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„Bochum“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = DEU Bochum COA.svg
|- style="background: #ffffff; text-align: center;"
|Breitengrad = 51.48012
| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen Stadt Bochum 1976.jpg|140px|Stadtwappen der kreisfreien Stadt Bochum]]
|Längengrad = 7.21662
| style="width: 145px;" | [[Bild:Lage der kreisfreien Stadt Bochum in Deutschland.png|140px|Lage der kreisfreien Stadt Bochum in Deutschland]]
|Karte =
|-
|Lageplan = North rhine w BO.svg
! colspan="2" | Basisdaten
|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Bochum in Nordrhein-Westfalen
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Nordrhein-Westfalen]]
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
|Regierungsbezirk = Arnsberg
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|Kreis =
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Arnsberg|Arnsberg]]
|Höhe = 100
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|PLZ = 44787–44894
| [[Landschaftsverband]]: || [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe|Westfalen-Lippe]]
|Vorwahl = 0234, 02327
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Gemeindeschlüssel = 05911000
| || [[Regionalverband Ruhr]]
|NUTS = DEA51
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|LOCODE = DE BOM
| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
|Gliederung = 6 [[Stadtbezirk]]e,<br />34 [[Stadtteil]]e
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Adresse = Willy-Brandt-Platz 2–6<br />44787 Bochum
| [[Fläche]]: || 145,4 [[Quadratkilometer|km²]]
|Website = [https://www.bochum.de/ www.bochum.de]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeister = [[Thomas Eiskirch]]
| [[Einwohner]]: || 396.785 <small>''(30. Sep. 2005)''</small>
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Partei = SPD
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 2.660 Einwohner/km²
}}
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Höhe]]: || 105 m ü. [[Normalnull|NN]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]en: || 44701–44894 <small>(alt: 4630)</small>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]: || 0234 + 02327
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| valign="top" | [[Geografische Lage]]:
|{{Koordinate Text Artikel|51_29_N_7_13_E_type:city(379695)_region:DE-NW|51°&nbsp;29'&nbsp;N, 7°&nbsp;13'&nbsp;O}}
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>BO</tt>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 05 9 11 000
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[UN/LOCODE]]: || <tt>DE BOM</tt>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || 6 [[Stadtbezirk]]e
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Willy-Brandt-Platz 2–8<br />44777 Bochum
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Website]]: || [http://www.bochum.de/ www.bochum.de]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[E-Mail]]-Adresse: || [mailto:info@bochum.de info@bochum.de]
|-----
! colspan="2" | Politik
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oberbürgermeisterin]]: || [[Ottilie Scholz]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Schulden: || 821 Mio. € <small>''(31. Dezember 2002)''</small>
|-----
! colspan="2" | Bevölkerung
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Arbeitslosenquote]]: || 12,0 % <small>''(31. Dezember 2004)''</small>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Ausländeranteil]]: || 8,8 % <small>''(31. Januar 2005)''</small>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Altersstruktur]]: ||
{| border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" width="100%"
|0–18 Jahre: || 15,9 %
|--
|18–65 Jahre: || 64,7 %
|--
|ab 65 Jahre: || 19,4 %
|}
|}
[[Bild:Glocke_Bochumer_Verein_Rathaus_Bochum.jpg|thumb|left| Die 15.000&nbsp;kg schwere Gussstahlglocke vor dem '''Bochumer''' Rathaus]]


Die Stadt '''Bochum''' [{{IPA|ˈboːxʊm}}] ([[Westfälische Dialekte|westfälisch]] ''Baukem'' aus [[Altsächsische Sprache|altsächsisch]] ''Boc-hem'' [{{IPA|'bo:khe:m}}]) ist eine [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie]] [[Großstadt]] im [[Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälischen]] [[Regierungsbezirk Arnsberg]]. Die [[Westfalen|westfälische]] Stadt bildet ein [[Oberzentrum]] in der geografischen Mitte des [[Ruhrgebiet]]s<ref>{{Internetquelle |autor=Bernd Nickel |url=https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/das-zentrum-des-ruhrgebiets-liegt-in-herne-roehlinghausen-id6572288.html |titel=Das Zentrum des Ruhrgebiets liegt in Herne-Röhlinghausen |datum=2012-04-19 |sprache=de-DE |abruf=2024-01-21}}</ref> und ist eines von dessen fünf Oberzentren. Die auf flachem Gebiet nördlich der [[Ruhr]] gelegene Stadt ist Mitglied im [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe]] (LWL) und im [[Regionalverband Ruhr]] (RVR). Mit {{EWZ|DE-NW|05911000}} Einwohnern ({{EWD|DE-NW}})<ref>{{Internetquelle |autor=Presseamt der Stadt Bochum |url=https://www.bochum.de//Referat-fuer-politische-Gremien-Buergerbeteiligung-und-Kommunikation/Statistik/Die-wichtigsten-Zahlen-zur-Bochumer-Bevoelkerung |titel=Die wichtigsten Zahlen zur Bochumer Bevölkerung |abruf=2020-02-17}}</ref> ist Bochum nach [[Köln]], [[Düsseldorf]], [[Dortmund]], [[Essen]] und [[Duisburg]] die [[Liste der Gemeinden in Nordrhein-Westfalen#Größte und kleinste Gemeinden|sechstgrößte]] Stadt des Landes Nordrhein-Westfalen, die zweitgrößte Stadt [[Westfalen]]s und steht auf Platz 16 der [[Liste der Großstädte in Deutschland#Tabelle|größten Städte]] [[Deutschland]]s.
Die Stadt '''Bochum''' [{{IPA|ˈboːxʊm}}] ist das Zentrum des mittleren [[Ruhrgebiet]]s im [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]] [[Nordrhein-Westfalen]].


Die erstmals um 890 erwähnte Stadt entstand entlang des historischen [[Westfälischer Hellweg|westfälischen Hellwegs]] und fungierte im [[Mittelalter]] zunächst als regionale [[Landstadt]]. Bochum wuchs erst im Zuge der [[Industrialisierung]], vor allem durch den [[Ruhrbergbau|Bergbau]], ab den 1840er-Jahren zu einer bedeutenderen Stadt heran und ist heute ein Teil der [[Metropolregion Rhein-Ruhr]]. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt mit [[Eingemeindung]]en die Schwelle von 100.000 Einwohnern und erhob Bochum im Jahre 1904 zur Großstadt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Stefan Pätzold]] |Titel=Bochum. Kleine Stadtgeschichte |Verlag=Pustet |Ort=Regensburg |Datum=2017 |ISBN=978-3-7917-2929-9 |Seiten=103}}</ref> Auch mit der Eingliederung der bis dahin kreisfreien Stadt [[Wattenscheid]] (etwa 72.000 Einwohner) wuchs die Stadt 1975 markant.
Die [[kreisfreie Stadt]] im [[Regierungsbezirk Arnsberg]] ist eines der vier [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Ruhrgebiets und ist mit rund 396.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Landes. Bochum ist Mitglied im [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe]] und im [[Regionalverband Ruhr]]. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt [[1905]] die 100.000-Grenze und machte Bochum zur [[Großstadt]].


In Bochum befinden sich sechs Hochschulen, darunter die [[Ruhr-Universität]], mit über 30.000 Studenten eine der größten Universitäten Deutschlands. Überregional bekannt sind das [[Deutsches Bergbaumuseum|Deutsche Bergbaumuseum]], das [[Schauspielhaus Bochum|Schauspielhaus]], das [[Planetarium]] und das erfolgreichste Musical der Welt, [[Starlight Express]].
Seit der Gründung der im südlichen Stadtteil [[Querenburg]] gelegenen [[Ruhr-Universität]] im Jahr 1962, mit über 40.000 Studenten eine der größten Universitäten Deutschlands, ist Bochum [[Universitätsstadt]]. Bochum ist darüber hinaus bedeutender Hochschul- und Kulturstandort mit neun Hochschulen bzw. Dependancen von Hochschulen. Überregional bekannt sind das [[Deutsches Bergbaumuseum|Deutsche Bergbau-Museum]], das [[Schauspielhaus Bochum|Schauspielhaus]], das [[Planetarium Bochum]], das [[Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen|Eisenbahnmuseum]], das [[Bermuda3eck]], das [[Ruhrstadion]] als Spielstätte des [[VfL Bochum]], [[Tierpark und Fossilium Bochum|Tierpark und Fossilium]] sowie das am längsten am selben Standort laufende Musical der Welt, [[Starlight Express]]. Das Stadtbild wird unter anderem durch eine [[Liste von Sakralbauten in Bochum|Kirchturm-]] und Hochhaus-[[Skyline]] sowie diverse [[Denkmalliste der Stadt Bochum|Baudenkmale]] vor allem des [[Historismus]], des [[Expressionismus (Architektur)|Expressionismus]] und der [[Nachkriegsmoderne]] geprägt. Auf der [[Route der Industriekultur – Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers|Route der Industriekultur „im Herzen des Reviers“]] sind die Industriedenkmale der Stadt miteinander verbunden.


Nach dem Niedergang des Bergbaus entwickelte sich Bochum zu einer Dienstleistungsmetropole. Ferner gibt es hier verschiedene Bergbauinstitutionen. Der [[Bochumer Verein]] schrieb ab [[1842]] [[Technikgeschichte|Industriegeschichte]], als es dem [[Unternehmen]] gelang, [[Stahl]] in Formen zu gießen. Das erste Produkt der Firma waren [[Glocke]]n aus diesem [[Werkstoff]]. Eine 15.000 [[Kilogramm|kg]] schwere Glocke vor dem Bochumer Rathaus erinnert an diese [[Epoche]].
In Bochum gibt es ferner verschiedene Bergbauinstitutionen. Der [[Bochumer Verein]], gegründet 1842, schrieb [[Technikgeschichte|Industriegeschichte]], als es dem Unternehmen Ende der 1840er Jahre gelang, Stahl in Formen zu gießen.<ref>{{Literatur |Autor=Marco Rudzinski |Hrsg=Veröffentlichung des Institutes für soziale Bewegung |Titel=Ein Unternehmen und »seine« Stadt – Der Bochumer Verein und Bochum vor dem Ersten Weltkrieg |Verlag=Klartext |Ort=Essen |Datum=2012 |ISBN=978-3-8375-0770-6 |Seiten=31, 39}}</ref> Das bekannteste Produkt der Firma waren Glocken aus diesem Werkstoff. Die 15.000&nbsp;[[Kilogramm|kg]] schwere Glocke der Weltausstellung von 1867 vor dem [[Rathaus Bochum|Bochumer Rathaus]] erinnert an diese Epoche. Nach dem Ende des Bergbaus entwickelte sich Bochum vornehmlich zu einem Technologie- und Dienstleistungsstandort.<ref name="sz-3788366">{{Internetquelle |autor=Benedikt Müller |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bochum-wo-die-sonne-nicht-mehr-verstaubt-1.3788366 |titel=Bochum: Wo die Sonne nicht mehr verstaubt |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |datum=2017-12-14 |abruf=2021-09-04}}</ref>


== Geografie ==
== Geographie ==
=== Geografische Lage ===
=== Geographische Lage ===
[[Datei:Bochum - Rathaus+Christuskirche (Bismarckturm) 03 ies.jpg|mini|Blick auf das Bochumer Zentrum vom [[Bismarckturm (Bochum)|Bismarckturm]] im [[Stadtpark Bochum|Stadtpark]]]]
Bochum liegt auf dem flachhügeligen „Bochumer Landrücken“ zwischen den Flüssen [[Ruhr (Fluss)|Ruhr]] und [[Emscher]] an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt in der Kemnader Straße und misst 196 m ü. [[Normalnull|NN]], der niedrigste Punkt liegt am Blumenkamp in Hordel und misst 43 m ü. NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 13,0 [[Kilometer|km]] und in West-Ost-Richtung 17,1 km. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 67,2 km.
[[Datei:Bochum - Exzenterhaus+Stadtwerke+Park Inn (Bismarckturm) 01 ies.jpg|mini|Teil der Bochumer Skyline mit [[Exzenterhaus]], [[Stadtwerke Bochum|Stadtwerke]]-Haus, Park-Inn-Hotelhochhaus und [[Europahaus (Bochum)|Europahaus]]]]
[[Datei:Ruhr-Universität Bochum Luftaufnahme 2014.jpg|mini|Luftaufnahme der [[Ruhr-Universität]]]]

Bochum liegt auf dem flachhügeligen Bochumer Landrücken als Teil der [[Ruhrhöhen]] zwischen den Flüssen [[Ruhr]] und [[Emscher]] an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt an der Kemnader Straße in [[Stiepel (Bochum)|Stiepel]] auf einer Höhe von {{Höhe|196|DE-NN|link=1}}, der niedrigste Punkt mit {{Höhe|43|DE-NN}} liegt am Blumenkamp in [[Hordel]].

''Flachhügeliger Landrücken'' bedeutet, dass die Geländeform in Bochum durch gleichmäßige Steigungen und Gefälle, die selten mehr als 3 % betragen, geprägt ist. Einzelne steilere Geländeverläufe sind beispielsweise am ''Harpener Hellweg'' beim [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|NSG]] Berghofer Holz (3,4 %), auf der ''Westenfelder Str.'' im [[Stadtbezirk]] [[Wattenscheid]] (3,47 %) oder auf der ''Kemnader Str.,'' die vom Ruhrufer in [[Stiepel (Bochum)|Stiepel]] ({{Höhe|71|DE-NN}}) aufwärts zur Ortsmitte von ''Stiepel'' ({{Höhe|196|DE-NN}}; 5,1 % Steigung) führt, zu finden. Auch Wegstrecken, die vom tiefer gelegenen Ruhrtal durch die zum Bochumer Süden gehörenden Orte führen, weisen eine stärkere Steigung auf (beispielsweise ''Kassenberger Str.'' und ''Dr.-C.-Otto-Str.'' in [[Dahlhausen (Bochum)|Dahlhausen]], ''Blankensteiner Str.'' in [[Sundern (Bochum)|Sundern]]).

Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in Nord-Süd-Richtung liegt bei 13,0 und in West-Ost-Richtung bei 17,1&nbsp;km. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 67,2&nbsp;km.

=== Geologie ===
Im südlichen Stadtgebiet stehen Sedimentgesteine des flözführenden Oberkarbons an. Diese werden im Norden von Meeresablagerungen der [[Kreide (Geologie)|Oberkreide]] überlagert. Das Inlandeis der [[Saale-Komplex|Saale-Eiszeit]] hinterließ eine Grundmoräne, Findlinge und Schmelzwasserablagerungen. In der [[Weichsel-Kaltzeit]] wurde [[Löss]] abgelagert.<ref name="kasielke 2015">Till Kasielke: ''Geologie und Reliefentwicklung im Raum Bochum.'' Veröffentlichungen des Bochumer Botanischen Vereins. Bd.&nbsp;7(3), 2015, S.&nbsp;15–36 ([http://www.botanik-bochum.de/publ/OVBBV7_3_Kasielke_Geologie_Bochum.pdf PDF] 6,1&nbsp;MB)</ref> Die geologischen Schichten können im ehemaligen Steinbruch der [[Zeche Klosterbusch]] und im [[Geologischer Garten Bochum|Geologischen Garten Bochum]] besichtigt werden.

=== Gewässer ===
Die Gewässer in Bochum entwässern nach Norden hin in die [[Emscher]], nach Süden hin in die [[Ruhr]], die im Bochumer Südosten zum [[Kemnader See]] aufgestaut ist. Nach Osten hin die [[Oelbach]], welcher durch den [[Ümminger See]] fließt und in die Ruhr mündet.

{{Siehe auch|Liste von Gewässern in Bochum}}

=== Vegetation ===
Bochum besitzt im Süden einige Wälder, darunter das [[Weitmarer Holz]]. In der Regel handelt es sich um [[Eichen-Buchen-Mischwald]]. Das Vorkommen der [[Europäische Stechpalme|Stechpalme]] weist auf das gemäßigte Klima hin. In Bochum sind mehrere Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.

{{Siehe auch|Liste der Landschaftsschutzgebiete in Bochum|Liste der Naturschutzgebiete in Bochum}}


=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
{{Nachbargemeinden
Folgende [[Stadt|Städte]] grenzen an die Stadt Bochum (beginnend im Norden im Uhrzeigersinn): <br />
| NORD = [[Herne]] ([[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]])
[[Herne]] ([[Kreisfreie Stadt]]), [[Castrop-Rauxel]] ([[Kreis Recklinghausen]]), [[Dortmund]] ([[Kreisfreie Stadt]]), [[Witten]] und [[Hattingen]] (beide [[Ennepe-Ruhr-Kreis]]) sowie [[Essen]] und [[Gelsenkirchen]] (beides [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie Städte]])
| NORDOST = [[Castrop-Rauxel]] ([[Kreis Recklinghausen]])
| OST = [[Dortmund]] ([[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]])
| SUEDOST = [[Witten]] ([[Ennepe-Ruhr-Kreis]])
| SUED = [[Hattingen]] ([[Ennepe-Ruhr-Kreis]])
| WEST = [[Essen]] ([[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]])
| NORDWEST = [[Gelsenkirchen]] ([[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]])
}}


=== Stadtgliederung ===
=== Stadtgliederung ===
{{Hauptartikel|Stadtgliederung Bochums}}
Das Stadtgebiet Bochum besteht aus 6 [[Stadtbezirk]]en. In jedem Stadtbezirk gibt es eine [[Bezirksvertretung]]. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der [[Bezirksvorsteher]]. Die Stadtbezirke sind in „statistische Bezirke“ unterteilt. Die meisten hiervon waren früher einmal selbständige [[Gemeinde]]n und verloren ihre Selbständigkeit durch [[Eingemeindung]]. Die statistischen Bezirke werden mit einer zweistelligen [[arabische Zahlen|arabischen Zahl]] gekennzeichnet.
[[Datei:City districts Bochum.svg|mini|Die sechs Bochumer Stadtbezirke]]

Das Stadtgebiet Bochum besteht aus sechs [[Stadtbezirk]]en; jeder hat eine [[Bezirksvertretung]], deren Vorsitzender der [[Bezirksvorsteher|Bezirksbürgermeister]] ist.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W272C98D172BOLDDE |text=Historie, Wahl und Aufgaben |wayback=20161220055208}}</ref> Die Stadtbezirke sind in [[Stadtteil]]e eingeteilt.

{| class="wikitable"
|-
! Stadtbezirk !! Stadtteile
|-
| style="text-align:left" | [[Bochum-Mitte]] (I)
| style="text-align:left" | [[Bochum-Innenstadt]], [[Altenbochum]], [[Grumme (Bochum)|Grumme]], [[Hamme (Bochum)|Hamme]], [[Hofstede (Bochum)|Hofstede]], [[Hordel]], [[Riemke (Bochum)|Riemke]]
|-
| style="text-align:left" | [[Wattenscheid|Bochum-Wattenscheid (II)]]
| style="text-align:left" | [[Eppendorf (Bochum)|Eppendorf]], [[Günnigfeld]], [[Höntrop]], [[Leithe (Bochum)|Leithe]], [[Munscheid (Bochum)|Munscheid]], [[Sevinghausen]], [[Wattenscheid]]-Mitte, [[Westenfeld (Bochum)|Westenfeld]]
|-
| style="text-align:left" | Bochum-Nord (III)
| style="text-align:left" | [[Bergen (Bochum)|Bergen]], [[Gerthe (Bochum)|Gerthe]], [[Harpen (Bochum)|Harpen]], [[Hiltrop]], [[Kornharpen]], [[Voede-Abzweig]]
|-
| style="text-align:left" | Bochum-Ost (IV)
| style="text-align:left" | [[Laer (Bochum)|Laer]], [[Langendreer]], [[Werne (Bochum)|Werne]]
|-
| style="text-align:left" | Bochum-Süd (V)
| style="text-align:left" | [[Querenburg]], [[Stiepel (Bochum)|Stiepel]], [[Wiemelhausen]]
|-
| style="text-align:left" | Bochum-Südwest (VI)
| style="text-align:left" | [[Dahlhausen (Bochum)|Dahlhausen]], [[Linden (Bochum)|Linden]], [[Sundern (Bochum)|Sundern]], [[Weitmar]] ([[Bärendorf (Bochum)|Bärendorf]], Mark und [[Weitmar-Mitte|Mitte]])
|}

=== Klima ===
Die [[Jahresmitteltemperatur|durchschnittliche Temperatur]] in Bochum beträgt 10,1&nbsp;°C im Jahresmittel. Der kälteste Monat ist der Januar mit 2,5&nbsp;°C, der wärmste der Juli mit 18,4&nbsp;°C. Die Niederschlagsmenge beträgt ca. 750 Millimeter pro Jahr, wobei der meiste Niederschlag mit 85 Millimeter im August fällt.{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = DWD, Daten: 2015–2020<ref>[https://www.wetterdienst.de/Deutschlandwetter/Bochum/Klima/ Klima Bochum – Wetterdienst.de], Deutscher Wetterdienst, wetterdienst.de</ref>
| Überschrift =
| Ort = Bochum
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 5.6| hmfeb = 7.5| hmmär = 10.3| hmapr = 14.7| hmmai = 19.0| hmjun = 22.7| hmjul = 24.7| hmaug = 23.6| hmsep = 19.6| hmokt = 14.6| hmnov = 9.5| hmdez = 7.8
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = 1.2| lmfeb = 1.7| lmmär = 3.3| lmapr = 5.7| lmmai = 9.5| lmjun = 13.3| lmjul = 14.6| lmaug = 14.3| lmsep = 11.3| lmokt = 8.3| lmnov = 4.4| lmdez = 3.7
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 88| nbfeb = 84| nbmär = 71| nbapr = 43| nbmai = 51| nbjun = 77| nbjul = 50| nbaug = 88| nbsep = 71| nbokt = 63| nbnov = 87| nbdez = 93
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 21| rdfeb = 16| rdmär = 17| rdapr = 14| rdmai = 13| rdjun = 15| rdjul = 13| rdaug = 16| rdsep = 15| rdokt = 16| rdnov = 19| rddez = 20
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 1.5
| shfeb = 1.6
| shmär = 4.0
| shapr = 5.2
| shmai = 6.0
| shjun = 6.2
| shjul = 7.0
| shaug = 6.2
| shsep = 4.9
| shokt = 3.7
| shnov = 2.1
| shdez = 1.3
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan = 85
| lffeb = 80
| lfmär = 77
| lfapr = 72
| lfmai = 70
| lfjun = 73
| lfjul = 73
| lfaug = 74
| lfsep = 79
| lfokt = 81
| lfnov = 84
| lfdez = 85
}}


=== Umweltzone ===
*'''Stadtbezirk Mitte''': 10 Grumme, 11 Gleisdreieck, 13 Altenbochum, 14 Südinnenstadt, 15 Kruppwerke, 16 Hamme, 17 [[Bochum-Hordel|Hordel]], 18 Hofstede, 19 [[Bochum-Riemke|Riemke]]
Die Umweltzone in Bochum wurde am 1. Oktober 2008 eingerichtet und zum 1. Januar 2012 verändert.<ref>[https://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W27HX9F6815BOLDDE?open&MCL=7HXBB9332BOLD#par3 Allgemeine Fragen zur Umweltzone], bochum.de, abgerufen am 11. August 2017.</ref> Sie umfasst gegenwärtig drei Viertel aller Haushalte der Stadt.<ref>[https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Bochum#Umweltzone Bochumer Umweltzone in OSM]</ref>
*'''Stadtbezirk Wattenscheid''': 24 Günnigfeld, 25 [[Wattenscheid]]-Mitte, 26 Leithe, 27 Westenfeld, 28 Höntrop, 29 [[Bochum-Eppendorf|Eppendorf]]
*'''Stadtbezirk Nord''': 36 Bergen/Hiltrop, 37 Gerthe, 38 Harpen/Rosenberg, 39 Kornharpen/Voede-Abzweig
*'''Stadtbezirk Ost''': 46 Laer, 47 [[Bochum-Werne|Werne]], 48 [[Langendreer]], 49 Langendreer-Alter Bahnhof
*'''Stadtbezirk Süd''': 53 Wiemelhausen/Brenschede, 54 [[Stiepel]], 55 [[Querenburg]]
*'''Stadtbezirk Südwest''': 63 [[Bochum-Weitmar | Weitmar]]-Mitte, 64 Weitmar-Mark, 65 Linden, 66 [[Bochum-Dahlhausen|Dahlhausen]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
''Siehe Hauptartikel [[Geschichte der Stadt Bochum]]''
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Bochum}}


=== Ortsname ===
[[Bild:Bochum-Kupferstich-Merian.png|thumb|250px|Bochum um 1647]]
Der Name der Stadt entstand aus zahlreichen überlieferten [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutschen]] bzw. [[Westfälische Dialekte|westfälischen]] Bezeichnungen wie ''Bochem, Buchem, Boeckum'' oder auch ''Bokheim''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de/Bochums_Namen_und_Wappen |titel=Bochums Namen und Wappen – Sagenhaftes Ruhrgebiet |abruf=2024-01-21}}</ref> Der erste Namensbestandteil ''boc'' ist das niederdeutsche Wort für [[Rotbuche|Buche]] und ''hum'' oder ''hem'' lassen sich wiederum auf das niederdeutsche Wort für ''[[-heim]]'' zurückführen. Demnach bezeichnete der Name der Stadt einen Wohnort unter [[Rotbuche|Buchen]] und ließe sich heute auch mit „Buchenheim“ übersetzen (vgl. auch [[Bocholt]]).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/15798/woher-kommt-der-name-bochum/ |text=1000Antworten » Woher kommt der Name „Bochum“? |archive-is=2015.07.27-135956}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=https://www.derwesten.de/staedte/bochum/warum-heisst-bochum-eigentlich-bochum-und-was-hat-der-name-mit-dem-wappen-zu-tun-id213142809.html |text=Warum heißt Bochum eigentlich Bochum? Und was hat der Name mit dem Wappen zu tun? |wayback=20190222152038}} ''[[Funke Mediengruppe#Online|DerWesten]]'', abgerufen am 22.&nbsp;Februar 2019.</ref>
Der [[890]] erstmals genannte Ort wurde [[1041]] in einem Dokument der [[Köln]]er Erzbischöfe unter dem Namen Cofbuokheim erstmalig urkundlich erwähnt. [[1321]] verlieh Graf [[Engelbert II. von der Mark]] Bochum die Stadtrechte. Bochum blieb - trotz schon für das [[14. Jahrhundert]] beziehungsweise für [[1502]] belegten Steinkohlenschürfens beziehungsweise - tagebaus - bis ins [[19. Jahrhundert]] hinein ein Ackerbaustädtchen mit einigen überörtlichen Behörden, zu denen [[1738]] ein Bergamt kam.


=== Vorgeschichte ===
Bis [[1806]] gehörte die Stadt zur preußischen [[Grafschaft Mark]], dann bis [[1813]] zum [[Ruhrdepartement]] des [[Großherzogtum Berg|Großherzogtums Berg]], anschließend vorübergehend zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Rhein und Weser. [[1815]] kam die Stadt zu [[Preußen]] und wurde der [[Provinz Westfalen]] zugeordnet. [[1817]] wurde die Stadt Bochum Sitz eines Landkreises, aus dem sie jedoch [[1876]] ausschied ([[kreisfreie Stadt]]). Der Kreis Bochum bestand noch bis [[1929]] und wurde dann aufgelöst.
[[Datei:Stadplan-Altbochum.jpg|mini|Bochum 1790]]
[[Datei:Bochum Ansicht 1840.jpg|mini|Bochum um 1830]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-2008-0312-503, Bochum, Stadtansicht.jpg|mini|Blick über Bochum 1939]]
[[Datei:Bochum (DerHexer) 2010-08-12 050.jpg|mini|Bochum 2010]]
[[Datei:Stadt Bochum 1913.jpg|mini|hochkant|Schuldverschreibung über 200 Mark der Stadt Bochum vom 1. April 1913]]
[[Datei:Bochum 070602 020 00.jpg|mini|hochkant|Das [[Löwendenkmal Bochum]]]]


Archäologische Funde zeugen von einer sesshaften Besiedlung des heutigen Bochumer Stadtgebiets in der späten [[Jungsteinzeit]] im Bereich des [[Oelbach]]s.
[[1832]] begann mit dem Übergang vom Tagebau zum Untertagebau die Blütezeit des Bochumer Bergbaus. Ab [[1837]] wurden die Grundlagen für die Schwerindustrie geschaffen ([[Bochumer Verein]], [[Friedrich Krupp AG|Krupp-Stahl-AG]]). [[1860]] erhielt Bochum Anschluss an die ''Bergisch-Märkische Eisenbahn'', [[1874]] folgte die ''Rheinische Eisenbahn''. [[1905]] überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000 Einwohnern, was sie zur Großstadt machte.


Das um 900 erstellten [[Heberegister]] (Urbar) der [[Kloster Werden|Abtei Werden]] benennt über dreißig Bauernschaften (villae) im [[Brukterergau|''Borahtron-Gau'']]. In dieser Aufstellung finden sich viele heutige Bochumer Stadtteile. Unter diesen Bauernschaften ist auch Altenbochum, damals ''Aldanbochem''. Man kann davon ausgehen, dass dort, wo es ein altes Bochum gibt, auch ein neues Bochum existiert, die Stadt wird also indirekt aufgeführt.<ref name=":02">{{Literatur |Autor=[[Franz Darpe]] |Titel=Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888–1894 |Verlag=Wilhelm Stumpf |Ort=Bochum |Datum=1894 |Seiten=11 |Online=[https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/770318 Digitalisat]}}</ref><ref>Stefan Pätzold: ''Bochum. Kleine Stadtgeschichte''. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017, S. 14.</ref> Es wird aber vermutet, dass [[Karl der Große]] bereits um 800 am Schnittpunkt zweier Handelsstraßen südlich der heutigen Propsteikirche einen Reichshof anlegen ließ.<ref>[[Westdeutsche Allgemeine Zeitung|WAZ]] [https://www.waz.de/staedte/bochum/vom-alten-bochum-ist-nichts-geblieben-aimp-id8056607.html Vom alten Bochum ist nichts geblieben]</ref> Im Jahre 1041 wurde der Ort in einem Dokument der [[Erzbistum Köln|Kölner]] Erzbischöfe unter dem Namen „Cofbuokheim“ urkundlich erwähnt.<ref>[[Walter Vollmer]]: ''Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen''. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1963, S. 70.</ref> 1321 bestätigte Graf [[Engelbert II. von der Mark]] Bochum in einer Urkunde bestehende Befugnisse des [[Schultheiß]]en.<ref>Bochumer Straßennamen, Deutung und Herkunft, S.&nbsp;205, gemäß Auskunft Stadtarchiv Bochum</ref> Dies wird häufig als die Verleihung von [[Stadtrecht]]en erwähnt.<ref name="books-NdkcAAAAMAAJ-243">Heinrich Gottfried Gengler: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter'', Erlangen 1863, S.&nbsp;243. ({{Google Buch |BuchID=NdkcAAAAMAAJ |Seite=243}})</ref> Die ab 1400 in mehreren Linien bis heute bestehende Familie von [[Berswordt]] ist mit der Zweiglinie ''von Berswordt-Wallrabe'' in Weitmar ansässig.
Am [[9. November]] [[1938]] fand in Bochum die [[Reichskristallnacht]] statt. Die ersten jüdischen Bürger wurden in die [[Konzentrationslager]] verschleppt und zahlreiche jüdischen Einrichtungen und Wohnungen zerstört. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren bei der [[Shoa]] umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 begann die jüdische Volksschullehrerin [[Else Hirsch]] mit der Organisation von insgesamt zehn Kindertransporten in die [[Niederlande]] und nach [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten.


