolge steigender Steuererträge, zugleich entfalteten die 2012 beschlossenen und umgesetzten Konsolidierungsmaßnahmen Wirkung. 2017 entstand ein [[Manko|Fehlbetrag]] von fast 200&nbsp;Millionen Euro, den die Stadt im Wesentlichen auf steigende Ausgaben infolge des starken Bevölkerungswachstums, beispielsweise für den Bau und die Sanierung von Schulen und öffentlichen Einrichtungen, auf zusätzliche Ausgaben für die Unterbringung von Flüchtlingen und auf gestiegene Personal- und Pensionsaufwendungen zurückführte.<ref name="Jahresabschluss 2017" /> Auch 2018 schloss mit einem Fehlbetrag von fast 28&nbsp;Millionen Euro ab.<ref>[http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2018/Jahresabschluss_2018.pdf Jahresabschluss 2018 der Stadt Frankfurt am Main], S. 11 (PDF; 9,5&nbsp;MB)</ref>
Die Bedeutung im Güterverkehr ist allerdings zurückgegangen: von den zwei [[Rangierbahnhof|Rangierbahnhöfen]] ist nur mehr der kleinere in Betrieb (Frankfurt am Main-Ost), während der größere (Frankfurt am Main-Hauptgüterbahnhof) stillgelegt ist und dessen Gelände anderweitig genutzt werden soll.


Frankfurt gehört zu den knapp 30 Kommunen in Hessen, die aufgrund der 2016 eingeführten Neuordnung des [[Finanzausgleich (Deutschland)|kommunalen Finanzausgleichs]]<ref>{{Internetquelle |url=https://finanzen.hessen.de/finanzen/kommunaler-finanzausgleich/neuordnung-des-kommunalen-finanzausgleichs |titel=Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs |hrsg=[[Hessisches Ministerium der Finanzen]] |abruf=2016-01-07}}</ref> deutlich weniger [[Zuwendung]]en erhalten. Bis 2019 wurde Frankfurt aufgrund der Neuregelung mit mehr als 530&nbsp;Millionen Euro belastet. Im Dezember 2016 erhob Frankfurt deshalb Klage beim [[Staatsgerichtshof des Landes Hessen]].<ref>''Die Klage ist eingereicht'', Pressemitteilung der Stadt Frankfurt vom 19. Dezember 2016</ref> Der Staatsgerichtshof wies die Klage im Januar 2019 als [[Zulässigkeit|zulässig]], aber [[Unbegründetheit|unbegründet]] zurück.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/staatsgerichtshof-weist-klagen-gegen-finanzausgleich-zurueck-15991558.html |titel=Staatsgerichtshof weist Klagen gegen Finanzausgleich zurück |werk=faz.net |datum=2019-01-16 |abruf=2019-01-17}}</ref> Das Gericht kam zu dem „Befund, dass sich ein Sonderbedarf der Antragstellerin aufgrund ihrer Metropolenstellung, also ihres konkreten Aufgabenzuschnitts, aus den dem Gesetzgeber vorliegenden Daten nicht abbilden ließ“.
In der '''Binnenschiffahrt''' ist Frankfurt über den [[Rhein]] mit den wichtigen Industrieregionen in [[Nordrhein-Westfalen]] und den [[Niederlande]]n und über den [[Main-Donau-Kanal]] mit dem südöstlichen Mitteleuropa verbunden. Frankfurt besitzt im Stadtgebiet mehrere [[Flüsse, Brücken und Häfen in Frankfurt#Häfen|Häfen]].


Im [[Doppelhaushalt]] für 2020/2021 rechnet die Stadt mit Defiziten von 131 bzw. 192&nbsp;Millionen Euro und plant Investitionen von 725 bzw. 602&nbsp;Millionen Euro. Neben Bildung und Nahverkehr ist die Stadtplanung, darunter der Wohnungsbau, größter Investitionsbereich. Für Sozialleistungen werden 822 bzw. 844&nbsp;Millionen Euro ausgegeben, für Kinderbetreuung, Schulträgeraufgaben, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie die Stadtbücherei 876 bzw. 925&nbsp;Millionen Euro. Der öffentliche Nahverkehr wird mit 211 und 234&nbsp;Millionen bezuschusst, der Kulturbereich mit 207 und 211&nbsp;Millionen Euro.<ref>[https://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/haushalt2020_2021broschuere/Haushalt%202020-2021%20auf%20einen%20Blick_Brosch%C3%BCre.pdf Broschüre Haushaltsentwurf 2020/2021], Stadt Frankfurt am Main (PDF; 9,3&nbsp;MB)</ref>
====Nahverkehr====
Das Angebot des '''ÖPNV''' in Frankfurt und der [[Rhein-Main-Gebiet|Region]] besteht aus dem [[S-Bahn Rhein-Main|S-Bahn-Netz]], der teilweise zur [[U-Bahn]] ausgebauten [[U-Bahn Frankfurt|Stadtbahn]], der [[Straßenbahn Frankfurt am Main|Straßenbahn]], [[Omnibus]]sen sowie mehreren Vorort- und Regionalbahnen.


Der Haushaltsplan 2023 sieht für das Jahr 2023 im ordentlichen Ergebnis des Ergebnishaushalts Erträge (Einnahmen) in Höhe von 4.730.590.000 Euro vor.<ref>{{Internetquelle |url=https://media.frankfurt.de/amt20/Haushaltsplaene/Haushalt_2023.pdf |titel=Produkthaushalt 2023 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |datum=2023-08-02 |abruf=2024-01-19 |format=PDF; 16,7&nbsp;MB |seiten=9}}</ref> Dem stehen Aufwendungen (Ausgaben) von 4.792.910.000 Euro gegenüber. Somit übersteigen gemäß dem Haushaltsplan 2023 die Ausgaben die Einnahmen um 62.320.000 Euro.
Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt ([[VGF]]). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft [[TraffiQ|TraffiQ GmbH]] übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebot. Sie ist Partner des [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]] (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.


== Wirtschaft und Standortfaktoren ==
Durch zahlreiche '''Stadtautobahnen''' (teilweise als BAB, teilweise als autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) kann die Stadtregion als für den Individualverkehr überdurchschnittlich erschlossen betrachtet werden.
=== Überblick ===
Im Jahre 2016 erwirtschaftete Frankfurt am Main, innerhalb seiner Stadtgrenzen, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 66,917 Milliarden Euro und belegte damit den vierten Rang in der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]] und hält einen Anteil von 24,8&nbsp;Prozent an der gesamten hessischen Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 91.099 Euro pro Kopf (Hessen: 43.496 Euro, Deutschland 38.180 Euro). Frankfurt ist damit die fünftreichste kreisfreie Stadt in Deutschland und die reichste unter den größeren Städten. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 97.178 Euro. In der Stadt sind 2016 ca. 688.600 Erwerbstätige beschäftigt.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |text=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |wayback=20190213033332}}</ref> Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,9&nbsp;Prozent und damit geringfügig über dem Durchschnitt Hessens von 4,1&nbsp;Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Hessen-Nav.html |titel=Bundesland Hessen |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |abruf=2019-01-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190109204907/https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Hessen-Nav.html |archiv-datum=2019-01-09 |offline=ja}}</ref>
Frankfurt ist Zentrum des Rhein-Main-Gebietes, die zu den wirtschaftlich leistungsstärksten Regionen des Landes gehört und ein BIP von mehr als 250&nbsp;Milliarden Euro erwirtschaftet.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/603802/umfrage/bruttoinlandsprodukt-in-den-metropolregionen-in-deutschland/ |titel=Bruttoinlandsprodukt in den Metropolregionen in Deutschland 2014 {{!}} Statistik |abruf=2019-01-07}}</ref>


Laut einer 2001 erstellten Rangliste der [[University of Liverpool|Universität Liverpool]] kann Frankfurt als die produktivste Stadt Europas (nach [[Bruttoinlandsprodukt#Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|Bruttoinlandsprodukt pro Kopf]]) gelten (vor [[Karlsruhe]], [[Paris]] und [[München]]).<ref>Nick Swift: ''[http://www.citymayors.com/business/eurocities_gdp.html European cities outperform their English counterparts]''. citymayors.com (Zugriff am 1.&nbsp;November 2006).</ref> Die Stadt ist eine der reichsten und leistungsfähigsten Metropolen Europas. Dies spiegelt sich an der hohen Anzahl internationaler Unternehmensvertretungen wider. In einer jährlichen Studie (''European Cities Monitor'', 2010) von [[Cushman&nbsp;&&nbsp;Wakefield]] hält Frankfurt seit über 20&nbsp;Jahren den dritten Platz als bester Standort für internationale Konzerne in Europa (nach [[London]] und Paris).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.europeancitiesmonitor.eu/wp-content/uploads/2010/10/ECM-2010-Full-Version.pdf |text=European Cities Monitor 2010 |wayback=20120504012517}} (PDF; 1,4&nbsp;MB).</ref> Für das Land<!-- sic! --> Hessen hat Frankfurt eine zentrale Bedeutung, 40&nbsp;Prozent der 4,24&nbsp;Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen in Hessen stammen aus Frankfurt.<ref name="faz-1768861">{{Internetquelle |autor=[[Tobias Rösmann]] |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessen/wegen-hoher-steuereinnahmen-frankfurt-soll-land-millionenbetrag-erstatten-1768861.html |titel=Frankfurt soll Land Millionenbetrag erstatten |werk=faz.net |datum=2009-02-08 |abruf=2014-12-10}}</ref>
====Elektronische Kommunikation====
Auch für das '''Internet''' stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Hier befindet sich der größte deutsche Internetknoten [[DE-CIX]] und die [[DeNIC]].


In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Frankfurt 2018 den zehnten Platz.<ref name="GFCI">{{Internetquelle |url=https://www.zyen.com/media/documents/GFCI_24_final_Report_7kGxEKS.pdf |titel=The Global Financial Centres Index 24 |hrsg=Long Finance |datum=2018-09 |format=PDF |abruf=2020-10-04}}</ref>
''Siehe auch:'' [[Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main]], [[Nahverkehr in Frankfurt am Main]]


=== Messe ===
=== Arbeiten in Frankfurt ===
Frankfurt ist mit 699.600 Erwerbstätigen (2017), darunter rund 622.000 [[Sozialversicherung (Deutschland)|sozialversicherungspflichtigen]] [[Beschäftigter|Beschäftigten]] (2017) die Stadt mit der höchsten [[Arbeitsplatzdichte]] und den meisten [[Pendler]]n in Deutschland. Die Zahl der täglichen Einpendler lag 2017 bei 362.450, während die Zahl der Auspendler 95.074 betrug. Die Zahl der Erwerbstätigen wächst seit Jahren, seit 2010 um über 55.000.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016">[https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/zahlen-daten-fakten/pdf/jahrbuch/statistisches-jahrbuch-2018.ashx Arbeitsmarkt, Statistisches Jahrbuch 2018] (PDF; 3,2&nbsp;MB)</ref> Zwischen 2000 und 2005 sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 495.000 auf 463.000, seitdem stieg sie kontinuierlich an.
[[Messe (Wirtschaft)|Handelsmessen]] haben in Frankfurt eine lange Tradition. Nach neuesten Erkenntnissen war Frankfurt mit der [[Frankfurter Messe]] die erste Messestadt der Welt. Schon im Mittelalter konnten Handelsreisende hier ihre Waren anbieten. Mit [[Leipzig]], dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation ([[Leipziger Messe]]), war Frankfurt durch eine Fernstraße, die [[Via Regia]], verbunden.

Über 81.000 Menschen arbeiten bei rund 500 Unternehmen am [[Flughafen Frankfurt Main|Frankfurter Flughafen]], der damit als größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands gilt.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.fraport.de/content/fraport/de/nachbarschaft-region/entwicklung-standort-fra-umwelt/wirtschaftsfaktor-flughafen/arbeitsplaetze.html |text=Wirtschaftsfaktor Flughafen: Arbeitsplätze |wayback=20190221224208}}</ref> Größter einzelner Wirtschaftsbereich ist ''Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen'', der rund 75.600 Menschen beschäftigt. Das stärkste absolute Wachstum weisen die Sektoren ''Verkehr und Lagerei'' und ''Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen'' auf.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016" />

Das [[Median|mittlere]] Bruttoentgelt von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Frankfurt lag im Jahr 2017 bei 4.182&nbsp;Euro und damit um etwa 1200&nbsp;Euro höher als im Jahr 2000. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Branchen deutlich: Während im Gastgewerbe und bei einfachen Dienstleistungen das mittlere Bruttoentgelt bei 2.340&nbsp;Euro liegt, verdient ein Vollzeitbeschäftigter in der [[Informationstechnik|IT]]-Branche 5350 und im Finanzgewerbe 6080&nbsp;Euro im Monat. Dem hohen Durchschnittseinkommen der Vollzeitbeschäftigten stehen 46.367 ausschließlich geringfügig Beschäftigte und etwa 22.108 Arbeitslose gegenüber. Die [[Arbeitslosenquote]] liegt bei 5,6 %<!--Stand?-->. 2005 betrug die Zahl der Arbeitslosen noch 35.637 (10,6&nbsp;Prozent).<ref name="Arbeitsmarkt JB2016" />

Die hohe Wirtschaftskraft der Stadt schlägt sich in den Kassen umliegender Städte und Gemeinden des [[Speckgürtel]]s hauptsächlich im [[Vordertaunus]] nieder, die von überdurchschnittlichen Steuerzahlungen ihrer in Frankfurt verdienenden Pendler profitieren, weshalb sich hier zwei der fünf reichsten Landkreise Deutschlands, nämlich der [[Hochtaunuskreis]] mit [[Bad Homburg vor der Höhe]] als Kreisstadt und der [[Main-Taunus-Kreis]] mit [[Hofheim am Taunus]] als Kreisstadt befinden.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt.Bankenviertel.20150605.jpg
| Breite1 = 478
| Untertitel1 = [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]] in der Innenstadt
| Bild2 = Ladeluke des Lufthansa Airbus A380-800 New York auf dem FRA Airport.png
| Breite2 = 253
| Untertitel2 = Frachtabfertigung am Flughafen
| Bild3 = RIMG0080.JPG
| Breite3 = 292
| Untertitel3 = Handelsraum der Frankfurter Börse
}}
{{Absatz}}

=== Lebensqualität ===
Eine Bürgerbefragung der Stadt Frankfurt im Dezember 2010<ref>{{Webarchiv |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/08_Bindung_und_Zufriedenheit_BB2010.pdf |text=Bindungen an die Stadt und Zufriedenheit mit Lebensbereichen |wayback=20111114102629}}</ref> ergab, dass 66&nbsp;Prozent aller Frankfurter Bürger „allgemein zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit der Stadt seien, lediglich sechs Prozent gaben an, sie seien mit der Stadt „unzufrieden“. Seit 1993 sei damit der Anteil der Zufriedenen um 22&nbsp;Prozent gestiegen, während der Anteil der Unzufriedenen um 8&nbsp;Prozent abnahm. 84&nbsp;Prozent der Frankfurter lebten „gerne“ in ihrer Stadt, 13&nbsp;Prozent würden „lieber woanders wohnen“. Die Zufriedenheit mit der [[Öffentliche Sicherheit|öffentlichen Sicherheit]] in Frankfurt betrug 37&nbsp;Prozent (1993: lediglich neun Prozent), unzufrieden seien 22&nbsp;Prozent (1993: 64&nbsp;Prozent).

=== Kriminalität ===
{{Hauptartikel|Polizeipräsidium Frankfurt am Main}}

Unter allen deutschen Städten über 200.000 Einwohnern wurden in Frankfurt über viele Jahre die meisten Straftaten bezogen auf die Einwohnerzahl registriert. 2013 lag diese ''Häufigkeitszahl'' bei 16.292 Delikten auf 100.000 Einwohner.<ref>Quelle: {{Webarchiv |url=http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2014/PKS2013.pdf?__blob=publicationFile |text=Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 |wayback=20150208125139}}, S. 23 (PDF, abgerufen am 5. Januar 2015).</ref> Da die Stadt in der Kriminalstatistik regelmäßig einen Spitzenplatz belegte, wurde sie in den Medien mitunter als „Hauptstadt des Verbrechens“<ref>z.&nbsp;B. [http://www.bild.de/news/inland/kriminalstatistik/kriminalitaetsstatistik-frankfurt-hauptstadt-des-verbrechens-19647722.bild.html Online-Meldung der] [[Bild (Zeitung)|Bild]] vom 29. August 2011, [http://www.focus.de/panorama/welt/kriminalitaet-bka-frankfurt-bleibt-hauptstadt-des-verbrechens_aid_659742.html FOCUS Online vom 28. August 2011]</ref> und „Gefährlichstes Pflaster Deutschlands“ bezeichnet.<ref>''Tatort Deutschland'', Report in [[Focus]] Nr. 35/2011, S. 44 ff.</ref> Nach der am 24.&nbsp;April 2017 veröffentlichten ''[[Polizeiliche Kriminalstatistik (Deutschland)|Polizeilichen Kriminalstatistik]]'' lag Frankfurt 2016 mit 15.671 Delikten je 100.000 Einwohnern erstmals auf Rang vier hinter [[Berlin]], [[Leipzig]] und [[Hannover]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/2016/pks2016ImkBericht.pdf?__blob=publicationFile&v=5 |titel=Bericht zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016 |format=PDF; 1,7&nbsp;MB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170429000041/https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/2016/pks2016ImkBericht.pdf?__blob=publicationFile&v=5 |archiv-datum=2017-04-29 |abruf=2019-09-30}} S. 31</ref>

Das Polizeipräsidium Frankfurt warnte davor, die Häufigkeitszahl aller Delikte für einen Vergleich mit anderen Großstädten heranzuziehen, da die Statistik nur die der Polizei bekanntgewordenen und von ihr bearbeiteten Straftaten umfasse.<ref>[[Polizeipräsidium Frankfurt am Main]]: ''[http://www.polizei.hessen.de/icc/internetzentral/binarywriterservlet?imgUid=19e70bec-9722-e441-4c0e-30f20ef798e7&uBasVariant=11111111-1111-1111-1111-111111111111 Polizeiliche Kriminalstatistik 2013]'', insbesondere Annex A.</ref> Die Polizei verwies darauf, dass sich durch den bundesweit höchsten Pendlersaldo täglich rund 260.000 Menschen zusätzlich in der Stadt aufhalten. Hinzu kommen noch Besucher und Touristen, rund 1,5 bis 2,5&nbsp;Millionen Messegäste sowie etwa 53&nbsp;Millionen Fluggäste jährlich, die sich ebenfalls im Stadtgebiet aufhalten. Rund sechs Prozent aller Straftaten werden am Flughafen registriert, darunter Frachtdiebstähle, Passvergehen sowie Verstöße gegen die Einreisebestimmungen und das [[Luftverkehrsgesetz]]. Die hohe Zahl der in Frankfurt entdeckten Delikte sei eine Folge der hohen Kontrolldichte im Stadtgebiet.

Die städtischen Behörden und Gremien bemühten sich in ihren eigenen Veröffentlichungen zur Kriminalstatistik um eine andere Interpretation.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/10_Kriminalit%C3%A4t.pdf |text=Und ewig grüßt das Murmeltier: Spitzenkennzahl der Kriminalstatistik zeichnet wieder falsches Bild von Frankfurt |wayback=20181212185617}}.</ref> Bei einer differenzierten Betrachtung nach Deliktgruppen lag Frankfurt demnach nur bei [[Rauschgiftkriminalität|Rauschgiftdelikten]] und bei [[Ausländerrecht|Aufenthaltsdelikten]] an der Spitze der Statistik, bei Betrug, einfachem Diebstahl und [[Beförderungserschleichung]] in der Spitzengruppe. Kreditkarten- und Kontobetrug wird am Hauptsitz der Banken registriert, unabhängig vom tatsächlichen Tatort. Die hohe Zahl aufgedeckter Rauschgiftdelikte und Schwarzfahrten (rund 6,7&nbsp;Prozent aller in Deutschland registrierten Fälle) war eine Folge der intensiven Kontrollen am Flughafen sowie an den Verkehrsknotenpunkten der Innenstadt. Bei den sicherheitsrelevanten Straftaten (Gewaltdelikte wie Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub und Körperverletzung) nahm Frankfurt einen mittleren Rang in der Statistik ein.<ref>[https://frankfurt.de/-/media/ef73588d23f74edfa437a6d4bdd25e7a.ashx Kriminalstatistik im Städtevergleich], FSA 2016/14 (PDF; 149&nbsp;kB).</ref>


Eine Studie der [[Universität Greifswald]] vom April 2011 über „Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main“ ergab, dass sich 84&nbsp;Prozent der befragten Bürger tagsüber „sicher“ oder „sehr sicher“ vor Kriminalität fühlen; nachts seien es 71&nbsp;Prozent.<ref>[http://www.gewalt-sehen-helfen.de/de/show.php?ID=4666 Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main] (PDF, aufgerufen am 7. Dezember 2015).</ref>
Wichtige [[Messe (Wirtschaft)|Messen]] in Frankfurt sind neben der [[Frankfurter Buchmesse]] und der [[Internationale Automobilausstellung|Internationalen Automobilausstellung]] auch die [[Ambiente Frankfurt]], die größte Konsumgütermesse der Welt.


=== Ansässige Unternehmen ===
=== Ansässige Unternehmen ===
In kaum einer anderen deutschen Stadt gibt es derart viele international führende Unternehmen aus den verschiedenen Branchen, darunter [[Chemie]]konzerne, [[Werbung|Werbeagenturen]], [[Software]]unternehmen und [[Callcenter]]. Die Zentrale des Vorstandsressorts Personenverkehr mit der [[DB Regio|DB&nbsp;Regio&nbsp;AG]] sowie der [[DB Fernverkehr|DB&nbsp;Fernverkehr&nbsp;AG]], die Konzernentwicklung und weitere bedeutende Abteilungen der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn&nbsp;AG]] und die Tochtergesellschaft [[DB InfraGO|DB InfraGO AG]] befinden sich in der DB-Zentrale im Gallus. Das [[Pelzhandelszentrum Niddastraße|Pelzhandelszentrum rund um die Niddastraße]] war nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte der Haupthandelsplatz für Felle und [[Pelzkonfektion]] in Deutschland und gehörte zu den drei weltweit wichtigsten Märkten der Branche. Mit einem Umsatz von 536&nbsp;Millionen trugen die 356 hier ansässigen deutschen Betriebe des [[Rauchwarenhandel]]s und der Pelzkonfektion knapp 10&nbsp;Prozent zum Sozialprodukt der Stadt bei. 65&nbsp;Prozent aller weltweit frei gehandelten Fellwaren nahmen zu der Zeit in irgendeiner Form den Weg über Frankfurt am Main. Frankfurt galt durch die [[Hoechst AG]] jahrelang als „Apotheke der Welt“. Der [[Industriepark Höchst]] ist einer der drei größten Standorte der chemischen und pharmazeutischen [[Industrie]] in Europa. In Frankfurt finden sich die Deutschlandzentralen von großen Lebensmittelkonzernen wie [[Nestlé]] und [[Ferrero (Unternehmen)|Ferrero]] sowie der Sitz der größten Brauereigruppe Deutschlands, der [[Radeberger Gruppe]]. Mit [[KPMG]] hat eine der [[Big-Four-Prüfungsgesellschaften|vier größten]] [[Wirtschaftsprüfung]]sgesellschaften ihren Europasitz in Frankfurt. [[PricewaterhouseCoopers]] hat seine Deutschlandzentrale in Frankfurt, [[Deloitte Touche Tohmatsu]] eine Filiale und [[Ernst&nbsp;&&nbsp;Young]] eine Niederlassung jenseits der Stadtgrenze in [[Eschborn]]. Einige der größten [[Unternehmensberater|Unternehmensberatungen]] und internationale [[Anwaltskanzlei]]en sind in Frankfurt vertreten.
[[Bild:deutschebank.jpg|thumb|150px|Bürohochhäuser, hier zwei der Deutschen Bank, prägen das Stadtbild]]
In kaum einer anderen deutschen Stadt sind so viele international führende Unternehmen aus den verschiedensten Branchen ansässig. Hier findet man unter anderem [[Chemie]]konzerne, [[Werbung|Werbeagenturen]], [[Software]]unternehmen und [[Call-Center]]. In der [[Industrie]] tritt vor allem die chemische Industrie in den Vordergrund. Auch Verbände wie der [[Verband der Chemischen Industrie]] (VCI), der [[Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau]] (VDMA), der [[Verband deutscher Ingenieure]] (VDI) und der [[Verband der Elektrotechnik]] (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE) haben hier ihren Sitz. Die Arbeitnehmerseite ist in Frankfurt mit dem Hauptsitz der [[IG Metall]] vertreten.


==== Finanzsektor ====
Frankfurt am Main ist aber vor allem als internationaler Finanzstandort und Börsenplatz weltweit bekannt. In der [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]] befinden sich die Unternehmenszentralen der drei größten deutschen Banken.
{{Hauptartikel|Finanzplatz Frankfurt am Main}}
Die [[Deutsche Bank]] AG liegt in der Mainzer Landstraße in der Nähe der Taunusanlage. Wenige Straßen weiter stadteinwärts kann man die [[Wolkenkratzer]] der [[Commerzbank]] AG erkennen, von denen der höchste fast 300 Meter in die Höhe ragt.
[[Datei:Boerse-ffm022.jpg|mini|[[Frankfurter Wertpapierbörse]]]]
Anders als der Name vermuten lässt, wird auch die [[Dresdner Bank]] AG von Frankfurt aus geleitet. Sie gehört jedoch der [[Allianz AG]] mit Sitz in München. Ebenso haben die größte deutsche Direktbank, die [[ING-DiBa]], sowie das [[Bankhaus Metzler]] ihren Hauptsitz in Frankfurt.


Frankfurt am Main ist Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] und der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]]. Die Stadt ist ein bedeutender [[Finanzplatz|Finanzstandort]] und [[Börse]]nplatz und zählt nach verschiedenen Ranglisten zu den [[Finanzplatz#Liste der wichtigsten Finanzplätze|wichtigsten Finanzzentren weltweit]]. Beispielsweise klassifizierte das GaWC (Globalization and World Cities Research Network) Frankfurt als einzige deutsche Stadt aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung als „[[Weltstadt#Globalization and World Cities Research Network|Alpha-Weltstadt]]“. Damit gehört Frankfurt zusammen mit 16 anderen Städten zur dritten Kategorie der Weltstädte.<ref name="GaWC 2010" />
Zu den großen Kreditinstituten kommen noch die [[DZ Bank]], die [[Frankfurter Sparkasse von 1822]] sowie die [[Landesbank Hessen-Thüringen]] (HELABA) hinzu. Die meisten der 300 weiteren Banken sind keine inländischen Unternehmen.
Mit den von der [[Deutsche Börse|Deutsche Börse AG]] betriebenen Handelsplattformen „[[Frankfurter Wertpapierbörse]]“ und „[[XETRA]]“ ist Frankfurt der zweitgrößte [[Aktienmarkt]] Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen [[Wertpapierhandel]]s ab.


In Frankfurt sind mit den Instituten [[Deutsche Bank]], [[Commerzbank]], [[KfW]] und [[DZ Bank]] die vier größten deutschen Banken angesiedelt (Stand: 2015).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.die-bank.de/news/eine-branche-im-stillstand-7100/ |titel=Top 100 der deutschen Kreditwirtschaft |titelerg=Eine Branche im Stillstand |werk=[[Die Bank (Zeitschrift)|Die Bank]] 8-2015 |hrsg=Bank-Verlag |abruf=2015-12-13}}</ref>
=== Staatliche Einrichtungen und Organisationen ===
Deutsche Bank und Commerzbank sind als [[Universalbank]]en tätig und unterhalten Niederlassungen weltweit. Hauptaufgabe der KfW ist die Förderung des [[Mittelstand]]s und von [[Existenzgründung|Existenzgründern]], die DZ Bank ist ein Zentralinstitut des [[Genossenschaftsbank|genossenschaftlichen Finanzsektors]]. Als Tochtergesellschaften der DZ Bank sind [[Union Investment]], [[DVB Bank]] und [[Reisebank]] in Frankfurt ansässig, zudem hat die [[Frankfurter Volksbank]] als zweitgrößte Volksbank Deutschlands hier ihren Sitz.
Frankfurt am Main ist eine Bankenmetropole, auch in Bezug auf staatliche Banken. Neben der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] haben auch die [[Europäische Zentralbank]] und das deutsche [[IFC]]-Büro (die International Finance Corporation ist Teil der [[Weltbank]]gruppe) ihren Sitz in Frankfurt.


Unter den [[Öffentlich-rechtliches Kreditinstitut|öffentlichen-rechtlichen Kreditinstituten]] haben die [[Landesbank Hessen-Thüringen]] (Helaba), die [[DekaBank Deutsche Girozentrale|DekaBank]], die [[Landwirtschaftliche Rentenbank]] und die [[Frankfurter Sparkasse]] ihren Sitz in Frankfurt.
Außerdem ist Frankfurt Sitz der [[Deutsche Bibliothek|Deutschen Bibliothek]], des Hessischen [[Oberlandesgericht]]s sowie des Hessischen [[Landesarbeitsgericht]]es und hat ein eigenes [[Polizeipräsidium]] und eine [[Berufsfeuerwehr]] mit 7 [[Feuerwache]]n.


Die größte deutsche Direktbank, die [[ING-DiBa]], ist in Frankfurt beheimatet. Zudem haben einige bedeutende Privatbanken ihren Hauptsitz oder ihre Deutschlandzentrale in Frankfurt wie die [[SEB AG]], das [[Bankhaus Metzler]], [[Hauck&nbsp;&&nbsp;Aufhäuser]], [[Delbrück Bethmann Maffei]], die [[BHF-Bank]] und die [[Corealcredit Bank]]. Aus dem Kreis der Nachhaltigkeitsbanken ist die [[Triodos Bank]] mit ihrer deutschen Niederlassung und die [[GLS Gemeinschaftsbank]] mit einer Filiale in Frankfurt vertreten.
Frankfurt ist zudem Sitz von 88 [[Konsulat]]en. Nur [[New York City|New York]] und [[Hamburg]] haben mehr ausländische Vertretungen, ohne dabei Hauptstadt eines Staates zu sein.


Ende 2010 hatten zudem 154 Auslandsbanken ihren deutschen Hauptsitz in Frankfurt, weitere 40 waren mit einem Büro vertreten.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.helaba.de/de/DieHelaba/MaerkteUndAnalysen/ResearchUndVolkswirtschaft/FinanzplatzFrankfurt/Downloads/20110118-FinanzplatzstudieJan11.pdf |text=Finanzplatzstudie 2011 |wayback=20160304034712}}</ref>
=== Medien ===
Frankfurt, eine der ältesten Zeitungsstädte der Welt, ist Sitz von zwei überregionalen [[Tageszeitung]]en mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung. Die liberal-konservative [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] unterhält sowohl [[Redaktion]] als auch [[Verlag]]shaus in der Nähe der ''[[Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main#Mainzer Landstraße|Mainzer Landstraße]]'' im Stadtteil [[Frankfurt-Gallusviertel|Gallusviertel]]. Die linksliberale [[Frankfurter Rundschau]] hingegen hat ihr Verlagshaus mitsamt Redaktion in der [[Frankfurt-Innenstadt|Frankfurter Innenstadt]] in der Nähe des ''[[Eschenheimer Turm]]s''. Zudem erscheint in Frankfurt noch eine bedeutende (konservative) Regionalzeitung, die [[Frankfurter Neue Presse]], im Verlag der [[Frankfurter Societät]] in direkter Nachbarschaft zum Verlagshaus der FAZ.


Mit den von der [[Deutsche Börse|Deutschen Börse AG]] betriebenen Handelsplattformen ''[[Frankfurter Wertpapierbörse]]'' und ''[[XETRA]]'' ist Frankfurt der zweitgrößte [[Aktienmarkt]] Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen [[Wertpapierhandel]]s ab. Darüber hinaus befinden sich die Deutschlandzentralen der drei großen [[Ratingagentur]]en [[Standard&nbsp;&&nbsp;Poor’s]], [[Moody’s]] und [[Fitch Ratings]] in Frankfurt.
Neben den Tageszeitungen gibt es in der Frankfurter Medienlandschaft noch einige interessante Magazine. Das Journal Frankfurt ist wohl die bekannteste Zeitschrift der Stadt für Veranstaltungen, Feste und so genannte Insidertipps. Wie auch die FAZ und die FNP hat das Journal Frankfurt seine Redaktion im Frankfurter Gallusviertel. Auf "ökologische Zeitschriften" hat sich der [[ÖKO-TEST]] Verlag in der "[[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]]-Hochburg" [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] spezialisiert. Am bekanntesten ist darunter wohl die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der [[Satire]]-Zeitschrift [[Titanic (Magazin)|Titanic]].


Nach einer Studie der Comdirect lag die Stadt 2017 unter den [[Fintech]]-Standorten Deutschlands hinter Berlin und München gemeinsam mit Hamburg auf dem dritten Platz. Ende 2017 gab es 84 Fintech-[[Start-up-Unternehmen|Start-ups]] in Frankfurt. Wegen der hohen Mieten und des Wettbewerbs um qualifizierte Nachwuchskräfte gelte Frankfurt als schwieriges Pflaster für Fintechs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/finanz-start-ups-in-frankfurt-fintech-traum-kann-zerplatzen-16315788.html |titel=Der Fintech-Traum droht zu zerplatzen |werk=faz.net |datum=2019-08-04 |abruf=2020-05-18}}</ref> Zu den in Frankfurt ansässigen Fintechs gehören der digitale Versicherungsanbieter Clark und die Lieferkettenfinanzierungsplattform Traxpay.<ref>{{Internetquelle |url=https://finletter.de/fintech-in-frankfurt/ |titel=Fintech in Frankfurt – Übersicht, Zahlen & Einschätzungen |werk=finletter |sprache=de-DE |abruf=2020-05-18}}</ref>
Frankfurts ältester Rundfunksender war das [[1925]] gegründete private [[Radio Frankfurt]]. Heute ist das Nachfolgeunternehmen, der öffentlich-rechtliche [[Hessischer Rundfunk|Hessische Rundfunk]] mit seinem Sendehaus im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] eines der wichtigsten Medienunternehmen für [[Radio]] und [[Fernsehen]]. Der US-amerikanische Medienkonzern [[Bloomberg]] hat in der ''Neuen Mainzer Straße'' in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der [[RTL Group]]. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus, etwa [[main fm]]. Ein weiterer privater aber nicht [[kommerziell]]er Radiosender ist [[Radio X]]. Sein Studio ist unweit der Konstablerwache. Der größte private Radiosender der Region, [[Hitradio FFH|FFH]], hat seinen Sitz im Vorort [[Bad Vilbel]].


Zum Finanzplatz Frankfurt am Main gehören auch die hier ansässigen Aufsichtsorgane. Von 1950 bis 2000 hatte der [[Bundesrechnungshof]] seinen Sitz in Frankfurt. Es residieren hier die [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht]] (BaFin), die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) sowie zwei Einrichtungen des [[Europäisches Finanzaufsichtssystem|Europäischen Finanzaufsichtssystems]], die [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung]] (EIOPA) sowie der [[Europäischer Ausschuss für Systemrisiken|Europäische Ausschuss für Systemrisiken]], der Früherkennung, Prävention und Bekämpfung von systemischen Risiken innerhalb des Finanzmarktes der Europäischen Union vornimmt. Seit Ende 2014 besteht zudem ein [[Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus]] für die 150 größten Banken der Eurozone. Zukünftig wird eine neu gegründete europäische Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ({{lang|en|''[[Anti-Money Laundering Authority]]''}}, AMLA) ihren Sitz in Frankfurt haben.{{Zukunft|2025|6}}<ref>{{Internetquelle |url=https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2024/02/22/frankfurt-to-host-the-eus-new-anti-money-laundering-authority-amla/ |titel=Frankfurt wird Sitz der neuen EU-Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche (AMLA) |werk=consilium.europa.eu |hrsg=[[Rat der Europäischen Union]] |datum=2024-02-22 |abruf=2024-03-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2024/02/2024-02-22-frankfurt-am-main-amla-sitz.html |titel=Erfolg für den europäischen Finanzplatz Frankfurt am Main: Deutschland gewinnt das Rennen um den Sitz der zukünftigen EU‑Behörde zur Geldwäschebekämpfung (AMLA) |werk=bundesfinanzministerium.de |hrsg=[[Bundesministerium der Finanzen]] |datum=2024-02-22 |abruf=2024-03-21}}</ref>
Ebenfalls in Frankfurt beheimatet ist die Nachrichtenagentur [[Reuters]] Deutschland. Sie hat ihre Büros im repräsentativen [[Messeturm (Frankfurt)|Messeturm]].


{{Mehrere Bilder
=== Bildung und Forschung ===
| align = center
*[[Johann-Wolfgang-Goethe-Universität_Frankfurt|Johann Wolfgang Goethe-Universität]], gegründet [[1914]]
| Richtung = horizontal
*[[Staatliche Hochschule für bildende Künste]] - Städelschule, gegründet [[1817]] von Johann Friedrich Städel, kam sie später an die Stadt Frankfurt und wurde [[1942]] eine staatliche Kunsthochschule der freien bildenden Künste
| Bild1 = EZB-Gebäude in Frankfurt (Main).jpg
*[[Hochschule für Musik und Darstellende Kunst]], hervorgegangen aus der [[1878]] gegründeten privaten Stiftung „Dr. Hoch's Konservatorium“
| Breite1 = 384
*[[Fachhochschule Frankfurt am Main]], gegründet [[1971]] aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen
| Untertitel1 = [[Neubau der Europäischen Zentralbank]]
*[[Philosophisch-theologische Hochschule Sankt Georgen]], private wissenschaftliche Hochschule in Trägerschaft der Deutschen Provinz der Jesuiten, Sitz der Hochschule ist der Stadtteil [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]; errichtet [[1926]] durch Bischof Augustinus Kilian von Limburg; bis [[1942]] war die theologische Fakultät in Valkenburg und bestand von [[1945]] bis [[1950]] in Büren in Westfalen. 1950 siedelte sie nach Frankfurt über.
| Bild2 = Deutsche Bank Taunusanlage.jpg
*[[Hochschule für Bankwirtschaft]] (HfB) - Private Fachhochschule der Bankakademie e.V.
| Breite2 = 202
*[[Max-Planck-Institut]]e für europäische Rechtsgeschichte (MPIER), für [[Biophysik]] und für [[Hirnforschung]]
| Untertitel2 = [[Deutsche-Bank-Hochhaus|Zentrale der Deutschen Bank]]
| Bild3 = Frankfurt Commerzbank-Turm.20130904.jpg
| Breite3 = 191
| Untertitel3 = [[Commerzbank Tower|Zentrale der Commerzbank]]
| Bild4 = Frankfurt Westend Tower.Süd.20130616.jpg
| Breite4 = 220
| Untertitel4 = [[Westendstraße 1|Zentrale der DZ Bank]]
}}
{{Absatz}}


==== Bau- und Immobilienwirtschaft ====
Bis September [[2003]] gab es auch noch die Bibliotheksschule Frankfurt am Main - Fachhochschule für Bibliothekswesen. Sie war eine Verwaltungsfachhochschule für den gehobenen Dienst in wissenschaftlichen Bibliotheken. Zum [[30. September]] [[2003]] stellte sie ihren Betrieb ein.
{{Hauptartikel|Immobilienmarkt Frankfurt}}
Laut der „Bau- und Immobilienwirtschaft“-Studie der [[IHK Frankfurt am Main|Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main]] gab es 2012 in ihrem Bezirk 14.589 Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Allein in Frankfurt gab es 31.265 Beschäftigte in dieser Branche. 1999 hatte die Branche noch über 36.000 Menschen beschäftigt. Zu den größten Unternehmen zählen DTZ Zadelhoff, [[Jones Lang LaSalle]], [[BNP Paribas Real Estate Deutschland|BNP Paribas Real Estate]], [[Bilfinger Berger]], [[Hochtief]], [[Porr (Unternehmen, München)|Porr]], [[Techem]], [[Nassauische Heimstätte]], [[ABG Frankfurt Holding]], [[Wayss&nbsp;&&nbsp;Freytag]], [[Wisag]], [[Ed. Züblin]] und Albert Speer&nbsp;&&nbsp;Partner. Der Umsatz in der Bau- und Immobilienwirtschaft betrug 2011 über 8&nbsp;Milliarden Euro. Seit 2002 ist er um 7,8&nbsp;Prozent gestiegen.<ref>[http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/metropolregion/zahlen_fakten/immobilienstudie Die Bau- und Immobilienwirtschaft in FrankfurtRheinMain] – Studie der IHK Frankfurt am Main.</ref>


==== Einzelhandel ====
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Die 600&nbsp;Meter lange [[Zeil]] in der Innenstadt ist die bekannteste und umsatzstärkste Einkaufsstraße in Frankfurt. Mit bis zu 13.120&nbsp;Passanten pro Stunde war sie 2012 erstmals die meistfrequentierte unter 170 deutschen Einkaufsstraßen.<ref name="JLL 2012">{{Webarchiv |url=http://www.joneslanglasalle.de/Germany/DE-DE/Pages/NewsItem.aspx?ItemID=25581 |text=Frankfurter Zeil ist die meistbesuchte Einkaufsmeile Deutschlands |wayback=20131014032834}}</ref> Den zweiten Platz nahm die Zeil 2009 im bundesweiten Mietpreisvergleich für Einzelhandelsflächen ein. Ein Ladenbesitzer zahlte hier bis zu 265&nbsp;Euro pro Quadratmeter. Im Februar 2009 eröffnete das neue Einkaufszentrum [[MyZeil]] im [[Palaisquartier]].
====Altstadt====
[[Bild:Frankfurt-altstadt.jpg|thumb|left|150px|Enge Gassen in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]]]
Drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich nahe beieinander in der Frankfurter [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]: Kaiserdom, Römerberg und Paulskirche.


Während die auf der Zeil ansässigen Geschäfte in der günstigen bis mittleren Preiskategorie liegen, ist die nahe gelegene [[Goethestraße (Frankfurt am Main)|Goethestraße]] für ihre Luxusmarken bekannt. Im Vergleich mit anderen sogenannten ''Luxusmeilen'' wie der Düsseldorfer [[Königsallee (Düsseldorf)|Königsallee]] lag sie 2012 mit 1520&nbsp;Passanten pro Stunde mit weitem Abstand auf dem fünften Platz.<ref name="JLL 2012" /> Weitere wichtige Einzelhandelsstandorte in Frankfurt sind das [[Nordwestzentrum]] in der Nordweststadt, eines der größten Einkaufszentren Deutschlands, das [[Hessen-Center]] im Stadtteil Bergen-Enkheim und das an der Stadtgrenze gelegene [[Main-Taunus-Zentrum]] in Sulzbach (Taunus).
Der [[Frankfurter Dom|Kaiserdom St.Bartholomäus]] mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer führte der ''Königsweg'', die Prozessionsstrecke der frisch gekrönten Kaiser zum Festbankett im Rathaus. Vor dem Dom befindet sich heute der ''Historische Garten'' mit Ausgrabungen aus römischer und karolingischer Zeit.


Darüber hinaus gibt es diverse Einkaufsstraßen in den Stadtteilen, wie die [[Berger Straße]] im Nordend und in Bornheim, die [[Schweizer Straße (Frankfurt am Main)|Schweizer Straße]] in Sachsenhausen, die [[Leipziger Straße (Frankfurt am Main)|Leipziger Straße]] in Bockenheim, die [[Königsteiner Straße (Frankfurt am Main)|Königsteiner Straße]] in Höchst oder der [[Oeder Weg]], der sich von der Innenstadt in das Nordend erstreckt.
Der [[Römerberg (Frankfurt)|Römerberg]] ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus ([[Römer (Frankfurt)|Römer]]) aus dem [[14. Jahrhundert]], der [[Gotik|frühgotischen]] [[Alte Nikolaikirche|Alten Nikolaikirche]] und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes. Zwischen Römerberg und Zeil befindet sich die im 14. Jarhundert erbaute [[Liebfrauenkirche Frankfurt am Main|Liebfrauenkirche]].


Einen weiteren Einzelhandelsstandort repräsentiert das im August 2013 eröffnete [[Skyline Plaza]]. Als Einkaufs- und Kongresszentrum, welches auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs im [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] errichtet wurde, bietet das Skyline Plaza Platz für 180&nbsp;Geschäfte.
Die [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]] ist ein [[Klassizismus|klassizistischer]] Bau, eröffnet 1789, Ort der Nationalversammlung von 1848/49. Der Paulsplatz ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.


{{Mehrere Bilder
====Mainufer und Mainbrücken====
| align = center
Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung des [[Museumsufer]]s, die Rückverlegung des Flohmarkts, die Anlage des Mainuferradwegs oder die architektonisch anspruchsvollen Mainbrücken bei. Der [[Eiserner Steg|Eiserne Steg]], eine Fußgängerbrücke von 1863, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt uns Skyline ist wird auch in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet (siehe auch das Bild am Anfang dieses Artikels).
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Zeil-Ansicht vom Maintower am fruehen Abend-20110328.jpg
| Breite1 = 150
| Untertitel1 = [[Zeil]]
| Bild2 = MyZeil Frankfurt Nacht.jpg
| Breite2 = 300
| Untertitel2 = Einkaufszentrum [[MyZeil]]
| Bild3 = Goethestrasse Rothofstrasse Ffm.jpg
| Breite3 = 336
| Untertitel3 = [[Goethestraße (Frankfurt am Main)|Goethestraße]]
}}
{{Absatz}}


====Hochhäuser====
==== Automobilhersteller ====
Frankfurt ist Sitz zahlreicher Deutschland- und Europazentralen ausländischer Automobilkonzerne wie [[Fiat Chrysler Automobiles]] (mit [[Fiat]], [[Alfa Romeo]] und [[Jeep]]), [[Honda]] und [[Kia Motors|Kia]]. Vor den Toren der Stadt residiert neben [[Opel]] in [[Rüsselsheim am Main]] noch [[Jaguar Cars|Jaguar]] in [[Schwalbach am Taunus]]. Im rund 30&nbsp;Kilometer entfernten [[Weiterstadt]] haben [[Škoda Auto|Škoda]] und [[Seat]] ihren deutschen Hauptsitz. Der japanische Hersteller [[Mazda]] betreibt in [[Oberursel (Taunus)]] ein Designzentrum. In [[Offenbach am Main]] ist die europäischen Vertriebszentrale von [[Hyundai Motor Company|Hyundai]].
Als einzige europäische Großstadt besitzt Frankfurt eine nennenswerte Anzahl von [[Hochhaus|Hochhäusern]] im unmittelbaren Stadtzentrum. Bekannt sind der [[Messeturm (Frankfurt)|Messeturm]] und das [[Commerzbank-Tower|Commerzbank-Hochhaus]] als ehemals höchste Wolkenkratzer Europas, die Konzernzentralen von [[Silver Tower|Dresdner Bank]] und Deutscher Bank oder das Gebäude der [[Eurotower|Europäischen Zentralbank]]. Das einzige öffentlich zugängliche Hochhaus der Innnenstadt ist der [[Maintower]] mit seiner Aussichtsplattform 200 Meter über Straßenniveau.


Darüber hinaus ist die Zulieferindustrie stark vertreten. Aus den ehemaligen Frankfurter Firmen TEVES und VDO unterhält die [[Continental AG]] Produktions-, Verwaltungs- und Entwicklungsstandorte in Frankfurt, Eschborn, Schwalbach am Taunus, [[Karben]], [[Babenhausen (Hessen)]] und [[Friedberg (Hessen)]]. Die Automobilhersteller und -zulieferer der Region haben sich im ''Automotive Cluster Rhein Main Neckar'' zusammengeschlossen.
====Sachsenhausen====
Die erhaltene Altstadt von [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] auf der südlichen Mainseite war in den 70er Jahren ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel, seine Attraktivität hat nach ansicht vieler aber durch übermäßige Kommerzialisierung gelitten. Es gibt allerdings noch einige traditionelle und teilweise sehr alte Apfelwein-Kneipen in denen es auch möglich ist, typische Frankfurter Spezialitäten wie [[Grüne Soße]] oder [[Handkäs mit Musik]] zu essen.


====Hauptbahnhof und Bahnhofsviertel====
==== IT- und Telekommunikationsunternehmen ====
[[Datei:Frankfurt Herriotstraße 4.20130511.jpg|mini|hochkant|Sitz von [[Colt Technology Services|Colt]] und [[Nintendo]] im [[Lyoner Quartier]]]]
Der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], eröffnet 1888, ist nicht nur der größte seiner Art in Europa, sondern dank der riesigen fünfschiffigen Bahnsteighalle, dem erhaltenen Empfangsgebäude und dem unüberschaubaren Gewirr unterirdischer Anlagen auch ein beeindruckendes Bauwerk, eine Sehenswürdigkeit für sich.


Frankfurt ist der Sitz zahlreicher Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Dazu zählen große konzerngebundene Unternehmen wie [[T-Systems]], [[Finanz Informatik]], [[DB Systel]], [[Fujitsu]] und [[Lufthansa Systems]]. Die Telekommunikationsdienstleister [[Colt Technology Services|Colt]] und [[Level 3 Communications|Level&nbsp;3]] sowie der Telekommunikationsausrüster [[Avaya]] haben hier ihre Deutschlandzentralen. Die zentrale Registrierung für Deutschland-bezogene Domainnamen erfolgt bei der in Frankfurt ansässigen [[DENIC]]. Das Internationale Netzmanagement-Center (INMC) am [[Europaturm]] koordiniert und sichert den Betrieb des globalen Sprach- und Datennetzwerkes der [[Deutsche Telekom|Deutschen Telekom]]. Die Firmen [[Deck13]], [[Keen Games]] und [[Crytek]] sind renommierte Entwickler von [[Computerspiel]]en, ebenso hat [[Konami]] Europe hier ihren Sitz. Nintendo of Europe, die europäische Zentrale des weltweit größten Videospielentwicklers [[Nintendo]], ist ebenfalls mit einem Großteil der Abteilungen in Frankfurt angesiedelt, im April 2015 wurde der Hauptsitz aus dem nicht weit entfernten unterfränkischen [[Großostheim]] hierher verlegt. Die auf die Ausbildung von Spieleentwicklern spezialisierte [[Games Academy]] hat seit 2007 eine Niederlassung in Frankfurt.
Das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich unzählige Geschäfte verschiedenster Art aus noch unterschiedlicheren Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen des Rotlicht-Milieus. Das Bahnhofsviertel kann auch als ein Musterbeispiel für urbane Probleme angesehen werden. Alkoholiker und Junkies scheinen dort allgegenwärtig. Die [[Kaiserstraße (Frankfurt)|Kaiserstraße]] ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend in nächster Nachbarschaft zu beobachten sind.


Eine besonders hohe Konzentration von IT-Unternehmen findet sich in ehemaligen Industriegebieten entlang der [[Hanauer Landstraße]], der [[Mainzer Landstraße]] und der Gutleutstraße. Im Großraum Frankfurt finden sich IT-Unternehmen vor allem in [[Bad Homburg vor der Höhe]], [[Eschborn]], [[Kronberg im Taunus]], [[Langen (Hessen)]], [[Neu-Isenburg]] und [[Schwalbach am Taunus]]. Frankfurt ist Teil des [[IT-Cluster Rhein-Main-Neckar|IT-Clusters Rhein-Main-Neckar]].
''Weiteres siehe unter'' [[Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main]].


In Frankfurt befindet sich der sogenannte [[DE-CIX]], der nach Datenverkehr größte Internetknotenpunkt der Welt. Deswegen befinden sich in der Stadt eine große Anzahl an [[Rechenzentrum|Rechenzentren]].
=== Kultur ===
====Museen====
Die Stadt bietet ein vielfältiges kulturelles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft, die sich auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat.


=== Verbände ===
Das [[Museumsufer]] auf der Sachsenhäuser Mainseite umfasst bekannte Häuser wie das [[Städel]] (Gemälde), das [[Liebieghaus]] (antike Plastik), das [[Museum für Kommunikation]], das [[Deutsches Architekturmuseum|Deutsche Architekturmuseum]] (DAM), das [[Deutsches Filmmuseum|Deutsche Filmmuseum]], das [[Museum für Weltkulturen]] und das [[Museum für angewandte Kunst]]. Das [[Museumsuferfest]] findet alljährlich an den Ufern statt und lädt die Besucher ein, sich mehr mit dem kulturellen Angebot auseinander zu setzen.
Verbände wie der [[Verband der Chemischen Industrie]] (VCI), der [[Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie]] (ZVEI), der Verband der Photoindustrie, der [[Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau]] (VDMA), der [[Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik]] (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE), der [[Verband der Köche Deutschlands]], der Designverband [[Rat für Formgebung]], der [[Bundesverband des Deutschen Versandhandels]] und das [[Deutsches Institut für Interne Revision|Deutsche Institut für Interne Revision]] (DIIR) siedelten sich in Frankfurt an. Der [[Verband der Automobilindustrie]] (VDA) hatte von 1946 bis 2010 seinen Sitz in Frankfurt und richtete hier bis 2019 alle zwei Jahre die [[Internationale Automobil-Ausstellung]] (IAA) aus. Zudem hat der [[Börsenverein des Deutschen Buchhandels]], der die [[Frankfurter Buchmesse]] organisiert, seinen Sitz in Frankfurt. Die [[DECHEMA]] ''Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.&nbsp;V.'' eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft, verleiht zahlreiche wissenschaftliche Preise und organisiert alle drei Jahre zusammen mit der Messe Frankfurt die [[Achema]], die weltgrößte Messe für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie.


=== Gewerkschaften ===
Auf der Altstadtseite des Mains befinden sich das [[Jüdisches Museum Frankfurt|Jüdische Museum]], das [[Museum für Vor- und Frühgeschichte]], das [[Historisches Museum Frankfurt|Historisches Museum]] (Stadtgeschichte) und das [[Museum für Moderne Kunst]] (MMK).
In Frankfurt befinden sich die Hauptsitze der dem [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)]] angehörigen [[Gewerkschaft]]en [[IG Metall]], [[IG Bauen-Agrar-Umwelt]] und die [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft]] (GEW). Außerdem gibt es den Hauptsitz der [[Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer]] in Frankfurt.


=== Messe ===
Im [[Frankfurt-Westend|Westend]] liegt außerdem das bedeutende Naturkundemuseum [[Senckenbergmuseum|Senckenberg]], in dem unter anderm Fossilienfunde aus der [[Grube Messel]] bei Darmstadt zu sehen sind.
{{Hauptartikel|Messe Frankfurt}}


[[Messe (Wirtschaft)|Handelsmessen]] finden in Frankfurt am Main seit dem Mittelalter statt. 1240 gewährte Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] der Stadt das Messeprivileg, unter dessen Schutz sich die alljährlich stattfindende Herbstmesse zur Drehscheibe für den europäischen Fernhandel entwickelte. 1330 kam die Frühjahrsmesse hinzu. Mit [[Leipziger Messe|Leipzig]], dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, war Frankfurt durch eine Fernstraße, die [[Via Regia]], verbunden. Nach einer Zeit des Niedergangs seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert konnte die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an die alte Messetradition anknüpfen.
====Bühnen====
[[Bild:alteoperffmheute.jpg|thumb|150px|Alte Oper]]
Neben den zahlreichen Museen existiert in Frankfurt ein erstklassiges Opernhaus, das mehrmals (zuletzt im Jahr [[2003]]) die Auszeichnung ''Opernhaus des Jahres'' erhielt. Im [[Opern- und Schauspielhaus Frankfurt]] sind beide Bühnen vereint. Die [[Alte Oper]], eröffnet 1881, wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört und wird seit dem Wiederaufbau [[1981]] als Konzert- und Veranstaltungshaus genutzt. Weitere bedeutende Konzerthäuser sind die [[Jahrhunderthalle (Frankfurt)|Jahrhunderthalle]] in [[Frankfurt-Unterliederbach|Unterliederbach]] und die [[Festhalle]] in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]]. Ein weltweit bekanntes Forum für zeitgenössische Musik ist das [[1980]] gegründete [[Ensemble Modern]] im [[Frankfurt-Ostend|Frankfurter Ostend]].


In der [[Messe Frankfurt]] finden unter anderem die [[Frankfurter Buchmesse]], die [[Achema]] und die [[Ambiente (Messe)|Ambiente]] statt. Die traditionsreichste Messe, seit einigen Jahren [[Tendence]] genannt, hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren. Von 1951 bis 2019 fand hier die [[Internationale Automobilausstellung]] statt.<ref>[https://www.tag24.de/nachrichten/frankfurt-verliert-nach-fast-70-iaa-autoverband-bevorzugt-andere-staedte-1371844 tag24 online] abgerufen am 30. Jan. 2020</ref>
Das [[Ballett Frankfurt]] und das [[Theater am Turm]] (TAT) mussten im Jahr [[2004]] schließen.


{{Mehrere Bilder
====Buchmesse====
| align = center
Die seit dem [[15. Jahrhundert]] stattfindende [[Frankfurter Buchmesse]] ist nicht nur ein wirtschaftliches (als größte [[Buchmesse]] der Welt), sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Während der alljährlichen Messe finden in Frankfurt zahlreiche Begleitveranstaltungen statt, als Höhepunkt die Verleihung des [[Friedenspreis des Deutschen Buchhandels|Friedenspreises des Deutschen Buchhandels]] in der Paulskirche.
| Richtung = horizontal
| Bild1 = 01-01-2014 - Messeturm - trade fair tower - Frankfurt- Germany - 04.jpg
| Breite1 = 109
| Untertitel1 = [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]]
| Bild2 = Mercedes-Benz IAA 2007.jpg
| Breite2 = 307
| Untertitel2 = [[Internationale Automobil-Ausstellung]] (IAA)
| Bild3 = Brockhenge.jpg
| Breite3 = 265
| Untertitel3 = [[Frankfurter Buchmesse]]
| Bild4 = Festhalle-Frankfurt-am-Main-2.jpg
| Breite4 = 307
| Untertitel4 = [[Festhalle (Frankfurt am Main)|Festhalle]] auf dem Messegelände
}}
{{Absatz}}


=== Jüngere wirtschaftliche Entwicklung ===
''Weitere kulturelle Einrichtungen siehe unter'' [[Kultur in Frankfurt am Main]].<br />
[[Datei:Industry park Höchst - waste-to-energy plant - Industriepark Höchst - Müllverbrennungsanlage - 01.jpg|mini|[[Industriepark Höchst]]]]
''Wissenschaftliche Einrichtungen siehe'' [[Frankfurt am Main#Bildung und Forschung|Abschnitt Bildung und Forschung]].
[[Datei:Frankfurt Am Main-Hauptverwaltung Deutsche Bahn AG-Ansicht vom Messeturm-20130525.jpg|mini|[[Ehemalige Hauptverwaltung Deutsche Bahn AG (Frankfurt am Main)|Ehemalige Hauptverwaltung Deutsche Bahn]]]]


Eine Studiengruppe von [[Wirtschaftswissenschaftler|Ökonomen]] untersucht jährlich im Auftrag von [[Mastercard]] die wichtigsten Geschäftszentren der Welt. Frankfurt am Main kam dabei 2007 auf den siebten Platz, weit vor allen anderen deutschen Standorten, da diese mehr national als global ausgerichtet sind.<ref>[http://www.mastercard.com/us/company/en/wcoc/ 2007 – Master Card Worldwide Centers of Commerce]</ref> Die Bedeutung der [[Globalisierung]] für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zeigt sich in einem umfassenden [[Regionaler Strukturwandel|Strukturwandel]], dem die Frankfurter Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten ausgesetzt war.
===Dialekt===
Der [[Frankfurterisch|Frankfurter Dialekt]] in seiner ursprünglichen Form ist einer der [[Hessisch-Nassauische Dialekte|Hessisch-Nassauischen Dialekte]] und zählt deswegen zu den [[Rheinfränkisch]]en Dialekten. Die eng verwandten Dialekte, die im [[Rhein-Main-Gebiet]] gesprochen werden, decken nur einen kleinen Raum ab. Im restlichen [[Hessen]] wird völlig anders gesprochen. Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich der Dialekt, vor allem durch den [[Rhein-Main-Flughafen|internationalen Flughafen]] mit dem [[Hochdeutsch]]en, wodurch ein [[Regiolekt]] entstandt, der häufig als ''Neuhessisch'' bezeichnet wird.