Schon im 13. Jahrhundert wurde nachweislich im Ruhrtal [[Ruhrbergbau|Steinkohlenbergbau]] betrieben,<ref>{{Literatur |Autor=[[Joachim Huske]] |Titel=Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005, 3., überarb. und erw. Aufl. |Verlag=Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum |Ort=Bochum |Datum=2006 |ISBN=3-937203-24-9 |Seiten=12}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Frank Jochims, Christoph Oboth |Titel=Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet |Verlag=DGEG Medigen GmbH |Ort=Hövelhof |Datum=2016 |ISBN=978-3-937189-93-2 |Seiten=7}}</ref> so kann man dies auch für das Gebiet Bochums annehmen. Urkundlich taucht die Steinkohle im Bochumer Bereich erst 1537 in kirchlichen Rechnungsbüchern auf.<ref>Franz Peine: ''So war Bochum, Eine Stadt im Wandel'', Kamp Verlag Bochum, 14. Auflage, 1981</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Franz Darpe]] |Titel=Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888-1894 |Verlag=Wilhelm Stumpf |Ort=Bochum |Datum=1894 |Seiten=143 |Online=[https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/770318 Digitalisat]}}</ref> Der Bergbau wurde auch später nur im kleinen Umfang betrieben, Bochum bleibt bis ins 19. Jahrhundert hinein nur eine [[Ackerbürgerstadt]] mit einigen überörtlichen Behörden, zu denen 1738 für einige Jahre ein [[Bergamt]] kam. Zudem war Bochum eine innerländische [[Hansestadt]].
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde die Stadt durch Bombenangriffe zu 38 Prozent zerstört. Nach dem Krieg entwickelte sich Bochum zu einem Kulturzentrum des [[Ruhrgebiet]]es. [[1962]] eröffnete auf dem ehemaligen Zechengelände die [[Adam Opel AG]], eine Tochter von [[General Motors]], in den Stadtteilen Laer und [[Langendreer]] die drei Opelwerke, die zum [[Symbol]] für den [[Strukturwandel]] im Ruhrgebiet wurden.


''Siehe auch:'' [[Liste von Bergwerken in Bochum]]
[[1964]] wurde im [[Stadtteil]] Harpen der [[Ruhr-Park]] fertiggestellt, das erste Kaufhaus „auf der [[grüne Wiese|grünen Wiese]]“ in der Bundesrepublik und [[1973]] schloss die letzte Bochumer [[Bergwerk|Zeche]] ([[Zeche Hannover]]). Neben ausgedehnten industriellen Zonen entstanden große durchgrünte, zum Teil fast ländlich wirkende Zonen, die unter anderem bis zur Ruhr und zum Kemnader Stausee (Freigabe [[1980]]) reichen. [[1979]] fand die Eröffnung der ersten [[Stadtbahn]]-Strecke und des [[Ruhrstadion]]s statt.


Bis 1806 gehörte die Stadt zur preußischen [[Grafschaft Mark]], dann bis 1813 zum [[Ruhrdepartement]] des [[Großherzogtum Berg|Großherzogtums Berg]], anschließend vorübergehend zum preußischen [[Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein]]. 1815 kam die Stadt zu [[Preußen]] und wurde der [[Provinz Westfalen]] zugeordnet. 1817 wurde die Stadt Bochum Sitz des [[Kreis Bochum|Kreises Bochum]], aus dem sie jedoch 1876 ausschied, um [[kreisfreie Stadt]] zu werden. Der Kreis Bochum bestand noch bis 1929 und wurde dann aufgelöst.
Seit [[1919]] ist Bochum Theater-, seit [[1965]] Universitätsstadt ([[Ruhr-Universität Bochum|Ruhr-Universität]] mit rund 33.000 Studenten), seit [[1988]] Musical-Stadt. Am 12. Juni 1988 eröffnete die deutschsprachige Musicalproduktion "[[Starlight Express]]" von [[Andrew Lloyd Webber]] am Stadionring in Bochum. Die in Bochum produzierte Version hält drei Rekorde im "[[Guinness-Buch der Rekorde]]": 1.) für das erste Gebäude, das eigens für eine Musicalproduktion erbaut wurde, 2.) dafür, das dieser Bau in einer Rekordzeit von nur knapp einem Jahr errichtet wurde und schließlich 3.) für die über zehn Millionen Besucher, die diese Produktion am Standort Bochum bis jetzt erlebten.


=== Industrialisierung ===
[[1989]] nahm die Stadtbahnlinie U 35 von Bochum Hauptbahnhof nach Herne [[Schloss Strünkede]] den Betrieb auf. [[1993]] schlossen sich die Städte Bochum, [[Hattingen]], [[Herne]] und [[Witten]] zur [[Region Mittleres Ruhrgebiet]] zusammen. Im Jahre [[2003]] wurde das Veranstaltungszentrum [[RuhrCongress]] eingeweiht. [[2004]] kam es bei den Werken der [[Adam Opel AG]] zu [[Streik|Arbeitsniederlegungen]]. Im Jahre [[2005]] erfolgte die [[Grundstein]]legung für die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Bochum - Herne - Hattingen.
Der Aufstieg Bochums zur Zechenstadt begann 1844, als hinter der Stadtgrenze des noch selbständigen [[Hamme (Bochum)|Hamme]] der erste Schacht der [[Zeche Präsident]] die regelmäßige Förderung aufnahm.<ref>{{Literatur |Autor=[[Joachim Huske]] |Titel=Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005, 3., überarb. und erw. Aufl. |Verlag=Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum |Ort=Bochum |Datum=2006 |ISBN=3-937203-24-9 |Seiten=784}}</ref> Dies war die erste [[Tiefbauzeche]] des westfälischen Teils des [[Ruhrgebiet]]es, wobei die [[Mergel]]decke durchstoßen wurde. In den 1850er und 1860er Jahren folgte die Gründung von Tiefbauzechen, die zum Ende des 19. Jahrhunderts die Wirtschaftsstruktur neben der [[Stahlindustrie]] prägten. Technische Schwierigkeiten beim Aufbau der Zechen und damit bedingte finanzielle Engpässe führten dazu, dass sich die Zechen erst langsam entwickelten. Weiterhin bedingte die Konjunkturkrise nach der Reichsgründung, dass die Absatzmärkte für Kohle zeitweise einbrachen. Der entscheidende Aufstieg und weitere Ausbau der Zechen folgte in den 1880er Jahren. Alle Zechen verfügten mittlerweile über einen Bahnanschluss. Die als [[Koks]] veredelte Kohle wurde für die Stahlerzeugung benötigt; dies führte zu der Errichtung von [[Kokerei]]en auf den Zechengeländen.


[[Jacob Mayer (Fabrikant)|Jacob Mayer]] erwarb 1843 ein Gelände an der Essener Chaussee, auf dem eine Fabrik zur Erzeugung von [[Gussstahl]] errichtet wurde. 1854, nach finanzieller Beteiligung Kölner Kaufleute, wurde der Betrieb in ''Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation'' umbenannt. Unter dem technischen Direktor [[Louis Baare]] entwickelte sich der Bochumer Verein zu einem der führenden Unternehmen des [[Ruhrgebiet]]es.
=== Religionen ===


1843 wurde [[Max Greve]] zum Bürgermeister gewählt, der wesentlich den Aufbau Bochums zur Industriestadt unterstützte. Während seiner Amtszeit erfolgte die Gründung der [[Gasanstalt]] (1855), des [[Wasserwerk]]es (1871) und die Gründung der [[Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet|Handelskammer]] (1856). Der ökonomische Aufstieg der Zechen und der Stahlindustrie führten zu einem hohen Arbeitskräftebedarf, der durch die damalige Bevölkerung nicht zu decken war. Die Bevölkerung Bochums wuchs von 1843 bis 1873 von 4282 auf 25174 Einwohner. Um Arbeitskräfte anzuwerben wurden Wohnungen in Werksnähe geschaffen, die abseits der traditionellen Wohnbereiche lagen. Im Griesenbruch lagen die [[Werkswohnung]]en des Bochumer Vereins, durch die Gussstahlbahn vom Bochumer Stadtgebiet abgetrennt.
Bochum gehörte seit der Gründung zum [[Erzbistum Köln]] und war dem [[Archidiakonat]] des Kölner Dompropstes unterstellt. Um [[1570]] fasste die [[Reformation]] Fuß. Doch dauerte es noch bis [[1613]], als sich die [[Lutheraner|lutherische]] Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab [[1634]] entstand auch eine [[Reformierte Kirche|reformierte]] Gemeinde. Die Stadt war danach überwiegend protestantisch, doch gab es stets auch Katholiken, die weiterhin zum Erzbistum Köln gehörten. [[1821]] wurde sie dem Bistum beziehungsweise [[Erzbistum Paderborn]] zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. [[1958]] wurde Bochum dem neu gegründeten [[Bistum Essen]] angegliedert. Die Pfarrgemeinden Bochums gehören heute zum Stadtdekanat Bochum.


1860 erhielt Bochum Anschluss an die [[Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg]] der [[Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft|Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft]], 1874 folgte die [[Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd]] der [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft]], beide wurden ab 1880 verstaatlicht.
Die protestantischen Gemeinden Bochums kamen mit dem Übergang der Stadt an [[Preußen]] zur Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise dessen westfälischer Provinzialkirche. Bochum wurde Sitz einer Superintendentur, aus welcher der heutige Kirchenkreis Bochum innerhalb der [[Evangelische Kirche von Westfalen|Evangelischen Kirche von Westfalen]] hervorging. Dieser umfasst insgesamt 22 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum.


Das Wachstum Bochums im auslaufenden 19. Jahrhunderts erfolgte ohne übergeordnete Planung, und so konnte sich vorerst keine geordnete [[Infrastruktur]] entwickeln. An den Zechenstandorten entstanden Industrieansiedlungen und Werkswohnungen, während die eingesessenen landwirtschaftlichen Betriebe um die Industriestandorte weiterhin Ackerbau betrieben. Den stärksten Bevölkerungszuwachs hatten die nördlichen und östlichen Vororte ([[Langendreer]], [[Werne (Bochum)|Werne]], [[Riemke (Bochum)|Riemke]], [[Hofstede (Bochum)|Hofstede]]).
Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene [[Freikirche]]n, darunter Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden ([[Baptisten]]), [[Freie Evangelische Gemeinde]]n, die [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche]] (SELK) und die [[Gemeinde Gottes]]. Auch die [[Neuapostolische Kirche]] und die [[Christengemeinschaft]] ist in Bochum vertreten. Die [[Zisterzienser]] errichteten das [[Kloster Stiepel]].


Die erste Straßenbahnlinie wurde 1894 in Betrieb gestellt, sie verband Bochum und [[Herne]]. Seit 1896 wird die Strecke von der [[Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG]] (BoGeStra) betrieben.
Am [[14. November]] [[2005]] wurde im Beisein des Vorsitzenden des [[Zentralrat]]s der Juden in Deutschland, Dr. [[Paul Spiegel]], der Grundstein für die neue [[Synagoge]] der Jüdischen Gemeinde Bochum - Herne - Hattingen an der Castroper Straße gelegt. In den offiziellen Grundstein legte Oberbürgermeisterin Dr. [[Ottilie Scholz]] neben einer aktuellen Tageszeitung einen silbernen Stadtbarren als Erinnerung an den Tag.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Bebauung angrenzender Vororte bis an das Bochumer Stadtgebiet ausgedehnt, und es entwickelten sich Abhängigkeiten bei der [[Infrastruktur]] wie der Gas- und Wasserversorgung. Dies führte zur ersten Eingemeindungswelle, bei der [[Hamme (Bochum)|Hamme]], [[Hofstede (Bochum)|Hofstede]], [[Grumme (Bochum)|Grumme]] und [[Wiemelhausen]] der Stadt Bochum zugeschlagen wurden. 1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 – Bochum war Großstadt. Die Bochumer Innenstadt hatte eine sehr heterogene Struktur, die noch stark von der Zeit als Kleinstadt geprägt war. Eine einheitliche Gestaltung der Innenstadt und ein planmäßiger Ausbau des Stadtteils Ehrenfeld erfolgten bis zum Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]].

Die Folgen des Krieges – Arbeitslosigkeit, Streiks, die [[Ruhrbesetzung|französische Besetzung]], die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Geldentwertung]] – unterbrachen das weitere Wachstum. Ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte in den Jahren 1925 bis 1929. In dieser Zeit wurden weitere Vororte dem Bochumer Stadtgebiet zugeschlagen (u.&nbsp;a. [[Riemke (Bochum)|Riemke]], [[Langendreer]], [[Stiepel (Bochum)|Stiepel]], [[Querenburg]]). Das Stadtgebiet reichte nunmehr bis zum nördlichen Ruhrtal. Allerdings wurde dem Bochumer Begehren, einen Zugang zum wirtschaftlich wichtigen [[Rhein-Herne-Kanal]] auf dem Stadtgebiet herzustellen, nicht entsprochen.

=== Zweiter Weltkrieg ===
Am 9. November 1938, in den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen]], kam es auch in Bochum zu Ausschreitungen gegen die Juden; die [[Alte Synagoge Bochum|Synagoge]] wurde in Brand gesteckt. Erstmals wurden Juden in [[Konzentrationslager]] verschleppt und zahlreiche jüdische Einrichtungen und Wohnungen zerstört. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren im [[Holocaust]] umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 begann die jüdische Volksschullehrerin [[Else Hirsch]] mit der Organisation von insgesamt zehn [[Kindertransport]]en in die [[Niederlande]] und nach [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten. Auch viele Bochumer Kinder anderer verfolgter Gruppen wurden von niederländischen Familien aufgenommen und so vor Verschleppung und Ermordung bewahrt.

Im Rahmen der [[NS-Zwangsarbeit]] wurden während des Zweiten Weltkriegs mehr als 30.000 Menschen als [[Zwangsarbeit in Bochum und Wattenscheid|Zwangsarbeiter in Bochum und Wattenscheid]] eingesetzt.

Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde die Stadt durch [[Luftangriffe auf das Ruhrgebiet|Bombenangriffe]] schwer getroffen. Vom Mai 1940 bis März 1945 sind bei 12 Großangriffen und über 135 mittelschweren Bombardierungen, hauptsächlich durch die [[Royal Air Force]], insgesamt über 500.000 Bomben abgeworfen worden. Große Teile der Gebäude waren beschädigt und über 20 % vollständig zerstört, in der Innenstadt sogar über 60 % der Häuser.<ref>{{Literatur |Autor=Monika Wiborni |Hrsg=Jürgen Mittag, Ingrid Wölk |Titel=Bomben und Trümmer: Die Zerstörung Bochums im Zweiten Weltkrieg |Sammelwerk=Bochum und das Ruhrgebiet - Großstadtbildung im 20. Jahrhundert |Verlag=Klartext |Ort=Essen |Datum=2005 |ISBN=3-89861-459-X |Seiten=46}}</ref> Ein wichtiges Ziel unter anderem war der Bochumer Verein als drittgrößter Betrieb der [[Vereinigte Stahlwerke|Vereinigten Stahlwerke AG]].<ref>[[Strategic Bombing Survey|USSBS]]-Report E76 (Plant Report No 9 „Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation AG“), 2nd Edition Januar 1947, S.&nbsp;2f</ref> Bis heute werden [[Fliegerbombe]]n als [[Blindgänger|Bombenblindgänger]] gefunden und müssen durch den [[Kampfmittelräumdienst]] entschärft werden. Aufgrund des Krieges flohen auch viele Bochumer aus der Stadt, und viele der Schulkinder wurden per [[Kinderlandverschickung]] meistens nach Pommern evakuiert.<ref>{{Literatur |Autor=Georg Braumann |Titel=„Wer nur immer in der Lage ist, Bochum zu verlassen, sollte das tun“ – Einiges über Bochum im Zweiten Weltkrieg 1939–1945 |TitelErg=Zeitungsausschnitte aus Bochumer Tageszeitungen |Ort=Bochum |Datum=2007}}</ref>

Am 10. April 1945 besetzte schließlich die US-Armee Bochum. Andernorts in Deutschland wurde der Krieg noch bis Anfang Mai fortgesetzt. Der Zweite Weltkrieg endete letztlich am 8. Mai mit der [[Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht|Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht]].<ref>[https://www1.wdr.de/nachrichten/kriegsende-im-westen-102.html Kriegsende 1945. Hart erkämpfter Frieden im Westen], vom: 5. Mai 2015, abgerufen am: 19. Mai 2018.</ref> Über 4.000 Bochumer starben bei den Bombardierungen, über 7.000 tote Soldaten aus Bochum waren zu beklagen und 1948 waren noch über 8.000 Bochumer vermisst oder in Gefangenschaft.<ref>Verwaltungsbericht der Stadt Bochum, 1938–1948, S. 3</ref>

=== Nachkriegsgeschichte ===
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Bochum zur [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]]. Von der britischen Militärverwaltung wurden in Bochum zwei [[DP-Lager]] eingerichtet zur Unterbringung so genannter [[Displaced Person]]s. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus [[Polen]].

In der Nachkriegszeit entwickelte sich Bochum zu einem Kulturzentrum des [[Ruhrgebiet]]es. 1962 eröffnete, unter anderem auf dem ehemaligen Zechengelände der [[Zeche Dannenbaum]], die [[Adam Opel AG]], eine Tochter von [[General Motors]], in den Stadtteilen Laer und [[Langendreer]] die drei Opelwerke ([[Adam Opel GmbH Werk Bochum I|Werk I]], [[Adam Opel GmbH Werke Bochum II/III|Werke II/III]]), die zum Symbol für den [[Regionaler Strukturwandel|Strukturwandel]] im Ruhrgebiet wurden.

1964 wurde im Stadtteil Harpen mit dem [[Ruhr-Park]] das zweite [[Einkaufszentrum]] „auf der [[Grüne Wiese (Stadtplanung)|grünen Wiese]]“ in der Bundesrepublik fertiggestellt, heute das größte seiner Art in Deutschland. 1973 schloss die letzte Bochumer [[Bergwerk|Zeche]] ([[Zeche Hannover]]). Neben ausgedehnten industriellen Zonen entstanden große durchgrünte, zum Teil fast ländlich wirkende Bereiche, die unter anderem bis zur Ruhr und zum Kemnader Stausee (Freigabe 1980) reichen. 1979 wurden die erste [[Stadtbahn]]-Strecke und das [[Ruhrstadion]] eröffnet.

Seit 1965 ist Bochum Universitätsstadt ([[Ruhr-Universität Bochum|Ruhr-Universität]] mit über 40.000 Studierenden).

1989 nahm die Stadtbahnlinie U 35 von Bochum Hauptbahnhof nach Herne-[[Schloss Strünkede]] den Betrieb auf. 1993 schlossen sich die Städte Bochum, [[Hattingen]], [[Herne]] und [[Witten]] zur [[Region Mittleres Ruhrgebiet]] zusammen. 2003 wurde das Veranstaltungszentrum [[RuhrCongress]] eingeweiht. Im Jahr 2005 erfolgte die [[Grundstein]]legung für die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Bochum–Herne–Hattingen.

Im Jahr 2000 war der [[Tagesbruch]] des [[Höntroper Loch]]s wochenlang das bestimmende Thema der nationalen Medien, durch den mehrere Wohnhäuser über Nacht buchstäblich am Abgrund standen.<!-- keine rhetorische Übertreibung, das ist wörtlich zu nehmen. -->

Der Standort Bochum hatte seit der Finanzkrise 2008 mit der Schließung des Nokia-Werks und der sich bereits anbahnenden Schließung der Opel-Fahrzeugproduktion, die schließlich Ende 2014 vollzogen wurde, zu kämpfen. Allein der Wegfall der Fahrzeugproduktion kostete rund 3000 Beschäftigten den Arbeitsplatz.<ref>{{Literatur |Titel=Werksschließung: Opel beendet Autoproduktion in Bochum |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2014-12-05 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/werksschliessung-opel-beendet-autoproduktion-in-bochum-a-1006727.html |Abruf=2018-03-10}}</ref>


=== Eingemeindungen ===
=== Eingemeindungen ===
[[Datei:Bochum - Eingemeindung.svg|mini|Die Phasen der Eingemeindungen in das Bochumer Stadtgebiet]]


*[[1904]] erfolgen die ersten Eingemeindungen: Grumme, Hamme, Hofstede und Wiemelhausen
* Am 1. April 1904 erfolgten die ersten Eingemeindungen: [[Grumme (Bochum)|Grumme]], [[Hamme (Bochum)|Hamme]], [[Hofstede (Bochum)|Hofstede]] und [[Wiemelhausen]].<ref name="Reekers">{{BibISBN|3-402-05875-8|Seite=217}}</ref>
*[[1926]] zweite Eingemeindung: Altenbochum, Bergen, Hordel, Riemke, Weitmar sowie Teile von Eppendorf, Höntrop und Westenfeld werden eingegliedert. In die benachbarte Stadt Wattenscheid werden die Gemeinden Munscheid, Eppendorf, Günnigfeld, Höntrop, Westfälisch Leithe, Sevinghausen und Westenfeld sowie ein kleiner Teil von Königssteele eingemeindet.
* Am 1. April 1926 gab es eine zweite Eingemeindungswelle: [[Altenbochum]], [[Bergen (Bochum)|Bergen]], [[Hordel]], [[Riemke (Bochum)|Riemke]], [[Weitmar]] sowie Teile von [[Eppendorf (Bochum)|Eppendorf]], [[Höntrop]] und [[Westenfeld (Bochum)|Westenfeld]] wurden eingegliedert.<ref name="Reekers" /> In die benachbarte Stadt [[Wattenscheid]] wurden die Gemeinden [[Munscheid (Bochum)|Munscheid]], [[Eppendorf (Bochum)|Eppendorf]], [[Günnigfeld]], Höntrop, Westfälisch [[Leithe (Bochum)|Leithe]], [[Sevinghausen]] und Westenfeld sowie ein kleiner Teil von [[Königssteele]] eingegliedert.<ref>{{BibISBN|3-402-05875-8|Seite=291}}</ref>
*[[1929]] dritte große Eingemeindung: Gerthe, Harpen, Hiltrop, Laer, [[Langendreer]], Linden-Dahlhausen, [[Querenburg]], [[Stiepel]] und [[Bochum-Werne|Werne]] werden eingegliedert
* Am 1. August 1929 fand die dritte große Eingemeindung statt mit [[Gerthe (Bochum)|Gerthe]], [[Harpen (Bochum)|Harpen]], [[Hiltrop]], [[Laer (Bochum)|Laer]], [[Langendreer]], [[Linden-Dahlhausen]], [[Querenburg]], [[Stiepel (Bochum)|Stiepel]] und [[Werne (Bochum)|Werne]].<ref name="Reekers" />
*[[1975]] mit der Vereinigung der seit [[1926]] kreisfreien Stadt [[Wattenscheid]] zur neuen "Stadt Bochum" erreicht das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung
* Am 1. Januar 1975 folgte noch die Vereinigung mit der seit April 1926 kreisfreien Stadt [[Wattenscheid]] zur neuen ''Stadt Bochum'' mit der bis heute gültigen Ausdehnung.<ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=329}}</ref>


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Bochum}}
[[Bild:Bochum_Bevoelkerungsentwicklung_01_KMJ.png|thumb|300px|Bevölkerungsentwicklung]]
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Bochum - ab 1871.svg|mini|Einwohnerentwicklung Bochums von 1871 bis 2017]]


1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. 1925 hatte die Stadt 200.000 Einwohner, bis 1975 verdoppelte sich diese Zahl durch die Eingemeindung der Stadt [[Bochum-Wattenscheid|Wattenscheid]] mit ihren 80.000 Einwohnern im gleichen Jahr auf 415.000 - historischer Höchststand. Ende September 2005 hatte Bochum 397.000 Einwohner.
1904 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1926 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000. Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl durch Eingemeindung der Stadt Wattenscheid (81.469 Einwohner, 1974) mit 417.336 ihren historischen Höchststand.<ref>Sabine Mecking: ''Bürgerwille und Gebietsreform. Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen 1965–2000'' (= Studien zur Zeitgeschichte Bd. 85), Oldenbourg: München 2012, ISBN 978-3-486-70314-6.</ref> Am 31. Dezember 2020 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ für Bochum nach Fortschreibung des [[Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen|Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen]] in der Landesdatenbank NRW 364.454.


Die Arbeitslosenquote in Bochum lag zum 31. Dezember 2021 bei 8,7 Prozent<ref>{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/staedte/bochum/bochum-arbeitslosenquote-steigt-leicht-auf-8-6-prozent-id234458439.html |titel=Bochum: Arbeitslosenquote steigt leicht auf 8,6 Prozent - waz.de |datum=2022-02-01 |sprache=de-DE |abruf=2022-05-29}}</ref> und damit über dem landesweiten Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen (7,3 Prozent im März 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.it.nrw/statistik/eckdaten/arbeitslosenquote-prozent-2050 |titel=Arbeitslosenquote in Prozent |sprache=de |abruf=2022-05-29}}</ref>.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem ''jeweiligen'' Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.
Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1987 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.


== Religionen ==
{|
Die langfristige Entwicklung zeigt, dass sich seit 1990 der Anteil der Bochumer Bevölkerung mit katholischer und evangelischer Religionszugehörigkeit immer weiter angeglichen hat, jedoch für beide Religionsgemeinschaften mit sinkenden Anteilen. Dagegen steigt in den letzten Jahren der Anteil der Menschen, die einer sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehören oder keine Zugehörigkeit haben, kontinuierlich an. Von den 40 deutschen Großstädte (über 200.000 Einwohner) hatten Ende 2023 noch vier eine (teilweise sehr knappe) Mehrheit an evangelische und katholische Kirchenmitgliedern (Münster, Mönchengladbach, Oberhausen und Bochum). Alle vier haben eine Gemeinsamkeit: sie sind traditionell mehrheitlich katholisch. Bochum, Mönchengladbach und Oberhausen werden voraussichtlich Ende 2024 ebenfalls weniger als die Hälfte der Einwohner als Kirchenmitglieder zählen.<ref>[https://fowid.de/meldung/kirchenmitglieder-grossstaedte-auswertungen Kirchenmitglieder in Großstädten, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID], abgerufen am 21. Oktober 2023. Stand aktualisiert Essen hat keine Mehrheit an Kirchenmitgliedern mehr</ref>
| valign="top" |

{| {{prettytable}}
=== Konfessionsstatistik ===
! style="background:#efefef;" | Jahr
Im Jahr 1990 waren 42,1 % der Einwohner [[evangelisch]] und 39,4 % [[römisch-katholisch]]. Seitdem sank der Anteil der beiden großen christlichen Konfessionen an der Bevölkerung kontinuierlich. Am Stichtag 31.&nbsp;Dezember 2022 waren von den 372.854 Einwohnern 26,0 % römisch-katholisch, 24,9 % evangelisch und 49,1 % gehörten einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.<ref>[https://fowid.de/meldung/kirchenmitglieder-grossstaedten-daten Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten 1880–2022], abgerufen am 14. August 2023</ref><ref>[https://duvatools.bochum.de/bostatisPdf/Jahrbuecher/Jahresbericht_Bevoelkerung_2022.pdf Stadt Bochum Jahresbericht Bevölkerung 2023 Seite 66], abgerufen am 24. Januar 2024</ref>
! style="background:#efefef;" | Einwohner

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Nach einer Schätzung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Bochum 2011 bei 7,4 % (rund 26.700 Personen).<ref>{{Internetquelle |url=https://kartenseite.files.wordpress.com/2017/04/brd_muslime_in_den_grossstaedten_beim_zensus2011_sortiert_nach_regionalschluessel-1.pdf |titel=Kartenseite: Muslime in den Grossstaedten beim Zensus 2011 |datum=2020-04 |format=PDF |abruf=2022-03-30}}</ref>
| [[1500]] || align="right" | 1.000

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=== Christentum ===
| [[1650]] || align="right" | 1.400
Bochum gehörte seit der Gründung zum [[Erzbistum Köln]] und war dem [[Archidiakonat]] des Kölner Dompropstes unterstellt. Um 1570 fasste die [[Reformation]] Fuß. Doch dauerte es noch bis 1613, als sich die [[Lutheraner|lutherische]] Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab 1634 entstand auch eine [[Reformierte Kirche|reformierte]] Gemeinde. Die Gemeinden um Bochum herum, die heute auch zu der Stadt Bochum gehören, waren danach überwiegend protestantisch.
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| [[1750]] || align="right" | 1.449
==== Römisch-katholische Kirche ====
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[[Datei:Bochum Kloster 080203 010 00.jpg|mini|[[Kloster Stiepel|Zisterzienserkloster<br /> Bochum-Stiepel]]]]
| [[1800]] || align="right" | 1.636
[[Datei:Probsteikirche Bochum.jpg|mini|hochkant|[[Propsteikirche St. Peter und Paul (Bochum)|Propsteikirche St.&nbsp;Peter und Paul]]|links]]
|-----
Die katholische Kirchengemeinde wurde 1821 dem Bistum beziehungsweise [[Erzbistum Paderborn]] zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. Vom 31.&nbsp;August bis zum 4.&nbsp;September 1949 fand in Bochum der 73.&nbsp;Deutsche [[Katholikentag]] unter dem Motto „Gerechtigkeit schafft Frieden“ statt. 1958 wurde Bochum dem neu gegründeten [[Bistum Essen]] angegliedert. Zu den ältesten Gründungen des Ruhrgebietes gehört die Kirchengemeinde im Stadtteil Stiepel (885 n.&nbsp;Chr. erstmals urkundlich erwähnt) mit ihrem weithin bekannten und einzigen Marien-Wallfahrtsort des Bistums Essen. Stiepel entwickelte sich zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort, der 1294 durch ein Dekret des Papstes [[Bonifaz&nbsp;VIII.]] bestätigt wurde. Jährlich besuchen etwa 70.000 Pilger die Stiepeler Wallfahrtskirche [[St. Marien (Stiepel)|St.&nbsp;Marien]] mit dem Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter“, die zum Areal des von den [[Zisterzienser]]n errichteten „[[Kloster Stiepel]]“ gehört. Die Pfarrgemeinden Bochums gehören heute zum Stadtdekanat Bochum bzw. Wattenscheid.
| [[1818]] || align="right" | 3.000

|-----
; Umstrukturierung des Bistums Essen
| 3. Dezember [[1843]] ¹ || align="right" | 4.282
Am 1.&nbsp;September 2008 wurden nach den Plänen des Bischofs von Essen alle Bochumer Pfarrgemeinden einschließlich der [[Urpfarrei]] St.&nbsp;Peter und Paul aufgelöst. Im Stadtgebiet gibt es jetzt vier Großpfarreien und eine Klosterpfarrei:
|-----
* ''[[Propsteikirche St. Peter und Paul (Bochum)|St.&nbsp;Peter und Paul]]'' (für die Stadtteile Innenstadt, Ehrenfeld, Hamme, Hordel, Hofstede, Riemke und Grumme)
| 3. Dezember [[1858]] ¹ || align="right" | 8.797
* ''Liebfrauen, Bochum'' (für die Stadtteile Altenbochum, Langendreer, Laer, Werne, Gerthe, Harpen und Hiltrop)
|-----
* ''St.&nbsp;Franziskus, Weitmar'' (für die Stadtteile Weitmar, Linden, Dahlhausen, Wiemelhausen, Querenburg, Hustadt und Steinkuhl)
| 3. Dezember [[1864]] ¹ || align="right" | 11.800
* ''[[Propsteikirche St. Gertrud von Brabant|St.&nbsp;Gertrud]]'' (für ganz Wattenscheid)
|-----
Für die Gesamtübersicht der Gemeindekirchen, Filialkirchen und weiteren Kirchen:<br /> →&nbsp;siehe auch [[Bistum Essen]].
| 3. Dezember [[1867]] ¹ || align="right" | 15.000

|-----
Die Zisterzienser-Klosterpfarrei ''St.&nbsp;Marien'' in Stiepel bleibt als eigenständige Gemeinde bestehen und wird nicht in die neue Struktur des [[Bistum Essen|Bistums Essen]] eingegliedert.
| 1. Dezember [[1871]] ¹ || align="right" | 21.192

|-----
Im Jahr 2015 waren 113.657 Bochumer als Katholiken gemeldet. Rund 9800 Katholiken (9 %) besuchten im Schnitt die Gottesdienste in einer der 41 katholischen Kirchen in Bochum.<ref name="kirchen">[https://www.waz.de/staedte/bochum/kirchen-geben-sich-trotz-sinkflug-der-mitgliederzahlen-gelassen-id12032351.html ''Kirchen geben sich trotz Sinkflug der Mitgliederzahlen gelassen''.] Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23. Juli 2016.</ref> Im Jahr 2018 waren 108.184 Bochumer als Katholiken gemeldet.
| 1. Dezember [[1875]] ¹ || align="right" | 28.400

|-----
==== Evangelische Kirche ====
| 1. Dezember [[1880]] ¹ || align="right" | 33.440
[[Datei:Christuskirche Bochum Turm.jpg|mini|hochkant|[[Christuskirche (Bochum)|Christuskirche]]]]
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In der Stadt Bochum wurde 1659 die evangelische Kirche (heutige [[Evangelische Pauluskirche Bochum|Pauluskirche]]) und 1698 die reformierte Kirche (die im Krieg zerstörte [[Johanniskirche (Bochum)|Johanniskirche]]) eingeweiht.
| 1. Dezember [[1885]] ¹ || align="right" | 40.800
Innerhalb der im frühen 19.&nbsp;Jahrhundert geschaffenen [[Evangelische Kirche der altpreußischen Union|Evangelischen Kirche in Preußen]] beziehungsweise deren westfälischer [[Kirchenprovinz (Altpreußische Union)|Provinzialkirche]] wurde Bochum der Sitz einer [[Superintendent]]ur, aus der der heutige [[Kirchenkreis Bochum]] in der [[Evangelische Kirche von Westfalen|Evangelischen Kirche von Westfalen]] hervorging. Dieser umfasst insgesamt 15 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum.
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Infolge der von König Friedrich-Wilhelm&nbsp;III. von Preußen verordneten [[Unionismus (Protestantismus)|Union zwischen lutherischer Kirche und reformierter Tradition]] zur [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierten]] Evangelischen Kirche in Preußen im Jahr 1817 entstand in Ablehnung dieser Union die [[Evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche]]. In Bochum finden sich bis heute zwei evangelisch-lutherische Kirchengemeinden, die Kreuzkirchengemeinde und die Epiphaniasgemeinde. Beide Kirchengemeinden gehörten zum [[Kirchenbezirk Westfalen]] der [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche|Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche]]. In Bochum und darüber hinaus ist die [[Epiphanias-Kirche (Bochum)|Epiphaniaskirche]] als Autobahnkirche Ruhr bekannt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.autobahnkirche-ruhr.de/ |text=Internetauftritt Autobahnkirche Ruhr |wayback=20111229074845}}</ref>

Im Jahr 2015 gehörten 90.795 Bochumer der evangelischen Kirche an. Die Zahl hatte sich gegenüber 2014 um 1898 vermindert.<ref name="kirchen" />

==== Freikirchen und andere christliche Gemeinden ====
Neben den evangelischen und römisch-katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene evangelische [[Freikirche]]n, darunter die Kirche im Pott, [[Gemeinde der Christen Ecclesia]], die [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden]] ([[Baptisten]]), [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinden]], die [[Siebenten-Tags-Adventisten]], die [[Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes|Gemeinde Gottes]] und die [[Jesus Freaks]]. Auch die [[Neuapostolische Kirche]] und die [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]] sowie die [[Zeugen Jehovas]] sind in Bochum vertreten. Mit der Kirche des Heiligen Georg,<ref name="rocor-Gemeinde">https://rocor.de/de/gemeinden.html {{Internetquelle |url=https://rocor.de/de/gemeinden.html |titel=Gemeindenadressen der deutschen Diözese der ROKA – Deutsche Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland |datum=2013-11-11 |abruf=2021-09-04}}</ref> einer aufgegebenen ehemaligen katholischen Kirche, gibt es auch eine russisch-orthodoxe Kirche in Bochum.

=== Judentum ===
[[Datei:Bochumer Synagoge rp1010045 2.jpg|mini|links|Der Bau der Bochumer Synagoge und das Bochumer Planetarium]]
{{Siehe auch|Jüdisches Leben in Bochum}}
[[Datei:Neue SynagogeBochum .jpg|mini|[[Neue Synagoge Bochum]]]]
Die [[Alte Synagoge Bochum]] lag in der Nähe des heutigen Dr.-Ruer-Platz, bis sie bei den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen 1938]] zerstört wurde. Die Zahl jüdischer Bürger in Bochum sank von über 1352 Mitgliedern im Jahr 1932 durch die [[Zeit des Nationalsozialismus|Nazizeit]] auf 33 Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.<ref name="juedallgem">[https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/30497 ''Geschenk zum Jubiläum''.] Jüdische Allgemeine, 4. Januar 2018.</ref>

Am 14.&nbsp;November 2005 wurde im Beisein des Vorsitzenden des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]], [[Paul Spiegel]], der Grundstein für die [[Neue Synagoge Bochum]] der [[Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen|Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen]] an der Castroper Straße neben dem [[Planetarium Bochum]] gelegt. In den offiziellen Grundstein legte Oberbürgermeisterin [[Ottilie Scholz]] neben einer aktuellen Tageszeitung einen silbernen Stadtbarren als Erinnerung an den Tag. Die Einweihung der Synagoge erfolgte am 16.&nbsp;Dezember 2007. Im Jahr 2021 zählte die Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen 991 Mitglieder.<ref>{{Internetquelle |url=https://zwst.org/sites/default/files/2022-07/ZWST-Mitgliederstatistik-2021-Langversion-RZ-web.pdf#page=62 |titel=Mitgliederstatistik 2021 der jüdischen Gemeinden und Landesverbände in Deutschland |hrsg=Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland |datum=2022-05 |format=PDF; 3,38 MB |abruf=2023-02-25}}</ref> Die meisten sind aus den [[Nachfolgestaaten der Sowjetunion]] zugewandert.<ref name="juedallgem" />

=== Islam ===
Durch die [[Arbeitsmigration]] in den 1960er Jahren ließen sich viele [[muslim]]ische Familien in Bochum nieder. Im Jahr 2012 lebten etwa 30.000 Muslime in Bochum.<ref>[https://www.waz.de/staedte/bochum/wir-lassen-uns-nicht-provozieren-id7108031.html WAZ Bochum vom 17. September 2012]</ref>

Im Jahr 2009 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Bochumer [[Moschee]]n. Dies ist ein Zusammenschluss aller Gemeinden in Bochum und verfolgt das Ziel, gemeinsame Projekte zu verwirklichen, um so eine Hilfe für die muslimischen Einwohner sowie auch ein besseres Sprachrohr in der Gesellschaft zu sein. In der Gemeinschaft sind zehn Bochumer Moscheen vertreten.<ref name="bochumer-AG_Bochu">{{Internetquelle |url=http://www.bochumer-moscheen.de/ |titel=AG Bochumer Moscheen – Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen |datum=2014-05-01 |abruf=2021-09-04}}</ref> Die [[Aleviten]] sind im Alevitischen Kulturverein organisiert.

=== Buddhismus ===
Im Jahr 2013 hat die thailändische Gemeinde in Bochum den buddhistischen Tempel „Wat Buddhabharami“ auf der Hannoverstraße eingeweiht.

=== Jesidentum ===
Im Jahr 2016 wurde eine Gemeinde für [[Jesiden]] namens „Gemeinde der Êzîdên“ gegründet; sie befindet sich in der Alten Wittener Straße 13.

== Politik ==
[[Datei:Bochum - Willy-Brandt-Platz + Rathaus 03 ies.jpg|mini|[[Rathaus Bochum|Bochumer Rathaus]]]]

=== Geschichtliche Entwicklung ===
An der Spitze der Stadt stand zunächst der gräfliche Stadtschultheiß der [[Grafschaft Mark]]. Doch ist bereits seit 1321 ein Rat nachweisbar, dem zwei Bürgermeister und sechs Ratsmänner („Ratsfreunde“) angehörten. Die Bürgermeister wurden bis 1744 jährlich gewählt. Ab 1731 gab es einen „worthaltenden Bürgermeister“, der die Gesamtleitung der Stadt hatte und einen 2. Bürgermeister, der für Polizeiangelegenheiten und das Marktwesen zuständig war. Daneben gab es drei Senatoren, für Bau- und Wohnungswesen, für Feuerwesen und für die Kämmerei. Zwischen 1714 und 1765 wurde der Rat von der preußischen Regierung ernannt. Danach wurde er wieder gewählt. In französischer Zeit stand ein ''Maire'', ab 1815 ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt. 1843 wurde in der Stadt die Landbürgermeisterei abgetrennt und die revidierte [[Städteordnung]] eingeführt.

Während der Zeit der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] wurde der [[Oberbürgermeister]] (OB) von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt. Bochum wurde Verwaltungssitz des [[Struktur der NSDAP#Die 43 Gaue (1941) inkl. Gauleiter|NS-Gaus]] Westfalen-Süd. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] einen neuen OB ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnete. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den OB als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. 1994 wurde in der Stadtverwaltung die Doppelspitze aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen OB. Ernst-Otto Stüber war in Nordrhein-Westfalen der erste hauptamtliche Oberbürgermeister, alle anderen Kommunen wendeten das geänderte Landesgesetz von 1994 erst bei der Wahl 1999 an.<ref name="welt-115790">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-wams/article115790/Ende-einer-langen-Dienstzeit.html |titel=Ende einer langen Dienstzeit |werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] |datum=2004-09-18 |abruf=2021-09-04}}</ref> Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Zusammen mit dem Stadtdirektor, dem Stadtkämmerer und vier weiteren Dezernenten bildet er den Verwaltungsvorstand der Stadt Bochum.<ref>[https://www.bochum.de/Referat-fuer-politische-Gremien-Buergerbeteiligung-und-Kommunikation/Oberbuergermeister-und-Verwaltungsvorstand Oberbürgermeister und Verwaltungsvorstand], ''bochum.de'', abgerufen am 28. Februar 2020.</ref> Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

=== Stadtoberhäupter ===
{{Siehe auch|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bochum}}
'''Bürgermeister'''
* Hauptamtliche Bürgermeister<ref>{{Literatur |Autor=Franz Darpe |Titel=Geschichte der Stadt Bochum |Verlag=Wilhelm Stumpf |Ort=Bochum |Datum=1894 |Seiten=292, 402 f, 521, 577 |Online=http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/770318 |Abruf=2023-08-08}}</ref>
** 1714–1721: [[Johann Wilhelm Mallinckrodt]]
** 1723–1761: [[Johann Karl Bordelius]]
** 1762–1772: [[Gerhard Wilbrand Lennich]]
** 1772{{0|–0000}}: [[Johann Conrad Jacobi (Politiker)|Johann Conrad Jacobi]]
** 1773–1817: [[Georg Friedrich Jacobi]]
** 1817–1835: [[Caspar Heinrich Steelmann]]
** 1835–1842: [[Heinrich von Lüdemann]]
** 1843–1873: [[Max Greve]]
** 1874–1876: [[Richard Prüfer|Richard Karl Adalbert Prüfer]]

'''Oberbürgermeister'''
* Hauptamtliche Oberbürgermeister
** 1877–1891: [[Carl Bollmann]]
** 1892–1899: [[Karl Hahn (Politiker, 1846)|Karl Hahn]], [[Nationalliberale Partei]]
** 1900–1925: [[Fritz Wilhelm Georg Graff]]
** 1925–1933: [[Otto Ruer]], parteilos
** 1933–1943: [[Otto Leopold Piclum]], [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]
** 1944–1945: [[Friedrich Hesseldieck]], NSDAP
** 1945{{0|–0000}}: [[Ferdinand Bahlmann]] ''(kommissarisch)''
** 1945–1946: [[Franz Geyer (Politiker)|Franz Geyer]]
* Ehrenamtliche Oberbürgermeister
** 1946{{0|–0000}}: [[Tilmann Beckers]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] ''(von der britischen Militärregierung nicht anerkannt)''
** 1946–1952: [[Willi Geldmacher]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
** 1952–1969: [[Fritz Heinemann (Politiker)|Fritz Heinemann]], SPD
** 1969–1975: [[Fritz Claus (Politiker)|Fritz Claus]], SPD
** 1975–1994: [[Heinz Eikelbeck]], SPD
* Hauptamtliche Oberbürgermeister
** 1994–2004: [[Ernst-Otto Stüber]], SPD
** 2004–2015: [[Ottilie Scholz]], SPD
** 2015–{{0|0000}}: [[Thomas Eiskirch]], SPD
Bei der Wahl des Oberbürgermeisters am 13. September 2020 gewann der Amtsinhaber [[Thomas Eiskirch]] (SPD) mit 61,76 % gegen seine Mitbewerber bei einer Wahlbeteiligung von 48,65 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.regioit.de/3/km2020/05911000/html5/Buergermeisterwahl_NRW_84_Gemeinde_Stadt_Bochum.html |titel=Wahl des Oberbürgermeisters/ der Oberbürgermeisterin - RVR-Wahl / Kommunalwahlen / Direktwahl der Mitglieder des Integrationsausschusses 2020 in der Stadt Bochum - Gesamtergebnis |abruf=2020-10-10}}</ref>

'''Oberstadtdirektoren'''
* 1946{{0|–0000}}: [[Franz Geyer (Politiker)|Franz Geyer]] ''(von der britischen Militärregierung nicht anerkannt)''
* 1946–1951: [[Franz Schmidt (Politiker, 1899)|Franz Schmidt]], CDU
* 1952–1976: [[Gerhard Petschelt]], SPD
* 1976–1990: [[Herbert Jahofer]], SPD
* 1990–1993: [[Dieter Bongert]], SPD
* 1993–1994: [[Burkhard Dreher]], SPD

=== Stadtrat ===
{{Sitzverteilung
| Überschrift = Sitzverteilung im Bochumer Stadtrat 2020
| Land = DE
| float = right
| LINKE|PARTEI|GRÜNE|SPD|WG|FW(BV)|FDP|CDU|AfD
| LINKE = 5
| PARTEI = 2
| GRÜNE = 19
| SPD = 29
| WG = 2
| WG Link = [[STADTGESTALTER|Die STADTGESTALTER]]
| FW(BV) = 3
| FW(BV) Link = [[Bundesverband Freie Wähler Deutschland|UWG: Freie Bürger]]
| FDP = 3
| CDU = 18
| AfD = 5
}}
{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Bochum}}
Seit [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2014|2014]] sind im Stadtrat von Bochum 7 Parteien und 2 Wählergruppen vertreten. Sechs Parteien und eine Wählergruppe erreichten Fraktionsstatus, die Vertreter von [[Die PARTEI]] und [[STADTGESTALTER]]N schlossen sich zur Fraktion „Die PARTEI & STADTGESTALTER“ zusammen.

{| class="wikitable toptextcells" style="text-align:center;"

|+ Sitzverteilung im Stadtrat nach Fraktionen (Stand September 2021)
|-

! style="width:100px"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
! style="width:100px"| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]
! style="width:100px"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
! style="width:100px"| [[Die Linke|Linke]]
! style="width:100px"| [[Alternative für Deutschland|AfD]]
! style="width:100px"| [[Die PARTEI]] und [[STADTGESTALTER]]
! style="width:100px"| UWG: Freie Bürger
! style="width:100px"| FDP
! style="width:100px"| Gesamt
|-
| 29 || 19 || 18 || 5 || 5 || 4 || 3 || 3 || 86
|-
| || || || || || [[Die PARTEI]] 2<br />[[STADTGESTALTER]] 2 || || ||
|}
|}

| valign="top" |
SPD und Grüne bilden in der Wahlperiode 2020–2025 eine Koalition. Sie setzen damit ihre gemeinsame Arbeit der letzten beiden Wahlperioden fort.<ref>{{Literatur |Titel=Koalitionsvertrag von Grünen und SPD ist unterzeichnet |Datum= |Online=https://gruene-bochum.de/2020/10/29/spd-und-gruene-legen-entwurf-eines-koalitionsvertrages-fuer-den-stadtrat-vor// |Abruf=2021-09-21}}</ref>
{| {{prettytable}}

! style="background:#efefef;" | Jahr
In den vergangenen Wahlperioden verteilten sich die Sitze im Stadtrat folgendermaßen:
! style="background:#efefef;" | Einwohner

|-----
{| class="wikitable" style="text-align:right;"
| 1. Dezember [[1890]] ¹ || align="right" | 47.601
|+ Rat der Stadt Bochum: Wähleranteil und Stadträte seit 1994
|-----
|-
| 2. Dezember [[1895]] ¹ || align="right" | 53.842
! Wahlperiode
|-----
! colspan="2" style="width:55px"| [[CDU Nordrhein-Westfalen|CDU]]
| 1. Dezember [[1900]] ¹ || align="right" | 65.554
! colspan="2" style="width:55px"| [[SPD Nordrhein-Westfalen|SPD]]
|-----
! colspan="2" style="width:55px"| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]
| 1. Dezember [[1905]] ¹ || align="right" | 118.464
! colspan="2" style="width:55px"| [[FDP Nordrhein-Westfalen|FDP]]
|-----
! colspan="2" style="width:55px"| [[Unabhängige Wählergemeinschaft Wattenscheid|UWG]]
| 1. Dezember [[1910]] ¹ || align="right" | 136.931
! colspan="2" style="width:55px"| [[Die Linke|Linke]]
|-----
! colspan="2" style="width:55px"| [[Soziale Liste Bochum]]
| 1. Dezember [[1916]] ¹ || align="right" | 133.252
! colspan="2" style="width:55px"| [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]
|-----
! colspan="2" style="width:55px"| [[Alternative für Deutschland|AfD]]
| 5. Dezember [[1917]] ¹ || align="right" | 136.898
! colspan="2" style="width:55px"| [[Piratenpartei Deutschland|Piraten]]
|-----
! colspan="2" style="width:55px"| Freie Bürger
| 8. Oktober [[1919]] ¹ || align="right" | 142.760
! colspan="2" style="width:55px"| [[Pro NRW]]
|-----
! colspan="2" style="width:55px"| [[STADTGESTALTER|STG]]
| 16. Juni [[1925]] ¹ || align="right" | 211.249
! Rat
|-----
|-
| 16. Juni [[1933]] ¹ || align="right" | 314.546
| XII: 1994–1999
|-----
| 29,4 % || 22
| 17. Mai [[1939]] ¹ || align="right" | 305.485
| 50,5 % || 38
|-----
| 12,6 % || 9
| 31. Dezember [[1945]] || align="right" | 227.769
| 1,7 % || –
|-----
| colspan="2" |
| 29. Oktober [[1946]] ¹ || align="right" | 246.477
| colspan="2" rowspan="2" |
|-----
| colspan="2" rowspan="2" |
|}
| valign="top" |
| colspan="2" rowspan="3" |
| colspan="2" rowspan="4" |
{| {{prettytable}}
| colspan="2" rowspan="4" |
! style="background:#efefef;" | Jahr
| colspan="2" rowspan="4" |
! style="background:#efefef;" | Einwohner
| colspan="2" rowspan="4" |
|-----
| colspan="2" rowspan="4" |
| 13. September [[1950]] ¹ || align="right" | 289.804
! 69
|-----
|-
| 30. Juni [[1955]] || align="right" | 338.700
| XIII: 1999–2004
|-----
| 40,5 % || 27
| 6. Juni [[1961]] ¹ || align="right" | 361.382
| 41,3 % || 27
|-----
| 10,6 % || 7
| 31. Dezember [[1965]] || align="right" | 363.697
| 2,9 % || 2
|-----
| 4,5 % || 3
| 27. Mai [[1970]] ¹ || align="right" | 343.968
! 66
|-----
|-
| 31. Dezember [[1975]] || align="right" | 414.842
| XIV: 2004–2009
|-----
| 32,3 % || 25
| 31. Dezember [[1980]] || align="right" | 400.757
| 40,9 % || 31
|-----
| 12,0 % || 9
| 31. Dezember [[1985]] || align="right" | 382.041
| 4,3 % || 3
|-----
| 4,2 % || 3
| 25. Mai [[1987]] ¹ || align="right" | 386.271
| 3,4 % || 3
|-----
| 2,8 % || 2
| 31. Dezember [[1990]] || align="right" | 396.486
! 76
|-----
|-
| 31. Dezember [[1995]] || align="right" | 400.395
| XV: 2009–2014
|-----
| 27,4 % || 22
| 31. Dezember [[2000]] || align="right" | 391.147
| 38,9 % || 32
|-----
| 12,4 % || 10
| 30. September [[2005]] || align="right" | 396.785
| 7,7 % || 6
| 3,5 % || 3
| 6,9 % || 6
| 2,1 % || 2
| 1,0 % || 1
! 82
|-
| XVI: 2014–2020
| 25,7 % || 22
| 38,7 % || 32
| 12,8 % || 11
| 2,8 % || 2
| 2,5 % || 2
| 6,3 % || 5
| 0,9 % || 1
| 0,9 % || 1
| 3,5 % || 3
| 2,1 % || 2
| 1,6 % || 1
| 1,3 % || 1
| 1,1 % || 1
! 84
|}
|}
{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| TITEL = Wahl des Bochumer Stadtrats 2020
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 48,7 % (2014: 48,5 %)
| JAHRALT = 2014
| JAHRNEU = 2020
| GUV = ja
| PROZENT = nein
| PARTEI1 = SPD
| ERGEBNIS1 = 33.7
| ERGEBNISALT1 = 38.6
| PARTEI2 = GRÜNE
| ERGEBNIS2 = 22.2
| ERGEBNISALT2 = 12.8
| PARTEI3 = CDU
| ERGEBNIS3 = 20.8
| ERGEBNISALT3 = 25.7
| PARTEI4 = LINKE
| ERGEBNIS4 = 6.1
| ERGEBNISALT4 = 6.2
| PARTEI5 = AfD
| ERGEBNIS5 = 5.6
| ERGEBNISALT5 = 3.5
| PARTEI6 = UWG
| ERGEBNIS6 = 3.4
| ERGEBNISALT6 = 2.5
| FARBE6 = FF8C00
| ANMERKUNG6 = Unabhängige Wähler-Gemeinschaft: Freie Bürger
| PARTEI7 = FDP
| ERGEBNIS7 = 3.3
| ERGEBNISALT7 = 2.8
| PARTEI8 = PARTEI
| ERGEBNIS8 = 2.3
| ERGEBNISALT8 = 0.0
| PARTEI9 = STG
| ERGEBNIS9 = 1.7
| ERGEBNISALT9 = 1.1
| FARBE9 = 00BFFF
| ANMERKUNG9 = Die STADTGESTALTER
| PARTEI10 = Sonst.
| ERGEBNIS10 = 0.9
| ERGEBNISALT10 = 6.6
}}

Nach der [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2020|Stadtratswahl am 13. September 2020]] gibt es im Stadtrat folgende Sitzverteilung (Stand: Oktober 2020).<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.regioit.de/3/km2020/05911000/html5/Ratswahl_NRW_85_Gemeinde_Stadt_Bochum.html |titel=Ratswahl - RVR-Wahl / Kommunalwahlen / Direktwahl der Mitglieder des Integrationsausschusses 2020 in der Stadt Bochum - Gesamtergebnis |abruf=2020-10-10}}</ref>
{| class="wikitable" style="text-align:right"
! colspan="2"|Wahlvorschläge
!%
2020
!Sitze
2020
!%
2014
!Sitze
2014
|-
| style="text-align:left" |SPD
| style="text-align:left" |[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]]
|33,71
|29
|38,65
|32
|-
| style="text-align:left" |Grüne
| style="text-align:left" |[[Bündnis 90/Die Grünen]]
|22,16
|19
|12,82
|11
|-
| style="text-align:left" |CDU
| style="text-align:left" |[[Christlich Demokratische Union Deutschlands]]
|20,82
|18
|25,71
|22
|-
| style="text-align:left" |Linke
| style="text-align:left" |[[Die Linke|DIE LINKE.]]
|6,10
|5
|6,25
|5
|-
| style="text-align:left" |AfD
| style="text-align:left" |[[Alternative für Deutschland]]
|5,62
|5
|3,49
|3
|-
| style="text-align:left" |UWG: Freie Bürger
| style="text-align:left" |[[Wählergruppe|UWG: Freie Bürger]]
|3,4
|3
|2,5
|2
|-
| style="text-align:left" |FDP
| style="text-align:left" |[[Freie Demokratische Partei]]
|3,27
|3
|2,82
|2
|-
| style="text-align:left" |Die PARTEI
| style="text-align:left" |[[Die PARTEI]]
|2,3
|2
| -
| -
|-
| style="text-align:left" |Die STADTGESTALTER
| style="text-align:left" |[[STADTGESTALTER|Die STADTGESTALTER]]
|1,7
|2
|1,1
|1
|-
| style="text-align:left" |Sonstige
| style="text-align:left" |
|0,9
| -
|6,6
|6
|- class="hintergrundfarbe5"
! colspan="2"|Gesamt
|'''100,0'''
|86
|'''100,0'''
|84
|- class="hintergrundfarbe5"
! colspan="2"|Wahlbeteiligung in Prozent
! colspan="2"|48,67
! colspan="2"|48,45
|}
|}
¹ Volkszählungsergebnis


=== Wahlverhalten Ruhrparlament ===
== Politik ==
Im Rahmen der [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2020|Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen]] wurde das [[Ruhrparlament]], die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, erstmals direkt gewählt. In der Stadt Bochum lag die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl bei 48,2 %. Dabei fielen 33,5 % der Bochumer Stimmen an die SPD, 22,6 % an die Grünen und 19,9 % an die CDU. Die restlichen Stimmen fielen auf sonstige Parteien. Diese Verteilung entspricht nur bedingt dem Gesamtergebnis der Ruhrparlamentswahlen.<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.regioit.de/3/km2020/05911000/html5/RVRWahl_fuer_Mitgliedsgemeinden_90_Gemeinde_Stadt_Bochum.html |titel=RVR-Wahl - RVR-Wahl / Kommunalwahlen / Direktwahl der Mitglieder des Integrationsausschusses 2020 in der Stadt Bochum - Gesamtergebnis |abruf=2021-01-05}}</ref>
An der Spitze der Stadt stand zunächst der gräfliche Stadtschultheiß der [[Grafschaft Mark]]. Doch ist bereits seit [[1321]] ein Rat nachweisbar, dem 2 Bürgermeister und 6 Ratsmänner („Ratsfreunde“) angehörten. Die Bürgermeister wurden bis [[1744]] jährlich gewählt. Ab [[1731]] gab es einen „worthaltenden Bürgermeister“, der die Gesamtleitung der Stadt hatte und einen 2. Bürgermeister, der für Polizeiangelegenheiten und das Marktwesen zuständig war. Daneben gab es 3 Senatoren, für Bau- und Wohnungswesen, für Feuerwesen und für die Kämmerei. Zwischen [[1714]] und [[1765]] wurde der Rat von der preußischen Regierung ernannt. Danach wurde er wieder gewählt. In französischer Zeit stand ein ''Maire'', ab [[1815]] ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt. [[1843]] wurde die Landbürgermeisterei Bochum abgetrennt und in der Stadt die revidierte [[Städteordnung]] eingeführt.