Ab 1988 waren fünf, zwischen 1990 und 1996 sogar sechs von 30 [[DAX#Zusammensetzungshistorie|DAX-Unternehmen]] in Frankfurt ansässig, darunter drei Banken (Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG) und drei Industriekonzerne (Degussa AG, Hoechst AG und Metallgesellschaft). Mitte 2007 gab es in Frankfurt nur noch drei DAX-Konzerne, zwei Banken (Commerzbank und Deutsche Bank) und ein Dienstleistungsunternehmen ([[Deutsche Börse]]). Der Strukturwandel hatte in den 1980er Jahren zunächst die in Frankfurt traditionell sehr starke Metall- und Elektrobranche erfasst. Unternehmen wie [[Hartmann & Braun]], [[Vereinigte Deutsche Metallwerke]], [[Demag]], [[Naxos-Union]], [[Adlerwerke]], [[Tenovis]] oder [[VDO Automotive|VDO]] legten ihre Frankfurter Werke still oder verlagerten ihren Sitz, zumeist nach Fusionen oder Übernahmen. Der ehemals zweitgrößte deutsche Elektronikkonzern [[AEG]] wurde 1982 nach einem [[Insolvenzrecht (Deutschland)|Vergleich]] von [[Daimler AG|Daimler-Benz]] übernommen und 1996 nach jahrelangem wirtschaftlichem Niedergang liquidiert. Die [[Degussa]] verlegte ihren Sitz 2001 nach Düsseldorf und gehört zum Essener [[Evonik]]-Konzern. Die [[Metallgesellschaft]] firmierte 2005 als [[GEA Group]] um und wanderte nach Bochum ab.
===Skurriles===
Wie zwischen [[Köln]] und [[Düsseldorf]] besteht auch seit jeher zwischen Frankfurt und [[Offenbach am Main]] eine gutnachbarliche Feindschaft, die ihren Ausdruck in zahlreichen [[Frankfurt-Offenbach Witz|Frankfurt-Offenbach Witzen]] findet.


Obwohl Frankfurt einer der größten Standorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa ist, hat keiner der großen Konzerne mehr seinen Sitz in Frankfurt. Die [[Hoechst]] AG war in den 1970er und 1980er Jahren zeitweise das nach Umsatz größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt. 1997 spaltete sie sich in mehrere Unternehmen auf, die zu internationalen Konzernen wie [[Bayer AG|Bayer]], [[Celanese]], [[Clariant]] und [[Sanofi]] gehören. Im [[Industriepark Höchst]], einem der drei größten Chemiestandorte Europas mit etwa 22.000 Beschäftigten, werden jährlich über 350&nbsp;Millionen Euro investiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chemie.de/news/150918/370-millionen-euro-investitionen-im-industriepark-hoechst.html |titel=370&nbsp;Millionen Euro Investitionen im Industriepark Höchst |hrsg=Chemie.de |datum=2014-12-12 |abruf=2015-12-07}}</ref> Am 26.&nbsp;September 2011 wurde die neue Produktionsanlage der [[Ticona]] in Höchst eröffnet. Ihre Verlegung war notwendig geworden, weil das frühere Werk dem Ausbau des Frankfurter Flughafens im Weg stand. Das ehemalige Ticona-Werksgelände in [[Kelsterbach]] hatte [[Fraport]] für einen Betrag von 650&nbsp;Millionen Euro erworben.
===Sport ===


Die [[Cassella Farbwerke Mainkur|Cassella AG]] in [[Frankfurt-Fechenheim|Fechenheim]], einst einer der größten Hersteller von Farbstoffen und Tochter von Hoechst, fiel 1997 bei der Aufteilung von Hoechst an Clariant. Das ehemalige Cassella-Werk an der [[Mainkur]] besteht weiterhin als Sitz der [[Allessa (Unternehmen)|Allessa]] GmbH. Der Name des Unternehmens enthält ein [[Ananym]] von Cassella. Ein weiterer großer Mittelständler der Pharmabranche in Frankfurt ist [[Merz Pharma]].
Frankfurt am Main ist Heimat zahlreicher bekannter '''Sportvereine''':
* SG [[Eintracht Frankfurt]] ([[Fußball]] Männer, [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]])
* [[FSV Frankfurt]] (Fußball Männer, [[Fußball-Oberliga|Oberliga Hessen]] und [[Frauenfußball|Frauen]], [[Fußball-Bundesliga (Frauen)|Bundesliga]])
* [[1. FFC Frankfurt]] (Fußball Frauen, Bundesliga)
* [[Frankfurt Lions]] ([[Eishockey]], [[Deutsche Eishockey-Liga|DEL]])
* [[Frankfurt Galaxy]] ([[American Football]], [[NFL Europe]])
* [[Opel Skyliners Frankfurt]] ([[Basketball]], [[Basketball-Bundesliga|Bundesliga]])
* [[SG Wallau-Massenheim]] ([[Handball]], [[Handball-Bundesliga]])


Die [[Deutsche Bahn]] zog infolge der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] im Jahr 2000 aus politischen Gründen mit ihrer Konzernzentrale nach [[Wirtschaft Berlins#Unternehmen|Berlin]]. Der Bereich Konzernentwicklung und andere zentrale Abteilungen sowie die Tochtergesellschaften [[DB InfraGO]] (vormals [[DB Netz]]) und [[DB Systel]] bleiben weiterhin in Frankfurt ansässig.
Bedeutende, jährlich stattfindende, '''sportliche Ereignisse''' sind
* [[EuroCity-Marathon]] (Stadtmarathon)
* [[Rund um den Henninger-Turm]] (Straßenradrennen)
* [[Ironman Europe]] (Triathlon)


Die hohe Gewerbesteuer, die hohen Büromieten und die hohen Grundstückspreise Frankfurts brachten bis in die 1990er Jahre Unternehmen dazu, in den [[Speckgürtel]] vor die Tore der Stadt auszuweichen. So errichtete die [[Deutsche Bank]] ihr neues Rechenzentrum in den 1990er Jahren in Eschborn, die [[BHF-Bank]] ihr Rechenzentrum 1997 in Offenbach. Mittlerweile ist jedoch zu beobachten, dass Unternehmen den Imagevorteil höhergewichten als die geringeren Gewerbesteuersätze, [[Mattel]] verlegte seine Deutschlandzentrale wieder in die Stadt.
Die wichtigsten '''Sportstätten''' der Stadt sind
* das [[Waldstadion]] (Fußball), Spielort der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|WM 2006]]
* das Stadion am Bornheimer Hang (Fußball und Leichtathletik)
* die [[Ballsporthalle Frankfurt am Main]] (Basketball, Handball)
* die [[Eissporthalle Frankfurt]] (Eishockey)
* die [[Galopprennbahn Niederrad]] (Pferderennen)


Nach der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main erwartet die Wirtschaft im IHK-Bezirk weiterhin eine positive Entwicklung. Der ''Geschäftsklimaindex'' lag im Herbst 2017 bei 129 Punkten.<ref>[http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/konjunktur_statistik/konjunktur/konjunkturbericht/frankfurt/index.html Aktueller Konjunkturbericht der IHK Frankfurt am Main]</ref> Im [[Zukunftsatlas]] 2016 belegte die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main den zehnten Platz von 402 [[Liste der Landkreise in Deutschland|Landkreisen]] und [[Liste der kreisfreien Städte in Deutschland|kreisfreien Städten in Deutschland]] und zählt damit zu den Regionen mit „Top Zukunftschancen“ mit besonderer Stärke bei Innovation und dem Arbeitsmarkt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |titel=Zukunftsatlas 2016 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181204195152/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |archiv-datum=2018-12-04 |abruf=2018-03-23}}</ref>
Frankfurt ist außerdem Sitz der wichtigsten deutschen '''Sportverbände''', u.a.:
* [[Deutscher Sportbund]] (DSB)
* [[Nationales Olympisches Komitee]] (NOK)
* [[Deutscher Fußballbund]] (DFB)
* [[Deutscher Turnerbund]] (DTB)


=== Kaufkraft ===
''Näheres siehe:'' [[Sport in Frankfurt am Main]]
Trotz des Strukturwandels behauptete Frankfurt seine Position beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Erwerbstätigen in den Jahren 2002 bis 2007 unter den deutschen Großstädten, ebenso bei der Lebensqualität und der Zuzugsattraktivität (wie oben dargestellt). Der Rückgang klassischer Industrien wurde zum einen kompensiert durch Wachstum im Dienstleistungssektor, darunter Unternehmen wie [[Fraport]] und [[Deutsche Börse]], zum anderen durch Neuansiedlungen der Deutschland- oder Europazentralen ausländischer Großunternehmen, so in der Automobil- und IT-Industrie. Die Stadt versucht eine einseitige Ausrichtung auf die Finanzbranche zu vermeiden und unterstützt beispielsweise den Ausbau Frankfurts als Forschungsstandort der Biotechnologie. Bei Kriterien wie Zuwachs an Einwohnern, Arbeitslosenquote oder Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und Erwerbstätigen hat Frankfurt daher seine starke Stellung behalten. Die verfügbaren Einkommen gehören zu den höchsten Deutschlands.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.acxiom.de/kaufkraft-2014-deutschland-verfugbares-einkommen-steigt-um-34-bei-einer-teuerungsrate-von-11-alle-bundeslander-profitieren/ |text=Kaufkraft 2014 in Deutschland |wayback=20151215100256}}</ref> Noch höher ist die private Kaufkraft im benachbarten Hochtaunuskreis (Index im Jahr 2020: 142,6) und im Main-Taunus-Kreis (129,9).<ref name="Kaufkraftindex">{{Internetquelle |url=https://www.frankfurt-main.ihk.de/images/broschueren/IHK-Bezirk%20in%20Zahlen%202020-2021.pdf |titel=IHK-Bezirk Frankfurt in Zahlen 2019&#124;2020 |werk=frankfurt-main.ihk.de |hrsg=[[IHK Frankfurt am Main|Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main]] |datum=2021-04 |seiten=9 |format=PDF; 1,1&nbsp;MB |abruf=2021-06-22 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210624202617/https://www.frankfurt-main.ihk.de/images/broschueren/IHK-Bezirk%20in%20Zahlen%202020-2021.pdf |archiv-datum=2021-06-24 |offline=ja}}</ref> Dennoch weist Frankfurt mit 113,5 im Jahr 2020 einen überdurchschnittlich hohen [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraftindex]] des Bundesdurchschnitts auf.<ref name="Kaufkraftindex" />


=== Tourismus ===
===Regelmäßige Veranstaltungen===
Der [[Tourismus in Deutschland|Tourismus]] ist von maßgeblicher und wachsender Bedeutung für Frankfurt. 2015 zählte Frankfurt mehr als 5,1&nbsp;Millionen Besucher und fast 8,7&nbsp;Millionen Übernachtungen in 265 Beherbergungsbetrieben. Knapp 57&nbsp;Prozent der Übernachtungsgäste stammten aus dem Inland. Die Stadt lag damit bei den Übernachtungszahlen im Bundesvergleich hinter Berlin, München und Hamburg auf dem vierten Platz der beliebtesten Städtereiseziele, unter den ausländischen Übernachtungsgästen auf dem dritten Platz, im Reiseaufkommen aus asiatischen Ländern auf dem ersten Platz.<ref name="Frankfurt-Tourismus">{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/9376/132318/version/1/file/G%C3%A4ste-+und+%C3%9Cbernachtungszahlen+2015.pdf |titel=Gäste und Übernachtungszahlen 2015 |werk=Frankfurt Tourismus |datum=2016-03 |format=PDF; 1,79&nbsp;MB |abruf=2016-05-09}}</ref> Seit 1990 stieg die Zahl der Betten im Beherbergungsgewerbe von 19.373 auf 45.333. Die meisten Übernachtungen sind in den Monaten September und Oktober zu verzeichnen, die wenigsten im Dezember und Januar. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 1,7&nbsp;Nächten.<ref name="Frankfurt-Tourismus" /> Etwa 70&nbsp;Prozent der Übernachtungen sind geschäftlich veranlasst; beispielsweise fielen 2015 über 1,7&nbsp;Millionen Übernachtungen im Zusammenhang mit den 73.163 Kongressen und Tagungen in Frankfurt an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/10619/151486/version/1/file/Tagungs+Kongress-Statistik+2015.pdf |text=Tagungs- und Kongress-Statistik 2015 |wayback=20160510010240}}</ref>
[[Bild:Frankfurt-Waeldchestag.jpg|thumb|150px|left|Wäldchestag]]
Die Frankfurter Bürger gelten als sehr gesellig. Aus diesem Grund ist die Zahl der Veranstaltungen relativ hoch. Zu den wichtigsten gehört zweifelsohne die [[Dippemess]]', die in Frankfurt gleich zweimal gefeiert wird. Einmal im [[Frühling]], für gewöhnlich von [[April]] bis [[Mai]] und dann noch einmal im [[Herbst]], genauer im [[September]]. Ebenfalls bekannt ist der [[Wäldchestag]], der jeden Mai im [[Frankfurter Stadtwald]] stattfindet. Das alljährliche Musikfestival [[Sound of Frankfurt]] ist vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt. Mit 500.000 Besuchern erreichte die [[Open-Air]]-Veranstaltung [[2003]] einen neuen Rekord. Ein besonderes Ereignis ist in Frankfurt das [[Museumsuferfest]]. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Musik und Kultur lockt es jeden [[Herbst]] an den Wochenenden bis zu 3.000.000 Kulturinteresierte an. Zu den genannten Festen feiern einzelne Stadtteile noch Eigene wie das [[Höchster Schlossfest]].


== Verkehr und Infrastruktur ==
''Siehe auch:'' [[Liste der regelmäßigen Veranstaltungen in Frankfurt am Main]]
=== Allgemein ===
Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Hier treffen Bahn, Straßenverkehr, Binnenschifffahrt und Luftverkehr aufeinander. Nach einer Untersuchung von [[Marsh&nbsp;&&nbsp;McLennan Companies]] (2009)<ref name="mercer">[http://www.mercer.com/qualityoflivingpr#City_Ranking_Tables Quality of Living global city rankings 2010]</ref> hatte Frankfurt die achtbeste Infrastruktur aller Städte weltweit (bezogen u.&nbsp;a. auf Luftverkehr, öffentlicher Personennahverkehr und Verkehrsbelastung) und lag damit vor Weltstädten wie London, Paris, Sydney, Tokio oder New York. In Deutschland schnitten lediglich München (zweiter Platz) und Düsseldorf (sechster Platz) besser ab.

In Frankfurt fand 1909 die [[Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung Frankfurt 1909|Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung]] statt, die ein bedeutender Meilenstein in der internationalen Entwicklung der Verkehrsfliegerei wurde. Noch im selben Jahr wurde hier die erste Fluggesellschaft der Welt ([[DELAG]]) gegründet. Mit der [[Flugpost am Rhein und am Main]] begann 1912 die kommerzielle [[Luftpost|Flugpost]] mit Flugzeugen in Deutschland.

=== Flughafen ===
{{Hauptartikel|Flughafen Frankfurt Main}}

Der 1936 eröffnete Flughafen Frankfurt Main ist der größte Verkehrsflughafen in Deutschland und der viertgrößte in Europa. Beim Frachtaufkommen steht der Frankfurter Flughafen an erster Stelle in Europa. 2018 wurden 69,5&nbsp;Millionen Passagiere und 2,1&nbsp;Millionen Tonnen Fracht befördert. Der 1999 eröffnete [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen Fernbahnhof]] gilt mit täglich etwa 23.000 Reisenden als größter Flughafenbahnhof Deutschlands. Der Bahnhof ist Teil des Gebäudekomplexes [[The Squaire]].

Der 1993 aus einem ehemaligen Militärstützpunkt hervorgegangene [[Flughafen Frankfurt-Hahn]] ist nach Frankfurt benannt, obwohl er etwa 120&nbsp;Kilometer westlich der Stadt in [[Lautzenhausen]] ([[Rheinland-Pfalz]]) liegt. Er wird hauptsächlich von [[Billigfluggesellschaft]]en bedient und beförderte 2018 rund zwei Millionen Fluggäste.

Der [[Flugplatz Frankfurt-Egelsbach]] liegt ebenfalls nicht im Frankfurter Stadtgebiet, sondern 17&nbsp;Kilometer südlich in [[Egelsbach]]. Zwei ehemalige Flugplätze in Frankfurt sind inzwischen Teil des Frankfurter Grüngürtels: Der [[Frankfurt-Rebstock|Flugplatz Rebstock]] wurde von 1912 bis 1945 genutzt, das [[Alter Flugplatz (Frankfurter Grüngürtel)|Maurice-Rose-Airfield]] von 1951 bis 1992 als amerikanischer Militärflugplatz.

{{Mehrere Bilder
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| Richtung = horizontal
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| Bild1 = 2010-07-21 A380 LH D-AIMB EDDF 06.jpg
| Untertitel1 = Frankfurt Airport, Heimatflughafen der [[Lufthansa]]
| Breite1 = 288
| Bild2 = Aerial View of Frankfurt Airport 1.jpg
| Untertitel2 = Flughafen-Terminal 1
| Breite2 = 399
| Bild3 = DSCI0058 Flughafen Frankfurt Squaire.jpg
| Untertitel3 = [[The Squaire]] mit vom [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen-Fernbahnhof]] ausfahrendem [[ICE 3]]
| Breite3 = 144
}}
{{Absatz}}

=== Straßenverkehr ===
{{Hauptartikel|Liste von Straßen und Plätzen in Frankfurt am Main}}
[[Datei:Landing in Frankfurt - Autobahn A5.jpg|mini|Frankfurter Kreuz]]
[[Datei:Fernbusbahnhof-in-Frankfurt-am-Main-2019-Ffm-611-614.jpg|mini|Fernbusbahnhof Frankfurt am Main]]
Am [[Frankfurter Kreuz]] in der Nähe des Flughafens kreuzen sich die [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 5|A&nbsp;5]] ([[Hattenbacher Dreieck]]–[[Basel]]) und [[Bundesautobahn 3|A&nbsp;3]] ([[Arnhem]]–[[Linz]]). Es ist mit etwa 320.000 Fahrzeugen pro Tag das meist befahrene Autobahnkreuz in Deutschland.

Weitere an Frankfurt angeschlossene Autobahnen sind die [[Bundesautobahn 66|A&nbsp;66]], die im Westen bis [[Wiesbaden]] und im Osten bis [[Fulda]] führt, die kurze [[Bundesautobahn 648|A&nbsp;648]] als wichtiger Zubringer zum [[Messe Frankfurt|Messegelände]] und der Innenstadt sowie die [[Bundesautobahn 661|A&nbsp;661]], die in Nord-Süd-Richtung von Oberursel nach [[Egelsbach]] verläuft. Die A&nbsp;5 im Westen, die A&nbsp;661 im Nordosten und die A&nbsp;3 im Süden umgeben Frankfurt als [[Ringautobahn#Frankfurt am Main|Autobahnring]]. Dieser Autobahnring begrenzt die am 1.&nbsp;Oktober 2008 eingerichtete [[Umweltzone]].<ref>Quelle: {{Webarchiv |url=http://www.umweltzone.frankfurt.de/ |text=Seite der Stadt Frankfurt zum Thema der Frankfurter Umweltzone |wayback=20121017202546}}</ref>

Im Einzugsbereich der Stadt liegen ebenfalls die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 3|B&nbsp;3]], [[Bundesstraße 8|B&nbsp;8]], [[Bundesstraße 40|B&nbsp;40]], [[Bundesstraße 43|B&nbsp;43]], [[Bundesstraße 44|B&nbsp;44]] und [[Bundesstraße 521|B&nbsp;521]].

In kommunalen Besitz befinden sich 1145&nbsp;Kilometer Straße. Frankfurt hat mit 715&nbsp;Kraftfahrzeugen pro 1000 Einwohner die größte Kraftfahrzeugdichte aller deutschen Großstädte. Durch zahlreiche [[Stadtautobahn]]en (teilweise als Bundesautobahn, teilweise als autobahnähnlich ausgebaute [[Bundesstraße|Bundes-]] oder [[Landesstraße]]n) ist die Stadtregion für den motorisierten Individualverkehr gut erschlossen.

Der [[Frankfurter Anlagenring|Anlagenring]] ist eine doppelte Ringstraße um die Frankfurter Innenstadt entlang der 1806 bis 1812 demolierten [[Frankfurter Wallanlagen]]. Der Innere Ring folgt der ehemaligen Stadtmauer aus dem 14.&nbsp;Jahrhundert und führt als Einbahnstraße in west-östlicher Richtung. Der Äußere Ring, auch ''Anlagenring'', ist im Wesentlichen Einbahnstraße in Ost-West-Richtung. Sein kurvenreicher Verlauf zeichnet die im 17.&nbsp;Jahrhundert angelegten [[Bastion]]en nach. Dem Durchgangsverkehr in der Innenstadt dienen der [[Theatertunnel]] und die [[Berliner Straße (Frankfurt am Main)|Berliner Straße]] in Ost-West-Richtung sowie die ''Kurt-Schumacher-Straße'' und die ''Konrad-Adenauer-Straße'' in Nord-Süd-Richtung.

Die äußere Ringstraße ist der Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts entstandene [[Frankfurter Alleenring|Alleenring]]. Er verläuft etwa entlang der mittelalterlichen [[Frankfurter Landwehr]] an der Grenze der Freien Reichsstadt Frankfurt. Viele Ausfallstraßen in radialer Richtung beginnen an den ehemaligen Stadttoren, darunter die [[Mainzer Landstraße]], [[Bockenheimer Landstraße]], [[Eschersheimer Landstraße]], [[Friedberger Landstraße]], [[Hanauer Landstraße]] und [[Darmstädter Landstraße]]. Frankfurts längste Straße ist die an der [[Friedberger Warte]] beginnende [[Homburger Landstraße]], vor dem Bau der A&nbsp;661 die wichtigste Ausfallstraße von und nach Norden.

Mit der [[Liberalisierung]] des [[Fernbusverkehr in Deutschland|Fernbusverkehrs in Deutschland]] Anfang 2013 nahm das Verkehrsaufkommen an den Haltestellen südlich des [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhofs]] deutlich zu. Die Stadt Frankfurt am Main ließ deshalb auf einem ehemaligen Großparkplatz im Bereich der Mannheimer Straße, Stuttgarter Straße und Pforzheimer Straße den 2019 fertiggestellten [[Fernbusbahnhof Frankfurt am Main]] errichten, an dem sich 14&nbsp;Haltebuchten sowie ein Kundenzentrum eines Busunternehmens befinden. Eine weitere Fernbushaltestelle befindet sich im Terminal&nbsp;2 am Flughafen.

=== Bahnverkehr ===
{{Hauptartikel|Eisenbahnverkehr in Frankfurt am Main}}

Die 1839 eröffnete [[Taunus-Eisenbahn]] nach Wiesbaden gehörte zu den ersten [[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|Eisenbahnstrecken in Deutschland]]. 1880 ersetzte der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] die drei ehemaligen [[Frankfurter Westbahnhöfe|Westbahnhöfe]]. Er ist einer der verkehrsreichsten Personenbahnhöfe Europas. Die [[Deutsche Bahn]] bezeichnet ihn als die wichtigste Verkehrsdrehscheibe im Eisenbahnverkehr in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/sued/frankfurt__hbf/daten__und__fakten/daten__und__fakten__.html |titel=Informations- und Statistikseite der Deutschen Bahn auf www.bahnhof.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120215053841/http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/sued/frankfurt__hbf/daten__und__fakten/daten__und__fakten__.html |archiv-datum=2012-02-15 |abruf=2013-03-20}}</ref> Mit 13 Linien ist er der wichtigste Knotenpunkt im nationalen [[Intercity-Express|ICE]]-Netz.

Mit etwa 450.000 Fahrgästen und Besuchern pro Tag belegt er in Deutschland zusammen mit dem [[München Hauptbahnhof|Münchener Hauptbahnhof]] und [[Hamburg Hauptbahnhof|Hamburger Hauptbahnhof]] den ersten Platz der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Seiner Fläche nach gehört er zusammen mit dem [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipziger Hauptbahnhof]] und dem [[Zürich Hauptbahnhof|Zürcher<!-- sic! --> Hauptbahnhof]] zu den größten Bahnhöfen Europas. Frankfurts längster Zuglauf war der 2013 eingestellte Zug [[Basel]]–[[Moskau]]. Seit dem Jahr 2002 ist die [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|ICE-Neubaustrecke]] nach [[Köln]] in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 75&nbsp;Minuten verkürzt. Zudem existiert eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach [[Paris]] im Rahmen des [[Rhealys]]-Projekts. Passagiere können in weniger als vier Stunden zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und dem [[Paris Gare de l’Est|Gare de l’Est]] in Paris verkehren.

Mit dem [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen-Fernbahnhof]] existiert auf dem Stadtgebiet ein weiterer Bahnhof von herausragender Bedeutung vor allem im Hochgeschwindigkeitsnetz. Zusammen mit dem [[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Südbahnhof]] sorgt er für eine Entlastung des an der Kapazitätsgrenze operierenden Hauptbahnhofs. Der [[Bahnhof Frankfurt am Main Stadion]] ist mit 570&nbsp;Zugbewegungen am Tag der meistbefahrene Bahnknoten Deutschlands.

Die Bedeutung des [[Güterverkehr]]s auf der Schiene ist stark zurückgegangen: 1996 gab die Deutsche Bahn den [[Frankfurt (Main) Hauptgüterbahnhof|Hauptgüterbahnhof]] im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]] auf. Seine rund 70&nbsp;Hektar werden teilweise von der angrenzenden [[Messe Frankfurt|Frankfurter Messe]] genutzt; zudem entsteht auf dem Areal der neue Stadtteil [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]]. Mit dem [[Bahnhof Frankfurt (Main) Ost|Ostbahnhof]] ist nur noch ein kleinerer [[Rangierbahnhof]] im Betrieb.
{{Siehe auch|Frankfurt 21|titel1=FrankfurtRheinMain Plus}}
{{Mehrere Bilder
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| Bild1 = Hauptbahnhof Frankfurt.jpg
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| Untertitel1 = Frankfurt (Main) Hauptbahnhof
| Bild2 = Frankfurt TGV02 2010-06-26.jpg
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| Untertitel2 = [[TGV]] am Hauptbahnhof
| Bild3 = Suedbahnhof Ffm Bahnhofsgebaeude.jpg
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| Untertitel3 = Frankfurt (Main) Südbahnhof
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| Untertitel4 = Hauptgüterbahnhof 1999. Heute befindet sich an dieser Stelle der ''Gleisfeldpark'' des [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertels]]
}}
{{Absatz}}

=== Öffentlicher Nahverkehr ===
{{Hauptartikel|Nahverkehr in Frankfurt am Main}}

Wichtigster Träger des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehrs]] (ÖPNV) von Frankfurt in die [[Rhein-Main-Gebiet|Region]] ist die [[S-Bahn Rhein-Main]]. Von neun [[Liste der Linien der S-Bahn Rhein-Main|S-Bahn-Linien]] befahren acht den sieben Stationen umfassenden [[City-Tunnel Frankfurt|City-Tunnel]] durch die Innenstadt. Die [[U-Bahn Frankfurt]] wurde 1968 als „dritte U-Bahn in Deutschland nach Berlin und Hamburg, und als 35. U-Bahn der Welt“ eröffnet.<ref>[[Hessenschau]] vom 4. Oktober 1968.</ref> Mit unterschiedlichen Ausbaustandards von Tunnelstrecken in der Innenstadt und oberirdischen Strecken im Außenbereich entspricht die Frankfurter U-Bahn den Kriterien einer [[Stadtbahn]]. Mit neun Linien auf drei Stammstrecken ist sie der wichtigste innerstädtische Verkehrsbetrieb, vor der [[Straßenbahn Frankfurt am Main|städtischen Straßenbahn]], [[Stadtbus]]sen sowie mehreren [[Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn|Vorort]]- und Regionalbahnen. An den Stationen [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], [[Bahnhof Frankfurt (Main) Hauptwache|Hauptwache]], [[Bahnhof Frankfurt (Main) Konstablerwache|Konstablerwache]] und [[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Südbahnhof]] bilden S- und U-Bahn gemeinsame unterirdische Schnellbahnknoten.

Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die [[Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main|Verkehrsgesellschaft Frankfurt]] (VGF). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft [[traffiQ]] übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebots. Sie ist Partner des [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]]s (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.

Am [[Flughafen Frankfurt Main|Frankfurter Flughafen]] entstand 1994 die 3,8&nbsp;Kilometer lange vollautomatische fahrerlose Hochbahn [[SkyLine]]. Sie verbindet die beiden Terminals und soll durch eine neue Verbindung zwischen Fernbahnhof und zukünftigem Terminal&nbsp;3 erweitert werden.

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| Bild1 = Frankfurt am Main - Netzplan Schienennahverkehr.png
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| Untertitel1 = Nahverkehrsnetz
| Bild2 = Frankfurt Hauptbahnhof tief S-Bahn S6.jpg
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| Untertitel2 = S-Bahn Rhein-Main
| Bild3 = Heddernheim U5 603 erste Fahrt.jpg
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| Untertitel3 = U-Bahn
| Bild4 = Ebbelwei-Express Messe 11.11.2005.JPG
| Breite4 = 275
| Untertitel4 = Sonderlinie [[Ebbelwei-Expreß]]<!-- sic! -->
}}
{{Absatz}}

=== Binnenschifffahrt ===
{{Hauptartikel|Häfen in Frankfurt am Main}}

Die Geschichte Frankfurts ist eng mit der Bedeutung von Main und [[Rhein]] für den Handel verbunden. Bereits in der Antike nutzten die Römer Main und Nidda für den Transport zwischen der [[Civitas Taunensium]] und [[Mogontiacum|Moguntiacum]]. Ältester Hafen der Stadt ist der [[Mainkai]]. Im Mittelalter verkehrte seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert ein tägliches ''Marktschiff'' zwischen Frankfurt und Mainz, ab 1602 auch mehrfach wöchentlich zwischen Frankfurt und Hanau. Mit dem Bau der Eisenbahnen ging der Verkehr auf dem Main, auch wegen dessen zunehmender Versandung, drastisch zurück. 1883 bis 1886 wurde der Unterlauf des Mains mit fünf Staustufen kanalisiert und für große Kähne bis 1000 Tonnen Tragfähigkeit ganzjährig schiffbar gemacht. Seitdem ist Frankfurt über den Rhein mit den Industrieregionen an Rhein und Ruhr und den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen verbunden. Auf dem noch nicht staugeregelten Abschnitt oberhalb Frankfurts wurde von 1886 bis 1936 die [[Kettenschifffahrt auf dem Main]] betrieben. Nach dem schrittweisen Ausbau ist der Main seit 1962 stromaufwärts bis Bamberg schiffbar. Seit 1992 ist Frankfurt über den [[Main-Donau-Kanal]] mit der Donau und dem südöstlichen Mitteleuropa verbunden. Der Main ist eine [[Bundeswasserstraße]] der [[Binnenwasserstraße#Klasse Vb|Klasse Vb]] und für [[Schubverband|Schubverbände]] bis 185 Metern Länge schiffbar.

Der Güterumschlag in den Frankfurter Häfen ist wegen des Rückgangs bei Massengütern wie Kohle, Kies und Schrott seit langem rückläufig. Der [[Höchster Hafen]] wurde 1982 stillgelegt, der [[Frankfurter Westhafen|Westhafen]] 1993 bis 2004 in ein Wohn- und Büroquartier umgestaltet. Es sind noch der [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]], der Flusshafen Gutleutstraße und der Hafen des [[Industriepark Höchst|Industrieparks Höchst]] in Betrieb.

{{Mehrere Bilder
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| Richtung = horizontal
| Bild1 = Westhafen, Frankfurt, Southwest view 20170406 1.jpg
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| Untertitel1 = Ehemaliger [[Frankfurter Westhafen|Westhafen]], heute ein Wohnviertel
| Bild2 = Osthafen-2012-Ffm-164-9.jpg
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| Untertitel2 = [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]]
| Bild3 = Osthafen-nord-ffm006.jpg
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| Untertitel3 = [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]]
}}
{{Absatz}}

=== Elektronische Kommunikation ===
Für das [[Internet]] stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Unter anderem befindet sich hier der größte deutsche [[Internet-Knoten|Internetknoten]] [[DE-CIX]] und die [[DENIC]], die Domainregistrierungsstelle für die [[Top-Level-Domain]] „de“. Gemessen am gesamten durchschnittlichen Datenverkehr ist der DE-CIX weltweit die Nummer eins.<ref>[https://www.heise.de/netze/meldung/Frankfurter-Internet-Knoten-DE-CIX-weltweit-auf-Platz-eins-988160.html Frankfurter Internet-Knoten weltweit auf Platz 1]</ref>

=== Krankenhäuser ===
In Frankfurt am Main gibt es 16&nbsp;[[Krankenhaus|Krankenhäuser]] mit etwa 6000 Betten für stationäre Behandlung.<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/zahlen-daten-fakten/pdf/jahrbuch/statistisches-jahrbuch-2019.ashx |titel=Statistisches Jahrbuch 2019 |format=PDF; 4,18&nbsp;MB |abruf=2020-02-24}}</ref> Die ältesten sind das 1267 erstmals urkundlich erwähnte [[Hospital zum heiligen Geist (Frankfurt am Main)|Hospital zum heiligen Geist]], welches ursprünglich nur Fremde, Pilger, Dienstboten und Mittellose aufnahm, und das 1771 gegründete [[Bürgerhospital (Frankfurt am Main)|Bürgerhospital]], das erstmals Frankfurter Bürger behandelte. 1835 verfügte [[Johann Theobald Christ]] testamentarisch, aus seinem Vermögen ein Kinderkrankenhaus und eine Entbindungsanstalt zu errichten. Zum Gedenken an ihre mit 20 Jahren verstorbene Tochter stiftete [[Louise von Rothschild]] 1873 das ''[[Clementine Kinderhospital]]''. Es fusionierte 1974 mit der Christschen Stiftung zur [[Clementine Kinderhospital Dr. Christ’sche Stiftung|Clementine Kinderhospital Dr. Christ’schen Stiftung]].

Das 1914 gegründete [[Universitätsklinikum Frankfurt|Universitätsklinikum]] ist das größte Krankenhaus in Frankfurt. Einziges Krankenhaus in städtischer Trägerschaft ist das [[Klinikum Frankfurt Höchst]]. Mehrere große Krankenhäuser sind aus diakonischen Einrichtungen der evangelischen und der katholischen Kirche hervorgegangen. Die Frankfurter Diakonie-Kliniken mit dem [[Markus-Krankenhaus]] in Bockenheim und dem [[Bethanien-Krankenhaus (Frankfurt am Main)|Bethanien-Krankenhaus]] in Bornheim werden seit 2002 von der in Frankfurt ansässigen [[Agaplesion]] [[Gemeinnützige Aktiengesellschaft|gAG]] geführt. Das ''Krankenhaus Sachsenhausen'' wurde 1895 von [[Carl von Noorden (Mediziner)|Carl von Noorden]] und Eduard Lampé zur Versorgung von [[Diabetes mellitus|Diabetikern]] gegründet. Seit 1932 befindet es sich in Trägerschaft des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes.

Das ''St. Elisabethen-Krankenhaus'' in Bockenheim gehört der [[Dernbacher Gruppe Katharina Kasper]], das [[Sankt Katharinen-Krankenhaus (Frankfurt am Main)|St. Katharinen-Krankenhaus]] in Bornheim ist eine Einrichtung der [[Katharinenschwestern]]. Die 1962 eröffnete [[Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main|Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik]] in Seckbach ist ein [[Traumatologie|traumatologisches]] Schwerpunktzentrum für das Rhein-Main-Gebiet und Standort des Rettungshubschraubers [[Christoph&nbsp;2]]. Die Kliniken ''Maingau'' im Nordend und ''Rotes Kreuz'' im Ostend sind Gründungen der [[Deutsches Rotes Kreuz|Schwesternschaft zum Roten Kreuz]].

Mit Bau der [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]] und deren Umfeld wurde im Norden von Frankfurt ein Krankenhaus notwendig. Hierzu erbaute die ''Stiftung Hospital zum heiligen Geist'' 1963 das ''Krankenhaus Nordwest'' in Praunheim.

Anfang des 21.&nbsp;Jahrhunderts gab es in Frankfurt noch etwa 7500 Krankenhausbetten. Im Zuge der [[Gesundheitsreform in Deutschland|Gesundheitsreform]] wurde seitdem die Kapazität um ein Fünftel reduziert. Zudem wurden mehrere Krankenhäuser geschlossen oder in [[Tagesklinik]]en, [[Medizinisches Versorgungszentrum|Medizinische Versorgungszentren]] oder [[Pflegeheim|Altenpflegeeinrichtungen]] umgewandelt, darunter das [[Barmherzige Brüder vom hl. Johannes von Gott|Brüderkrankenhaus]] im Ostend, das Mühlbergkrankenhaus in Sachsenhausen, das Diakonissenkrankenhaus und das St.&nbsp;Marienkrankenhaus im Nordend.

=== Energieversorgung ===
[[Datei:Frankfurt mit Strommast.jpg|mini|[[Skyline]] von Frankfurt am Main mit [[Freileitungsmast]] (380/220&nbsp;kV)&nbsp;– Ansicht von der ''Raststätte Taunusblick'']]
[[Datei:Freileitungen Bergen-Enkheim 2022-09-11 07.jpg|mini|220- und 110-kV-Leitungen zum Umspannwerk ''Frankfurt-Nord'' in Bergen-Enkheim]]
1828 gründeten Johann Friedrich Knoblauch und Johann Georg Remigius Schiele die [[Gaswerk|Frankfurter Gasanstalt]] in der [[Mainzer Landstraße]]. Als Rohstoff für die Herstellung von [[Stadtgas|Leuchtgas]] diente zunächst [[Rüböl]], ab 1829 amerikanisches Harz, ab 1855 Holz. 1844 erhielt die [[Imperial Continental Gas Association]], die bisher Lizenzgeber der Frankfurter Gasanstalt gewesen war, eine Konzession für eine eigene, mit [[Steinkohle]] als Rohstoff arbeitende Gasfabrik im Ostend. Die ''englische Gasgesellschaft'' versorgte die Innenstadt und Sachsenhausen, die ''Gasanstalt'' die äußere Stadt. 1863 wurde deren Betrieb in die [[Gutleutstraße]] verlegt und auf Steinkohle als Rohstoff umgestellt. Erst 1909 fusionierten beide Gesellschaften. 1910 errichtete [[Peter Behrens]] das ''Gaswerk Ost'' als eines der ersten Projekte beim Bau des [[Frankfurter Osthafen|Osthafens]]. Mit der Umstellung der Gasversorgung auf [[Erdgas]] wurden das Gaswerk und die [[Kokerei]] 1969 stillgelegt und der [[Gasbehälter|Gasometer]] abgerissen.

Nach dem Erfolg der [[Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891|Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891]] entschied sich die Stadt Frankfurt zum Aufbau einer zentralen Elektrizitätsversorgung mit Einphasen-[[Wechselstrom]]. Die [[Heizkraftwerk West (Frankfurt)|Elektrische Centralanstalt]] in der Gutleutstraße ging 1894 als eines der ersten [[Heizkraftwerk]]e in Deutschland in Betrieb.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.mainova.de/static/de-mainova/downloads/Kraftwerksbroschuere_092011.pdf |text=Strom und Wärme aus Frankfurt am Main |wayback=20111113121708}}</ref> 1926 gab die Stadt den [[Inselnetz|Inselbetrieb]] auf und schloss sich dem entstehenden [[Dreiphasenwechselstrom|Drehstrom]]-[[Verbundnetz]] der [[PreussenElektra|Preußischen Kraftwerk Oberweser AG]] über eine [[110-kV-Leitung Borken–Frankfurt am Main|Leitung]] vom [[Kraftwerk Borken]] an. Die 1928 eingemeindeten Stadtteile im Frankfurter Westen gehörten bereits zum Versorgungsgebiet der [[Main-Kraftwerke]] in Höchst, deshalb treffen in Frankfurt bis heute die [[Verteilnetzbetreiber|Versorgungsnetze]] der [[Mainova]] und der [[Süwag Energie|Süwag]] und die [[Übertragungsnetzbetreiber|Übertragungsnetze]] von [[Tennet TSO]] und [[Amprion]] zusammen.

1963 wurde Frankfurt an das Höchstspannungsnetz der [[PreußenElektra]] angeschlossen, zunächst auf der 220-kV-Ebene. Hierfür entstand das Umspannwerk ''Frankfurt-Nord'' an der [[Berger Warte]], in das im [[Kraftwerk Staudinger]] erzeugte elektrische Energie eingespeist wurde. Von diesem Umspannwerk führte eine weitere 220-kV-Leitung in den [[Gießen]]er Raum, wo Energie aus dem [[Kraftwerk Borken]] eingespeist wurde. Eine dritte 220-kV-Leitung führte seit 1976 vom Umspannwerk Frankfurt-Nord nach [[Ober-Erlenbach]], von dort auf einer bereits für die nächsthöhere Spannungsebene von 380&nbsp;kV ausgelegten Leitung parallel zur [[Bundesautobahn 5]] zum Umspannwerk ''Frankfurt-Südwest'' in Höhe der [[Europabrücke (Frankfurt am Main)|Europabrücke]]. Als Anfang der 1990er Jahre durch den altersbedingten Wegfall der Leitung Borken–Frankfurt das Netz umstrukturiert wurde, baute man einen Anschluss der vom Umspannwerk Frankfurt-Südwest kommenden Leitung ab Ober-Erlenbach zum neuen 380-kV-Umspannwerk [[Karben]], das ebenso in eine bestehende Leitung der höchsten Spannungsebene einspeist. Somit wurde das Umspannwerk Frankfurt-Südwest 1991 von 220 auf 380&nbsp;kV umgestellt, die ehemalige Verbindung von Ober-Erlenbach nach Frankfurt-Nord ist als 110-kV-Leitung in Betrieb.

Die [[Umspannwerk]]e Frankfurt-Nord für 220&nbsp;[[Volt|Kilovolt]] an der Berger Warte in Seckbach und Frankfurt-Südwest für 380&nbsp;Kilovolt in Griesheim werden von Tennet TSO betrieben. Die westlichen Stadtteile und der [[Industriepark Höchst]] werden über das [[Umspannwerk Kelsterbach]] und das ''Umspannwerk Kriftel'' der Amprion auf der 380-kV-Ebene sowie dem 220-kV-Umspannwerk ''Farbwerke Höchst Süd'' versorgt.

Ab 1928 erzeugten die städtischen Kraftwerke [[Fernwärme]]. Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Erzeugungskapazitäten durch den Bau neuer Kraftwerke. Zur Wärmeversorgung der Nordweststadt und der [[Lyoner Quartier|Bürostadt Niederrad]] entstanden in den 1960er Jahren das [[Müllheizkraftwerk Frankfurt]] und das [[Heizkraftwerk Niederrad]]. Der Industriepark Höchst wird durch ein [[Heizkraftwerk Industriepark Höchst|eigenes Heizkraftwerk]] versorgt. 1998 schlossen sich die [[Stadtwerke Frankfurt am Main]] und die Maingas&nbsp;AG zur Mainova zusammen.

=== Straßenbeleuchtung ===
[[Datei:Gaslicht-frankfurt.jpg|mini|Reihengasleuchte der 1950er Jahre]]
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Straßen nur ausnahmsweise beleuchtet. Nur bei äußerer und innerer Bedrohung durch Feinde, Aufruhr oder Feuer und bei großen Festen, zum Beispiel anlässlich von Kaiserkrönungen, entzündete man [[Fackel]]n oder [[Laterne]]n und befestigte sie an den Hausfassaden. Erste Versuche einer permanenten [[Straßenbeleuchtung]] gab es im 17.&nbsp;Jahrhundert, doch bestand noch kein starkes öffentliches Interesse. Erst als Frankfurt im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] unter französischer Besatzung stand, ließ der Königsleutnant [[François de Théas Graf von Thoranc|Graf Thoranc]] in den Jahren 1761 und 1762 über einigen Straßenkreuzungen dauerhafte, mit Rüböl befeuerte Laternen anbringen. Trotz ihrer nur geringen Lichtstärke führten sie zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit und einem Rückgang der nächtlichen Straßenkriminalität. Bis 1783 gab es bereits 604 Laternen in Frankfurt und Sachsenhausen. Die hohen Kosten machten die Einführung einer neuen [[Direkte und indirekte Steuer|indirekten Steuer]], des ''Lichtergeldes'' erforderlich. Um Kosten zu sparen, richtete sich die nächtliche Brenndauer nach [[Jahreszeit]] und [[Mondphase]]n.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=5313484&template=nav_spez_ohne_nav |text=Als die Franzosen den Frankfurtern heimleuchteten |wayback=20090301033817}}</ref>

1828 machte der Bau der ersten Gasanstalt die Einführung der Gasbeleuchtung möglich, jedoch zunächst nur auf private Veranlassung. Ab Oktober 1845 sorgte die englische Gasgesellschaft mit 670 Gaslaternen für die öffentliche Straßenbeleuchtung der Innenstadt. Bis 1886 stieg die Anzahl der Gasleuchten auf über 4000.<ref>{{Internetquelle |url=https://archive.org/details/frankfurtamundse00fran |titel=Frankfurt a.&nbsp;M. und seine Bauten |hrsg=Frankfurter Architekten- und Ingenieur-Verein |datum=1886 |seiten=562–568 |abruf=2017-11-12}}</ref> Ab 1880 begannen Versuche mit elektrischer Straßenbeleuchtung.

Anfang des 21.&nbsp;Jahrhunderts hatte Frankfurt mit ca. 60.000 elektrischen Straßenlaternen und ca. 5500 Gasleuchten nach Berlin und Düsseldorf den höchsten Bestand in Deutschland. Wegen der hohen Betriebskosten und der schwierigen Ersatzteilversorgung beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2014, die verbliebenen Gaslaternen innerhalb von zehn Jahren durch LED-Leuchten zu ersetzen. Etwa 1400 Leuchten sollen so umgerüstet werden, dass das äußere Erscheinungsbild erhalten bleibt.<ref>{{Internetquelle |autor=Günter Dürr |url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Magistrat-dreht-Gaslaternen-ab;art675,793628 |titel=Magistrat dreht Gaslaternen ab |werk=fnp.de |datum=2014-03-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140413141942/http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Magistrat-dreht-Gaslaternen-ab;art675,793628 |archiv-datum=2014-04-13 |abruf=2017-11-13}}</ref>

=== Wasserversorgung ===
{{Siehe auch|Liste von Brunnen in Frankfurt am Main}}
Neben [[Oberflächengewässer]]n und privaten [[Brunnen]] in Häusern und Höfen dienten seit dem 13.&nbsp;Jahrhundert öffentliche [[Ziehbrunnen]] auf Gassen und Plätzen der Wasserversorgung. Für jeden Brunnen wurde eine ''Brunnenrolle'' geführt, also ein Verzeichnis aller Brunnennachbarn, die den Brunnen nutzen durften und dafür unterhaltspflichtig waren, sowie der jährlich hierfür zu entrichtenden Gebühren ''(Brunnengeld)''. Bis zur Neuzeit genügte der [[Grundwasserleiter|Grundwasserzustrom]] der Brunnen. 1607 entstand die erste [[Wasserleitung]] vom ''Friedberger Feld'' im heutigen Nordend zum [[Friedberger Tor]], um die rund 30 öffentlichen Brunnen mit Wasser zu versorgen. Im 18. und frühen 19.&nbsp;Jahrhundert wurden die meisten Ziehbrunnen nach und nach durch effektivere [[Schwengelpumpe|Pumpenbrunnen]] ersetzt. Sie waren sicherer und hygienischer&nbsp;– an den Ziehbrunnen gab es immer wieder Verunreinigungen durch Tierkadaver und Unfälle mit wasserschöpfenden Kindern&nbsp;– und hatten eine höhere Förderleistung von bis zu 40&nbsp;Litern pro Minute. Das erleichterte die [[Brandbekämpfung]], zu der alle Bürger im Notfall verpflichtet waren.<ref name="Wolf-Jung">{{Literatur |Autor=[[Carl Wolff (Architekt)|Carl Wolff]], [[Rudolf Jung (Historiker)|Rudolf Jung]] |Titel=Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main |Band=Zweiter Band. Weltliche Bauten |Verlag=Völcker |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1898 |Seiten=351–357 |Online=[http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/16071/baudenkmaeler_2.pdf Digitalisat]}}</ref> Brunnen aus dieser Zeit mit der typischen Brunnensäule aus [[Roter Mainsandstein|rotem Mainsandstein]], eisernem Schwengel und Sandsteinbecken sind noch vielfach im Stadtgebiet anzutreffen. Die etwa 145 städtischen Brunnen im Stadtgebiet haben heute für die Wasserversorgung keine Funktion mehr. Sie stehen vielfach unter Denkmalschutz.

Im 19.&nbsp;Jahrhundert erforderten das rapide Bevölkerungswachstum und die steigenden Anforderungen der [[Trinkwasserhygiene]] einen stetigen Ausbau der Wasserversorgung. Seit 1834 verlief eine zweite Wasserleitung aus dem ''Knoblauchsfeld'' im Nordend in die Stadt, seit 1859 eine dritte von der Seehofquelle in Sachsenhausen. Ein Pumpwerk an der Alten Brücke versorgte ab 1859 die Sachsenhäuser Gärtner mit Gießwasser aus dem Main. 1873 ging die erste Fernwasserleitung aus dem [[Vogelsberg]] zum neuen [[Hochbehälter]] im [[Wasserpark (Frankfurt am Main)|Wasserpark]] an der [[Friedberger Landstraße]] in Betrieb. Von dort wurde das Wasser in das städtische Trinkwassernetz eingespeist, an das mehr und mehr Haushalte angeschlossen wurden. 1876 wurden Quellen im [[Spessart]] an die Fernwasserleitung angeschlossen. Zwischen 1884 und 1955 entstanden zudem mehrere [[Wasserwerk]]e im [[Frankfurter Stadtwald]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hessenwasser.de/fileadmin/user_upload/InsideOutcmyk/InsideOut_Juni_2010.pdf |titel=125 Jahre Trinkwassergewinnung im Frankfurter Stadtwald |werk=inside out – Das Hessenwassermagazin |datum=2010-01 |seiten=6–11 |format=PDF |abruf=2017-03-29}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=86–89}}</ref>

Wie im ganzen dichtbesiedelten Rhein-Main-Gebiet ist auch in Frankfurt die Wasserversorgung von Lieferungen über den regionalen Leitungsverbund abhängig, insbesondere im Sommer und in Trockenjahren.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2023-05/2023-05-09_trinkwasserversorgung_iv-da-41-1.pdf |titel=Trinkwasserversorgung im Regierungsbezirk Darmstadt |hrsg=Regierungspräsidium Darmstadt, Dezernat IV |datum=Mai 2023 |format=PDF; 2,21&nbsp;MB |abruf=2013-08-16}}</ref> Die beteiligten Versorgungsunternehmen und Institutionen haben sich in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ag-wrm.de/ |titel=AG Wasserversorgung Rhein-Main |abruf=2023-08-16}}</ref> Ein Bewirtschaftungsplan soll die nachhaltige Nutzung der Grundwasserressourcen auch in Dürrejahren sicherstellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-darmstadt.hessen.de/umwelt-und-energie/gewaesser-und-bodenschutz/grundwasser-und-wasserversorgung/bewirtschaftungsplaene |titel=Bewirtschaftungspläne für das Grundwasser |hrsg=Regierungspräsidium Darmstadt |abruf=2023-08-16}}</ref> Etwa 17&nbsp;Prozent des Frankfurter Trinkwassers werden im Stadtgebiet gefördert, 36&nbsp;Prozent stammen aus dem [[Hessisches Ried|Hessischen Ried]]. Fast die Hälfte des Wassers kommt aus dem Vogelsberg, dem Spessart und dem [[Kinzig (Main)|Kinzigtal]].<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt-greencity.de/umwelt-frankfurt/frankfurts-trinkwasser/wassergewinnung/ |titel=Wassergewinnung |werk=Frankfurt-greencity.de |abruf=2017-03-29}}</ref>

Die Wassergewinnung im Vogelsberg wird seit etwa 1990 von lokalen Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern kritisiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/30-jahre-kampf-gegen-wasserabbau-brauchen-frankfurter-klos-100.html |titel=30 Jahre Kampf gegen Wasserabbau „Brauchen Frankfurter Klos Wasser aus dem Vogelsberg?“ |werk=www.deutschlandfunkkultur.de |abruf=2023-08-16}}</ref> Die Betroffenen weisen auf ökologische Risiken in den Fördergebieten hin und fordern eine Reduzierung der Wasserlieferungen nach Frankfurt. Stattdessen könne die Förderung im Frankfurter Stadtgebiet erhöht und der Verbrauch an hochwertigem Trinkwasser reduziert werden, insbesondere durch den Aufbau eines Betriebswassernetzes.<ref>{{Internetquelle |url=https://osthessen-news.de/n11695858/proteste-lassen-frankfurt-kalt-forderung-nach-landesweitem-wassernotstand.html |titel=REGION VB Anhaltende Hitze und Dürrejahre „Proteste lassen Frankfurt kalt“: Forderung nach landesweitem Wassernotstand|werk=osthessen-news.de|abruf=2023-08-16}}</ref> Die Gemeinde [[Birstein]] und der [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland|BUND]] haben deshalb vor dem [[Verwaltungsgericht Frankfurt am Main]] Klage gegen den Wasserbescheid des Regierungspräsidiums Darmstadt erhoben, der dem Wasserverband Kinzig die Förderung von jährlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter Grundwasser erlaubt.<ref>{{Internetquelle |autor=Marlene Grunert, Timo Steppat |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/konflikt-frankfurt-pumpt-wasser-aus-dem-vogelsberg-19095874.html |titel=Klimawandel: „Bevor wir auf dem Trockenen sitzen, wird es ernst“ |werk=faz.net |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2023-08-18 |abruf=2023-08-18}}</ref>

Laut städtischem Wasserkonzept wird der jährliche Trinkwasserbedarf Frankfurts, hauptsächlich aufgrund des Bevölkerungswachstums, bis 2030 um etwa 8 Mio. auf rund 60 Mio. Kubikmeter ansteigen. Der Mehrbedarf soll weitgehend durch den Ausbau der Infiltrations- und Wassergewinnungsanlagen im Stadtgebiet gedeckt werden. Zusätzlich werden ca. 10 Mio. Kubikmeter Betriebswasser jährlich benötigt, hauptsächlich für die [[Grundwasseranreicherung]] und die Bewässerung von Grünflächen und Sportanlagen. Vor allem in Neubaugebieten soll zudem der Bau von Aufbereitungsanlagen für Regen- und Oberflächenwasser sowie [[Grauwasser]] gefördert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/B_63_2022_AN1.pdf |titel=Wasserkonzept der Stadt Frankfurt am Main |titelerg=Magistratsbericht B 63, Sachstand vom 23. Februar 2023 |werk=PARLIS |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |datum=Juni 2021 |format=PDF; 4,9&nbsp;MB |abruf=2023-08-16}}</ref>

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| Bild1 = Frankfurt, Brunnen in der Sachsenhäuser Warte.JPG
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| Untertitel1 = Ziehbrunnen an der [[Sachsenhäuser Warte]]
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Fahrgasse 27-Loewenbrunnen von Norden-20110615.jpg
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| Untertitel2 = Löwenbrunnen in der [[Fahrgasse]], klassizistischer Pumpenbrunnen
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| Untertitel3 = [[Wasserwerk Hinkelstein]] im Stadtwald
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| Untertitel4 = Alter [[Hochbehälter]] in Rödelheim
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| Untertitel5 = Pumpwerk im [[Wasserpark (Frankfurt am Main)|Wasserpark]], Endpunkt der Fernwasserleitung aus dem Vogelsberg
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=== Kanalisation ===
Die Ursprünge der Frankfurter [[Kanalisation]] liegen in den natürlichen [[Gewässer]]n – frühere Altarme des Mains und kleinere Bäche – sowie in den [[Burggraben|nassen Gräben]] der [[Staufenmauer]] im Gebiet der Altstadt. Ab der Mitte des 12.&nbsp;Jahrhunderts überwölbte man sie nach und nach mit Ziegelmauern und nutzte sie als Abwasserkanäle. Der Hauptkanal verlief etwa entlang der heutigen Börnestraße, Holzgraben, Kleiner und Großer Hirschgraben. Die<!-- Sic! --> im Mittelalter verlandete [[Braubachstraße|Braubach]] kanalisierte man ab 1468 und nutzte sie zur Entwässerung der Altstadt.<ref>[[Johann Georg Battonn]]: ''Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main – Band I''. Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1869, S.&nbsp;72–76</ref> Außer diesen ringförmig verlaufenden Hauptkanälen legte man nach und nach bis zu 23 Sammelkanäle an, sogenannte ''Antauchen'', die im rechten Winkel zum Mainufer verliefen und sich dort in den Fluss ergossen. Aufgrund ihres geringen Gefälles, der meist unbefestigten [[Gewässerbett|Sohle]] und des wechselnden Querschnitts neigten sie zu ständiger Verschlammung und Verstopfung. Die an eine Antauche angrenzenden Häuser besaßen das ''Seßrecht'' und durften Fäkalien und Abwässer einleiten. Häuser ohne direkten Zugang zu einer Antauche mussten ihre Fäkalien in unterirdischen [[Sickergrube]]n sammeln und regelmäßig abfahren lassen.

Ende des 18.&nbsp;Jahrhunderts erkannte man, dass die Antauchen als ständige Infektionsherde die [[allgemeine Gesundheit]] gefährdeten und zudem das [[Grundwasser]] verunreinigten, aus dem die städtischen Brunnen einen Teil ihres Wassers bezogen. 1809 verbot das Baustatut von Stadtbaumeister [[Johann Georg Christian Hess]] die Einleitung von Abwässern in die Antauchen. Jedes Haus sollte künftig über eine gemauerte Abtrittgrube verfügen. Mit dem Bevölkerungswachstum stieß dieses System im Laufe des 19.&nbsp;Jahrhunderts an seine Grenzen. 1854 entwickelte eine Sachverständigenkommission die ersten Pläne zum Bau einer modernen [[Schwemmkanalisation]] nach Hamburger Vorbild, doch begannen die Bauarbeiten erst 1867 nach der preußischen Annexion. Unter Leitung des Ingenieurs [[William Lindley]] und seines Sohnes [[William Heerlein Lindley]] entstand bis 1899 ein 237&nbsp;Kilometer langes, alle damaligen Stadtteile umfassendes Kanalnetz, das im Wesentlichen noch betrieben wird. Die Hauptkanäle verliefen in Frankfurt und Sachsenhausen etwa vier bis fünf Meter unter Straßenniveau mit leichtem Gefälle parallel zum Main, die Nebenkanäle im rechten Winkel dazu und mit größerem Gefälle. Das Netz war auf beiden Mainufern in ein oberes und ein unteres System getrennt. Während das obere vollständig über dem höchsten angenommenen Mainhochwasser verlief, mündeten die Vorfluter des unteren Systems erst westlich der [[Alte Niederräder Brücke|Niederräder Brücke]], wo der Hochwasserpegel 2,80&nbsp;Meter unter dem der [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alten Brücke]] lag. Bis auf ein besonders tief gelegenes Viertel der Altstadt kam das gesamte Netz somit ohne Hebeanlage aus.<ref>{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=57–63}}</ref>

Schon nach wenigen Jahren häuften sich Klagen der mainabwärts gelegenen Anrainer über die unzumutbare Verschmutzung des Flusses durch die eingeleiteten städtischen Abwässer. Für eine Ableitung in [[Rieselfeld]]er fehlte der Platz, daher entschied sich die Stadt für den Bau einer mechanischen [[Kläranlage]] nach englischem Vorbild. Das 1883 bis 1887 am Niederräder Ufer unter Lindleys Leitung errichtete [[Klärwerk Niederrad]] war das erste seiner Art in Deutschland. Täglich konnte es 18.000&nbsp;Kubikmeter Abwasser reinigen.<ref name="Abwasser">{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=63–67}}</ref> 1902 bis 1904 wurde die Anlage auf 45.000 Kubikmeter täglich erweitert. Die jährlichen Kosten für die Abwasserreinigung beliefen sich 1910 auf etwa 40&nbsp;Pfennig pro Einwohner.<ref name="Abwasser" /> 1956 bis 1965 wurde eine neue Kläranlage in Niederrad errichtet und um eine biologische Behandlungsstufe erweitert. Die alte, unter Denkmalschutz stehende Anlage dient bis heute zur Regenwasserbehandlung. Eine weitere Anlage zur Reinigung der Abwässer aus den westlichen Stadtteilen entstand Anfang der 1960er Jahre in Sindlingen. Beide Anlagen wurden 1985/86 modernisiert und in Sindlingen eine Entwässerungs- und Verbrennungsanlage für den anfallenden [[Klärschlamm]] errichtet. Die beiden Frankfurter Kläranlagen sind für eine Kapazität von etwa 2&nbsp;Millionen [[Einwohnergleichwert]]en ausgelegt. Etwa 340.000 Einwohner umliegender Gemeinden von Offenbach bis Hattersheim und von Königstein bis Kelsterbach sind an die Frankfurter Kläranlagen angeschlossen.<ref>[http://stadtentwaesserung-frankfurt.de/anlagen/abwasserreinigung.html Abwasserreinigung] auf der Website der Stadtentwässerung Frankfurt</ref>

Das Kanalnetz ist etwa 1.600&nbsp;Kilometer lang und transportiert bei trockenem Wetter etwa 300.000 Kubikmeter Abwasser täglich. Das Kanalnetz sowie die Kläranlagen gehören mit einem Buchwert von ca. 345&nbsp;Millionen bzw. 194&nbsp;Millionen Euro zu den größten Positionen im Anlagevermögen der Stadt.<ref>{{Webarchiv |url=http://stadtentwaesserung-frankfurt.de/anlagen/historisches/60-entwicklung-des-kanalbaus.html |text=Entwicklung des Kanalbaus |wayback=20170405073533}} auf der Website der Stadtentwässerung Frankfurt</ref>

=== Abfallentsorgung ===
Bis in die Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts waren Hausbesitzer in Frankfurt selbst für die Beseitigung des Hauskehrichts verantwortlich. 1855 erteilte die Stadt mehreren Landwirten und Fuhrunternehmern gegen eine Jahresgebühr von 1500 [[Gulden]] die Konzession für die [[Müllabfuhr]] und die Reinigung der Straßen und Plätze von Unrat. 1873 musste die Stadt die Müllabfuhr in Eigenregie übernehmen, weil die Verwertung der Abfälle für die Konzessionäre nicht mehr genug Ertrag abwarf. Die städtische Müllabfuhr sammelte und sortierte die Abfälle, verkaufte die als Düngemittel geeigneten Bestandteile an die landwirtschaftlichen Betriebe und deponierte die Reststoffe auf dazu eingerichteten Kehrichtlagerplätzen am Stadtrand. Um 1900 belief sich das jährliche Abfallaufkommen auf 75.000 Kubikmeter; bis 1912 stieg es auf mehr als 120.000 Kubikmeter. Hinzu kamen etwa 75.000 Kubikmeter [[Klärschlamm]], die jährlich im [[Klärwerk Niederrad]] anfielen.