=== Abgeordnete ===
Während der Zeit der [[Nationalsozialisten]] wurde der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt. Bochum wurde Verwaltungssitz des [[Gau (NSDAP)|NS-Gaus]] Westfalen-Süd. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] einen neuen Oberbürgermeister ein, und [[1946]] führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den [[Oberbürgermeister]] als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab [[1946]] ebenfalls einen hauptamtlichen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. [[1994]] wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen [[Oberbürgermeister]]. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde [[1999]] erstmals direkt vom Volk gewählt.
[[Datei:OB Eiskirch (SPD) beim Auftakt der Wahlmotivationskampagne am Willy-Brandt-Platz.jpg|mini|Oberbürgermeister [[Thomas Eiskirch]] (SPD) beim Auftakt der Wahlmotivationskampagne 2024 am [[Willy Brandt#Nach dem Rücktritt als Bundeskanzler|Willy-Brandt]]-Platz]]
Für Bochum im [[Landtag Nordrhein-Westfalen]] sitzen [[Andrea Busche]] (SPD), [[Bastian Hartmann]] (SPD) und [[Serdar Yüksel]] (SPD), im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] wird der [[Bundestagswahlkreis Bochum I]] durch [[Axel Schäfer]] (SPD) und der [[Bundestagswahlkreis Herne – Bochum II]] durch [[Michelle Müntefering]] (SPD) vertreten, im Europa-Parlament sind [[Dennis Radtke]] (CDU) und [[Dietmar Köster]] (SPD) als MdEPs aktiv.


=== Verschuldung ===
'''Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister'''
Die Gesamtsumme der Verschuldung der Stadt Bochum belief sich zum Jahresende 2012 auf 2,341 Milliarden Euro. Jeder Einwohner war damit rechnerisch mit 6471 Euro verschuldet.<ref>{{cite web|url=http://www.haushaltssteuerung.de/weblog-schulden-ranking-der-103-kreisfreien-staedte-in-deutschland.html |title=Schulden-Ranking der 103 kreisfreien Städte in Deutschland |publisher=Haushaltssteuerung.de |accessdate=2014-09-19}}</ref> Im Jahr 2017 sorgten die gesamten Kredite in Höhe von 1,79 Milliarden Euro für eine Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 5.000 Euro.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Rorowski |Titel=Bochum plant für 2017 mit 85 Millionen Euro neuen Schulden |Datum= |Online=https://www.waz.de/staedte/bochum/bochum-plant-fuer-2017-mit-85-millionen-euro-neuen-schulden-id208925163.html |Abruf=2018-03-10}}</ref>
*[[1773]]–[[1817]]: [[Georg Friedrich Jacobi]]
*[[1817]]–[[1835]]: [[Caspar Heinrich Steelmann]]
*[[1835]]–[[1843]]: [[Heinrich von Lüdemann]]
*[[1843]]–[[1873]]: [[Maximilian Greve]]
*[[1874]]–[[1876]]: [[Richard Karl Adalbert Prüfer]]
*[[1877]]–[[1891]]: Dr. [[Carl Bollmann]]
*[[1892]]–[[1899]]: [[Karl Hahn]]
*[[1900]]–[[1925]]: [[Fritz Wilhelm Georg Graff]]
*[[1925]]–[[1933]]: Dr. [[Otto Ruer]]
*[[1933]]–[[1943]]: Dr. [[Otto Leopold Piclum]]
*[[1944]]–[[1945]]: [[Friedrich Hesseldieck]]
*[[1945]]: [[Ferdinand Bahlmann]]
*[[1945]]–[[1946]]: Dr. [[Franz Geyer]]
*[[1946]]: [[Tilmann Beckers]] ''(von der britischen Militärregierung nicht anerkannt)''
*[[1946]]–[[1952]]: [[Willi Geldmacher]]
*[[1952]]–[[1969]]: [[Fritz Heinemann]]
*[[1969]]–[[1975]]: [[Fritz Claus]]
*[[1975]]–[[1994]]: [[Heinz Eikelbeck]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
*[[1994]]–[[2004]]: [[Ernst-Otto Stüber]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
*[[2004]] bis heute: Dr. [[Ottilie Scholz]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])


=== Hoheitszeichen ===
'''Oberstadtdirektoren'''
[[Datei:DEU Alt-Bochum COA.svg|mini|hochkant=0.5|Wappen der Stadt Bochum bis 1978]]


Die Stadt Bochum führt ein [[Dienstsiegel]], ein Wappen sowie eine [[Knatterflagge|Knatter-]] und eine [[Hissflagge]].
*[[1946]]: Dr. [[Franz Geyer]] ''(von der britischen Militärregierung nicht anerkannt)''
*[[1946]]–[[1951]]: Dr. [[Franz_Schmidt_(Politiker)|Franz Schmidt]]
*[[1952]]–[[1976]]: Dr. [[Gerhard Petschelt]]
*[[1976]]–[[1990]]: [[Herbert Jahofer]]
*[[1990]]–[[1993]]: [[Dieter Bongert]]
*[[1993]]–[[1994]]: Dr. [[Burkhard Dreher]]


{{Wappenbeschreibung
Der '''Rat der Stadt''' hat derzeit 76 Mitglieder. Diese verteilen sich seit der Kommunalwahl von [[2004]] wie folgt:
|Titel =
*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 31 Sitze
|Wappenbild = DEU Bochum COA.svg
*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 25 Sitze
|Größe =
*[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] 9 Sitze
|Kurzdarstellung = Wappen der Stadt Bochum (seit 1979)
*[[UWG (Wattenscheid)|UWG]] 3 Sitze
|Blasonierung = In [[Tingierung|Blau]] ein in drei Reihen weiß-rot [[Geschacht (Heraldik)|geschachter]] [[Balken (Heraldik)|Balken]], der [[Liste der Wappen mit dem märkischen Schachbalken|märkische Schachbalken]], belegt mit einem stehenden schwarzen [[Buch (Heraldik)|Buch]] mit goldenem Schnitt, silberner Deckelprägung und zwei silbern verzierten schwarzen Schließen.
*[[Freie Demokratische Partei|FDP]] 3 Sitze
|Übersetzung =
*[[Die Linkspartei.|PDS]] 3 Sitze
|Sprache =
*Soziale Liste 2 Sitze
|Zusatz =
|Quelle =
|ref =
|Quelle_2 =
|ref_2 =
|Begründung = Die [[Stadtfarben]] sind Blau-Weiß. Das heutige Wappen wurde nach der jüngsten Vergrößerung des Stadtgebiets 1975 angenommen. Der Rat der Stadt Bochum beschloss am 31. August 1978, das Wappen zu ändern,<ref name="WeS">Johannes Volker Wagner (Hrsg.): ''Wandel einer Stadt. Bochum seit 1945. Daten, Fakten, Analysen.'' Universitätsverlag Dr. Norbert Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 978-3-8196-0152-1, S.&nbsp;115.</ref> wobei der rot-weiße Balken aus dem alten [[Wattenscheid#Wappen|Wattenscheider Wappen]] stammt. Gleichzeitig fiel die heraldische Mauerkrone weg. Da Bochum nie eine Stadtmauer hatte, wurde dies später bei der Änderung des Wappens auf der Amtskette als „heraldischer Tinnef“ bezeichnet.<ref>Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16. Oktober 1985.</ref> Das neue Wappen wurde mit dem 1. Januar 1979 eingeführt.


Das zuvor verwendete Wappen zeigte lediglich das Buch ohne den weiß-roten Balken. Es wurde von einer [[Mauerkrone#Heraldik|Stadtmauer gekrönt]]. Dieses Wappen war 1913 amtlich festgelegt und 1953 durch die [[Hauptsatzung]] der Stadt bestätigt worden, wobei es bereits in den Siegelabdrucken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen ist.<ref>vgl. [http://www.ngw.nl/int/dld/b/bochum.htm www.ngw.nl] Seite über Bochumer [[Heraldik]] (englisch)</ref> Die Herkunft des Buches als Wappensymbol ist jedoch nicht bekannt. Es wurde gelegentlich auch als „[[redendes Wappen]]“ bezeichnet, weil man angenommen hatte, der Stadtname Bochum komme vom Wort Buch. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden. Tatsächlich waren es wohl die Bochum umgebenden [[Rotbuchenwald|Buchenwälder]], die der Stadt zu ihrem Namen verholfen haben.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.derwesten.de/staedte/bochum/warum-heisst-bochum-eigentlich-bochum-und-was-hat-der-name-mit-dem-wappen-zu-tun-id213142809.html |text=Warum heißt Bochum eigentlich Bochum? Und was hat der Name mit dem Wappen zu tun? |wayback=20190222152038}} ''[[Funke Mediengruppe#Online|DerWesten]]'', abgerufen am 22.&nbsp;Februar 2019.</ref>
=== Wappen ===
}}


<gallery caption="Flaggen" class="float-left">
[[Bild:Stadtwappen der kreisfreien Stadt Bochum.png|thumb|Stadtwappen der kreisfreien Stadt Bochum]]
DEU Bochum Flag (v COA).svg|Knatterflagge mit aufgelegtem Wappen
DEU Bochum Flag (v).svg|Knatterflagge
DEU Bochum Flag.svg|Hissflagge
</gallery>
{{Absatz|links}}


=== Städtepartnerschaften und Städtepatenschaft ===
Das [[Wappen]] der Stadt Bochum zeigt in Blau einen in drei Reihen weiß-rot geschachteten Balken, belegt mit einem stehenden schwarzen Buch mit goldenem Schnitt, silberner Deckelprägung und zwei silbern verzierten schwarzen Schließen. Die Stadtfarben sind blau-weiß. Das heutige Wappen wurde nach der jüngsten Vergrößerung des Stadtgebiets [[1975]] angenommen, wobei der rot-weiße Balken aus dem alten Wattenscheider Wappen entnommen wurde. Das alte Bochumer Wappen zeigte lediglich das Buch ohne den weiß-roten Balken. Es wurde von einer Stadtmauer gekrönt. Dieses Wappen war [[1913]] amtlich festgelegt und [[1953]] durch die [[Hauptsatzung]] der Stadt bestätigt worden, wobei es bereits in den Siegelabdrucken aus dem [[14. Jahrhundert]] zu sehen ist. Die Herkunft des Buches als Wappensymbol ist jedoch nicht bekannt. Es wurde gelegentlich auch als "redendes Wappen" bezeichnet, weil man annahm, der Stadtname Bochum komme vom Wort Buch. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden.
Bochum unterhält mit folgenden Städten [[Gemeindepartnerschaft|Partnerschaften]]:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bochum.de/Partnerstaedte |titel=Partnerstädte/Patenschaften |hrsg=Stadt Bochum |abruf=2021-01-17}}</ref>


{|
=== Städtepartnerschaften ===
| {{GBR|#}} [[Sheffield]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1950
Bochum unterhält mit folgenden Städten [[Städtepartnerschaft]]en:
|-
*[[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|25px]] [[Sheffield]] ([[Großbritannien und Nordirland|Vereinigtes Königreich]]), seit 1950
*[[Bild:Flag of Spain.svg|25px]] [[Oviedo]] ([[Spanien]]), seit 1980
| {{ESP|#}} [[Oviedo]] ([[Spanien]]), seit 1980
|-
*[[Bild:Flag of Ukraine.svg|25px]] [[Donezk]] ([[Ukraine]]), seit 1987
| {{UKR|#}} [[Donezk]] ([[Ukraine]]), seit 1987 (ruht seit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|russischen Überfall auf die Ukraine]] 2022)
*[[Bild:Flag_de-thueringen_civil.png|25px]] [[Nordhausen (Thüringen)|Nordhausen]] ([[Thüringen]]), seit 1990
|-
*[[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|25px]] [[Xuzhou]] ([[Volksrepublik China|China]]), seit 1994 (Wirtschaftsbezogene Städtepartnerschaft)
| {{DEU|#}} [[Nordhausen]] ([[Deutschland]]), seit 1990
|-
| {{JPN|#}} [[Tsukuba (Ibaraki)]] ([[Japan]]), seit November 2019<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radiobochum.de/artikel/neue-partnerstadt-415852.html |titel=Neue Partnerstadt – Bochum hat neue Partnerstadt in Japan |hrsg=Radio Bochum |datum=2019-11-26 |abruf=2019-11-26}}</ref>
|-
| {{CHN|#}} [[Xuzhou]] ([[Volksrepublik China]]), seit 1994 (wirtschaftsbezogene Städtepartnerschaft)
|}


Nach den Partnerstädten (mit Ausnahme von Xuzhou) sind Teile des [[Bochumer Ring]]s und der ehemalige Opelring benannt.<ref>[https://bochum.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZZZ-PFLNAC3lMXBxYW7JvNq80VtRv0AC3bZLMmQYvR62/Strassenbenennung_-_Lageplan.pdf Lageplan zur Beschlussvorlage der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss, 17. August 2022]</ref>
Bochum ist auch Patenstadt des ehemaligen [[Landkreis Neidenburg|Landkreises Neidenburg]] im frühren [[Ostpreußen]].


Bochum ist zudem [[Patenstadt]] des ehemaligen [[Landkreis Neidenburg|Landkreises Neidenburg]] im früheren [[Ostpreußen]] und der Stadt [[Nidzica|Neidenburg]] in [[Polen]]. Die Kreisgemeinschaft Neidenburg kümmert sich um die Verbindung der alten Bewohner des Kreises und ihrer Nachkommen untereinander.<ref name="neidenbu-2018-09-04">{{Internetquelle |url=http://www.neidenburg.de/ |titel=Kreisgemeinschaft Neidenburg |datum=2018-09-04 |abruf=2021-09-04}}</ref> Für [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Geflüchtete]] aus dem Kreis Neidenburg wurde an der Neidenburger Straße eine kleine Siedlung für 16 Familien errichtet. Im Jahr 1961 wurden in der Siedlung ein Gedenkstein eingeweiht.<ref>[[Bochumer Jahresschau|Bochumer Jahresschau 1961]]</ref>
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==


Von 1960 bis 1971 hatte die Stadt Bochum die Namenspatenschaft für einen [[Minenleger]] der [[Bottrop-Klasse]], der ''MS Bochum.<ref>[[Bochumer Jahresschau|Bochumer Jahresschau 1962]]. Kommentar zu der MS Bochum: „… der Name seiner Heimatstadt von einem Schiff grüßen wird, was auf den Weltmeeren kreuzen wird. Das ist seit gut zwei Jahren wieder der Fall.“</ref> ''<ref>Bochumer Jahresschau 1971</ref> Eine [[Boeing 707]] wurde 1966 auf den Namen Bochum getauft. Von 1990 bis 2013 trug die [[Boeing 747]]-400 der [[Lufthansa]] mit der Registrierung D-ABVD den [[Lufthansa#Taufnamen|Taufnamen]] ''Bochum'' in alle Welt. Seit Ende 2017 ist ein [[Airbus A350]]-941 der Lufthansa mit der Registrierung D-AIXF auf den Namen der Stadt getauft.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen von Polier |url=https://www.derwesten.de/staedte/bochum/flugzeug-mit-ruhrpott-charme-neuer-airbus-a350-der-lufthansa-traegt-namen-der-stadt-bochum-id212531135.html |titel=Flugzeug mit Ruhrpott-Charme: Neuer Airbus A350 der Lufthansa trägt Namen der Stadt Bochum |werk=derwesten.de |datum=2017-11-13 |abruf=2020-04-20}}</ref> Seit 2003 trägt ein [[Liste nach Gemeinden und Regionen benannter IC/ICE-Fahrzeuge#Namensgebung ICE-Triebzüge nach Gemeinden|ICE-Triebzug]] der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] den Namen ''Bochum''.
===Theater===


=== Öffentliche Sicherheit ===
Bochum verfügt über 19 [[Theater]] (Comödie Bochum, Constantin Musik Theater, Der Zauberkasten, [[Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst]], Figurentheater-Kolleg, Freilichtbühne Wattenscheid, Jahrhunderthalle, Musisches Zentrum der Ruhr-Universität Bochum, Prinz-Regent-Theater, Stadtteilladen Regenbogen, RuhrCongress Bochum, [[Schauspielhaus Bochum]], [[Stadthalle Wattenscheid]], [[Starlight Express]], Thealozzi-Kulturhaus, Theater der Gezeiten im Theaterhaus Ecce Homo, Theater Thespis, Varieté Et cetera, Waldbühne Höntrop)
Für die öffentliche Sicherheit auf dem Gebiet der Stadt Bochum ist neben dem städtischem Ordnungsamt das [[Polizeipräsidium Bochum]] zuständig.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
'''Schauspielhaus Bochum:''' In einem [[1908]] gebauten ehemaligen Varietétheater eröffnete [[1915]] das städtische Theater. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] gastierte dort die städtische Bühne aus [[Düsseldorf]]. Schon bald machte sich das Theater als [[William Shakespeare|Shakespeare]]-Bühne einen Namen. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] fast völlig zerstört, entstand auf den alten Fundamenten bis 1954 das heutige Bochumer Schauspielhaus, das auch architektonisch bemerkenswert ist (Architekt: [[Gerhard Moritz Graubner|Gerhard Graubner]]). ''Siehe auch:'' [[Schauspielhaus Bochum]].
Bochum und das Ruhrgebiet waren erfolgreich unter dem Titel [[RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas|RUHR.2010]] im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas.


Im Vorfeld fand am 12. Dezember 2009 in der Bochumer [[Jahrhunderthalle (Bochum)|Jahrhunderthalle]], umrahmt von einem europäischen Filmfest, die 22. Preisverleihung des [[Europäischer Filmpreis|Europäischen Filmpreises]] – des so genannten „europäischen Oscars“ – statt.<ref>vgl. {{Webarchiv |url=http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/bolo/Bochum;art932,508008 |text=''RuhrNachrichten (RN): Europäischer Filmpreis'' |wayback=20090316185745}} bei RuhrNachrichten.de, 14. März 2009 (aufgerufen am 14. März 2009)</ref><ref>vgl. {{Webarchiv |url=https://www.waz.de/kultur/kino/film-oscar-in-bochum-id55404.html |text=''Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ): Film-Oscar in Bochum '' |wayback=20161205162013}} bei derwesten.de, 13. März 2009 (aufgerufen am 4. Dezember 2016)</ref>
Das Theater in Bochum ist nicht zuletzt wegen seiner Intendanten berühmt.
#[[Saladin Schmitt]] ([[1919]]–[[1949]])
#[[Hans Schalla]] ([[1949]]–[[1972]])
#[[Peter Zadek]] ([[1972]]–[[1979]])
#[[Claus Peymann]] ([[1979]]–[[1986]])
#[[Frank-Patrick Steckel]] ([[1986]]–[[1995]])
#[[Leander Haußmann]] ([[1995]]–[[2000]])
#[[Matthias Hartmann]] ([[2000]]–[[2005]])
#[[Elmar Goerden]] (seit [[2005]])


=== Theater ===
'''Starlight Express:''' Seit 1988 ist er ein Publikumsmagnet in Bochum. ''Siehe auch:'' [[Starlight Express]]
[[Datei:Schauspielhaus Bochum 2019.jpg|mini|Schauspielhaus Bochum]]
[[Datei:Bochum - Stadionring - Starlight Express 02 ies.jpg|mini|Starlight-Express-Theater]]
Bochum verfügt über mehr als 20 [[Theater]]spielstätten (Constantin Musik Theater, Der Zauberkasten, [[Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst]], [[Figurentheater-Kolleg]], [[Freilichtbühne Wattenscheid]], [[Jahrhunderthalle (Bochum)|Jahrhunderthalle]], Musisches Zentrum der [[Ruhr-Universität Bochum]], [[Prinzregenttheater]], [[Rottstraße 5 Theater]], Stadtteilladen Regenbogen, [[RuhrCongress Bochum]], [[Schauspielhaus Bochum]], Stadthalle Wattenscheid, [[Starlight Express]], [[Kulturhaus Thealozzi]], Theater der Gezeiten, Theater Thespis, [[Theater Total]], Varieté Et cetera, Volksbühne im Saalbau Spitz, Waldbühne Höntrop, [[Zeitmaultheater]]).


* Das [[Schauspielhaus Bochum]] ist eine der renommiertesten Bühnen für Sprechtheater in Deutschland. Das städtische Theater wurde 1915 in einem 1908 gebauten ehemaligen Varietétheater eröffnet. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] gastierte dort die städtische Bühne aus [[Düsseldorf]]. Seit 1919 mit einem eigenen Ensemble, machte sich das Theater als [[William Shakespeare|Shakespeare]]-Bühne einen Namen. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] fast völlig zerstört, entstand auf den alten Fundamenten bis 1954 das heutige Schauspielhaus, das auch architektonisch bemerkenswert ist (Architekt: [[Gerhard Graubner]]). Das Schauspielhaus Bochum ist nicht zuletzt wegen seiner Intendanten berühmt:
'''Jahrhunderthalle:''' Die Jahrhunderthalle ist eine der Hauptspielstätten der [[RuhrTriennale]]. ''Siehe auch:'' [[Jahrhunderthalle (Bochum)|Jahrhunderthalle]].
# [[Saladin Schmitt]] (1919–1949)
# [[Hans Schalla]] (1949–1972)
# [[Peter Zadek]] (1972–1979)
# [[Claus Peymann]] (1979–1986)
# [[Frank-Patrick Steckel]] (1986–1995)
# [[Leander Haußmann]] (1995–2000)
# [[Matthias Hartmann (Regisseur)|Matthias Hartmann]] (2000–2005)
# [[Elmar Goerden]] (2005–2010)
# [[Anselm Weber]] (2010–2017)
# Olaf Kröck (2017–2018, Interimsintendant)
# [[Johan Simons]] (ab Mitte 2018)


* [[Starlight Express]] – Im Jahr 1988 produzierte [[Friedrich Kurz]] das Musical Starlight Express in Bochum und ließ dafür eigens das [[Starlight Express Theater]] bauen.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Jansen |Titel=Cats&Co. Geschichte des Musicals im deutschsprachigen Theater |Auflage=1. |Verlag=Henschel Verlag |Ort=Leipzig |Datum=2008 |ISBN=978-3-89487-584-8 |Seiten=159}}</ref> Mit mittlerweile 35 Jahren Laufzeit am selben Standort und mit über 18 Millionen Besuchern ist es das erfolgreichste Musical der Welt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.starlight-express.de |titel=35 Jahre STARLIGHT EXPRESS: So rasant und modern wie eh und je |abruf=2024-04-14}}</ref>
===Museen===
* [[Jahrhunderthalle (Bochum)|Jahrhunderthalle]] – die im Westpark gelegene Jahrhunderthalle ist eine der Hauptspielstätten der [[Ruhrtriennale]] und wird zudem für Großveranstaltungen jeglicher Art genutzt – so unter anderem für Konzerte (Rock/Pop, [[Bochumer Symphoniker]]), Kongresse, Preisverleihungen (zum Beispiel die [[1Live Krone|Einslive-Krone]] oder der [[Steiger Award]]).
[[bild:bergbaumuseum.jpg|thumb|Deutsches Bergbaumuseum]]
Die Stadt Bochum beherbergt 12 Museen: Bauernhausmuseum bei [[Haus Kemnade]], [[Deutsches Bergbaumuseum]], [[Eisenbahnmuseum Dahlhausen]], [[Heimatmuseum Helfs Hof]], Kunstsammlungen und Antikenmuseum der Ruhr-Universität, [[Medizinhistorische Sammlung der Ruhr-Universität Bochum]], [[Museum Bochum - Kunstsammlung]], Schulmuseum, Situation Kunst, Telefonmuseum, [[Zeche Hannover]] (mit Zeche Knirps) [[Westfälisches Industriemuseum]].


=== Museen und Sammlungen ===
'''Museum Bochum - Kunstsammlung:''' Das ''Museum Bochum'' wurde [[1960]] in der Villa Marckhoff eröffnet. [[1983]] fand mit einem Neubau der dänischen Architekten Bo und Wohlert eine Erweiterung statt. Die Sammlung umfasst zum einem deutsche [[Kunst]] nach [[1945]] und zum anderen internationale Kunst des [[20. Jahrhundert]]s. ''Siehe auch:'' [[Museum Bochum - Kunstsammlung]] und [[Stadtpark Bochum]].
[[Datei:bergbaumuseum.jpg|mini|Deutsches Bergbaumuseum]]
[[Datei:Villa Marckhoff.jpg|mini|Kunstmuseum Bochum]]
Die Stadt Bochum beherbergt über zwölf Museen: Bauernhausmuseum bei [[Haus Kemnade]], [[Deutsches Bergbaumuseum]], [[Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen]], Haus Kemnade mit Instrumentensammlung Grumbt, der Ostasiensammlung Ehrich und der Spardosen Sammlung der Sparkasse Bochum, [[Heimatmuseum Helfs Hof]], [[Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum|Kunstsammlungen und Antikenmuseum der Ruhr-Universität]], [[Medizinhistorische Sammlung der Ruhr-Universität Bochum]], [[Museum Bochum – Kunstsammlung]], [[Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte|Stadtarchiv Bochum]] mit eigenen und wechselnden Ausstellungen [[Situation Kunst]] (mit Museum unter Tage), [[Telefonmuseum Bochum|Telefonmuseum]], [[Zeche Hannover]] (mit Zeche Knirps), [[Privatbrauerei Moritz Fiege|Brauereimuseum Fiege]], [[Heimatmuseum Eppendorf]].


[[Museum Bochum – Kunstsammlung]]: Das Museum wurde 1960 in der Villa Marckhoff eröffnet. 1983 fand mit einem Neubau der dänischen Architekten Bo und Wohlert eine Erweiterung statt. Die Sammlung umfasst zum einen deutsche [[Kunst]] nach 1945 und zum anderen internationale Kunst des 20. Jahrhunderts. Das Museum liegt gegenüber dem südlichen Hauptzugang zum [[Stadtpark Bochum]]. 2020 wurde in der Villa Marckhoff eine Dauerausstellung der eigenen Sammlung eröffnet.<ref>[https://www.flickr.com/photos/bochum_de/albums/72157716913769737 Bildergalerie der Eigenen Sammlung des Kunstmuseum Bochum]</ref>
'''Deutsches Bergbau-Museum:''' Das Deutsche Bergbau-Museum wurde im Jahre [[1930]] von der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und der Stadt Bochum gegründet. Es ist zudem das Zentrum der Montangeschichtsforschung in [[Deutschland]]. Der 1974 von der Dortmunder Zeche "Germania" hierher translozierte [[Förderturm]] über dem Museum ist mittlerweile zum weithin sichtbaren [[Wahrzeichen]] der Stadt geworden. Es besteht für Besucher die Möglichkeit von zwei Aussichtsplattformen in 50 m und in 62 m Höhe einen Blick über die Stadt zu werfen. In 20 Hallen werden zahlreiche Objekte aus der Bergbaugeschichte ausgestellt. Unter dem Museum befindet sich in einer Tiefe zwischen 17 und 22 das Anschauungsbergwerk. Auf einer Strecke von 2,5 km wird die Technik des Steinkohlen- und Eisenerzbergbaus bis in die neueste Zeit dargestellt. ''Siehe auch'': [[Deutsches Bergbaumuseum]].


[[Deutsches Bergbaumuseum]]: Das Bergbau-Museum wurde im Jahre 1930 von der [[Westfälische Berggewerkschaftskasse|Westfälischen Berggewerkschaftskasse]] und der Stadt Bochum gegründet. Es ist zudem Zentrum der Montangeschichtsforschung in [[Deutschland]]. Das 1974 von der Dortmunder Zeche „Germania“ an diesen Ort versetzte [[Fördergerüst]] über dem Museum ist zum weithin sichtbaren [[Wahrzeichen]] der Stadt geworden. Für Besucher besteht die Möglichkeit, von zwei Aussichtsplattformen aus (in 50&nbsp;m und in 62&nbsp;m Höhe) einen Blick über die Stadt zu werfen. In 20 Hallen werden zahlreiche Objekte aus der Bergbaugeschichte ausgestellt. Unter dem Museum befindet sich in einer Tiefe zwischen 17 und 22&nbsp;m ein Anschauungsbergwerk. Auf einer Strecke von 2,5&nbsp;km wird die Technik des Steinkohlen- und Eisenerzbergbaus bis in die neueste Zeit dargestellt. Die ständige Ausstellung wurde Mitte der 2010er neu gestaltet und passend zum Ende des Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet neu eröffnet.
===Musik===


[[Heimatstube Langendreer]]: Diese Sammlung zur Geschichte des besagten östlichen Bochumer Stadtteils befindet sich im Untergeschoss des Amtshauses in [[Langendreer]]. Die Sammlungsgründer Friedhelm Vielstich und Heinz-Richard Gräfe geben mit einer Vielzahl von Fotos, Dokumenten, Fahnen, Uniformen und weiteren Exponaten aus verschiedenen Epochen einen Überblick über die historische Entwicklung „ihres“ Stadtteils.
Das [[1919]] gegründete [[Orchester]] der Stadt Bochum hat sich im Laufe seiner Geschichte zu einem der wichtigsten Konzertklangkörper im Westen Deutschlands entwickelt.
Seit 1994 wirkt [[Steven Sloane]] als [[Generalmusikdirektor]] der [[Bochumer Symphoniker]].


[[Eisenbahnmuseum Bochum]]: Das Eisenbahnmuseum Bochum in Dahlhausen gehört heute zu den größten Museen seiner Art in Deutschland. Die Fahrzeugsammlung umfasst mehr als 120 Schienenfahrzeuge aus der Zeit von 1853 bis zur Gegenwart. Anhand dieser Exponate gewinnen die Besucher einen umfassenden Überblick über die Entwicklung von Lokomotiven und Wagen der deutschen Eisenbahn. Neben bedeutenden und richtungsweisenden Lokomotivbauarten werden auch markante Personen- und Güterwagen der Nachwelt erhalten. Viele Exponate gelten als Rarität, da sie nur noch selten oder als einzig erhaltenes Exemplar vor der Verschrottung bewahrt werden konnten. 2020 wurde ein neues Eingangsgebäude erbaut, was mit einer Umgestaltung des kompletten Umfeldes des Museums einher geht.
===Kino===


{{Siehe auch|Liste der Museen in Bochum}}
Bochum besitzt derzeit 9 Kinos, unter anderem:
* UCI Kinowelt Ruhr-Park (Multiplex)
* Union Kino Bochum
* Metropolis Filmtheater
* Endstation, Kino im Bahnhof-Langendreer
* Casablanca Kino
* Bofimax Bochum
* Fiege KinoOpenAir (im Sommer)


=== Bauwerke ===
=== Künstler-Dokumentationsstätte ===
Das [[Hans-Jürgen Schlieker#Schlieker-Haus|Schlieker-Haus]] würdigt das Leben und Wirken des [[Informel]]-Künstlers [[Hans-Jürgen Schlieker]] (1924–2004).


=== Musik ===
''Siehe auch:'' [[Liste der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet]]
Das 1919 gegründete [[Orchester]] der Stadt Bochum, die [[Bochumer Symphoniker]], haben sich im Laufe ihrer Geschichte zu einem der wichtigsten Konzertklangkörper im Westen Deutschlands entwickelt. Das [[Anneliese Brost Musikforum Ruhr]] ist seit dem 28. Oktober 2016 feste Spielstätte. Mit Beginn der Konzertsaison 2021/22 ist Tung-Chieh Chuang Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker und Intendant des Anneliese Brost Musikforum Ruhr. Der [[Philharmonischer Chor Bochum|Philharmonische Chor Bochum]] gibt etwa vier bis fünf Konzerte im Jahr und tritt meistens zusammen mit den Bochumer Symphonikern auf. In einer der Spielstätten, dem Audimax der [[Ruhr-Universität Bochum]], befindet sich auch eine der modernsten Orgeln aus der [[Orgelmanufaktur Klais]] mit 82 Registern.


Seit 1986 findet in der Bochumer Innenstadt das kostenlose Rockfestival [[Bochum Total]] statt. Mittlerweile ist es mit 900.000 Zuschauern eine der größten Musikveranstaltungen Europas.
[[bild:Bochum_Rathaus.jpg|thumb|Bochumer Rathaus]]
'''Rathaus:''' Mit dem Bau des Rathauses wurde [[1926]] begonnen. Im Jahr [[1927]] erfolgte die Grundsteinlegung und am [[20. Mai]] [[1931]] die Eröffnung. Das Gebäude besitzt einen weitgehend symmetrischen Grundriss. In der Symmetrieachse des Ratshofes liegt der Saalbau mit Nebenhöfen an beiden Seiten. Die Außenseite ist schlicht gehalten und das Eingangsportal sowie der zweistöckige Vorbau an der rechten Front sind die einzigen Fassaden-Schmuckelemente. Der [[Sockel]] des Gebäudes besteht aus hartem [[Granit]]stein, für die Fassade wurde [[Muschelkalk]] verwendet und für das Dach [[Schiefer]]. In den Fluren und Repräsentationsräumen kamen [[Marmor]], [[Bronze]] und dunkle Holztäfelungen zum Einsatz. Der Rathausbau kostete die für damalige Verhältnisse große Summe von 9,25 Millionen [[Reichsmark]]. ''Siehe auch:'' [[Rathaus Bochum]].


'''Gruppierungen'''
'''Brunnen und Glocken:''' Weitere Elemente des Innenhofs sind der Glockenturm und die aus Travertin und Bronze hergestellten Brunnen. Einer ist Fortuna gewidmet und mit symboltragenden Putten verziert: Ehering und Pantoffel stehen für Eheglück, der Apfel symbolisiert Fruchtbarkeit, das leere Portemonnaie Optimismus und Seifenblasen die Illusion.
* [[Alpha Boy School]], Skaband
* [[Faithful Breath]], Rockband
* [[Die Kassierer]], Funpunkband
* [[Ruhrpott AG]], Hip-Hop-Gruppe


'''Solokünstler'''
Das Glockenspiel besteht aus 28 Gussstahlglocken mit einem Gesamtgewicht von 2.300 Kilogramm, jede zwischen 375 und 4 Kilogramm. Es handelt sich dabei um das erste aus Gussstahl hergestellte Glockenspiel der Welt. Die Glocke vor dem Rathaus war [[1867]] als größte von vier Glocken eine Attraktion auf der Weltausstellung in Paris. Gegossen wurde sie vom [[Bochumer Verein|Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation AG]]. Sie stand bis 1979 als Denkmal auf dem Werksgelände. Die Firma Krupp übereignete sie [[1979]] der Stadt. Bei einem Durchmesser von 3,13 Metern hat sie ein Gewicht von 15.000 Kilogramm. Da sie im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, kann sie nicht mehr geläutet werden.
* [[Herbert Grönemeyer]]
* [[Tommy Finke]]
* [[Wolfgang André]]


=== Kino ===
[[bild:Bochum_Probsteikirche.jpg|thumb|Propsteikirche]]
[[Datei:Bochum Bofi.jpg|mini|Capitol-Kino]]
'''Propsteikirche St. Peter und Paul:''' Die Propsteikirche ist die älteste Kirche Bochums. Bereits zwischen 785 und 800 wurde von Kaiser [[Karl der Große|Karl dem Großen]] auf dem Gelände ein Reichshof angelegt und seitdem mehrfach umgebaut. Im Innern der Propsteikirche sind zahlreiche Kunstwerke aus verschiedenen Epochen zu sehen. Hervorzuheben sind der romanische Taufstein aus der Zeit um [[1175]], der Reliquienschrein der Heiligen Perpetua und ihrer Sklavin Felicitas, sowie der Hochaltar mit seiner Christusfigur aus dem Jahr [[1352]]. ''Siehe auch:'' [[Propsteikirche St. Peter und Paul]].


In Bochum gibt es zehn Kinos, unter anderem:
'''Pauluskirche:''' Protestanten und Katholiken hatten sich nach der Reformation zunächst lange und nicht immer einvernehmlich die einzige Kirche Bochums, die heutige katholische Propsteikirche, geteilt. [[1655]] begann die lutherische Gemeinde mit Bau eines eigenen Gotteshauses. Das schlichte Renaissancegebäude wurde bis [[1659]] mit Spenden aus [[Holland]], [[Schweden]], [[Kurland]] und [[Dänemark]] errichtet. Ihren Namen erhielt die Pauluskirche erst nach [[1874]], als die Christuskirche am Rathaus gebaut worden war. Die Pauluskirche brannte infolge eines Bombenangriffs am [[12. Juni]] [[1943]] bis auf die Außenmauern nieder, wurde aber nach dem Krieg wieder aufgebaut, dabei erhielt das Gebäude sein heutiges, einer mittelalterlichen Dorfkirche entsprechendes Aussehen. Um die Pauluskirche im Stadtbild besser zur Wirkung zu bringen, wurde ihr Turm [[1949]] erhöht, ein kleiner Platz geschaffen und die unmittelbare Nachbarbebauung niedrig gehalten. Die modernen Fenster im Altarraum, um 1960 geschaffen vom Bochumer Künstler K. Willy Heyer, zeigen die drei Stationen der Wandlung des Saulus zum Paulus, dem Namenspatron der Kirche. [[1974]] wurde der Innenraum erneut nach Plänen von [[Kurt Peter Kremer]] umgestaltet.
* Capitol (in der Fußgängerzone)
* Casablanca Kino (im innerstädtischen Bermuda3eck)
* Endstation (Kino im [[Kulturzentrum Bahnhof-Langendreer]])
* [[Privatbrauerei Moritz Fiege|Fiege]]-KinoOpenAir (im Sommer im Brauereihof)
* Märkisches Kino – Stadthalle Wattenscheid
* Metropolis Filmtheater (im Bochumer Hauptbahnhof)
* [[Union Kino Bochum]] (im innerstädtischen Bermuda3eck)
* [[United Cinemas International|UCI Kinowelt]] [[Ruhr-Park]] (Multiplex)


=== Bauwerke und Sehenswürdigkeiten ===
Das Mahnmal des Friedens neben der Kirche , die sogenannte »Trauernde Alte«, stammt von dem Kölner Bildhauer [[Gerhard Marcks]]. Es soll an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und an den Bombenangriff auf Bochum am [[4. November]] [[1944]] erinnern. Das Denkmal wurde [[1955]] enthüllt und ist aus Basaltlava gehauen. Dargestellt ist eine alte Frau, die – wohl vergeblich – nach jemandem ausschaut hält.
{{Hauptartikel|Denkmalliste der Stadt Bochum|Liste von Kunstwerken im öffentlichen Raum in Bochum|Liste von Brunnen in Bochum}}
[[Datei:Bochum - Willy-Brandt-Platz - Glocke 03 ies.jpg|mini|Die 15.000&nbsp;kg schwere Gussstahlglocke vor dem Bochumer Rathaus]]


* [[Rathaus Bochum]] – Mit dem Bau des Rathauses wurde 1926 begonnen. Im Jahr 1927 erfolgte die Grundsteinlegung und am 20. Mai 1931 die Eröffnung. Das Gebäude besitzt einen weitgehend symmetrischen Grundriss. In der Symmetrieachse des Ratshofes liegt der Saalbau mit Nebenhöfen an beiden Seiten. Die Außenseite ist schlicht gehalten und das Eingangsportal sowie der zweistöckige Vorbau an der rechten Front sind die einzigen Fassaden-Schmuckelemente. Der [[Basis (Architektur)|Sockel]] des Gebäudes besteht aus hartem [[Granit]]stein, für die Fassade wurde [[Muschelkalk]] verwendet und für das Dach [[Schiefer]]. In den Fluren und Repräsentationsräumen kamen [[Marmor]], [[Bronze]] und dunkle Holztäfelungen zum Einsatz. Der Rathausbau kostete die für damalige Verhältnisse große Summe von 9,25 Millionen [[Reichsmark]]. Weitere Elemente des Innenhofs sind der Glockenturm und die aus Travertin und Bronze hergestellten Brunnen. Einer ist Fortuna gewidmet und mit symboltragenden Putten verziert: Ehering und Pantoffel stehen für Eheglück, der Apfel symbolisiert Fruchtbarkeit, das leere Portemonnaie Optimismus und Seifenblasen die Illusion. Das Glockenspiel von 1951 besteht aus 28 Gussstahlglocken mit einem Gesamtgewicht von 2300 Kilogramm, jede zwischen 375 und 4 Kilogramm. Es handelt sich dabei um das erste aus Gussstahl hergestellte Glockenspiel der Welt. Die Glocke vor dem Rathaus war 1867 als größte von vier Glocken eine Attraktion auf der Weltausstellung in Paris. Gegossen wurde sie vom [[Bochumer Verein]] für Bergbau und Gussstahlfabrikation AG. Sie stand bis 1979 als Denkmal auf dem Werksgelände. Die Firma Krupp übereignete sie 1979 der Stadt. Bei einem Durchmesser von 3,13 Metern hat sie ein Gewicht von 15.000 Kilogramm. Da sie im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, kann sie nicht mehr geläutet werden.
[[bild:Bochum_Christuskirche.jpg|thumb|left|Christuskirche]]
'''Christuskirche:''' Die Christuskirche (errichtet [[1877]]-[[1878]]) wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bis auf den Turm zerstört. Der Architekt [[Dieter Oesterlen]] fügte in den 1950er Jahren einen modernen Kirchenneubau hinzu. ''Siehe auch:'' [[Christuskirche Bochum]].


[[Datei:Serra Terminal Bochum 26Apr2014 0136.JPG|mini|hochkant|[[Terminal (Skulptur)|Terminal]] – Skulptur von [[Richard Serra]] am Hauptbahnhof]]
'''Marienkirche:''' Mit ihrem ungefähr 70 Meter hohen [[neugotisch]]en Spitzhelm dominiert die Kirche (erbaut von [[1868]] bis [[1872]]), die sich unmittelbar an den Stadtkern anschließende Stadterweiterung nach Westen. Im [[Mai]] [[2000]] wurde kirchenintern bekannt, dass die Verantwortlichen der Gremien der St. Marien-Kirche Bochum-Mitte, Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat unter Pfarrer Gerhard Schürmann (Pfarrei St. Meinolphus & Mauritius), den Abriss des altehrwürdigen Gotteshauses beschlossen hatten. Das letzte [[Hochamt]] in der Pfarrkirche fand am [[22. September]] [[2002]] statt. Seitdem steht das Gebäude leer, die wertvollen Wandmosaiken der Turmnischen wurden einfach abgeschlagen und sind dabei zum größten Teil zerbrochen, die farbigen Glasfenster wurde ausgebaut. Das weitere Schicksal der Kirche ist ungewiss.


* [[Propsteikirche St. Peter und Paul (Bochum)|Propsteikirche St. Peter und Paul]] – Die Propsteikirche ist die älteste Kirche Bochums. Bereits zwischen 785 und 800 wurde von Kaiser [[Karl der Große|Karl dem Großen]] auf dem Gelände ein Reichshof angelegt und seitdem mehrfach umgebaut. Im Innern der Propsteikirche sind zahlreiche Kunstwerke aus verschiedenen Epochen zu sehen. Hervorzuheben sind der romanische Taufstein aus der Zeit um 1175, der Reliquienschrein der Heiligen Perpetua und ihrer Sklavin Felicitas sowie der Hochaltar mit seiner Christusfigur aus dem Jahr 1352.
[[bild:Zeiss-Planetarium.jpg|thumb|Zeiss-Planetarium]]
* [[Evangelische Pauluskirche Bochum|Pauluskirche]] – Protestanten und Katholiken hatten sich nach der Reformation zunächst lange und nicht immer einvernehmlich die einzige Kirche Bochums, die heutige katholische Propsteikirche, geteilt. 1655 begann die lutherische Gemeinde mit Bau eines eigenen Gotteshauses. Das schlichte Renaissancegebäude wurde bis 1659 mit Spenden aus [[Holland]], [[Schweden]], [[Kurland]] und [[Dänemark]] errichtet. Ihren Namen erhielt die Pauluskirche erst nach 1874, als die Christuskirche am Rathaus gebaut worden war. Die Pauluskirche brannte infolge eines Bombenangriffs am 12. Juni 1943 bis auf die Außenmauern nieder, wurde aber nach dem Krieg in vereinfachten Formen wieder aufgebaut und erhielt damit ihr heutiges, eher einer mittelalterlichen Dorfkirche entsprechendes Aussehen. Um die Pauluskirche im Stadtbild besser zur Wirkung zu bringen, wurde ihr Turm 1949 erhöht, ein kleiner Platz geschaffen und die unmittelbare Nachbarbebauung niedrig gehalten. Die modernen Fenster im Altarraum, um 1960 vom Bochumer Künstler K. Willy Heyer geschaffen, zeigen die drei Stationen der Wandlung des Saulus zum Paulus, dem Namenspatron der Kirche. 1974 wurde der Innenraum erneut nach Plänen von [[Kurt Peter Kremer]] umgestaltet.
'''Planetarium:''' Das Planetarium befindet sich in an der Castroper Straße in Bochum. Das Gebäude hat einen Durchmesser von rund 20 Metern und eine Projektionsfläche von etwa 600 m². Kernstück der Anlage ist der [[Planetar]]. Das erste Gerät dieser Art in Europa hat im April [[2000]] in Bochum seinen Dienst angetreten. Das Planetarium bietet mehrere unterschiedliche Programme an, auch speziell für Schulklassen. ''Siehe auch:'' [[Zeiss Planetarium Bochum]].
* Das ''Mahnmal des Friedens'' neben der Kirche, die sogenannte »Trauernde Alte«, stammt von dem Kölner Bildhauer [[Gerhard Marcks]]. Es soll an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und an den Bombenangriff auf Bochum am 4. November 1944 erinnern. Das Denkmal wurde 1956 enthüllt und ist aus Basaltlava gehauen.<ref>Film der Stadt Bochum „[[Bochumer Jahresschau]] 1956“</ref> Dargestellt ist eine alte Frau, die – wohl vergeblich – nach jemandem Ausschau hält.
[[Datei:Exzenterhaus (Bochum).jpg|mini|[[Exzenterhaus]] ]]
* [[Christuskirche Bochum]] – Die Christuskirche (errichtet 1877–1878) wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bis auf den Turm zerstört. Der Architekt [[Dieter Oesterlen]] fügte in den 1950er Jahren einen modernen Kirchenneubau hinzu. Da der Turm nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] in eine Kriegsheldengedenkhalle umgewidmet worden war, blieb er Jahrzehnte verschlossen. Mit der Neugestaltung des Vorplatzes zum »Platz des Europäischen Versprechens«, einem Konzeptkunstwerk von [[Jochen Gerz]], eröffnet im Dezember [[2015]], wurde der Turm als Mahnmal wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<ref name="christus-2010">{{Internetquelle |url=http://www.christuskirche-bochum.de/projekte/pev-2010/ |titel=Platz des europäischen Versprechens |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190309030205/http://www.christuskirche-bochum.de/projekte/pev-2010/ |archiv-datum=2019-03-09 |abruf=2021-09-07}}</ref><ref name="european-Platz_de">{{Internetquelle |url=http://europeanpromise.eu/ |titel=Platz des europäischen Versprechens / Square of the european Promise |werk=europeanpromise.eu |datum=2020-05-08 |abruf=2021-09-04}}</ref><ref name="Artikel im Heinz-Magazin">{{Internetquelle |url=http://heinz-magazin.de/artikel/Platz_mit_Geschichte |titel=Platz mit Geschichte |datum=2015-11 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160325090845/http://heinz-magazin.de/artikel/Platz_mit_Geschichte |archiv-datum=2016-03-25 |abruf=2021-09-04}}</ref>
* ''[[St.-Marien-Kirche (Bochum)|Marienkirche]]'' – Mit ihrem ungefähr 70 Meter hohen [[neugotisch]]en Spitzhelm dominiert die von 1868 bis 1872 erbaute Kirche die sich unmittelbar an den Stadtkern anschließende Stadterweiterung nach Westen. Bis zum 28. Oktober 2016 wurde sie zum [[Anneliese Brost Musikforum Ruhr]] für die Bochumer Symphoniker umgebaut und integriert.


[[Datei:Bochum - Castroper Straße - Planetarium 04 ies.jpg|mini|Zeiss-Planetarium]]
[[bild:Bochum_Sternwarte.jpg|thumb|Sternwarte, das "Cap Kaminski"]]
'''Sternwarte:''' Die Sternwarte im Stadtteil [[Bochum-Sundern|Sundern]] bietet freitags zwischen 19:30 und 21:30 die Möglichkeit zur Sternbeobachtung. Hierfür stehen zahlreiche [[Teleskop]]e zur Verfügung. ''Siehe auch:'' [[Sternwarte Bochum]].


* [[Planetarium Bochum]] – Das Planetarium, das nach Plänen von Karl-Heinz Schwarze als damaligem Leiter des Hochbauamtes von 1962 bis 1964 entstand, befindet sich in an der Castroper Straße in Bochum. Das Gebäude hat einen Durchmesser von rund 20 Metern und eine Projektionsfläche von etwa 600&nbsp;m². Kernstück der Anlage ist der ''Planetar''. Das erste Gerät dieser Art in Europa hat im April 2000 in Bochum seinen Dienst angetreten. Das Planetarium bietet mehrere unterschiedliche Programme an, auch speziell für Schulklassen.
'''Jahrhunderthalle:''' Die "Jahrhunderthalle" wurde als Ausstellungshalle des ''Bochumer Vereins'' für die Düsseldorfer Gewerbeausstellung [[1902]] gebaut und anschließend als Gebläsemaschinenhalle für die Hochöfen des Bochumer Vereins wiederverwendet. Sie wurde mehrfach erweitert, der Name ''Jahrhunderthalle'' bezeichnet heute das gesamte Bauwerk, das sich über eine Fläche von 8900 m² erstreckt. Seit ihrer Sanierung wird die Halle für Veranstaltungen genutzt, wie etwa die [[RuhrTriennale]]. Mittlerweile ist sie das Zentrum des neuen [[Westpark (Bochum)|Westparks]]. Der Westpark wurde im ersten Bauabschnitt [[1999]] eröffnet und soll bis Ende [[2006]] fertiggestellt werden. In unmittelbarer Nachbarschaft der Jahrhunderthalle soll in Kürze das Konzerthaus der [[Bochumer Symphoniker]] nach einem Entwurf von [[Thomas van den Valentyn]] entstehen. ''Siehe auch:'' [[Jahrhunderthalle (Bochum)|Jahrhunderthalle]].


[[Datei:Bochum - Blankensteiner Straße - Sternwarte - Radom ex 03 ies.jpg|mini|Sternwarte, das „Kap Kaminski“]]
[[bild:Bochum_Kuhhirte.jpg|thumb|Kuhhirte]]
'''Kuhhirten-Denkmal:''' Das zwischen Propsteikirche St. Peter und Paul und Pauluskirche stehende Denkmal zeigt [[Fritz Kortebusch]] mit seinem Hund, den letzten Kuhhirten von Bochum, der das Vieh der Bürger auf die Vöde (städtisches Weideland) trieb. Die Originalfigur von [[1908]] wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. [[1962]] wurde eine Neufassung angefertigt. ''Siehe auch:'' [[Fritz Kortebusch]].


* [[Sternwarte Bochum]] – Die Sternwarte im Stadtteil [[Sundern (Bochum)|Sundern]], im Volksmund in Bezug auf den Gründungsprofessor Heinz Kaminski „Kap Kaminski“ genannt, bietet freitags zwischen 19:30 und 21:30 die Möglichkeit zur Sternbeobachtung. Hierfür stehen zahlreiche [[Teleskop]]e zur Verfügung. Im Inneren des Radoms befindet sich die 20-m-Parabolantenne sowie wechselnde Ausstellungen.
'''Kemnader See:''' Dieser Stausee an der Ruhr dient vorwiegend der Wasserwirtschaft und der Naherholung. ''Siehe auch:'' [[Kemnader See]].
* [[Jahrhunderthalle (Bochum)|Jahrhunderthalle]] – Die „Jahrhunderthalle“ wurde als Ausstellungshalle des ''Bochumer Vereins'' für die Düsseldorfer Gewerbeausstellung 1902 gebaut und anschließend als Gebläsemaschinenhalle für die Hochöfen des Bochumer Vereins wiederverwendet. Sie wurde mehrfach erweitert, der Name ''Jahrhunderthalle'' bezeichnet heute das gesamte Bauwerk, das sich über eine Fläche von 8900&nbsp;m² erstreckt. Seit ihrer Sanierung wird die Halle für Veranstaltungen genutzt, wie etwa die [[Ruhrtriennale]] oder für Konzerte der Symphoniker. Mittlerweile ist sie das Zentrum des neu angelegten [[Westpark (Bochum)|Westparks]]. Der Westpark wurde im ersten Bauabschnitt 1999 eröffnet. Die im Rat vertretenen Fraktionen diskutierten längere Zeit kontrovers darüber, ob sich die Stadt Bochum den Bau eines Konzerthauses für die [[Bochumer Symphoniker]] nach einem Entwurf von [[Thomas van den Valentyn]] in unmittelbarer Nachbarschaft der Jahrhunderthalle finanziell leisten kann.


[[Datei:Bochum - Bongardstraße - Kuhhirtendenkmal 03 ies.jpg|mini|hochkant|Kuhhirten-Denkmal auf der Bongardstraße]]
'''Wasserburg Haus Kemnade:''' Die [[Wasserschloss (Architektur)|Wasserburg]] wurde im [[17. Jahrhundert]] an der Ruhr erbaut. In ihr befindet sich die Musikinstrumentensammlung Hans und Hede Grumbt mit mehr als 500 Instrumenten und Spieluhren. Ebenfalls in der Burg zu sehen ist die Ostasiatika-Sammlung von Kurt Ehrich. Östlich der Burg befindet sich in einem Fachwerkhaus das '''Bauernhausmuseum'''. Das Gebäude aus dem Jahr [[1800]] wurde im Zuge von Renovierungsarbeiten erst Anfang der 1970er Jahre hier wieder aufgebaut. Es zeigt bäuerliches Kulturgut aus dem [[16. Jahrhundert|16.]] bis [[18. Jahrhundert]]. ''Siehe auch:'' [[Haus Kemnade]].


* ''[[Kuhhirtendenkmal]]'' – Das zwischen Propsteikirche St. Peter und Paul und Pauluskirche stehende Denkmal zeigt einen Kuhhirten mit seinem Hund, der das Vieh der Bürger auf die [[Voede|Vöde]] (städtisches Weideland) trieb. Es soll eine Erinnerung an die „gute alte Zeit“ sein. Die Originalfigur von 1908 wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. 1962 wurde eine Neufassung angefertigt. Die lokale Legenden verbinden es mit [[Fritz Kortebusch]] als letzten Kuhhirten, dieser war zwar ein langjähriger und bekannter Kuhhirte, hieß aber Henrich und war nicht der letzte der Kuhhirten.
'''Stiepeler Dorfkirche''' Um [[1008]] wurde eine kleine Saalkirche erbaut. Der Bau wurde von Gräfin Imma von Stiepel, einer Verwandten von Kaiser [[Heinrich II. (HRR)|Heinrich II.]] und [[Kaiserin Kunigunde]], veranlasst. Zwischen [[1130]] und [[1170]] wurde die alte Kirche durch eine romanische [[Basilika]] ersetzt. Von dieser Kirche sind heute noch der Turm und das Mittel- und Querschiff erhalten. Von [[1150]] bis [[1200]] wurden zahlreiche romanische Wand- und Deckenmalereien im Innenraum der Kirche angefertigt. ''Siehe auch:'' [[Stiepeler Dorfkirche]].


[[Datei:Hattingen Blankenstein - Haus Kemnade 58 ies.jpg|mini|Wasserburg Haus Kemnade am Kemnader See]]
'''Ruhr-Park:''' Der Ruhr-Park wurde im November [[1964]] eröffnet und in mehreren Bauabschnitten auf gegenwärtig etwa 126.000 m² erweitert. Er war das erste [[Einkaufszentrum]] dieser Art in Deutschland. ''Siehe auch:'': [[Ruhr-Park]].


* [[Kemnader See]] – Dieser Stausee an der Ruhr dient vorwiegend der Wasserwirtschaft und der Naherholung. Um den See befinden sich zahlreiche Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Das Freizeitbad Heveney, das StrandDeck Kemnade, eine Beachvolleyballhalle, ein Golfplatz und ein Segelhafen liegen am Beginn des Sees. Eine 12&nbsp;km langer Skaterrundkurs um den See wurde 2014 offiziell eröffnet. Vereine nutzen den See zum Fischen, sie geben auch Gastkarten heraus. Der Fischbestand reicht von Aal über Brassen, Karpfen, Rotaugen bis zu Zander. Auf dem See und der Ruhr verkehren die Fahrgastschiffe MS Kemnade und MS Schwalbe II. Sehenswert ist außerdem in der Nähe des Stauwehrs das [[Haus Kemnade|Wasserburg Haus Kemnade]] im Stil der Renaissance und des Barocks. Hier gibt es neben einen alten Bauernhaus mit historischen Exponaten in der Wasserburg drei Sammlungen zu besichtigen: Musikinstrumentensammlung Grumbt, Ostasienausstellung Ehrich und die Spardosensammlung der Sparkasse Bochum.
'''Ruhrstadion:''' Das Ruhrstadion ist das Stadion des [[VfL Bochum]]. Es wurde zwischen März 1976 und Juli 1979 erbaut und mit einem Spiel gegen die SG Wattenscheid 09 eingeweiht. Es verfügt über 32.645 Zuschauerplätze, davon 16.756 Sitzplätze. ''Siehe auch:'' [[Ruhrstadion]].
* [[Stiepeler Dorfkirche]] – Um 1008 wurde eine kleine Saalkirche erbaut. Der Bau wurde von Gräfin Imma von Stiepel, einer Verwandten von Kaiser [[Heinrich II. (HRR)|Heinrich II.]] und Kaiserin [[Kunigunde von Luxemburg|Kunigunde]], veranlasst. Zwischen 1130 und 1170 wurde die alte Kirche durch eine romanische [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] ersetzt. Von dieser Kirche sind heute noch der Turm und das Mittel- und Querschiff erhalten. Von 1150 bis 1200 wurden zahlreiche romanische Wand- und Deckenmalereien im Innenraum der Kirche angefertigt.
* [[Kloster Stiepel|Zisterzienserkloster und Wallfahrtskirche St. Marien]] – Zu den ältesten Gründungen des Ruhrgebietes gehört die Kirchengemeinde im Stadtteil Stiepel (885 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt) mit ihrem weithin bekannten und einzigen Marien-Wallfahrtsort des Bistums Essen. Stiepel entwickelte sich zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort, der 1294 durch ein Dekret des Papstes Bonifaz VIII. bestätigt wurde. Auf der Strecke von Weitmar Richtung Hattingen bietet sich dem Auge am Ortseingang von Stiepel zur Rechten die Klosteranlage der Zisterzienser dar. In ihrem Zentrum erhebt sich die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien mit dem Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter von Stiepel“. Die Kirche wird von den Klosterbauten, einem Pilgerzentrum, dem „Klosterhof“, einem zur Wallfahrt eingerichteten Restaurant und von hochragenden Bäumen der Außenanlagen eingerahmt. Jährlich besuchen etwa 40.000 Pilger die zum Areal des Zisterzienserklosters gehörende Wallfahrtskirche.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kloster-stiepel.org/wallfahrt/ |text=Wallfahrt Kloster Stiepel |wayback=20121216201031}}</ref>
* [[Ruhr-Park]] – Der Ruhr-Park im Ortsteil Harpen wurde im November 1964 eröffnet und in mehreren Bauabschnitten auf gegenwärtig etwa 126.000&nbsp;m² erweitert. Er war nach dem [[Main-Taunus-Zentrum]] in [[Sulzbach (Taunus)|Sulzbach]] das zweite Einkaufszentrum in [[Deutschland]] und eine Neuheit für die junge Bundesrepublik.
* [[Ruhrstadion]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.vfl-bochum.de/site/_home/aktuelles/16562_neuernameimreviervonoviaruhrstadionp.htm |text=Neuer Name im Revier: Vonovia Ruhrstadion |wayback=20160708092335}}. Abgerufen am 7.&nbsp;August 2016.</ref> – Das Ruhrstadion ist die Heimstätte des [[VfL Bochum]], die zwischen März 1976 und Juli 1979 erbaut und mit einem Spiel gegen die SG Wattenscheid 09 eingeweiht wurde. Das Stadion verfügt über 27.599 Zuschauerplätze, davon 15.574 Sitzplätze.
* [[Eisenbahnmuseum Bochum]] – Das Eisenbahnmuseum liegt auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahn-Betriebswerkes Bochum-Dahlhausen. Die Anlage wurde 1916–1918 errichtet. Da Ende der 1960er Jahre die Kohleförderung im südlichen [[Ruhrgebiet]] unrentabel wurde und die Zechen schlossen, somit auch der Bahnbetrieb in diesem Bereich zurückging, wurde das Betriebswerk überflüssig. Es wurde am 1. August 1969 als selbständige Dienststelle geschlossen und teilweise zurückgebaut. Die Güterwagenausbesserung wurde 1982 eingestellt. Die ''Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.&nbsp;V.'' konnte die Anlagen ab dem Jahr 1968 schrittweise wieder in den Betriebszustand zurückversetzen und das Museum in der heutigen Form aufbauen.