Die Abfalldeponien beanspruchten nicht nur wertvollen Grund und Boden, sondern führten mehr und mehr zu Beschwerden aufgrund der Geruchsbelästigung. 1902 beschloss die Stadt daher den Bau einer [[Müllverbrennung]]sanlage nach englischem Vorbild. Die neue Anlage entstand neben dem Klärwerk Niederrad und ging 1909 in Betrieb. Sie war auf eine Kapazität von 100&nbsp;Tonnen Hausmüll und 50&nbsp;Tonnen teilentwässertem Klärschlamm täglich ausgelegt, die bei Temperaturen von 800 bis 1200 Grad Celsius verbrannten. Die heißen Rauchgase wurden zur Trocknung des Klärschlamms sowie zur Dampferzeugung genutzt. Mit dem Dampf wurden zwei Turbogeneratoren von je 360&nbsp;[[Kilowatt]] Leistung betrieben.<ref>{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=71–77}}</ref>

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] sank der Heizwert des in Frankfurt anfallenden Hausmülls dramatisch ab, sodass die Anlage um 1920 stillgelegt werden musste. Der Frankfurter Hausmüll wurde seitdem in einer offenen Deponie im [[Frankfurter Stadtwald]] nahe der Stadtgrenze zu Offenbach gelagert. Diese Abfalldeponie war in Frankfurt unter dem Namen ''[[Schuttberg#Frankfurt am Main|Monte Scherbelino]]'' bekannt. Sie blieb bis 1968 in Betrieb und nahm insgesamt über 12 Millionen Kubikmeter Abfälle auf. Seitdem wird der Frankfurter Hausmüll im 1968 in Betrieb gegangenen und seitdem mehrfach modernisierten und erweiterten [[Müllheizkraftwerk Frankfurt|Müllheizkraftwerk Nordweststadt]] entsorgt. Es kann seit 2010 über 525.000 Tonnen Hausmüll jährlich thermisch verwerten, versorgt dabei über 30.000 Haushalte mit [[Fernwärme]] und erzeugt bis zu 49&nbsp;Megawatt Strom.

== Staatliche Einrichtungen und Organisationen ==
Seit 1957 hat die [[Deutsche Bundesbank]] ihre Zentrale in Frankfurt, wie zuvor bereits die 1948 bis 1957 bestehende [[Bank deutscher Länder]]. Seit 1998 ist die [[Europäische Zentralbank]], verantwortlich für die Geldpolitik der zwanzig EU-Länder in der [[Eurozone]], hier beheimatet. Seit 2004 ist Frankfurt Sitz der Europäischen Versicherungsaufsicht<ref name="Frankfurter Allgemeine Zeitung">{{Internetquelle |autor=Thorsten Winter |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/ceiops-der-grosse-auftritt-der-unbekannten-aufseher-1488038.html |titel=Der große Auftritt der unbekannten Aufseher |werk=faz.net |datum=2007-11-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141225104504/http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/ceiops-der-grosse-auftritt-der-unbekannten-aufseher-1488038.html |archiv-datum=2014-12-25 |abruf=2014-12-10}}</ref> (von 2004 bis 2011) [[Ausschuss der Europäischen Aufsichtsbehörden für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|CEIOPS]], seither [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]], seit Ende 2014 auch der [[Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus|zentralen europäischen Bankenaufsicht]]. Daneben haben die [[KfW]] und das deutsche [[Internationale Finanz-Corporation]]-Büro (als Teil der [[Weltbank]]gruppe) ihren Sitz hier. In Frankfurt ansässige [[Bundesbehörde (Deutschland)|Bundesbehörden]] sind die [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht]], die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] und das [[Bundesamt für Kartographie und Geodäsie]]. Das [[Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle]] befindet sich im Vorort Eschborn. Eine Reihe von Behörden, darunter der [[Bundesrechnungshof]], zogen infolge des [[Berlin/Bonn-Gesetz]]es nach [[Bonn]] um.

In Frankfurt wurde 1946 die [[Deutsche Bibliothek]] gegründet, heute ein Standort der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]. Die Gerichtsbarkeit ist mit dem für Hessen zuständigen [[Oberlandesgericht Frankfurt am Main]], dem [[Hessisches Landesarbeitsgericht|Hessischen Landesarbeitsgericht]], dem [[Landgericht Frankfurt am Main]], dem [[Sozialgericht Frankfurt am Main]], dem [[Arbeitsgericht Frankfurt am Main]], dem [[Verwaltungsgericht Frankfurt am Main]] und dem [[Amtsgericht Frankfurt am Main]] vertreten. Bis zur Auflösung Ende 2003 war Frankfurt zudem Sitz des [[Bundesdisziplinargericht]]s.

Das [[Polizeipräsidium Frankfurt am Main]] ist eines der sieben hessischen Polizeipräsidien. Kommunale Sicherheits- und Ordnungsaufgaben sind der [[Stadtpolizei Frankfurt am Main]] (Hilfspolizei im Sinne des §&nbsp;99 HSOG) übertragen. Frankfurt ist Sitz der [[Oberfinanzdirektion]] Hessen. In Frankfurt findet sich ein Hessisches Amt für Versorgung und Soziales. Die 1874 gegründeten [[Feuerwehr Frankfurt am Main|Feuerwehr Frankfurt]] betreibt 12 Wachen der Berufsfeuerwehr und 28 Wachen der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehren]].

Frankfurt ist zudem Sitz von 108 [[Konsul]]aten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/diplomatische-beziehungen-konsularstandort-frankfurt-waechst-und-waechst-12701385.html |titel=Konsularstandort Frankfurt wächst und wächst |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2013-12-08 |abruf=2013-12-10}}</ref> Nur [[New York City|New York]] hat mehr ausländische Vertretungen, ohne dabei Hauptstadt eines Staates zu sein. Das [[Amerikanisches Generalkonsulat in Frankfurt|Amerikanische Generalkonsulat]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] ist mit mehr als tausend Mitarbeitern größte diplomatische Vertretung in Frankfurt und das weltweit größte Konsulat der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]].

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| Bild1 = EZB-Neubaustelle-06-2014-Ffm-228.jpg
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| Untertitel1 = [[Neubau der Europäischen Zentralbank]]
| Bild2 = Deutsche Bundesbank by Matthew Bisanz.jpg
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| Untertitel2 = [[Zentrale der Deutschen Bundesbank]]
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| Untertitel3 = [[Westhafen Tower]], Sitz von [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]]
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| Untertitel4 = Sitz der [[KfW]]
| Bild5 = 911 Memorial at U.S. Consulate General Frankfurt, Presenting colors.jpg
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| Untertitel5 = [[Amerikanisches Generalkonsulat in Frankfurt]]
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== Medien ==
=== Presse, Verlage und andere Publikationseinrichtungen ===
[[Datei:FR im Depot DSCF3639.jpg|mini|In diesem ehemaligen Straßenbahndepot in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] hatte vorübergehend die [[Frankfurter Rundschau]] ihren Sitz]]

Frankfurt, eine der ältesten Zeitungsstädte der Welt, ist Sitz von zwei überregionalen [[Tageszeitung]]en. Die liberal-konservative ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'' unterhält seit Ende 2022 [[Redaktion]] und [[Verlag]]shaus im [[FAZ-Tower]] im [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]]. Die linksliberale ''[[Frankfurter Rundschau]]'' und die Lokalzeitung ''[[Frankfurter Neue Presse]]'' gehören seit 2018 zur [[Dirk Ippen|Ippen-Gruppe]]. Zudem erscheinen in Frankfurt die [[Börsen-Zeitung]] und das [[Handelsblatt]]. In Frankfurt erscheint die russischsprachige Wochenzeitung ''[[MK-Deutschland]]'' als Tochter der russischen Tageszeitung ''[[Moskowski Komsomolez]]''.

Neben den Tageszeitungen gibt es in der Region Frankfurt noch einige reputative Magazine. Das [[Stadtmagazin]] ''[[Journal Frankfurt]]'' erscheint seit 1990. Die Redaktion hat ihren Sitz im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]] in der Nähe des Hauptbahnhofes. Auf „ökologische Zeitschriften“ hat sich die [[Öko-Test]]&nbsp;AG in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] spezialisiert, darunter die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der [[Satire]]-Zeitschrift ''[[Titanic (Magazin)|Titanic]]''. Die führenden Fachzeitschriften in Deutschland für Betriebsräte ''([[Arbeitsrecht im Betrieb]])'' und für Personalräte ''(Der Personalrat)'' erscheinen in dem seit 1997 im Frankfurter Stadtteil [[Frankfurt-Heddernheim|Heddernheim]] ansässigen [[Bund-Verlag]].

Frankfurt am Main hat eine lange Geschichte als bedeutender Verlagsstandort für Bücher. Bald nach Erfindung des [[Buchdruck]]s wurde die Frankfurter Messe zu einem wichtigen Handels- und Umschlagplatz für Bücher. 1511 richtete [[Beatus Murner]] im [[Barfüßerkloster (Frankfurt am Main)|Barfüßerkloster]] die erste Druckerei in Frankfurt ein. 1530 wurde [[Christian Egenolff]] der erste Verlagsbuchdrucker in der Stadt. Frankfurt blieb bis ins späte 17.&nbsp;Jahrhundert der wichtigste Messe- und Verlagsort für Bücher in Deutschland. Die Zensur der [[Kaiserliche Bücherkommission|Kaiserlichen Bücherkommission]] ließ viele Verleger und Drucker nach [[Leipzig]] übersiedeln. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Tradition der Frankfurter Buchmesse wieder auf. Von 1949 bis 2012 hatte der [[Börsenverein des deutschen Buchhandels]] seinen Sitz im Großen Hirschgraben neben dem [[Goethe-Haus]]. Der Gebäudekomplex wurde 2015 abgerissen, das Areal ist jetzt Standort des [[Deutsches Romantik-Museum|Deutschen Romantik-Museums]]. Der Börsenverein hat seinen neuen Sitz in der [[Braubachstraße]]. Der mit der Stadt ehemals verbundene [[Suhrkamp Verlag]] verlegte seinen Standort 2012 nach Berlin.

=== Radio, Film und Fernsehen ===
Frankfurts ältester Rundfunksender war die 1924 gegründete private [[Südwestdeutscher Rundfunkdienst|Südwestdeutsche Rundfunkdienst]]&nbsp;AG. Das Nachfolgeunternehmen ist der öffentlich-rechtliche [[Hessischer Rundfunk|Hessische Rundfunk]] mit seinem „[[Funkhaus am Dornbusch]]“ eine der wichtigsten Einrichtungen für [[Hörfunk]] und [[Fernsehen]]. Hier befinden sich die [[ARD-Stern]]punkte, die die Gemeinschaftsprogramme (beispielsweise [[Das Erste]]) über ein Hochleistungsnetzwerk auf die einzelnen Sendeanstalten verteilen. Der US-amerikanische Soldatensender [[American Forces Network|AFN]] hatte von August 1945 an sein Hauptquartier in Frankfurt. Im Rahmen der Truppenreduzierung wurde aber auch der AFN-Standort Frankfurt aufgegeben: Seit Oktober 2004 sendet das American Forces Network sein Europa-Programm aus Mannheim. Der US-amerikanische Medienkonzern [[Bloomberg&nbsp;TV]] hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der [[RTL Group]]. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus, etwa [[Antenne Frankfurt]], die nun die Frequenzen vom ehemaligen Radiosender [[Energy Rhein-Main]] nutzen. Ein weiterer privater aber nicht [[kommerz]]ieller Radiosender ist [[Radio X (Frankfurt am Main)|Radio&nbsp;X]]. Sein Studio befindet sich unweit der Leipziger Straße. Der älteste und größte private Radiosender der Region, [[Hit Radio FFH]], wurde 1989 in Frankfurt gegründet. Seit 2001 hat er seinen Sitz in der an Frankfurt angrenzenden Stadt [[Bad Vilbel]]. Des Weiteren befindet sich in Frankfurt die Sendezentrale des Jugendszene- und Musiksenders [[IM1]]-TV. In der Darmstädter Landstraße befindet sich die Deutschlandzentrale des [[DVD|Home Entertainment]] und [[Kino]]-Unternehmens [[20th Century Fox]]. Ebenfalls in Frankfurt befindet sich die deutsche Kino-Abteilung von [[Universal Pictures]]. [[Radio Bob]] hat in Frankfurt eine Zweigstelle für das Marketing in Teilen der Räume der ''Frankfurter Rundschau''.

In Frankfurt beheimatet sind die Nachrichtenagenturen [[Reuters]] Deutschland (im [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]]) und [[Associated Press]] Deutschland. Zudem befindet sich die Bildzentrale der [[Deutsche Presse-Agentur|Deutschen Presse-Agentur]] in Frankfurt. Das [[Mertonviertel]] ist Sitz des [[Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik|Gemeinschaftswerkes der evangelischen Publizistik]] mit der [[Nachrichtenagentur]] [[Evangelischer Pressedienst]] und dem evangelischen Magazin ''[[Chrismon (Zeitschrift)|Chrismon]]''.

=== Bibliotheken ===
In Frankfurt sind einige der größten Bibliotheken Deutschlands ansässig. Die [[Deutsche Nationalbibliothek]] ist die zentrale Archivbibliothek für alle Medienwerke in deutscher Sprache und das nationalbibliografische Zentrum Deutschlands. Ihr Frankfurter Sitz ging aus der von 1947 bis 1990 bestehenden [[Deutsche Bibliothek|Deutschen Bibliothek]] hervor. Die 2005 gegründete [[Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg]] vereinigt die Sammlungen zahlreicher städtischer und wissenschaftlicher Bibliotheken, unter anderem der auf das 15.&nbsp;Jahrhundert zurückgehenden [[Alte Stadtbibliothek|Stadtbibliothek]], der 1763 gegründeten [[Dr. Senckenbergische Stiftung|Senckenbergbibliothek]] und der 1887 gegründeten [[Freiherrlich Carl von Rothschild’sche öffentliche Bibliothek|Freiherrlich Carl von Rothschild’schen öffentliche Bibliothek]]. An der Universitätsbibliothek ist auch das [[Hessisches BibliotheksInformationssystem|Bibliotheksinformationssystem HeBIS]] angefügt.

In der [[Stadtbücherei Frankfurt am Main]] sind die kommunalen Bibliotheken Frankfurts zusammengefasst. Sie geht zurück auf den 1845 gegründeten ''Verein zur Verbreitung nützlicher Volks- und Jugendschriften'' und die 1894 gegründete ''Freie Bibliothek und Lesehalle''. Der Stadtbücherei gehören drei zentrale Bibliotheken, vier Bibliothekszentren, eine Fahrbibliothek mit über 30&nbsp;Haltestellen und 12&nbsp;Stadtteilbibliotheken an. Die Stadtbücherei koordiniert zudem 111 Schulbibliotheken im Stadtgebiet. Seit 2009 stehen in vielen Stadtteilen rund um die Uhr zugängliche [[Öffentlicher Bücherschrank|öffentliche Bücherschränke]], die das kostenlose Austauschen, Ausleihen und Verschenken von Literatur ermöglichen.<ref>{{FrankfurtSeite|Objekt=Bücherschränke|ArtikelID=16836597}}</ref>

== Bildung und Forschung ==
[[Datei:Max-Planck-Institut für Biophysik.jpg|mini|[[Max-Planck-Institut für Biophysik]] auf dem [[Campus Riedberg]] der Johann Wolfgang Goethe-Universität]]

=== Hochschulen ===
In Frankfurt am Main befinden sich zwei [[Universität]]en, zwei [[Kunsthochschule]]n sowie mehrere [[Fachhochschule]]n. Die bekannteste und älteste Universität der Stadt ist die 1914 gegründete [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Johann Wolfgang Goethe-Universität]] mit ihren vier Hauptstandorten [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]], [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Riedberg|Riedberg]] und [[Universitätsklinikum Frankfurt|Universitätsklinikum Niederrad]].

Die 1971 aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen gegründete Fachhochschule Frankfurt am Main&nbsp;– seit 2014 [[Frankfurt University of Applied Sciences]]&nbsp;– bietet über 50&nbsp;Studiengänge mit Schwerpunkt in den angewandten Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften und im Sozial- und Gesundheitsbereich. Alle Fachbereiche sind auf dem Campus Nibelungenplatz/Kleiststraße im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] angesiedelt.

Die [[Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen]] ist die älteste private wissenschaftliche Hochschule Frankfurts. Sie wird von der Deutschen Provinz der [[Jesuiten]] getragen und hat seit 1926 ihren Sitz im Stadtteil Sachsenhausen.
Darüber hinaus gibt es mehrere private Hochschulen in Frankfurt. Die [[Frankfurt School of Finance & Management]] ist hervorgegangen aus der [[Bankakademie]] und der Hochschule für Bankwirtschaft und liegt mit ihrem Campus im Frankfurter Nordend. Seit 2001 betreibt die [[FOM Hochschule für Oekonomie & Management]] (FOM) ein Studienzentrum im Westend. Die 2003 gegründete [[Provadis School of International Management and Technology]] befindet sich im [[Industriepark Höchst]]. Seit 2007 hat die [[International School of Management]] einen Studienstandort in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]].

Im künstlerischen Bereich verfügt Frankfurt zum einen über die [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste&nbsp;– Städelschule]], gegründet 1817 von [[Johann Friedrich Städel]], die später in Besitz der Stadt gelangte und 1942 zur staatlichen Kunsthochschule der freien bildenden Künste erhoben wurde. Die andere bekannte Kunsthochschule ist die aus der 1878 gegründeten privaten Stiftung [[Dr.&nbsp;Hoch’s Konservatorium]]&nbsp;– Musikakademie hervorgegangene [[Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main|Hochschule für Musik und Darstellende Kunst]].

=== Allgemeinbildende Schulen ===
Grundlage des Frankfurter Schulwesens ist der städtische [[Schulentwicklungsplanung|Schulentwicklungsplan]], dessen aktuelle Fortschreibung 2018 bis 2024 im Mai 2020 vom Magistrat verabschiedet wurde.<ref name="SEP">{{Internetquelle |url=https://www.stvv.frankfurt.de/download/M_85_2020.pdf |titel=Integrierter Schulentwicklungsplan der Stadt Frankfurt am Main |titelerg=Magistratsvorlage M 85 vom 29. Mai 2020 |datum=2020-05-29 |format=PDF |abruf=2020-06-06}} mit [https://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_85_2020_AN_Textteil.pdf Anlage Textteil] (Entwurf, PDF) und [https://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_85_2020_AN_Datenteil_I_und_II.pdf Datenteil I und II] (Entwurf, PDF)</ref> 2018/19 bestanden 149 allgemeinbildende Schulen in öffentlicher Trägerschaft, die von knapp 70.000 Schülern besucht wurden.<ref name="Schulwegweiser">[https://frankfurt.de/themen/arbeit-bildung-und-wissenschaft/bildung/schulwegweiser Schulwegweiser] auf der Website der Stadt Frankfurt, aufgerufen am 6. Juni 2020</ref><ref name="Bildung">[https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/zahlen-daten-fakten/pdf/jahrbuch/statistisches-jahrbuch-2019.ashx Statistisches Jahrbuch 2019], ''Bildung'', S. 78 (PDF; 4,2&nbsp;MB) auf der Website der Stadt Frankfurt.</ref> Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wird bis 2024 mit einem Anstieg um etwa 6&nbsp;Prozent auf 74.000 Schüler gerechnet, vor allem in den Gymnasien und integrierten Gesamtschulen.<ref name="SEP" />

Das [[Humanistisches Gymnasium|altsprachliche]] [[Lessing-Gymnasium (Frankfurt)|Lessing-Gymnasium]] und das [[Goethe-Gymnasium (Frankfurt am Main)|Goethe-Gymnasium]] gehen beide auf die 1520 für die Erziehung der Bürgersöhne gegründete städtische [[Lateinschule]] zurück. Das ebenfalls altsprachliche [[Heinrich-von-Gagern-Gymnasium]] wurde 1888 unter dem Namen Kaiser-Friedrichs-Gymnasium zur Entlastung des städtischen Lessing-Gymnasiums gegründet. Andere städtische Gymnasien wie die 1803 gegründete [[Musterschule]] und die [[Wöhlerschule]] sind auf Initiativen Frankfurter Bürger entstanden. Ältestes Gymnasium in Höchst ist die [[Leibnizschule (Frankfurt am Main)|Leibnizschule]], die auf eine 1817 gegründete Realschule zurückgeht. Das 2009 eröffnete [[Gymnasium Riedberg]] war die erste Neugründung eines Gymnasiums seit 1914. Ein 2013 am Riedberg gegründetes Oberstufengymnasium ist 2017 nach Bockenheim umgezogen. Es soll mittelfristig seinen Sitz im Stadtteil Gallus erhalten. Das 2015 gegründete und anfangs provisorisch in Höchst untergebrachte ''Adorno-Gymnasium'' zog 2019 in ein neues Provisorium auf dem Universitätscampus Westend um. Langfristig erhält es seinen Standort an der Miquelallee/Eschersheimer Landstraße. Weitere Neugründungen der letzten Jahre waren das ''Gymnasium Nord'' in Westhausen und das ''Gymnasium Römerhof'' in Bockenheim, das zum Schuljahr 2018/19 seinen Betrieb aufnahm. Insgesamt sieht der Schulentwicklungsplan den Bau von elf zusätzlichen Schulen bis 2024 vor, davon acht Grundschulen, ein sechszügiges Gymnasium im Frankfurter Süden, eine integrierte Gesamtschule und eine kooperative Gesamtschule.<ref name="SEP" />

Neben den 19 städtischen Gymnasien bestehen zwölf Gymnasien in privater Trägerschaft sowie eine [[Europäische Schule]]. Das [[Philanthropin (Frankfurt am Main)|Philanthropin]] war von seiner Gründung 1804 bis zur durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] erzwungenen Schließung 1942 die am längsten bestehende und mit zeitweise 1.000 Schülern größte jüdische Schule Deutschlands. Das Gebäude beherbergt die ''I. E. Lichtigfeld-Schule'' der [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|Jüdischen Gemeinde Frankfurt]].

An weiterführenden Schulen bestehen in Frankfurt 15 städtische [[integrierte Gesamtschule]]n,<ref name="Schulwegweiser" /> drei [[kooperative Gesamtschule]]n, 14 [[Realschule]]n und neun Hauptschulen. Die Anfang der 1960er Jahre gegründete [[Ernst-Reuter-Schule (Frankfurt am Main)|Ernst-Reuter-Schule]] ist eine der ersten integrierten [[Gesamtschule]]n, das [[Hessenkolleg Frankfurt]] eine der ältesten Einrichtungen des [[Zweiter Bildungsweg|zweiten Bildungsweges]] in Hessen. Die 1969 gegründete [[Otto-Hahn-Schule (Frankfurt am Main)|Otto-Hahn-Schule]] in Nieder-Eschbach, eine kooperative Gesamtschule, ist mit über 1.300 Schülern eine der größten Schulen der Stadt.

=== Berufsbildende Schulen ===
Unter den 26 weiterführenden [[Berufsbildende Schule|beruflichen Schulen]] in Frankfurt bestehen 16 in städtischer und 10 in privater Trägerschaft.<ref name="Schulwegweiser" /> Hierzu zählen der [[Mediacampus Frankfurt]] des [[Börsenverein des deutschen Buchhandels|Börsenvereins des deutschen Buchhandels]] und die [[Academy of Visual Arts]].

=== Andere Bildungs- und Forschungseinrichtungen ===
Des Weiteren existieren in der Stadt die Max-Planck-Institute für [[Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie|Rechtsgeschichte und Rechtstheorie]] (mpilhlt), [[Max-Planck-Institut für Biophysik|Biophysik]] und [[Max-Planck-Institut für Hirnforschung|Hirnforschung]]. Die Stadt Frankfurt ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.<ref>siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder unter {{Webarchiv |url=http://www.mpg.de/787880/Korporativ_Foerdernde_Mitglieder_MPG.pdf |text=Liste „Korporativ Fördernde Mitglieder“ |wayback=20110114111116}}</ref> Mit der Universität eng verbunden ist das [[Frankfurt Institute for Advanced Studies]], eine von zahlreichen institutionellen und privaten gesponserte interdisziplinäre Einrichtung zur theoretischen Grundlagenforschung in der Physik, Chemie, Biologie, Neurologie und Informatik.

Das [[Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation]] (DIPF) mit Sitz in Bockenheim ist eine Forschungs- und Serviceeinrichtung auf dem Gebiet der [[Bildungsforschung]]. Zu den Aufgaben des DIPF gehört die Konzipierung, Entwicklung und Auswertung aller bei [[PISA-Studien|PISA]] 2015 einzusetzenden Fragebögen. Das DIPF verantwortet außerdem den zweijährlich erscheinenden Nationalen Bildungsbericht „[[Nationaler Bildungsbericht Deutschland|Bildung in Deutschland]]“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bildungsbericht.de/ |titel=Bericht „Bildung in Deutschland“ |hrsg=[[DIPF]] |datum=2006-05-10 |abruf=2013-10-25}}</ref>

Die [[Volkshochschule Frankfurt am Main|Frankfurter Volkshochschule]] ist als Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt organisiert und hat ihre Zentrale im Frankfurter Ostend.

Die [[Katholische Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen]], das Diözesanbildungswerk Limburg,<ref>[http://dioezesanbildungswerk.bistumlimburg.de/ Diözesanbildungswerk Limburg]</ref> und die Bildungswerke Frankfurt, Main-Taunus und Hochtaunus haben ihren Sitz im [[Haus am Dom]].

Die [[Evangelische Akademie Frankfurt]], entstanden 2012 aus einer Fusion der ''Evangelischen Stadtakademie Römer9'' und der ''Evangelischen Akademie Arnoldshain'', ist gegenüber dem [[Historisches Museum Frankfurt|Historischen Museum]] auf dem Römerberg angesiedelt.

Die [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]] und die [[Frankfurt University of Applied Sciences]] sind am [[Hessisches Zentrum für Künstliche Intelligenz|Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz]] beteiligt.

Das [[Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie|Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP]] mit Sitz in Niederad forscht an Erkrankungen in Folge gestörter Funktionen des Immunsystems.

{{Panorama|IG Farben Gebaeude Uni Frankfurt.jpg|900|[[I.G.-Farben-Haus]] auf dem [[Campus Westend]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]]}}

== Von der Stadt vergebene Auszeichnungen ==
[[Datei:Otto Hahn (Nobel).jpg|mini|hochkant|Ehrenbürger [[Otto Hahn]] (1959)]]
{{Mehrspaltige Liste |anzahl=3|liste=
* [[Ehrenbürger]]recht (höchste städtische Auszeichnung, siehe [[Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main]])
* Eintrag in das [[Goldenes Buch (Frankfurt am Main)|Goldene Buch der Stadt Frankfurt am Main]]
* [[Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1952, jährlich an bis zu fünf Personen vergeben)
* [[Bürgermedaille der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 2002 jährlich an bis zu fünf Personen vergeben)
* [[Frankfurter Gründerpreis]] (seit 2001)
* [[Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1947 jährlich an Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben)
* [[Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1927, anfangs jährlich, jetzt alle drei Jahre jeweils an Goethes Geburtstag, 50.000&nbsp;Euro)
* [[Ignatz-Bubis-Preis]] (seit 2001 alle drei Jahre)
* [[Integrationspreis der Stadt Frankfurt am Main]] (jährlich an Personen oder Institutionen, 15.000&nbsp;Euro)
* [[Internationaler Hochhauspreis]] (jährlich, finanziert durch Deka-Bank, 50.000&nbsp;Euro)
* [[Max-Beckmann-Preis]] (alle drei Jahre zum Geburtstag, zur Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur – 50.000&nbsp;Euro)
* [[Otto-Hahn-Preis]] (alle zwei Jahre, für herausragende Leistungen in der Chemie, Physik oder angewandten Ingenieurwissenschaft, 50.000&nbsp;Euro)
* [[Römerplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (für ehrenamtlich tätige Personen, dreistufig: 10, 15 und 20&nbsp;Jahre)
* [[Sportplakette der Stadt Frankfurt am Main|Sportplakette]] (für Titelgewinner und Ehrenamtliche aus diesem Bereich)
* [[Theodor-W.-Adorno-Preis]] (seit 1977, alle drei Jahre, für hervorragende Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film – 50.000&nbsp;Euro)
* [[Tony-Sender-Preis]] (alle zwei Jahre, zur Förderung der Gleichberechtigung, 10.000&nbsp;Euro)
* [[Walter-Möller-Plakette]] (alle zwei Jahre, Gruppen, Bürgerinitiativen usw., 10.000&nbsp;Euro)
* [[Walter-Kolb-Gedächtnispreis]] (jährlich für herausragende Dissertation, 2500&nbsp;Euro)
* [[Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis]] (jährlich für herausragende Projekte zur Erforschung der Frankfurter Stadtgeschichte)
}}
== Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler (Auswahl) ==
{{Siehe auch|Liste von Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main}}
{{Absatz}}

=== Altstadt ===
{{Hauptartikel|Frankfurt-Altstadt}}
Vier der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich nahe beieinander in der Frankfurter [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]: Kaiserdom, Römerberg, Paulskirche und Goethe-Haus.

Der katholische [[Kaiserdom St. Bartholomäus]] mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer verlief der [[Markt (Frankfurt am Main)|Markt]], über den der ''Krönungsweg'' der frisch gekrönten Kaiser zu den Feierlichkeiten auf dem Platz vor dem Rathaus führte. Vor dem Dom befindet sich der [[Archäologischer Garten (Frankfurt am Main)|Archäologische Garten]] mit Ausgrabungen der ältesten Siedlungsspuren Frankfurts aus römischer und karolingischer Zeit. Er wurde im Rahmen des ''Dom-Römer-Projektes'' mit dem ''Stadthaus am Markt'' überbaut, um ihn vor der Witterung zu schützen. Die mehrstöckigen Häuser am Markt und um den Hühnermarkt vermitteln mit ihren Überhängen und den hohen, steilen Dächern und Giebeln einen guten Eindruck des früheren Stadtbildes. Von den Neubauten sind 15 Rekonstruktionen zerstörter Altstadtgebäude, darunter das [[Haus zur Goldenen Waage (Frankfurt am Main)|Haus zur Goldenen Waage]] und das [[Haus zum Esslinger]], das seit 2019 das [[Struwwelpeter-Museum]] beherbergt.

Der [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus ([[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]]) aus dem 14.&nbsp;Jahrhundert, der [[Gotik|frühgotischen]] [[Alte Nikolaikirche|Alten Nikolaikirche]] und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes. Auf dem Rathausbalkon des Römers werden die Titelgewinne der regionalen Vereine (Eintracht Frankfurt, Frankfurt Lions) aber auch Fußballweltmeisterschaften mit den Fans zusammen gefeiert.

Die [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]] wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfüßerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. In dem [[Klassizismus|klassizistischen]] Rundbau des Architekten [[Johann Georg Christian Hess]] tagte 1848/49 die [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]]. Der [[Paulsplatz (Frankfurt am Main)|Paulsplatz]] ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.

Zwischen Römerberg und Liebfrauenberg liegt die [[Neue Kräme]]. Am Liebfrauenberg befinden sich die im 14.&nbsp;Jahrhundert erbaute [[Liebfrauenkirche (Frankfurt am Main)|Liebfrauenkirche]], der Liebfrauenbrunnen von 1770 und das 1775 errichtete Haus ''Zum Paradies/Grimmvogel'', einer der wenigen erhaltenen Barockbauten in Frankfurt.

Die [[Kleinmarkthalle Frankfurt|Kleinmarkthalle]], ein Neubau von 1954 nach der Kriegszerstörung 1944, ist das kulinarische Zentrum der Stadt. Über 150 Marktstände bieten an jedem Werktag alle Arten von Lebensmitteln an. In der westlichen Altstadt liegt das [[Goethe-Haus]], das Geburtshaus von [[Johann Wolfgang von Goethe]], im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]]. Der [[Kornmarkt (Frankfurt am Main)|Kornmarkt]] ist eine ruhige Nebenstraße und war im Mittelalter eine der Hauptverkehrsadern der Stadt.

Im Osten der Altstadt an der [[Fahrgasse]] finden sich noch Reste der mittelalterlichen [[Staufenmauer]]. Weiter östlich liegt der 1180 erstmals erwähnte [[Jüdischer Friedhof Battonnstraße|Jüdische Friedhof Battonnstraße]]. In den Putz der Friedhofsmauer sind kleine Gedenksteine mit den Namen von 11.957 während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Bürgern Frankfurts eingelassen.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurter Römer.jpg
| Breite1 = 219
| Untertitel1 = Der Römer, Frankfurts Rathaus
| Bild2 = Frontansicht des Goethe-Hauses in Frankfurt am Main.JPG
| Breite2 = 121
| Untertitel2 = Goethe-Haus
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Samstagsberg-20070607.jpg
| Breite3 = 242
| Untertitel3 = Dom und Römerberg
| Bild4 = Frankfurt Paulskirche außen 2011a.jpg
| Breite4 = 150
| Untertitel4 = Paulskirche
| Bild5 = Dom-Roemer-Projekt-Huehnermarkt-06-2018-Ffm-Altstadt-10003.jpg
| Breite5 = 163
| Untertitel5 = Hühnermarkt
}}
{{Absatz}}

=== Mainufer und Mainbrücken ===
Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung des [[Museumsufer]]s, die Neugestaltung der Uferanlagen, der Aufbau eines neuen Wohn- und Gewerbegebietes im ehemaligen [[Frankfurter Westhafen]] oder die architektonisch anspruchsvollen [[Liste der Mainquerungen in Frankfurt am Main|Mainbrücken]] bei. Die [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alte Brücke]] (1222 erstmals urkundlich erwähnt) galt jahrhundertelang als bedeutendstes Bauwerk der Stadt. Seit 2006 befindet sich auf der Maininsel die Ausstellungshalle [[Neuer Portikus|Portikus]]. Der [[Eiserner Steg (Frankfurt am Main)|Eiserne Steg]], eine 1869 eröffnete Fußgängerbrücke, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der [[Saalhof]] und die katholische [[Leonhardskirche (Frankfurt am Main)|Leonhardskirche]] am nördlichen Brückenkopf sind zwei Baudenkmäler, deren Ursprünge in die Stauferzeit zurückreichen.

Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt und Skyline wird in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet. In den letzten Jahren entstanden im Osten der Innenstadt zwei große [[Stadtstrand|Beach Clubs]] am nördlichen und südlichen Mainufer. Die [[Gerbermühle]], als Treffpunkt Goethes mit [[Marianne von Willemer]] in die Literaturgeschichte eingegangen, ist ein beliebtes Ausflugslokal.

Das Naturschutzgebiet ''[[Schwanheimer Düne]]'' ist eine der wenigen Binnendünen Europas und befindet sich nahe dem Main im Westen des Stadtteils Schwanheim. Es umfasst 58,5&nbsp;Hektar und beherbergt viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- sowie Pflanzenarten.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurter Mainbruecken.jpg
| Breite1 = 333
| Untertitel1 = Mainbrücken, Blick vom [[Main Tower]]
| Bild2 = Museumsufer-teil2-ffm002.jpg
| Breite2 = 297
| Untertitel2 = Museen am [[Museumsufer]] in Sachsenhausen
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Eiserner Steg-Ansicht vom Domturm-20101024.jpg
| Breite3 = 393
| Untertitel3 = Eiserner Steg
}}
{{Absatz}}

=== Dotationskirchen ===
Eine Besonderheit Frankfurts sind die [[Dotationsvertrag|Dotationskirchen]]. Die Stadt ist seit 1802 Eigentümerin aller neun Kirchen in der Innenstadt und der [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]] in Sachsenhausen und durch einen [[Staatskirchenvertrag]] seit 1830 zu ihrem Unterhalt verpflichtet. Viermal im Jahr, zu den Hochfesten des Kirchenjahres, findet in den Citykirchen das traditionelle [[Frankfurter Stadtgeläute]] statt.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Katharinenkirche-Ansicht von der Grossen Eschenheimer Strasse-20100808.jpg
| Breite1 = 201
| Untertitel1 = [[Katharinenkirche (Frankfurt am Main)|Katharinenkirche]]
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Leonhardskirche-Ansicht vom Eisernen Steg-Gegenwart.jpg
| Breite2 = 427
| Untertitel2 = [[Leonhardskirche (Frankfurt am Main)|Leonhardskirche]]
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Alte Nikolaikirche-Ansicht vom Roemerberg-20081230.jpg
| Breite3 = 190
| Untertitel3 = [[Alte Nikolaikirche]]
| Bild4 = Frankfurt Am Main-Dreikoenigskirche vom Mainkai-20110408.jpg
| Breite4 = 190
| Untertitel4 = [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]]
}}
{{Absatz}}

=== Sachsenhausen ===
{{Hauptartikel|Frankfurt-Sachsenhausen}}

Der 1192 erstmals erwähnte Stadtteil [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] auf der südlichen Mainseite wird in Frankfurter Mundart ''Dribbdebach'' (dribbe&nbsp;= drüben, jenseits des Flusses) genannt, im Gegensatz zur ''Hibbdebach'' (diesseits des Flusses) gelegenen Innenstadt. Seit dem Mittelalter wohnten hier hauptsächlich Fischer, Landarbeiter und Handwerker, deren derbe Sprache und Umgangsformen sprichwörtlich waren. Im 18. und 19.&nbsp;Jahrhundert siedelten sich zunehmend wohlhabende Bürger an. Die Sachsenhäuser Altstadt wurde ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel. Doch der Besucherrückgang nach dem Wegfall der amerikanischen Militärstandorte machte Alt-Sachsenhausen zu schaffen. Leerstand und Verfall waren seitdem nicht mehr zu übersehen. Es gibt allerdings noch einige traditionelle und teilweise sehr alte [[Apfelwein]]-Kneipen. Die Stadt bemüht sich seit einiger Zeit, das Viertel wieder voranzubringen. Ziel ist es, neben Kneipen auch kleine Geschäfte und Ateliers zu etablieren, um das Viertel tagsüber stärker zu beleben.

Das dominierende Bauwerk am Sachsenhäuser Mainufer ist die 1875 bis 1881 errichtete [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]]. Entlang des Mains liegen die Museen des [[Museumsufer]]s. Hier findet jeden zweiten Samstag einer der größten Flohmärkte Deutschlands statt.

Die Altbauten im nördlichen Sachsenhausen rund um den ''Schweizer Platz'' sind ein beliebtes Wohnviertel mit einer ausgewogenen Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie. Neben bekannten Apfelweinlokalen wie dem ''Wagner'' und dem ''Gemalten Haus'' finden sich moderne Cocktailbars.

Weiter im Süden liegen Villenviertel wie der [[Lerchesberg]], der in den 1960er Jahren entstand. In den 1990er Jahren entstand auf dem ehemaligen Schlachthofgelände östlich der Sachsenhäuser Altstadt das [[Deutschherrnviertel]], das sich inzwischen zum beliebten Wohngebiet entwickelt hat. Wahrzeichen des neuen Viertels ist das Hochhaus [[Main Plaza]].

Auf Sachsenhäuser Gebiet standen der 2017 abgebrannte [[Goetheturm]] im Stadtwald, eines der höchsten [[Holzturm|Holzbauwerke]] in Deutschland, und der [[Henninger-Turm]], ein ehemaliges Getreidesilo und bekannt durch das Radrennen [[Rund um den Henninger-Turm]] sowie das [[Drehrestaurant]] im [[Turmkorb]]. Der 1961 eröffnete ursprüngliche Henninger-Turm wurde 2013 abgerissen und 2014 bis 2017 durch ein 140 Meter hohes Wohnhochhaus ersetzt, das dem Original äußerlich ähnelt.

{{Panorama|Frankfurt Am Main-Deutschhernufer zwischen Main Plaza und Deutschherrnbruecke-Ansicht von der Floesserbruecke-20121027.jpg|1025|Deutschherrnviertel in Sachsenhausen}}
{{Absatz}}

=== Hauptbahnhof und Bahnhofsviertel ===
{{Hauptartikel|Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt-Bahnhofsviertel}}

Der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], eröffnet 1888, ist nach der Anzahl der Fernverkehrszüge und am Passagieraufkommen gemessen einer der größten seiner Art in Europa. Die riesige fünfschiffige Bahnsteighalle, deren Tragwerk und Dach zuletzt vollständig restauriert wurden, das stilgleich erhaltene Empfangsgebäude und das unüberschaubare Gewirr über- und unterirdischer Anlagen macht ein beeindruckendes Bauwerk aus, das eine Sehenswürdigkeit für sich ist.

Das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich Geschäfte und Restaurants aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24&nbsp;Stunden am Tag, nicht nur wegen des [[Frankfurter Rotlichtviertel|Rotlichtmilieus]], das sich vor allem rund um die [[Taunusstraße (Frankfurt am Main)|Taunusstraße]] erstreckt. Das Viertel kann als ein Musterbeispiel für urbane Gegensätze angesehen werden, die ein internationaler Verkehrsknotenpunkt mit sich bringt. [[Bettler]], [[Alkoholkrankheit|Alkoholiker]] und [[Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen|Junkies]] sind dort neben den Strömen angestellter Berufspendler ebenso gegenwärtig wie Banker, internationale Messegäste und Tagestouristen. Die [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]], auf die der Besucher direkt vom Haupteingang des Hauptbahnhofs aus blickt, ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend, multikultureller Einzelhandel, moderne Bankhochhäuser in nächster Nachbarschaft zu [[Rotlichtviertel|Rotlichtbetrieben]] in gründerzeitlichen Altbauten zu beobachten sind.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt hbf 01.jpg
| Breite1 = 360
| Untertitel1 = Beleuchteter Hauptbahnhof während der [[Luminale]] (2004)
| Bild2 = Frankfurt Kaiserstraße 68.20130313.jpg
| Breite2 = 275
| Untertitel2 = Kaiserstraße im Bahnhofsviertel
| Bild3 = Rotlichviertel Frankfurt Main.JPG
| Breite3 = 380
| Untertitel3 = [[Frankfurter Rotlichtviertel|Rotlichtviertel im Stadtteil Bahnhofsviertel]]
}}
{{Absatz}}

=== Wolkenkratzer ===
{{Hauptartikel|Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main}}
[[Datei:Skyscraper Diagram 25.05.2017.png|mini|Diagramm aller Hochhäuser in Frankfurt ab 100 Metern (fertiggestellt, in Bau, in Planung), Stand Mai 2017]]

Frankfurt ist eine der wenigen Städte Europas mit einer ausgeprägten [[Skyline]] und wird deshalb manchmal als ''[[Mainhattan]]'' bezeichnet – eine Anspielung auf [[Manhattan]] in [[New York City]]. Besonders viele [[Hochhaus|Hochhäuser]] stehen im sogenannten [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]], wo die westliche [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], das östliche [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] und das südliche [[Frankfurt-Westend|Westend]] aufeinandertreffen. Als älteste Hochhäuser Frankfurts gelten der 1923 bis 1926 errichtete [[Künstlerhaus Mousonturm|Mousonturm]] und das [[I.G.-Farben-Haus|Verwaltungsgebäude der I.G. Farben]], heute das Hauptgebäude der Universität. Die ersten Hochhäuser über 50&nbsp;Metern Höhe entstanden in den 1950er Jahren, seit Mitte der 1970er Jahre auch [[Wolkenkratzer]] mit über 150&nbsp;Metern Höhe.

Seit 1953 beschäftigte sich die [[Bauleitplanung]] in Frankfurt mit der Reglementierung des Hochhausbaus. 1998 wurde der erste [[Hochhausrahmenplan]] aufgestellt, der 2008 fortgeschrieben wurde. Er schreibt fest, wo und wie Hochhäuser gebaut werden dürfen. Ziel ist es, Hochhäuser in Gruppen ''(Pulks)'' im Bankenviertel, im [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] und an der [[Mainzer Landstraße]] zwischen [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]] und Platz der Republik anzuordnen, allerdings waren und sind einzelne Ausnahmen möglich, wie die Türme des [[Palaisquartier]] in der Innenstadt oder der [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] im Ostend.

Die Höhe der Neubauten stieg seit den 1950er Jahren ständig an. Das 1951 errichtete [[Junior-Haus]] erreichte eine Höhe von 35&nbsp;Metern, das 1953 eröffnete [[AEG-Hochhaus]] 45&nbsp;Meter. 1956 war das [[Fernmeldehochhaus]] an der Hauptwache mit 69&nbsp;Metern das höchste Gebäude der Stadt. Ähnliche Höhen erreichten Anfang der 1960er Jahre das Hotel [[InterContinental Frankfurt]] (67&nbsp;Meter) und das [[Zürich-Haus]] (68&nbsp;Meter). Bis auf das Junior-Haus und das Hotel sind alle diese Gebäude mittlerweile abgerissen und durch höhere Neubauten ersetzt worden. Der [[Henninger-Turm]] in Sachsenhausen war 1961 das erste Frankfurter Bauwerk, das mit seiner Höhe von 120&nbsp;Metern den Westturm des Kaiserdoms (95&nbsp;Meter) überragte. Weitere Hochhäuser der 1960er Jahre sind das [[BHF-Bank-Hochhaus]] (82&nbsp;Meter) und das [[Rhein-Main-Center]] (84&nbsp;Meter).

1972 war der [[AfE-Turm]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main]] mit 116&nbsp;Metern das höchste Gebäude der Stadt, 1974 erreichte das [[City-Haus&nbsp;I]] eine Höhe von 142&nbsp;Metern. Die ersten Wolkenkratzer waren das 1976 eröffnete [[Plaza Büro Center]] mit 159&nbsp;Metern und der 1978 errichtete [[Silberturm]] der Dresdner Bank mit 166 Metern, damals die höchsten Gebäude der Bundesrepublik. Mit dem [[Eurotower]] und dem [[Garden Towers|Helaba-Hochhaus]] erfolgte eine Verdichtung der Hochhäuser im Stadtzentrum. Die in den 1980er Jahren entstandenen Gebäude überschritten die bisherigen Höhen nicht. Die bekanntesten Gebäude aus dieser Zeit sind die 1984 fertiggestellten 155&nbsp;Meter hohen [[Deutsche-Bank-Hochhaus|Zwillingstürme der Deutschen Bank]], die im Volksmund auch ''Soll und Haben'' genannt werden.

In den 1990er Jahren stellte die zweite Hochhausgeneration erneut neue Rekorde auf: Der [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]] war 1991 mit seiner Höhe von 257&nbsp;Metern das [[Liste der höchsten Bauwerke in Europa#Wolkenkratzer|höchste Gebäude Europas]], 1997 erreichte der [[Commerzbank Tower]] 259 Meter. Zwei weitere Gebäude überschritten in dieser Zeit ebenfalls die 200-Meter-Marke: [[Westendstraße 1]] und [[Main Tower]]. Der Main Tower ist das einzige Hochhaus in Frankfurt mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform auf dem Dach, darüber hinaus gibt es ein Restaurant in der 25.&nbsp;Etage des [[Japan Center]]s und eine Bar in der 22.&nbsp;Etage des [[Eurotheum]]s. Während des [[Wolkenkratzer-Festival]]s, welches in unregelmäßigen Abständen veranstaltet wird (zuletzt im Juni 2013), sind auch andere Hochhäuser für die Öffentlichkeit geöffnet.

Im 21.&nbsp;Jahrhundert sind in Frankfurt weitere Hochhäuser entstanden, darunter [[Tower&nbsp;185]], [[Opernturm]], [[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]], [[Gallileo]], [[Palaisquartier|Nextower]] und [[Westhafen Tower]]. 2013 gab es in Frankfurt 14&nbsp;Gebäude mit einer Höhe über 150&nbsp;Metern, darunter die zehn [[Liste der Hochhäuser in Deutschland|höchsten Gebäude Deutschlands]].

Das Gebäude [[The Squaire]] über dem [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen-Fernbahnhof]] ist 660&nbsp;Meter lang, 65&nbsp;Meter breit und 45&nbsp;Meter hoch. Mit 140.000&nbsp;Quadratmetern Gesamtfläche auf neun Etagen ist es das größte Bürogebäude in Deutschland. Höchstes Bauwerk der Stadt ist seit 1978 der [[Europaturm]] (von den Frankfurtern ''Ginnheimer Spargel'' genannt), ein Fernmeldeturm der Telekom, mit einer Höhe von 337,5&nbsp;Metern. Der Europaturm verfügt über Besucherbereiche, die mangels Wirtschaftlichkeit seit 1999 geschlossen sind.

Die steigende Immobiliennachfrage, der [[Rechtshandlung|vollzogene]] [[EU-Austritt des Vereinigten Königreichs|Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union]] und die günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland führten ab dem Jahr 2015 zu einer neuen plötzlichen Aufschwungphase von Hochhausbauten. Neben dem 185&nbsp;Meter hohen [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] verkörpern Hochhausprojekte wie der [[Omniturm]], das [[Maintor (Gebäude)|Maintor]]-Areal und die Bebauung des ehemaligen [[Four (Frankfurt am Main)|Deutsche-Bank-Areals]] mit vier Hochhäusern zwischen 120 und 228&nbsp;Metern diese Entwicklung. Die neue Generation von Frankfurter Hochhäusern ist vielfach gekennzeichnet durch die Kombination von Wohn-, Hotel- und Büroflächen in einem Gebäude. Mit dem 180&nbsp;Meter hohen [[Grand Tower (Frankfurt am Main)|Grand Tower]] wurde 2020 Deutschlands höchstes reines Wohnhochhaus fertiggestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/vier-neue-tuerme-im-frankfurter-bankenviertel-14869797.html |titel=Deutsche-Bank-Areal: Vier neue Türme im Frankfurter Bankenviertel |datum=2017-02-09 |abruf=2017-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-wohnungsmarkt-vier-neue-hochhaeuser-fuer-die-innenstadt-15232990.html |titel=Frankfurter Wohnungsmarkt: An Geld herrscht kein Mangel |datum=2017-10-06 |abruf=2017-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/bauen/frankfurt-rund-20-neue-tuerme-geplant-15156524.html |titel=Luxuswohnungen: Frankfurt im Höhenrausch |datum=2017-08-29 |abruf=2017-10-08}}</ref>

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Ffm msu-2018-2241.jpg
| Breite1 = 300
| Untertitel1 = Skyline bei Dämmerung (Februar 2018)
| Bild2 = Skyline Frankfurt am Main bei Nacht.jpg
| Untertitel2 = Promenade mit [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]] bei Dämmerung mit Blick vom [[Holbeinsteg]] (Mai 2022)
| Breite2 = 224
}}
{{Absatz}}

=== Stolpersteine ===
Seit 2003 werden in Frankfurt durch den Künstler [[Gunter Demnig]] [[Stolpersteine]] für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Bis zum Mai 2015 waren über 1000 Steine in zahlreichen Stadtteilen gesetzt.
{{Hauptartikel|Liste der Stolpersteine in Frankfurt am Main}}
{{Absatz}}

== Kultur ==
{{Hauptartikel|Kultur in Frankfurt am Main}}

=== Museen und Galerien ===
Die Stadt bietet ein vielfältiges [[kultur]]elles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft mit über 60 größeren und kleineren [[Museum|Museen]] und Ausstellungshäusern, die sich vor allem auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat. Die von [[Till Behrens]] bereits 1968 entworfene [[Frankfurter Grüngürtel]]-Mainufer-Konzeption, die als Vorlage für das [[Museumsufer]] diente, wurde durch die Politik seit Anfang der 1980er Jahre umgesetzt und wird noch verfolgt.

Das Museumsufer auf der Sachsenhäuser Mainseite umfasst bekannte Häuser wie das [[Städelsches Kunstinstitut|Städel]], das [[Liebieghaus]], das [[Museum für Kommunikation Frankfurt|Museum für Kommunikation]] (ehemals: Postmuseum), das [[Deutsches Architekturmuseum|Deutsche Architekturmuseum]] (DAM), das [[Deutsches Filmmuseum|Deutsche Filmmuseum]], das [[Museum der Weltkulturen]] und das [[Museum Angewandte Kunst]] (ehemals: Kunstgewerbemuseum). Hier findet alljährlich das [[Museumsuferfest]] statt.

An ''Kunstmuseen'' und Galerien finden sich das Städel (Gemälde), das Liebieghaus (Skulpturen), das [[Museum für Moderne Kunst]] (MMK), die [[Schirn Kunsthalle Frankfurt|Schirn Kunsthalle]], das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum und das Museum für Angewandte Kunst. Das [[Ernst-May-Gesellschaft|Ernst-May-Museum]] ist auf das Frankfurter Design und die Architektur der 1920er Jahre spezialisiert.

''Historische Museen'' sind das [[Historisches Museum Frankfurt|Historische Museum]] (Stadtgeschichte) und das [[Jüdisches Museum Frankfurt|Jüdische Museum]], zwischen Kunst- und historischem Museum steht das [[Archäologisches Museum Frankfurt|Archäologische Museum]] im [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] sowie das [[Dommuseum Frankfurt]], das historische und zeitgenössische Kunst verbindet.<ref>[http://www.dommuseum-frankfurt.de/ Website des Dommuseums]</ref> Im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]] neben dem [[Goethe-Haus]] öffnete 2022 das [[Deutsches Romantik-Museum|Deutsche Romantik-Museum]].

''[[Technikmuseum|Technikmuseen]]'' sind das Museum für Kommunikation, das [[Frankfurter Feldbahnmuseum]], das [[Verkehrsmuseum Frankfurt am Main]], die [[Experiminta]], die [[Museumsbahn|Museumseisenbahn]] des [[Eisenbahnverein|Vereins]] [[Historische Eisenbahn Frankfurt]] und die [[Technische Sammlung Hochhut]]. Im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] war 1995 bis 2016 [[Explora]], ein Museum für [[Optische Täuschung|optische]] und andere Täuschungen zu finden.

Ein ''naturwissenschaftliches Museum'' ist das weltberühmte [[Senckenberg Naturmuseum]], in dem unter anderen [[Fossil]]ienfunde aus der [[UNESCO-Welterbe|Welterbestätte]] [[Grube Messel]] zu sehen sind, ein ''ethnologisches Museum'' das Museum der Weltkulturen.

Die ''Kunstszene'' befindet sich im [[Frankfurter Kunstverein]] gegenüber der Schirn, in der [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule|Städelschule]] (Staatliche Hochschule für Bildende Künste Städelschule), in privaten Kunstgalerien und in einer Reihe von alternativen Ausstellungsräumen. Die Galerien zeigen Kunst von Alter Kunst über verschiedene Spezialgebiete bis hin zur [[Gegenwart]]. Von den alternativen Ausstellungsräumen werden viele von Künstlern oder jungen Kunstwissenschaftlern betrieben, u.&nbsp;a. die Ausstellungshalle in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] oder der ''Ausstellungsraum Eulengasse&nbsp;65'' in [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]].

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Senckenberg Naturmuseum von Osten-20120325.jpg
| Breite1 = 174
| Untertitel1 = Das [[Senckenberg Naturmuseum]] im [[Frankfurt-Westend|Westend]]
| Bild2 = FrankfurtM Staedel.jpg
| Breite2 = 162
| Untertitel2 = Das [[Städelsches Kunstinstitut|Städel]] am [[Museumsufer]] in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]
| Bild3 = Schirn1.jpg
| Breite3 = 78
| Untertitel3 = [[Schirn Kunsthalle Frankfurt]] am [[Markt (Frankfurt am Main)|Markt]]
| Bild4 = Frankfurt Am Main-Steinernes-Haus von Suedosten-20110705.jpg
| Breite4 = 77
| Untertitel4 = [[Frankfurter Kunstverein]], [[Steinernes Haus (Frankfurt am Main)|Steinernes Haus]]
| Bild5 = Museum fuer Moderne Kunst NO.jpg
| Breite5 = 186
| Untertitel5 = [[Museum für Moderne Kunst]] an der [[Braubachstraße]]
}}
{{Absatz}}

=== Oper, Konzerthäuser und Bühnen ===
[[Datei:Frankfurt am Main - Alte Oper 2a.jpg|mini|[[Alte Oper]] am [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]]]]

Frankfurt weist eine lebendige Theaterszene auf. Die [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtischen Bühnen]] vereinen mehrere Sparten unter einem Dach: Die [[Oper Frankfurt]] ist ein weltweit renommiertes Haus und erhielt mehrmals (zuletzt 2015) die Auszeichnung [[Opernhaus des Jahres]]. Das [[Schauspiel Frankfurt]] machte vor allem in den 1960er Jahren&nbsp;– durch [[Harry Buckwitz]]&nbsp;– sowie in den 1970er und 1980er Jahren unter der Leitung von [[Peter Palitzsch]] durch sein [[Mitbestimmungsmodell]] von sich reden.
Zwei weitere Sparten der städtischen Bühnen, das ''Ballett Frankfurt'' und das ''[[Theater am Turm]]'' (TAT), haben im Jahr 2004 geschlossen, jedoch besteht seit 2005 wieder eine Tanzkompanie als privates Ensemble unter dem Namen ''[[The Forsythe Company]]''.

Die [[Alte Oper]], eröffnet 1881, wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört und 1981 als Konzerthaus wiedereröffnet. Die Alte Oper besitzt einen sehr schönen Konzertsaal und hat große Bedeutung als ein wichtiges Musikzentrum in Europa. Weitere bekannte Konzerthäuser sind die [[Jahrhunderthalle (Frankfurt am Main)|Jahrhunderthalle]] in [[Frankfurt-Unterliederbach|Unterliederbach]], die [[Festhalle (Frankfurt am Main)|Festhalle]] in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] und der Sendesaal des Hessischen Rundfunks.

''[[Die Komödie]]'' in der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]] und das ''[[Fritz Rémond Theater]]'' im [[Frankfurter Zoo|Zoo-Gesellschaftshaus]] sind die zwei bekannten [[Boulevardtheater]] Frankfurts. Das [[Volkstheater Frankfurt]] pflegte bis zu seiner Schließung zum Ende der Spielzeit 2012/2013 neben klassischen Mundartstücken mundartliche Bearbeitungen von Klassikern und zeitgenössischen Dramen. Ein ähnliches Konzept verfolgt die ''Fliegende Volksbühne'' des Schauspielers [[Michael Quast]]. Das ''[[The English Theatre|English Theatre]]'' ist die größte englischsprachige Bühne auf dem Kontinent.