[[Datei:Haupteingang Friedhof Freigrafendamm01.jpg|mini|Der Haupteingang des Friedhofes]]
'''Eisenbahnmuseum Dahlhausen:''' Das Eisenbahnmuseum liegt auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahn-Betriebswerkes Bochum-Dahlhausen. Die Anlage wurde [[1916]]-[[1918]] errichtet. Da Ende der 1960er Jahre die Kohleförderung im südlichen [[Ruhrgebiet]] unrentabel wurde und die Zechen schlossen, somit auch der Bahnbetrieb in diesem Bereich zurückging, wurde das Betriebswerk überflüssig. Es wurde am [[1. August]] [[1969]] als selbständige Dienststelle geschlossen und teilweise zurückgebaut. Die Güterwagenausbesserung wurde [[1982]] eingestellt. Die ''Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V.'' konnte die Anlagen ab dem Jahr [[1968]] schrittweise wieder in den Betriebszustand zurückversetzen und das Museum in der heutigen Form aufbauen. ''Siehe auch:'' [[Eisenbahnmuseum Dahlhausen]].


* [[Zentralfriedhof Bochum|Hauptfriedhof Freigrafendamm]] – Der im Stadtteil ''Altenbochum'' liegende [[Friedhof]] ist der größte der Stadt. Er wurde in den 1920er Jahren [[Garten|gärtnerisch]] geplant, die Hochbauten im Eingangsbereich wurden erst zwischen 1935 und 1939 errichtet. Das Eingangstor, die große und die kleine Trauerhalle sowie das [[Krematorium]] geben am deutlichsten den [[Baustil]] des [[Nationalsozialismus]] wieder. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nutzte das Regime die Gebäude als Kulisse für die zentralen Trauerfeiern für die im [[Bombenkrieg]] umgekommenen Bochumer Einwohner. Neben der Zivilbevölkerung und einer Reihe deutscher [[Soldat]]en wurden auf dem Friedhof insgesamt 1720 [[Zwangsarbeit]]er aus der ehemaligen [[Sowjetunion]] beerdigt, die im Krieg in erster Linie in der [[Rüstungsindustrie]] eingesetzt waren. An sie erinnert heute ein [[Mahnmal]] in [[Lateinisches Alphabet|lateinischer]] und [[Kyrillische Schrift|kyrillischer Schrift]], sowie an drei der Gräberfelder Totenbücher mit den Namen der Opfer.
[[Image:Haupteingang Friedhof Freigrafendamm01.jpg|thumb|Der Haupteingang des Friedhofes]]
* [[Rudolf Steiner Schule Bochum]], 1965. Das Gebäude in Langendreer ist der erste Schulbau in Europa, der im Stil der [[Organische Architektur|Organischen Architektur]] errichtet wurde. Er wurde Anfang der 1960er Jahre von dem Architekten Werner Seyfert und dem Künstler Wilfried Ogilvie entworfen. Der Architekt entwickelte auf Basis dieser Erfahrung weitere Waldorfschulen mit verschieden geformten Klassenräumen, je nach der Altersstufe der Schüler. Ein Ansatz, der bis heute nur in dieser Pädagogik angewendet wird.
'''Hauptfriedhof Freigrafendamm:''' Der im Stadtteil ''Altenbochum'' liegende [[Friedhof]] ist der größte der Stadt. Er wurde in den [[20er Jahre]] [[Garten|gärtnerisch]] geplant, wobei die Bauwerke im Eingangsbereich erst zwischen [[1935]] und [[1939]] fertig gestellt wurden. Die dabei entstanden [[Gebäude]] wie das Eingangstor, die große und die kleine Trauerhalle sowie das [[Krematorium]] geben am deutlichsten den [[Baustil]] des [[Nationalsozialismus]] wieder. Im [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]] nutzte das Regime die Gebäude als Kulisse für die zentralen Trauerfeiern für die im [[Bombenkrieg]] umgekommen Bochumer Einwohner. Neben der Zivilbevölkerung und einer Reihe deutscher [[Soldat]]en wurden auf dem Friedhof insgesamt 1.720 [[Zwangsarbeit]]er aus der ehemaligen [[Sowjetunion]] beerdigt, die im Krieg in erster Linie in der [[Rüstungsindustrie]] eingesetzt waren. An sie erinnert heute ein [[Mahnmal]] in [[Lateinische Schrift|Lateinischer]] und [[Kyrillische Schrift|Kyrillischer Schrift]].
* Von den ursprünglich sechs bedeutendsten öffentlichen Bauwerken der östlichen Innenstadt, die in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg geplant wurden, stehen heute nur noch der ''Hauptbahnhof'' (1955 bis 1957, Architekt Heinz Ruhl), das ''Stadtwerkehochhaus'' (1952 bis 1955, Architekt [[Ferdinand Keilmann]]), die ''Berufsschule für Jungen'' (1953 bis 1954) und die ''Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie'' (1952 bis 1955, ebenfalls von F. Keilmann). Dagegen wurde das [[Stadtbad Bochum]] entgegen dem zuvor bestehenden Denkmalschutz 1998 abgerissen; einige Jahre zuvor war bereits das in die städtebauliche Gesamtplanung zählende ''Arbeitsamt'' zugunsten eines Hotelneubaus beseitigt worden.


=== Sport ===
=== Sport ===
[[Datei:Fahrerinnenfeld am Hauptbahnhof.jpg|mini|hochkant|Fahrerinnenfeld des [[Sparkassen Giro Bochum]] am Hauptbahnhof]]
[[Image:Bochum Loewendenkmal01.jpg|thumb|Das Löwendenkmal]]


Überregionale Bedeutung im Sport hat Bochum u. a. durch die Fußballmannschaften des [[VfL Bochum]] und der [[SG Wattenscheid 09]]. Der VfL, der seine Heimspiele im 26.000 Zuschauer fassenden [[Ruhrstadion]] austrägt, spielt seit 1971 konstant in der [[Fußball-Bundesliga|ersten]] oder [[2. Fußball-Bundesliga|zweiten Bundesliga]]. Auch die SG Wattenscheid war insgesamt 24 Jahre lang in den obersten beiden Ligen vertreten, zuletzt jedoch 1999. Sie trägt ihre Partien im [[Lohrheidestadion]] mit gut 16.000 Plätzen aus. Nach zwischenzeitlicher Insolvenz und Einstellung des Spielbetriebs tritt die 1.&nbsp;Herrenmannschaft der Sportgemeinschaft zurzeit in der fünftklassigen [[Fußball-Oberliga Westfalen|Oberliga Westfalen]] an. Die [[SG Wattenscheid 09 (Frauenfußball)|Damenmannschaft der SG Wattenscheid 09]] spielte zwei Jahre in der obersten Liga und wurde mittlerweile aus finanziellen Gründen [[VfL Bochum (Frauenfußball)|in den VfL Bochum eingegliedert]]. Außer Fußball betreibt der VfL Bochum folgende Sportarten: [[Badminton]], [[Basketball]], [[Fechten]] ([[Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr Wattenscheid]]), [[Handball]], [[Hockey]], [[Leichtathletik]], [[Schwimmen]], [[Tanzsport]], [[Tennis]], [[Tischtennis]], [[Turnen]] und [[Volleyball]].
Überregionale Bedeutung im Sport hält Bochum durch die Fußballmannschaften des [[VfL Bochum]] und der [[SG Wattenscheid 09]], den deutschen Meister im Steeldart [[DSC Bochum]], die Handballerinnen von [[Teutonia Riemke]], die Leichtathleten und Sportgymnastinnen des [[TV 01 Wattenscheid Leichtathletik|TV Wattenscheid 01]] sowie die [[American Football]] Mannschaften [[Bochum Cadets]] und [[Bochum Miners]].


Darüber hinaus ist Bochum durch den deutschen Meister im Steeldart, [[DSC Bochum]], den vielfachen deutschen Meister im Billard, [[DBC Bochum 1926]], die Handballerinnen von [[Teutonia Riemke]], die Basketballer vom [[VfL SparkassenStars Bochum]] und des TV Gerthe, die zwölffachen deutschen Meister und mehrfachen deutschen Pokalsieger im Frauenwasserball von [[Blau-Weiß Bochum]], die deutschland- und europaweit erfolgreichen Leichtathleten des [[TV Wattenscheid 01 Leichtathletik]] und die Sportgymnastinnen des [[TV Wattenscheid 01 (Breitensportverein)|TV Wattenscheid 01]] sowie die [[Bochum Cadets]] (Herren), Bochum Rebels (Herren & Jugend) und [[Bochum Miners]] (Frauen) bekannt, die im [[American Football]] erfolgreich sind. Darüber hinaus besitzt Bochum einen deutschen Meister 2007 und zwei Europameister im Jahr 2008 (Kickerliga Bochum) im Tischfußball (P4P Rookie). Bochum ist Heimstatt des [[Linden-Dahlhauser Schwimmverein 1921]]. Auch die Tanzsportvereine [[VfL Bochum 1848 Tanzsportabteilung]] und [[T.T.C. Rot-Weiss-Silber Bochum]] sind hier ansässig. Deutschlandweite Beachtung findet das halbjährlich stattfindende Turnier mit Schaukampfrobotern der German-Roboteers-Association e.&nbsp;V. in der Skaterhalle der Bochum Lakers.
===Gastronomie===

Das [[Bermudadreieck (Bochum)|Bermudadreieck]] ist mit 60 gastronomischen Betrieben das wichtigste Kneipenzentrum des Ruhrgebiets. Über drei Millionen Gäste besuchen die Kneipenmeile pro Jahr. Im Sommer kommen bis zu 30.000 Gäste pro Tag, bei großen Ereignissen wie dem [[Musikfestival|Festival]] [[Bochum Total]], das jährlich am ersten Wochenende der nordrhein-westfälischen Sommerferien stattfindet, kommen bis zu 400.000 Besucher pro Tag. Bochum ist Standort vieler Diskotheken, zum Beispiel dem Kulturzentrum [[Bahnhof Langendreer]].
Seit Juli 2019 gibt es in Bochum eine [[Discgolf]]-Anlage im Volkspark Langendreer, die vom L.F.C. Laer mitgeführt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://discgolf-bochum.de/ |titel=Discgolf – im L.F.C. Laer 06 |abruf=2019-11-25}}</ref>

2021 bewarb sich die Stadt als [[Special Olympics World Summer Games 2023#Host Town Program|Host Town]] für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der [[Special Olympics World Summer Games 2023]] in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für [[Special Olympics Finnland]] ausgewählt.<ref>{{Internetquelle |autor=Special Olympics |url=https://assets.berlin2023.org/55/e4/a0f44d7c4f55a31e659a85db2a11/230306-zuteilung-delegationen-webseite.pdf |titel=Host Towns |hrsg=Special Olympics |datum=2023-03 |format=PDF |sprache=de |abruf=2023-04-13}}</ref> Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin2023.org/de/engagement/hosttown |titel=Host Town Program |sprache=de |abruf=2023-04-13}}</ref>

=== Gastronomie/Ausgehen ===
[[Datei:Bermudadreieck Bochum 070502 005 00.jpg|mini|Konrad-Adenauer-Platz (KAP) am Handelshof im innerstädtischen Gastronomieviertel Bermuda3eck]]

Das [[Bermuda3eck]] ist mit 60 gastronomischen Betrieben das wichtigste Kneipenzentrum des Ruhrgebiets. Über drei Millionen Gäste besuchen die Kneipenmeile in der Bochumer Innenstadt pro Jahr, bis zu 30.000 Gäste pro Tag im Sommer. Bei großen Ereignissen wie dem [[Musikfestival|Festival]] [[Bochum Total]], das jeweils am zweiten Wochenende im Juli stattfindet (wenn nicht etwas wie die Fußball-WM dazwischen kommt), kommen täglich bis zu 400.000 Besucher. Ferner hat jeder Stadtteil seine zum Teil alt eingesessenen Gaststätten, Kneipen und Cafés.

Bochum ist Standort zahlreicher Clubs, Diskotheken und Kultureinrichtungen, zum Beispiel die [[Zeche Bochum]], der [[Prater (Bochum)|Prater]], das SAMS oder das [[Kulturzentrum Bahnhof-Langendreer]]. Früher hatten auch ehemalige Clubs wie der [[Zwischenfall (Diskothek)|Zwischenfall]] und die [[Matrix Bochum]] überregionale Bekanntheit, oder eine der größten Diskotheken im Ruhrgebiet für schwule Männer, das Stargate.

Das [[Im Winkel (Bochum)|Rotlichtviertel]] der Stadt befindet sich am westlichen Rand der Innenstadt in der Nähe der Fertigungsstätten des [[Bochumer Verein]]s. Die Einrichtungen tragen im Volksmund mehr oder minder derbe Bezeichnungen wie „Gurke“, „Eierberg“ oder auch „Riemenwalzwerk“.


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:BO-kulinarisch.jpg|mini|{{Center|Bochum kulinarisch}}]]
[[Datei:HeuerAmpel Bochum.jpg|mini|Fußgängerzone in der Innenstadt mit Nachbau der „[[Ampelanlage#Heuer-Ampel|Drehscheibe]]“]]


*April: Bochumer Orgeltage
* März/April: Bochumer Orgeltage (Beginn: Ostermontag)
*April: Bochumer Maiabendfest(letztes Aprilwochenende)
* April: [[Maiabendfest]] (Letztes Wochenende im April)
*Mai: Figurentheater der Nationen (Fidena)
* Mai: [[Figurentheater der Nationen]]
* Mai: [[Zeche Hannover#Heutiger Zustand|Dampf-Festival auf der Zeche Hannover]] (im Zweijahresrhythmus)
*Juli: Rubissimo - Sommerfest der Ruhr-Universität
* Juni: [[RUBissimo]] – Sommerfest der Ruhr-Universität (am Tag vor Fronleichnam)
*Juni: Ruhrgebiets-Amateurtheatertreffen
* Juni: Ruhrgebiets-Amateurtheatertreffen
*Juni: Kemnade international
* Juni: [[ExtraSchicht]] – die Nacht der Industriekultur im ganzen Ruhrgebiet (Letztes Juni Wochenende)
*Juli: [[Bochum Total]] (am ersten Wochenende der Sommerferien in [[Nordrhein-Westfalen]])
* Juni/Juli: Ab anne Castroper (Sommerfest des VfL Bochum)
*Juli/August: [[Sparkassen Giro Bochum]] (zwei Wochen nach Abschluss der [[Tour de France]])
* Juli: Ruhr International
*Oktober: Oktobermarkt
* Juli: [[Bochum Total]] (ab 2015 am zweiten Wochenende im Juli)
*November: Kinder- und Jugendtheatertage
* Juli/August: Stadtparkfest (Familienfest am letzten Wochenende der Sommerferien in [[Nordrhein-Westfalen]])
*Dezember: Weihnachtsmarkt
* Juli/August: [[Bochum kulinarisch]] (oft am letzten Wochenende der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen)
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
* August: Bochumer Musiksommer
* September: Open Flair (internationales Kabarett und Straßentheater)
* Oktober: Oktobermarkt
* Oktober/November: Bochumer Bachtage
* Oktober/November: Ruhrgebiets-Antiquariatstag
* November: Kinder- und Jugendtheatertage
* Dezember: Weihnachtsmarkt


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Im Jahre 2016 erbrachte Bochum, innerhalb der Stadtgrenzen, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] von 11,892 Milliarden € und belegte damit Platz 30 innerhalb der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]]. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 32.596 € (Nordrhein-Westfalen: 37.416 €/ Deutschland 38.180 €). In der Stadt waren 2016 ca. 184.000 erwerbstätige Personen beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190213033332/https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |archiv-datum=2019-02-13 |abruf=2019-01-07}}</ref> Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 8,1 % und damit deutlich über dem Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen mit 6,4 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Nordrhein-Westfalen-Nav.html |titel=Bundesland Nordrhein-Westfalen |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190329130606/https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Nordrhein-Westfalen-Nav.html |archiv-datum=2019-03-29 |abruf=2019-01-07}}</ref>
=== Verkehr ===
'''Schiene / [[ÖPNV]]'''


Die durch den Strukturwandel und aufgrund des Weggangs verschiedener Großunternehmen wirtschaftlich gebeutelte Stadt versucht, sich ein neues Image zu geben.<ref>Linda Anzenhofer: [https://www.businessinsider.de/wirtschaft/o-werk-wie-eine-stadt-im-pott-ihr-verstaubtes-image-loswerden-will/ ''Co-Working, Solarstrom und viel Grün statt Opel-Autos vom Fließband: Mit diesem Projekt bemüht sich eine Stadt im Pott um junge Gründer''] [[Business Insider]] 6. Januar 2021, abgerufen am 24. Januar 2021.</ref>
Die Stadt ist über zahlreiche Eisenbahnverbindungen an die umliegenden Städte angeschlossen und hat insgesamt 8 Bahnhöfe. Zudem verkehren mehrere [[RegionalBahn]]- und [[RegionalExpress]]linien, sowie zwei [[S-Bahn_Rhein-Ruhr|S-Bahnlinien]] (S1 und S3). In der Stadt gibt es eine größtenteils unterirdische Stadtbahn-Linie (U35 von Bochum Hustadt nach Herne Schloss Strünkede), sowie 5 Straßenbahnenlinien, von denen zwei in der Innenstadt ebenfalls unterirdisch fahren (zwei weitere U-Bahnstrecken im Bau), ebenso wie zahlreiche [[Omnibus|Buslinien]] durch die [[BOGESTRA]] im Rahmen des [[Verkehrsverbund Rhein-Ruhr|Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR)]] betrieben. Der [[Hauptbahnhof Bochum|Hauptbahnhof]] ist regelmäßiger [[ICE]]- und [[IC]]-Halt der über das Ruhrgebiet verlaufenden Linien. Er wird derzeit einer umfangreichen Sanierung und Modernisierung unterzogen.


=== Verkehr ===
'''Straße'''
==== Schiene/ÖPNV ====
[[Datei:Linienplannetzplan Schienenverkehr Bogestra 2017.png|mini|Streckennetz der [[Straßenbahn Bochum/Gelsenkirchen]]|links]][[Datei:BochumHBF.JPG|mini|Der denkmalgeschützte Bochumer Hauptbahnhof]]Die Stadt ist über zahlreiche Eisenbahnverbindungen an die umliegenden Städte angeschlossen und hat insgesamt zehn Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Es verkehren sechs [[Regionalbahn]]- und [[Regional-Express]]-Linien (RE1, RE6, RE11, RE16, RB40, RB46) sowie zwei [[S-Bahn Rhein-Ruhr|S-Bahn]]-Linien (S1, S3). Der [[Bochum Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] ist als einziger Bochumer Fernbahnhof regelmäßiger [[Intercity-Express|ICE]]- und [[Intercity (Deutschland)|IC]]-Halt der auf der [[Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg|Bahnstrecke Dortmund–Duisburg]] verkehrenden Linien. Hinzu kommt der kommunale Nahverkehr: In der Stadt gibt es eine größtenteils unterirdische [[Stadtbahn Bochum|Stadtbahn]]-Linie ([[U-Bahnlinie 35 (Bochum)|U35]] von Bochum-Hustadt nach Herne Schloss Strünkede) sowie sieben [[Straßenbahn Bochum/Gelsenkirchen|Straßenbahnlinien]], die in der Innenstadt ebenfalls unterirdisch fahren. Die meisten [[Stadtbus|Buslinien]] werden durch die [[Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG]] (BOGESTRA) im Rahmen des [[Verkehrsverbund Rhein-Ruhr|Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR)]] betrieben.
{{Siehe auch|Stadtbahn Bochum}}
{{Siehe auch|Straßenbahn Bochum/Gelsenkirchen}}


==== Straße ====
Im Stadtgebiet von Bochum verlaufen drei Bundesautobahnen [[Bundesautobahn 40|A 40]], [[Bundesautobahn 43|A 43]] und [[Bundesautobahn 44|A 44]] sowie eine Stadtautobahn, der [[Bochumer Ring]], die ehemalige NS 7, die heute in ihren Teilabschnitten nach den Bochumer Partnerstädten ([[Sheffield]], [[Oviedo]], [[Nordhausen]], [[Donezk]]) benannt ist. Zudem durchqueren etliche Bundesstraßen die Stadt (zum Beispiel die [[Bundesstraße 51|B 51]]). Derzeit ist eine Verbindung von [[Bundesautobahn 44|A44]] und [[Bundesautobahn 40|A40]] über die ehemalige NS 7 geplant, die sogenannte [[Opel Spange|Opel-Spange]]. Darüberhinaus soll die [[Bundesautobahn 40|A 40]] bis [[Essen]] sechsspurig ausgebaut werden. Diese Pläne sind bereits seit den [[1990er]] Jahren beschlossen, ursprünglich, um eine bessere Anbindung des [[Opel]] Werks 1 im Stadtteil Laer an das Verkehrsnetz zu gewährleisten. Nach der Diskussion vom Oktober [[2004]] über eine mögliche Schließung des [[Opel]]-Standortes Bochum, ist der Ausbau momentan wieder fraglich.
Im Stadtgebiet von Bochum verlaufen die Bundesautobahnen [[Bundesautobahn 40|A&nbsp;40]] ([[Dortmund]] – [[Venlo]]), [[Bundesautobahn 43|A&nbsp;43]] ([[Münster]] – [[Wuppertal]]) und [[Bundesautobahn 448|A&nbsp;448]] sowie eine [[Kraftfahrstraße|autobahnähnliche Schnellstraße]], der [[Bochumer Ring]] bzw. die ehemalige NS&nbsp;7. Zudem durchqueren drei Bundesstraßen die Stadt: die [[Bundesstraße 51|B&nbsp;51]] ([[Osnabrück]] – ''Bochum'' – [[Trier]]), die [[Bundesstraße 226|B&nbsp;226]] ([[Hagen]] – ''Bochum'' – [[Gelsenkirchen]]) und die [[Bundesstraße 235|B&nbsp;235]] ([[Datteln]] – ''Bochum'' – [[Witten]]).


Eine Verbindung von [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]] und [[Bundesautobahn 40|A&nbsp;40]] über die ehemalige NS&nbsp;7,<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Boebers-Süßmann |url=https://www.derwesten.de/staedte/bochum/ns-vii-ist-in-bochum-immer-noch-ein-begriff-id10345432.html |titel=„NS VII“ ist in Bochum immer noch ein Begriff |werk=derwesten.de |datum=2015-02-14 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220901104743/https://www.derwesten.de/staedte/bochum/ns-vii-ist-in-bochum-immer-noch-ein-begriff-id10345432.html |archiv-datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-01}}</ref> die sogenannte Opel-Querspange, wurde im August 2021 fertiggestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernd Kiesewetter |url=https://www.waz.de/staedte/bochum/querspange-bochum-oeffnet-in-voller-laenge-richtung-witten-id232787969.html |titel=Querspange Bochum öffnet in voller Länge Richtung Witten |werk=waz.de |datum=2021-07-14 |abruf=2022-09-01}}</ref> Noch vor den Abschluss der Arbeiten ist der Abschnitt des Bochumer Rings zur [[Bundesautobahn 448]] hochgestuft worden.<ref name="abl5216">{{Internetquelle |url=https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/a/amtsblatt/2016/abl_52_16.pdf |titel=Amtsblatt 52 RP Arnsberg |datum=2016-12-31 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191207110552/https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/a/amtsblatt/2016/abl_52_16.pdf |abruf=2021-04-27}}</ref> Darüber hinaus ist die [[Bundesautobahn 40|A&nbsp;40]] bis [[Essen]] sechsspurig ausgebaut worden. Diese Pläne sind bereits seit den 1990er Jahren beschlossen, ursprünglich, um eine bessere Anbindung des [[Opel]]-Werks 1 im Stadtteil Laer an das Verkehrsnetz zu gewährleisten. Heute steht die Verbesserung des Ost-West-Transits durch das Ruhrgebiet im Vordergrund.
'''Wasser'''


Mit dem Lückenschluss der A448 mit der A44 Ende 2021 besitzt Bochum als einzige Stadt in Deutschland einen geschlossenen [[Ringautobahn|Autobahnring]] auf der eigenen Stadtfläche.
Als eine der wenigen Städte des [[Ruhrgebiet]]s ist Bochum nicht direkt an das deutsche Bundeswasserstraßennetz angebunden. Eine Anbindung besteht über [[Herne]] im Norden an den [[Rhein-Herne-Kanal]]. Über die im Süden der Stadt gelegen [[Ruhr (Fluss)|Ruhr]] hat man mit kleineren Booten die Möglichkeit über Schleusen an den [[Rhein]] zu gelangen. Die [[Schifffahrt]] für die [[Industrie]] wurde schon lange eingestellt.


Der [[Radschnellweg Ruhr]] soll auch durch Bochum führen. Bisher ist nur ein ca. 900 Meter langes Stück in Bau.<ref>{{Internetquelle |url=https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/fortschritte-beim-bau-des-rs1-essen-und-bochum |titel=Fortschritte beim Bau des RS1 in Essen und Bochum |hrsg=Bundesministerium für Verkehr |datum=2020-02-18 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210428002715/https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/fortschritte-beim-bau-des-rs1-essen-und-bochum |archiv-datum=2021-04-28 |abruf=2021-04-27}}</ref>
'''Luft'''


==== Stadt ohne Hafen ====
Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in [[Dortmund]], [[Essen]]/[[Mülheim an der Ruhr|Mülheim]] und [[Düsseldorf]] und sind über Autobahnen zu erreichen. Zum Flughafen in Düsseldorf besteht über [[InterCityExpress|ICE]]-, [[InterCity|IC]]-, RE- und S-Bahnlinien eine direkte Verbindung. Weitere erreichbare Luftverkehrsanbindungen sind der [[Konrad-Adenauer-Flughafen]] in [[Köln]], der [[Flughafen Niederrhein]] im Raum Kleve, im Münsterland der [[Flughafen Münster-Osnabrück]] sowie der [[Flughafen Paderborn/Lippstadt]] im Osten.
Als eine der wenigen Städte des [[Ruhrgebiet]]s liegt [[Liste von Gewässern in Bochum|Bochum nicht]] an einer [[Bundeswasserstraße]]; der nächste Zugang befindet sich am [[Rhein-Herne-Kanal]] im nördlich gelegenen [[Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen#Häfen|Herne]]. Verschiedene Denkschriften und Projekteideen zwischen den 1860er- und 1910er-Jahren zu einem Kanalanschluss Bochums sind über die Planungsphase nicht hinaus gekommen.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Kracht |Titel=Bochum, Stadt am Kanal? Zu den nicht ausgeführten Projekten einer Kanalisierung der Ruhr und der Anlage von Schifffahrtskanälen in und um Bochum |Reihe=Bochumer Zeitpunkte |HrsgReihe=[[Kortum-Gesellschaft Bochum]] |NummerReihe=Heft 39 |Ort=Bochum |Datum=1993 |Seiten=68–85 |Online=https://www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/content/download-ocr/zeitpunkte/Zeitpunkte-39-2018OCR.pdf |Format=PDF |KBytes=17400}}</ref> Im Süden bildet die [[Ruhr]] die Bochumer Stadtgrenze. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war sie einer der am stärksten befahrenen Flüsse Europas und diente im Wesentlichen der Kohleabfuhr. Damals bestand der kleine Rauendahler Hafen<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Tiedt |url=http://ruhrkohlenrevier.de/ob5201.html |titel=Der frühe Bergbau an der Ruhr |titelerg=Rauendahler Hafen |datum=2009 |abruf=2021-04-27}}</ref> zur Kohleverladung in der Gemeinde Stiepel. Abgesehen vom [[Binnenschiffahrt#Fahrgastschifffahrt|Ausflugsverkehr]] mit der [[Schwalbe II (Schiff)|Schwalbe&nbsp;II]] und anderen Tagesausflugsschiffen ist die [[Ruhrschifffahrt]] jedoch längst eingestellt worden.