Die größte und überregional bekannteste Bühne für moderne Darstellungskunst (Performance, Tanz u.&nbsp;a.) in Frankfurt ist das [[Künstlerhaus Mousonturm]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]]. Als Spielstätte für Theatergruppen und Ensembles aus der freien Szene fungieren das alteingesessene [[Gallus Theater]] in den ehemaligen Adlerwerken im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]], die [[Landungsbrücken Frankfurt]] als Plattform für modernes Sprechtheater im [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]] sowie das [[Kellertheater Frankfurt]].

Freie Theater mit fester Spielstätte sind ''[[Die Dramatische Bühne]]'' im ''Café Exzess'' in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]], [[Michael Herl]]s ''[[Stalburg Theater]]'' im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]], das ''[[Theater Willy Praml]]'' in der [[Naxos-Union|Naxoshalle]] im [[Frankfurt-Ostend|Ostend]], das ''Freie Schauspiel Ensemble'' in Bockenheim, das ''[[Frankfurter Autoren Theater]]'' in der ''[[Brotfabrik (Frankfurt am Main)|Brotfabrik]]'' in [[Frankfurt-Hausen|Hausen]] und das ''[[Theater Alte Brücke]]'' in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]].

Im Bereich Varieté, Kabarett und Kleinkunst haben sich [[Johnny Klinke]]s ''[[Tigerpalast]]'', die ''KÄS'', ''[[Die Schmiere]]'' (seit 1950 das selbsternannt „schlechteste Theater der Welt“) im [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] und das ''[[Neues Theater Höchst|Neue Theater]]'' im Stadtteil [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] etabliert.

Das ''[[Theaterhaus Frankfurt]]'' beherbergt zahlreiche Kindertheaterensembles wie die „Grüne Soße“ und zählt neben dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]] und dem ''[[Papageno Musiktheater]]'' im [[Palmengarten]] zur lebendigen Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterszene. Ein besonderes Kindertheater bestand von 1975 bis 2005 mit dem ''[[Klappmaul Theater|Klappmaul-Puppentheater]]''.
<!-- Hier bitte keine bloßen Listen einfügen. Dafür gibt es den Artikel [[Kultur in Frankfurt am Main]], in dem auch Chöre und Orchester beschrieben sind. Und auch dort sollte lieber Fließtext geschrieben werden.-->

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt Städtische Bühnen.20140423.jpg
| Breite1 = 285
| Untertitel1 = [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtische Bühnen]]: [[Oper Frankfurt]] und [[Schauspiel Frankfurt]] am [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]]
| Bild2 = The English Theatre Ffm DSC 0808.jpg
| Breite2 = 242
| Untertitel2 = [[The English Theatre Frankfurt|The English Theatre]] im [[Gallileo]]-Hochhaus
| Bild3 = Frankfurt Die Komödie 1.jpg
| Breite3 = 250
| Untertitel3 = [[Die Komödie]] an der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]]
| Bild4 = Frankfurt brotfabrik.jpg
| Breite4 = 238
| Untertitel4 = [[Brotfabrik (Frankfurt am Main)|Brotfabrik]] in [[Frankfurt-Hausen|Hausen]]
}}
{{Absatz}}

=== Musiker ===
In Frankfurt haben zwei große symphonische Orchester ihre Heimat, das 1808 gegründete ''[[Frankfurter Opern- und Museumsorchester]]'' der städtischen Bühnen und das ''[[hr-Sinfonieorchester]]''. Das ''[[Ensemble Modern]]'' und die ''[[Junge Deutsche Philharmonie]]'' haben ihren Sitz in Frankfurt. Bekannte Chöre sind der 1818 gegründete ''[[Cäcilienchor Frankfurt]]'', die ''[[Frankfurter Singakademie]]'' und die ''[[Frankfurter Kantorei]]''.

[[Tré Cool]] von [[Green Day]], die Metal-Band [[Tankard]], die Hard-Rock-Band [[Böhse Onkelz]], der [[Musikproduzent]] [[Hans Zimmer]], die Techno-DJs [[Sven Väth]] und [[Chris Liebing]] sowie die Eurodance-Gruppe [[SNAP!]] stammen aus Frankfurt. Ebenso war der 2006 verstorbene [[Mark Spoon]] ein gebürtiger Frankfurter.

Ende der 1990er sowie Anfang der 2000er Jahre entstand in Frankfurt eine [[Hip-Hop]]-Szene. Rapper wie [[Azad (Rapper)|Azad]], [[D-Flame]], [[Moses Pelham]], [[Tone (Rapper)|Tone]], [[Samson Jones|Jonesmann]], [[Illmatic (Rapper)|Illmatic]] und [[Sabrina Setlur]] erlangten deutschlandweit Bekanntheit. Seit Anfang der 2010er Jahre entwickelte sich in Frankfurt und Offenbach eine neue Szene, welche zum großen Teil dem harten Straßenrap zuzuordnen ist, sowie eine Welle an weiteren kommerziell erfolgreichen Rappern. Bekannte männliche Vertreter sind beispielsweise [[Haftbefehl (Rapper)|Haftbefehl]], das Duo [[Celo&nbsp;&&nbsp;Abdi]], [[Hanybal]], [[Capo (Rapper)|Capo]], [[Ramo (Rapper)|Ramo]], [[Soufian]], [[Vega (Rapper)|Vega]], [[SadiQ]], [[Dú Maroc]], [[Jeyz]], [[Azzi Memo]], [[Hemso]], Reda Rwena, Mourad Kill und Jean&nbsp;&&nbsp;Solé. Bekannte weibliche Vertreter sind [[Namika]], [[Schwesta Ewa]], [[Rina (Musikerin)|Rina]] sowie Liz.

=== Frankfurt im Film ===
Der erste nach Kriegsende in Europa gedrehte US-amerikanische Film ''[[Berlin-Express (Film)|Berlin-Express]]'', ein Agententhriller, wurde unter der Regie von [[Jacques Tourneur]] teilweise in Frankfurt gedreht. Unter anderem dienten das [[I.&nbsp;G.-Farben-Haus]], der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] und der völlig zerstörte [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] als Kulisse. Größtenteils in Frankfurt entstanden weite Teile der Außenaufnahmen des Fernfahrerdramas ''[[Nachts auf den Straßen]]'' mit [[Hans Albers]] und [[Hildegard Knef]], vor allem im [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]], an der [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]] und in [[Frankfurt-Bockenheim]] (am Opelrondell und auf dem Autohof). Der 1958 gedrehte Film ''[[Das Mädchen Rosemarie (1958)|Das Mädchen Rosemarie]]'' behandelt die Lebensgeschichte der Prostituierten [[Rosemarie Nitribitt]], deren Ermordung ein spektakulärer Kriminalfall der frühen Bundesrepublik war. Frankfurt ist einer der Schauplätze in dem [[Elvis Presley|Elvis-Presley]]-Film ''[[Café Europa (1960)|Café Europa]]'' (''G.&nbsp;I. Blues'') aus dem Jahr 1960. In dem Lied ''Frankfurt Special'' wird die Stadt besungen. 1978 drehte [[Rainer Werner Fassbinder]] den Film ''[[In einem Jahr mit 13&nbsp;Monden]]'', der als persönliche Abrechnung des Regisseurs mit der Stadt gesehen werden kann. Der 1984 entstandene [[Thriller]] ''[[Abwärts (1984)|Abwärts]]'' spielt in einem Frankfurter Bürohochhaus, die Außenaufnahmen wurden im [[Silberturm]] gedreht. Eine Szene des 1999 gedrehten Films ''[[Der große Bagarozy]]'' spielt auf dem [[Holbeinsteg]]. [[Matthias Schweighöfer]]s Komödie ''[[What a Man (Film)|What a Man]]'' von 2010 erzählt die Geschichte eines jungen Frankfurter Lehrers, der von seiner Freundin verlassen wird. ''[[Im Labyrinth des Schweigens]]'' (2014) spielt in den 1950er Jahren in Frankfurt und behandelt die Vorgeschichte der [[Auschwitzprozesse]].

Zahlreiche Fernsehserien spielen in Frankfurt, darunter 68&nbsp;Folgen von ''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]'', ''[[Die Kommissarin (Fernsehserie)|Die Kommissarin]]'', ''[[Ein Fall für zwei]]'' und die Nachfolgeserie [[Ein Fall für zwei (2014)|''Ein Fall für zwei'' (2014)]], sowie mehrere Kriminalfilme um den Kommissar Marthaler, eine Romanfigur von [[Jan Seghers]].

=== Buchmesse ===
[[Datei:Frankfurter Buchmesse 2011 logo.svg|mini|Logo der Frankfurter Buchmesse]]
Die seit dem 15.&nbsp;Jahrhundert stattfindende [[Frankfurter Buchmesse]] ist nicht nur ein wirtschaftliches (als größte [[Buchmesse]] der Welt), sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Während der alljährlichen Messe finden in Frankfurt zahlreiche Begleitveranstaltungen statt, als Höhepunkt die Verleihung des [[Friedenspreis des Deutschen Buchhandels|Friedenspreises des Deutschen Buchhandels]] in der Paulskirche.

=== Frankfurt in der Literatur ===
{{Hauptartikel|Frankfurt am Main in der Literatur}}
Abgesehen von Chroniken und Topographien, wie der des [[Baldemar von Petterweil]] aus der ersten Hälfte des 14.&nbsp;Jahrhunderts, sind die frühen literarischen Zeugnisse über Frankfurt vorwiegend Reisebeschreibungen, da die Stadt als Messe- und Finanzzentrum sowie als Ort der Kaiserkrönungen viele Fremde anzog. In [[William Shakespeare|Shakespeares]] [[Der Kaufmann von Venedig|Kaufmann von Venedig]] klagt Shylock im dritten Aufzug: ''Ein Diamant fort, kostet mich zweitausend [[Dukat (Münze)|Dukaten]] zu Frankfurt!'' [[Thomas Coryat]] beschrieb in seinem 1611 erschienenen Reisebericht ausführlich Frankfurt und gehörte damit zu den Begründern der [[Grand Tour]]. Zur Tradition dieser ''Kavaliersreisen'' gehörte die Veröffentlichung der Reiseerlebnisse in Buchform. Bekannte Autoren des 18. und 19.&nbsp;Jahrhunderts von Reiseberichten aus Frankfurt sind [[Victor Hugo]], [[Hector Berlioz]], [[Mark Twain]], aus jüngerer Zeit beispielsweise [[Ricarda Huch]] und [[Rudolf G. Binding]]. Hervorzuheben sind ferner autobiographische Schriften, vor allem ''[[Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit]]'', das autobiographische Werk Goethes, in dem er ausführlich das reichsstädtische Leben zur Zeit seiner Kindheit und Jugend beschrieb.

Aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert stammen die ersten [[Belletristik|belletristischen]] Werke, die Frankfurt als Schauplatz wählten. In [[Johanna Spyri]]s ''[[Heidi (Roman)|Heidi]]''-Roman bildete die reiche Stadt Frankfurt mit ihrem von Konventionen beherrschten bürgerlichen Leben den Gegenpol zum naturverbundenen, einfachen Leben in den [[Schweizer Alpen|Schweizer Bergen]]. In [[Heinrich Heine]]s fragmentarischer Erzählung ''Der Rabbi von Bacharach'' beschreibt er das bunte Treiben in der Stadt und in der belebten Judengasse. [[Iwan Sergejewitsch Turgenew|Turgenews]] 1871 in [[Baden-Baden]] geschriebene Novelle ''[[Frühlingswogen]]'' handelt im Jahr 1840 unter anderen in einer Frankfurter Konditorei. Andere Romane und Erzählungen knüpfen an historische Ereignisse an, die sich in Frankfurt zugetragen haben, zum Beispiel der Roman ''Der Jude'' von [[Karl Spindler (Schriftsteller)|Karl Spindler]]. Die Erzählung ''Ein Drama in den Lüften'' von [[Jules Verne]] knüpfte an einen historischen Ballonaufstieg an, der Roman ''Der Schleier im Main'' von [[Alexandre Dumas der Ältere|Alexandre Dumas d.&nbsp;Ä.]] ist eine Kriminalgeschichte, die zur Zeit der preußischen Besetzung der Freien Stadt Frankfurt spielt. [[Der Fall Maurizius]] von [[Jakob Wassermann]] behandelt einen historischen Kriminalfall.

Ebenfalls im 19.&nbsp;Jahrhundert entstand eine Reihe von dramatischen Werken, vorwiegend [[Lustspiel]]en, die in Frankfurt und Umgebung spielen. Hervorzuheben sind ''Der alte Bürgerkapitän'' und ''Die Landpartie nach Königstein'' von [[Carl Malß]], ''Der Königsleutnant'' von [[Karl Gutzkow]], eine aus ''Dichtung und Wahrheit'' entnommene Episode um den Grafen [[François de Théas Graf von Thoranc|François de Thoranc]], der Lokalschwank [[Alt-Frankfurt]] von [[Adolf Stoltze]] und das Rothschild-Stück ''Die fünf Frankfurter'' von [[Carl Rössler]].

Im Rahmen der Initiative ''[[Frankfurt liest ein Buch]]'' wird seit 2010 ein in Frankfurt spielender Roman in zahlreichen Veranstaltungen öffentlich gelesen. Die bisher gelesenen Bücher waren ''Kaiserhofstraße&nbsp;12'' von [[Valentin Senger]], [[Abschaffel]] von [[Wilhelm Genazino]], ''Straßen von Gestern'' von [[Silvia Tennenbaum]], ''Ginster'' von [[Siegfried Kracauer]], ''[[Die Vollidioten]]'' von [[Eckhard Henscheid]], ''Grüße und Küsse an alle. Die Geschichte der Familie von [[Anne Frank]]'' von [[Mirjam Pressler]], ''Frankfurt verboten'' von Dieter David Seuthe, ''Benjamin und seine Väter'' von [[Herbert Heckmann]], [[Das siebte Kreuz]] von [[Anna Seghers]] und [[Westend (Roman)|Westend]] von [[Martin Mosebach]]. Für 2020 wurde der Roman ''[[Rosemarie Nitribitt|Rosemarie]]&nbsp;– Des deutschen Wunders liebstes Kind'' von [[Erich Kuby]] ausgewählt.

Die Romane der Frankfurt-[[Tetralogie]] des Schriftstellers [[Martin Mosebach]]&nbsp;– ''[[Das Bett]]'', ''[[Westend (Roman)|Westend]]'', ''[[Eine lange Nacht]]'' und ''[[Der Mond und das Mädchen]]''&nbsp;– thematisieren in ihren Haupthandlungen wichtige Etappen von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende und schildern am Beispiel der Protagonistenschicksale die Veränderungen der bürgerlichen Stadtgebiete sowie seiner Bewohner im Laufe des 20.&nbsp;Jahrhunderts.

Frankfurt am Main ist Schauplatz einer Reihe von aktuellen [[Kriminalroman]]en. [[Frank Demant]] ließ den Lebenskünstler und ehemaligen Straßenbahnfahrer ''Simon Schweitzer'' bis 2018 in zwölf Romanen einer Serie ermitteln, speziell in Frankfurt-Sachsenhausen. In sechs Romanen von Udo Scheu standen Staatsanwalt ''Schultz'', Kriminalkommissar ''Schreiner'' und der Journalist ''Dennis Hauschild'' im Zentrum der Handlung.<ref>Vergleiche {{DNB-Portal|108697959|NAME=Karl Udo Scheu}}.</ref> Der Schriftsteller Matthias Altenburg veröffentlichte unter dem Pseudonym [[Jan Seghers]] sechs Romane um den Kommissar ''Robert Marthaler''.

=== Dialekt ===
Die [[Frankfurterisch|Frankfurter Stadtmundart]] in ihrer ursprünglichen Form zählt zu den [[Rheinfränkische Dialekte|rheinfränkischen Dialekten]]. Bis ins 20.&nbsp;Jahrhundert war Frankfurt eine [[südhessischer Dialekt|südhessische Sprachinsel]] im [[Mittelhessische Dialekte|mittelhessischen Dialektraum]]. Noch bis mindestens in die 1980er Jahre hinein konnte bei älteren Einwohnern deutlich unterschieden werden, ob sie aus der ursprünglichen Kernstadt stammten oder zum Beispiel aus den nördlichen, eingemeindeten Stadtteilen. Es gibt ferner zahlreiche Berichte darüber, dass die Einwohner der Altstadt am Sprachklang hören konnten, ob jemand aus [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] stammte oder aus [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]].

Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich die Frankfurter Stadtmundart, vor allem infolge der Bevölkerungsverschiebungen nach der vollständigen Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Zweiten Weltkrieg, mit benachbarten Varianten und aufgrund der intensiveren Hörfunk- und Fernsehnutzung seit den 1950er Jahren auch mit dem [[Standarddeutsch|Hochdeutschen]], wodurch ein [[Regiolekt]] entstand, der häufig als ''[[Neuhessisch]]'' oder selbstironisch als „[[Rhein-Main-Verkehrsverbund|RMV]]-Hessisch“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/dialekte-das-rmv-hessisch-breitet-sich-aus-1435929.html |titel=Das RMV-Hessisch breitet sich aus |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2007-06-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131212231505/http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/dialekte-das-rmv-hessisch-breitet-sich-aus-1435929.html |archiv-datum=2013-12-12 |abruf=2010-05-27}}</ref> bezeichnet wird.

=== Nachtleben ===
<!-- Bitte nur solche Lokale, Bars etc. hinzufügen, deren Relevanz über die Existenz eines eigenen Artikels geklärt ist. Als exemplarische Beispiele reichen sonst acht „blaue“ Links
-->
Ein traditionsreicher Rockclub in Frankfurt, die 1976 in Eschersheim eröffnete ''[[Batschkapp]]'', befindet sich seit Ende 2014 im Industriegebiet an der [[Gwinnerstraße]]. Der ''[[Jazzkeller Frankfurt]]'' existiert seit 1952. Der 1972 gegründete ''[[Sinkkasten (Frankfurt am Main)|Sinkkasten]]'' bestand bis 2011. Eine der populärsten Frankfurter [[Diskothek]]en war das von 1978 bis 2000 im Terminal 1 des Flughafens betriebene ''[[Dorian Gray (Diskothek)|Dorian Gray]]''. Der ''[[King Kamehameha Club]]'' bestand von 1999 bis 2013 auf einem ehemaligen Brauereigelände an der [[Hanauer Landstraße]]. Zu den bekanntesten Clubs der Frankfurter [[Technokultur|Technoszene]] der 1990er und 2000er Jahre gehörten das ''[[Omen (Frankfurt am Main)|Omen]]'' und das ''[[U60311]]'' in der Innenstadt sowie der ''[[Cocoon Club]]'' in Fechenheim.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Dorian Gray Frankfurt.svg
| Breite1 = 140
| Untertitel1 = Logo des ''Dorian Gray'' (1978–2000)
| Bild2 = Batschkapp-2014-Gwinnerstrasse-Ffm-Seckbach-725.jpg
| Breite2 = 320
| Untertitel2 = Batschkapp (2014)
}}
{{Absatz}}

=== Sport ===
{{Hauptartikel|Sport in Frankfurt am Main}}
Frankfurt am Main ist Heimat zahlreicher bekannter Sportvereine:

{{Mehrspaltige Liste |anzahl=3 |liste=* [[Eintracht Frankfurt]] ([[Fußball]] Männer, [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]])
* [[FSV Frankfurt]] (Fußball Männer, [[Fußball-Regionalliga Südwest|Regionalliga Südwest]])
* [[Rot-Weiss Frankfurt]] (Fußball Männer, [[Fußball-Verbandsliga Hessen|Verbandsliga Hessen Süd]])
* [[1. FFC Frankfurt]] (Fußball Frauen, [[Frauen-Bundesliga|Bundesliga]], bis Saison 2020/21, seitdem Frauenfußballabteilung von Eintracht Frankfurt)
* [[Fraport Skyliners]] ([[Basketball]], [[Basketball-Bundesliga|Bundesliga]])
* [[United Volleys Rhein-Main]] ([[Volleyball]], [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|Bundesliga]])
* [[Löwen Frankfurt]] ([[Eishockey]], [[DEL2]])
* [[Frankfurt Universe]] ([[American Football]], [[German Football League|GFL]])
* [[Frankfurt Pirates]] (American Football, Regionalliga Mitte)
* [[Turngemeinde Bornheim]] ([[Breitensport]], [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|größter Sportverein Hessens]])
* [[FTG 1847 Frankfurt]] mit über 98 Sportangeboten
* [[TuS Makkabi Frankfurt|TuS Makkabi Frankfurt e.&nbsp;V.]], jüdischer Sportverein mit über 3500 Mitgliedern in 27 Abteilungen
* [[TSG Nordwest 1898 Frankfurt/M.|TSG Nordwest 1898 Frankfurt/M. e.&nbsp;V.]]
* [[SC 1880 Frankfurt]] (Hockey, Rugby, Tennis und Lacrosse)
* [[Frankfurt Flyers]] (Trampolinsport, 1. Bundesliga)
* [[Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869]] (einer der größten und ältesten deutschen [[Rudern|Rudervereine]])
* [[Sektion Frankfurt am Main des Deutschen Alpenvereins|Sektion Frankfurt am Main]] des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] ([[Bergsport]] und [[Sportklettern]]), [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|zweitgrößter (Alpin)Sportverein Hessens]] nach der [[Sektion Darmstadt-Starkenburg des Deutschen Alpenvereins|Sektion Darmstadt]]}}
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Bedeutende, jährlich stattfindende sportliche Ereignisse sind
* [[Frankfurt-City-Triathlon]] (Triathlon im August)
* [[Frankfurt-Marathon]] (Stadtmarathon im Oktober)
* [[Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt]] (1961–2008: ''Rund um den Henninger-Turm'') (Straßenradrennen)
* [[Ironman Germany]] (Triathlon)
* [[JPMorgan Chase Corporate Challenge]] (Firmenlauf)
* [[Frankfurter City-Halbmarathon]] (im März)
* [[Hessen tanzt]] (größtes Tanzsportturnier der Welt)

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Die wichtigsten Sportstätten der Stadt sind
* Der [[Deutsche Bank Park]] (Fußball – Bundesliga), ursprünglich Waldstadion, unter dem Namen ''FIFA WM-Stadion Frankfurt am Main'' einer der Spielorte der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] und der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011]] sowie künftiger Austragungsort der [[Fußball-Europameisterschaft 2024]]
* Die [[PSD Bank Arena]] am Bornheimer Hang (Fußball – Regionalliga)
* Das [[Stadion am Brentanobad]] (Fußball, Frauen-Bundesliga)
* Die [[Ballsporthalle Frankfurt am Main|Ballsporthalle]] (Basketball- und Volleyball-Bundesliga)
* Die [[Eissporthalle Frankfurt]] (Eishockey – DEL2)
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Frankfurt ist außerdem Sitz der wichtigsten deutschen Sportverbände, u.&nbsp;a.:
* [[Deutscher Olympischer Sportbund]] (DOSB), ehem.
** [[Deutscher Sportbund]] (DSB)
** [[Nationales Olympisches Komitee]] (NOK)
* [[Deutscher Fußball-Bund]] (DFB)
* [[Deutscher Turner-Bund]] (DTB)
* [[Deutscher Motor Sport Bund]] (DMSB)
* [[Deutscher Bandy-Bund]] (DBB)
---------
Ehemalige Sportstätten waren
* Die [[Galopprennbahn Niederrad]] (Pferderennen)
{{Absatz}}
{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Henninger Turm-2005-Finale-450m vor Ziel.jpg
| Breite1 = 145
| Untertitel1 = Radrennen ''Rund um den Henninger-Turm'' (2005)
| Bild2 = Chasechallenge2007-ffm001.jpg
| Breite2 = 145
| Untertitel2 = Firmenlauf ''JPMorgan Chase Corporate Challenge'' (2007)
| Bild3 = Alexander Stubb in Frankfurt am Main (2009-07-05).jpg
| Breite3 = 289
| Untertitel3 = Triathlon ''Ironman Germany'' (2009)
| Bild4 = DFB-Zentrale mit Ball.jpg
| Breite4 = 257
| Untertitel4 = Sitz des [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] in [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]]
}}
{{Absatz}}

=== Radfernwege und Fernwanderwege ===
Am Frankfurter Mainufer treffen sich mehrere [[Radwanderweg]]e: Der [[Hessischer Radfernweg R3|Hessische Radfernweg R3]] ''(Rhein-Main-Kinzig-Radweg)'' führt unter dem Motto ''Auf den Spuren des [[Spätlesereiter]]s'' entlang von Rhein, Main und [[Kinzig (Main)|Kinzig]] über [[Fulda]] nach [[Tann (Rhön)|Tann]] in der [[Rhön]]. Der [[Main-Radweg]] führt von den Quellen des [[Weißer Main|Weißen]] und des [[Roter Main|Roten Mains]] bis nach Mainz zur Mündung in den Rhein. Die [[D-Route]] 5 (Saar-Mosel-Main) ist ein Radweg über eine Entfernung von 1021&nbsp;Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze.

Der [[Europäischer Fernwanderweg E1|Europäische Fernwanderweg E1]] quert das Stadtgebiet von Nordwesten nach Süden. Vom Taunus kommend führt der Weg durch die [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]], den [[Volkspark Niddatal]], den [[Grüneburgpark]], das Westend, die [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)|Wallanlagen]] der Innenstadt, Sachsenhausen und den [[Frankfurter Stadtwald|Stadtwald]].

Über den [[Berger Rücken]] und unterhalb des [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hangs]] verläuft seit 2010 ein Zweig des deutschen [[Jakobsweg]]s von der Fulda an den Main.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rmv.de/linkableblob/Infomaterial__Kanal/40812-35884/data/rhein-main-vergnuegen_jakobsweg_pdf_karte.pdf |text=Rhein-Main-Vergnügen – Jacobsweg |wayback=20160328121350}}</ref> Dieser orientiert sich an dem Verlauf der historischen [[Via Regia]] von Leipzig nach Frankfurt am Main ([[Reichsstraße (Mittelalter)|Des Reiches Straße]]). Er führt über 116&nbsp;Kilometer von [[Fulda]] nach Frankfurt und gehört zum europäischen Netz der [[Wege der Jakobspilger]] nach [[Santiago de Compostela]]. Der Frankfurter Abschnitt verläuft an der [[Heilig-Kreuz-Kirche (Frankfurt-Bornheim)|Heilig-Kreuz-Kirche]] vorbei über den [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]], den [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] auf dem Gelände der ehemaligen [[Großmarkthalle (Frankfurt am Main)|Großmarkthalle]] zum Mainufer bis zum [[Eiserner Steg (Frankfurt am Main)|Eisernen Steg]], von dort auf dem linken Mainuferweg in Richtung [[Mainz]] und anschließend weiter nach [[Trier]].

Seit 2017 ist Frankfurt eine Etappe des [[Lutherweg 1521|Lutherwegs 1521]] von Worms zur Wartburg bei Eisenach. Luther übernachtete auf seiner [[Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521|Reise zum Reichstag zu Worms]] auf dem Hin- und Rückweg zweimal in Frankfurt.

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Museumsuferfest 2005 - Riesenrad.jpg|mini|Museumsuferfest (2005)]]

Das seit 1988 jährlich im August veranstaltete ''[[Museumsuferfest]]'' mit seiner Mischung aus Musik und Kultur ist das größte Volksfest im [[Rhein-Main-Gebiet]]. 2007 kamen an drei Tagen etwa 3,5&nbsp;Millionen Besucher.

Am ''[[Wäldchestag]]'', dem Dienstag nach Pfingsten, ziehen viele Besucher zu einem Volksfest in den [[Frankfurter Stadtwald]]. Bis in die 1990er Jahre hatten an diesem Tag die meisten Frankfurter Geschäfte nachmittags geschlossen und die Arbeitnehmer hatten ab 12&nbsp;Uhr frei. Deshalb wurde der Wäldchestag scherzhaft im Volksmund als Frankfurts Nationalfeiertag bezeichnet.

Ein weiteres traditionelles Volksfest ist die ''[[Frankfurter Dippemess]]'', die zweimal jährlich für drei Wochen im Frühjahr und für zehn Tage im Herbst jeweils etwa zwei Millionen Besucher anzieht. Die Dippemess geht zurück auf einen seit dem Mittelalter überlieferten Verkaufsmarkt für Haushaltswaren aller Art, insbesondere Keramikschüsseln (Dippe).

Der 1393 erstmals urkundlich erwähnte ''[[Frankfurter Weihnachtsmarkt]]'' findet jährlich in der Adventszeit statt. Er ist mit rund drei Millionen Besuchern einer der großen Weihnachtsmärkte in Deutschland. Über 200&nbsp;Stände erstrecken sich vom Mainkai über [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]], [[Paulsplatz (Frankfurt am Main)|Paulsplatz]] [[Neue Kräme]], [[Liebfrauenberg (Frankfurt am Main)|Liebfrauenberg]] bis zur [[Zeil]].

Der ''[[Fastnacht im Rhein-Main-Gebiet#Frankfurt|Frankfurter Fastnachtsumzug]]'' ist mit über 6000 aktiven Teilnehmern, über 300.000 Zuschauern und 1,5&nbsp;Kilometern Zuglänge der größte [[Karnevalsumzug]] in Hessen.

Von 2003 bis 2008 fand jährlich im Sommer die ''Parade der Kulturen'' statt, ein Demonstrationszug für ein friedliches Miteinander der Menschen verschiedener Kulturen. An der letzten Parade 2008 nahmen etwa 1700 Aktive und 100.000 Zuschauer teil. Ebenfalls seit 2003 findet das ''[[Down-Sportlerfestival]]'', eine Veranstaltung, bei der sich mehrere hundert Menschen mit [[Down-Syndrom]] (Trisomie&nbsp;21) in verschiedenen Wettbewerbssportarten messen können, in Frankfurt statt.

Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das ''[[Mainfest]]'', der ''[[Christopher Street Day]]'' (CSD), das ''Rosen- und Lichterfest'' im [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]], das ''Opernplatzfest'', der ''Rheingauer Weinmarkt'' in der [[Freßgass]] und das ''Stöffchefest'' auf dem Römerberg.

Beliebt sind zudem die ''[[Nacht der Museen]]'' im April mit etwa 40.000 Besuchern und die ''Nacht der Clubs''.

Zu den genannten Festen gibt es noch Stadtteilfeste wie das ''[[Höchster Schloßfest]]'', das ''Berger Straßenfest'' in [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]], das ''Schweizer Straßenfest'' in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], den auf das Jahr 1839 zurückgehenden Fastnachtszug in [[Frankfurt-Heddernheim|Heddernheim]] ([[Klaa Paris]]) oder das von Oberbürgermeister [[Walter Kolb]] 1951 ins Leben gerufene jährliche ''[[Lohrberg (Frankfurt am Main)#Lohrbergfest|Lohrbergfest]]'', Frankfurts leichtathletisches [[Bergsportfest]] für Kinder und Jugendliche.

In unregelmäßigen Abständen findet das sogenannte ''[[Wolkenkratzer-Festival]]'' statt, zuletzt im Mai 2013 nach einer sechsjährigen Pause. Dabei waren 18&nbsp;Hochhäuser in der Innenstadt für die Öffentlichkeit zugänglich und zogen 1,2&nbsp;Millionen Besucher an.

Das 1994 bis 2004 alljährlich organisierte Musikfestival ''[[Sound of Frankfurt (Festival)|Sound of Frankfurt]]'' zog bis zu 500.000 meist jüngere Besucher an.

{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Frankfurt-Waeldchestag.jpg
| Breite1 = 245
| Untertitel1 = Wäldchestag im Frankfurter Stadtwald
| Bild2 = FFH Wolkenkratzer Plattformen 2013.jpg
| Breite2 = 276
| Untertitel2 = Wolkenkratzer-Festival (2013)
| Bild3 = Weihnachtsmarkt Frankfurt 509-vLs-h.jpg
| Breite3 = 245
| Untertitel3 = Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg (2011)
| Bild4 = Riesenrad Dippemess Frankfurt.jpg
| Breite4 = 245
| Untertitel4 = Dippemess am Ratsweg
}}
{{Absatz}}

=== Skurriles ===
[[Datei:Offenbach Mainbogen.jpg|mini|Östliche Stadtteile Frankfurts und Offenbachs]]

Wie zwischen vielen benachbarten Städten besteht von jeher auch zwischen Frankfurt und [[Offenbach am Main]] eine gutnachbarliche [[Rivalität#Soziologie|Rivalität]], die ihren Ausdruck unter anderem in zahlreichen Witzen über die Bewohner der jeweils anderen Stadt findet. ''[[Krieh die Kränk, Offebach]]'' ist eine traditionelle [[Fluch|Verwünschung]] der Frankfurter für die Offenbacher, die auf eine Anekdote aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert zurückgeht.

Hintergrund ist hier, dass die beiden Städte Frankfurt und Offenbach historisch unterschiedlicher nicht sein können. Bereits seit dem Mittelalter bestanden Territorialkonflikte zwischen der Reichsstadt Frankfurt und ihren Nachbarstaaten. Nach der [[Reformation]] lagen das [[Luthertum|lutherische]] Frankfurt und das [[reformierte]] Offenbach in konfessionellen Streitigkeiten. Seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert förderten die [[Isenburg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Isenburg]] zudem die Ansiedlung von Manufakturen, die im bürgerlichen Frankfurt nicht erwünscht waren. Im 19.&nbsp;Jahrhundert sah sich Frankfurt weiterhin als reine Handelsstadt, während sich die Industrie in den umliegenden Gemeinden Fechenheim, Griesheim, Höchst und Offenbach ansiedelte. Erst nach der Annexion durch [[Preußen]] zog Frankfurt mit der Industrialisierung nach und überflügelte bald seine Rivalen. Im 20.&nbsp;Jahrhundert wuchs Frankfurt vor allem durch Eingemeindungen preußischer Vororte, während Offenbach keine Ausdehnungsmöglichkeiten hatte. Bis 1945 bildete die Grenze zwischen beiden Nachbarstädten zugleich eine Landesgrenze.

Eine langjährige sportliche Rivalität pflegen die beiden Fußballvereine [[Kickers Offenbach]] und [[Eintracht Frankfurt]] sowie ihre jeweiligen Anhänger. Im Laufe der Jahre standen sich beide Mannschaften häufig im sogenannten [[Mainderby]] gegenüber, besonders häufig in den 1950er Jahren (zum Beispiel im Finale um die [[deutsche Fußballmeisterschaft]] [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1958/59|1959]]), im [[DFB-Pokal]] (zuletzt [[DFB-Pokal 2009/10|2009]]) und in der [[Fußball-Bundesliga]] bis zum Abstieg der Kickers 1984.


=== Kulinarische Spezialitäten ===
=== Kulinarische Spezialitäten ===
*[[Frankfurter Würstchen]]
[[Datei:Frankfurter wuerstchen.jpg|mini|Frankfurter Würstchen]]
[[Datei:Lohrberg-blick-2011-ffm-118.jpg|mini|Der [[Lohrberger Hang]] ist der einzige Weinberg in Frankfurt]]
*[[Frankfurter Rindswurst]]
In Frankfurt entwickelte sich infolge der zahlreichen wohlhabenden Gäste, die während der [[Kaiserkrönung]]en und der [[Frankfurter Messe|Messen]] in die Stadt strömten, bereits im 17. und 18.&nbsp;Jahrhundert eine hochentwickelte Gastronomie- und Hotelkultur. Im 19.&nbsp;Jahrhundert galt Frankfurts Küche neben der Hamburger und der Wiener als führend in Deutschland.<ref>Literatur zu diesem Abschnitt: Siehe Wolfgang Klötzer: ''Zu Gast im alten Frankfurt.'' Heinrich Hugendubel-Verlag, München 1990, ISBN 3-88034-493-0. Norbert Brieke, ''Köstlichkeiten aus Frankfurts Küche und Keller'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-7829-0409-5.</ref>
*[[Apfelwein]]

*[[Grüne Soße|Frankfurter Grüne Soße]]
In früheren Jahrhunderten gab es trotz fehlender Konservierungsmöglichkeiten in Frankfurt ein ausreichendes Angebot an [[Gemüse]], [[Küchenkraut|Frischkräutern]] und [[Obst]]. Hierfür sorgten die Gärtner der umliegenden [[Küchendorf|Küchendörfer]] [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]], [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]] und [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]]. Umschlagplatz war der [[Markt (Frankfurt am Main)|Gemüse- und Kräutermarkt]] in der Frankfurter [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], wo die sogenannten [[Händler#Begriffe|Hockinnen]], wie die ''Marktweiber'' in [[Frankfurterisch|Frankfurter Mundart]] genannt wurden, frisches Gemüse, Kräuter und Obst feilboten.<ref>{{Literatur |Autor=Michaele Scherenberg, Karl-Heinz Stier |Titel=Hessen à la carte. Das Buch zur Serie im Hessischen Rundfunk Fernsehen&nbsp;– hessen&nbsp;3 unterwegs&nbsp;– |Band=Teil&nbsp;1 |Verlag=Eichborn |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1990 |ISBN=3-8218-1721-6 |Seiten=18}}</ref>
*[[Bethmännchen]]

*[[Frankfurter Kranz]]
Zu den ältesten und bekanntesten Delikatessen gehören die seit dem Mittelalter hergestellten [[Frankfurter Würstchen]] aus Schweinefleisch. Die Frankfurter Metzger<ref>Im Jahr 1831 waren in Frankfurt 154 Metzgerbetriebe ansässig.</ref> durften bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1864 jede Woche nur eine Sorte Vieh schlachten. In einer Verordnung von 1628 hieß es: {{" |waß er eynen Tag geschlachtet, es sey Viehes Rind, Hammel oder Schwein, er die gantze woche bey stehen bleiben und keine Schaaf bei Hammel schlachte. Er hat aber Macht, alle woch eyn ander Viehe zu schlachten.}} Somit konnten, da es noch keine Kühltechniken gab, auch keine Fleischerzeugnisse aus unterschiedlichen Fleischsorten hergestellt werden. Im 19.&nbsp;und 20.&nbsp;Jahrhundert entstanden weitere lokale Wurstspezialitäten wie die [[Frankfurter Rindswurst]], [[Frankfurter Gelbwurst]] und die [[Zeppelinwurst]].
*[[Handkäse|Handkäs mit Musik]]

*[[Frankfurter Rippchen|Rippchen mit Kraut]]
Eine besondere Spezialität ist die [[Frankfurter Grüne Soße]] ([[frankfurterisch]] ''Frankfurter Grie Soß''), auch kurz ''Grüne Soße'' bzw. ''Grie Soß'', die traditionell aus sieben Kräutern hergestellt wird: [[Borretsch|Boretsch]], [[Echter Kerbel|Kerbel]], [[Gartenkresse|Kresse]], [[Petersilie]], [[Kleiner Wiesenknopf|Pimpinelle]], [[Wiesen-Sauerampfer|Sauerampfer]] und [[Schnittlauch]]. Basis der [[Kalte Sauce|kalten Sauce]], die zusammen mit hartgekochten Eiern und Salzkartoffeln gegessen wird oder als Beilage zu verschiedenen Fleisch- und Fischgerichten dient, ist die [[Frischkräuterkomposition „Frankfurter Grüne Soße“|Frischkräuterkomposition „Frankfurter Grüne Soße&nbsp;/&nbsp;Frankfurter Grie Soß“]]. Die Zusammenstellung von in der Stadt Frankfurt und den unmittelbar angrenzenden Gemeinden hergestellten Kräutern ist seit 2016 als [[Herkunftsbezeichnung|geschützte geografische Angabe]] (g.g.A.) eingetragen.<ref>{{CELEX |52015XC1022%2803%29 |Veröffentlichung 2015/C 350/13 |format=PDF}} In: ''[[Amtsblatt der Europäischen Union]]'' vom 22.&nbsp;Oktober 2015, abgerufen am 3.&nbsp;Mai 2019.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/agriculture/eambrosia/geographical-indications-register/details/EUGI00000015941 |titel=eAmbrosia |abruf=2024-02-20}}</ref> Die Grüne Soße ist inzwischen Teil der lokalen Folklore. 2007 wurde ihr ein [[Grüne-Soße-Denkmal|Denkmal gewidmet]], und seit 2008 findet jährlich ein ''Grüne-Soße-Festival'' statt.

Bekannte Süßigkeiten aus der Frankfurter Küche sind die [[Frankfurter Brenten]] und die [[Bethmännchen]], der [[Haddekuche]] und der [[Frankfurter Kranz]].

Mit dem Niedergang des [[Weinbau in Deutschland|Weinbaus]] im 19.&nbsp;Jahrhundert wurde der bis dahin geringgeschätzte [[Apfelwein]] ''(Ebbelwoi)'' in Frankfurt populär, der hier seit etwa 1600 nachgewiesen ist. Er gilt als Frankfurter Traditionsgetränk, unter anderem durch den Erfolg der Fernsehsendung [[Zum Blauen Bock]]. Zum Apfelwein sind vor allem deftige Gerichte beliebt, wie [[Frankfurter Rippchen|Rippchen mit Kraut]] und [[Handkäse|Handkäs mit Musik]].

Es gibt in Frankfurt mit dem 1,3&nbsp;Hektar großen [[Lohrberger Hang]] noch einen Weinberg. Er ist eine der kleinsten [[Lage (Weinbau)|Einzellagen]] im [[Rheingau (Weinanbaugebiet)|Rheingau]] und wird vom [[Weingut der Stadt Frankfurt am Main]] bewirtschaftet. Jährlich werden in dieser Lage rund 10.000 Flaschen [[Riesling]] erzeugt, der meist [[Geschmacksangabe (Wein)|trocken]] ausgebaut wird und in guten Jahren [[Prädikat Spätlese|Spätlese]]-Qualität erreicht.


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main}}
[[Bild:Goethe_thumb.jpg|thumb|150px|right|Johann Wolfgang Goethe ist in Frankfurt geboren]]
''Prominente Bewohner'' und ''Söhne und Töchter der Stadt'' sind in der [[Liste der Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main]] aufgeführt, ''Ehrenbürger'' in der [[Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main]], Prominente auf Frankfurter Friedhöfen[http://www.nerger.biz/deutschl_1/frankfurdeutschl_1.html]
<!--' sind bekannte Söhne und Töchter sowie weitere mit der Stadt verbundene Personen aufgeführt. Von der Stadt zu [[Ehrenbürger]]n ernannte Personen sind in der ''[[Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main]]'' zu finden.
{{Mehrere Bilder
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = Bildnis der Maria Sibylla Merian, 1679.jpg
| Breite1 = 167
| Untertitel1 = [[Maria Sibylla Merian]]
| Bild2 = Goethe (Stieler 1828).jpg
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| Untertitel3 = [[Heinrich Hoffmann]]
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| Untertitel5 = [[Otto Hahn]]
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| Untertitel6 = [[Theodor W. Adorno]]
}}
XXX>>> überflüssig, namenerwähnung reicht, haben alle ein eignes lemma. Der artikel ist eh schon zu stark bebildert.-->
{{Absatz}}


== Namenspatenschaften ==
[[Datei:Frankfurt am Main (AM 1412) on 2009-04-26.jpg|mini|[[Einsatzgruppenversorger Klasse 702|EGV]] ''[[Frankfurt am Main (A 1412)|Frankfurt am Main]]'' der [[Deutsche Marine|Deutschen Marine]]]]
[[Datei:2010-05-27 A380 LH D-AIMA 06.jpg|mini|[[Airbus A380]] ''Frankfurt am Main'' der Lufthansa]]
Ein [[Einsatzgruppenversorger Klasse 702|Einsatzgruppenversorger]] der Deutschen Marine trägt den Namen ''[[Frankfurt am Main (A 1412)|Frankfurt am Main]].'' Zuvor waren schon der Kleine Kreuzer ''[[Frankfurt (Schiff, 1915)|Frankfurt]]'' der Kaiserlichen Marine während des Ersten Weltkrieges sowie die hölzerne Dampfkorvette ''[[Frankfurt (Schiff, 1848)|Frankfurt]]'' der Flotte des Deutschen Bundes nach der Stadt benannt. In der Handelsflotte gab es unter anderem von 1900 bis 1918 den Schnelldampfer ''[[Köln-Klasse (NDL)|Frankfurt]]'' des Norddeutschen Lloyd und ab 1954 den Kombifrachter ''Frankfurt'' der Hapag, sowie von 1981 bis 2007 die ''[[Frankfurt Express (Schiff, 1981)|Frankfurt Express]]'' der Hapag-Lloyd, welche von 1981 bis 1984 das größte Containerschiff der Welt war. 2010 wurde erneut ein Containerschiff mit dem Namen ''[[Frankfurt Express (Schiff, 2010)|Frankfurt Express]]'' in Dienst gestellt.


1960 übernahm die Stadt Frankfurt eine der ersten Namenspatenschaften für ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 1995.</ref> Von 1960 bis 1975 trug die [[Boeing 707]] D-ABOD ihren Namen, von 1975 bis 1985 eine DC-10 und 1985 bis 1990 eine [[Boeing 747|B747-200]]. 1991 taufte die Lufthansa die B747-430 mit dem Kennzeichen D-ABVF auf den Namen der Stadt, den sie bis Mai 2010 trug. Am 19.&nbsp;Mai 2010 erhielt der erste [[Airbus A380]] D-AIMA der Lufthansa den Namen ''Frankfurt am Main''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,695563,00.html |titel=Lufthansa tauft ersten A380 |hrsg=[[Spiegel Online]] |datum=2010-05-19 |abruf=2010-05-28}}</ref>
==Literatur==
===Geschichte===
*''Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband'' aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1957
*[[Ludwig Börne]], "Juden in der freien Stadt Frankfurt", 1820, Sämtliche Schriften, Bd. II, Düsseldorf 1964
*Lothar Gall (Hg.), ''FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt'', Sigmaringen 1994 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wissenschaftlichen Aufsätzen)
*Waldemar Kramer (Hg.), ''Frankfurt Chronik'', Frankfurt am Main 1964
*Walter Gerteis, ''Das unbekannte Frankfurt'', 3 Bde. Frankfurt am Main 1960-1963 (populäre, essayistisch-anektodische Stadtgeschichte)
*Ernst Mack, ''Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main'', Frankfurt am Main 1994
*Armin Schmid, ''Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg'', Societäts Verlag Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7973-0420-X
*Hans-Otto Schembs, ''Spaziergang durch die Frankfurter Geschichte'', Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7829-0530-X


Ein 2007 entdeckter [[Asteroid]] im [[Asteroidengürtel]] trägt den Namen [[(204852) Frankfurt]].
===Architektur===
*Heinz Ulrich Krauß, ''Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen'', Frankfurt am Main 1997 (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte)
*Dieter Bartetzko, ''Frankfurts hohe Häuser'', Frankfurt am Main und Leipzig 2001 (Darstellung des Hochhausbaus in Frankfurt)
*Ulf Jonak, ''Die Frankfurter Skyline'', Frankfurt am Main und New York 1997 (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus)
*Heinz Schohmann, ''Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum'', Köln 2003 (Dumont Kunstreiseführer mit Schwerpunkt Architektur)


=== Verschiedenes ===
== Auszeichnungen ==
1969 erhielt die Stadt Frankfurt am Main die [[Winckelmann-Medaille (DAI)|Winckelmann-Medaille]] des [[Deutsches Archäologisches Institut|Deutschen Archäologischen Instituts]] (DAI) verliehen.
* Marco Polo-Führer Frankfurt, Mairs Geographischer Verlag, 5. Auflage, Ostfildern 2001 (Reiseführer)
* Barbara M. Henke, Thomas Kirn u. Ruth Rieger, ''Edition Die deutschen Städte - Frankfurt''. Verlag C. J. Bucher, München 1994 ISBN 3-7658-0873-3
* Elisabeth Ehrhorn, Carmen Sorgler u. Renate Schildheuer, ''(S)Turmspitzen'', Societätsverlag ISBN 3-7973-0618-0
* Christian Setzepfandt, ''Geheimnisvolles Frankfurt am Main''. Wartberg Verlag ISBN 3-8313-1347-4


2015 belegt die Stadt Frankfurt am Main im von der internationalen Planungs- und Beratungsgesellschaft [[Arcadis]] und dem [[Centre for Economic Policy Research]] (CEPR) in London ermittelten „Sustainable Cities Index“ weltweit den ersten Platz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.top-magazin-frankfurt.de/news/frankfurt-ist-nachhaltigste-stadt-der-welt/ |titel=TOP Magazin: Frankfurt ist nachhaltigste Stadt der Welt |datum=2015-02-10 |abruf=2015-02-10}}</ref>
==Weitere Abbildungen==
* [[:Bild:Skyline1.JPG|Teil der Skyline, fotografiert von Südost]]
* [[:Bild:Frankfurt-maintower.jpg|Hochhäuser in Frankfurt]]
* [[:Bild:bahnhofsviertel.jpg|Luftaufnahme des Bahnhofsviertels]]
* [[:Bild:langerfranz.JPG|Das alte Rathaus]]
* [[:Bild:ET420.JPG|S-Bahn Frankfurt]]
* [[:Bild:Eisener_Steg.jpg|Historische Eisenbahnbrücke (Eisener Steg)]]


==Weblinks==
== Wissenswertes ==
[[Datei:200 dm 1989 vs.jpg|mini|[[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|200-D-Mark-Banknote]] mit historischen Gebäuden Frankfurts]]
===Allgemein===
Auf der [[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|letzten Serie der D-Mark-Banknoten]] fand sich auf der 200-[[Deutsche Mark|D-Mark]]-Banknote, links neben dem Porträt des Mediziners [[Paul Ehrlich]], eine [[Collage]] verschiedener historischer Bauwerke von Frankfurt. Dort sind die [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]], der [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]], der [[Saalhof]] mit [[Rententurm]], der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], der [[Eschenheimer Turm]], das Wohnhaus von Paul Ehrlich in der [[Westendstraße (Frankfurt am Main)|Westendstraße]], die [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]], der [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] und die [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg Ostzeile]], das [[Goethe-Haus]] und der [[Eiserner Steg (Frankfurt am Main)|Eiserne Steg]] zu sehen.<ref name="Baumwolle_Geldschein_129">{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bundesbank |Titel=Von der Baumwolle zum Geldschein |TitelErg=Eine neue Banknotenserie entsteht |Auflage=2. |Verlag=Verlag Fritz Knapp GmbH |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1996 |ISBN=3-611-00222-4 |Seiten=129}}</ref>
* [http://www.frankfurt.de/ Offizielle Website der Stadt Frankfurt] > [http://stadtplan.frankfurt.de/stadtplan/map.jsp Stadtplan von Frankfurt]
* [http://www.frankfurt-interaktiv.de Frankfurt Interaktiv - Zahlreiche Informationen]
* [http://www.k-faktor.com/frankfurt Stadtportrait Frankfurt am Main]


Die weibliche [[Personifikation|Personifizierung]] Frankfurts ist die [[Francofurtia]], die sich häufig als [[Allegorie|allegorische Darstellung]] an Fassaden und Denkmälern oder auf historischen Münzen und Schriftstücken findet. Zum [[Sammeln]] geeignete Gegenstände, die sich auf Frankfurt beziehen, bezeichnet man als [[Francofurtensie]]n.
===Architektur===
* [http://home.t-online.de/home/wleonhard/wlhdbffm.htm Hochhausbau in Frankfurt]
* [http://www.may-siedlung.de May-Siedlung.de zur Heimatsiedlung]


Die [[Futura (Schriftart)|Schriftart Futura]] wird nicht nur im Erscheinungsbild der Stadt verwendet und bei kommunalen Ämtern verwendet, sondern wird als „Frankfurter Schriftart“ von zahlreichen lokalen Vereinen und Organisationen verwendet, darunter beispielsweise die [[Ernst-May-Gesellschaft]].
===Bilder===
* [http://www.frankfurterbilder.de Bilder aus Frankfurt]
* [http://www.stadtpanoramen.de/frankfurt/frankfurt.html Frankfurt 360-Grad-Panoramen im Großformat mit Info-Links]
* [http://www.frankfurt360.de/ Frankfurt360.de] 360°-Panoramabilder aus Frankfurt am Main, mit Sound und in Fullscreen]


===Webcams===
== Siehe auch ==
{{Portal|Frankfurt Rhein-Main}}
* [http://www.frankfurt.de/sis/Stadtportrait_webcam0.html Aktuelle Bilder - von der Skyline bis zu den Verkehrsknotenpunkten]
* [http://www.fr-aktuell.de/uebersicht/webcam/ Steuerbare Webcam auf dem Rundschauhaus in der Innenstadt]


===Wikis===
== Literatur ==
=== Geschichte ===
* [http://frankfurt.beinacht.de/?FrankfurtBeiNacht Stadtwiki Frankfurt Bei Nacht]
* Bernhard Müller: ''Bilderatlas zur Geschichte der Stadt Frankfurt am Main.'' Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1916, Reprint im Verlag W. Weidlich, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-8035-8904-5.
* Walter Gerteis: ''Das unbekannte Frankfurt.'' 3 Bände. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1960–1963 (populäre, essayistisch-anekdotische Stadtgeschichte).
* [[Friedrich Bothe (Historiker)|Friedrich Bothe]]: ''Geschichte der Stadt Frankfurt am Main.'' Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8035-8920-7.
* [[Waldemar Kramer]] (Hrsg.): ''Frankfurt Chronik.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987 (3.&nbsp;Auflage), ISBN 3-7829-0321-8.
* {{BibISBN|3-7995-4158-6}}
* [[Lothar Gall]] (Hrsg.): ''FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt.'' Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1203-9 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wiss. Aufsätzen).
* Ernst Mack: ''Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main.'' Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7820-0685-2.
* {{BibISBN|3-7995-1210-1}}


=== Architektur ===
{{Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen}}
* Bau- und Informationsamt Frankfurt am Main: ''Kunst + Bau in Frankfurt am Main.'' Text: Günther Vogt, 1971.
{{exzellent}}
* Heinz Ulrich Krauß: ''Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen.'' Societäts-Verl., Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-7973-0626-1. (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte).
[[Kategorie:Ort in Hessen]]
* Ulf Jonak: ''Die Frankfurter Skyline.'' Campus, Frankfurt am Main – New York 1997, ISBN 3-593-35822-0. (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus).
[[Kategorie:Frankfurt am Main]]
* [[Clemens Jöckle]]: 100 Bauwerke in Frankfurt am Main, Regensburg, Schnell & Steiner, 1998, ISBN 3-7954-1166-1.
[[Kategorie:Thema:Geographie]]
* [[Dieter Bartetzko]]: ''Frankfurts hohe Häuser.'' Insel, Frankfurt am Main – Leipzig 2001, ISBN 3-458-34353-9. (Darstellung des Hochhausbaus in Frankfurt).
[[Kategorie:Raum:Deutschland]]
* {{BibISBN|3-496-01236-6}}
[[Kategorie:Typ:Ort]]
* [[Heinz Schomann]]: ''Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum.'' Dumont Kunstreiseführer. Dumont, Köln 2003, ISBN 3-7701-6305-2. (mit Schwerpunkt Architektur).
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* Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld und Uwe Dettmer: ''Frankfurt am Main.'' Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2009, ISBN 978-3-86795-009-1.
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* Christian Grau, André Risto und Willi Bucher (Hrsg.): ''Frankfurt. Der andere Blick.'' Theiss Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2388-0 (Aufnahmen aus der Luft).
* Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal: ''Hochhausstadt Frankfurt. Bauten und Visionen seit 1945'', Prestel, München 2014, ISBN 978-3-7913-5363-0.
* Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal: ''Die immer Neue Altstadt. Bauen zwischen Dom und Römer seit 1900'', Jovis, Berlin 2018, ISBN 978-3-86859-501-7.


=== Verschiedenes ===
[[cs:Frankfurt_nad_Mohanem]]
* ''Ausgewählte Frankfurter Mundartdichtung.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1966, ISBN 3-7829-0067-7.
[[da:Frankfurt am Main]]
* Helmut Bode: ''Frankfurter Sagenschatz. 100 Sagen und sagenhafte Geschichten, nach den Quellen und älteren Sammlungen sowie der Lersnerschen Chronik neu erzählt.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-7829-0209-2.
[[en:Frankfurt]]
* [[Benno Reifenberg]]: ''Das Einzigartige von Frankfurt.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-7829-0220-3.
[[eo:Frankfurt am Main]]
* Barbara M. Henke, Thomas Kirn, Ruth Rieger: ''Edition Die deutschen Städte – Frankfurt.'' C. J. Bucher, München 1994, ISBN 3-7658-0873-3.
[[fr:Francfort-sur-le-Main]]
* Martin Mosebach: ''Mein Frankfurt.'' Mit Photographien von [[Barbara Klemm]]. Insel, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-458-34571-X (Insel-Taschenbuch. Bd. 2871).
[[he:פרנקפורט]]
* [[Christian Setzepfandt]]: ''Geheimnisvolles Frankfurt am Main.'' Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1347-4.
[[it:Francoforte sul Meno]]
* Johanna Betz, Svenja Keitzel, Jürgen Schardt, Sebastian Schipper, Sara Schmitt Pacfico, Felix Wiegand (Hrsg.): ''Frankfurt am Main – eine Stadt für alle? Konfliktfelder, Orte und soziale Kämpfe'', transcript, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8376-5477-6.
[[ja:フランクフルト・アム・マイン]]
[[nl:Frankfurt]]
[[no:Frankfurt am Main]]
[[pl:Frankfurt nad Menem]]
[[sv:Frankfurt am Main]]
[[zh:法兰克福]]


== Film ==
<div id="completeTOC"></div><BR>
* ''Kunststudentin Ursula'', Werbefilm für die Stadt Frankfurt am Main, Deutschland, 1956/57, 19:41&nbsp;min., Herausgeber: Boehner-Film Fritz Boehner KG (Hamburg + Erlangen), Auftraggeber: Stadt Frankfurt am Main, unterstützt durch das Verkehrs- und Wissenschaftsamt, {{DDB|Objekt|HSBDRQHXFJ65EIW2P4EFTFI47VEUHHQF|Kunststudentin Ursula}}
__NOTOC__
* ''So war das alte Hessen – Frankfurt.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:40&nbsp;min., Buch und Regie: Jörg Adrian Huber, Produktion: [[Hessischer Rundfunk]], Reihe: So war das alte Hessen, Erstsendung: 9.&nbsp;April 2013 bei [[HR3]], [http://programm.ard.de/TV/hrfernsehen/so-war-das-alte-hessen---frankfurt/eid_281089729996813?list=now Inhaltsangabe] von [[ARD]].
* ''FRANKFURTinsights – Die 1000 Wunder von Frankfurt'', Dokumentarserie, Deutschland, 2014–2015, 8 mal 5 Min., Konzeption und Regie: [[Thomas Pohl (Filmemacher)|Thomas Pohl]], Produktion: Department Studios Filmproduktion, Auftraggeber: Presse- & Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main, Erstsendung: 1.&nbsp;April 2014, u.&nbsp;a. mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Frankfurter Feuerwehr, Liebieghaus, Sprengung des Uniturms, Rettungshubschrauber Christoph 2, [https://www.youtube.com/playlist?list=PLJGhKUArzjxtBcozgeVhObD_0Jij5GdB9 Link zu den Filmen]

== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commonscat=Frankfurt am Main |wikt=Frankfurt am Main |n=Portal:Frankfurt am Main |q=Frankfurt am Main |s=Frankfurt am Main |voy=Frankfurt am Main |d=Q1794}}
* [https://frankfurt.de/ Offizielle Webpräsenz der Stadt Frankfurt am Main]
* [https://www.frankfurt-tourismus.de/ Webpräsenz von Frankfurt Tourismus]
* {{LAGIS|ref=nein|DB=LK|ID=412|titel=Stadt Frankfurt am Main (Kreis)}}
* [https://vereins.fandom.com/wiki/Kategorie:Frankfurt_am_Main Vereinswiki von Frankfurt am Main]
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/F/Frankfurt_am_Main|Frankfurt am Main}}
* [https://www.kultur-frankfurt.de/ Kulturportal der Stadt Frankfurt am Main]
* {{HessBib |PPN=116343931 |GND=4018118-2}}
* {{DNB-Portal|4018118-2}}
{{Absatz}}

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

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Aktuelle Version vom 5. Juni 2024, 06:19 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Frankfurt am Main
Deutschlandkarte, Position der Stadt Frankfurt am Main hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 7′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 50° 7′ N, 8° 41′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Höhe: 112 m ü. NHN
Fläche: 248,31 km2
Einwohner: 775.790 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 3124 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 60306–60599, 65929–65936
Vorwahlen: 069, 06101, 06109Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: F
Gemeindeschlüssel: 06 4 12 000
Stadtgliederung: 16 Ortsbezirke,
46 Stadtteile,
124 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Römerberg 23
60311 Frankfurt am Main
Website: frankfurt.de
Oberbürgermeister: Mike Josef (SPD)
Lage der Stadt Frankfurt am Main in Hessen
KarteKasselLandkreis KasselWerra-Meißner-KreisSchwalm-Eder-KreisLandkreis Waldeck-FrankenbergLandkreis Hersfeld-RotenburgLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis Marburg-BiedenkopfLahn-Dill-KreisLandkreis Limburg-WeilburgLandkreis GießenMain-Kinzig-KreisWetteraukreisRheingau-Taunus-KreisHochtaunuskreisWiesbadenMain-Taunus-KreisLandkreis Groß-GerauFrankfurt am MainOffenbach am MainLandkreis OffenbachDarmstadtLandkreis Darmstadt-DieburgLandkreis BergstraßeLandkreis BergstraßeOdenwaldkreisBaden-WürttembergRheinland-PfalzBayernNordrhein-WestfalenNiedersachsenThüringen
Karte
Offizielles Logo der Stadt Frankfurt am Main
Der Römer ist Frankfurts Rathaus und ein Wahrzeichen der Stadt
Frankfurter Wolkenkratzer (Blick von der Alten Brücke, Oktober 2022)
Blick vom Main Tower auf die Wolkenkratzer (Juli 2021)
Stadtteil Höchst mit seinen 400 Fachwerkhäusern

Frankfurt am Main (anhören/?) ist mit 775.790 Einwohnern (31. Dezember 2023) die bevölkerungsreichste Stadt des Landes Hessen und die fünftgrößte Deutschlands. Sie ist kreisfrei und bildet das Zentrum des Ballungsraums Frankfurt mit mehr als 2,3 Millionen[2] Einwohnern. In der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main (Rhein-Main-Gebiet) leben etwa 5,8 Millionen Menschen.[3] Frankfurt gehört zu den Großstädten Deutschlands mit einer ausgesprochen multikulturellen Gesellschaft.