==== Luftverkehr ====
Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in [[Flughafen Dortmund|Dortmund]] (31&nbsp;km) und [[Flughafen Düsseldorf|Düsseldorf]] (47&nbsp;km). [[Bahnhof Düsseldorf Flughafen|Nach Düsseldorf]] bestehen mit [[InterCityExpress|ICE]]-, [[Intercity (Deutschland)|IC]]-, [[Regional-Express|RE-]] und [[S-Bahn Rhein-Ruhr|S-Bahnlinien]] direkte Verbindungen. Weitere Flughäfen in der Umgebung sind in [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]], [[Flughafen Münster/Osnabrück|Münster/Osnabrück]] und [[Flughafen Paderborn/Lippstadt|Paderborn/Lippstadt]]; hinzu kommt der [[Flughafen Niederrhein]].
[[Datei:Bochum - Scharnhoststraße - Moritz Fiege 01 ies.jpg|mini|Privatbrauerei Moritz Fiege]]
[[Datei:Vonovia-8665-HD.jpg|mini|Vonovia-Hauptverwaltung]]


=== Ansässige Unternehmen ===
=== Ansässige Unternehmen ===
[[Datei:Bochum Bomin Haus.jpg|mini|hochkant|Knappschaft-Bahn-See Versicherung]]
* [[Aral AG]] (Hauptsitz) – ein Unternehmen der [[Deutsche BP AG]]
* [[Bochumer Eisenhütte Heintzmann]] GmbH & Co. KG (Hauptsitz) – Bergbau, Tunnelbau und Wärmebehandlung
* [[Bochumer Verein]] Verkehrstechnik GmbH (Hauptsitz) – ehemaliger Konzernteil von ThyssenKrupp, vormals als Bochumer Verein der größte örtliche Betrieb, prägend für die Stadtentwicklung
* [[Bogestra]] (Hauptsitz) – Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG, lokaler Nahverkehrsbetrieb
* [[Deutsches Anwaltsinstitut]] (Hauptsitz)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.anwaltsinstitut.de/impressum.html |titel=Impressum |abruf=2019-01-13}}</ref>
* [[Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See]] (Hauptsitz) – deutscher bundesunmittelbarer [[Sozialversicherungsträger]]
* [[Diakonie Ruhr]] – evangelisches Unternehmen in der Wohlfahrtspflege
* [[Doncasters Precision Castings]] – Hersteller von Legierungskomponenten für die Luftfahrt-, Raumfahrt-, und Gasturbinenindustrie
* [[Dr. C. Otto & Comp.]] (Hauptsitz) – Feuerfeste Materialien, Bochumer Traditionsunternehmen
* [[Faber Lotto-Service]] (Unternehmenssitz) – Anbieter von Lotto-Spielgemeinschaften
* [[Fahrzeug-Werke Lueg]] (Hauptsitz) – einer der größten Mobilitätsanbieter in Deutschland und einer der wichtigsten Vertriebs- und Servicepartner der [[Mercedes-Benz Group]] und [[Daimler Truck|Daimler Truck AG]]
* [[G Data CyberDefense]] (Unternehmenssitz) – Anbieter von IT-Sicherheitslösungen. Bekanntes Produkt: [[G Data Antivirus]]
* [[GEA Refrigeration Technologies]] – Hersteller von Kältetechnik
* [[GLS Gemeinschaftsbank]] – Ökologische Bank mit Vorreiterrolle
* [[Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei|Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik u. Eisengießerei GmbH]] – Bochumer Traditionsunternehmen im Maschinenbau
* [[Meteomedia GmbH]] (Hauptsitz) – privater Wetterdienst, deutsche Tochter der Schweizer [[Meteomedia]] AG
* [[Möbel Hardeck]] – Einrichtungshaus
* Opel Group Warehousing – Konzernteil der [[Opel]] Automobile GmbH
* [[Privatbrauerei Moritz Fiege]] – mittelgroße regionale Bierbrauerei in Familienbesitz
* [[Sparkasse Bochum]] – öffentlich-rechtliches Kreditinstitut
* [[Studienkreis|Studienkreis GmbH]] – kommerzieller Anbieter von Nachhilfeangeboten mit rund 1.000 Standorten in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland
* [[ThyssenKrupp]] – Stahlkonzern, betreibt ehemalige Anlagen des Bochumer Verein im MDAX
* Tiemeyer Gruppe (Hauptsitz) – einer der bundesweit größten Volkswagen-Händler
* [[Unicum-Unternehmensgruppe]] – Medienunternehmen
* [[United Cinemas International]] (UCI) – Deutsche Zentrale des Kinounternehmens
* [[USB Umweltservice Bochum GmbH]] – städt. Entsorger (100-prozentige Tochter der [[Stadtwerke Bochum]])
* [[Volkswagen Infotainment]] – 100-prozentige Konzerntochter der [[Volkswagen AG]] mit Schwerpunkt der Entwicklung von Kommunikations- und Steuergeräten in den Autos
* [[Vonovia]] SE (ehemals Deutsche Annington Immobilien SE) (Unternehmenssitz) – Deutschlands größtes Immobilienunternehmen im DAX
* [[Viactiv BKK]] (Hauptsitz) – deutsche [[Betriebskrankenkasse (Deutschland)|Betriebskrankenkasse]]


=== Hochhäuser ===
* [[Bogestra]] (Hauptsitz)
[[Datei:Bochum - Alleestraße - Jahrhunderthaus 05 ies.jpg|mini|[[Jahrhunderthaus Bochum|Jahrhunderthaus]] ]]
* [[Privatbrauerei Moritz Fiege]]
Die meisten Hochhäuser konzentrieren sich auf den südlichen [[Bochum-Innenstadt|Stadtkern]] sowie zur Nähe der [[Ruhr-Universität Bochum|Ruhr-Universität]] im Stadtteil [[Querenburg]].
* [[BP (Konzern)|BP]]

* [[GEA Group|GEA Group AG]] (Konzernzentrale) - größtes börsennotiertes Unternehmen von Bochum
1962 eröffnete im südlichen [[Stadtkern]] das [[Europahaus (Bochum)|Europahaus]] (60 Meter), das bis heute markant das Stadtbild prägt. Kurz darauf – 1971 bis 1975 – kamen vier weitere Gebäude dazu. Unter anderem das „Terrassen-Hochhaus“ (65 Meter), das bis heute höchste Wohngebäude Bochums und das [[Bomin-Haus|Bominhaus]] (70 Meter) – Sitz der [[Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See|Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See]]. Außerhalb des Bochumer Stadtrings und des Stadtteils Querenburg folgte auf der [[Entwicklungsachse]] Universitätsstraße im Jahre 2013 das [[Exzenterhaus]] mit 89 Metern – das höchste Gebäude der [[Region Mittleres Ruhrgebiet]]. In der Stadt stehen bereits eine breite Menge an über 50 Metern hohen Gebäuden.
* [[Johnson Controls]]

* [[Nokia]] (ATO Center, Service und R&D)
{{Siehe auch|Liste von Hochhäusern in Bochum}}
* [[Opel|Adam Opel AG]] – In den Bochumer Werken wird unter anderem der Opel Zafira produziert.
* [[GLS-Bank]]
* [[ThyssenKrupp]]
* [[Bochumer Verein]] - ehemaliger Konzernanteil von ThyssenKrupp
* [[QVC]] - Call Center GmbH & Co. KG
* [[Bundesknappschaft]] - Hauptverwaltung
* [[FABER Lotto-Service KG]]
* [[USB Umweltservice Bochum GmbH]] - städt. Entsorger (100%ige Tochter der Bochumer Stadtwerke)
* [[Aral ]] - Sitz


=== Medien ===
=== Medien ===
==== Zeitungen ====
==== Zeitungen ====
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung "[[WAZ]]" und die [[Ruhr Nachrichten]] erscheinen mit eigenen Lokalausgaben. Außerdem erscheint Mittwochs und Samstag das kostenlose Lokalblatt "[[Stadtspiegel]]". Eine Alleinstellung hat die kostenlose "[[Langendreerer Dorfpostille]]", die 1981 im Zuge soziokultureller Zeitschriftengründungen (1976 "Guckloch" später in "Prinz" umbenannt, 1978 "[[Marabo]]", 1982 "Terminal", 1983 "[[coolibri]]") ins Leben gerufen wurde. Sie realisiert noch heute ihr urspüngliches Konzept einer politischen Gegenöffentlichkeit bezogen auf einen begrenzten lokalen Raum.
Die [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]] (WAZ) erscheint mit einer eigenen Lokalausgabe. Die [[Ruhr Nachrichten]] (RN) stellten ihren Bochumer Lokalteil am 31. Oktober 2014 ein. Seitdem erscheint in Bochum die Dortmunder Ausgabe. Außerdem erscheint samstags das kostenlose [[Anzeigenblatt]] [[Stadtspiegel]]“. Darüber hinaus gibt es verschiedene kostenlose Stadtteilmagazine, zum Beispiel „VorOrt“ (für Weitmar/Eppendorf, Linden/Dahlhausen, Altenbochum/Wiemelhausen), den „Stiepeler Boten“ und den „Ehrenfelder“. Eine Alleinstellung hat die kostenlose [[Langendreerer Dorfpostille]], die 1981 im Zuge soziokultureller Zeitschriftengründungen (1976 „Guckloch“ später in „[[Prinz (Magazin)|Prinz]]“ umbenannt, 1978 [[Marabo (Magazin)|Marabo]], 1982 „Terminal“, 1983 [[coolibri]]) ins Leben gerufen wurde. Sie realisiert noch heute ihr ursprüngliches Konzept einer politischen Gegenöffentlichkeit bezogen auf einen begrenzten lokalen Raum. An der Ruhr-Universität Bochum erscheint die älteste, kontinuierlich erscheinende Studentenzeitung im deutschsprachigen Raum, die [[Bochumer Stadt- & Studierendenzeitung]] (:bsz).


==== Hörfunk ====
==== Hörfunk ====
Seit 1990 sendet "[[Radio 98.5]]" (ehemals Ruhrwelle Bochum) ein lokales Radioprogramm in Kooperation mit Radio NRW in Oberhausen. Chefredakteurin ist Andrea Donat. Für den Bereich Sport zuständig ist Michael Ragsch. Moderatoren der Frühsendung "Hallo Wach" sind Alexander Brauer und Ansgar Borgmann. Kultcharakter hat Fußball-Reporter Günther Pohl ("Tooor im Ruhrstadion") erlangt.
Seit 1990 sendet [[Radio Bochum]]“, ehemals „Ruhrwelle Bochum“, ein lokales Radioprogramm in Kooperation mit [[Radio NRW]] aus Oberhausen. Chefredakteurin ist Andrea Donat. Für den Bereich Sport zuständig ist Michael Ragsch. Moderatoren der Frühsendung sind Anuschka Fritzsche und Ansgar Borgmann. Kultcharakter hat Fußball-Reporter Günther Pohl („Tooor im Ruhrstadion“) erlangt.
Unter dem Namen Ruhrwelle ist der Sender gestartet, später wurde er in Radio 98.5 umbenannt. ''98.5 Radio Bochum'' heißt er seit dem 24. Februar 2006.

Seit 1997 sendet „[[CT das radio]]“ ein lokales Radioprogramm auf der Frequenz 90&nbsp;MHz. Es ist das Radio der Bochumer Hochschulen und war das erste Campusradio auf eigener Frequenz in NRW. Zuvor war „Radio c.t.“ ein Programmelement im [[Bürgerfunk in Nordrhein-Westfalen|Bürgerfunk]] der Ruhrwelle.

==== Onlinezeitungen und Blogs ====
Die ehemalige Onlinezeitung ''Mein Bochum'' beschäftigt sich fast ausschließlich, oft kontrovers, mit Lokalpolitik. Das nichtkommerzielle Projekt ''bo-alternativ'' informiert seit Oktober 1999<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ruhr-uni-bochum.de/bsz/512/512boa.html |titel=Die alternative Alternative |abruf=2018-03-10}}</ref> zum kulturellen, sozialen und politischen Leben in Bochum. ''Bochumschau.de'' publiziert wöchentlich Filmbeiträge über aktuelle Ereignisse und Geschichten aus Bochum. Ferner existiert mit ''ja-zu-bochum.de'' ein weiteres „City-Portal“, das hauptsächlich auf ein studentisches Publikum ausgerichtet ist. [[Ruhrbarone]] berichtet seit 2007 aus dem Revier und hat seit 2010 eine Printausgabe. Die Sportredaktion von westline.de bietet außerdem eine umfangreiche und tägliche Berichterstattung über den VfL Bochum.

==== Bochum in Film und Fernsehen ====
Bochum bietet auf dem gesamten Stadtgebiet ganz unterschiedliche Motive für Filmaufnahmen, daher wurden bisher unzählige Produktionen in Bochum gedreht, sowohl Fernsehserien, -reihen und spielfilme, als auch Kinofilme.

Kinofilme sind beispielsweise [[Sönke Wortmann]]s vielfach prämierte Produktion ''[[Das Wunder von Bern]]'' mit [[Peter Lohmeyer]] (u.&nbsp;a. gedreht im [[Eisenbahnmuseum Bochum]]), ''Ein Dichter in der Familie'' mit [[Tana Schanzara]] und [[Ernst Stötzner]], ''[[Das Blaue vom Himmel (2011)|Das Blaue vom Himmel]]'' mit [[Hannelore Elsner]], [[Juliane Köhler (Schauspielerin)|Juliane Köhler]] und [[David Kross]], ''[[Berlin 36]]'' mit [[Karoline Herfurth]] und [[Thomas Thieme]] (u.&nbsp;a. diente das [[Rathaus Bochum]] im Film als „Haus des Sports“), ''[[Renn, wenn du kannst]]'' mit [[Robert Gwisdek]] sowie ''[[Jeder stirbt für sich allein (2016)|Jeder stirbt für sich allein]]'' mit [[Emma Thompson]], [[Brendan Gleeson]] und [[Daniel Brühl]] (u.&nbsp;a. Dreharbeiten in den Innenhöfen des [[Rathaus Bochum|Rathauses]]).<ref>{{Webarchiv |url=https://www.derwesten.de/staedte/bochum/bochumer-rathaus-bietet-kulisse-fuer-kinofilm-id10722040.html |text=WAZ: ''Bochumer Rathaus bietet Kulisse für Kinofilm'' |wayback=20190415090652}}, derwesten.de (aufgerufen am 15. April 2019)</ref> Im Film ''Arbeitsfalle'' (u.&nbsp;a. gedreht im [[Westpark (Bochum)|Westpark]] und in Arbeitersiedlungen) spielt auch die Handlung in einer in Bochum imaginär existierenden Waschmaschinenfabrik.<ref>[https://www.waz.de/staedte/bochum/kinofilm-ueber-werksschliessung-in-bochum-aimp-id8488179.html WAZ: ''Kinofilm über Werksschließung in Bochum''], derwesten.de (aufgerufen am 4. Dezember 2016)</ref>

Als Motivgeber für Fernsehfilme ist unter anderem [[Dieter Wedel]]s Vierteiler ''[[Der große Bellheim]]'' mit [[Mario Adorf]], [[Will Quadflieg]] und [[Leslie Malton]], zu nennen, für den als Drehort das [[Kaufhaus Kortum]] in der innenstädtischen [[Fußgängerzone|FuZo]] [[Bochum-Innenstadt|Kortumstraße]] genutzt wurde.

„Tatort Bochum“: aktuell flimmern zwei Kriminalserien mit dem Handlungsort Bochum und Umgebung über den Fernsehbildschirm: ''[[Einstein (Fernsehserie)|Einstein]]'' für [[Sat.1]] und ''[[Heldt (Fernsehserie)|Heldt]]'' für das [[ZDF]]. Im Jahr 2014 ermittelten zudem ''[[Heiter bis tödlich: Koslowski & Haferkamp|Haferkamp und Koslowski]]'' für [[Das Erste]].
Zwei echte Polizisten sind auch zu nennen: die bundesweit bekannten Polizisten [[Toto & Harry]] sind als Doku-Serie in Sat.1 präsent.

Die mit ihrem Hauptsitz in Bochum beheimatete [[United Cinemas International|Kinokette UCI]] nutzt gerne ihr Multiplexkino im Bochumer Einkaufszentrum [[Ruhrpark]] als Premierenkino. So hatte der Kinofilm ''[[Nicht mein Tag]]'' mit [[Moritz Bleibtreu]], [[Anna Mühe]] und [[Ralf Richter]] hier seine Weltpremiere.<ref>[https://www.waz.de/staedte/bochum/kinofilm-nicht-mein-tag-feiert-premiere-in-bochum-id8863501.html WAZ: ''Kinofilm „Nicht mein Tag“ feiert Premiere in Bochum''], (aufgerufen am 4. Dezember 2016)</ref> Die Ruhrpottkomödie ''[[Bang Boom Bang]]'' wird als Kultfilm in dem genannten Kino seit Kinostart im Jahre 1999 dauerhaft gezeigt.

Im Dezember 2009 schaute die internationale Filmwelt auf Bochum, als unter größter Öffentlichkeit und internationalem Staraufgebot der [[Europäischer Filmpreis|Europäische Filmpreis]] in der [[Jahrhunderthalle (Bochum)|Jahrhunderthalle]] verliehen wurde.

Es wird vor Ort auch etwas für den Nachwuchs getan: Die [[Schauspielschule Bochum]], ehemals dem nach wie vor sehr renommierten [[Schauspielhaus Bochum]] angeschlossen, nun ein Studiengang der Folkwang-Universität, hat seit ihrer Gründung namhafte Absolventen, die bundesweit an den Theatern spielen und prominent in Film und Fernsehen besetzt sind. Die Schule hat neue Räumlichkeiten im ehemaligen Thürmer-Saal nahe dem Hauptbahnhof.

Seit 2011 ist Bochum zusätzlich der einzige Standort einer Ausbildungsstätte des [[SAE Institute]] im Ruhrgebiet.


Das Bochumer Amt für Wirtschaftsförderung arbeitet als [[Locationscout]] und hilft Filmproduktionen schnell und unkompliziert mit [[Drehgenehmigung]]en und Infrastruktur.
Seit 1997 sendet "[[CT das radio]]" (erstes Campusradio auf eigener Frequenz in NRW) ein lokales Radioprogramm auf der Frequenz 90 MHz. Zuvor war "Radio c.t." ein Programmelement im Bürgerfunk der Ruhrwelle gewesen.


Mit dem „''blicke''-filmfestival des ruhrgebietes“ sind zudem eine der renommierten deutschen [[Filmfestivals in Deutschland|Filmfestspiele]] in Bochum beheimatet.
==== Onlinezeitungen ====
''Mein-Bochum'' beschäftigt sich fast ausschließlich mit Lokalpolitik, während ''Bo-Alternativ'' auch kulturelle Themen aufgreift und verschiedene Serviceseiten anbietet. ''Stud.rub.de'' hingegen legt den Schwerpunkt auf studentische Interessen, dort sind vor allem Terminhinweise für Party, Spaß und Kultur zu finden.


Der landesweite TV-Lernsender [[nrwision]] bündelt in seiner Mediathek Fernsehsendungen über Bochum bzw. von Fernsehmachern aus Bochum.<ref name="Fernsehen aus Bochum bei nrwision">{{Internetquelle |url=https://www.nrwision.de/programm/sendungen/orte/bochum.html |titel=Fernsehen aus Bochum bei nrwision |hrsg=[[nrwision]] |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141002092912/http://www.nrwision.de/programm/sendungen/orte/bochum.html |archiv-datum=2014-10-02 |abruf=2015-03-09}}</ref>
* [http://www.mein-bochum.de Mein-Bochum]
* [http://www.bo-alternativ.de Bo-Alternativ]
* [http://stud.rub.de Studentischer Kalender für Bochum und Umgebung]


=== Öffentliche Einrichtungen ===
=== Öffentliche Einrichtungen ===
*[[Bergbau-Berufsgenossenschaft]]
[[Datei:Bergbau-Berufsgenossenschaft Hauptverwaltung.JPG|mini|Bezirksdirektion Bochum<br />BG RCI]]
[[Datei:Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets.JPG|mini|Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets]]
*[[Bundesknappschaft]]
*[[Industrie- und Handelskammer]] im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum - Kammerbezirk: Kreisfreie Städte Bochum und Herne sowie die Städte Hattingen und Witten des [[Ennepe-Ruhr-Kreis]]es


''siehe auch:'' [[St. Josefs-Hospital Bochum-Linden]]
* [[Stadtwerke Bochum]]
* Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW
* Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie – BG RCI
* [[Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See]] – Hauptverwaltung
* [[Industrie- und Handelskammer im Mittleren Ruhrgebiet zu Bochum|Industrie- und Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum]] – Kammerbezirk: Kreisfreie Städte Bochum und Herne sowie die Städte Hattingen und Witten des [[Ennepe-Ruhr-Kreis]]es
* Stadtbücherei Bochum
* [[Bibliothek des Ruhrgebiets]] / Das Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
* Volkshochschule (VHS) Bochum
* [[Landgericht Bochum]]
* [[Amtsgericht Bochum]]
* [[Arbeitsgericht Bochum]]


=== Bildung ===
=== Gesundheitswesen ===
Mehrere Krankenhäuser liegen in der Innenstadt, während sich andere in den ehemaligen Gemeinden und heutigen Stadtteilen befinden. Einige von ihnen gehören dem 2008 aus dem ehemaligen [[Bochumer Modell]] hervorgegangenen [[Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum]] an.
[[Datei:Bergmannsheil.JPG|mini|Das Universitätsklinikum Bergmannsheil]]
* [[Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil]] (Universitätsklinikum)
* [[Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer]] (Universitätsklinikum)
* [[St. Josef-Hospital Bochum]] (Universitätsklinikum)
* [[St. Josefs-Hospital Bochum-Linden]]
* [[St. Elisabeth-Hospital Bochum]] (Universitätsklinikum)
* [[Augusta-Kranken-Anstalt Bochum|Augusta-Kranken-Anstalt]]
* [[Westfälisches Zentrum Bochum – Psychiatrie und Psychotherapie|Zentrum für Psychiatrie]] (Universitätsklinikum)
* [[Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef-Hospital|Klinik für Kinder- und Jugendmedizin]] (Universitätsklinikum)
* [[Martin-Luther-Krankenhaus (Wattenscheid)|Martin-Luther-Krankenhaus]]
* [[Marien-Hospital Wattenscheid]]
* [[St. Maria-Hilf-Krankenhaus]], Bochum-Gerthe


Die Stadt Bochum engagiert sich seit einigen Jahren stark für die Entwicklung der [[Gesundheitswirtschaft]]. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Entwicklung des Bochumer Gesundheitscampus, der sich in den [[Gesundheitscampus NRW]] mit verschiedenen Einrichtungen des Landes NRW und den [[Gesundheitscampus Bochum]] als Gewerbepark aufteilt. Die Agentur GesundheitsCampus Bochum soll den Bochumer Gesundheitssektor stärken und Unternehmen optimale Rahmenbedingungen bieten, um innovative Versorgungslösungen zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gc-bo.de/ |titel=GesundheitsCampus Bochum {{!}} Der Gesundheitsstandort Bochum |abruf=2018-11-15}}</ref>
[[bild:audi_max_bochum.jpg|thumb|Audi Max der Ruhr-Universität Bochum]]
[[bild:Fachhochschule_Bochum_2002.jpg|thumb|Fachhochschule Bochum]]
In Bochum befinden sich die folgenden sechs Hochschulen:


{{Siehe auch|Liste von Krankenhäusern in Bochum}}
*[[Ruhr-Universität Bochum]], eine der größten Universitäten Deutschlands, gegründet [[1965]]
[[Datei:THGA Hauptgebäude 2016.jpg|mini|Hauptgebäude der THGA Bochum]]
*[[Fachhochschule Bochum]], gegründet 1972 aus mehreren Vorgängereinrichtungen, unter anderen der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen, der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen Recklinghausen und der Höheren Wirtschaftsschule Bochum
*[[Technische Fachhochschule Georg Agricola]] - Die Hochschule geht zurück auf die [[1816]] gegründete Bochumer Bergschule. [[1971]] wurde die Fachhochschule Bergbau errichtet, die [[1990]] in die Trägerschaft der Deutschen Montan Technologie-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH (DMT-LB) überführt wurde. Seit [[1995]] trägt die Fachhochschule ihren heutigen Namen.
*[[Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe]] - Die [[1971]] staatlich anerkannte Fachhochschule geht auf mehrere kirchliche und diakonische Einrichtungen zurück.
*[[Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung]], der Fachbereich [[Sozialversicherung]] der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung besitzt, neben seinem Hauptsitz in [[Berlin]], auch einen Sitz in Bochum (bei der [[Bundesknappschaft]]).
*[[Schauspielschule Bochum]] - Die ehemalige [[Westfälische Schauspielschule]] ist seit 1. Januar [[2000]] der [[Folkwang Hochschule]] in [[Essen]] angegliedert.


=== Hochschulen ===
Daneben gibt es in Bochum mehrere Hauptschulen, Realschulen (Hans-Böckler Realschule uvm.), 11 Gymnasien ([[Albert-Einstein-Schule Bochum|Albert-Einstein-Schule]],
[[Datei:Ruhruniversität.jpg|mini|Blick auf die Ruhr-Universität vom südlich gelegenen Stadtteil [[Stiepel (Bochum)|Stiepel]] aus]]
[[Goethe-Schule Bochum]],
[[Datei:Fachhochschule Bochum 2007-08-17.jpg|mini|Hochschule Bochum]]
[[Graf-Engelbert-Schule Bochum|Graf-Engelbert-Schule]],
[[Gymnasium am Ostring]],
[[Heinrich-von-Kleist-Schule Bochum|Heinrich-von-Kleist-Schule]],
[[Hellweg-Schule Bochum|Hellweg-Schule]],
[[Hildegardis-Schule]],
[[Lessing-Schule]],
[[Märkische Schule Wattenscheid|Märkische Schule]],
[[Schiller-Schule]] und
[[Theodor-Körner-Schule]])
und 4 Gesamtschulen (z.B. [[Erich Kästner-Schule Bochum|Erich Kästner-Schule]], [[Heinrich-Böll-Gesamtschule]], [[Maria Sibylla Merian-Gesamtschule]] und [[Willy-Brandt-Gesamtschule Bochum]]). Das [[Louis-Baare-Berufskolleg]] wird von über 3.000 Schülern besucht.


In Bochum befinden sich die folgenden neun Hochschulen:
== Persönlichkeiten ==
* [[Ruhr-Universität Bochum]], die größte Campus-Universität Deutschlands, gegründet 1965
=== Ehrenbürger ===
* [[Hochschule Bochum]], gegründet 1972 aus mehreren Vorgängereinrichtungen, darunter die Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen, die Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen Recklinghausen und die Höhere Wirtschaftsschule Bochum
Die Stadt Bochum hat folgenden Personen das [[Ehrenbürger]]recht verliehen (Auflistung chronologisch nach Verleihung):
* [[Technische Fachhochschule Georg Agricola|Technische Hochschule Georg Agricola]] – Die Hochschule geht zurück auf die 1816 gegründete Bochumer Bergschule. 1971 wurde die Fachhochschule Bergbau errichtet, die 1990 in die Trägerschaft der Deutschen Montan Technologie-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH (DMT-LB) überführt wurde. Seit 2016 trägt die Hochschule ihren heutigen Namen.<ref>{{Internetquelle |autor=TFH Bochum |url=https://www.thga.de/aktuelles/presse/pressemeldungen-detail/meldung/technische-hochschule-georg-agricola-feiert-jubilaeum-200-jahre-lehre-und-forschung-in-bochum-3414/ |titel=Technische Hochschule Georg Agricola feiert Jubiläum: 200 Jahre Lehre und Forschung in Bochum – TH Georg Agricola zu Bochum |werk=www.thga.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190327134919/https://www.thga.de/aktuelles/presse/pressemeldungen-detail/meldung/technische-hochschule-georg-agricola-feiert-jubilaeum-200-jahre-lehre-und-forschung-in-bochum-3414/ |archiv-datum=2019-03-27 |abruf=2016-04-17}}</ref>
* [[Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe|Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe – Protestant University of Applied Sciences]] – Die 1971 staatlich anerkannte Fachhochschule geht auf mehrere kirchliche und diakonische Einrichtungen zurück.
* [[EBZ Business School]] – Die 2008 gegründete private Fachhochschule<ref>{{Internetquelle |autor=property magazine |url=https://www.property-magazine.de/ebz-business-school-university-of-applied-sciences-startet-studienbetrieb-15556.html |titel=EBZ Business School – University of Applied Sciences startet Studienbetrieb |datum=2008-11-03 |abruf=2019-02-24}}</ref> geht auf das [[Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft|Europäische Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft]] zurück.
* [[Hochschule für Gesundheit]] (HSG) – Die am 1. November 2009 gegründete Fachhochschule<ref>[https://www.waz.de/staedte/bochum/eine-hochschule-im-dienst-der-menschen-id242963.html Eine Hochschule im Dienst der Menschen]</ref> bietet die Studiengänge Gesundheit und Diversity in der Arbeit, Gesundheit und Diversity, Gesundheit und Sozialraum, Evidence-based Health Care, Ergotherapie, Logopädie, Hebammenwissenschaft, Pflege und Physiotherapie an. Die Hochschule hat den Betrieb zum Wintersemester 2010/11 aufgenommen und ist inzwischen in den [[Gesundheitscampus NRW]] umgezogen.
* Der Fachbereich [[Sozialversicherung]] der [[Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung]] in [[Brühl (Rheinland)|Brühl]] besitzt, neben seinem Hauptsitz in [[Berlin]], auch einen Sitz in Bochum (bei der [[Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See|Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See]]).
* [[Schauspielschule Bochum]] – Die ehemalige ''Westfälische Schauspielschule'' ist seit 1. Januar 2000 der [[Folkwang Universität der Künste]] angeschlossen.
* Im Gebäude der [[Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie]] befindet sich ein Studienzentrum der [[FOM Hochschule für Oekonomie & Management]].