Seit dem Mittelalter gehört Frankfurt am Main zu den bedeutenden städtischen Zentren Deutschlands. Im Jahr 794 erstmals urkundlich erwähnt, war es seit 1372 Reichsstadt. Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 wurden die meisten römisch-deutschen Könige in Frankfurt am Main gewählt und seit 1562 auch zum Kaiser gekrönt.[4] Von 1815 an war die Freie Stadt Frankfurt ein souveräner Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes und zugleich dessen politisches Zentrum. Sie war Sitz der Bundesversammlung sowie 1848/49 der Nationalversammlung und der Provisorischen Zentralgewalt. Nach dem Deutschen Krieg 1866 annektierte Preußen die Freie Stadt Frankfurt. Durch die rasche Industrialisierung setzte ein Bevölkerungsschub ein. Seit 1875 zählte die Stadt über 100.000 Einwohner, seit 1928 mehr als 500.000. Als Zeichen der Verpflichtung zur europäischen Einigung nennt sich Frankfurt seit 1998 Europastadt.[5]

Frankfurt am Main ist ein internationaler Finanzplatz, bedeutendes Industrie-, Dienstleistungs- und Messezentrum und zählt zu den ökonomischen Weltstädten.[6] Frankfurt am Main ist Sitz der Europäischen Zentralbank, der Deutschen Bundesbank, der Frankfurter Wertpapierbörse, zahlreicher Finanzinstitute (darunter Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, KfW), der Aufsichtsbehörden BaFin und EIOPA und der Messe Frankfurt. Die Frankfurter Buchmesse und die Musikmesse gelten als Weltleitmessen ihrer Sparten, die Internationale Automobil-Ausstellung fand hier bis 2019 statt. Die Stadt ist zudem Sitz vieler nationaler Sportverbände, darunter der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Fußball-Bund.

Dank seiner zentralen Lage ist Frankfurt am Main ein Knotenpunkt im deutschen und europäischen Verkehrsnetz mit dem Flughafen Frankfurt Main, dem Hauptbahnhof und dem Frankfurter Kreuz. Der Internetknoten DE-CIX ist ein bedeutender Austauschpunkt für den Datenverkehr im Internet.

Eine Besonderheit für eine deutsche Stadt ist die stetig wachsende Hochhaus-Skyline Frankfurts. Einige markante Wolkenkratzer gehören zu den höchsten Europas. Deshalb wird Frankfurt am Main mitunter ironisch als Mainhattan bezeichnet. Historische Wahrzeichen der Stadt sind die Alte Oper und das teils rekonstruierte Ensemble der Altstadt mit Römerberg samt Rathaus Römer, Dom-Römer-Areal und Kaiserdom. Weitere Wahrzeichen außerhalb der Innenstadt sind u. a. die Höchster Altstadt, Gründerzeitviertel und die Wohngebiete des Neuen Frankfurt. Mehr als 40 Prozent des Stadtgebiets sind Parks und Landschaftsschutzgebiete, darunter der Frankfurter Grüngürtel mit dem seit 1372 im Besitz der Stadt befindlichen Frankfurter Stadtwald.

Das kulturelle Leben der Stadt ist traditionell von bürgerlichen Stiftungen, Mäzenatentum und liberalen Privatinitiativen geprägt. Daraus entstanden die Städtischen Bühnen mit den beiden Sparten Oper Frankfurt und Schauspiel Frankfurt, das Frankfurter Museumsufer, das Senckenberg Naturmuseum, die Schirn Kunsthalle und das Museum für Moderne Kunst, das Historische Museum und Goethes Geburtshaus in der Altstadt, die Alte Oper, das English Theatre, der Zoo und der Palmengarten. Die 1914 durch eine Bürgerstiftung als Königliche Universität gegründete Goethe-Universität brachte mehrere Leibniz- und Nobelpreisträger hervor. Darüber hinaus gibt es in der Stadt sieben weitere Hochschulen mit zusammen über 60.000 Studenten.

Name

Franconofurd[7] oder auch Francorum vadus[8] lautet der Name der Siedlung auf dem Domhügel in den ersten urkundlichen Erwähnungen 794 in altfränkischer und lateinischer Sprache. Beides bedeutet Furt der Franken und bezieht sich auf eine Felsbarriere im Untergrund des Mains, die es ermöglichte, an dieser wahrscheinlich etwas oberhalb der heutigen Alten Brücke gelegenen Stelle den Fluss – der damals viel breiter war als heute – bei normalem Wasserstand gefahrlos zu überqueren. Die Furt hatte in der Römerzeit wohl noch keine strategische Bedeutung gehabt, da die von Mogontiacum aus zum Limes und in das Innere Germaniens führenden Römerstraßen wie die Elisabethenstraße den Domhügel und die sumpfige Mainniederung umgingen.

Nach dem Abzug der Römer um das Jahr 260 war der Domhügel von den Alamannen übernommen worden. Etwa um 530 lösten die Franken die Alamannen in der Herrschaft über das Untermaingebiet ab. Wahrscheinlich nutzten die neuen Herrscher die Furt nun als wichtigen Verkehrsweg, den ihre Handelspartner deshalb mit dem Namen Frankenfurt belegten.[9]

Die Entdeckung der Frankenfurt durch Karl den Großen, Aquarell von Leopold Bode (1888; Historisches Museum Frankfurt)

1014–1017 schrieb der Chronist Thietmar von Merseburg eine bekannte Legende von der Gründung der Stadt durch Karl den Großen nieder.[10] Er bringt sie in Verbindung mit den Sachsenkriegen:

„Die Herkunft dieses Ortsnamens soll dir nicht länger unklar bleiben, lieber Leser. Deshalb will ich dir jetzt erzählen, was ich von glaubwürdigen Männern darüber gehört habe. Unter der Regierung Kaiser Karls des Großen, des Sohnes König Pippins, kam es zwischen den Seinen und unseren Vorfahren (den Sachsen) zum Kriege. In diesem Kampfe wurden die Franken von den Unsrigen besiegt. Als sie nun, unkundig einer Furt, über den Main zurück mussten, ging vor ihnen eine Hirschkuh hinüber und zeigte ihnen so durch Gottes Erbarmen gleichsam den Weg. Ihr folgten sie und erreichten frohen Mutes das rettende Ufer. Danach heißt der Ort Frankfurt. Als sich der Kaiser auf diesem Feldzuge schon von den Feinden überwunden sah, wich er als erster zurück und erklärte: ‚Es ist mir lieber, dass die Leute mich schmähen und sagen, ich sei von hier geflohen, als ich sei hier gefallen. Denn so lange ich lebe, darf ich hoffen, die mir angetane schwere Schmach zu rächen.‘“

Thietmar von Merseburg: Chronicon VII, 75

Tatsächlich führte Karl der Große niemals in der Maingegend Krieg gegen die Sachsen. Die Geschichte der Entstehung des Namens von Sachsenhausen, als vermeintlicher Ort der Ansiedlung gefangener Sachsen durch den siegreichen Kaiser, ist eine Legende. Sie geht wahrscheinlich auf eine sagenhafte Vermischung mit der geschichtlichen Tatsache zurück, dass er kurz nach seiner Abreise 794 gegen aufständische Sachsen in Norddeutschland ins Feld zog.

Ein anderer Gründungsmythos Frankfurts war bis ins 18. Jahrhundert populär, beispielsweise noch in Zedlers Universal-Lexicon. Heute ist er nur noch wenig bekannt: Helenos, ein Sohn des Priamos, soll sich nach seiner Flucht aus dem zerstörten Troja am Main niedergelassen und eine Stadt namens Helenopolis gegründet haben. Frankfurt hätte demnach den gleichen mythischen Ursprung wie Rom, dessen legendäre Gründer, Romulus und Remus, Nachfahren geflohener Trojaner waren. Um das Jahr 130 nach Christus soll schließlich ein gewisser Francus, ein Herzog der Hogier, die alte Stadt Helenopolis wiederhergestellt und nach seinem Namen Franckenfurt genannt haben.[11] Andere Autoren führten den Namen Helenopolis auf Kaiserin Helena, die Mutter Konstantins des Großen, zurück. Die älteste bekannte Erwähnung des Helenopolis-Mythos ist von dem Humanisten Johannes Trithemius aus dem 15. Jahrhundert überliefert, andere Humanisten folgten wesentlich später. Helenopolis wurde bis ins 18. Jahrhundert häufig als Synonym für Frankfurt verwendet, beispielsweise als Druckort in Büchern, in der Numismatik und als Matrikelangabe von Studenten.

Die ursprüngliche Namensform Franconofurd entwickelte sich im Mittelalter zu Frankenfort oder Frankinfort, in der Neuzeit zu Franckfort und Franckfurth weiter.[12] Spätestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich die Schreibweise Frankfurt gefestigt. Der Namenszusatz am Main findet sich bereits in den ältesten Urkunden, seit dem 14. Jahrhundert regelmäßig.[13] Umgangssprachlich wird der amtliche Name meist zu Frankfurt verkürzt, solange keine Verwechslungsgefahr, insbesondere mit Frankfurt (Oder), besteht. Die inoffiziellen Namensformen Frankfurt/Main oder Frankfurt a. M. finden sich häufig, im Eisenbahnverkehr ist Frankfurt (Main) üblich. Weithin sind die Abkürzungen Ffm oder FFM in Gebrauch, daneben der IATA-Flughafencode FRA oder das Kraftfahrzeugkennzeichen F.

Geographie

Geographische Lage

Frankfurt und Nachbargemeinden
Blick auf Frankfurt und Teile seiner Agglomeration im Vordertaunus

Die Stadt liegt am nördlichen Rand der Oberrheinischen Tiefebene auf beiden Seiten des Untermains südöstlich des Taunus. Sie bildet mit ihrem Ballungsraum das Zentrum des Rhein-Main-Gebiets. Etwa ein Drittel des Stadtgebiets ist als Landschaftsschutzgebiet Frankfurter Grüngürtel ausgewiesen. Dazu gehört der Frankfurter Stadtwald, einer der größten Stadtwälder Deutschlands. Das Stadtgebiet erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 23,4 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung über 23,3 Kilometer.

Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der Berger Warte auf dem Berger Rücken im Stadtteil Seckbach mit 212,6 Metern über Normalnull. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in Sindlingen bei 88 Metern über Normalnull.

Der Flächenschwerpunkt sowie der geographische Mittelpunkt des heutigen Stadtgebietes liegen im Stadtteil Bockenheim in der Nähe des Westbahnhofes, also außerhalb des historischen Stadtkerns.[14] Dies geht auf die Eingemeindungen Richtung Westen zurück, entsprechend liegt das nicht eingemeindete Offenbach zur Stadtmitte näher als viele Stadtteile Frankfurts.

Nachbargemeinden und Kreise

Frankfurt grenzt im Westen an den Main-Taunus-Kreis (Stadt Hattersheim am Main, Gemeinde Kriftel, Städte Hofheim am Taunus und Kelkheim (Taunus), Gemeinden Liederbach am Taunus und Sulzbach (Taunus), Städte Schwalbach am Taunus und Eschborn), im Nordwesten an den Hochtaunuskreis (Städte Steinbach (Taunus), Oberursel (Taunus) und Bad Homburg vor der Höhe), im Norden an den Wetteraukreis (Städte Karben und Bad Vilbel), im Nordosten an den Main-Kinzig-Kreis (Gemeinde Niederdorfelden und Stadt Maintal), im Südosten an die Stadt Offenbach am Main, im Süden an den Landkreis Offenbach (Stadt Neu-Isenburg) und im Südwesten an den Kreis Groß-Gerau (Städte Mörfelden-Walldorf, Rüsselsheim am Main, Raunheim und Kelsterbach).

Geologie

Das Frankfurter Stadtgebiet gehört größtenteils zur westlichen Untermainebene, im Osten zur Hanau-Seligenstädter Senke, im äußersten Norden bereits zur Wetterau.[15] Geologisch sind im Stadtgebiet die seit dem jüngeren Pliozän und im Pleistozän entstandenen vier Flussterrassen von Main und Nidda erkennbar. Die höchste Terrasse setzt sich aus Taunusgesteinen zusammen und ist im Stadtgebiet nur im Bereich des Berger Rückens anzutreffen. Auf der oberen Terrasse von 170 bis 120 Meter liegen die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile, die nach Nordwesten zur Nidda und nach Süden am Bornheimer Hang und am Röderberg steil abfallen, sowie der Süden von Sachsenhausen mit dem Mühlberg und dem Sachsenhäuser Berg. Die mittlere Terrasse liegt in einer Höhenlage zwischen 100 und 115 Metern. Sie ist im Stadtgebiet zum Beispiel in der Kelsterbacher Terrasse und im Steilufer der Altstadt von Höchst zu erkennen. Die unterste Terrasse zwischen 95 und 90 Metern entstand im Holozän. Sie begleitet den Main zu beiden Seiten. Auf ihr liegen der Domhügel, die historische Keimzelle der Stadt, und der Karmeliterhügel. An einigen Stellen im Stadtgebiet, beispielsweise in Bockenheim (Basaltstraße) und im Stadtwald am Schwarzsteinkautweg[16] finden sich im Untergrund Schichten von Vogelsberg-Basalt aus dem Miozän, deren Mächtigkeit bis zu 14 Meter erreicht.

Klima

Die ältesten Temperaturmessungen stammen aus dem Dezember 1695 und sind in der Chronik des Achilles Augustus von Lersner überliefert. Seit 1826 existieren kontinuierliche Messreihen,[17] wenn auch für unterschiedliche Stationen.

In Frankfurt bestehen mehrere Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes. Die außerhalb der Kernstadt gelegene Station Flughafen zeichnet schon seit 1949 das Wetter auf.[18] Seit 1985 besteht zudem die Station Westend auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt, welche die dichter bebaute Innenstadt klimatisch repräsentiert. Bei dem Vergleich der Daten beider Stationen fällt auf, dass die Station Westend häufig höhere Temperaturen verzeichnet, denn durch den Wärmeinseleffekt wird dafür gesorgt, dass es in der Innenstadt Frankfurts oft wärmer ist als im Umland.

Bedingt durch die Lage am nördlichen Rand der Oberrheinischen Tiefebene gehört Frankfurt zusammen mit anderen Großstädten wie Freiburg, Karlsruhe, Mannheim oder Darmstadt zu den wärmsten Städten Deutschlands. Die Jahresmitteltemperatur lag an der Wetterstation Flughafen zwischen 1981 und 2010 bei 10,6 °C, an der Wetterstation Westend zwischen 2017 und 2022 sogar bei 12,1 °C.

Der Frühling erreicht die Region sehr früh, sodass die Apfelblüte hier häufig schon Anfang bis Mitte April beginnt. Im März werden üblicherweise 10 °C bis 15 °C am Tage erreicht, im Mai über 20 °C. Im März wurden schon Temperaturen um und über 25 °C, im April und Mai über 30 °C erreicht. Oft ist es trocken und sonnig.[19]

Im Sommer bewegen sich die Tagesdurchschnittstemperaturen im Schnitt um 18 bis 22 °C, die Tagestemperaturen erreichen normalerweise Werte zwischen 24 und 30 °C. Im Hochsommer sind längere Phasen mit über 30 °C am Tag nicht unüblich, dabei ist es im Sommer verhältnismäßig sehr sonnig. In der Regel gibt es im Jahr 60 bis 80 Sommertage, 2018 waren es sogar 108, und 10 bis 30 Hitzetage. Der Rekord liegt bei 43, der ebenfalls 2018 erreicht wurde. Rund 5 bis 10 Tropennächte sind im Jahr möglich. Die höchste Temperatur von 40,2 °C wurde am 25. Juli 2019 im Westend gemessen.[20]

Im Herbst sind, insbesondere im September, noch einige trockene, spätsommerlich warme Tage möglich. Die Höchsttemperaturen reichen von 8 bis 12 °C im November bis 20–24 °C im September, auch über 30 °C wurden im September noch gemessen.

Die Winter sind, nach dem Niederrhein um Köln, hier am zweitmildesten. Die Höchsttemperaturen pendeln sich im mittleren einstelligen Bereich ein, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind nicht so häufig wie in anderen Regionen. Im Westend wurden die letzten Jahre im Schnitt 20 bis 60 Frosttage gemeldet. Eistage gibt es höchstens im niedrigen zweistelligen Bereich, seit 2013 ausschließlich unter 10. Die tiefste Temperatur von −23,8 °C wurde am 19. Januar 1940 im Westend gemessen; die Tiefsttemperatur seit 1985 lag bei −15,0 °C, gemessen am 9. Februar 1986. Schneetage kann es zwischen November und März geben. Die schneereichsten Monate seit 1985 waren der Januar 1997 und der Februar 1986 mit jeweils 23 Tagen. Wesentlich mehr Schneetage werden im Taunus gemessen.

Die umliegenden Mittelgebirge, insbesondere der Taunus, wirken für die Region oft als Schutzschild gegenüber Regen und Wolken, weshalb die Stadt Frankfurt mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von um die 600 mm zu den trockeneren und mit 1600 bis 2000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigeren Städten Deutschlands gehört. In der Region nordwestlich des Taunushauptkamms gibt es oft signifikant weniger Sonnenstunden als im Rhein-Main-Gebiet.[21]

Laut Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist das ein Klima des in Deutschland dominierenden Typen Cfb. Durch die, im Zuge des Klimawandels, vermehrte Häufung von Sommermonaten mit einer Durchschnittstemperatur von 22 °C ist jedoch in absehbarer Zukunft damit zu rechnen, dass Frankfurt und der Rest des Oberrheingrabens in die wärmere, subtropische Klassifikation Cfa fallen werden. Diese Klassifikation ist typischerweise in Mailand, Norditalien zu finden.[22]

Frankfurt am Main (1981 bis 2010)
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
45
 
4
-1
 
 
41
 
6
-1
 
 
48
 
11
2
 
 
42
 
15
5
 
 
63
 
20
9
 
 
58
 
23
12
 
 
65
 
26
14
 
 
57
 
25
14
 
 
53
 
20
11
 
 
55
 
15
7
 
 
49
 
8
3
 
 
54
 
5
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Deutscher Wetterdienst,[23] wetterkontor.de[24] (Zeitraum von 1981 bis 2010)
Klimadaten für die Station Flughafen in der Referenzperiode 1981 bis 2010 | Temperaturrekorde seit 1949
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,6 2,4 6,4 10,3 14,7 17,8 20,0 19,5 15,2 10,4 5,6 2,5 10,6
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,2 5,9 10,7 15,4 20,0 23,1 25,5 25,1 20,3 14,6 8,4 4,9 14,9
Rekordmaximum (°C) 15,9 19,1 24,7 30,3 33,2 39,3 40,1 38,7 32,8 28,0 22,6 16,5 40,1
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,1 −1,1 2,1 4,9 9,1 12,3 14,4 14,0 10,5 6,6 2,8 −0,1 6,2
Rekordminimum (°C) −10,7 −15,0 −4,3 2,6 6,8 9,6 14,2 13,9 9,5 1,9 −2,4 −11,1 −15,0
Niederschlag (mm) 45,0 41,0 48,0 42,0 63,0 58,0 65,0 57,0 53,0 55,0 49,0 54,0 Σ 630
Sonnenstunden (h/d) 1,6 2,8 3,9 5,9 6,8 7,3 7,5 7,1 5,2 3,3 1,7 1,3 4,5
Regentage (d) 9,4 8,3 9,5 8,8 9,7 9,6 9,8 8,6 8,5 9,4 9,6 10,4 Σ 111,6
Luftfeuchtigkeit (%) 86 80 75 69 69 69 68 71 77 83 86 86 76,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,2
−1,1
5,9
−1,1
10,7
2,1
15,4
4,9
20,0
9,1
23,1
12,3
25,5
14,4
25,1
14,0
20,3
10,5
14,6
6,6
8,4
2,8
4,9
−0,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
45,0
41,0
48,0
42,0
63,0
58,0
65,0
57,0
53,0
55,0
49,0
54,0
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Deutscher Wetterdienst,[23] wetterkontor.de[24] (Zeitraum von 1981 bis 2010)
Frankfurt am Main (2017 bis 2022)
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
61
 
6
2
 
 
47
 
8
1
 
 
45
 
12
4
 
 
30
 
18
6
 
 
63
 
20
10
 
 
73
 
26
15
 
 
46
 
27
16
 
 
63
 
26
16
 
 
43
 
22
12
 
 
41
 
16
9
 
 
42
 
9
4
 
 
76
 
7
3
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterdienst.de[25]
Klimadaten für die Station Westend Juni 2016 bis Mai 2021 | Temperaturrekorde seit 1985
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 4,1 4,7 7,9 11,8 15,0 20,5 21,3 20,6 16,5 12,0 6,5 4,8 12,2
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,2 8,4 12,3 17,5 20,3 26,1 26,8 26,0 22,2 16,0 9,0 6,8 16,5
Rekordmaximum (°C) 15,6 19,3 25,1 29,9 35,0 38,3 40,2 39,6 32,8 26,8 22,1 16,0 40,2
Mittl. Tagesmin. (°C) 2,0 1,4 3,7 6,4 9,8 15,1 16,0 15,7 11,7 8,5 4,2 2,8 8,1
Rekordminimum (°C) −10,0 −7,2 −2,8 2,6 8,0 11,5 14,4 14,8 11,0 4,3 −2,3 −11,0 −11,0
Niederschlag (mm) 61,0 47,0 45,0 30,0 63,0 73,0 46,0 63,0 43,0 41,0 42,0 76,0 Σ 630
Regentage (d) 19 13 14 9 14 12 11 13 11 16 14 20 Σ 166
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
6,2
2,0
8,4
1,4
12,3
3,7
17,5
6,4
20,3
9,8
26,1
15,1
26,8
16,0
26,0
15,7
22,2
11,7
16,0
8,5
9,0
4,2
6,8
2,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
61,0
47,0
45,0
30,0
63,0
73,0
46,0
63,0
43,0
41,0
42,0
76,0
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: wetterdienst.de[25]

Bioklima und Luftqualität

Der vom Land Hessen aufgestellte Luftreinhalteplan für Frankfurt stammt aus dem Jahr 2005 und wurde 2011 erstmals fortgeschrieben.[26] Nach der Bioklimakarte des Deutschen Wetterdienstes[27] liegt Frankfurt in einem belasteten Verdichtungsraum. Aus lufthygienischer Sicht sind vor allem die oft niedrigen Windgeschwindigkeiten und im Zusammenhang damit die Häufigkeit von Zeiten mit ungünstigem Luftaustausch charakteristisch. Wesentlicher Teil des Luftreinhalteplans war die Einrichtung einer großen Teile des Stadtgebiets umfassenden Umweltzone zum 1. Januar 2012. Der Luftreinhalteplan konnte bis 2018 die Belastungen durch Stickoxide, vor allem Stickstoffdioxid, nicht unter die seit 2010 geltenden Grenzwerte der 39. BImSchV reduzieren.[28] „Hauptemittent ist in Frankfurt am Main der Kfz-Verkehr, gefolgt von Anteilen aus dem Flugverkehr, der Industrie sowie den Gebäudeheizungen. Die vorherrschenden Grenzwertüberschreitungen werden vor allem durch den Kraftfahrzeugverkehr verursacht. An vielbefahrenen Straßen sind dieselbetriebene Personenkraftwagen mit bis zu 80 % Hauptverursacher.“[29] Der Grenzwert für Stickstoffdioxid kann daher im Stadtgebiet Frankfurt an verkehrsreichen Stellen oft nicht eingehalten werden.[26] Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hatte deshalb am 5. September 2018 entschieden: „In den Luftreinhalteplan für die Stadt Frankfurt am Main sind zonenbezogene Fahrverbote für Kraftfahrzeuge mit benzin- oder gasbetriebenen Ottomotoren unterhalb der Abgasnorm Euro 3, sowie für alle Fahrzeuge mit Dieselmotoren unterhalb der Abgasnorm Euro 5 ab dem 1. Februar 2019, sowie für Kraftfahrzeuge mit Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 5 ab dem 1. September 2019 neben einem Konzept zur Parkraumbewirtschaftung und zur kurzfristigen Nachrüstung der im Innenstadtbereich verkehrenden Busflotte mit SCRT-Filtern aufzunehmen.“[30] Das Dieselfahrverbot träfe etwa 200.000 Fahrzeuge im Ballungsraum Frankfurt.[31] Stadt und Land konnten ein Berufungsverfahren beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel gegen das Fahrverbotsurteil erwirken und ein Dieselfahrverbot vorläufig abwenden.[32] Mit der am 28. Dezember 2020 in Kraft getretenen zweiten Fortschreibung des Luftreinhalteplans ist ein umfassendes Maßnahmenpaket verbunden, das unter anderem verbesserte Parkraumbewirtschaftung, Austausch von kommunalen Fahrzeugen, Einrichtung von Bus- und Fahrradspuren und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h innerhalb des Anlagenrings vorsieht. Falls die Maßnahmen nicht die Einhaltung der Grenzwerte bewirken, werden mit Wirkung zum 1. Oktober 2021 Verkehrsbeschränkungen für ältere Diesel- und Benzinfahrzeuge in besonders belasteten Bereichen angeordnet.[26]

Stadtgliederung und deren Entwicklung

Stadtbezirke, Stadtteile und Ortsbezirke

Frankfurt am Main nach Ortsbezirken und zugehörigen Stadtbezirke im Jahr 2020

Frankfurt hat 43 Stadtteile. Die drei Stadtteile Nordend, Westend und Sachsenhausen werden statistisch jeweils in zwei Stadtteile geteilt. Die Stadtteile sind von 1 bis 47 nummeriert, wobei die Nummer 23 ausgelassen wird, aus technischen Gründen jedoch dem Stadtteil Praunheim zugeordnet ist. Die Stadtteile setzen sich wiederum aus 124 Stadtbezirken, 448 Wahlbezirken und 6.130 Blöcken zusammen.[33]

Politisch ist die Stadt in 16 Ortsbezirke aufgeteilt, die jeweils einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden haben. Die Ortsbezirke 1 bis 11 bestehen jeweils aus mehreren Stadtteilen, während die in den 1970er Jahren eingemeindeten Stadtteile nach wie vor eigene Ortsbezirke (12 bis 16) bilden.

Der größte Stadtteil nach Fläche und Einwohnerzahl ist Sachsenhausen; es folgen nach Einwohnerzahl Nordend und Bockenheim. Die wenigen Einwohner des Stadtteils Frankfurt-Flughafen werden im statistischen Jahrbuch dem Stadtteil Sachsenhausen-Süd zugerechnet. Der kleinste Stadtteil nach Fläche ist die Altstadt.

Bevölkerung in den 46 Stadtteilen am 31. Dezember 2022[34]
Nr.
Stadtteil
Fläche[35]
in km²
Einwohner
Weiblich
Männlich
Deutsche Ausländer
Ausländer
in Prozent
Einwohner
je km²
1

Altstadt

0,506 4220 2055 2165 2662 1558 36,9 8340
2

Innenstadt

1,491 6771 3310 3461 3569 3202 47,3 4541
3

Bahnhofsviertel

0,542 3686 1385 2301 1856 1830 49,6 6801
4

Westend-Süd

2,497 19.881 10.141 9740 13.960 5921 29,8 7962
5

Westend-Nord

1,632 10.193 5249 4944 7284 2909 28,5 6246
6

Nordend-West

3,100 31.235 16.099 15.136 24.529 6706 21,5 10076
7

Nordend-Ost

1,532 22.854 11.814 11.040 17.604 5250 23 14918
8

Ostend

5,564 30.446 15.622 14.824 21.308 9138 30 5472
9

Bornheim

2,786 30.799 16.307 14.492 23.156 7643 24,8 11055
10

Gutleutviertel

1,792 7164 3264 3900 3845 3319 46,3 3998
11

Gallus

4,517 44.047 21.036 23.011 24.993 19.054 43,3 9751
12

Bockenheim

8,031 43.121 21.766 21.355 28.255 14.866 34,5 5369
13

Sachsenhausen-Nord

4,235 32.734 16.843 15.891 24.465 8269 25,3 7729
14

Sachsenhausen-Süd

30,535 29.665 15.297 14.368 22.068 7597 25,6 972
15

Flughafen

24,176 Daten in Sachsenhausen-Süd enthalten
16

Oberrad

2,708 13.650 6799 6851 8795 4855 35,6 5041
17

Niederrad

6,124 29.184 14.590 14.594 18.103 11.081 38 4766
18

Schwanheim

14,773 20.557 10.555 10.002 15.247 5310 25,8 1392
19

Griesheim

5,100 23.442 11.077 12.365 13.316 10.126 43,2 4596
20

Rödelheim

4,660 19.679 9931 9748 12.269 7410 37,7 4223
21

Hausen

1,246 7327 3741 3586 4675 2652 36,2 5880
22

Praunheim

5,153 16.640 8513 8127 11.830 4810 28,9 3229
24

Heddernheim

2,514 17.158 9007 8151 12.563 4595 26,8 6825
25

Niederursel

7,422 17.319 8937 8382 11.793 5526 31,9 2333
26

Ginnheim

2,695 17.212 8981 8231 12.430 4782 27,8 6387
27

Dornbusch

2,384 18.684 9918 8766 14.341 4343 23,2 7837
28

Eschersheim

3,232 15.301 7895 7406 11.753 3548 23,2 4734
29

Eckenheim

2,254 14.139 7339 6800 9757 4382 31 6273
30

Preungesheim

3,680 15.704 8000 7704 11.225 4479 28,5 4267
31

Bonames

1,372 6389 3289 3100 4513 1876 29,4 4657
32

Berkersheim

3,185 3855 1935 1920 2961 894 23,2 1210
33

Riederwald

1,074 4925 2488 2437 3485 1440 29,2 4586
34

Seckbach

7,999 10.446 5299 5147 7312 3134 30 1306
35

Fechenheim

6,984 17.560 8343 9217 9734 7826 44,6 2514
36

Höchst

4,597 16.037 7811 8226 9165 6872 42,9 3489
37

Nied

3,708 19.934 9851 10.083 12.224 7710 38,7 5376
38

Sindlingen

3,968 8906 4407 4499 5933 2973 33,4 2244
39

Zeilsheim

5,467 12.674 6264 6410 8450 4224 33,3 2318
40

Unterliederbach

6,021 17.158 8531 8627 11.286 5872 34,2 2850
41

Sossenheim

5,919 16.245 8203 8042 9995 6250 38,5 2745
42

Nieder-Erlenbach

8,367 4802 2462 2340 4137 665 13,8 574
43

Kalbach-Riedberg

6,580 22.706 11.583 11.123 17.287 5419 23,9 3451
44

Harheim

4,837 5232 2625 2607 4365 867 16,6 1082
45

Nieder-Eschbach

6,348 11.902 6150 5752 8848 3054 25,7 1875
46

Bergen-Enkheim

12,601 17.978 9238 8740 14.190 3788 21,1 1427
47

Frankfurter Berg

2,400 8050 4031 4019 5800 2250 28 3354
Stadt Frankfurt am Main 248,31 767.609 387.981 379.628 527.602 240.007 31,3 3091

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main von 1387 bis 2018

Angaben über die Einwohnerentwicklung Frankfurts basieren bis ins 19. Jahrhundert auf ungenauen Schätzungen, erst ab etwa 1810 auf Volkszählungsergebnissen und amtlichen Statistiken. Im Mittelalter gehörte Frankfurt mit rund 10.000 Einwohnern zu den mittelgroßen deutschen Städten. Im 17. Jahrhundert überschritt die Einwohnerzahl 20.000, Mitte des 18. Jahrhunderts 30.000 und um 1810 40.000. Bis zum Ende der Freien Stadt Frankfurt 1866 stieg die Stadtbevölkerung auf über 90.000, von denen rund 78.000 innerhalb der Wallanlagen wohnten. Dort leben noch heute etwa 7000 Menschen.

1875 hatte Frankfurt 100.000 Einwohner. Etwa ab 1880 gehörte es zu den zehn größten Städten Deutschlands. 1910 stand es mit 414.576 Einwohnern an neunter Stelle in Deutschland und an vierter unter den preußischen Großstädten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stieg die Stadtbevölkerung auf 553.464.

Im Zweiten Weltkrieg kamen mehr als 4800 Zivilisten und 12.700 Frankfurter Soldaten ums Leben, fast 12.000 jüdische Einwohner Frankfurts (von ehemals 30.000) wurden im Holocaust ermordet. Ende 1945 lebten noch 358.000 Menschen in der Stadt, in der etwa die Hälfte der Wohnungen durch den Krieg zerstört worden war.

1951 überschritt die Einwohnerzahl wieder den Stand von 1939 und erreichte 1963 mit 691.257 einen vorläufigen Höchststand. Durch Wanderungsverluste ins Umland nahm die Zahl der Einwohner bis 1986 auf 592.411 ab, seitdem stieg sie wieder an auf 775.790 (Stichtag 31. Dezember 2023).[1] Das Bevölkerungswachstum ist eine Folge der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt, der Ausweisung neuer Siedlungs- und Wohngebiete sowie der Veränderung der Altersstruktur durch den Zuzug junger Familien.

Nach der im Juni 2015 veröffentlichten Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040[36] erwartet das Bürgeramt Statistik und Wahlen eine Fortsetzung des starken Bevölkerungswachstums der letzten Jahre. Am 18. Februar 2019 hatte Frankfurt erstmals über 750.000 Einwohner.[37] 2020 werden etwa 764.000 Einwohner erwartet, 2030 etwa 810.000 und 2040 etwa 830.000. Durch den anhaltenden Zuzug vorwiegend junger Menschen sinkt das Durchschnittsalter Frankfurts nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) deutschlandweit am schnellsten. 2017 lag es bei 40,6 Jahren.[38]

30 Prozent der am 31. Dezember 2022[39] in Frankfurt mit Hauptwohnsitz gemeldeten 767.609 Einwohner haben keine deutsche Staatsangehörigkeit. Abgesehen von einigen Umlandgemeinden ist das der höchste Ausländeranteil aller hessischen Kommunen. Laut dem im Juni 2017 vorgestellten Bericht zum Integritäts- und Diversitätsmonitoring des städtischen Amts für multikulturelle Angelegenheiten hatten 2015 51,2 Prozent der Frankfurter einen Migrationshintergrund, von denen jedoch etwa ein Drittel nicht selbst zugewandert ist.[40]

Eingemeindungen

Eingemeindungen von Frankfurt am Main

Bis 1866 bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus dem Stadtbezirk mit den heutigen Stadtteilen Altstadt, Innenstadt, Bahnhofsviertel, Gutleutviertel, Gallus, Westend, Nordend, Ostend, Riederwald und Sachsenhausen, einschließlich des Frankfurter Stadtwaldes, sowie aus dem Landbezirk mit den acht Dörfern Bornheim, Hausen, Niederursel (zur Hälfte mit dem Großherzogtum Hessen), Bonames, Nieder-Erlenbach, Dortelweil, Oberrad und Niederrad. Nach der Annexion der Freien Stadt Frankfurt durch Preußen bildete deren ehemaliges Territorium den Stadtkreis Frankfurt am Main.

Ab 1877 wurden die Gemeinden des Stadtkreises, 1910 auch des 1885 gebildeten Landkreises Frankfurt, nach und nach in die Stadt Frankfurt eingemeindet. Die letzte Eingemeindung erfolgte 1977. Von den ehemaligen Frankfurter Dörfern gehört nur Dortelweil nicht wieder zum Stadtgebiet. Im heutigen Frankfurter Stadtgebiet liegen einige Wüstungen, also ehemalige Siedlungen bzw. Dörfer, die im Laufe der Zeit aufgegeben wurden.

Siehe auch

Stadtbild

Altstadt und Innenstadt

Goethedenkmal auf dem Goetheplatz
Das Haus zur Goldenen Waage in der Altstadt wurde im Zuge des Dom-Römer-Projektes von 2014 bis 2018 wiederaufgebaut

Wie bei anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem Zweiten Weltkrieg radikal geändert. Dies war bedingt durch die Bombenschäden der Luftangriffe auf Frankfurt am Main und den darauf folgenden, den alten Stadtgrundriss oft ignorierenden Wiederaufbau, dem die Stadt ein autogerechtes Straßennetz und eine eher vorstädtisch wirkende Altstadtbebauung im Stil der 1950er und 1960er Jahre verdankt.

Von einer der ehemals größten zusammenhängenden Altstädte Deutschlands, die seit dem Hochmittelalter nie durch Kriege oder Großfeuer verwüstet worden war, blieb nur wenig übrig. Von rund 1250 Fachwerkhäusern überlebten nur zwei weitgehend unversehrt, das Haus Wertheim am Fahrtor und das Haus Mainkai 40, das wie die meisten Frankfurter Fachwerkhäuser früher kein Sichtfachwerk zeigt, sondern verputzt ist. Doch schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg wurden Straßendurchbrüche geschaffen (Braubachstraße) und ganze Quartiere abgerissen (Judengasse). Im Zentrum der historischen Altstadt liegt der Römerberg, einer der bekanntesten Stadtplätze der Bundesrepublik. Die den Platzrand säumenden Gebäude sind Wiederaufbauten oder Neubauten der 1950er und 1980er Jahre.

Die Grenzen des Stadtviertels Frankfurt-Altstadt entsprechen dem Verlauf der alten Stadtmauer des 12. Jahrhunderts, der sogenannten Staufenmauer. Dies entspricht etwa den Straßenzügen Neue Mainzer Straße-Kaiserstraße-Roßmarkt-Zeil-Kurt-Schumacher-Straße. In der Altstadt befinden sich der Frankfurter Kaiserdom und die als Tagungsort der deutschen Nationalversammlung von 1848 bekannte Paulskirche. Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17. Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war Matthäus Merian. Für die genaue fotografische Dokumentation Frankfurts war im 19. Jahrhundert Carl Friedrich Mylius sehr bedeutend.

Die heutige Innenstadt, ab 1333 als Neustadt erweiterter Teil der Altstadt, erlebte im frühen 19. Jahrhundert starke Veränderungen. Die barocke Stadtbefestigung mit ihren großen Bastionen, die seit dem 17. Jahrhundert die Alt- und die Neustadt umfassten, wurde geschleift und stattdessen die Wallanlagen als ringförmiger Park um die alte Stadt geschaffen. Das sumpfige Fischerfeld wurde trockengelegt und einheitlich bebaut. Der Stadtplaner Georg Heß verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie die Neubauten aussehen sollten. Er verlangte, dass sich die Bauherren an den Stil des Klassizismus zu halten hätten. In diesem ebenfalls weitgehend zerstörten Stadtquartier haben sich nur wenige Beispiele für den Frankfurter Klassizismus erhalten, so der ab 1835 entstandene Neubau des Hospital zum Hl. Geist und die 1820 bis 1825 entstandene und 1944 teilweise zerstörte Alte Stadtbibliothek, die als „Literaturhaus“ 2005 originalgetreu wiederaufgebaut worden ist. In der Wallservitut wurde 1827 festgelegt, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat (Alte Oper, Schauspielhaus, das ursprünglich als Stadtbad Mitte erbaute Hilton-Hotel).

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Hauptwache zum Mittelpunkt der Stadt. Die Zeil wurde zur Hauptgeschäftsstraße. Die 1678–1681 am Eingang der Zeil errichtete barocke Katharinenkirche, heute die größte evangelische Kirche Frankfurts, ist eng mit der Familie Goethe verbunden.

Wiederholte, radikale bauliche Veränderungen prägen die Frankfurter Innenstadt und geben bisher unzugängliche Bereiche der öffentlichen – vor allem merkantilen – Nutzung zurück. So wurde an der Einkaufsstraße Zeil im Februar 2009 auf dem ehemaligen Gelände der Hauptpost Frankfurt am Main und der Telekom zwischen Eschenheimer Tor und Zeil das Einkaufszentrum MyZeil eröffnet, flankiert von zwei Hochhäusern mit Büro- und Hotelnutzung, sowie das zwischen 1737 und 1741 erbaute, stadtgeschichtlich wichtige und 1944 zerstörte Palais Thurn und Taxis in etwas verkleinerter Form originalgetreu rekonstruiert. Für das Palaisquartier genannte Projekt wurde unter anderem das Fernmeldehochhaus, eines der ersten Frankfurter Hochhäuser aus dem Jahr 1956, abgerissen. Das Gebäudeensemble wurde Mitte 2010 fertiggestellt. Auf dem direkt nördlich angrenzenden Grundstück wurde das 1953 errichtete Rundschau-Haus der Frankfurter Rundschau abgerissen, um Wohn- und Geschäftshäusern Platz zu machen. Das ehemalige Degussa-Gelände zwischen Mainkai, Neuer Mainzer Straße und Weißfrauenstraße wurde 2010–2018 komplett umgestaltet. 2018 wurde damit begonnen, das ehemalige Areal der Deutschen Bank am Roßmarkt mit einem von vier Hochhäusern überragten neuen Quartier zu überbauen. Hier wird mit dem Deutsche-Bank-Hochhaus ein Frankfurter Hochhaus der ersten Generation Opfer der Neubebauung. Das Four genannte Projekt soll 2024 abgeschlossen sein, die ersten Gebäude sollen bereits Ende 2023 bezogen werden.[41]

Eine weitere große Veränderung leitete 2010 der Abriss des Technischen Rathauses im Altstadtkern zwischen Dom und Römerberg ein. Hier entstand von 2014 bis 2018 im Rahmen des Dom-Römer-Projekts der historische Grundriss mit den Straßenzügen Markt und Hühnermarkt über 70 Jahre nach seiner Zerstörung wieder neu. Unter den 35 Neubauten sind 15 als schöpferische Nachbauten bezeichnete Rekonstruktionen ehemaliger Altstadthäuser, darunter städtebaulich bedeutende Gebäude wie das Haus zur Goldenen Waage, das Neue Rote Haus, das Goldene Lämmchen, ein Teil des Rebstockhofs und das Haus zum Esslinger. Der Archäologische Garten mit den Ausgrabungen einer römischen Niederlassung und der karolingischen Königspfalz wurde mit dem Stadthaus am Markt überbaut, um die ältesten Siedlungsspuren Frankfurts dauerhaft vor der Witterung zu schützen und zugänglich zu halten.

Rekonstruierte Häuser an der Ostseite des Römerbergs in der Altstadt
Nextower und Eschenheimer Turm in der Innenstadt
Stadtzentrum mit Bankenviertel und Hauptwache

Klassizistische und gründerzeitliche Bezirke

Seit etwa 1830 entstanden außerhalb der Wallanlagen die Stadtteile Westend, Nordend und Ostend. Nach dem Bau des Hauptbahnhofes entstand in den 1890er Jahren das Bahnhofsviertel auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden Westbahnhöfe.

Als Wohngebiete wuchsen vor allem die drei erstgenannten Stadtteile sowie das südlich des Mains gelegene Sachsenhausen besonders nach der Annexion durch Preußen außerordentlich stark. Es lebt gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte bis 1866 eher planlos mit Bebauung der sogenannten „Gärtnereizone“ außerhalb der Wallanlagen, die noch an den „krummen“ Straßenführungen und vereinzelt erhaltenen Gartenhäusern der klassizistischen Epoche ablesbar ist. Nachdem dieser Bereich durch ständige Verdichtung erschöpft schien, entwickelte sich die Bebauung entlang der breiten, allesamt Landstraßen genannten Ausfallstraßen in Richtung der Vororte weiter. So an der Eschersheimer Landstraße, der Eckenheimer Landstraße, Friedberger Landstraße oder der Bockenheimer Landstraße. In preußischer Zeit wurde dann auf dem Reißbrett ein schachbrettartiges Straßenraster entwickelt, das zeittypisch vereinzelt von polygonalen Platzanlagen zugunsten besonderer Blickbeziehungen etwa zu Kirchenbauten aufgebrochen ist. Der Anfang des 20. Jahrhunderts unter Oberbürgermeister Franz Adickes erbaute Frankfurter Alleenring fasst als Ringstraße mit breitem, begrüntem Mittelstreifen diese Stadterweiterung ein. Er folgt in weiten Bereichen etwa dem Verlauf der alten Frankfurter Landwehr.

Gebaut wurden üblicherweise in der Art des geschlossenen Blockrands mit vier bis fünf Etagen – und dabei die vorhandenen Villen des Klassizismus größtenteils abgerissen und die großen Gartengrundstücke parzelliert. Ausnahmen blieben die Villen der Familien Rothschild, Bethmann (alle im Zweiten Weltkrieg zerstört) und das bereits im 18. Jahrhundert an Stelle einer Wasserburg erbaute Holzhausenschlößchen, deren Parks den Bewohnern der umgebenden Stadtteile willkommene Erholungsmöglichkeiten bieten. Als lokale Besonderheit dominierte noch bis 1880 vielerorts ein zurückhaltender Spätklassizismus und selbst die nachfolgenden, stärker im „wilhelminischen“ Geschmack errichtete Architektur entwickelte beim Geschosswohnungsbau in der eher kaufmännisch denkenden Stadt nie die repräsentative Prachtentfaltung, wie sie aus anderen in jener Zeit stark gewachsenen Städten wie Wiesbaden, Leipzig oder Berlin bekannt ist.

Die 1877 und 1895 eingemeindeten Stadtteile Bornheim und Bockenheim wurden ebenso wie Heddernheim, Eckenheim und Eschersheim in die Stadt integriert, erweitert und erhielten Anschluss an die Frankfurter Straßenbahn, konnten sich hingegen als Nebenzentren ihren eigenen Charakter bewahren.

Typisch für die Zeit war das West-Ost-Gefälle in Qualität und Anspruch der Bebauung. Während das neuerbaute Bahnhofsviertel um 1900 als nobelstes Geschäftsviertel und das Westend als vornehmstes, großbürgerliches Wohngebiet galten, waren das Nordend, Bornheim und das Ostend Stadtteile des mittleren Bürgertums. Eine gewisse Sonderstellung nahm dabei das Ostend ein, das ebenso wie das Fischerfeld traditionell einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil hatte, und in dem sich viele Einrichtungen der jüdischen Gemeinde konzentrierten, so das Krankenhaus und das Waisenhaus auf dem Röderberg. Die große orthodoxe, 1905 bis 1907 erbaute Synagoge an der Friedberger Anlage (1938 zerstört) galt wie die in den 1920er Jahren errichtete Großmarkthalle als Wahrzeichen des Stadtteils. Die Arbeiterschicht konzentrierte sich in der Nähe der großen Fabriken rund um den Hauptbahnhof im Gutleut- und Gallusviertel sowie dem im Rahmen der Osthafenplanung entstandenen Stadtteil Riederwald. Infolge der Naziherrschaft und der Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs änderten sich diese Verhältnisse grundlegend. Die ehemaligen Bewohner des Westends zog es in die Taunusvororte, das weitgehend zerstörte Ostend erholte sich jahrzehntelang kaum. Ein neues Bürgerbewusstsein entstand im Verlauf des Häuserkampfs der 1960er und 1970er Jahre, als für die Schaffung von Büroraum im Bahnhofsviertel und Westend zahlreiche gründerzeitliche Bauten abgerissen, umgenutzt oder durch Bürohochhäuser ersetzt wurden. Das Nordend und Bornheim entwickelten sich zu Zentren der aufkeimenden grünen Bewegung. Im Zuge der Gentrifizierung sind diese „Szeneviertel“, ebenso wie nach dem Neubau der Europäischen Zentralbank das Ostend in den Fokus der Immobilieninvestoren und -entwickler geraten. Durch das auf dem früheren Güterbahnhofsgelände entstehende Europaviertel mit dem Einkaufszentrum Skyline Plaza am Rande des Gallusviertel sind in diesem bisherigen Arbeiterstadtteil entsprechende Entwicklungen absehbar.

Neben den Wallanlagen entstanden in der Stadt ab dem 19. Jahrhundert weitere Grünanlagen, die zumeist auf Parks begüterter Frankfurter Familien zurückgehen. Im Stadtteil Nordend-Ost befindet sich zum Beispiel der Bethmannpark mit seinem chinesischen Garten des Himmlischen Friedens. Im Nordend befinden sich der Holzhausenpark und der Günthersburgpark. Weiter westlich im Stadtteil Westend liegt der Grüneburgpark, in dem sich unter anderem die griechisch-orthodoxe Georgioskirche und ein koreanischer Garten befinden. Der Palmengarten ist ein seit 1871 bestehender international renommierter Botanischer Garten, der etwa 2500 Pflanzenarten kultiviert und Attraktionen wie das Papageno Musiktheater oder die Parkeisenbahn Palmen-Express beherbergt. Direkt nebenan befindet sich der ehemalige Botanische Garten der Universität, der nach Verlagerung des Botanischen Instituts auf den Riedberg in die Obhut des Palmengartens übergegangen ist. Diese drei aneinandergrenzenden Parks bilden die größte innenstadtnahe Grünanlage Frankfurts. Der Ostpark im Ostend war 1907 der erste Volkspark in Frankfurt und wurde als Erholungsort für die Anwohner, wie der Arbeiter der angrenzenden Industriegebiete, konzipiert.

Die gründerzeitliche Kaiserstraße
im Bahnhofsviertel
Beethovenstraße im Westend
Höhenstraße an der Kreuzung
mit der Berger Straße im Nordend
Klappergasse im Ebbelwoi-Viertel in Alt-Sachsenhausen

Klassische Moderne: Das Neue Frankfurt

1925 wurde das Neue Frankfurt als umfangreiches Städtebauprogramm begonnen. Der Oberbürgermeister Ludwig Landmann ernannte 1925 den Architekten Ernst May zum Stadtbaurat, der fortan alle Aktivitäten leitete und sich mit einem Stab junger Architekten, Techniker, Künstler und Designer umgab, um das Projekt nachhaltig in der Stadt zu verankern. Städtebaulich wurde das Zusammenwachsen der eingemeindeten Dörfer gestaltet und die Stadt um Infrastrukturprojekte und Parks bereichert. Darüber hinaus wurden wegweisende Technologien für das Bauwesen und das Industriedesign erprobt und eingesetzt. Bekannte Bauten umfassen die Großmarkthalle und das Gesellschaftshaus des Palmengartens und Siedlungen wie Praunheim, Römerstadt und Westhausen im Norden, die Siedlung Bornheimer Hang im Osten, die Hellerhofsiedlung sowie die Heimatsiedlung im Süden. Herausragende Designleistungen umfassen die Frankfurter Küche und die Schriftart Futura.

Siedlung Westhausen, eine der Siedlungen des Neuen Frankfurt (1925–1930)
Großmarkthalle mit noch erhaltenen Annexbauten vor der Nutzung durch die EZB, Mai 2007
Siedlung Bruchfeldstraße („Zickzackhausen“) in Niederrad

Höchst und die äußeren Stadtteile

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in mehreren Schritten die nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile eingemeindet. Einige dieser Stadtteile hatten bereits bis 1866 zum Besitz der Freien Stadt Frankfurt gehört, andere waren zuvor nie mit Frankfurt verbunden. Um 1914 gehörte Frankfurt zu den flächenmäßig größten Städten Deutschlands.

Das Stadtgebiet wuchs 1928 durch Eingemeindungen weiter. Unter anderem kam die Stadt Höchst am Main mit der Altstadt dazu, die noch gut erhalten ist und seit 1972 unter Denkmalschutz steht. Hier stehen ungefähr 400 Fachwerkhäuser, wie das älteste Gebäude Frankfurts, die Justinuskirche. Die spätesten Eingemeindungen fanden 1972 und 1977 im Nordosten (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; im Osten Bergen-Enkheim) statt. Diese Stadtteile haben zum Teil noch ihren ländlichen Charakter. Neben Höchst besitzen zum Beispiel Seckbach, Niederursel und Bergen-Enkheim bemerkenswerte Fachwerkstraßenzüge. Insgesamt sind etwa 14.500 Gebäude auf dem Stadtgebiet Frankfurts von vor 1919 und etwa 3.000 davon sind Fachwerkhäuser.[42][43]


Panorama des Mainufers in Höchst

Grüngürtel

Der Frankfurter Grüngürtel erstreckt sich ringförmig um den dichtbesiedelten Stadtkern. Er besteht aus drei unterschiedlichen Landschaften, dem Berger Rücken im Nordosten der Stadt, dem Niddatal auf dem gesamten Verlauf im Frankfurter Stadtgebiet im Westen und Norden sowie dem Frankfurter Stadtwald im Süden. Der Grüngürtel umfasst über 8.000 Hektar, was etwa einem Drittel des Frankfurter Stadtgebietes entspricht. Er wurde 1991 als einer der ersten Grüngürtel der Welt mit einer kommunalen Satzung, der Grüngürtel-Verfassung, begründet[44] und ist Teil des seit 1994 ausgewiesenen 10.850 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets Grüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main.[45] Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei Zonen eingeteilt, die vor Bebauung und Nutzungsänderungen geschützt sind. Zone I umfasst Grünanlagen und Gärten sowie Sport-, Freizeit- und Erholungsanlagen, Zone II Wald- und Ackerflächen, Gehölze und Brachen, Wiesen sowie Auen- und Feuchtgebiete. Teile des Grüngürtels gehen nahtlos in den noch größeren Schutz- und Erholungsraum Regionalpark RheinMain über. Im Grüneburgpark, am Bornheimer Hang und im Ostpark sowie in der Sinai-Wildnis ziehen sich Ausläufer des Grüngürtels bis fast in die Innenstadt.[46]

Der Frankfurter Stadtwald zählt zu den größten innerstädtischen Wäldern in Deutschland und bedeckt die südlichen Teile von Schwanheim, Niederrad, Sachsenhausen und Oberrad sowie den nördlichen Teil des Stadtteils Flughafen. Im Frankfurter Grüngürtel liegen der 1989 für die Bundesgartenschau angelegte Niddapark, die nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Volksparks Lohrberg und Huthpark, der Biegwald und der Niedwald, der Fechenheimer Mainbogen, das Sossenheimer Unterfeld und das Schwanheimer Unterfeld mit dem Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne. Weitere Naturschutzgebiete im Grüngürtel sind das Enkheimer Ried, das Seckbacher Ried, das Mühlbachtal von Bergen-Enkheim, das Harheimer Ried und die Riedwiesen.

Blick vom Lohrberg in Richtung Innenstadt
Das Enkheimer Ried in Bergen-Enkheim
Grüngürtel am Frankfurter Berg, im Vordergrund die Nidda

Geschichte

Von der Frankenfurt bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches

Deutsche Sonderbriefmarke 1200 Jahre Frankfurt am Main von 1994

Frankfurt am Main wurde erstmals am 22. Februar 794 in einer Urkunde Karls des Großen für das Regensburger Kloster St. Emmeram erwähnt. In dem auf Latein verfassten Dokument heißt es: „… actum super fluvium Moin in loco nuncupante Franconofurd“ – „gegeben (ausgestellt) am Flusse Main in einem Orte, genannt Frankfurt.“[47] Eine Besiedlung des Domhügels ist allerdings schon für die Jungsteinzeit nachgewiesen. Am selben Ort entstanden in der Folge vermutlich ein römisches Militärlager und in merowingischer Zeit ein fränkischer Königshof. Im Juni 794 versammelten sich in der fränkischen Königspfalz wichtige Kirchenvertreter des Reiches in der Synode von Frankfurt.

843 wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste königliche Pfalz der Ostfranken und Ort von Reichstagen. 1220 schaffte Kaiser Friedrich II. das Amt des Reichsvogtes in Frankfurt ab. An die Stelle dieses Ministerialen trat der vom Kaiser eingesetzte Reichsschultheiß als Oberhaupt der sonst selbstverwalteten Bürgerschaft. Im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts erlangte die Stadt immer mehr Privilegien und Regalien, beispielsweise 1240 die jährliche Herbstmesse und 1330 die Frühjahrsmesse. 1266 wird der aus 42 Patriziern und zünftigen Handwerksmeistern bestehende Rat der Stadt erstmals erwähnt. Seit 1311 wählte der Rat jährlich zwei Bürgermeister als Stadtoberhäupter. Mit dem Erwerb des Schultheißenamt erreichte Frankfurt 1372 die volle Souveränität als Reichsstadt.

Die Goldene Bulle von 1356 bestätigte Frankfurt als rechtmäßige Wahlstadt der römischen Könige, nachdem hier schon seit 1147 die meisten Königswahlen stattgefunden hatten. Ab 1562 fanden die Kaiserkrönungen in Frankfurt statt, zuletzt 1792 die des Habsburgers Franz II. Der Krönungsweg, der vom Kaiserdom St. Bartholomäus über den Markt zum Römer führte, wurde zwischen 2012 und 2018 im Zuge des Dom-Römer-Projekts rekonstruiert. 1742 wurde Frankfurt gar für fast drei Jahre Residenzstadt. Da der aus dem Hause Wittelsbach stammende Kaiser Karl VII. nach seiner Krönung nicht in sein Stammland, das von habsburgischen Truppen besetzte Kurfürstentum Bayern, zurückkehren konnte, lebte er notgedrungen bis Oktober 1744 im Palais Barckhaus an der Zeil.

Mit dem Ende des Alten Reiches endete die Souveränität Frankfurts als Reichsstadt. Am 12. Juli 1806 fiel es unter die Herrschaft des Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg, der es mit dem Fürstentum Regensburg und dem Fürstentum Aschaffenburg sowie der Reichsstadt Wetzlar zu einem selbständigen Staat innerhalb des Rheinbundes vereinigte, dem Staat des Fürstprimas. 1810 trat Dalberg das Fürstentum Regensburg an Bayern ab, erhielt dafür das Fürstentum Hanau und das Fürstentum Fulda und wurde Großherzog von Frankfurt. Im kurzlebigen Großherzogtum Frankfurt bildete die Stadt Frankfurt 1810 bis 1813 eine Mairie und war Hauptstadt des Departement Frankfurt, zu dem auch ihre ehemals reichsstädtischen Dörfer als Land-Districtsmairie Frankfurt gehörten.

Die Freie Stadt Frankfurt

Stadtansicht von Frankfurt a. M. auf der 6-Kreuzermünze von 1854

Mit dem Zusammenbruch des napoleonischen Systems dankte Dalberg am 28. Oktober 1813 als Großherzog von Frankfurt ab. Sein Großherzogtum wurde von den siegreichen Alliierten als Generalgouvernement Frankfurt dem Zentralverwaltungsdepartement für die besetzten Gebiete unterstellt. Am 14. Dezember 1813 wurde die Unabhängigkeit der Stadt und ihres Territoriums wiederhergestellt und ihre reichsstädtische Verfassung wieder in Kraft gesetzt. Der bisherige Präfekt Friedrich Maximilian von Günderrode übernahm als Stadtschultheiß die provisorische Leitung der Verwaltung.

Auf dem Wiener Kongress plante das Königreich Bayern die Annexion Frankfurts, doch beschloss der Kongress am 8. Juni 1815 die Wiederherstellung Frankfurts als Freie Stadt innerhalb des Deutschen Bundes. Es war damit neben Hamburg, Bremen und Lübeck eine von vier Freien Städten, die ihre traditionelle Stadtfreiheit bis in die Zeit der Moderne behaupten konnten. Die Freie Stadt Frankfurt gab sich eine neue Verfassung, die Konstitutionsergänzungsakte, und den Wahlspruch Stark im Recht. Der Bundestag des Deutschen Bundes richtete sich in Frankfurt ein. 1833 scheiterte der Frankfurter Wachensturm, ein Versuch eine allgemeine Revolution in Deutschland auszulösen. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur Märzrevolution. Die einberufene Nationalversammlung tagte in der Frankfurter Paulskirche und erarbeitete mit der Paulskirchenverfassung die erste gesamtdeutsche und demokratische Verfassung Deutschlands.

1863 endete der Frankfurter Fürstentag, ein Versuch zur Reform des Deutschen Bundes, erfolglos. Im Deutschen Krieg 1866 blieb Frankfurt bundestreu. Die öffentliche Meinung stand eher auf Seiten Österreichs und des Kaisers, obwohl es in Frankfurt schon länger Stimmen gab, die aus wirtschaftlichen und außenpolitischen Gründen für einen freiwilligen Anschluss an Preußen plädierten. Am 18. Juli wurde die Stadt während des Mainfeldzugs von der preußischen Mainarmee besetzt und mit schweren Kontributionen belegt. Am 2. Oktober annektierte Preußen die Stadt, die damit endgültig ihre Unabhängigkeit verlor; der Stadtkreis Frankfurt wurde dem Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau zugeordnet, die Zahlung der Kontributionen später erlassen. 1868 führte Preußen in Frankfurt die Magistratsverfassung mit einem Oberbürgermeister als Stadtoberhaupt ein. Als versöhnendes Symbol wurde 1871 in Frankfurt der Deutsch-Französische Krieg mit dem Frankfurter Frieden offiziell beendet.

Von der Gründerzeit bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Salzhaus (rechts) und Haus Frauenstein (links) am Römerberg, Photochromdruck um 1896

Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu einem Industriezentrum mit raschem Bevölkerungswachstum war die Annexion vorteilhaft. Frankfurt gemeindete zwischen 1877 und 1910 in mehreren Etappen zahlreiche umliegende Orte ein und vergrößerte seine Fläche von 70 auf 135 Quadratkilometer. Damit wurde es schließlich sogar Anfang des 20. Jahrhunderts für kurze Zeit Deutschlands flächengrößte Stadt. Mit dem raschen Bevölkerungswachstum baute die Stadt ihre öffentliche Infrastruktur aus, darunter zahlreiche Schulen, mehrere Mainbrücken, Wasserversorgung, Kanalisation, eine moderne Berufsfeuerwehr, Vieh- und Schlachthof, die Markthalle, Straßenbahnen, Bahnhöfe und Häfen. Nachdem sich die Industrie zunächst vor allem in Bockenheim, entlang der Mainzer Landstraße und in Sachsenhausen angesiedelt hatte, entstand 1909 bis 1912 der Osthafen mit einem Industriegebiet, dessen neu erschlossene Fläche so groß war wie das gesamte Ende des 19. Jahrhunderts bebaute Stadtgebiet nördlich des Mains. Neben den traditionellen Frankfurter Branchen, Gießereien und Metallwaren, Schriftgießereien und Druckereien, entstanden nun Brauereien, chemische Fabriken und, nach der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891, auch eine Elektroindustrie. 1914 wurde die von Frankfurter Bürgern gestiftete Universität eröffnet.

Im Ersten Weltkrieg blieb Frankfurt von Zerstörungen verschont, litt aber aufgrund seiner Lage als preußische Grenzstadt mit hessischem und bayerischem Hinterland unter einer schlechten Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Infolge der Novemberrevolution 1918 kam es zu Unruhen und zeitweiligen Straßenkämpfen, die bis Ende 1919 anhielten.

In den 1920er Jahren erlebte Frankfurt eine kulturelle Blüte, unter anderem durch seine Theater und das städtebauliche Programm des Neuen Frankfurt (weltweit bekannt durch die Frankfurter Küche, den Urtyp der modernen Einbauküche). 1925 fand im neu erbauten Waldstadion die erste internationale Arbeiterolympiade statt.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 11.134 Juden aus Frankfurt deportiert, darunter solche die nur jüdischer Abstammung waren und anderen Religionen angehörten. Nur 367 von ihnen überlebten den Holocaust.[48] Im Zweiten Weltkrieg zerstörten alliierte Luftangriffe auf Frankfurt etwa 70 Prozent der Gebäude, darunter fast die gesamte Alt- und Innenstadt. Das bis 1944 nahezu geschlossen mittelalterliche Stadtbild ging dadurch verloren. Am 26. März 1945 rückten Truppen der 3. US-Armee von Sachsenhausen kommend über die nur teilweise zerstörte Wilhelmsbrücke in die Innenstadt ein. Am 29. März 1945 endeten die Kampfhandlungen im Stadtgebiet und die letzten Wehrmachtseinheiten zogen sich in Richtung Taunus und Wetterau zurück.[49]

Seit 1945: Entwicklung zur multikulturellen Wirtschaftsmetropole

Nach Kriegsende richteten die Streitkräfte der USA ihr europäisches Hauptquartier in Frankfurt ein. Pläne, dem erweiterten Stadtgebiet als selbständigem Distrikt Frankfurt einen Sonderstatus zu verleihen, analog dem District of Columbia, erwiesen sich als nicht praktikabel. 1946 wurde die Stadt dem neugebildeten Land Groß-Hessen zugeordnet. 1947 nahm der Wirtschaftsrat der Bizone, die 1948 zur Trizone erweitert wurde, seinen Sitz in Frankfurt. Bei der Wahl zur Bundeshauptstadt unterlag Frankfurt am 10. Mai 1949 gegen Konrad Adenauers Favoriten Bonn.[50] Ein Parlamentsgebäude war in Frankfurt bereits gebaut worden. Es beherbergt seitdem den Hessischen Rundfunk.

Trotz der Niederlage in der Hauptstadtfrage entwickelte sich die Stadt in der Zeit des Wirtschaftswunders erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und zum bedeutendsten Finanzplatz Kontinentaleuropas. Der Wiederaufbau in den 1950er Jahren orientierte sich nicht an den alten städtebaulichen Strukturen. Weite Teile der einstigen Altstadt werden von den damals entstandenen schlichten modernistischen Zweckbauten und Verkehrsachsen geprägt. Infolge der Teilung Deutschlands übernahm Frankfurt Metropolfunktionen als Sitz von Unternehmen, Verbänden und Bundeseinrichtungen. Die Bedeutung der Stadt würdigte der amerikanische Präsident John F. Kennedy mit seinem Besuch und einer Rede in der Paulskirche am 23. Juni 1963.[51]

1998 wurde Frankfurt Sitz der Europäischen Zentralbank.

Stadtansicht mit Dom (etwa 1612)
Die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche (1848)
Luftschiffbild des ältesten Teils der Altstadt (1911)
Zerstörte Altstadt mit Dom (Juni 1945)

Religionen und Weltanschauungen

In Frankfurt sind alle Weltreligionen vertreten. Bis 2001 gehörte die Mehrzahl der Frankfurter einer der christlichen Konfessionen an.[52] Durch Säkularisierung und Zuwanderung nichtchristlicher Bevölkerungsgruppen sinkt der christliche Bevölkerungsanteil stetig. 2020 bildeten die Katholiken mit 19 % die größte religiöse Gruppe, es folgten die Muslime mit 18 % und die Protestanten mit 15 %.[53][54] Der Anteil der Protestanten und vor allem der der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2023 waren 16,4 % der Einwohner katholisch, 13,0 % evangelisch; 70,6 % gehörten anderen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[55]

Die Stadt galt seit der Reformation als traditionell protestantisch, wenngleich das katholische Gemeindeleben niemals ganz erlosch. Durch Zuwanderung und Eingemeindungen nahm der Anteil der Katholiken seit dem 18. Jahrhundert allmählich zu und ist seit 1995 größer als der der Protestanten. Der Anteil der Muslime nahm auch zu und ist derzeit größer als der der Katholiken (Stand 2020 Muslime 18 %, Stand 2023 Katholiken 16 % und Protestanten 13 %)[56][57]

Etwa 6500 Frankfurter gehören der jüdischen Gemeinde Frankfurt an.[58] Nach einer 2007 veröffentlichten Schätzung lebten am Jahresende 2006 rund 75.000 Muslime in Frankfurt.[59]

Bereits im 7. Jahrhundert existierte an der Stelle des Domes eine kleine Kirche. Seit Ende des 12. Jahrhunderts entstanden in rascher Folge zahlreiche weitere Kirchen und Kapellen, teils als Stiftungen Frankfurter Bürger, teils als Ordensniederlassungen.

1533 führte die Freie Reichsstadt die Reformation ein. Vereinzelt gab es auch Aktivitäten der Täuferbewegung, die jedoch keine Spuren hinterließ[60]. Nach dem Augsburger Interim von 1548 wurden die katholischen Stiftskirchen und Klöster in Frankfurt an die katholische Kirche zurückgegeben, um den Konflikt mit dem katholischen Kaiser zu vermeiden und die städtischen Privilegien (vor allem die Messen und die Kaiserwahlen) nicht zu gefährden. Die wenigen verbliebenen Katholiken hatten seit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 Glaubensfreiheit, konnten jedoch bis 1806 nur in Ausnahmefällen das Bürgerrecht erwerben. Aus Frankreich kamen verfolgte Hugenotten, die die erste Gemeinde von Réfugiés in Deutschland im Jahre 1554 entstehen ließen. Protestantische Glaubensflüchtlinge aus England machten zum Dank für die Gastfreundschaft der Stadt 1558 das englische Monument zum Geschenk. Die reformierte Kirche durfte in Frankfurt erst ab 1786 eigene Kirchen errichten. 1866 schlossen sich die lutherischen und die reformierten Gemeinden zu einer Frankfurter Landeskirche zusammen.

1933 vereinigte sich die Frankfurter Landeskirche unter staatlichem Druck mit den evangelischen Kirchen von Hessen-Darmstadt und Nassau zur Evangelischen Landeskirche Nassau-Hessen, die 1947 zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wurde. Das 1976 eingemeindete Bergen-Enkheim gehört weiterhin zur evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Bislang viermal fand der Evangelische Kirchentag in Frankfurt statt, nämlich 1956, 1975, 1987 und 2001. 2021 wurde der dritte Ökumenische Kirchentag in Frankfurt ausgerichtet. Wegen der COVID-19-Pandemie fanden fast ausschließlich digital übertragene Veranstaltungen statt.

Bis 1917 bildeten die damals 86.000 Katholiken Frankfurts eine gemeinsame Stadtgemeinde, dann entstanden nach und nach mehrere Pfarreien. Die katholischen Gemeinden gehören überwiegend zum Bistum Limburg, nur Bergen-Enkheim zum Bistum Fulda sowie die 1972 eingemeindeten Stadtteile Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach zum Bistum Mainz. Der Deutsche Katholikentag war bisher dreimal in der Stadt zu Gast, nämlich 1863, 1882 und 1921.

Neben den beiden großen Konfessionen sind orthodoxe Kirchen, altorientalische Kirchen, evangelische Freikirchen und andere Konfessionen in Frankfurt vertreten, darunter die Baptisten, Freie evangelische Gemeinden, Adventisten, Mennoniten, Methodisten, die Altkatholische Kirche, die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas. Etwa 30 evangelikale Gruppen haben sich unter dem Dach der Evangelischen Allianz Frankfurt zusammengeschlossen.

Eine jüdische Gemeinde wird in Frankfurt erstmals 1150 erwähnt. Zweimal, 1241 und 1349, wurden die Frankfurter Juden im Mittelalter Opfer von Pogromen. Von 1462 bis 1796 mussten sie in einem Ghetto leben, der Judengasse. 1806 verfügte Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg die Gleichberechtigung aller Juden und Christen. 1816 schränkte die Freie Stadt Frankfurt in der Konstitutionsergänzungsakte die Bürgerrechte der Juden teilweise wieder ein. Während der antijüdischen Hep-Hep-Krawalle, bei denen es zwischen August und Oktober 1819 in über 80 Städten und Ortschaften im Deutschen Bund und über seine Grenzen zu zahlreichen Ausschreitungen und Vorfällen kam, war Frankfurt zwischen dem 8. und 12. August 1819 Schauplatz der neben Würzburg schwersten Gewaltexzesse. Über vier Tage befand sich die Stadt durch massive gewaltsame Ausschreitungen im Ausnahmezustand.[61] Erst 1864 gewährte Frankfurt als dritter deutscher Staat nach Hamburg und Baden den Juden die uneingeschränkte Gleichberechtigung.

Um 1930 lebten etwa 28.000 Juden in Frankfurt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden fast alle deportiert oder vertrieben, die vier großen Synagogen während der Novemberpogrome 1938 zerstört. 11.134 Frankfurter Juden wurden während des Holocaust deportiert. Bei Kriegsende hatten nur etwa 160 in der Stadt überlebt. Bereits kurz nach Kriegsende wurde von deportierten osteuropäischen Juden eine neue jüdische Gemeinde gegründet. Sie ist heute mit etwa 6500 Mitgliedern eine der großen Gemeinden in der Bundesrepublik.[58] Größte Frankfurter Synagoge ist die Westend-Synagoge.

Die 1959 in Sachsenhausen erbaute Nuur-Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat war die erste Moschee Frankfurts und eine der ersten Deutschlands. Inzwischen gibt es in Frankfurt etwa 35 Moscheen verschiedener islamischer Glaubensrichtungen.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) hat ihren Hauptsitz für das Gebiet Europa Mitte in Frankfurt am Main (Eckenheim). Ferner befinden sich zwei Gemeinden in Eckenheim und Höchst. Der Frankfurt-Tempel in Friedrichsdorf (Hochtaunuskreis) war 1987 der erste mormonische Tempel in der damaligen Bundesrepublik.

Die aus den Vereinigten Staaten stammende Scientology-Organisation unterhält im Frankfurter Bahnhofsviertel seit 1971 eine Niederlassung. Außerhalb Frankfurts, in Hofheim-Langenhain, liegt seit 1964 das einzige Haus der Andacht der Bahai in Europa. In Frankfurts Innenstadt befindet sich die Weihehalle der 1845 gegründeten und als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannten Unitarischen Freien Religionsgemeinde mit über 1000 Mitgliedern.

Der Kaiserdom St. Bartholomäus ist die größte Kirche der Stadt
Nuur-Moschee, erste Moschee in Frankfurt
Westend-Synagoge, größte Frankfurter Synagoge

Politik

Allgemeines

Die Hauptsatzung der Stadt Frankfurt am Main und die Hessische Gemeindeordnung bestimmen den konstitutionellen Aufbau der Stadt. Seit der Kommunalwahl 2021 bilden Grüne, SPD, FDP und Volt eine Koalition in der Stadtverordnetenversammlung. Dem Magistrat gehören neben dem direkt gewählten Oberbürgermeister 12 hauptamtliche und 14 ehrenamtliche Stadträte an. Bei der Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main 2023 wurde Mike Josef (SPD) erstmals gewählt. In der Stichwahl am 26. März 2023 erhielt er 51,7 % der abgegebenen Stimmen, sein Gegenkandidat Uwe Becker (CDU) 48,3 %.[62] Am 11. Mai 2023 wurde Josef in sein Amt eingeführt. Er ist der Nachfolger von Peter Feldmann (ehemals SPD), der am 6. November 2022 mit einem Bürgerentscheid abgewählt worden war. Zwischen 11. November 2022 und 11. Mai 2023 hatte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Bündnis 90/Die Grünen) die Amtsgeschäfte kommissarisch geführt.

Frankfurt ist seit der Bundestagswahl 2002 in die Wahlkreise 182 und 183 aufgeteilt. Bei der Bundestagswahl 2021 gewann Armand Zorn (SPD) den Wahlkreis 182 und Omid Nouripour (Grüne) den Wahlkreis 183. Über die Landeslisten wurden Joana Cotar (AfD), Deborah Düring (Grüne), Thorsten Lieb (FDP), Kaweh Mansoori (SPD) und Janine Wissler (Linke) in den Deutschen Bundestag gewählt.

Bei den Wahlen zum Hessischen Landtag ist die Stadt Frankfurt am Main in die sechs Wahlkreise 34 (Frankfurt I), 35 (Frankfurt II), 36 (Frankfurt III), 37 (Frankfurt IV), 38 (Frankfurt V) und 39 (Frankfurt VI) eingeteilt.

Auf Einladung des hessischen Ministerpräsidenten, der 2014/2015 Bundesratspräsident war, fanden die Feierlichkeiten zum 25. Tag der Deutschen Einheit vom 2. bis zum 4. Oktober 2015 in Frankfurt statt. Mehr als 1,4 Millionen Besucher beteiligten sich an dem dreitägigen Bürgerfest, das unter dem Motto „Grenzen überwinden“ stand. Höhepunkt der 300 Veranstaltungen war eine Licht- und Toninszenierung am Mainufer.[63]

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung, die im Römer tagt, ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Frankfurt am Main. Über die Vergabe der 93 Sitze entscheiden die stimmberechtigten Bürger alle fünf Jahre in allgemeiner, unmittelbarer (direkter), freier, gleicher und geheimer Wahl.

Parteien, die mindestens drei Stadtverordnete stellen, sind zur Bildung einer Fraktion berechtigt. Die Vertreter kleinerer Parteien können sich bestehenden Fraktionen anschließen oder parteiübergreifende Fraktionen bilden. Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes vorläufiges Ergebnis:[64]

Wählerstärkste Parteien bei der Kommunalwahl 2021 nach Stadtteil:
  • Grüne
  • CDU
  • SPD
  • Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt am Main 2021
    Stimmenanteil in Prozent; Wahlbeteiligung: 45,1 %
     %
    30
    20
    10
    0
    24,6
    21,9
    17,0
    7,9
    7,6
    4,5
    3,7
    2,0
    1,8
    1,8
    0,8
    5,9
    Gewinne und Verluste
    im Vergleich zu 2016
     %p
     10
       8
       6
       4
       2
       0
      -2
      -4
      -6
      -8
    +9,3
    −2,2
    −6,8
    −0,1
    +0,1
    −4,4
    +3,7
    −0,7
    −0,3
    +0,4
    +0,2
    −1,7
    Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
    Anmerkungen:
    i ÖkoLinX-ARL
    l ELF: 1,3 %; IBF: 0,8 %; Gartenpartei: 0,6 %; BIG 0,6 %; Piraten: 0,6 %; Dialoginitiative: 0,4 %; dFfm: 0,4 %; Klimaliste: 0,3 %; VD: 0,2 %; FPF: 0,2 %; Die Humanisten: 0,1 %; RF: 0,1 %; FFWG: 0,1 %; SL: 0,1 %; BGF: 0,1 %
    Sitzverteilung
                    
    Insgesamt 93 Sitze

    Weitere Wahlen

    In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Frankfurt am Main dargestellt.[65]

    Jahr Wahl Wbt. Grüne SPD CDU FDP Linke1 AfD Sonst.
    2023 Landtagswahl 60,8 23,7 15,1 30,1 6,4 6,0 10,3 8,4
    2021 Bundestagswahl 74,7 24,6 22,5 18,1 14,8 7,0 5,1 7,9
    2019 Europawahl 60,1 31,3 15,1 19,7 7,7 6,5 6,7 13,0
    2018 Landtagswahl 64,7 26,0 18,4 22,8 8,1 10,4 9,0 5,3
    2017 Bundestagswahl 74,9 14,6 20,1 26,4 14,1 11,9 8,6 4,3
    2014 Europawahl 44,5 18,9 26,5 25,6 5,6 8,4 8,0 7,0
    2013 Bundestagswahl 62,4 14,2 27,7 32,6 6,3 9,3 5,1 4,8
    Landtagswahl 66,7 16,8 28,3 32,2 6,1 8,0 3,3 5,3
    2009 Bundestagswahl 71,8 17,2 21,9 27,8 17,5 10,5 5,1
    Europawahl 38,9 23,1 18,7 30,9 14,0 6,1 7,2
    Landtagswahl 59,4 19,6 19,8 32,7 16,8 7,8 3,3
    2004 Europawahl 39,8 25,0 19,3 35,1 8,1 3,4 9,1

    1 bis 2007: PDS

    Hoheitszeichen

    Als Hoheitszeichen führt die Stadt Frankfurt am Main ein Dienstsiegel, ein Wappen und eine Flagge.

    Wappen der Stadt Frankfurt am Main
    Wappen der Stadt Frankfurt am Main
    Blasonierung: „Das Stadtwappen zeigt den weißen (silbernen), aufgerichteten, goldgekrönten und goldbewehrten Adler mit gespreizten Flügeln und Fängen, mit blauer Zunge und blauen Krallen auf dem roten Feld.“[66]
    Wappenbegründung: Der Frankfurter Adler geht auf den einköpfigen Reichsadler aus dem dreizehnten Jahrhundert zurück.

    Städtepartnerschaften

    Frankfurts Städtepartnerschaften ab 2005

    Städtepartnerschaften bestehen mit folgenden Städten:[67][68]

    • Frankreich Lyon, Frankreich – seit 1960
    • Vereinigtes Konigreich Birmingham, Vereinigtes Königreich – seit 1966
    • Italien Mailand, Italien – seit 1970
    • China Volksrepublik Guangzhou (Kanton), Volksrepublik China – seit 1988
    • Ungarn Budapest, Ungarn – seit 1990
    • Tschechien Prag, Tschechien – seit 1990
    • Nicaragua Granada, Nicaragua – seit 1991
    • Polen Krakau, Polen – seit 1991
    • Japan Yokohama, Japan – seit 2011
    • Turkei Eskişehir, Türkei – seit 2013
    • Vereinigte Staaten Philadelphia, Vereinigte Staaten – seit 2015[69]
    • Ukraine Lemberg, Ukraine – seit 2024[70]

    Ferner besteht seit 1967 eine Partnerschaft zwischen dem damals noch selbständigen Stadtteil Nieder-Eschbach und der Stadt Deuil-la-Barre (Frankreich).

    Freundschaftsverträge bestehen mit folgenden Städten:

    • Agypten Kairo, Ägypten – seit 1979
    • Israel Tel Aviv-Jaffa, Israel – seit 1980
    • Kanada Toronto, Kanada – seit 1989
    • Deutschland Leipzig, Deutschland – seit 1990 Kooperation
    • Vereinigte Arabische Emirate Dubai, Vereinigte Arabische Emirate – seit 2005

    Städtekontakte in Form von Kooperationsverträgen und Absichtserklärungen bestehen seit 2003 mit Daejeon, seit 2006 mit Shenzhen und Moskau, seit 2013 mit Istanbul und Incheon, seit 2015 mit Shanghai, seit 2019 mit Ho-Chi-Minh-Stadt und seit 2023 mit Izmir.[71]

    Stadthaushalt

    Frankfurt hatte nach einer großzügigen öffentlichen Baupolitik in den 1980er Jahren unter den CDU-Oberbürgermeistern Walter Wallmann und Wolfram Brück den Schuldenstand von 840 Millionen Euro (1977) auf 2,25 Milliarden (1989) erhöht.[72] Unter dem rot-grünen Magistrat stieg die Verschuldung bis 1993 auf einen Höchststand von 3,4 Milliarden. Frankfurt hatte damit zeitweise die höchste Pro-Kopf-Verschuldung unter den großen Städten (ohne Stadtstaaten) Deutschlands. Da die Auflagen der Kommunalaufsicht einen weiteren Anstieg der Nettoverschuldung untersagten, begann die Stadt ab 1994 mit der Haushaltskonsolidierung. Die Verschuldung ging danach deutlich zurück, unter anderem infolge einer drastischen Erhöhung der Gewerbesteuer, einer gemäßigten Ausgabenpolitik und einer zeitweise sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung.

    2006 lag Frankfurt mit einer Verschuldung von rund 2200 Euro pro Einwohner auf dem sechsten Platz unter den fünfzehn größten deutschen Städten (Bremen etwa 17.000, Berlin etwa 16.000, Hamburg etwa 13.000, Köln etwa 3800, München rund 2700 Euro pro Kopf).[73] Aufgrund guter Steuereinnahmen und hoher Haushaltsüberschüsse sank die Verschuldung bis Ende 2010 auf 983 Millionen Euro.

    Am 13. Juni 2008 veröffentlichte die Stadt ihre Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2007, mit der die Umstellung auf kaufmännische Buchführung eingeleitet wurde. Die Stadt Frankfurt verfügte demnach über ein Vermögen von 12,52 Milliarden Euro, wovon 11,8 Milliarden auf das Anlagevermögen entfielen. Die Stadt ermittelte an Besitztümern unter anderem: 1145 Kilometer Straße; 44.266 Grundstücke; etwa 1800 Gebäude; 58,6 Kilometer U-Bahn-Gleise; etwa 2500 Pflanzenarten im Palmengarten; etwa 4500 Tiere aus 580 Arten im Zoo; 4902 Hektar Stadtwald. Den höchsten Buchwert aller Gebäude hat der Dom mit 58 Millionen Euro. Das städtische Eigenkapital lag bei 8,29 Milliarden, das entspricht einer Eigenkapitalquote von 66,2 Prozent. Die Verbindlichkeiten lagen bei 1,8 Milliarden, die im Wesentlichen zur Deckung von Pensionsansprüchen gebildeten Rückstellungen bei 1,2 Milliarden.[74]

    2007 und 2008 erzielte die Stadt Jahresüberschüsse von jeweils über 500 Millionen Euro.[75] Infolge der Weltfinanzkrise sanken die Steuererträge um über 400 Millionen pro Jahr, deshalb ergaben sich von 2009 bis 2011 jährliche Defizite zwischen 180 und 320 Millionen Euro. Die Haushaltsplanung 2013 erwartete bis 2015 ein kumuliertes Defizit von 400 Millionen, bei steigenden Ausgaben für Bildung, Infrastruktur und Wohnungsbau. Die Stadt sah sich daher seit 2012 zu erheblichen Einsparungen gezwungen.[76][77]

    Hauptgrund war die Entwicklung der Gewerbesteuer als wichtigste Steuerquelle der Stadt Frankfurt. 2008 wurde ein Rekordwert von 1,64 Milliarden Euro eingenommen. Damit hatte Frankfurt nach München (1,9 Milliarden Euro) die bundesweit höchsten Einnahmen aus der Gewerbesteuer, jedoch ist München gemessen an der Einwohnerzahl fast doppelt so groß wie Frankfurt. Ähnlich große Städte wie Stuttgart oder Dortmund erzielen nur etwa die Hälfte oder ein Fünftel der Frankfurter Einnahmen.[78] 2012 erzielte die Stadt wieder Gewerbesteuereinnahmen von 1,51 Milliarden Euro, 2013 von 1,44 Milliarden Euro,[79] die Defizite verringerten sich auf etwa 52 Millionen Euro sowie auf 61 Millionen Euro für 2013. Nach dem im Mai 2015 vorgelegten Jahresabschluss 2014 stiegen die Gewerbesteuereinnahmen wegen der guten Wirtschaftslage auf 1,73 Milliarden Euro brutto und lagen damit um 187 Millionen Euro höher als erwartet. Mit einem Haushaltsüberschuss von 158 Millionen Euro war 2014 damit das erste Haushaltsjahr seit 2008, das nicht mit einem Defizit endete.[80] Der Zuwachs des Anlagevermögens um etwa 120 Millionen Euro war im Wesentlichen auf Investitionen in Schulen, öffentlichen Nahverkehr und die Mitfinanzierung von Wohnungsbauvorhaben zurückzuführen.[81] 2015 und 2016 schlossen mit Überschüssen von 176 bzw. knapp 114 Millionen Euro ab.[82] Das Ergebnis verbesserte sich infolge steigender Steuererträge, zugleich entfalteten die 2012 beschlossenen und umgesetzten Konsolidierungsmaßnahmen Wirkung. 2017 entstand ein Fehlbetrag von fast 200 Millionen Euro, den die Stadt im Wesentlichen auf steigende Ausgaben infolge des starken Bevölkerungswachstums, beispielsweise für den Bau und die Sanierung von Schulen und öffentlichen Einrichtungen, auf zusätzliche Ausgaben für die Unterbringung von Flüchtlingen und auf gestiegene Personal- und Pensionsaufwendungen zurückführte.[82] Auch 2018 schloss mit einem Fehlbetrag von fast 28 Millionen Euro ab.[83]

    Frankfurt gehört zu den knapp 30 Kommunen in Hessen, die aufgrund der 2016 eingeführten Neuordnung des kommunalen Finanzausgleichs[84] deutlich weniger Zuwendungen erhalten. Bis 2019 wurde Frankfurt aufgrund der Neuregelung mit mehr als 530 Millionen Euro belastet. Im Dezember 2016 erhob Frankfurt deshalb Klage beim Staatsgerichtshof des Landes Hessen.[85] Der Staatsgerichtshof wies die Klage im Januar 2019 als zulässig, aber unbegründet zurück.[86] Das Gericht kam zu dem „Befund, dass sich ein Sonderbedarf der Antragstellerin aufgrund ihrer Metropolenstellung, also ihres konkreten Aufgabenzuschnitts, aus den dem Gesetzgeber vorliegenden Daten nicht abbilden ließ“.

    Im Doppelhaushalt für 2020/2021 rechnet die Stadt mit Defiziten von 131 bzw. 192 Millionen Euro und plant Investitionen von 725 bzw. 602 Millionen Euro. Neben Bildung und Nahverkehr ist die Stadtplanung, darunter der Wohnungsbau, größter Investitionsbereich. Für Sozialleistungen werden 822 bzw. 844 Millionen Euro ausgegeben, für Kinderbetreuung, Schulträgeraufgaben, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie die Stadtbücherei 876 bzw. 925 Millionen Euro. Der öffentliche Nahverkehr wird mit 211 und 234 Millionen bezuschusst, der Kulturbereich mit 207 und 211 Millionen Euro.[87]

    Der Haushaltsplan 2023 sieht für das Jahr 2023 im ordentlichen Ergebnis des Ergebnishaushalts Erträge (Einnahmen) in Höhe von 4.730.590.000 Euro vor.[88] Dem stehen Aufwendungen (Ausgaben) von 4.792.910.000 Euro gegenüber. Somit übersteigen gemäß dem Haushaltsplan 2023 die Ausgaben die Einnahmen um 62.320.000 Euro.

    Wirtschaft und Standortfaktoren

    Überblick

    Im Jahre 2016 erwirtschaftete Frankfurt am Main, innerhalb seiner Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 66,917 Milliarden Euro und belegte damit den vierten Rang in der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung und hält einen Anteil von 24,8 Prozent an der gesamten hessischen Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 91.099 Euro pro Kopf (Hessen: 43.496 Euro, Deutschland 38.180 Euro). Frankfurt ist damit die fünftreichste kreisfreie Stadt in Deutschland und die reichste unter den größeren Städten. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 97.178 Euro. In der Stadt sind 2016 ca. 688.600 Erwerbstätige beschäftigt.[89] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,9 Prozent und damit geringfügig über dem Durchschnitt Hessens von 4,1 Prozent.[90] Frankfurt ist Zentrum des Rhein-Main-Gebietes, die zu den wirtschaftlich leistungsstärksten Regionen des Landes gehört und ein BIP von mehr als 250 Milliarden Euro erwirtschaftet.[91]

    Laut einer 2001 erstellten Rangliste der Universität Liverpool kann Frankfurt als die produktivste Stadt Europas (nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) gelten (vor Karlsruhe, Paris und München).[92] Die Stadt ist eine der reichsten und leistungsfähigsten Metropolen Europas. Dies spiegelt sich an der hohen Anzahl internationaler Unternehmensvertretungen wider. In einer jährlichen Studie (European Cities Monitor, 2010) von Cushman & Wakefield hält Frankfurt seit über 20 Jahren den dritten Platz als bester Standort für internationale Konzerne in Europa (nach London und Paris).[93] Für das Land Hessen hat Frankfurt eine zentrale Bedeutung, 40 Prozent der 4,24 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen in Hessen stammen aus Frankfurt.[94]

    In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Frankfurt 2018 den zehnten Platz.[95]

    Arbeiten in Frankfurt

    Frankfurt ist mit 699.600 Erwerbstätigen (2017), darunter rund 622.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (2017) die Stadt mit der höchsten Arbeitsplatzdichte und den meisten Pendlern in Deutschland. Die Zahl der täglichen Einpendler lag 2017 bei 362.450, während die Zahl der Auspendler 95.074 betrug. Die Zahl der Erwerbstätigen wächst seit Jahren, seit 2010 um über 55.000.[96] Zwischen 2000 und 2005 sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 495.000 auf 463.000, seitdem stieg sie kontinuierlich an.

    Über 81.000 Menschen arbeiten bei rund 500 Unternehmen am Frankfurter Flughafen, der damit als größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands gilt.[97] Größter einzelner Wirtschaftsbereich ist Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, der rund 75.600 Menschen beschäftigt. Das stärkste absolute Wachstum weisen die Sektoren Verkehr und Lagerei und Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen auf.[96]

    Das mittlere Bruttoentgelt von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Frankfurt lag im Jahr 2017 bei 4.182 Euro und damit um etwa 1200 Euro höher als im Jahr 2000. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Branchen deutlich: Während im Gastgewerbe und bei einfachen Dienstleistungen das mittlere Bruttoentgelt bei 2.340 Euro liegt, verdient ein Vollzeitbeschäftigter in der IT-Branche 5350 und im Finanzgewerbe 6080 Euro im Monat. Dem hohen Durchschnittseinkommen der Vollzeitbeschäftigten stehen 46.367 ausschließlich geringfügig Beschäftigte und etwa 22.108 Arbeitslose gegenüber. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,6 %. 2005 betrug die Zahl der Arbeitslosen noch 35.637 (10,6 Prozent).[96]

    Die hohe Wirtschaftskraft der Stadt schlägt sich in den Kassen umliegender Städte und Gemeinden des Speckgürtels hauptsächlich im Vordertaunus nieder, die von überdurchschnittlichen Steuerzahlungen ihrer in Frankfurt verdienenden Pendler profitieren, weshalb sich hier zwei der fünf reichsten Landkreise Deutschlands, nämlich der Hochtaunuskreis mit Bad Homburg vor der Höhe als Kreisstadt und der Main-Taunus-Kreis mit Hofheim am Taunus als Kreisstadt befinden.

    Bankenviertel in der Innenstadt
    Frachtabfertigung am Flughafen
    Handelsraum der Frankfurter Börse

    Lebensqualität

    Eine Bürgerbefragung der Stadt Frankfurt im Dezember 2010[98] ergab, dass 66 Prozent aller Frankfurter Bürger „allgemein zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit der Stadt seien, lediglich sechs Prozent gaben an, sie seien mit der Stadt „unzufrieden“. Seit 1993 sei damit der Anteil der Zufriedenen um 22 Prozent gestiegen, während der Anteil der Unzufriedenen um 8 Prozent abnahm. 84 Prozent der Frankfurter lebten „gerne“ in ihrer Stadt, 13 Prozent würden „lieber woanders wohnen“. Die Zufriedenheit mit der öffentlichen Sicherheit in Frankfurt betrug 37 Prozent (1993: lediglich neun Prozent), unzufrieden seien 22 Prozent (1993: 64 Prozent).

    Kriminalität

    Unter allen deutschen Städten über 200.000 Einwohnern wurden in Frankfurt über viele Jahre die meisten Straftaten bezogen auf die Einwohnerzahl registriert. 2013 lag diese Häufigkeitszahl bei 16.292 Delikten auf 100.000 Einwohner.[99] Da die Stadt in der Kriminalstatistik regelmäßig einen Spitzenplatz belegte, wurde sie in den Medien mitunter als „Hauptstadt des Verbrechens“[100] und „Gefährlichstes Pflaster Deutschlands“ bezeichnet.[101] Nach der am 24. April 2017 veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik lag Frankfurt 2016 mit 15.671 Delikten je 100.000 Einwohnern erstmals auf Rang vier hinter Berlin, Leipzig und Hannover.[102]

    Das Polizeipräsidium Frankfurt warnte davor, die Häufigkeitszahl aller Delikte für einen Vergleich mit anderen Großstädten heranzuziehen, da die Statistik nur die der Polizei bekanntgewordenen und von ihr bearbeiteten Straftaten umfasse.[103] Die Polizei verwies darauf, dass sich durch den bundesweit höchsten Pendlersaldo täglich rund 260.000 Menschen zusätzlich in der Stadt aufhalten. Hinzu kommen noch Besucher und Touristen, rund 1,5 bis 2,5 Millionen Messegäste sowie etwa 53 Millionen Fluggäste jährlich, die sich ebenfalls im Stadtgebiet aufhalten. Rund sechs Prozent aller Straftaten werden am Flughafen registriert, darunter Frachtdiebstähle, Passvergehen sowie Verstöße gegen die Einreisebestimmungen und das Luftverkehrsgesetz. Die hohe Zahl der in Frankfurt entdeckten Delikte sei eine Folge der hohen Kontrolldichte im Stadtgebiet.

    Die städtischen Behörden und Gremien bemühten sich in ihren eigenen Veröffentlichungen zur Kriminalstatistik um eine andere Interpretation.[104] Bei einer differenzierten Betrachtung nach Deliktgruppen lag Frankfurt demnach nur bei Rauschgiftdelikten und bei Aufenthaltsdelikten an der Spitze der Statistik, bei Betrug, einfachem Diebstahl und Beförderungserschleichung in der Spitzengruppe. Kreditkarten- und Kontobetrug wird am Hauptsitz der Banken registriert, unabhängig vom tatsächlichen Tatort. Die hohe Zahl aufgedeckter Rauschgiftdelikte und Schwarzfahrten (rund 6,7 Prozent aller in Deutschland registrierten Fälle) war eine Folge der intensiven Kontrollen am Flughafen sowie an den Verkehrsknotenpunkten der Innenstadt. Bei den sicherheitsrelevanten Straftaten (Gewaltdelikte wie Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub und Körperverletzung) nahm Frankfurt einen mittleren Rang in der Statistik ein.[105]

    Eine Studie der Universität Greifswald vom April 2011 über „Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main“ ergab, dass sich 84 Prozent der befragten Bürger tagsüber „sicher“ oder „sehr sicher“ vor Kriminalität fühlen; nachts seien es 71 Prozent.[106]

    Ansässige Unternehmen

    In kaum einer anderen deutschen Stadt gibt es derart viele international führende Unternehmen aus den verschiedenen Branchen, darunter Chemiekonzerne, Werbeagenturen, Softwareunternehmen und Callcenter. Die Zentrale des Vorstandsressorts Personenverkehr mit der DB Regio AG sowie der DB Fernverkehr AG, die Konzernentwicklung und weitere bedeutende Abteilungen der Deutschen Bahn AG und die Tochtergesellschaft DB InfraGO AG befinden sich in der DB-Zentrale im Gallus. Das Pelzhandelszentrum rund um die Niddastraße war nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte der Haupthandelsplatz für Felle und Pelzkonfektion in Deutschland und gehörte zu den drei weltweit wichtigsten Märkten der Branche. Mit einem Umsatz von 536 Millionen trugen die 356 hier ansässigen deutschen Betriebe des Rauchwarenhandels und der Pelzkonfektion knapp 10 Prozent zum Sozialprodukt der Stadt bei. 65 Prozent aller weltweit frei gehandelten Fellwaren nahmen zu der Zeit in irgendeiner Form den Weg über Frankfurt am Main. Frankfurt galt durch die Hoechst AG jahrelang als „Apotheke der Welt“. Der Industriepark Höchst ist einer der drei größten Standorte der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Europa. In Frankfurt finden sich die Deutschlandzentralen von großen Lebensmittelkonzernen wie Nestlé und Ferrero sowie der Sitz der größten Brauereigruppe Deutschlands, der Radeberger Gruppe. Mit KPMG hat eine der vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ihren Europasitz in Frankfurt. PricewaterhouseCoopers hat seine Deutschlandzentrale in Frankfurt, Deloitte Touche Tohmatsu eine Filiale und Ernst & Young eine Niederlassung jenseits der Stadtgrenze in Eschborn. Einige der größten Unternehmensberatungen und internationale Anwaltskanzleien sind in Frankfurt vertreten.

    Finanzsektor

    Frankfurter Wertpapierbörse

    Frankfurt am Main ist Sitz der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank. Die Stadt ist ein bedeutender Finanzstandort und Börsenplatz und zählt nach verschiedenen Ranglisten zu den wichtigsten Finanzzentren weltweit. Beispielsweise klassifizierte das GaWC (Globalization and World Cities Research Network) Frankfurt als einzige deutsche Stadt aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung als „Alpha-Weltstadt“. Damit gehört Frankfurt zusammen mit 16 anderen Städten zur dritten Kategorie der Weltstädte.[6]

    In Frankfurt sind mit den Instituten Deutsche Bank, Commerzbank, KfW und DZ Bank die vier größten deutschen Banken angesiedelt (Stand: 2015).[107] Deutsche Bank und Commerzbank sind als Universalbanken tätig und unterhalten Niederlassungen weltweit. Hauptaufgabe der KfW ist die Förderung des Mittelstands und von Existenzgründern, die DZ Bank ist ein Zentralinstitut des genossenschaftlichen Finanzsektors. Als Tochtergesellschaften der DZ Bank sind Union Investment, DVB Bank und Reisebank in Frankfurt ansässig, zudem hat die Frankfurter Volksbank als zweitgrößte Volksbank Deutschlands hier ihren Sitz.

    Unter den öffentlichen-rechtlichen Kreditinstituten haben die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die DekaBank, die Landwirtschaftliche Rentenbank und die Frankfurter Sparkasse ihren Sitz in Frankfurt.

    Die größte deutsche Direktbank, die ING-DiBa, ist in Frankfurt beheimatet. Zudem haben einige bedeutende Privatbanken ihren Hauptsitz oder ihre Deutschlandzentrale in Frankfurt wie die SEB AG, das Bankhaus Metzler, Hauck & Aufhäuser, Delbrück Bethmann Maffei, die BHF-Bank und die Corealcredit Bank. Aus dem Kreis der Nachhaltigkeitsbanken ist die Triodos Bank mit ihrer deutschen Niederlassung und die GLS Gemeinschaftsbank mit einer Filiale in Frankfurt vertreten.

    Ende 2010 hatten zudem 154 Auslandsbanken ihren deutschen Hauptsitz in Frankfurt, weitere 40 waren mit einem Büro vertreten.[108]

    Mit den von der Deutschen Börse AG betriebenen Handelsplattformen Frankfurter Wertpapierbörse und XETRA ist Frankfurt der zweitgrößte Aktienmarkt Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen Wertpapierhandels ab. Darüber hinaus befinden sich die Deutschlandzentralen der drei großen Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings in Frankfurt.

    Nach einer Studie der Comdirect lag die Stadt 2017 unter den Fintech-Standorten Deutschlands hinter Berlin und München gemeinsam mit Hamburg auf dem dritten Platz. Ende 2017 gab es 84 Fintech-Start-ups in Frankfurt. Wegen der hohen Mieten und des Wettbewerbs um qualifizierte Nachwuchskräfte gelte Frankfurt als schwieriges Pflaster für Fintechs.[109] Zu den in Frankfurt ansässigen Fintechs gehören der digitale Versicherungsanbieter Clark und die Lieferkettenfinanzierungsplattform Traxpay.[110]

    Zum Finanzplatz Frankfurt am Main gehören auch die hier ansässigen Aufsichtsorgane. Von 1950 bis 2000 hatte der Bundesrechnungshof seinen Sitz in Frankfurt. Es residieren hier die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) sowie zwei Einrichtungen des Europäischen Finanzaufsichtssystems, die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) sowie der Europäische Ausschuss für Systemrisiken, der Früherkennung, Prävention und Bekämpfung von systemischen Risiken innerhalb des Finanzmarktes der Europäischen Union vornimmt. Seit Ende 2014 besteht zudem ein Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus für die 150 größten Banken der Eurozone. Zukünftig wird eine neu gegründete europäische Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (Anti-Money Laundering Authority, AMLA) ihren Sitz in Frankfurt haben.[111][112]

    Bau- und Immobilienwirtschaft

    Laut der „Bau- und Immobilienwirtschaft“-Studie der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main gab es 2012 in ihrem Bezirk 14.589 Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Allein in Frankfurt gab es 31.265 Beschäftigte in dieser Branche. 1999 hatte die Branche noch über 36.000 Menschen beschäftigt. Zu den größten Unternehmen zählen DTZ Zadelhoff, Jones Lang LaSalle, BNP Paribas Real Estate, Bilfinger Berger, Hochtief, Porr, Techem, Nassauische Heimstätte, ABG Frankfurt Holding, Wayss & Freytag, Wisag, Ed. Züblin und Albert Speer & Partner. Der Umsatz in der Bau- und Immobilienwirtschaft betrug 2011 über 8 Milliarden Euro. Seit 2002 ist er um 7,8 Prozent gestiegen.[113]

    Einzelhandel

    Die 600 Meter lange Zeil in der Innenstadt ist die bekannteste und umsatzstärkste Einkaufsstraße in Frankfurt. Mit bis zu 13.120 Passanten pro Stunde war sie 2012 erstmals die meistfrequentierte unter 170 deutschen Einkaufsstraßen.[114] Den zweiten Platz nahm die Zeil 2009 im bundesweiten Mietpreisvergleich für Einzelhandelsflächen ein. Ein Ladenbesitzer zahlte hier bis zu 265 Euro pro Quadratmeter. Im Februar 2009 eröffnete das neue Einkaufszentrum MyZeil im Palaisquartier.

    Während die auf der Zeil ansässigen Geschäfte in der günstigen bis mittleren Preiskategorie liegen, ist die nahe gelegene Goethestraße für ihre Luxusmarken bekannt. Im Vergleich mit anderen sogenannten Luxusmeilen wie der Düsseldorfer Königsallee lag sie 2012 mit 1520 Passanten pro Stunde mit weitem Abstand auf dem fünften Platz.[114] Weitere wichtige Einzelhandelsstandorte in Frankfurt sind das Nordwestzentrum in der Nordweststadt, eines der größten Einkaufszentren Deutschlands, das Hessen-Center im Stadtteil Bergen-Enkheim und das an der Stadtgrenze gelegene Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach (Taunus).

    Darüber hinaus gibt es diverse Einkaufsstraßen in den Stadtteilen, wie die Berger Straße im Nordend und in Bornheim, die Schweizer Straße in Sachsenhausen, die Leipziger Straße in Bockenheim, die Königsteiner Straße in Höchst oder der Oeder Weg, der sich von der Innenstadt in das Nordend erstreckt.

    Einen weiteren Einzelhandelsstandort repräsentiert das im August 2013 eröffnete Skyline Plaza. Als Einkaufs- und Kongresszentrum, welches auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs im Europaviertel errichtet wurde, bietet das Skyline Plaza Platz für 180 Geschäfte.

    Einkaufszentrum MyZeil

    Automobilhersteller

    Frankfurt ist Sitz zahlreicher Deutschland- und Europazentralen ausländischer Automobilkonzerne wie Fiat Chrysler Automobiles (mit Fiat, Alfa Romeo und Jeep), Honda und Kia. Vor den Toren der Stadt residiert neben Opel in Rüsselsheim am Main noch Jaguar in Schwalbach am Taunus. Im rund 30 Kilometer entfernten Weiterstadt haben Škoda und Seat ihren deutschen Hauptsitz. Der japanische Hersteller Mazda betreibt in Oberursel (Taunus) ein Designzentrum. In Offenbach am Main ist die europäischen Vertriebszentrale von Hyundai.

    Darüber hinaus ist die Zulieferindustrie stark vertreten. Aus den ehemaligen Frankfurter Firmen TEVES und VDO unterhält die Continental AG Produktions-, Verwaltungs- und Entwicklungsstandorte in Frankfurt, Eschborn, Schwalbach am Taunus, Karben, Babenhausen (Hessen) und Friedberg (Hessen). Die Automobilhersteller und -zulieferer der Region haben sich im Automotive Cluster Rhein Main Neckar zusammengeschlossen.

    IT- und Telekommunikationsunternehmen

    Sitz von Colt und Nintendo im Lyoner Quartier

    Frankfurt ist der Sitz zahlreicher Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Dazu zählen große konzerngebundene Unternehmen wie T-Systems, Finanz Informatik, DB Systel, Fujitsu und Lufthansa Systems. Die Telekommunikationsdienstleister Colt und Level 3 sowie der Telekommunikationsausrüster Avaya haben hier ihre Deutschlandzentralen. Die zentrale Registrierung für Deutschland-bezogene Domainnamen erfolgt bei der in Frankfurt ansässigen DENIC. Das Internationale Netzmanagement-Center (INMC) am Europaturm koordiniert und sichert den Betrieb des globalen Sprach- und Datennetzwerkes der Deutschen Telekom. Die Firmen Deck13, Keen Games und Crytek sind renommierte Entwickler von Computerspielen, ebenso hat Konami Europe hier ihren Sitz. Nintendo of Europe, die europäische Zentrale des weltweit größten Videospielentwicklers Nintendo, ist ebenfalls mit einem Großteil der Abteilungen in Frankfurt angesiedelt, im April 2015 wurde der Hauptsitz aus dem nicht weit entfernten unterfränkischen Großostheim hierher verlegt. Die auf die Ausbildung von Spieleentwicklern spezialisierte Games Academy hat seit 2007 eine Niederlassung in Frankfurt.

    Eine besonders hohe Konzentration von IT-Unternehmen findet sich in ehemaligen Industriegebieten entlang der Hanauer Landstraße, der Mainzer Landstraße und der Gutleutstraße. Im Großraum Frankfurt finden sich IT-Unternehmen vor allem in Bad Homburg vor der Höhe, Eschborn, Kronberg im Taunus, Langen (Hessen), Neu-Isenburg und Schwalbach am Taunus. Frankfurt ist Teil des IT-Clusters Rhein-Main-Neckar.

    In Frankfurt befindet sich der sogenannte DE-CIX, der nach Datenverkehr größte Internetknotenpunkt der Welt. Deswegen befinden sich in der Stadt eine große Anzahl an Rechenzentren.

    Verbände

    Verbände wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), der Verband der Photoindustrie, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE), der Verband der Köche Deutschlands, der Designverband Rat für Formgebung, der Bundesverband des Deutschen Versandhandels und das Deutsche Institut für Interne Revision (DIIR) siedelten sich in Frankfurt an. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte von 1946 bis 2010 seinen Sitz in Frankfurt und richtete hier bis 2019 alle zwei Jahre die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) aus. Zudem hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der die Frankfurter Buchmesse organisiert, seinen Sitz in Frankfurt. Die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V. eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft, verleiht zahlreiche wissenschaftliche Preise und organisiert alle drei Jahre zusammen mit der Messe Frankfurt die Achema, die weltgrößte Messe für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie.

    Gewerkschaften

    In Frankfurt befinden sich die Hauptsitze der dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) angehörigen Gewerkschaften IG Metall, IG Bauen-Agrar-Umwelt und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Außerdem gibt es den Hauptsitz der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer in Frankfurt.

    Messe

    Handelsmessen finden in Frankfurt am Main seit dem Mittelalter statt. 1240 gewährte Kaiser Friedrich II. der Stadt das Messeprivileg, unter dessen Schutz sich die alljährlich stattfindende Herbstmesse zur Drehscheibe für den europäischen Fernhandel entwickelte. 1330 kam die Frühjahrsmesse hinzu. Mit Leipzig, dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, war Frankfurt durch eine Fernstraße, die Via Regia, verbunden. Nach einer Zeit des Niedergangs seit dem 18. Jahrhundert konnte die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an die alte Messetradition anknüpfen.

    In der Messe Frankfurt finden unter anderem die Frankfurter Buchmesse, die Achema und die Ambiente statt. Die traditionsreichste Messe, seit einigen Jahren Tendence genannt, hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren. Von 1951 bis 2019 fand hier die Internationale Automobilausstellung statt.[115]

    Jüngere wirtschaftliche Entwicklung

    Industriepark Höchst
    Ehemalige Hauptverwaltung Deutsche Bahn

    Eine Studiengruppe von Ökonomen untersucht jährlich im Auftrag von Mastercard die wichtigsten Geschäftszentren der Welt. Frankfurt am Main kam dabei 2007 auf den siebten Platz, weit vor allen anderen deutschen Standorten, da diese mehr national als global ausgerichtet sind.[116] Die Bedeutung der Globalisierung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zeigt sich in einem umfassenden Strukturwandel, dem die Frankfurter Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten ausgesetzt war.

    Ab 1988 waren fünf, zwischen 1990 und 1996 sogar sechs von 30 DAX-Unternehmen in Frankfurt ansässig, darunter drei Banken (Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG) und drei Industriekonzerne (Degussa AG, Hoechst AG und Metallgesellschaft). Mitte 2007 gab es in Frankfurt nur noch drei DAX-Konzerne, zwei Banken (Commerzbank und Deutsche Bank) und ein Dienstleistungsunternehmen (Deutsche Börse). Der Strukturwandel hatte in den 1980er Jahren zunächst die in Frankfurt traditionell sehr starke Metall- und Elektrobranche erfasst. Unternehmen wie Hartmann & Braun, Vereinigte Deutsche Metallwerke, Demag, Naxos-Union, Adlerwerke, Tenovis oder VDO legten ihre Frankfurter Werke still oder verlagerten ihren Sitz, zumeist nach Fusionen oder Übernahmen. Der ehemals zweitgrößte deutsche Elektronikkonzern AEG wurde 1982 nach einem Vergleich von Daimler-Benz übernommen und 1996 nach jahrelangem wirtschaftlichem Niedergang liquidiert. Die Degussa verlegte ihren Sitz 2001 nach Düsseldorf und gehört zum Essener Evonik-Konzern. Die Metallgesellschaft firmierte 2005 als GEA Group um und wanderte nach Bochum ab.

    Obwohl Frankfurt einer der größten Standorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa ist, hat keiner der großen Konzerne mehr seinen Sitz in Frankfurt. Die Hoechst AG war in den 1970er und 1980er Jahren zeitweise das nach Umsatz größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt. 1997 spaltete sie sich in mehrere Unternehmen auf, die zu internationalen Konzernen wie Bayer, Celanese, Clariant und Sanofi gehören. Im Industriepark Höchst, einem der drei größten Chemiestandorte Europas mit etwa 22.000 Beschäftigten, werden jährlich über 350 Millionen Euro investiert.[117] Am 26. September 2011 wurde die neue Produktionsanlage der Ticona in Höchst eröffnet. Ihre Verlegung war notwendig geworden, weil das frühere Werk dem Ausbau des Frankfurter Flughafens im Weg stand. Das ehemalige Ticona-Werksgelände in Kelsterbach hatte Fraport für einen Betrag von 650 Millionen Euro erworben.

    Die Cassella AG in Fechenheim, einst einer der größten Hersteller von Farbstoffen und Tochter von Hoechst, fiel 1997 bei der Aufteilung von Hoechst an Clariant. Das ehemalige Cassella-Werk an der Mainkur besteht weiterhin als Sitz der Allessa GmbH. Der Name des Unternehmens enthält ein Ananym von Cassella. Ein weiterer großer Mittelständler der Pharmabranche in Frankfurt ist Merz Pharma.

    Die Deutsche Bahn zog infolge der Wiedervereinigung im Jahr 2000 aus politischen Gründen mit ihrer Konzernzentrale nach Berlin. Der Bereich Konzernentwicklung und andere zentrale Abteilungen sowie die Tochtergesellschaften DB InfraGO (vormals DB Netz) und DB Systel bleiben weiterhin in Frankfurt ansässig.

    Die hohe Gewerbesteuer, die hohen Büromieten und die hohen Grundstückspreise Frankfurts brachten bis in die 1990er Jahre Unternehmen dazu, in den Speckgürtel vor die Tore der Stadt auszuweichen. So errichtete die Deutsche Bank ihr neues Rechenzentrum in den 1990er Jahren in Eschborn, die BHF-Bank ihr Rechenzentrum 1997 in Offenbach. Mittlerweile ist jedoch zu beobachten, dass Unternehmen den Imagevorteil höhergewichten als die geringeren Gewerbesteuersätze, Mattel verlegte seine Deutschlandzentrale wieder in die Stadt.

    Nach der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main erwartet die Wirtschaft im IHK-Bezirk weiterhin eine positive Entwicklung. Der Geschäftsklimaindex lag im Herbst 2017 bei 129 Punkten.[118] Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main den zehnten Platz von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Top Zukunftschancen“ mit besonderer Stärke bei Innovation und dem Arbeitsmarkt.[119]

    Kaufkraft

    Trotz des Strukturwandels behauptete Frankfurt seine Position beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Erwerbstätigen in den Jahren 2002 bis 2007 unter den deutschen Großstädten, ebenso bei der Lebensqualität und der Zuzugsattraktivität (wie oben dargestellt). Der Rückgang klassischer Industrien wurde zum einen kompensiert durch Wachstum im Dienstleistungssektor, darunter Unternehmen wie Fraport und Deutsche Börse, zum anderen durch Neuansiedlungen der Deutschland- oder Europazentralen ausländischer Großunternehmen, so in der Automobil- und IT-Industrie. Die Stadt versucht eine einseitige Ausrichtung auf die Finanzbranche zu vermeiden und unterstützt beispielsweise den Ausbau Frankfurts als Forschungsstandort der Biotechnologie. Bei Kriterien wie Zuwachs an Einwohnern, Arbeitslosenquote oder Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und Erwerbstätigen hat Frankfurt daher seine starke Stellung behalten. Die verfügbaren Einkommen gehören zu den höchsten Deutschlands.[120] Noch höher ist die private Kaufkraft im benachbarten Hochtaunuskreis (Index im Jahr 2020: 142,6) und im Main-Taunus-Kreis (129,9).[121] Dennoch weist Frankfurt mit 113,5 im Jahr 2020 einen überdurchschnittlich hohen Kaufkraftindex des Bundesdurchschnitts auf.[121]

    Tourismus

    Der Tourismus ist von maßgeblicher und wachsender Bedeutung für Frankfurt. 2015 zählte Frankfurt mehr als 5,1 Millionen Besucher und fast 8,7 Millionen Übernachtungen in 265 Beherbergungsbetrieben. Knapp 57 Prozent der Übernachtungsgäste stammten aus dem Inland. Die Stadt lag damit bei den Übernachtungszahlen im Bundesvergleich hinter Berlin, München und Hamburg auf dem vierten Platz der beliebtesten Städtereiseziele, unter den ausländischen Übernachtungsgästen auf dem dritten Platz, im Reiseaufkommen aus asiatischen Ländern auf dem ersten Platz.[122] Seit 1990 stieg die Zahl der Betten im Beherbergungsgewerbe von 19.373 auf 45.333. Die meisten Übernachtungen sind in den Monaten September und Oktober zu verzeichnen, die wenigsten im Dezember und Januar. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 1,7 Nächten.[122] Etwa 70 Prozent der Übernachtungen sind geschäftlich veranlasst; beispielsweise fielen 2015 über 1,7 Millionen Übernachtungen im Zusammenhang mit den 73.163 Kongressen und Tagungen in Frankfurt an.[123]

    Verkehr und Infrastruktur

    Allgemein

    Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Hier treffen Bahn, Straßenverkehr, Binnenschifffahrt und Luftverkehr aufeinander. Nach einer Untersuchung von Marsh & McLennan Companies (2009)[124] hatte Frankfurt die achtbeste Infrastruktur aller Städte weltweit (bezogen u. a. auf Luftverkehr, öffentlicher Personennahverkehr und Verkehrsbelastung) und lag damit vor Weltstädten wie London, Paris, Sydney, Tokio oder New York. In Deutschland schnitten lediglich München (zweiter Platz) und Düsseldorf (sechster Platz) besser ab.

    In Frankfurt fand 1909 die Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung statt, die ein bedeutender Meilenstein in der internationalen Entwicklung der Verkehrsfliegerei wurde. Noch im selben Jahr wurde hier die erste Fluggesellschaft der Welt (DELAG) gegründet. Mit der Flugpost am Rhein und am Main begann 1912 die kommerzielle Flugpost mit Flugzeugen in Deutschland.

    Flughafen

    Der 1936 eröffnete Flughafen Frankfurt Main ist der größte Verkehrsflughafen in Deutschland und der viertgrößte in Europa. Beim Frachtaufkommen steht der Frankfurter Flughafen an erster Stelle in Europa. 2018 wurden 69,5 Millionen Passagiere und 2,1 Millionen Tonnen Fracht befördert. Der 1999 eröffnete Flughafen Fernbahnhof gilt mit täglich etwa 23.000 Reisenden als größter Flughafenbahnhof Deutschlands. Der Bahnhof ist Teil des Gebäudekomplexes The Squaire.

    Der 1993 aus einem ehemaligen Militärstützpunkt hervorgegangene Flughafen Frankfurt-Hahn ist nach Frankfurt benannt, obwohl er etwa 120 Kilometer westlich der Stadt in Lautzenhausen (Rheinland-Pfalz) liegt. Er wird hauptsächlich von Billigfluggesellschaften bedient und beförderte 2018 rund zwei Millionen Fluggäste.

    Der Flugplatz Frankfurt-Egelsbach liegt ebenfalls nicht im Frankfurter Stadtgebiet, sondern 17 Kilometer südlich in Egelsbach. Zwei ehemalige Flugplätze in Frankfurt sind inzwischen Teil des Frankfurter Grüngürtels: Der Flugplatz Rebstock wurde von 1912 bis 1945 genutzt, das Maurice-Rose-Airfield von 1951 bis 1992 als amerikanischer Militärflugplatz.

    Frankfurt Airport, Heimatflughafen der Lufthansa
    Flughafen-Terminal 1

    Straßenverkehr

    Frankfurter Kreuz
    Fernbusbahnhof Frankfurt am Main

    Am Frankfurter Kreuz in der Nähe des Flughafens kreuzen sich die Bundesautobahnen A 5 (Hattenbacher DreieckBasel) und A 3 (ArnhemLinz). Es ist mit etwa 320.000 Fahrzeugen pro Tag das meist befahrene Autobahnkreuz in Deutschland.

    Weitere an Frankfurt angeschlossene Autobahnen sind die A 66, die im Westen bis Wiesbaden und im Osten bis Fulda führt, die kurze A 648 als wichtiger Zubringer zum Messegelände und der Innenstadt sowie die A 661, die in Nord-Süd-Richtung von Oberursel nach Egelsbach verläuft. Die A 5 im Westen, die A 661 im Nordosten und die A 3 im Süden umgeben Frankfurt als Autobahnring. Dieser Autobahnring begrenzt die am 1. Oktober 2008 eingerichtete Umweltzone.[125]

    Im Einzugsbereich der Stadt liegen ebenfalls die Bundesstraßen B 3, B 8, B 40, B 43, B 44 und B 521.

    In kommunalen Besitz befinden sich 1145 Kilometer Straße. Frankfurt hat mit 715 Kraftfahrzeugen pro 1000 Einwohner die größte Kraftfahrzeugdichte aller deutschen Großstädte. Durch zahlreiche Stadtautobahnen (teilweise als Bundesautobahn, teilweise als autobahnähnlich ausgebaute Bundes- oder Landesstraßen) ist die Stadtregion für den motorisierten Individualverkehr gut erschlossen.

    Der Anlagenring ist eine doppelte Ringstraße um die Frankfurter Innenstadt entlang der 1806 bis 1812 demolierten Frankfurter Wallanlagen. Der Innere Ring folgt der ehemaligen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert und führt als Einbahnstraße in west-östlicher Richtung. Der Äußere Ring, auch Anlagenring, ist im Wesentlichen Einbahnstraße in Ost-West-Richtung. Sein kurvenreicher Verlauf zeichnet die im 17. Jahrhundert angelegten Bastionen nach. Dem Durchgangsverkehr in der Innenstadt dienen der Theatertunnel und die Berliner Straße in Ost-West-Richtung sowie die Kurt-Schumacher-Straße und die Konrad-Adenauer-Straße in Nord-Süd-Richtung.

    Die äußere Ringstraße ist der Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Alleenring. Er verläuft etwa entlang der mittelalterlichen Frankfurter Landwehr an der Grenze der Freien Reichsstadt Frankfurt. Viele Ausfallstraßen in radialer Richtung beginnen an den ehemaligen Stadttoren, darunter die Mainzer Landstraße, Bockenheimer Landstraße, Eschersheimer Landstraße, Friedberger Landstraße, Hanauer Landstraße und Darmstädter Landstraße. Frankfurts längste Straße ist die an der Friedberger Warte beginnende Homburger Landstraße, vor dem Bau der A 661 die wichtigste Ausfallstraße von und nach Norden.

    Mit der Liberalisierung des Fernbusverkehrs in Deutschland Anfang 2013 nahm das Verkehrsaufkommen an den Haltestellen südlich des Hauptbahnhofs deutlich zu. Die Stadt Frankfurt am Main ließ deshalb auf einem ehemaligen Großparkplatz im Bereich der Mannheimer Straße, Stuttgarter Straße und Pforzheimer Straße den 2019 fertiggestellten Fernbusbahnhof Frankfurt am Main errichten, an dem sich 14 Haltebuchten sowie ein Kundenzentrum eines Busunternehmens befinden. Eine weitere Fernbushaltestelle befindet sich im Terminal 2 am Flughafen.

    Bahnverkehr

    Die 1839 eröffnete Taunus-Eisenbahn nach Wiesbaden gehörte zu den ersten Eisenbahnstrecken in Deutschland. 1880 ersetzte der Hauptbahnhof die drei ehemaligen Westbahnhöfe. Er ist einer der verkehrsreichsten Personenbahnhöfe Europas. Die Deutsche Bahn bezeichnet ihn als die wichtigste Verkehrsdrehscheibe im Eisenbahnverkehr in Deutschland.[126] Mit 13 Linien ist er der wichtigste Knotenpunkt im nationalen ICE-Netz.

    Mit etwa 450.000 Fahrgästen und Besuchern pro Tag belegt er in Deutschland zusammen mit dem Münchener Hauptbahnhof und Hamburger Hauptbahnhof den ersten Platz der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Seiner Fläche nach gehört er zusammen mit dem Leipziger Hauptbahnhof und dem Zürcher Hauptbahnhof zu den größten Bahnhöfen Europas. Frankfurts längster Zuglauf war der 2013 eingestellte Zug BaselMoskau. Seit dem Jahr 2002 ist die ICE-Neubaustrecke nach Köln in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 75 Minuten verkürzt. Zudem existiert eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Paris im Rahmen des Rhealys-Projekts. Passagiere können in weniger als vier Stunden zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und dem Gare de l’Est in Paris verkehren.

    Mit dem Flughafen-Fernbahnhof existiert auf dem Stadtgebiet ein weiterer Bahnhof von herausragender Bedeutung vor allem im Hochgeschwindigkeitsnetz. Zusammen mit dem Südbahnhof sorgt er für eine Entlastung des an der Kapazitätsgrenze operierenden Hauptbahnhofs. Der Bahnhof Frankfurt am Main Stadion ist mit 570 Zugbewegungen am Tag der meistbefahrene Bahnknoten Deutschlands.

    Die Bedeutung des Güterverkehrs auf der Schiene ist stark zurückgegangen: 1996 gab die Deutsche Bahn den Hauptgüterbahnhof im Gallus auf. Seine rund 70 Hektar werden teilweise von der angrenzenden Frankfurter Messe genutzt; zudem entsteht auf dem Areal der neue Stadtteil Europaviertel. Mit dem Ostbahnhof ist nur noch ein kleinerer Rangierbahnhof im Betrieb.

    Frankfurt (Main) Hauptbahnhof
    TGV am Hauptbahnhof
    Frankfurt (Main) Südbahnhof
    Hauptgüterbahnhof 1999. Heute befindet sich an dieser Stelle der Gleisfeldpark des Europaviertels

    Öffentlicher Nahverkehr

    Wichtigster Träger des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) von Frankfurt in die Region ist die S-Bahn Rhein-Main. Von neun S-Bahn-Linien befahren acht den sieben Stationen umfassenden City-Tunnel durch die Innenstadt. Die U-Bahn Frankfurt wurde 1968 als „dritte U-Bahn in Deutschland nach Berlin und Hamburg, und als 35. U-Bahn der Welt“ eröffnet.[127] Mit unterschiedlichen Ausbaustandards von Tunnelstrecken in der Innenstadt und oberirdischen Strecken im Außenbereich entspricht die Frankfurter U-Bahn den Kriterien einer Stadtbahn. Mit neun Linien auf drei Stammstrecken ist sie der wichtigste innerstädtische Verkehrsbetrieb, vor der städtischen Straßenbahn, Stadtbussen sowie mehreren Vorort- und Regionalbahnen. An den Stationen Hauptbahnhof, Hauptwache, Konstablerwache und Südbahnhof bilden S- und U-Bahn gemeinsame unterirdische Schnellbahnknoten.

    Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft traffiQ übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebots. Sie ist Partner des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.

    Am Frankfurter Flughafen entstand 1994 die 3,8 Kilometer lange vollautomatische fahrerlose Hochbahn SkyLine. Sie verbindet die beiden Terminals und soll durch eine neue Verbindung zwischen Fernbahnhof und zukünftigem Terminal 3 erweitert werden.

    Nahverkehrsnetz
    S-Bahn Rhein-Main
    U-Bahn
    Sonderlinie Ebbelwei-Expreß

    Binnenschifffahrt

    Die Geschichte Frankfurts ist eng mit der Bedeutung von Main und Rhein für den Handel verbunden. Bereits in der Antike nutzten die Römer Main und Nidda für den Transport zwischen der Civitas Taunensium und Moguntiacum. Ältester Hafen der Stadt ist der Mainkai. Im Mittelalter verkehrte seit dem 12. Jahrhundert ein tägliches Marktschiff zwischen Frankfurt und Mainz, ab 1602 auch mehrfach wöchentlich zwischen Frankfurt und Hanau. Mit dem Bau der Eisenbahnen ging der Verkehr auf dem Main, auch wegen dessen zunehmender Versandung, drastisch zurück. 1883 bis 1886 wurde der Unterlauf des Mains mit fünf Staustufen kanalisiert und für große Kähne bis 1000 Tonnen Tragfähigkeit ganzjährig schiffbar gemacht. Seitdem ist Frankfurt über den Rhein mit den Industrieregionen an Rhein und Ruhr und den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen verbunden. Auf dem noch nicht staugeregelten Abschnitt oberhalb Frankfurts wurde von 1886 bis 1936 die Kettenschifffahrt auf dem Main betrieben. Nach dem schrittweisen Ausbau ist der Main seit 1962 stromaufwärts bis Bamberg schiffbar. Seit 1992 ist Frankfurt über den Main-Donau-Kanal mit der Donau und dem südöstlichen Mitteleuropa verbunden. Der Main ist eine Bundeswasserstraße der Klasse Vb und für Schubverbände bis 185 Metern Länge schiffbar.

    Der Güterumschlag in den Frankfurter Häfen ist wegen des Rückgangs bei Massengütern wie Kohle, Kies und Schrott seit langem rückläufig. Der Höchster Hafen wurde 1982 stillgelegt, der Westhafen 1993 bis 2004 in ein Wohn- und Büroquartier umgestaltet. Es sind noch der Osthafen, der Flusshafen Gutleutstraße und der Hafen des Industrieparks Höchst in Betrieb.

    Ehemaliger Westhafen, heute ein Wohnviertel

    Elektronische Kommunikation

    Für das Internet stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Unter anderem befindet sich hier der größte deutsche Internetknoten DE-CIX und die DENIC, die Domainregistrierungsstelle für die Top-Level-Domain „de“. Gemessen am gesamten durchschnittlichen Datenverkehr ist der DE-CIX weltweit die Nummer eins.[128]

    Krankenhäuser

    In Frankfurt am Main gibt es 16 Krankenhäuser mit etwa 6000 Betten für stationäre Behandlung.[129] Die ältesten sind das 1267 erstmals urkundlich erwähnte Hospital zum heiligen Geist, welches ursprünglich nur Fremde, Pilger, Dienstboten und Mittellose aufnahm, und das 1771 gegründete Bürgerhospital, das erstmals Frankfurter Bürger behandelte. 1835 verfügte Johann Theobald Christ testamentarisch, aus seinem Vermögen ein Kinderkrankenhaus und eine Entbindungsanstalt zu errichten. Zum Gedenken an ihre mit 20 Jahren verstorbene Tochter stiftete Louise von Rothschild 1873 das Clementine Kinderhospital. Es fusionierte 1974 mit der Christschen Stiftung zur Clementine Kinderhospital Dr. Christ’schen Stiftung.

    Das 1914 gegründete Universitätsklinikum ist das größte Krankenhaus in Frankfurt. Einziges Krankenhaus in städtischer Trägerschaft ist das Klinikum Frankfurt Höchst. Mehrere große Krankenhäuser sind aus diakonischen Einrichtungen der evangelischen und der katholischen Kirche hervorgegangen. Die Frankfurter Diakonie-Kliniken mit dem Markus-Krankenhaus in Bockenheim und dem Bethanien-Krankenhaus in Bornheim werden seit 2002 von der in Frankfurt ansässigen Agaplesion gAG geführt. Das Krankenhaus Sachsenhausen wurde 1895 von Carl von Noorden und Eduard Lampé zur Versorgung von Diabetikern gegründet. Seit 1932 befindet es sich in Trägerschaft des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes.

    Das St. Elisabethen-Krankenhaus in Bockenheim gehört der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper, das St. Katharinen-Krankenhaus in Bornheim ist eine Einrichtung der Katharinenschwestern. Die 1962 eröffnete Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Seckbach ist ein traumatologisches Schwerpunktzentrum für das Rhein-Main-Gebiet und Standort des Rettungshubschraubers Christoph 2. Die Kliniken Maingau im Nordend und Rotes Kreuz im Ostend sind Gründungen der Schwesternschaft zum Roten Kreuz.

    Mit Bau der Nordweststadt und deren Umfeld wurde im Norden von Frankfurt ein Krankenhaus notwendig. Hierzu erbaute die Stiftung Hospital zum heiligen Geist 1963 das Krankenhaus Nordwest in Praunheim.

    Anfang des 21. Jahrhunderts gab es in Frankfurt noch etwa 7500 Krankenhausbetten. Im Zuge der Gesundheitsreform wurde seitdem die Kapazität um ein Fünftel reduziert. Zudem wurden mehrere Krankenhäuser geschlossen oder in Tageskliniken, Medizinische Versorgungszentren oder Altenpflegeeinrichtungen umgewandelt, darunter das Brüderkrankenhaus im Ostend, das Mühlbergkrankenhaus in Sachsenhausen, das Diakonissenkrankenhaus und das St. Marienkrankenhaus im Nordend.

    Energieversorgung

    Skyline von Frankfurt am Main mit Freileitungsmast (380/220 kV) – Ansicht von der Raststätte Taunusblick
    220- und 110-kV-Leitungen zum Umspannwerk Frankfurt-Nord in Bergen-Enkheim

    1828 gründeten Johann Friedrich Knoblauch und Johann Georg Remigius Schiele die Frankfurter Gasanstalt in der Mainzer Landstraße. Als Rohstoff für die Herstellung von Leuchtgas diente zunächst Rüböl, ab 1829 amerikanisches Harz, ab 1855 Holz. 1844 erhielt die Imperial Continental Gas Association, die bisher Lizenzgeber der Frankfurter Gasanstalt gewesen war, eine Konzession für eine eigene, mit Steinkohle als Rohstoff arbeitende Gasfabrik im Ostend. Die englische Gasgesellschaft versorgte die Innenstadt und Sachsenhausen, die Gasanstalt die äußere Stadt. 1863 wurde deren Betrieb in die Gutleutstraße verlegt und auf Steinkohle als Rohstoff umgestellt. Erst 1909 fusionierten beide Gesellschaften. 1910 errichtete Peter Behrens das Gaswerk Ost als eines der ersten Projekte beim Bau des Osthafens. Mit der Umstellung der Gasversorgung auf Erdgas wurden das Gaswerk und die Kokerei 1969 stillgelegt und der Gasometer abgerissen.

    Nach dem Erfolg der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891 entschied sich die Stadt Frankfurt zum Aufbau einer zentralen Elektrizitätsversorgung mit Einphasen-Wechselstrom. Die Elektrische Centralanstalt in der Gutleutstraße ging 1894 als eines der ersten Heizkraftwerke in Deutschland in Betrieb.[130] 1926 gab die Stadt den Inselbetrieb auf und schloss sich dem entstehenden Drehstrom-Verbundnetz der Preußischen Kraftwerk Oberweser AG über eine Leitung vom Kraftwerk Borken an. Die 1928 eingemeindeten Stadtteile im Frankfurter Westen gehörten bereits zum Versorgungsgebiet der Main-Kraftwerke in Höchst, deshalb treffen in Frankfurt bis heute die Versorgungsnetze der Mainova und der Süwag und die Übertragungsnetze von Tennet TSO und Amprion zusammen.

    1963 wurde Frankfurt an das Höchstspannungsnetz der PreußenElektra angeschlossen, zunächst auf der 220-kV-Ebene. Hierfür entstand das Umspannwerk Frankfurt-Nord an der Berger Warte, in das im Kraftwerk Staudinger erzeugte elektrische Energie eingespeist wurde. Von diesem Umspannwerk führte eine weitere 220-kV-Leitung in den Gießener Raum, wo Energie aus dem Kraftwerk Borken eingespeist wurde. Eine dritte 220-kV-Leitung führte seit 1976 vom Umspannwerk Frankfurt-Nord nach Ober-Erlenbach, von dort auf einer bereits für die nächsthöhere Spannungsebene von 380 kV ausgelegten Leitung parallel zur Bundesautobahn 5 zum Umspannwerk Frankfurt-Südwest in Höhe der Europabrücke. Als Anfang der 1990er Jahre durch den altersbedingten Wegfall der Leitung Borken–Frankfurt das Netz umstrukturiert wurde, baute man einen Anschluss der vom Umspannwerk Frankfurt-Südwest kommenden Leitung ab Ober-Erlenbach zum neuen 380-kV-Umspannwerk Karben, das ebenso in eine bestehende Leitung der höchsten Spannungsebene einspeist. Somit wurde das Umspannwerk Frankfurt-Südwest 1991 von 220 auf 380 kV umgestellt, die ehemalige Verbindung von Ober-Erlenbach nach Frankfurt-Nord ist als 110-kV-Leitung in Betrieb.

    Die Umspannwerke Frankfurt-Nord für 220 Kilovolt an der Berger Warte in Seckbach und Frankfurt-Südwest für 380 Kilovolt in Griesheim werden von Tennet TSO betrieben. Die westlichen Stadtteile und der Industriepark Höchst werden über das Umspannwerk Kelsterbach und das Umspannwerk Kriftel der Amprion auf der 380-kV-Ebene sowie dem 220-kV-Umspannwerk Farbwerke Höchst Süd versorgt.

    Ab 1928 erzeugten die städtischen Kraftwerke Fernwärme. Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Erzeugungskapazitäten durch den Bau neuer Kraftwerke. Zur Wärmeversorgung der Nordweststadt und der Bürostadt Niederrad entstanden in den 1960er Jahren das Müllheizkraftwerk Frankfurt und das Heizkraftwerk Niederrad. Der Industriepark Höchst wird durch ein eigenes Heizkraftwerk versorgt. 1998 schlossen sich die Stadtwerke Frankfurt am Main und die Maingas AG zur Mainova zusammen.

    Straßenbeleuchtung

    Reihengasleuchte der 1950er Jahre

    Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Straßen nur ausnahmsweise beleuchtet. Nur bei äußerer und innerer Bedrohung durch Feinde, Aufruhr oder Feuer und bei großen Festen, zum Beispiel anlässlich von Kaiserkrönungen, entzündete man Fackeln oder Laternen und befestigte sie an den Hausfassaden. Erste Versuche einer permanenten Straßenbeleuchtung gab es im 17. Jahrhundert, doch bestand noch kein starkes öffentliches Interesse. Erst als Frankfurt im Siebenjährigen Krieg unter französischer Besatzung stand, ließ der Königsleutnant Graf Thoranc in den Jahren 1761 und 1762 über einigen Straßenkreuzungen dauerhafte, mit Rüböl befeuerte Laternen anbringen. Trotz ihrer nur geringen Lichtstärke führten sie zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit und einem Rückgang der nächtlichen Straßenkriminalität. Bis 1783 gab es bereits 604 Laternen in Frankfurt und Sachsenhausen. Die hohen Kosten machten die Einführung einer neuen indirekten Steuer, des Lichtergeldes erforderlich. Um Kosten zu sparen, richtete sich die nächtliche Brenndauer nach Jahreszeit und Mondphasen.[131]

    1828 machte der Bau der ersten Gasanstalt die Einführung der Gasbeleuchtung möglich, jedoch zunächst nur auf private Veranlassung. Ab Oktober 1845 sorgte die englische Gasgesellschaft mit 670 Gaslaternen für die öffentliche Straßenbeleuchtung der Innenstadt. Bis 1886 stieg die Anzahl der Gasleuchten auf über 4000.[132] Ab 1880 begannen Versuche mit elektrischer Straßenbeleuchtung.

    Anfang des 21. Jahrhunderts hatte Frankfurt mit ca. 60.000 elektrischen Straßenlaternen und ca. 5500 Gasleuchten nach Berlin und Düsseldorf den höchsten Bestand in Deutschland. Wegen der hohen Betriebskosten und der schwierigen Ersatzteilversorgung beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2014, die verbliebenen Gaslaternen innerhalb von zehn Jahren durch LED-Leuchten zu ersetzen. Etwa 1400 Leuchten sollen so umgerüstet werden, dass das äußere Erscheinungsbild erhalten bleibt.[133]

    Wasserversorgung

    Neben Oberflächengewässern und privaten Brunnen in Häusern und Höfen dienten seit dem 13. Jahrhundert öffentliche Ziehbrunnen auf Gassen und Plätzen der Wasserversorgung. Für jeden Brunnen wurde eine Brunnenrolle geführt, also ein Verzeichnis aller Brunnennachbarn, die den Brunnen nutzen durften und dafür unterhaltspflichtig waren, sowie der jährlich hierfür zu entrichtenden Gebühren (Brunnengeld). Bis zur Neuzeit genügte der Grundwasserzustrom der Brunnen. 1607 entstand die erste Wasserleitung vom Friedberger Feld im heutigen Nordend zum Friedberger Tor, um die rund 30 öffentlichen Brunnen mit Wasser zu versorgen. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden die meisten Ziehbrunnen nach und nach durch effektivere Pumpenbrunnen ersetzt. Sie waren sicherer und hygienischer – an den Ziehbrunnen gab es immer wieder Verunreinigungen durch Tierkadaver und Unfälle mit wasserschöpfenden Kindern – und hatten eine höhere Förderleistung von bis zu 40 Litern pro Minute. Das erleichterte die Brandbekämpfung, zu der alle Bürger im Notfall verpflichtet waren.[134] Brunnen aus dieser Zeit mit der typischen Brunnensäule aus rotem Mainsandstein, eisernem Schwengel und Sandsteinbecken sind noch vielfach im Stadtgebiet anzutreffen. Die etwa 145 städtischen Brunnen im Stadtgebiet haben heute für die Wasserversorgung keine Funktion mehr. Sie stehen vielfach unter Denkmalschutz.

    Im 19. Jahrhundert erforderten das rapide Bevölkerungswachstum und die steigenden Anforderungen der Trinkwasserhygiene einen stetigen Ausbau der Wasserversorgung. Seit 1834 verlief eine zweite Wasserleitung aus dem Knoblauchsfeld im Nordend in die Stadt, seit 1859 eine dritte von der Seehofquelle in Sachsenhausen. Ein Pumpwerk an der Alten Brücke versorgte ab 1859 die Sachsenhäuser Gärtner mit Gießwasser aus dem Main. 1873 ging die erste Fernwasserleitung aus dem Vogelsberg zum neuen Hochbehälter im Wasserpark an der Friedberger Landstraße in Betrieb. Von dort wurde das Wasser in das städtische Trinkwassernetz eingespeist, an das mehr und mehr Haushalte angeschlossen wurden. 1876 wurden Quellen im Spessart an die Fernwasserleitung angeschlossen. Zwischen 1884 und 1955 entstanden zudem mehrere Wasserwerke im Frankfurter Stadtwald.[135][136]

    Wie im ganzen dichtbesiedelten Rhein-Main-Gebiet ist auch in Frankfurt die Wasserversorgung von Lieferungen über den regionalen Leitungsverbund abhängig, insbesondere im Sommer und in Trockenjahren.[137] Die beteiligten Versorgungsunternehmen und Institutionen haben sich in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.[138] Ein Bewirtschaftungsplan soll die nachhaltige Nutzung der Grundwasserressourcen auch in Dürrejahren sicherstellen.[139] Etwa 17 Prozent des Frankfurter Trinkwassers werden im Stadtgebiet gefördert, 36 Prozent stammen aus dem Hessischen Ried. Fast die Hälfte des Wassers kommt aus dem Vogelsberg, dem Spessart und dem Kinzigtal.[140]

    Die Wassergewinnung im Vogelsberg wird seit etwa 1990 von lokalen Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern kritisiert.[141] Die Betroffenen weisen auf ökologische Risiken in den Fördergebieten hin und fordern eine Reduzierung der Wasserlieferungen nach Frankfurt. Stattdessen könne die Förderung im Frankfurter Stadtgebiet erhöht und der Verbrauch an hochwertigem Trinkwasser reduziert werden, insbesondere durch den Aufbau eines Betriebswassernetzes.[142] Die Gemeinde Birstein und der BUND haben deshalb vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt am Main Klage gegen den Wasserbescheid des Regierungspräsidiums Darmstadt erhoben, der dem Wasserverband Kinzig die Förderung von jährlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter Grundwasser erlaubt.[143]

    Laut städtischem Wasserkonzept wird der jährliche Trinkwasserbedarf Frankfurts, hauptsächlich aufgrund des Bevölkerungswachstums, bis 2030 um etwa 8 Mio. auf rund 60 Mio. Kubikmeter ansteigen. Der Mehrbedarf soll weitgehend durch den Ausbau der Infiltrations- und Wassergewinnungsanlagen im Stadtgebiet gedeckt werden. Zusätzlich werden ca. 10 Mio. Kubikmeter Betriebswasser jährlich benötigt, hauptsächlich für die Grundwasseranreicherung und die Bewässerung von Grünflächen und Sportanlagen. Vor allem in Neubaugebieten soll zudem der Bau von Aufbereitungsanlagen für Regen- und Oberflächenwasser sowie Grauwasser gefördert werden.[144]

    Ziehbrunnen an der Sachsenhäuser Warte
    Löwenbrunnen in der Fahrgasse, klassizistischer Pumpenbrunnen
    Alter Hochbehälter in Rödelheim
    Pumpwerk im Wasserpark, Endpunkt der Fernwasserleitung aus dem Vogelsberg

    Kanalisation

    Die Ursprünge der Frankfurter Kanalisation liegen in den natürlichen Gewässern – frühere Altarme des Mains und kleinere Bäche – sowie in den nassen Gräben der Staufenmauer im Gebiet der Altstadt. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts überwölbte man sie nach und nach mit Ziegelmauern und nutzte sie als Abwasserkanäle. Der Hauptkanal verlief etwa entlang der heutigen Börnestraße, Holzgraben, Kleiner und Großer Hirschgraben. Die im Mittelalter verlandete Braubach kanalisierte man ab 1468 und nutzte sie zur Entwässerung der Altstadt.[145] Außer diesen ringförmig verlaufenden Hauptkanälen legte man nach und nach bis zu 23 Sammelkanäle an, sogenannte Antauchen, die im rechten Winkel zum Mainufer verliefen und sich dort in den Fluss ergossen. Aufgrund ihres geringen Gefälles, der meist unbefestigten Sohle und des wechselnden Querschnitts neigten sie zu ständiger Verschlammung und Verstopfung. Die an eine Antauche angrenzenden Häuser besaßen das Seßrecht und durften Fäkalien und Abwässer einleiten. Häuser ohne direkten Zugang zu einer Antauche mussten ihre Fäkalien in unterirdischen Sickergruben sammeln und regelmäßig abfahren lassen.

    Ende des 18. Jahrhunderts erkannte man, dass die Antauchen als ständige Infektionsherde die allgemeine Gesundheit gefährdeten und zudem das Grundwasser verunreinigten, aus dem die städtischen Brunnen einen Teil ihres Wassers bezogen. 1809 verbot das Baustatut von Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess die Einleitung von Abwässern in die Antauchen. Jedes Haus sollte künftig über eine gemauerte Abtrittgrube verfügen. Mit dem Bevölkerungswachstum stieß dieses System im Laufe des 19. Jahrhunderts an seine Grenzen. 1854 entwickelte eine Sachverständigenkommission die ersten Pläne zum Bau einer modernen Schwemmkanalisation nach Hamburger Vorbild, doch begannen die Bauarbeiten erst 1867 nach der preußischen Annexion. Unter Leitung des Ingenieurs William Lindley und seines Sohnes William Heerlein Lindley entstand bis 1899 ein 237 Kilometer langes, alle damaligen Stadtteile umfassendes Kanalnetz, das im Wesentlichen noch betrieben wird. Die Hauptkanäle verliefen in Frankfurt und Sachsenhausen etwa vier bis fünf Meter unter Straßenniveau mit leichtem Gefälle parallel zum Main, die Nebenkanäle im rechten Winkel dazu und mit größerem Gefälle. Das Netz war auf beiden Mainufern in ein oberes und ein unteres System getrennt. Während das obere vollständig über dem höchsten angenommenen Mainhochwasser verlief, mündeten die Vorfluter des unteren Systems erst westlich der Niederräder Brücke, wo der Hochwasserpegel 2,80 Meter unter dem der Alten Brücke lag. Bis auf ein besonders tief gelegenes Viertel der Altstadt kam das gesamte Netz somit ohne Hebeanlage aus.[146]

    Schon nach wenigen Jahren häuften sich Klagen der mainabwärts gelegenen Anrainer über die unzumutbare Verschmutzung des Flusses durch die eingeleiteten städtischen Abwässer. Für eine Ableitung in Rieselfelder fehlte der Platz, daher entschied sich die Stadt für den Bau einer mechanischen Kläranlage nach englischem Vorbild. Das 1883 bis 1887 am Niederräder Ufer unter Lindleys Leitung errichtete Klärwerk Niederrad war das erste seiner Art in Deutschland. Täglich konnte es 18.000 Kubikmeter Abwasser reinigen.[147] 1902 bis 1904 wurde die Anlage auf 45.000 Kubikmeter täglich erweitert. Die jährlichen Kosten für die Abwasserreinigung beliefen sich 1910 auf etwa 40 Pfennig pro Einwohner.[147] 1956 bis 1965 wurde eine neue Kläranlage in Niederrad errichtet und um eine biologische Behandlungsstufe erweitert. Die alte, unter Denkmalschutz stehende Anlage dient bis heute zur Regenwasserbehandlung. Eine weitere Anlage zur Reinigung der Abwässer aus den westlichen Stadtteilen entstand Anfang der 1960er Jahre in Sindlingen. Beide Anlagen wurden 1985/86 modernisiert und in Sindlingen eine Entwässerungs- und Verbrennungsanlage für den anfallenden Klärschlamm errichtet. Die beiden Frankfurter Kläranlagen sind für eine Kapazität von etwa 2 Millionen Einwohnergleichwerten ausgelegt. Etwa 340.000 Einwohner umliegender Gemeinden von Offenbach bis Hattersheim und von Königstein bis Kelsterbach sind an die Frankfurter Kläranlagen angeschlossen.[148]

    Das Kanalnetz ist etwa 1.600 Kilometer lang und transportiert bei trockenem Wetter etwa 300.000 Kubikmeter Abwasser täglich. Das Kanalnetz sowie die Kläranlagen gehören mit einem Buchwert von ca. 345 Millionen bzw. 194 Millionen Euro zu den größten Positionen im Anlagevermögen der Stadt.[149]

    Abfallentsorgung

    Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts waren Hausbesitzer in Frankfurt selbst für die Beseitigung des Hauskehrichts verantwortlich. 1855 erteilte die Stadt mehreren Landwirten und Fuhrunternehmern gegen eine Jahresgebühr von 1500 Gulden die Konzession für die Müllabfuhr und die Reinigung der Straßen und Plätze von Unrat. 1873 musste die Stadt die Müllabfuhr in Eigenregie übernehmen, weil die Verwertung der Abfälle für die Konzessionäre nicht mehr genug Ertrag abwarf. Die städtische Müllabfuhr sammelte und sortierte die Abfälle, verkaufte die als Düngemittel geeigneten Bestandteile an die landwirtschaftlichen Betriebe und deponierte die Reststoffe auf dazu eingerichteten Kehrichtlagerplätzen am Stadtrand. Um 1900 belief sich das jährliche Abfallaufkommen auf 75.000 Kubikmeter; bis 1912 stieg es auf mehr als 120.000 Kubikmeter. Hinzu kamen etwa 75.000 Kubikmeter Klärschlamm, die jährlich im Klärwerk Niederrad anfielen.

    Die Abfalldeponien beanspruchten nicht nur wertvollen Grund und Boden, sondern führten mehr und mehr zu Beschwerden aufgrund der Geruchsbelästigung. 1902 beschloss die Stadt daher den Bau einer Müllverbrennungsanlage nach englischem Vorbild. Die neue Anlage entstand neben dem Klärwerk Niederrad und ging 1909 in Betrieb. Sie war auf eine Kapazität von 100 Tonnen Hausmüll und 50 Tonnen teilentwässertem Klärschlamm täglich ausgelegt, die bei Temperaturen von 800 bis 1200 Grad Celsius verbrannten. Die heißen Rauchgase wurden zur Trocknung des Klärschlamms sowie zur Dampferzeugung genutzt. Mit dem Dampf wurden zwei Turbogeneratoren von je 360 Kilowatt Leistung betrieben.[150]

    Nach dem Ersten Weltkrieg sank der Heizwert des in Frankfurt anfallenden Hausmülls dramatisch ab, sodass die Anlage um 1920 stillgelegt werden musste. Der Frankfurter Hausmüll wurde seitdem in einer offenen Deponie im Frankfurter Stadtwald nahe der Stadtgrenze zu Offenbach gelagert. Diese Abfalldeponie war in Frankfurt unter dem Namen Monte Scherbelino bekannt. Sie blieb bis 1968 in Betrieb und nahm insgesamt über 12 Millionen Kubikmeter Abfälle auf. Seitdem wird der Frankfurter Hausmüll im 1968 in Betrieb gegangenen und seitdem mehrfach modernisierten und erweiterten Müllheizkraftwerk Nordweststadt entsorgt. Es kann seit 2010 über 525.000 Tonnen Hausmüll jährlich thermisch verwerten, versorgt dabei über 30.000 Haushalte mit Fernwärme und erzeugt bis zu 49 Megawatt Strom.

    Staatliche Einrichtungen und Organisationen

    Seit 1957 hat die Deutsche Bundesbank ihre Zentrale in Frankfurt, wie zuvor bereits die 1948 bis 1957 bestehende Bank deutscher Länder. Seit 1998 ist die Europäische Zentralbank, verantwortlich für die Geldpolitik der zwanzig EU-Länder in der Eurozone, hier beheimatet. Seit 2004 ist Frankfurt Sitz der Europäischen Versicherungsaufsicht[151] (von 2004 bis 2011) CEIOPS, seither EIOPA, seit Ende 2014 auch der zentralen europäischen Bankenaufsicht. Daneben haben die KfW und das deutsche Internationale Finanz-Corporation-Büro (als Teil der Weltbankgruppe) ihren Sitz hier. In Frankfurt ansässige Bundesbehörden sind die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle befindet sich im Vorort Eschborn. Eine Reihe von Behörden, darunter der Bundesrechnungshof, zogen infolge des Berlin/Bonn-Gesetzes nach Bonn um.

    In Frankfurt wurde 1946 die Deutsche Bibliothek gegründet, heute ein Standort der Deutschen Nationalbibliothek. Die Gerichtsbarkeit ist mit dem für Hessen zuständigen Oberlandesgericht Frankfurt am Main, dem Hessischen Landesarbeitsgericht, dem Landgericht Frankfurt am Main, dem Sozialgericht Frankfurt am Main, dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main, dem Verwaltungsgericht Frankfurt am Main und dem Amtsgericht Frankfurt am Main vertreten. Bis zur Auflösung Ende 2003 war Frankfurt zudem Sitz des Bundesdisziplinargerichts.

    Das Polizeipräsidium Frankfurt am Main ist eines der sieben hessischen Polizeipräsidien. Kommunale Sicherheits- und Ordnungsaufgaben sind der Stadtpolizei Frankfurt am Main (Hilfspolizei im Sinne des § 99 HSOG) übertragen. Frankfurt ist Sitz der Oberfinanzdirektion Hessen. In Frankfurt findet sich ein Hessisches Amt für Versorgung und Soziales. Die 1874 gegründeten Feuerwehr Frankfurt betreibt 12 Wachen der Berufsfeuerwehr und 28 Wachen der Freiwilligen Feuerwehren.

    Frankfurt ist zudem Sitz von 108 Konsulaten.[152] Nur New York hat mehr ausländische Vertretungen, ohne dabei Hauptstadt eines Staates zu sein. Das Amerikanische Generalkonsulat im Nordend ist mit mehr als tausend Mitarbeitern größte diplomatische Vertretung in Frankfurt und das weltweit größte Konsulat der Vereinigten Staaten von Amerika.

    Medien

    Presse, Verlage und andere Publikationseinrichtungen

    In diesem ehemaligen Straßenbahndepot in Sachsenhausen hatte vorübergehend die Frankfurter Rundschau ihren Sitz

    Frankfurt, eine der ältesten Zeitungsstädte der Welt, ist Sitz von zwei überregionalen Tageszeitungen. Die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung unterhält seit Ende 2022 Redaktion und Verlagshaus im FAZ-Tower im Europaviertel. Die linksliberale Frankfurter Rundschau und die Lokalzeitung Frankfurter Neue Presse gehören seit 2018 zur Ippen-Gruppe. Zudem erscheinen in Frankfurt die Börsen-Zeitung und das Handelsblatt. In Frankfurt erscheint die russischsprachige Wochenzeitung MK-Deutschland als Tochter der russischen Tageszeitung Moskowski Komsomolez.

    Neben den Tageszeitungen gibt es in der Region Frankfurt noch einige reputative Magazine. Das Stadtmagazin Journal Frankfurt erscheint seit 1990. Die Redaktion hat ihren Sitz im Gallus in der Nähe des Hauptbahnhofes. Auf „ökologische Zeitschriften“ hat sich die Öko-Test AG in Bockenheim spezialisiert, darunter die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der Satire-Zeitschrift Titanic. Die führenden Fachzeitschriften in Deutschland für Betriebsräte (Arbeitsrecht im Betrieb) und für Personalräte (Der Personalrat) erscheinen in dem seit 1997 im Frankfurter Stadtteil Heddernheim ansässigen Bund-Verlag.

    Frankfurt am Main hat eine lange Geschichte als bedeutender Verlagsstandort für Bücher. Bald nach Erfindung des Buchdrucks wurde die Frankfurter Messe zu einem wichtigen Handels- und Umschlagplatz für Bücher. 1511 richtete Beatus Murner im Barfüßerkloster die erste Druckerei in Frankfurt ein. 1530 wurde Christian Egenolff der erste Verlagsbuchdrucker in der Stadt. Frankfurt blieb bis ins späte 17. Jahrhundert der wichtigste Messe- und Verlagsort für Bücher in Deutschland. Die Zensur der Kaiserlichen Bücherkommission ließ viele Verleger und Drucker nach Leipzig übersiedeln. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Tradition der Frankfurter Buchmesse wieder auf. Von 1949 bis 2012 hatte der Börsenverein des deutschen Buchhandels seinen Sitz im Großen Hirschgraben neben dem Goethe-Haus. Der Gebäudekomplex wurde 2015 abgerissen, das Areal ist jetzt Standort des Deutschen Romantik-Museums. Der Börsenverein hat seinen neuen Sitz in der Braubachstraße. Der mit der Stadt ehemals verbundene Suhrkamp Verlag verlegte seinen Standort 2012 nach Berlin.

    Radio, Film und Fernsehen

    Frankfurts ältester Rundfunksender war die 1924 gegründete private Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG. Das Nachfolgeunternehmen ist der öffentlich-rechtliche Hessische Rundfunk mit seinem „Funkhaus am Dornbusch“ eine der wichtigsten Einrichtungen für Hörfunk und Fernsehen. Hier befinden sich die ARD-Sternpunkte, die die Gemeinschaftsprogramme (beispielsweise Das Erste) über ein Hochleistungsnetzwerk auf die einzelnen Sendeanstalten verteilen. Der US-amerikanische Soldatensender AFN hatte von August 1945 an sein Hauptquartier in Frankfurt. Im Rahmen der Truppenreduzierung wurde aber auch der AFN-Standort Frankfurt aufgegeben: Seit Oktober 2004 sendet das American Forces Network sein Europa-Programm aus Mannheim. Der US-amerikanische Medienkonzern Bloomberg TV hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der RTL Group. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus, etwa Antenne Frankfurt, die nun die Frequenzen vom ehemaligen Radiosender Energy Rhein-Main nutzen. Ein weiterer privater aber nicht kommerzieller Radiosender ist Radio X. Sein Studio befindet sich unweit der Leipziger Straße. Der älteste und größte private Radiosender der Region, Hit Radio FFH, wurde 1989 in Frankfurt gegründet. Seit 2001 hat er seinen Sitz in der an Frankfurt angrenzenden Stadt Bad Vilbel. Des Weiteren befindet sich in Frankfurt die Sendezentrale des Jugendszene- und Musiksenders IM1-TV. In der Darmstädter Landstraße befindet sich die Deutschlandzentrale des Home Entertainment und Kino-Unternehmens 20th Century Fox. Ebenfalls in Frankfurt befindet sich die deutsche Kino-Abteilung von Universal Pictures. Radio Bob hat in Frankfurt eine Zweigstelle für das Marketing in Teilen der Räume der Frankfurter Rundschau.

    In Frankfurt beheimatet sind die Nachrichtenagenturen Reuters Deutschland (im Messeturm) und Associated Press Deutschland. Zudem befindet sich die Bildzentrale der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Das Mertonviertel ist Sitz des Gemeinschaftswerkes der evangelischen Publizistik mit der Nachrichtenagentur Evangelischer Pressedienst und dem evangelischen Magazin Chrismon.

    Bibliotheken

    In Frankfurt sind einige der größten Bibliotheken Deutschlands ansässig. Die Deutsche Nationalbibliothek ist die zentrale Archivbibliothek für alle Medienwerke in deutscher Sprache und das nationalbibliografische Zentrum Deutschlands. Ihr Frankfurter Sitz ging aus der von 1947 bis 1990 bestehenden Deutschen Bibliothek hervor. Die 2005 gegründete Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg vereinigt die Sammlungen zahlreicher städtischer und wissenschaftlicher Bibliotheken, unter anderem der auf das 15. Jahrhundert zurückgehenden Stadtbibliothek, der 1763 gegründeten Senckenbergbibliothek und der 1887 gegründeten Freiherrlich Carl von Rothschild’schen öffentliche Bibliothek. An der Universitätsbibliothek ist auch das Bibliotheksinformationssystem HeBIS angefügt.

    In der Stadtbücherei Frankfurt am Main sind die kommunalen Bibliotheken Frankfurts zusammengefasst. Sie geht zurück auf den 1845 gegründeten Verein zur Verbreitung nützlicher Volks- und Jugendschriften und die 1894 gegründete Freie Bibliothek und Lesehalle. Der Stadtbücherei gehören drei zentrale Bibliotheken, vier Bibliothekszentren, eine Fahrbibliothek mit über 30 Haltestellen und 12 Stadtteilbibliotheken an. Die Stadtbücherei koordiniert zudem 111 Schulbibliotheken im Stadtgebiet. Seit 2009 stehen in vielen Stadtteilen rund um die Uhr zugängliche öffentliche Bücherschränke, die das kostenlose Austauschen, Ausleihen und Verschenken von Literatur ermöglichen.[153]

    Bildung und Forschung

    Max-Planck-Institut für Biophysik auf dem Campus Riedberg der Johann Wolfgang Goethe-Universität

    Hochschulen

    In Frankfurt am Main befinden sich zwei Universitäten, zwei Kunsthochschulen sowie mehrere Fachhochschulen. Die bekannteste und älteste Universität der Stadt ist die 1914 gegründete Johann Wolfgang Goethe-Universität mit ihren vier Hauptstandorten Bockenheim, Westend, Riedberg und Universitätsklinikum Niederrad.

    Die 1971 aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen gegründete Fachhochschule Frankfurt am Main – seit 2014 Frankfurt University of Applied Sciences – bietet über 50 Studiengänge mit Schwerpunkt in den angewandten Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften und im Sozial- und Gesundheitsbereich. Alle Fachbereiche sind auf dem Campus Nibelungenplatz/Kleiststraße im Nordend angesiedelt.

    Die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen ist die älteste private wissenschaftliche Hochschule Frankfurts. Sie wird von der Deutschen Provinz der Jesuiten getragen und hat seit 1926 ihren Sitz im Stadtteil Sachsenhausen. Darüber hinaus gibt es mehrere private Hochschulen in Frankfurt. Die Frankfurt School of Finance & Management ist hervorgegangen aus der Bankakademie und der Hochschule für Bankwirtschaft und liegt mit ihrem Campus im Frankfurter Nordend. Seit 2001 betreibt die FOM Hochschule für Oekonomie & Management (FOM) ein Studienzentrum im Westend. Die 2003 gegründete Provadis School of International Management and Technology befindet sich im Industriepark Höchst. Seit 2007 hat die International School of Management einen Studienstandort in Sachsenhausen.

    Im künstlerischen Bereich verfügt Frankfurt zum einen über die Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, gegründet 1817 von Johann Friedrich Städel, die später in Besitz der Stadt gelangte und 1942 zur staatlichen Kunsthochschule der freien bildenden Künste erhoben wurde. Die andere bekannte Kunsthochschule ist die aus der 1878 gegründeten privaten Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium – Musikakademie hervorgegangene Hochschule für Musik und Darstellende Kunst.

    Allgemeinbildende Schulen

    Grundlage des Frankfurter Schulwesens ist der städtische Schulentwicklungsplan, dessen aktuelle Fortschreibung 2018 bis 2024 im Mai 2020 vom Magistrat verabschiedet wurde.[154] 2018/19 bestanden 149 allgemeinbildende Schulen in öffentlicher Trägerschaft, die von knapp 70.000 Schülern besucht wurden.[155][156] Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wird bis 2024 mit einem Anstieg um etwa 6 Prozent auf 74.000 Schüler gerechnet, vor allem in den Gymnasien und integrierten Gesamtschulen.[154]

    Das altsprachliche Lessing-Gymnasium und das Goethe-Gymnasium gehen beide auf die 1520 für die Erziehung der Bürgersöhne gegründete städtische Lateinschule zurück. Das ebenfalls altsprachliche Heinrich-von-Gagern-Gymnasium wurde 1888 unter dem Namen Kaiser-Friedrichs-Gymnasium zur Entlastung des städtischen Lessing-Gymnasiums gegründet. Andere städtische Gymnasien wie die 1803 gegründete Musterschule und die Wöhlerschule sind auf Initiativen Frankfurter Bürger entstanden. Ältestes Gymnasium in Höchst ist die Leibnizschule, die auf eine 1817 gegründete Realschule zurückgeht. Das 2009 eröffnete Gymnasium Riedberg war die erste Neugründung eines Gymnasiums seit 1914. Ein 2013 am Riedberg gegründetes Oberstufengymnasium ist 2017 nach Bockenheim umgezogen. Es soll mittelfristig seinen Sitz im Stadtteil Gallus erhalten. Das 2015 gegründete und anfangs provisorisch in Höchst untergebrachte Adorno-Gymnasium zog 2019 in ein neues Provisorium auf dem Universitätscampus Westend um. Langfristig erhält es seinen Standort an der Miquelallee/Eschersheimer Landstraße. Weitere Neugründungen der letzten Jahre waren das Gymnasium Nord in Westhausen und das Gymnasium Römerhof in Bockenheim, das zum Schuljahr 2018/19 seinen Betrieb aufnahm. Insgesamt sieht der Schulentwicklungsplan den Bau von elf zusätzlichen Schulen bis 2024 vor, davon acht Grundschulen, ein sechszügiges Gymnasium im Frankfurter Süden, eine integrierte Gesamtschule und eine kooperative Gesamtschule.[154]

    Neben den 19 städtischen Gymnasien bestehen zwölf Gymnasien in privater Trägerschaft sowie eine Europäische Schule. Das Philanthropin war von seiner Gründung 1804 bis zur durch die Nationalsozialisten erzwungenen Schließung 1942 die am längsten bestehende und mit zeitweise 1.000 Schülern größte jüdische Schule Deutschlands. Das Gebäude beherbergt die I. E. Lichtigfeld-Schule der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.

    An weiterführenden Schulen bestehen in Frankfurt 15 städtische integrierte Gesamtschulen,[155] drei kooperative Gesamtschulen, 14 Realschulen und neun Hauptschulen. Die Anfang der 1960er Jahre gegründete Ernst-Reuter-Schule ist eine der ersten integrierten Gesamtschulen, das Hessenkolleg Frankfurt eine der ältesten Einrichtungen des zweiten Bildungsweges in Hessen. Die 1969 gegründete Otto-Hahn-Schule in Nieder-Eschbach, eine kooperative Gesamtschule, ist mit über 1.300 Schülern eine der größten Schulen der Stadt.

    Berufsbildende Schulen

    Unter den 26 weiterführenden beruflichen Schulen in Frankfurt bestehen 16 in städtischer und 10 in privater Trägerschaft.[155] Hierzu zählen der Mediacampus Frankfurt des Börsenvereins des deutschen Buchhandels und die Academy of Visual Arts.

    Andere Bildungs- und Forschungseinrichtungen

    Des Weiteren existieren in der Stadt die Max-Planck-Institute für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie (mpilhlt), Biophysik und Hirnforschung. Die Stadt Frankfurt ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[157] Mit der Universität eng verbunden ist das Frankfurt Institute for Advanced Studies, eine von zahlreichen institutionellen und privaten gesponserte interdisziplinäre Einrichtung zur theoretischen Grundlagenforschung in der Physik, Chemie, Biologie, Neurologie und Informatik.

    Das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) mit Sitz in Bockenheim ist eine Forschungs- und Serviceeinrichtung auf dem Gebiet der Bildungsforschung. Zu den Aufgaben des DIPF gehört die Konzipierung, Entwicklung und Auswertung aller bei PISA 2015 einzusetzenden Fragebögen. Das DIPF verantwortet außerdem den zweijährlich erscheinenden Nationalen Bildungsbericht „Bildung in Deutschland“.[158]

    Die Frankfurter Volkshochschule ist als Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt organisiert und hat ihre Zentrale im Frankfurter Ostend.

    Die Katholische Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen, das Diözesanbildungswerk Limburg,[159] und die Bildungswerke Frankfurt, Main-Taunus und Hochtaunus haben ihren Sitz im Haus am Dom.

    Die Evangelische Akademie Frankfurt, entstanden 2012 aus einer Fusion der Evangelischen Stadtakademie Römer9 und der Evangelischen Akademie Arnoldshain, ist gegenüber dem Historischen Museum auf dem Römerberg angesiedelt.

    Die Goethe-Universität und die Frankfurt University of Applied Sciences sind am Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz beteiligt.

    Das Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP mit Sitz in Niederad forscht an Erkrankungen in Folge gestörter Funktionen des Immunsystems.

    Von der Stadt vergebene Auszeichnungen

    Ehrenbürger Otto Hahn (1959)

    Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler (Auswahl)

    Altstadt

    Vier der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich nahe beieinander in der Frankfurter Altstadt: Kaiserdom, Römerberg, Paulskirche und Goethe-Haus.

    Der katholische Kaiserdom St. Bartholomäus mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer verlief der Markt, über den der Krönungsweg der frisch gekrönten Kaiser zu den Feierlichkeiten auf dem Platz vor dem Rathaus führte. Vor dem Dom befindet sich der Archäologische Garten mit Ausgrabungen der ältesten Siedlungsspuren Frankfurts aus römischer und karolingischer Zeit. Er wurde im Rahmen des Dom-Römer-Projektes mit dem Stadthaus am Markt überbaut, um ihn vor der Witterung zu schützen. Die mehrstöckigen Häuser am Markt und um den Hühnermarkt vermitteln mit ihren Überhängen und den hohen, steilen Dächern und Giebeln einen guten Eindruck des früheren Stadtbildes. Von den Neubauten sind 15 Rekonstruktionen zerstörter Altstadtgebäude, darunter das Haus zur Goldenen Waage und das Haus zum Esslinger, das seit 2019 das Struwwelpeter-Museum beherbergt.

    Der Römerberg ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus (Römer) aus dem 14. Jahrhundert, der frühgotischen Alten Nikolaikirche und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes. Auf dem Rathausbalkon des Römers werden die Titelgewinne der regionalen Vereine (Eintracht Frankfurt, Frankfurt Lions) aber auch Fußballweltmeisterschaften mit den Fans zusammen gefeiert.

    Die Paulskirche wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfüßerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. In dem klassizistischen Rundbau des Architekten Johann Georg Christian Hess tagte 1848/49 die Nationalversammlung. Der Paulsplatz ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.

    Zwischen Römerberg und Liebfrauenberg liegt die Neue Kräme. Am Liebfrauenberg befinden sich die im 14. Jahrhundert erbaute Liebfrauenkirche, der Liebfrauenbrunnen von 1770 und das 1775 errichtete Haus Zum Paradies/Grimmvogel, einer der wenigen erhaltenen Barockbauten in Frankfurt.

    Die Kleinmarkthalle, ein Neubau von 1954 nach der Kriegszerstörung 1944, ist das kulinarische Zentrum der Stadt. Über 150 Marktstände bieten an jedem Werktag alle Arten von Lebensmitteln an. In der westlichen Altstadt liegt das Goethe-Haus, das Geburtshaus von Johann Wolfgang von Goethe, im Großen Hirschgraben. Der Kornmarkt ist eine ruhige Nebenstraße und war im Mittelalter eine der Hauptverkehrsadern der Stadt.

    Im Osten der Altstadt an der Fahrgasse finden sich noch Reste der mittelalterlichen Staufenmauer. Weiter östlich liegt der 1180 erstmals erwähnte Jüdische Friedhof Battonnstraße. In den Putz der Friedhofsmauer sind kleine Gedenksteine mit den Namen von 11.957 während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Bürgern Frankfurts eingelassen.

    Der Römer, Frankfurts Rathaus
    Goethe-Haus
    Dom und Römerberg
    Paulskirche
    Hühnermarkt

    Mainufer und Mainbrücken

    Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung des Museumsufers, die Neugestaltung der Uferanlagen, der Aufbau eines neuen Wohn- und Gewerbegebietes im ehemaligen Frankfurter Westhafen oder die architektonisch anspruchsvollen Mainbrücken bei. Die Alte Brücke (1222 erstmals urkundlich erwähnt) galt jahrhundertelang als bedeutendstes Bauwerk der Stadt. Seit 2006 befindet sich auf der Maininsel die Ausstellungshalle Portikus. Der Eiserne Steg, eine 1869 eröffnete Fußgängerbrücke, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der Saalhof und die katholische Leonhardskirche am nördlichen Brückenkopf sind zwei Baudenkmäler, deren Ursprünge in die Stauferzeit zurückreichen.

    Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt und Skyline wird in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet. In den letzten Jahren entstanden im Osten der Innenstadt zwei große Beach Clubs am nördlichen und südlichen Mainufer. Die Gerbermühle, als Treffpunkt Goethes mit Marianne von Willemer in die Literaturgeschichte eingegangen, ist ein beliebtes Ausflugslokal.

    Das Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne ist eine der wenigen Binnendünen Europas und befindet sich nahe dem Main im Westen des Stadtteils Schwanheim. Es umfasst 58,5 Hektar und beherbergt viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- sowie Pflanzenarten.

    Mainbrücken, Blick vom Main Tower
    Museen am Museumsufer in Sachsenhausen
    Eiserner Steg

    Dotationskirchen

    Eine Besonderheit Frankfurts sind die Dotationskirchen. Die Stadt ist seit 1802 Eigentümerin aller neun Kirchen in der Innenstadt und der Dreikönigskirche in Sachsenhausen und durch einen Staatskirchenvertrag seit 1830 zu ihrem Unterhalt verpflichtet. Viermal im Jahr, zu den Hochfesten des Kirchenjahres, findet in den Citykirchen das traditionelle Frankfurter Stadtgeläute statt.

    Sachsenhausen

    Der 1192 erstmals erwähnte Stadtteil Sachsenhausen auf der südlichen Mainseite wird in Frankfurter Mundart Dribbdebach (dribbe = drüben, jenseits des Flusses) genannt, im Gegensatz zur Hibbdebach (diesseits des Flusses) gelegenen Innenstadt. Seit dem Mittelalter wohnten hier hauptsächlich Fischer, Landarbeiter und Handwerker, deren derbe Sprache und Umgangsformen sprichwörtlich waren. Im 18. und 19. Jahrhundert siedelten sich zunehmend wohlhabende Bürger an. Die Sachsenhäuser Altstadt wurde ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel. Doch der Besucherrückgang nach dem Wegfall der amerikanischen Militärstandorte machte Alt-Sachsenhausen zu schaffen. Leerstand und Verfall waren seitdem nicht mehr zu übersehen. Es gibt allerdings noch einige traditionelle und teilweise sehr alte Apfelwein-Kneipen. Die Stadt bemüht sich seit einiger Zeit, das Viertel wieder voranzubringen. Ziel ist es, neben Kneipen auch kleine Geschäfte und Ateliers zu etablieren, um das Viertel tagsüber stärker zu beleben.

    Das dominierende Bauwerk am Sachsenhäuser Mainufer ist die 1875 bis 1881 errichtete Dreikönigskirche. Entlang des Mains liegen die Museen des Museumsufers. Hier findet jeden zweiten Samstag einer der größten Flohmärkte Deutschlands statt.

    Die Altbauten im nördlichen Sachsenhausen rund um den Schweizer Platz sind ein beliebtes Wohnviertel mit einer ausgewogenen Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie. Neben bekannten Apfelweinlokalen wie dem Wagner und dem Gemalten Haus finden sich moderne Cocktailbars.

    Weiter im Süden liegen Villenviertel wie der Lerchesberg, der in den 1960er Jahren entstand. In den 1990er Jahren entstand auf dem ehemaligen Schlachthofgelände östlich der Sachsenhäuser Altstadt das Deutschherrnviertel, das sich inzwischen zum beliebten Wohngebiet entwickelt hat. Wahrzeichen des neuen Viertels ist das Hochhaus Main Plaza.

    Auf Sachsenhäuser Gebiet standen der 2017 abgebrannte Goetheturm im Stadtwald, eines der höchsten Holzbauwerke in Deutschland, und der Henninger-Turm, ein ehemaliges Getreidesilo und bekannt durch das Radrennen Rund um den Henninger-Turm sowie das Drehrestaurant im Turmkorb. Der 1961 eröffnete ursprüngliche Henninger-Turm wurde 2013 abgerissen und 2014 bis 2017 durch ein 140 Meter hohes Wohnhochhaus ersetzt, das dem Original äußerlich ähnelt.

    Deutschherrnviertel in Sachsenhausen

    Hauptbahnhof und Bahnhofsviertel

    Der Hauptbahnhof, eröffnet 1888, ist nach der Anzahl der Fernverkehrszüge und am Passagieraufkommen gemessen einer der größten seiner Art in Europa. Die riesige fünfschiffige Bahnsteighalle, deren Tragwerk und Dach zuletzt vollständig restauriert wurden, das stilgleich erhaltene Empfangsgebäude und das unüberschaubare Gewirr über- und unterirdischer Anlagen macht ein beeindruckendes Bauwerk aus, das eine Sehenswürdigkeit für sich ist.

    Das Bahnhofsviertel ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich Geschäfte und Restaurants aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen des Rotlichtmilieus, das sich vor allem rund um die Taunusstraße erstreckt. Das Viertel kann als ein Musterbeispiel für urbane Gegensätze angesehen werden, die ein internationaler Verkehrsknotenpunkt mit sich bringt. Bettler, Alkoholiker und Junkies sind dort neben den Strömen angestellter Berufspendler ebenso gegenwärtig wie Banker, internationale Messegäste und Tagestouristen. Die Kaiserstraße, auf die der Besucher direkt vom Haupteingang des Hauptbahnhofs aus blickt, ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend, multikultureller Einzelhandel, moderne Bankhochhäuser in nächster Nachbarschaft zu Rotlichtbetrieben in gründerzeitlichen Altbauten zu beobachten sind.

    Beleuchteter Hauptbahnhof während der Luminale (2004)
    Kaiserstraße im Bahnhofsviertel

    Wolkenkratzer

    Diagramm aller Hochhäuser in Frankfurt ab 100 Metern (fertiggestellt, in Bau, in Planung), Stand Mai 2017

    Frankfurt ist eine der wenigen Städte Europas mit einer ausgeprägten Skyline und wird deshalb manchmal als Mainhattan bezeichnet – eine Anspielung auf Manhattan in New York City. Besonders viele Hochhäuser stehen im sogenannten Bankenviertel, wo die westliche Innenstadt, das östliche Bahnhofsviertel und das südliche Westend aufeinandertreffen. Als älteste Hochhäuser Frankfurts gelten der 1923 bis 1926 errichtete Mousonturm und das Verwaltungsgebäude der I.G. Farben, heute das Hauptgebäude der Universität. Die ersten Hochhäuser über 50 Metern Höhe entstanden in den 1950er Jahren, seit Mitte der 1970er Jahre auch Wolkenkratzer mit über 150 Metern Höhe.

    Seit 1953 beschäftigte sich die Bauleitplanung in Frankfurt mit der Reglementierung des Hochhausbaus. 1998 wurde der erste Hochhausrahmenplan aufgestellt, der 2008 fortgeschrieben wurde. Er schreibt fest, wo und wie Hochhäuser gebaut werden dürfen. Ziel ist es, Hochhäuser in Gruppen (Pulks) im Bankenviertel, im Europaviertel und an der Mainzer Landstraße zwischen Opernplatz und Platz der Republik anzuordnen, allerdings waren und sind einzelne Ausnahmen möglich, wie die Türme des Palaisquartier in der Innenstadt oder der Neubau der Europäischen Zentralbank im Ostend.

    Die Höhe der Neubauten stieg seit den 1950er Jahren ständig an. Das 1951 errichtete Junior-Haus erreichte eine Höhe von 35 Metern, das 1953 eröffnete AEG-Hochhaus 45 Meter. 1956 war das Fernmeldehochhaus an der Hauptwache mit 69 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Ähnliche Höhen erreichten Anfang der 1960er Jahre das Hotel InterContinental Frankfurt (67 Meter) und das Zürich-Haus (68 Meter). Bis auf das Junior-Haus und das Hotel sind alle diese Gebäude mittlerweile abgerissen und durch höhere Neubauten ersetzt worden. Der Henninger-Turm in Sachsenhausen war 1961 das erste Frankfurter Bauwerk, das mit seiner Höhe von 120 Metern den Westturm des Kaiserdoms (95 Meter) überragte. Weitere Hochhäuser der 1960er Jahre sind das BHF-Bank-Hochhaus (82 Meter) und das Rhein-Main-Center (84 Meter).

    1972 war der AfE-Turm der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main mit 116 Metern das höchste Gebäude der Stadt, 1974 erreichte das City-Haus I eine Höhe von 142 Metern. Die ersten Wolkenkratzer waren das 1976 eröffnete Plaza Büro Center mit 159 Metern und der 1978 errichtete Silberturm der Dresdner Bank mit 166 Metern, damals die höchsten Gebäude der Bundesrepublik. Mit dem Eurotower und dem Helaba-Hochhaus erfolgte eine Verdichtung der Hochhäuser im Stadtzentrum. Die in den 1980er Jahren entstandenen Gebäude überschritten die bisherigen Höhen nicht. Die bekanntesten Gebäude aus dieser Zeit sind die 1984 fertiggestellten 155 Meter hohen Zwillingstürme der Deutschen Bank, die im Volksmund auch Soll und Haben genannt werden.

    In den 1990er Jahren stellte die zweite Hochhausgeneration erneut neue Rekorde auf: Der Messeturm war 1991 mit seiner Höhe von 257 Metern das höchste Gebäude Europas, 1997 erreichte der Commerzbank Tower 259 Meter. Zwei weitere Gebäude überschritten in dieser Zeit ebenfalls die 200-Meter-Marke: Westendstraße 1 und Main Tower. Der Main Tower ist das einzige Hochhaus in Frankfurt mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform auf dem Dach, darüber hinaus gibt es ein Restaurant in der 25. Etage des Japan Centers und eine Bar in der 22. Etage des Eurotheums. Während des Wolkenkratzer-Festivals, welches in unregelmäßigen Abständen veranstaltet wird (zuletzt im Juni 2013), sind auch andere Hochhäuser für die Öffentlichkeit geöffnet.

    Im 21. Jahrhundert sind in Frankfurt weitere Hochhäuser entstanden, darunter Tower 185, Opernturm, Skyper, Gallileo, Nextower und Westhafen Tower. 2013 gab es in Frankfurt 14 Gebäude mit einer Höhe über 150 Metern, darunter die zehn höchsten Gebäude Deutschlands.

    Das Gebäude The Squaire über dem Flughafen-Fernbahnhof ist 660 Meter lang, 65 Meter breit und 45 Meter hoch. Mit 140.000 Quadratmetern Gesamtfläche auf neun Etagen ist es das größte Bürogebäude in Deutschland. Höchstes Bauwerk der Stadt ist seit 1978 der Europaturm (von den Frankfurtern Ginnheimer Spargel genannt), ein Fernmeldeturm der Telekom, mit einer Höhe von 337,5 Metern. Der Europaturm verfügt über Besucherbereiche, die mangels Wirtschaftlichkeit seit 1999 geschlossen sind.

    Die steigende Immobiliennachfrage, der vollzogene Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union und die günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland führten ab dem Jahr 2015 zu einer neuen plötzlichen Aufschwungphase von Hochhausbauten. Neben dem 185 Meter hohen Neubau der Europäischen Zentralbank verkörpern Hochhausprojekte wie der Omniturm, das Maintor-Areal und die Bebauung des ehemaligen Deutsche-Bank-Areals mit vier Hochhäusern zwischen 120 und 228 Metern diese Entwicklung. Die neue Generation von Frankfurter Hochhäusern ist vielfach gekennzeichnet durch die Kombination von Wohn-, Hotel- und Büroflächen in einem Gebäude. Mit dem 180 Meter hohen Grand Tower wurde 2020 Deutschlands höchstes reines Wohnhochhaus fertiggestellt.[160][161][162]

    Skyline bei Dämmerung (Februar 2018)
    Promenade mit Bankenviertel bei Dämmerung mit Blick vom Holbeinsteg (Mai 2022)

    Stolpersteine

    Seit 2003 werden in Frankfurt durch den Künstler Gunter Demnig Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Bis zum Mai 2015 waren über 1000 Steine in zahlreichen Stadtteilen gesetzt.

    Kultur

    Museen und Galerien

    Die Stadt bietet ein vielfältiges kulturelles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft mit über 60 größeren und kleineren Museen und Ausstellungshäusern, die sich vor allem auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat. Die von Till Behrens bereits 1968 entworfene Frankfurter Grüngürtel-Mainufer-Konzeption, die als Vorlage für das Museumsufer diente, wurde durch die Politik seit Anfang der 1980er Jahre umgesetzt und wird noch verfolgt.

    Das Museumsufer auf der Sachsenhäuser Mainseite umfasst bekannte Häuser wie das Städel, das Liebieghaus, das Museum für Kommunikation (ehemals: Postmuseum), das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum, das Museum der Weltkulturen und das Museum Angewandte Kunst (ehemals: Kunstgewerbemuseum). Hier findet alljährlich das Museumsuferfest statt.

    An Kunstmuseen und Galerien finden sich das Städel (Gemälde), das Liebieghaus (Skulpturen), das Museum für Moderne Kunst (MMK), die Schirn Kunsthalle, das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum und das Museum für Angewandte Kunst. Das Ernst-May-Museum ist auf das Frankfurter Design und die Architektur der 1920er Jahre spezialisiert.

    Historische Museen sind das Historische Museum (Stadtgeschichte) und das Jüdische Museum, zwischen Kunst- und historischem Museum steht das Archäologische Museum im Karmeliterkloster sowie das Dommuseum Frankfurt, das historische und zeitgenössische Kunst verbindet.[163] Im Großen Hirschgraben neben dem Goethe-Haus öffnete 2022 das Deutsche Romantik-Museum.

    Technikmuseen sind das Museum für Kommunikation, das Frankfurter Feldbahnmuseum, das Verkehrsmuseum Frankfurt am Main, die Experiminta, die Museumseisenbahn des Vereins Historische Eisenbahn Frankfurt und die Technische Sammlung Hochhut. Im Nordend war 1995 bis 2016 Explora, ein Museum für optische und andere Täuschungen zu finden.

    Ein naturwissenschaftliches Museum ist das weltberühmte Senckenberg Naturmuseum, in dem unter anderen Fossilienfunde aus der Welterbestätte Grube Messel zu sehen sind, ein ethnologisches Museum das Museum der Weltkulturen.

    Die Kunstszene befindet sich im Frankfurter Kunstverein gegenüber der Schirn, in der Städelschule (Staatliche Hochschule für Bildende Künste Städelschule), in privaten Kunstgalerien und in einer Reihe von alternativen Ausstellungsräumen. Die Galerien zeigen Kunst von Alter Kunst über verschiedene Spezialgebiete bis hin zur Gegenwart. Von den alternativen Ausstellungsräumen werden viele von Künstlern oder jungen Kunstwissenschaftlern betrieben, u. a. die Ausstellungshalle in Sachsenhausen oder der Ausstellungsraum Eulengasse 65 in Bornheim.

    Oper, Konzerthäuser und Bühnen

    Alte Oper am Opernplatz

    Frankfurt weist eine lebendige Theaterszene auf. Die Städtischen Bühnen vereinen mehrere Sparten unter einem Dach: Die Oper Frankfurt ist ein weltweit renommiertes Haus und erhielt mehrmals (zuletzt 2015) die Auszeichnung Opernhaus des Jahres. Das Schauspiel Frankfurt machte vor allem in den 1960er Jahren – durch Harry Buckwitz – sowie in den 1970er und 1980er Jahren unter der Leitung von Peter Palitzsch durch sein Mitbestimmungsmodell von sich reden. Zwei weitere Sparten der städtischen Bühnen, das Ballett Frankfurt und das Theater am Turm (TAT), haben im Jahr 2004 geschlossen, jedoch besteht seit 2005 wieder eine Tanzkompanie als privates Ensemble unter dem Namen The Forsythe Company.

    Die Alte Oper, eröffnet 1881, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1981 als Konzerthaus wiedereröffnet. Die Alte Oper besitzt einen sehr schönen Konzertsaal und hat große Bedeutung als ein wichtiges Musikzentrum in Europa. Weitere bekannte Konzerthäuser sind die Jahrhunderthalle in Unterliederbach, die Festhalle in Bockenheim und der Sendesaal des Hessischen Rundfunks.

    Die Komödie in der Neuen Mainzer Straße und das Fritz Rémond Theater im Zoo-Gesellschaftshaus sind die zwei bekannten Boulevardtheater Frankfurts. Das Volkstheater Frankfurt pflegte bis zu seiner Schließung zum Ende der Spielzeit 2012/2013 neben klassischen Mundartstücken mundartliche Bearbeitungen von Klassikern und zeitgenössischen Dramen. Ein ähnliches Konzept verfolgt die Fliegende Volksbühne des Schauspielers Michael Quast. Das English Theatre ist die größte englischsprachige Bühne auf dem Kontinent.

    Die größte und überregional bekannteste Bühne für moderne Darstellungskunst (Performance, Tanz u. a.) in Frankfurt ist das Künstlerhaus Mousonturm im Nordend. Als Spielstätte für Theatergruppen und Ensembles aus der freien Szene fungieren das alteingesessene Gallus Theater in den ehemaligen Adlerwerken im Gallus, die Landungsbrücken Frankfurt als Plattform für modernes Sprechtheater im Gutleutviertel sowie das Kellertheater Frankfurt.

    Freie Theater mit fester Spielstätte sind Die Dramatische Bühne im Café Exzess in Bockenheim, Michael Herls Stalburg Theater im Nordend, das Theater Willy Praml in der Naxoshalle im Ostend, das Freie Schauspiel Ensemble in Bockenheim, das Frankfurter Autoren Theater in der Brotfabrik in Hausen und das Theater Alte Brücke in Sachsenhausen.

    Im Bereich Varieté, Kabarett und Kleinkunst haben sich Johnny Klinkes Tigerpalast, die KÄS, Die Schmiere (seit 1950 das selbsternannt „schlechteste Theater der Welt“) im Karmeliterkloster und das Neue Theater im Stadtteil Höchst etabliert.

    Das Theaterhaus Frankfurt beherbergt zahlreiche Kindertheaterensembles wie die „Grüne Soße“ und zählt neben dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Nordweststadt und dem Papageno Musiktheater im Palmengarten zur lebendigen Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterszene. Ein besonderes Kindertheater bestand von 1975 bis 2005 mit dem Klappmaul-Puppentheater.

    Musiker

    In Frankfurt haben zwei große symphonische Orchester ihre Heimat, das 1808 gegründete Frankfurter Opern- und Museumsorchester der städtischen Bühnen und das hr-Sinfonieorchester. Das Ensemble Modern und die Junge Deutsche Philharmonie haben ihren Sitz in Frankfurt. Bekannte Chöre sind der 1818 gegründete Cäcilienchor Frankfurt, die Frankfurter Singakademie und die Frankfurter Kantorei.

    Tré Cool von Green Day, die Metal-Band Tankard, die Hard-Rock-Band Böhse Onkelz, der Musikproduzent Hans Zimmer, die Techno-DJs Sven Väth und Chris Liebing sowie die Eurodance-Gruppe SNAP! stammen aus Frankfurt. Ebenso war der 2006 verstorbene Mark Spoon ein gebürtiger Frankfurter.

    Ende der 1990er sowie Anfang der 2000er Jahre entstand in Frankfurt eine Hip-Hop-Szene. Rapper wie Azad, D-Flame, Moses Pelham, Tone, Jonesmann, Illmatic und Sabrina Setlur erlangten deutschlandweit Bekanntheit. Seit Anfang der 2010er Jahre entwickelte sich in Frankfurt und Offenbach eine neue Szene, welche zum großen Teil dem harten Straßenrap zuzuordnen ist, sowie eine Welle an weiteren kommerziell erfolgreichen Rappern. Bekannte männliche Vertreter sind beispielsweise Haftbefehl, das Duo Celo & Abdi, Hanybal, Capo, Ramo, Soufian, Vega, SadiQ, Dú Maroc, Jeyz, Azzi Memo, Hemso, Reda Rwena, Mourad Kill und Jean & Solé. Bekannte weibliche Vertreter sind Namika, Schwesta Ewa, Rina sowie Liz.

    Frankfurt im Film

    Der erste nach Kriegsende in Europa gedrehte US-amerikanische Film Berlin-Express, ein Agententhriller, wurde unter der Regie von Jacques Tourneur teilweise in Frankfurt gedreht. Unter anderem dienten das I. G.-Farben-Haus, der Hauptbahnhof und der völlig zerstörte Römerberg als Kulisse. Größtenteils in Frankfurt entstanden weite Teile der Außenaufnahmen des Fernfahrerdramas Nachts auf den Straßen mit Hans Albers und Hildegard Knef, vor allem im Bahnhofsviertel, an der Hauptwache und in Frankfurt-Bockenheim (am Opelrondell und auf dem Autohof). Der 1958 gedrehte Film Das Mädchen Rosemarie behandelt die Lebensgeschichte der Prostituierten Rosemarie Nitribitt, deren Ermordung ein spektakulärer Kriminalfall der frühen Bundesrepublik war. Frankfurt ist einer der Schauplätze in dem Elvis-Presley-Film Café Europa (G. I. Blues) aus dem Jahr 1960. In dem Lied Frankfurt Special wird die Stadt besungen. 1978 drehte Rainer Werner Fassbinder den Film In einem Jahr mit 13 Monden, der als persönliche Abrechnung des Regisseurs mit der Stadt gesehen werden kann. Der 1984 entstandene Thriller Abwärts spielt in einem Frankfurter Bürohochhaus, die Außenaufnahmen wurden im Silberturm gedreht. Eine Szene des 1999 gedrehten Films Der große Bagarozy spielt auf dem Holbeinsteg. Matthias Schweighöfers Komödie What a Man von 2010 erzählt die Geschichte eines jungen Frankfurter Lehrers, der von seiner Freundin verlassen wird. Im Labyrinth des Schweigens (2014) spielt in den 1950er Jahren in Frankfurt und behandelt die Vorgeschichte der Auschwitzprozesse.

    Zahlreiche Fernsehserien spielen in Frankfurt, darunter 68 Folgen von Tatort, Die Kommissarin, Ein Fall für zwei und die Nachfolgeserie Ein Fall für zwei (2014), sowie mehrere Kriminalfilme um den Kommissar Marthaler, eine Romanfigur von Jan Seghers.

    Buchmesse

    Logo der Frankfurter Buchmesse

    Die seit dem 15. Jahrhundert stattfindende Frankfurter Buchmesse ist nicht nur ein wirtschaftliches (als größte Buchmesse der Welt), sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Während der alljährlichen Messe finden in Frankfurt zahlreiche Begleitveranstaltungen statt, als Höhepunkt die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche.

    Frankfurt in der Literatur

    Abgesehen von Chroniken und Topographien, wie der des Baldemar von Petterweil aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, sind die frühen literarischen Zeugnisse über Frankfurt vorwiegend Reisebeschreibungen, da die Stadt als Messe- und Finanzzentrum sowie als Ort der Kaiserkrönungen viele Fremde anzog. In Shakespeares Kaufmann von Venedig klagt Shylock im dritten Aufzug: Ein Diamant fort, kostet mich zweitausend Dukaten zu Frankfurt! Thomas Coryat beschrieb in seinem 1611 erschienenen Reisebericht ausführlich Frankfurt und gehörte damit zu den Begründern der Grand Tour. Zur Tradition dieser Kavaliersreisen gehörte die Veröffentlichung der Reiseerlebnisse in Buchform. Bekannte Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts von Reiseberichten aus Frankfurt sind Victor Hugo, Hector Berlioz, Mark Twain, aus jüngerer Zeit beispielsweise Ricarda Huch und Rudolf G. Binding. Hervorzuheben sind ferner autobiographische Schriften, vor allem Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, das autobiographische Werk Goethes, in dem er ausführlich das reichsstädtische Leben zur Zeit seiner Kindheit und Jugend beschrieb.

    Aus dem 19. Jahrhundert stammen die ersten belletristischen Werke, die Frankfurt als Schauplatz wählten. In Johanna Spyris Heidi-Roman bildete die reiche Stadt Frankfurt mit ihrem von Konventionen beherrschten bürgerlichen Leben den Gegenpol zum naturverbundenen, einfachen Leben in den Schweizer Bergen. In Heinrich Heines fragmentarischer Erzählung Der Rabbi von Bacharach beschreibt er das bunte Treiben in der Stadt und in der belebten Judengasse. Turgenews 1871 in Baden-Baden geschriebene Novelle Frühlingswogen handelt im Jahr 1840 unter anderen in einer Frankfurter Konditorei. Andere Romane und Erzählungen knüpfen an historische Ereignisse an, die sich in Frankfurt zugetragen haben, zum Beispiel der Roman Der Jude von Karl Spindler. Die Erzählung Ein Drama in den Lüften von Jules Verne knüpfte an einen historischen Ballonaufstieg an, der Roman Der Schleier im Main von Alexandre Dumas d. Ä. ist eine Kriminalgeschichte, die zur Zeit der preußischen Besetzung der Freien Stadt Frankfurt spielt. Der Fall Maurizius von Jakob Wassermann behandelt einen historischen Kriminalfall.

    Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand eine Reihe von dramatischen Werken, vorwiegend Lustspielen, die in Frankfurt und Umgebung spielen. Hervorzuheben sind Der alte Bürgerkapitän und Die Landpartie nach Königstein von Carl Malß, Der Königsleutnant von Karl Gutzkow, eine aus Dichtung und Wahrheit entnommene Episode um den Grafen François de Thoranc, der Lokalschwank Alt-Frankfurt von Adolf Stoltze und das Rothschild-Stück Die fünf Frankfurter von Carl Rössler.

    Im Rahmen der Initiative Frankfurt liest ein Buch wird seit 2010 ein in Frankfurt spielender Roman in zahlreichen Veranstaltungen öffentlich gelesen. Die bisher gelesenen Bücher waren Kaiserhofstraße 12 von Valentin Senger, Abschaffel von Wilhelm Genazino, Straßen von Gestern von Silvia Tennenbaum, Ginster von Siegfried Kracauer, Die Vollidioten von Eckhard Henscheid, Grüße und Küsse an alle. Die Geschichte der Familie von Anne Frank von Mirjam Pressler, Frankfurt verboten von Dieter David Seuthe, Benjamin und seine Väter von Herbert Heckmann, Das siebte Kreuz von Anna Seghers und Westend von Martin Mosebach. Für 2020 wurde der Roman Rosemarie – Des deutschen Wunders liebstes Kind von Erich Kuby ausgewählt.

    Die Romane der Frankfurt-Tetralogie des Schriftstellers Martin Mosebach – Das Bett, Westend, Eine lange Nacht und Der Mond und das Mädchen – thematisieren in ihren Haupthandlungen wichtige Etappen von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende und schildern am Beispiel der Protagonistenschicksale die Veränderungen der bürgerlichen Stadtgebiete sowie seiner Bewohner im Laufe des 20. Jahrhunderts.

    Frankfurt am Main ist Schauplatz einer Reihe von aktuellen Kriminalromanen. Frank Demant ließ den Lebenskünstler und ehemaligen Straßenbahnfahrer Simon Schweitzer bis 2018 in zwölf Romanen einer Serie ermitteln, speziell in Frankfurt-Sachsenhausen. In sechs Romanen von Udo Scheu standen Staatsanwalt Schultz, Kriminalkommissar Schreiner und der Journalist Dennis Hauschild im Zentrum der Handlung.[164] Der Schriftsteller Matthias Altenburg veröffentlichte unter dem Pseudonym Jan Seghers sechs Romane um den Kommissar Robert Marthaler.

    Dialekt

    Die Frankfurter Stadtmundart in ihrer ursprünglichen Form zählt zu den rheinfränkischen Dialekten. Bis ins 20. Jahrhundert war Frankfurt eine südhessische Sprachinsel im mittelhessischen Dialektraum. Noch bis mindestens in die 1980er Jahre hinein konnte bei älteren Einwohnern deutlich unterschieden werden, ob sie aus der ursprünglichen Kernstadt stammten oder zum Beispiel aus den nördlichen, eingemeindeten Stadtteilen. Es gibt ferner zahlreiche Berichte darüber, dass die Einwohner der Altstadt am Sprachklang hören konnten, ob jemand aus Bornheim stammte oder aus Bockenheim.

    Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich die Frankfurter Stadtmundart, vor allem infolge der Bevölkerungsverschiebungen nach der vollständigen Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Zweiten Weltkrieg, mit benachbarten Varianten und aufgrund der intensiveren Hörfunk- und Fernsehnutzung seit den 1950er Jahren auch mit dem Hochdeutschen, wodurch ein Regiolekt entstand, der häufig als Neuhessisch oder selbstironisch als „RMV-Hessisch“[165] bezeichnet wird.

    Nachtleben

    Ein traditionsreicher Rockclub in Frankfurt, die 1976 in Eschersheim eröffnete Batschkapp, befindet sich seit Ende 2014 im Industriegebiet an der Gwinnerstraße. Der Jazzkeller Frankfurt existiert seit 1952. Der 1972 gegründete Sinkkasten bestand bis 2011. Eine der populärsten Frankfurter Diskotheken war das von 1978 bis 2000 im Terminal 1 des Flughafens betriebene Dorian Gray. Der King Kamehameha Club bestand von 1999 bis 2013 auf einem ehemaligen Brauereigelände an der Hanauer Landstraße. Zu den bekanntesten Clubs der Frankfurter Technoszene der 1990er und 2000er Jahre gehörten das Omen und das U60311 in der Innenstadt sowie der Cocoon Club in Fechenheim.

    Logo des Dorian Gray (1978–2000)
    Batschkapp (2014)

    Sport

    Frankfurt am Main ist Heimat zahlreicher bekannter Sportvereine:


    Bedeutende, jährlich stattfindende sportliche Ereignisse sind


    Die wichtigsten Sportstätten der Stadt sind


    Frankfurt ist außerdem Sitz der wichtigsten deutschen Sportverbände, u. a.:


    Ehemalige Sportstätten waren

    Radrennen Rund um den Henninger-Turm (2005)
    Firmenlauf JPMorgan Chase Corporate Challenge (2007)
    Triathlon Ironman Germany (2009)
    Sitz des DFB in Niederrad

    Radfernwege und Fernwanderwege

    Am Frankfurter Mainufer treffen sich mehrere Radwanderwege: Der Hessische Radfernweg R3 (Rhein-Main-Kinzig-Radweg) führt unter dem Motto Auf den Spuren des Spätlesereiters entlang von Rhein, Main und Kinzig über Fulda nach Tann in der Rhön. Der Main-Radweg führt von den Quellen des Weißen und des Roten Mains bis nach Mainz zur Mündung in den Rhein. Die D-Route 5 (Saar-Mosel-Main) ist ein Radweg über eine Entfernung von 1021 Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze.

    Der Europäische Fernwanderweg E1 quert das Stadtgebiet von Nordwesten nach Süden. Vom Taunus kommend führt der Weg durch die Nordweststadt, den Volkspark Niddatal, den Grüneburgpark, das Westend, die Wallanlagen der Innenstadt, Sachsenhausen und den Stadtwald.

    Über den Berger Rücken und unterhalb des Bornheimer Hangs verläuft seit 2010 ein Zweig des deutschen Jakobswegs von der Fulda an den Main.[166] Dieser orientiert sich an dem Verlauf der historischen Via Regia von Leipzig nach Frankfurt am Main (Des Reiches Straße). Er führt über 116 Kilometer von Fulda nach Frankfurt und gehört zum europäischen Netz der Wege der Jakobspilger nach Santiago de Compostela. Der Frankfurter Abschnitt verläuft an der Heilig-Kreuz-Kirche vorbei über den Ostpark, den Neubau der Europäischen Zentralbank auf dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle zum Mainufer bis zum Eisernen Steg, von dort auf dem linken Mainuferweg in Richtung Mainz und anschließend weiter nach Trier.

    Seit 2017 ist Frankfurt eine Etappe des Lutherwegs 1521 von Worms zur Wartburg bei Eisenach. Luther übernachtete auf seiner Reise zum Reichstag zu Worms auf dem Hin- und Rückweg zweimal in Frankfurt.

    Regelmäßige Veranstaltungen

    Museumsuferfest (2005)

    Das seit 1988 jährlich im August veranstaltete Museumsuferfest mit seiner Mischung aus Musik und Kultur ist das größte Volksfest im Rhein-Main-Gebiet. 2007 kamen an drei Tagen etwa 3,5 Millionen Besucher.

    Am Wäldchestag, dem Dienstag nach Pfingsten, ziehen viele Besucher zu einem Volksfest in den Frankfurter Stadtwald. Bis in die 1990er Jahre hatten an diesem Tag die meisten Frankfurter Geschäfte nachmittags geschlossen und die Arbeitnehmer hatten ab 12 Uhr frei. Deshalb wurde der Wäldchestag scherzhaft im Volksmund als Frankfurts Nationalfeiertag bezeichnet.

    Ein weiteres traditionelles Volksfest ist die Frankfurter Dippemess, die zweimal jährlich für drei Wochen im Frühjahr und für zehn Tage im Herbst jeweils etwa zwei Millionen Besucher anzieht. Die Dippemess geht zurück auf einen seit dem Mittelalter überlieferten Verkaufsmarkt für Haushaltswaren aller Art, insbesondere Keramikschüsseln (Dippe).

    Der 1393 erstmals urkundlich erwähnte Frankfurter Weihnachtsmarkt findet jährlich in der Adventszeit statt. Er ist mit rund drei Millionen Besuchern einer der großen Weihnachtsmärkte in Deutschland. Über 200 Stände erstrecken sich vom Mainkai über Römerberg, Paulsplatz Neue Kräme, Liebfrauenberg bis zur Zeil.

    Der Frankfurter Fastnachtsumzug ist mit über 6000 aktiven Teilnehmern, über 300.000 Zuschauern und 1,5 Kilometern Zuglänge der größte Karnevalsumzug in Hessen.

    Von 2003 bis 2008 fand jährlich im Sommer die Parade der Kulturen statt, ein Demonstrationszug für ein friedliches Miteinander der Menschen verschiedener Kulturen. An der letzten Parade 2008 nahmen etwa 1700 Aktive und 100.000 Zuschauer teil. Ebenfalls seit 2003 findet das Down-Sportlerfestival, eine Veranstaltung, bei der sich mehrere hundert Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21) in verschiedenen Wettbewerbssportarten messen können, in Frankfurt statt.

    Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das Mainfest, der Christopher Street Day (CSD), das Rosen- und Lichterfest im Palmengarten, das Opernplatzfest, der Rheingauer Weinmarkt in der Freßgass und das Stöffchefest auf dem Römerberg.

    Beliebt sind zudem die Nacht der Museen im April mit etwa 40.000 Besuchern und die Nacht der Clubs.

    Zu den genannten Festen gibt es noch Stadtteilfeste wie das Höchster Schloßfest, das Berger Straßenfest in Bornheim, das Schweizer Straßenfest in Sachsenhausen, den auf das Jahr 1839 zurückgehenden Fastnachtszug in Heddernheim (Klaa Paris) oder das von Oberbürgermeister Walter Kolb 1951 ins Leben gerufene jährliche Lohrbergfest, Frankfurts leichtathletisches Bergsportfest für Kinder und Jugendliche.

    In unregelmäßigen Abständen findet das sogenannte Wolkenkratzer-Festival statt, zuletzt im Mai 2013 nach einer sechsjährigen Pause. Dabei waren 18 Hochhäuser in der Innenstadt für die Öffentlichkeit zugänglich und zogen 1,2 Millionen Besucher an.

    Das 1994 bis 2004 alljährlich organisierte Musikfestival Sound of Frankfurt zog bis zu 500.000 meist jüngere Besucher an.

    Wäldchestag im Frankfurter Stadtwald
    Wolkenkratzer-Festival (2013)
    Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg (2011)
    Dippemess am Ratsweg

    Skurriles

    Östliche Stadtteile Frankfurts und Offenbachs

    Wie zwischen vielen benachbarten Städten besteht von jeher auch zwischen Frankfurt und Offenbach am Main eine gutnachbarliche Rivalität, die ihren Ausdruck unter anderem in zahlreichen Witzen über die Bewohner der jeweils anderen Stadt findet. Krieh die Kränk, Offebach ist eine traditionelle Verwünschung der Frankfurter für die Offenbacher, die auf eine Anekdote aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht.

    Hintergrund ist hier, dass die beiden Städte Frankfurt und Offenbach historisch unterschiedlicher nicht sein können. Bereits seit dem Mittelalter bestanden Territorialkonflikte zwischen der Reichsstadt Frankfurt und ihren Nachbarstaaten. Nach der Reformation lagen das lutherische Frankfurt und das reformierte Offenbach in konfessionellen Streitigkeiten. Seit dem 18. Jahrhundert förderten die Grafen von Isenburg zudem die Ansiedlung von Manufakturen, die im bürgerlichen Frankfurt nicht erwünscht waren. Im 19. Jahrhundert sah sich Frankfurt weiterhin als reine Handelsstadt, während sich die Industrie in den umliegenden Gemeinden Fechenheim, Griesheim, Höchst und Offenbach ansiedelte. Erst nach der Annexion durch Preußen zog Frankfurt mit der Industrialisierung nach und überflügelte bald seine Rivalen. Im 20. Jahrhundert wuchs Frankfurt vor allem durch Eingemeindungen preußischer Vororte, während Offenbach keine Ausdehnungsmöglichkeiten hatte. Bis 1945 bildete die Grenze zwischen beiden Nachbarstädten zugleich eine Landesgrenze.

    Eine langjährige sportliche Rivalität pflegen die beiden Fußballvereine Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt sowie ihre jeweiligen Anhänger. Im Laufe der Jahre standen sich beide Mannschaften häufig im sogenannten Mainderby gegenüber, besonders häufig in den 1950er Jahren (zum Beispiel im Finale um die deutsche Fußballmeisterschaft 1959), im DFB-Pokal (zuletzt 2009) und in der Fußball-Bundesliga bis zum Abstieg der Kickers 1984.

    Kulinarische Spezialitäten

    Frankfurter Würstchen
    Der Lohrberger Hang ist der einzige Weinberg in Frankfurt

    In Frankfurt entwickelte sich infolge der zahlreichen wohlhabenden Gäste, die während der Kaiserkrönungen und der Messen in die Stadt strömten, bereits im 17. und 18. Jahrhundert eine hochentwickelte Gastronomie- und Hotelkultur. Im 19. Jahrhundert galt Frankfurts Küche neben der Hamburger und der Wiener als führend in Deutschland.[167]

    In früheren Jahrhunderten gab es trotz fehlender Konservierungsmöglichkeiten in Frankfurt ein ausreichendes Angebot an Gemüse, Frischkräutern und Obst. Hierfür sorgten die Gärtner der umliegenden Küchendörfer Sachsenhausen, Oberrad, Niederrad und Seckbach. Umschlagplatz war der Gemüse- und Kräutermarkt in der Frankfurter Altstadt, wo die sogenannten Hockinnen, wie die Marktweiber in Frankfurter Mundart genannt wurden, frisches Gemüse, Kräuter und Obst feilboten.[168]

    Zu den ältesten und bekanntesten Delikatessen gehören die seit dem Mittelalter hergestellten Frankfurter Würstchen aus Schweinefleisch. Die Frankfurter Metzger[169] durften bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1864 jede Woche nur eine Sorte Vieh schlachten. In einer Verordnung von 1628 hieß es: „waß er eynen Tag geschlachtet, es sey Viehes Rind, Hammel oder Schwein, er die gantze woche bey stehen bleiben und keine Schaaf bei Hammel schlachte. Er hat aber Macht, alle woch eyn ander Viehe zu schlachten.“ Somit konnten, da es noch keine Kühltechniken gab, auch keine Fleischerzeugnisse aus unterschiedlichen Fleischsorten hergestellt werden. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden weitere lokale Wurstspezialitäten wie die Frankfurter Rindswurst, Frankfurter Gelbwurst und die Zeppelinwurst.

    Eine besondere Spezialität ist die Frankfurter Grüne Soße (frankfurterisch Frankfurter Grie Soß), auch kurz Grüne Soße bzw. Grie Soß, die traditionell aus sieben Kräutern hergestellt wird: Boretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Basis der kalten Sauce, die zusammen mit hartgekochten Eiern und Salzkartoffeln gegessen wird oder als Beilage zu verschiedenen Fleisch- und Fischgerichten dient, ist die Frischkräuterkomposition „Frankfurter Grüne Soße / Frankfurter Grie Soß“. Die Zusammenstellung von in der Stadt Frankfurt und den unmittelbar angrenzenden Gemeinden hergestellten Kräutern ist seit 2016 als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) eingetragen.[170][171] Die Grüne Soße ist inzwischen Teil der lokalen Folklore. 2007 wurde ihr ein Denkmal gewidmet, und seit 2008 findet jährlich ein Grüne-Soße-Festival statt.

    Bekannte Süßigkeiten aus der Frankfurter Küche sind die Frankfurter Brenten und die Bethmännchen, der Haddekuche und der Frankfurter Kranz.

    Mit dem Niedergang des Weinbaus im 19. Jahrhundert wurde der bis dahin geringgeschätzte Apfelwein (Ebbelwoi) in Frankfurt populär, der hier seit etwa 1600 nachgewiesen ist. Er gilt als Frankfurter Traditionsgetränk, unter anderem durch den Erfolg der Fernsehsendung Zum Blauen Bock. Zum Apfelwein sind vor allem deftige Gerichte beliebt, wie Rippchen mit Kraut und Handkäs mit Musik.

    Es gibt in Frankfurt mit dem 1,3 Hektar großen Lohrberger Hang noch einen Weinberg. Er ist eine der kleinsten Einzellagen im Rheingau und wird vom Weingut der Stadt Frankfurt am Main bewirtschaftet. Jährlich werden in dieser Lage rund 10.000 Flaschen Riesling erzeugt, der meist trocken ausgebaut wird und in guten Jahren Spätlese-Qualität erreicht.

    Persönlichkeiten

    Namenspatenschaften

    EGV Frankfurt am Main der Deutschen Marine
    Airbus A380 Frankfurt am Main der Lufthansa

    Ein Einsatzgruppenversorger der Deutschen Marine trägt den Namen Frankfurt am Main. Zuvor waren schon der Kleine Kreuzer Frankfurt der Kaiserlichen Marine während des Ersten Weltkrieges sowie die hölzerne Dampfkorvette Frankfurt der Flotte des Deutschen Bundes nach der Stadt benannt. In der Handelsflotte gab es unter anderem von 1900 bis 1918 den Schnelldampfer Frankfurt des Norddeutschen Lloyd und ab 1954 den Kombifrachter Frankfurt der Hapag, sowie von 1981 bis 2007 die Frankfurt Express der Hapag-Lloyd, welche von 1981 bis 1984 das größte Containerschiff der Welt war. 2010 wurde erneut ein Containerschiff mit dem Namen Frankfurt Express in Dienst gestellt.

    1960 übernahm die Stadt Frankfurt eine der ersten Namenspatenschaften für ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa.[172] Von 1960 bis 1975 trug die Boeing 707 D-ABOD ihren Namen, von 1975 bis 1985 eine DC-10 und 1985 bis 1990 eine B747-200. 1991 taufte die Lufthansa die B747-430 mit dem Kennzeichen D-ABVF auf den Namen der Stadt, den sie bis Mai 2010 trug. Am 19. Mai 2010 erhielt der erste Airbus A380 D-AIMA der Lufthansa den Namen Frankfurt am Main.[173]

    Ein 2007 entdeckter Asteroid im Asteroidengürtel trägt den Namen (204852) Frankfurt.

    Auszeichnungen

    1969 erhielt die Stadt Frankfurt am Main die Winckelmann-Medaille des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) verliehen.

    2015 belegt die Stadt Frankfurt am Main im von der internationalen Planungs- und Beratungsgesellschaft Arcadis und dem Centre for Economic Policy Research (CEPR) in London ermittelten „Sustainable Cities Index“ weltweit den ersten Platz.[174]

    Wissenswertes

    200-D-Mark-Banknote mit historischen Gebäuden Frankfurts

    Auf der letzten Serie der D-Mark-Banknoten fand sich auf der 200-D-Mark-Banknote, links neben dem Porträt des Mediziners Paul Ehrlich, eine Collage verschiedener historischer Bauwerke von Frankfurt. Dort sind die Paulskirche, der Kaiserdom, der Saalhof mit Rententurm, der Hauptbahnhof, der Eschenheimer Turm, das Wohnhaus von Paul Ehrlich in der Westendstraße, die Hauptwache, der Römer und die Römerberg Ostzeile, das Goethe-Haus und der Eiserne Steg zu sehen.[175]

    Die weibliche Personifizierung Frankfurts ist die Francofurtia, die sich häufig als allegorische Darstellung an Fassaden und Denkmälern oder auf historischen Münzen und Schriftstücken findet. Zum Sammeln geeignete Gegenstände, die sich auf Frankfurt beziehen, bezeichnet man als Francofurtensien.

    Die Schriftart Futura wird nicht nur im Erscheinungsbild der Stadt verwendet und bei kommunalen Ämtern verwendet, sondern wird als „Frankfurter Schriftart“ von zahlreichen lokalen Vereinen und Organisationen verwendet, darunter beispielsweise die Ernst-May-Gesellschaft.

    Siehe auch

    Portal: Frankfurt Rhein-Main – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Frankfurt Rhein-Main

    Literatur

    Geschichte

    • Bernhard Müller: Bilderatlas zur Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1916, Reprint im Verlag W. Weidlich, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-8035-8904-5.
    • Walter Gerteis: Das unbekannte Frankfurt. 3 Bände. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1960–1963 (populäre, essayistisch-anekdotische Stadtgeschichte).
    • Friedrich Bothe: Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8035-8920-7.
    • Waldemar Kramer (Hrsg.): Frankfurt Chronik. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987 (3. Auflage), ISBN 3-7829-0321-8.
    • Frankfurter Historische Kommission (Hrsg.): Frankfurt am Main – Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen. (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XVII). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4158-6.
    • Lothar Gall (Hrsg.): FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1203-9 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wiss. Aufsätzen).
    • Ernst Mack: Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main. Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7820-0685-2.
    • Frolinde Balser: Aus Trümmern zu einem europäischen Zentrum: Geschichte der Stadt Frankfurt am Main 1945–1989. Hrsg.: Frankfurter Historische Kommission (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band 20). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-1210-1.

    Architektur

    • Bau- und Informationsamt Frankfurt am Main: Kunst + Bau in Frankfurt am Main. Text: Günther Vogt, 1971.
    • Heinz Ulrich Krauß: Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen. Societäts-Verl., Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-7973-0626-1. (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte).
    • Ulf Jonak: Die Frankfurter Skyline. Campus, Frankfurt am Main – New York 1997, ISBN 3-593-35822-0. (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus).
    • Clemens Jöckle: 100 Bauwerke in Frankfurt am Main, Regensburg, Schnell & Steiner, 1998, ISBN 3-7954-1166-1.
    • Dieter Bartetzko: Frankfurts hohe Häuser. Insel, Frankfurt am Main – Leipzig 2001, ISBN 3-458-34353-9. (Darstellung des Hochhausbaus in Frankfurt).
    • Wolf-Christian Setzepfandt: Architekturführer Frankfurt am Main / Architectural Guide. 3. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-496-01236-6.
    • Heinz Schomann: Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum. Dumont Kunstreiseführer. Dumont, Köln 2003, ISBN 3-7701-6305-2. (mit Schwerpunkt Architektur).
    • Matthias Alexander, Gerd Kittel: Hochhäuser in Frankfurt. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-7973-1000-5.
    • Christof Bodenbach (Hrsg.): Neue Architektur in Frankfurt am Main. Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-583-8.
    • Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld und Uwe Dettmer: Frankfurt am Main. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2009, ISBN 978-3-86795-009-1.
    • Christian Freigang, Markus Dauss und Evely Brockhoff: Das „Neue“ Frankfurt, Innovationen in der Frankfurter Kunst vom Mittelalter bis heute. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86539-673-0.
    • Christian Grau, André Risto und Willi Bucher (Hrsg.): Frankfurt. Der andere Blick. Theiss Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2388-0 (Aufnahmen aus der Luft).
    • Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal: Hochhausstadt Frankfurt. Bauten und Visionen seit 1945, Prestel, München 2014, ISBN 978-3-7913-5363-0.
    • Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal: Die immer Neue Altstadt. Bauen zwischen Dom und Römer seit 1900, Jovis, Berlin 2018, ISBN 978-3-86859-501-7.

    Verschiedenes

    • Ausgewählte Frankfurter Mundartdichtung. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1966, ISBN 3-7829-0067-7.
    • Helmut Bode: Frankfurter Sagenschatz. 100 Sagen und sagenhafte Geschichten, nach den Quellen und älteren Sammlungen sowie der Lersnerschen Chronik neu erzählt. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-7829-0209-2.
    • Benno Reifenberg: Das Einzigartige von Frankfurt. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-7829-0220-3.
    • Barbara M. Henke, Thomas Kirn, Ruth Rieger: Edition Die deutschen Städte – Frankfurt. C. J. Bucher, München 1994, ISBN 3-7658-0873-3.
    • Martin Mosebach: Mein Frankfurt. Mit Photographien von Barbara Klemm. Insel, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-458-34571-X (Insel-Taschenbuch. Bd. 2871).
    • Christian Setzepfandt: Geheimnisvolles Frankfurt am Main. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1347-4.
    • Johanna Betz, Svenja Keitzel, Jürgen Schardt, Sebastian Schipper, Sara Schmitt Pacfico, Felix Wiegand (Hrsg.): Frankfurt am Main – eine Stadt für alle? Konfliktfelder, Orte und soziale Kämpfe, transcript, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8376-5477-6.

    Film

    • Kunststudentin Ursula, Werbefilm für die Stadt Frankfurt am Main, Deutschland, 1956/57, 19:41 min., Herausgeber: Boehner-Film Fritz Boehner KG (Hamburg + Erlangen), Auftraggeber: Stadt Frankfurt am Main, unterstützt durch das Verkehrs- und Wissenschaftsamt, Kunststudentin Ursula in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • So war das alte Hessen – Frankfurt. Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:40 min., Buch und Regie: Jörg Adrian Huber, Produktion: Hessischer Rundfunk, Reihe: So war das alte Hessen, Erstsendung: 9. April 2013 bei HR3, Inhaltsangabe von ARD.
    • FRANKFURTinsights – Die 1000 Wunder von Frankfurt, Dokumentarserie, Deutschland, 2014–2015, 8 mal 5 Min., Konzeption und Regie: Thomas Pohl, Produktion: Department Studios Filmproduktion, Auftraggeber: Presse- & Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main, Erstsendung: 1. April 2014, u. a. mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Frankfurter Feuerwehr, Liebieghaus, Sprengung des Uniturms, Rettungshubschrauber Christoph 2, Link zu den Filmen

    Weblinks

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    Einzelnachweise

    1. a b Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
    2. Bevölkerung Regionalverband. In: Region Frankfurt Rhein-Main. Regionalverband FrankfurtRheinMain, 31. Dezember 2018, abgerufen am 19. Februar 2020.
    3. Bevölkerung Metropolregion. Regionalverband FrankfurtRheinMain, 31. Dezember 2018, abgerufen am 19. Februar 2020.
    4. Ernst Laubach: Ferdinand I. als Kaiser. Politik und Herrscherauffassung des Nachfolgers Karls V. Aschendorff, Münster 2001, ISBN 3-402-05165-6, S. 603.
    5. Rede von Oberbürgermeisterin Roth in der Stadtverordnetenversammlung am 11. Dezember 1997.
    6. a b The World According to GaWC 2020. Abgerufen am 14. Juli 2021.
    7. Engelbert Mühlbacher unter Mitwirkung von Alfons Dopsch, Johann Lechner und Michael Tangl (Hrsg.): Diplomata 4: Die Urkunden Pippins, Karlmanns und Karls des Großen (Pippini, Carlomanni, Caroli Magni Diplomata). Hannover 1906, S. 236–238 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    8. Adolf Hofmeister u. a. (Hrsg.) Scriptores (in Folio) 30,2: Supplementa tomorum I-XV. Leipzig 1934, S. 736 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    9. Elsbet Orth, Frankfurt am Main im Früh- und Hochmittelalter. In: Frankfurter Historische Kommission (Hrsg.): Frankfurt am Main – Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen. (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XVII). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4158-6, S. 11.
    10. Robert Holtzmann (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum, Nova series 9: Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung (Thietmari Merseburgensis episcopi Chronicon) Berlin 1935, S. 490 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    11. Barbara Dölemeyer: Helenopolis – Frankfurt am Main in Mythos und Chronik (16.–18. Jahrhundert). In: Bernhard Kirchgässner, Hans-Peter Becht (Hrsg.): Städtische Mythen. Band 28 der Reihe Stadt in der Geschichte der Veröffentlichungen des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, Jan-Thorbecke-Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-6428-4, S. 75–90. (Tagungsbericht, PDF).
    12. „Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main“. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 9. April 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 10. Juli 2014.
    13. In den Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen deutschen Abschriften der Goldenen Bulle beispielsweise zu Frankinfurd uf den Meyn. Näheres zur Namensgebung in Der Name Frankfurt. In: Wolfgang Klötzer: Keine liebere Stadt als Frankfurt. Studien zur Frankfurter Geschichte 45. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0509-1, S. 10–15.
    14. Frankfurts Mittelpunkt. auf frankfurt.de. Stadtvermessungsamt, abgerufen am 29. Januar 2016.
    15. Umweltatlas Hessen – Geologische Strukturräume von Hessen
    16. Geologische Stadtkarte Frankfurt a. M. und Umgebung. (PDF) In: www.hlnug.de. Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, 2009, abgerufen am 16. Juli 2018.
    17. Wie wird’s Wetter – Frühe Wetteraufzeichnungen für Frankfurt am Main. Institut für Stadtgeschichte, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 29. Januar 2016.
    18. Stationsdaten Frankfurt-Flughafen. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 3. Mai 2019.
    19. Frühlingsanfang in Europa – Bild 2 von 2. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 23. März 2022]).
    20. Wetter- und Klimakarten. In: mtwetter.de. Michael Theusner, abgerufen am 28. Juni 2022.
    21. Wetter- und Klimakarten. Abgerufen am 23. März 2022.
    22. Milano in Frankfurt. In: fr.de. 18. Dezember 2020, abgerufen am 23. März 2022.
    23. Klimainformationen 1981–2010. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 15. April 2020.
    24. Klimadaten 1961–1990. für Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Sonnenscheindauer. wetterkontor.de, abgerufen am 15. April 2020.
    25. Klima Frankfurt am Main – Station Frankfurt/Main-Westend (124 m). In: wetterdienst.de. 2022, abgerufen am 23. März 2022.
    26. a b c Luftreinhalteplanung bei frankfurt.de
    27. Wetter und Klima – Deutscher Wetterdienst – Leistungen – Bioklimakarte Deutschland. Abgerufen am 20. April 2021.
    28. 1. Fortschreibung Luftreinhalteplan für den Ballungsraum Rhein-Main – Teilplan Frankfurt am Main. (PDF; 9,91 MB) Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Oktober 2011, abgerufen am 19. Februar 2020.
    29. Stickstoffoxide bei frankfurt.de
    30. VG Wiesbaden, Urteil vom 5. September 2018 – 4 K 1613/15.WI, 2. Leitsatz
    31. Matthias Alexander: Fahrverbot und die Folgen. Was Frankfurt tun muss, um den Kollaps zu vermeiden. In: faz.net. 6. September 2018, abgerufen am 10. September 2018.
    32. 2019 wird es ernst: Diesel-Fahrverbote kaum noch zu verhindern. In: welt.de. 2. Februar 2019, abgerufen am 12. Februar 2019.
    33. Michael Wolfsteiner: Die Gliederung des Frankfurter Stadtgebiets – von der Adresse bis zur Stadtgrenze. (PDF; 527 kB) Archiviert vom Original am 19. Januar 2019; abgerufen am 19. Juni 2022.
    34. Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main. (PDF) In: Statistik aktuell, 03/2023. Abgerufen am 7. Juni 2023.
    35. Stadtgebiet und Flächennutzung 2018. (PDF) In: Materialien zur Stadtbeobachtung, Heft 28. Bürgeramt, Statistik und Wahlen der Stadt Frankfurt am Main, abgerufen am 19. Februar 2020. Stand: 31. Dezember 2018
    36. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Frankfurt am Main bis 2040, FSB 2015 auf frankfurt.de abgerufen am 27. Feb. 2020
    37. 18. Februar 2019: Frankfurt hat jetzt über 750.000 Einwohner. (PDF; 114 kB) In: Statistik aktuell Nr. 3/2019. Abgerufen am 20. Februar 2020.
    38. Florian Diekmann: Bevölkerungsentwicklung: Wo Deutschland am schnellsten altert. In: Spiegel Online. 4. März 2019 (spiegel.de [abgerufen am 4. März 2019]).
    39. Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main. (PDF) In: Statistik aktuell, 03/2023. Abgerufen am 7. Juni 2023.
    40. Patrick Schupp: Frankfurter Integritäts- und Diversitätsmonitoring. (PDF) Stadt Frankfurt am Main, Dezernat XI, S. 33, abgerufen am 8. September 2017.
    41. Frankfurt: Hochhaus-Quartier Four wächst wie geplant. faz.net, 2. März 2023, abgerufen am 25. Juni 2023.
    42. https://zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Aufsaetze_Archiv/2015_12_NI_GWZ_endgueltig.pdf?__blob=publicationFile&v=4
    43. Manfred Gerner: Fachwerk in Frankfurt am Main. Frankfurter Sparkasse, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-7829-0217-3, S. 79.
    44. Grüngürtel-Verfassung vom 14. November 1991
    45. Regierungspräsidium Darmstadt: Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet Grüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main vom 12. Mai 2010.
    46. Karte des Landschaftsschutzgebietes auf der Website der Stadt Frankfurt am Main.
    47. Engelbert Mühlbacher unter Mitwirkung von Alfons Dopsch, Johann Lechner und Michael Tangl (Hrsg.): Diplomata 4: Die Urkunden Pippins, Karlmanns und Karls des Großen (Pippini, Carlomanni, Caroli Magni Diplomata). Hannover 1906, S. 238 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    48. Monica Kingreen: Gewaltsam verschleppt aus Frankfurt. Die Deportationen der Juden in den Jahren 1941–1945. In: Monica Kingreen (Hrsg.): „Nach der Kristallnacht“. Jüdisches Leben und antijüdische Politik in Frankfurt am Main 1938–1945 (= Schriftenreihe des Fritz-Bauer-Instituts. Band 17). Frankfurt am Main 1999, S. 357–402.
    49. Heike Drummer, Jutta Zwilling: Die Befreiung Frankfurts durch die Amerikaner. 1. Januar 2011, abgerufen am 9. Oktober 2022.
    50. Mit 33:29 Stimmen im Parlamentarischen Rat sowie mit 200:176 Stimmen am 3. November 1949 im Bundestag.
    51. Andreas W. Daum: Kennedy in Deutschland. Das wahre deutsche Wunder. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 23. Juni 2023, abgerufen am 24. Juni 2023.
    52. Tabelle 2.6 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt a.M. 1990 bis 2003 nach Staatsangehörigkeit und Religionszugehörigkeit
    53. Frankfurt – Hauptstadt der Muslime, abgerufen am 20. April 2024
    54. Statistisches Jahrbuch 2021. (PDF; 4,2 MB) Tabelle 2.7 Einwohnerinnen und Einwohner 2016 bis 2020: Religionszugehörigkeit. Stadt Frankfurt am Main, Bürgeramt Statistik und Wahlen, 2021, S. 22, abgerufen am 3. Januar 2022.
    55. Stadt Frankfurt Statistik Portal Bevölkerung Konfessionen , abgerufen am 20. April 2024
    56. Stadt Frankfurt am Main Statistisches Jahrbuch 2001 Tabelle 2.6 Einwohner in Frankfurt a.M. 1990 bis 1999 nach Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Wohnungsstatus und Religionszugehörigkeit
    57. Frankfurt – Hauptstadt der Muslime, abgerufen am 20. April 2024
    58. a b Mitgliederstatistik 2016 der jüdischen Gemeinden (Memento vom 2. Juni 2019 im Internet Archive), S. 2 (PDF, abgerufen am 29. November 2017)
    59. Statistisches Jahrbuch 2007. (PDF) In: Frankfurter Statistische Berichte. 2007, abgerufen am 27. Februar 2020.
    60. Mennonitisches Lexikon Online: Frankfurt am Main
    61. Werner Bergmann: Tumulte ― Excesse ― Pogrome: Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789–1900, Wallstein 2020, ISBN 3-8353-3645-2, S. 152–156.
    62. Mike Josef wird Frankfurts neuer Oberbürgermeister. In: frankfurt.de. Stadt Frankfurt am Main, abgerufen am 29. März 2023.
    63. Helmut Schwan: Die Einheit als Publikumsmagnet. In: faz.net. 5. Oktober 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.
    64. Trendergebnis der Kommunalwahl 2021. Statistik.Hessen, 14. März 2021, abgerufen am 18. März 2021.
    65. Wahltermine. Abgerufen am 13. Februar 2022.
    66. Hauptsatzung der Stadt Frankfurt am Main. (PDF; 26 kB) § 7 Satz 2 (Stadtfarben und Stadtwappen). 4. Mai 2016, abgerufen am 21. Februar 2020.
    67. Städtepartnerschaften als Tor zur Welt frankfurt.de. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
    68. Quellen: Online-Datenbank des Rates der Gemeinden und Regionen Europas, Referat für Internationale Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main.
    69. Magistratsvorlage M34. (PDF) Stadt Frankfurt am Main, 6. Februar 2015, abgerufen am 14. April 2015., beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung am 26. Februar 2015.
    70. Frankfurt und Lemberg besiegeln Städtepartnerschaft. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024.
    71. Städtekooperationen frankfurt.de. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
    72. F.A.Z vom 20. Oktober 1997.
    73. Petra Roth: Rede der Oberbürgermeisterin. (PDF; 436 kB) zu Tagesordnungspunkt 10. In: Wortprotokoll der Stadtverordnetenversammlung am 14. September 2006. S. 81, abgerufen am 20. März 2013.
    74. Tobias Rösmann: „Solide Vermögenslage“. In: faz.net. 14. Juni 2008, abgerufen am 10. Dezember 2014.
    75. Jahresabschluss 2011. (PDF; 12 MB) S. 11, abgerufen am 20. März 2013.
    76. Haushaltsplanentwurf 2013. (PDF; 12 MB) Abgerufen am 20. März 2013.
    77. Einbringungsrede zum Haushaltsplan 2013 (Memento vom 18. März 2013 im Internet Archive)
    78. Tobias Rösmann: Gewerbesteuerrekord in Frankfurt. In: faz.net. 9. Januar 2009, abgerufen am 10. Dezember 2014.
    79. Jahresabschluss 2013. (PDF; 20 MB) S. 24, abgerufen am 25. Juli 2014.
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    146. Volker Rödel: Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914. Beiträge zur Stadtentwicklung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-7973-0410-2, S. 57–63.
    147. a b Volker Rödel: Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914. Beiträge zur Stadtentwicklung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-7973-0410-2, S. 63–67.
    148. Abwasserreinigung auf der Website der Stadtentwässerung Frankfurt
    149. Entwicklung des Kanalbaus (Memento vom 5. April 2017 im Internet Archive) auf der Website der Stadtentwässerung Frankfurt
    150. Volker Rödel: Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914. Beiträge zur Stadtentwicklung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-7973-0410-2, S. 71–77.
    151. Thorsten Winter: Der große Auftritt der unbekannten Aufseher. In: faz.net. 19. November 2007, archiviert vom Original am 25. Dezember 2014; abgerufen am 10. Dezember 2014.
    152. Konsularstandort Frankfurt wächst und wächst. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Dezember 2013, abgerufen am 10. Dezember 2013.
    153. Bücherschränke bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main
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    155. a b c Schulwegweiser auf der Website der Stadt Frankfurt, aufgerufen am 6. Juni 2020
    156. Statistisches Jahrbuch 2019, Bildung, S. 78 (PDF; 4,2 MB) auf der Website der Stadt Frankfurt.
    157. siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder unter Liste „Korporativ Fördernde Mitglieder“ (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive)
    158. Bericht „Bildung in Deutschland“. DIPF, 10. Mai 2006, abgerufen am 25. Oktober 2013.
    159. Diözesanbildungswerk Limburg
    160. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Deutsche-Bank-Areal: Vier neue Türme im Frankfurter Bankenviertel. 9. Februar 2017, abgerufen am 8. Oktober 2017.
    161. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Frankfurter Wohnungsmarkt: An Geld herrscht kein Mangel. 6. Oktober 2017, abgerufen am 8. Oktober 2017.
    162. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Luxuswohnungen: Frankfurt im Höhenrausch. 29. August 2017, abgerufen am 8. Oktober 2017.
    163. Website des Dommuseums
    164. Vergleiche Literatur von und über Karl Udo Scheu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
    165. Das RMV-Hessisch breitet sich aus. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Juni 2007, archiviert vom Original am 12. Dezember 2013; abgerufen am 27. Mai 2010.
    166. Rhein-Main-Vergnügen – Jacobsweg (Memento vom 28. März 2016 im Internet Archive)
    167. Literatur zu diesem Abschnitt: Siehe Wolfgang Klötzer: Zu Gast im alten Frankfurt. Heinrich Hugendubel-Verlag, München 1990, ISBN 3-88034-493-0. Norbert Brieke, Köstlichkeiten aus Frankfurts Küche und Keller, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-7829-0409-5.
    168. Michaele Scherenberg, Karl-Heinz Stier: Hessen à la carte. Das Buch zur Serie im Hessischen Rundfunk Fernsehen – hessen 3 unterwegs –. Teil 1. Eichborn, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-8218-1721-6, S. 18.
    169. Im Jahr 1831 waren in Frankfurt 154 Metzgerbetriebe ansässig.
    170. Veröffentlichung 2015/C 350/13 (PDF) In: Amtsblatt der Europäischen Union vom 22. Oktober 2015, abgerufen am 3. Mai 2019.
    171. eAmbrosia. Abgerufen am 20. Februar 2024.
    172. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 1995.
    173. Lufthansa tauft ersten A380. Spiegel Online, 19. Mai 2010, abgerufen am 28. Mai 2010.
    174. TOP Magazin: Frankfurt ist nachhaltigste Stadt der Welt. 10. Februar 2015, abgerufen am 10. Februar 2015.
    175. Deutsche Bundesbank (Hrsg.): Von der Baumwolle zum Geldschein. Eine neue Banknotenserie entsteht. 2. Auflage. Verlag Fritz Knapp GmbH, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-611-00222-4, S. 129.