=== Schulen ===
*[[1846]]: Johannes Kämper, Lehrer
{{Hauptartikel|Liste von Schulen in Bochum}}
*[[1876]]: Hermann Schultz, Justizrat und Rechtsanwalt
In Bochum gibt es unter anderem 42 [[Grundschule]]n, sieben [[Förderschule (Deutschland)|Förderschulen]], verschiedene weiterführende Schulen sowie 6 berufsbildende Schulen ([[Berufskolleg]]s).<ref>Schulverzeichnis der Stadt Bochum 2018/2019 {{Internetquelle |url=https://www.bochum.de/schulverzeichnis |titel=Schulverzeichnis – Übersicht 2018/2019 |hrsg=Stadt Bochum |datum=2019-02-01 |format=PDF; 1,32 MB |abruf=2019-02-25}}</ref>
*[[1885]]: [[Otto von Bismarck]], Reichskanzler
An der [[Musikschule Bochum]] werden derzeit ungefähr 7.000 Schüler unterrichtet.
*[[1887]]: [[Louis Baare]], Geheimer Kommerzienrat und Stadtverordneter
*[[1904]]: Hermann Pieper, Bergrat und Bergwerksdirektor
*[[1917]]: [[Paul von Hindenburg]], Generalfeldmarschall und späterer Reichspräsident
*[[1925]]: Fritz Graff, Oberbürgermeister
*[[1933]]: [[Adolf Hitler]], Führer und Reichskanzler (1984 offiziell vom Rat der Stadt wieder aberkannt)
*[[1933]]: [[Josef Wagner]], Gauleiter der NSDAP
*[[1944]]: [[Saladin Schmitt]], Generalintendant
*[[1962]]: Dr. jur. Karl Bawitzki, Stadtverordneter
*[[1965]]: Dr. jur. Franz Geyer, Oberbürgermeister
*[[1969]]: Fritz Heinemann, Oberbürgermeister
*[[1975]]: Fritz Claus, Oberbürgermeister
*[[1976]]: Dr. Gerhard Petschelt, Oberstadtdirektor


<gallery>
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
Klaus-Steilmann-Berufskolleg 2011a.jpg|Klaus-Steilmann-Berufskolleg, benannt nach dem Textilunternehmer [[Klaus Steilmann]] aus Wattenscheid
Bochum Gymnasium am Ostring.jpg|Gymnasium am Ostring, Schule des [[Nobelpreis]]trägers [[Manfred Eigen]], heute [[Justizzentrum Bochum]]
Musikschule Bochum (Panorama).jpg|Gebäude der 1967 gegründeten [[Musikschule Bochum]], eine der größten Deutschlands
</gallery>


[[Datei:BSV Bochum Logo.jpg|mini|Logo der BSV Bochum]]
*[[1686]], [[30. Mai]], Graf [[Heinrich Johann Friedrich Ostermann]], (russisch Andrej Iwanowitsch), † 25. Mai 1747 in Beresow (Sibirien), russischer Diplomat und Staatsmann
Die ''Bezirksschülervertretung Bochum'' (kurz BSV Bochum, Eigenschreibweise Bezirksschüler*innenvertretung) ist die am 21. Januar 2011<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bo-alternativ.de/2011/01/17/bezirksschuelerinnenvertretung-fuer-bo/ |titel=BezirksschülerInnenvertretung für BO! |werk=bo-alternativ |hrsg=bo-alternativ e.&nbsp;V. |datum=2011-01-17 |sprache=de |abruf=2023-03-29}}</ref> gegründete Interessenvertretung aller rund 35.000 Schüler der kreisfreien Stadt Bochum. Grundlage der Arbeit ist das [[Schulgesetz NRW|Schulgesetz des Landes NRW]] sowie die Satzung der BSV Bochum. Die BSV Bochum ist eine Institution der Stadt Bochum und vom [[Regierungspräsident (Deutschland)|Regierungspräsidenten]] Düsseldorf anerkannt<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://bezirks-sv-bochum.de/bsv-bochum/ |titel=BSV Bochum |werk=BSV Bochum |datum=2023-03-28 |sprache=de |abruf=2023-03-29}}</ref> und setzt sich auf lokaler Ebene für schul- und bildungspolitische Belange ein.<ref>{{Internetquelle |autor=Carolin Rau |url=https://www.waz.de/staedte/bochum/zu-viele-container-klassen-in-bochum-schueler-fordern-loesung-id237353307.html |titel=Zu viele Container-Klassen in Bochum? Schüler fordern Lösung |werk=WAZ |hrsg=FUNKE Medien NRW GmbH |datum=2023-01-13 |sprache=de |abruf=2023-03-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.radiobochum.de/artikel/bsv-bochum-kritisiert-elterntaxis-1606515.html |titel=BSV Bochum kritisiert Elterntaxis |werk=Radio Bochum |hrsg=Veranstaltergemeinschaft für "98.5 Radio Bochum" e.&nbsp;V. |datum=2023-03-25 |sprache=de |abruf=2023-03-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/staedte/bochum/bochum-schueler-sitzen-kuenftig-in-zwei-ausschuessen-der-stadt-id237959891.html |titel=Bochum: Schüler sitzen künfitg in zwei Ausschüssen der Stadt |werk=WAZ |hrsg=FUNKE Medien NRW GmbH |datum=2023-03-22 |sprache=de |abruf=2023-03-29}}</ref>
*[[1867]], [[7. Dezember]], [[Wenceslaus Straussfeld]], † [[27. Juli]] [[1933]], Gründer des [[Kolleg St. Ludwig]] in den [[Niederlande]]n
*[[1880]], [[9. Mai]], [[Heinrich Schmiedeknecht]], &dagger; [[4. August]] [[1962]] in Bochum, [[Architekt]]
*[[1895]], [[21. Dezember]], [[Hermann Stopperich]], † 6. Januar 1952, Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]), [[MdB]]
*[[1900]], [[21. April]], [[Hans Fritzsche]], † [[27. September]] [[1953]] in [[Köln]], [[Journalist]] und Träger verschiedener Funktionen im [[Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda]]
*[[1902]], [[1. August]], Dr. [[Siegfried Balke]], † 11. Juni 1984 in München, Politiker ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]), [[MdB]], Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen (1953-1956), Bundesminister für Atomenergie und Wasserwirtschaft (1956-1962), Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA (1964-1969)
*[[1917]], [[21. Oktober]], [[Heinz Oskar Vetter]], † 18. Oktober 1990 in Mülheim/Ruhr, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB (1969-1982)
*[[1918]], [[4. August]], [[Claus Holm]], † 21. September 1996, Schauspieler (u.a. Hasso in [[Raumpatrouille]])
*[[1921]], [[15. Juni]], [[Heinz Kaminski]], † 17. Februar 2002 in [[Arnsberg]], Chemie-Ingenieur und Radioastronom, Leiter von "[[Sternwarte Bochum|Kap Kaminski]]")
*[[1924]], [[9. März]], [[Peter Scholl-Latour]], Journalist, Publizist und Buchautor
*[[1925]], [[25. September]], [[Hans Matthöfer]], Bundesminister für Forschung und Technologie (1974-1978), Bundesfinanzminister (1978-1982), Bundesminister für das Post- und Fernemeldewesen (1982)
*[[1927]], [[9. Mai]], [[Manfred Eigen]], Physikchemiker (1967 Nobelpreis für Chemie)
*[[1927]], [[Friedrich Gräsel]], Künstler
* [[1929]], [[4. Februar]], [[Friedhelm Busse]], Neonazi, bis zum Verbot Vorsitzender der rechtsextremen [[Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei|FAP]], NPD-Mitglied
*[[1932]], [[20. Juli]], [[Otto Schily]], Bundesinnenminister (1998-2005)
*[[1937]], [[7. November]], [[Konrad Schily]], Politiker und seit 2005 [[MdB]]
*[[1940]], [[18. Januar]], [[Martin Kayenburg]], Politiker, Landtagspräsident von Schleswig-Holstein
*[[1940]], [[7. Juli]], [[Wolfgang Clement]], ehemaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit (2002-2005)
*[[1948]], [[16. November]], [[Norbert Lammert]], Bundestagspräsident
*[[1949]], [[27. Oktober]], [[Hans-Joachim Horn-Bernges]], Schlagerkomponist ("Hello again", "Jenseits von Eden"), Texter und Sänger
*[[1952]], [[12. Februar]], [[Heinz-Josef Koitka]], ehemaliger [[Bundesliga]]-Profi bei [[Hamburger SV]]
*[[1955]], [[Hans Werner Olm]], Kabarettist
*[[1958]], [[Ute Thimm]], Leichtathletin
*[[1962]], [[Ingo Naujoks]], Schauspieler
*[[1963]], [[Thomas Hermanns]], Kabarettist
*[[1966]], [[31. Mai]], [[Frank Goosen]], Schriftsteller, Kabarettist
*[[1968]], [[26. Februar]], [[Hennes Bender]], Kabarettist
*[[1970]], [[15. Februar]] [[Mark Warnecke]], Weltrekordhalter im 50m Brustschwimmen
*[[1972]], [[4. April]], [[Bastian Pastewka]], Schauspieler und Komödiant
*[[1975]], [[7. Januar]], [[Michael Wurst]], Sänger
*[[1975]], [[12. August]], [[Patrick Joswig]], Schauspieler


Sie besteht aus folgenden Organen:
===Sonstige===
* Bezirksdelegiertenkonferenz
Darüber hinaus sind die folgenden Personen untrennbar mit Bochum verbunden, sie sind aber anderenorts geboren:
* Bezirksvorstand
* [[Carl Arnold Kortum]], * 5. Juli 1745 in [[Mülheim an der Ruhr]], † 15. August 1824 in Bochum, Arzt und Schriftsteller
* Bezirkssekretariat
* Prof. Dr. med. [[Dietrich Grönemeyer]], Arzt und Begründer der [[Mikrotherapie]], *12. November 1952 in [[Clausthal-Zellerfeld]], Bruder von [[Herbert Grönemeyer]], aufgewachsen in Bochum
* Arbeitskreise
* [[Herbert Grönemeyer]], Sänger (unter anderem des Liedes "Bochum"), * 12. April 1956 in [[Göttingen]], Bruder von Prof. Dr. med. [[Dietrich Grönemeyer]], aufgewachsen in Bochum
*[[Else Hirsch]] * 29. Juli 1889 in Bützow, Schwerin; † im [[Ghetto Riga]], jüdische Lehrerin, die in der Zeit des Nationalsozialismus [[Kindertransport]]e nach England organisierte
* [[Alexander Hofmann]], 25. Mai 1980 in [[Mindelheim]], Sportler (Motorradrennsport)
* [[Max Imdahl]], * 6. September 1925 in [[Aachen]], † 11. Oktober 1988 in Bochum, Kunsthistoriker
* [[Tana Schanzara]], * 19. Dezember 1925 in [[Kiel]], Schauspielerin am Bochumer Schauspielhaus
* [[Jochen Malmsheimer]], *27. Juli 1961 in [[Essen]], aufgewachsen in Bochum, Kabarettist
* [[Carlos Otto]] alias Dr. C. Otto, *1838 in Mexico, † 13. November 1897, Chemiker (Schüler Liebigs).
* [[Armin Rohde]], *4. April 1955 in [[Gladbeck]], Schauspieler
* [[Ralf Richter]], *17. August 1957 in [[Essen]], Schauspieler
* [[André Tanneberger]], *26. Februar 1973 in [[Freiberg (Sachsen)]], lebt und arbeitet als DJ und Produzent in Bochum. Besser bekannt unter seinem Künstlernamen ATB
* [[Claude-Oliver Rudolph]], *30. November 1956 in [[Frankfurt a.M.]], Schauspieler
* [[Mambo Kurt]], bürgerlich ''Rainer Limpinsel'', *11. April 1967 in [[Hagen]]), Musiker und Alleinunterhalter
* [[Johann Joachim Schlegel]], * 27. September 1821 in [[Bergtheim]], Franken, † 13. April 1880 in Bochum, Bierbrauer und Gründer [[Schlegel Brauerei|Schlegel Brauerei AG]]
* [[Klaus Steilmann]], *12. Juni 1929 in [[Neustrelitz]], [[Mecklenburg]], Textilunternehmer in [[Bochum-Wattenscheid]]


Die [[Bezirksdelegiertenkonferenz]] ist das höchste beschlussfassende Organ der BSV Bochum. Sie ist öffentlich und tagt zwei- bis dreimal im Jahr und beschließt das Arbeitsprogramm. Zur BDK werden von den Bochumer Schulen Bezirksdelegierte entsandt. Auf der letzten BDK im Schuljahr findet die Vorstandswahl statt. Bei dieser werden die Vorstandsmitglieder und die drei Bochumer Delegierten für die Landesdelegiertenkonferenz der ''LandesschülerInnenvertretung Nordrhein-Westfalen|LSV NRW'' gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://bezirks-sv-bochum.de/bdk/ |titel=Bezirksdelegiertenkonferenz |werk=BSV Bochum |datum=2023-03-28 |sprache=de |abruf=2023-03-29}}</ref>
== Literatur ==
*''Westfälisches Städtebuch''; Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1954


Der Bezirksvorstand ist für die laufenden Geschäfte der BSV Bochum zuständig. Zum Tagesgeschäft gehören die Beantwortung von Presseanfragen, das Verfassen von Pressemitteilungen, die Organisation von Kooperationen und die Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum. Außerdem organisiert er die BDKen. Das Bezirkssekretariat arbeitet ehrenamtlich und nach Weisung des Vorstandes. Es unterstützt den Vorstand operativ und organisiert die Kommunikation des BeVos. Die Arbeitskreise bilden die operative Ebene des BSV Bochum. Der Bezirksvorstand kann zu bestimmten Themen Arbeitskreise einberufen, die sich sowohl aus Mitgliedern des Bezirksvorstandes als auch aus Externen zusammensetzen können.<ref name=":0" />
*''Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945'', hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980.


== Persönlichkeiten ==
* ''Bochum'', hrsg. Jochen V. Wagner und Monika Viborni. ISBN 383131036X, 2003.
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bochum}}
Zu bekannten gebürtigen und mit der Stadt Bochum verbundene Persönlichkeiten gehören verschiedene Personen aus Kunst und Kultur, Militär, Politik Religion, Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. Eine vollständige Liste, inklusive Bürgermeister und Ehrenbürger, findet sich im Hauptartikel.


== Siehe auch ==
* ''Bochum, Stern des Ruhrgebiets'', hrsg. von Th. Sprenger und H. Schmitz. ISBN 3922785794, 2003.
* [[Geschichte der Stadt Bochum]]
* [[Historische Karten der Stadt Bochum]]
* [[Liste von Kunstwerken im öffentlichen Raum in Bochum]]


== Literatur ==
* ''Westfälischer Städteatlas''; Band: VIII; 1 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht.
=== Allgemeines ===
* [[Uli Auffermann]]: ''Bochum-Stadtwanderführer: 20 Touren.'' Wartberg Verlag, April 2013, ISBN 978-3-8313-2334-0.
* Uli Auffermann: ''Unsere Kindheit in Bochum. Aufgewachsen in den 60er & 70er Jahren.'' Wartberg Verlag, März 2008, ISBN 978-3-8313-1846-9.
* ''Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Band 17: Bochum Stadt''. Schoeningh, Münster 1906 [https://www.archive.org/details/DieBau-UndKunstdenkmaelerVonWestfalen.Band17BochumStadt online im Internet Archive].
* ''Bochum – Daten und Fakten für die Wirtschaft 2010'', Stadt Bochum / Wirtschaftsförderung, [https://www.bochum.de/C12571A3001D56CE/vwContentByKey/W28B2H8M620BOLDDE/$FILE/2010_11_09_BAL_DatenFakten_web.PDF PDF auf der Website der Stadt Bochum].
* ''Bochumer Bekannte – Porträts:'' Bd. 1 (2002, mit [[Dariusz Wosz]], [[Frank Goosen]], [[Christof Wackernagel]], [[Dietrich Grönemeyer]]) ISBN 3-928781-81-2, Band 2 (2003, mit [[Armin Rohde]], [[Hennes Bender]]) ISBN 3-928781-82-0, Band 3 (2004, mit [[Hugo Ernst Käufer]], [[Chris Hopkins]]) ISBN 3-928781-83-9.
* ''Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945'', hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980.
* Tobias Haucke, Timo Rieg (Hrsg.): ''Bochumer Lokalrunde – gewusst, geraten, gewonnen: 1080 Quiz-Fragen''. Bochum 2002, ISBN 3-928781-99-5.
* Tobias Haucke, Robert Gorny: ''Bochumer Szenenwechsel – Bilder und Erinnerungen aus 5 Jahrzehnten Stadtgeschichte''. Biblioviel-Verlag, Bochum 2003, ISBN 3-928781-90-1.
* Thorsten Klagges: ''Bochum: Trotz Cholera, Krieg und Krisen. Eine kleine illustrierte Stadtgeschichte''. 2000, ISBN 3-89570-696-5.
* [[Wilhelm Herbert Koch]]: ''Bochum dazumal''. Droste, Düsseldorf 1974, ISBN 978-3-7700-0372-3.
* Norbert Kozicki: ''Aufbruch im Revier. 1968 und die Folgen''. Essen 1993, ISBN 3-88474-063-6.
* [[Stefan Pätzold]]: ''Bochum. Kleine Stadtgeschichte'', Pustet, Regensburg 2017, ISBN 978-3-7917-2929-9.
* Axel Schäfer, Norbert Konegen, Hans H. Hanke (Hrsg.): ''Bochum entdecken. 20 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart''. Klartext, Essen 2010, ISBN 978-3-89861-735-2.
* Heinrich Schoppmeyer: ''Stadtmappe Bochum''. Dortmund-Altenbecken 2004, ISBN 3-89115-168-3.
* Th. Sprenger, H. Schmitz (Hrsg.): ''Bochum, Stern des Ruhrgebiets''. Beleke, Essen 2003, ISBN 3-922785-79-4.
* [[Ludger Tewes]]: ''Mittelalter im Ruhrgebiet Siedlung am westfälischen Hellweg zwischen Essen und Dortmund'', Verlag Schöningh, Paderborn 1997, ISBN 3-506-79152-4
* Johannes V. Wagner, Monika Wiborni (Hrsg.): ''Bochum''. 2003, ISBN 3-8313-1036-X
* ''Westfälischer Städteatlas''; Band: VIII; 1 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht.
* ''Westfälisches Städtebuch. Band III/2'' (= Teilband aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages“, hrsg. von Erich Keyser). Stuttgart 1954
* Irmtraud-Dietlinde Wolcke: ''Die Entwicklung der Bochumer Innenstadt''; zugl. Kiel, Univ., Diss., 1966 (= Schriften des Geographischen Instituts der Universität Kiel; Bd. 28, H. 1, 1968) &nbsp;s.&nbsp;a. [https://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/7039 UB Frankfurt/M]
* ''Hundertsieben Sachen – Bochumer Geschichte in Objekten und Archivalien'' / Ingrid Wölk (Hrsg.). Essen: Klartext, 2017. ISBN 978-3-8375-1869-6.
* [[Ingrid Wölk]]: ''Die Synagoge brannte schon lichterloh. Täter und Opfer der Progromnacht in Bochum''. Acht Seiten, Vortrag am 9. November 1998 im Stadtarchiv Bochum.


=== Literaturhinweise des Stadtarchives zur NS-Zeit ===
* ''Stadtmappe Bochum'', Autor: Heinrich Schoppmeyer. ISBN 3-89115-168-3; Dortmund-Altenbeken, 2004.
Über die [[Zeit des Nationalsozialismus]] gibt es im [[Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte]] Aufzeichnungen und Literaturhinweise.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [https://www.bochum.de/ Webseiten der Stadt Bochum]
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* [https://www.stadtpanoramen.de/bochum/ Bochum] auf stadtpanoramen.de
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* [http://www.bochum.de Webseiten der Stadt Bochum]
* [http://flickr.com/groups/bochum/ Bilder aus Bochum bei Flickr, der Fotocommunity]
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Nordrhein-Westfalen/Städte_und_Gemeinden/B/Bochum/|Bochum}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Nordrhein-Westfalen/Städte_und_Gemeinden/B/Bochum/|Bochum}}
* [https://www.bochum.de/Stadtarchiv/Bochum-in-der-NS-Zeit/Leidens-Wege-in-Bochum-1933-bis-1945/Literaturhinweise-zur-NS-Zeit-in-Bochum Literaturhinweise zur NS-Zeit in Bochum im Stadtarchiv]
* {{DNB-Portal|4007328-2}}
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== Einzelnachweise ==
<references responsive />

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[[Kategorie:Ort am Westfälischen Hellweg]]
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[[pt:Bochum]]
[[ru:Бохум]]
[[sv:Bochum]]
[[zh:波鸿]]

Aktuelle Version vom 10. Juni 2024, 18:28 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Bochum
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bochum hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 29′ N, 7° 13′ OKoordinaten: 51° 29′ N, 7° 13′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Höhe: 100 m ü. NHN
Fläche: 145,66 km2
Einwohner: 365.742 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2511 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 44787–44894
Vorwahlen: 0234, 02327
Kfz-Kennzeichen: BO, WAT
Gemeindeschlüssel: 05 9 11 000
Stadtgliederung: 6 Stadtbezirke,
34 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Willy-Brandt-Platz 2–6
44787 Bochum
Website: www.bochum.de
Oberbürgermeister: Thomas Eiskirch (SPD)
Lage der Stadt Bochum in Nordrhein-Westfalen
KarteNiederlandeBelgienNiedersachsenRheinland-PfalzHessenEssenWuppertalSolingenRemscheidHagenEnnepe-Ruhr-KreisBochumDortmundHerneGelsenkirchenBottropOberhausenMülheim an der RuhrDuisburgKreis MettmannDüsseldorfRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergMönchengladbachKrefeldKreis ViersenKreis WeselKreis KleveRhein-Erft-KreisKreis DürenRheinisch-Bergischer KreisOberbergischer KreisKreis RecklinghausenKreis BorkenKreis UnnaMärkischer KreisKreis OlpeHammKreis SoestKreis CoesfeldKreis SteinfurtKreis WarendorfLeverkusenKölnStädteregion AachenBonnRhein-Sieg-KreisStädteregion AachenKreis EuskirchenMünsterKreis Siegen-WittgensteinHochsauerlandkreisKreis PaderbornKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeBielefeld
Karte

Die Stadt Bochum [ˈboːxʊm] (westfälisch Baukem aus altsächsisch Boc-hem ['bo:khe:m]) ist eine kreisfreie Großstadt im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Arnsberg. Die westfälische Stadt bildet ein Oberzentrum in der geografischen Mitte des Ruhrgebiets[2] und ist eines von dessen fünf Oberzentren. Die auf flachem Gebiet nördlich der Ruhr gelegene Stadt ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und im Regionalverband Ruhr (RVR). Mit 365.742 Einwohnern (31. Dezember 2022)[3] ist Bochum nach Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Duisburg die sechstgrößte Stadt des Landes Nordrhein-Westfalen, die zweitgrößte Stadt Westfalens und steht auf Platz 16 der größten Städte Deutschlands.

Die erstmals um 890 erwähnte Stadt entstand entlang des historischen westfälischen Hellwegs und fungierte im Mittelalter zunächst als regionale Landstadt. Bochum wuchs erst im Zuge der Industrialisierung, vor allem durch den Bergbau, ab den 1840er-Jahren zu einer bedeutenderen Stadt heran und ist heute ein Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt mit Eingemeindungen die Schwelle von 100.000 Einwohnern und erhob Bochum im Jahre 1904 zur Großstadt.[4] Auch mit der Eingliederung der bis dahin kreisfreien Stadt Wattenscheid (etwa 72.000 Einwohner) wuchs die Stadt 1975 markant.

Seit der Gründung der im südlichen Stadtteil Querenburg gelegenen Ruhr-Universität im Jahr 1962, mit über 40.000 Studenten eine der größten Universitäten Deutschlands, ist Bochum Universitätsstadt. Bochum ist darüber hinaus bedeutender Hochschul- und Kulturstandort mit neun Hochschulen bzw. Dependancen von Hochschulen. Überregional bekannt sind das Deutsche Bergbau-Museum, das Schauspielhaus, das Planetarium Bochum, das Eisenbahnmuseum, das Bermuda3eck, das Ruhrstadion als Spielstätte des VfL Bochum, Tierpark und Fossilium sowie das am längsten am selben Standort laufende Musical der Welt, Starlight Express. Das Stadtbild wird unter anderem durch eine Kirchturm- und Hochhaus-Skyline sowie diverse Baudenkmale vor allem des Historismus, des Expressionismus und der Nachkriegsmoderne geprägt. Auf der Route der Industriekultur „im Herzen des Reviers“ sind die Industriedenkmale der Stadt miteinander verbunden.

In Bochum gibt es ferner verschiedene Bergbauinstitutionen. Der Bochumer Verein, gegründet 1842, schrieb Industriegeschichte, als es dem Unternehmen Ende der 1840er Jahre gelang, Stahl in Formen zu gießen.[5] Das bekannteste Produkt der Firma waren Glocken aus diesem Werkstoff. Die 15.000 kg schwere Glocke der Weltausstellung von 1867 vor dem Bochumer Rathaus erinnert an diese Epoche. Nach dem Ende des Bergbaus entwickelte sich Bochum vornehmlich zu einem Technologie- und Dienstleistungsstandort.[6]

Geographische Lage

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Blick auf das Bochumer Zentrum vom Bismarckturm im Stadtpark
Teil der Bochumer Skyline mit Exzenterhaus, Stadtwerke-Haus, Park-Inn-Hotelhochhaus und Europahaus
Luftaufnahme der Ruhr-Universität

Bochum liegt auf dem flachhügeligen Bochumer Landrücken als Teil der Ruhrhöhen zwischen den Flüssen Ruhr und Emscher an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt an der Kemnader Straße in Stiepel auf einer Höhe von 196 m ü. NN, der niedrigste Punkt mit 43 m ü. NN liegt am Blumenkamp in Hordel.

Flachhügeliger Landrücken bedeutet, dass die Geländeform in Bochum durch gleichmäßige Steigungen und Gefälle, die selten mehr als 3 % betragen, geprägt ist. Einzelne steilere Geländeverläufe sind beispielsweise am Harpener Hellweg beim NSG Berghofer Holz (3,4 %), auf der Westenfelder Str. im Stadtbezirk Wattenscheid (3,47 %) oder auf der Kemnader Str., die vom Ruhrufer in Stiepel (71 m ü. NN) aufwärts zur Ortsmitte von Stiepel (196 m ü. NN; 5,1 % Steigung) führt, zu finden. Auch Wegstrecken, die vom tiefer gelegenen Ruhrtal durch die zum Bochumer Süden gehörenden Orte führen, weisen eine stärkere Steigung auf (beispielsweise Kassenberger Str. und Dr.-C.-Otto-Str. in Dahlhausen, Blankensteiner Str. in Sundern).

Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in Nord-Süd-Richtung liegt bei 13,0 und in West-Ost-Richtung bei 17,1 km. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 67,2 km.

Im südlichen Stadtgebiet stehen Sedimentgesteine des flözführenden Oberkarbons an. Diese werden im Norden von Meeresablagerungen der Oberkreide überlagert. Das Inlandeis der Saale-Eiszeit hinterließ eine Grundmoräne, Findlinge und Schmelzwasserablagerungen. In der Weichsel-Kaltzeit wurde Löss abgelagert.[7] Die geologischen Schichten können im ehemaligen Steinbruch der Zeche Klosterbusch und im Geologischen Garten Bochum besichtigt werden.

Die Gewässer in Bochum entwässern nach Norden hin in die Emscher, nach Süden hin in die Ruhr, die im Bochumer Südosten zum Kemnader See aufgestaut ist. Nach Osten hin die Oelbach, welcher durch den Ümminger See fließt und in die Ruhr mündet.

Bochum besitzt im Süden einige Wälder, darunter das Weitmarer Holz. In der Regel handelt es sich um Eichen-Buchen-Mischwald. Das Vorkommen der Stechpalme weist auf das gemäßigte Klima hin. In Bochum sind mehrere Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.

Nachbargemeinden

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Gelsenkirchen (kreisfrei) Herne (kreisfrei) Castrop-Rauxel (Kreis Recklinghausen)
Essen (kreisfrei) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Dortmund (kreisfrei)
Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis)

Stadtgliederung

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Die sechs Bochumer Stadtbezirke

Das Stadtgebiet Bochum besteht aus sechs Stadtbezirken; jeder hat eine Bezirksvertretung, deren Vorsitzender der Bezirksbürgermeister ist.[8] Die Stadtbezirke sind in Stadtteile eingeteilt.

Stadtbezirk Stadtteile
Bochum-Mitte (I) Bochum-Innenstadt, Altenbochum, Grumme, Hamme, Hofstede, Hordel, Riemke
Bochum-Wattenscheid (II) Eppendorf, Günnigfeld, Höntrop, Leithe, Munscheid, Sevinghausen, Wattenscheid-Mitte, Westenfeld
Bochum-Nord (III) Bergen, Gerthe, Harpen, Hiltrop, Kornharpen, Voede-Abzweig
Bochum-Ost (IV) Laer, Langendreer, Werne
Bochum-Süd (V) Querenburg, Stiepel, Wiemelhausen
Bochum-Südwest (VI) Dahlhausen, Linden, Sundern, Weitmar (Bärendorf, Mark und Mitte)

Die durchschnittliche Temperatur in Bochum beträgt 10,1 °C im Jahresmittel. Der kälteste Monat ist der Januar mit 2,5 °C, der wärmste der Juli mit 18,4 °C. Die Niederschlagsmenge beträgt ca. 750 Millimeter pro Jahr, wobei der meiste Niederschlag mit 85 Millimeter im August fällt.

Bochum
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
88
 
6
1
 
 
84
 
8
2
 
 
71
 
10
3
 
 
43
 
15
6
 
 
51
 
19
10
 
 
77
 
23
13
 
 
50
 
25
15
 
 
88
 
24
14
 
 
71
 
20
11
 
 
63
 
15
8
 
 
87
 
10
4
 
 
93
 
8
4
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[9]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bochum
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 5,6 7,5 10,3 14,7 19,0 22,7 24,7 23,6 19,6 14,6 9,5 7,8 15
Mittl. Tagesmin. (°C) 1,2 1,7 3,3 5,7 9,5 13,3 14,6 14,3 11,3 8,3 4,4 3,7 7,6
Niederschlag (mm) 88 84 71 43 51 77 50 88 71 63 87 93 Σ 866
Sonnenstunden (h/d) 1,5 1,6 4,0 5,2 6,0 6,2 7,0 6,2 4,9 3,7 2,1 1,3 4,2
Regentage (d) 21 16 17 14 13 15 13 16 15 16 19 20 Σ 195
Luftfeuchtigkeit (%) 85 80 77 72 70 73 73 74 79 81 84 85 77,7
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
5,6
1,2
7,5
1,7
10,3
3,3
14,7
5,7
19,0
9,5
22,7
13,3
24,7
14,6
23,6
14,3
19,6
11,3
14,6
8,3
9,5
4,4
7,8
3,7
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
88
84
71
43
51
77
50
88
71
63
87
93
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[9]

Die Umweltzone in Bochum wurde am 1. Oktober 2008 eingerichtet und zum 1. Januar 2012 verändert.[10] Sie umfasst gegenwärtig drei Viertel aller Haushalte der Stadt.[11]

Der Name der Stadt entstand aus zahlreichen überlieferten niederdeutschen bzw. westfälischen Bezeichnungen wie Bochem, Buchem, Boeckum oder auch Bokheim.[12] Der erste Namensbestandteil boc ist das niederdeutsche Wort für Buche und hum oder hem lassen sich wiederum auf das niederdeutsche Wort für -heim zurückführen. Demnach bezeichnete der Name der Stadt einen Wohnort unter Buchen und ließe sich heute auch mit „Buchenheim“ übersetzen (vgl. auch Bocholt).[13][14]

Bochum 1790
Bochum um 1830
Blick über Bochum 1939
Bochum 2010
Schuldverschreibung über 200 Mark der Stadt Bochum vom 1. April 1913
Das Löwendenkmal Bochum

Archäologische Funde zeugen von einer sesshaften Besiedlung des heutigen Bochumer Stadtgebiets in der späten Jungsteinzeit im Bereich des Oelbachs.

Das um 900 erstellten Heberegister (Urbar) der Abtei Werden benennt über dreißig Bauernschaften (villae) im Borahtron-Gau. In dieser Aufstellung finden sich viele heutige Bochumer Stadtteile. Unter diesen Bauernschaften ist auch Altenbochum, damals Aldanbochem. Man kann davon ausgehen, dass dort, wo es ein altes Bochum gibt, auch ein neues Bochum existiert, die Stadt wird also indirekt aufgeführt.[15][16] Es wird aber vermutet, dass Karl der Große bereits um 800 am Schnittpunkt zweier Handelsstraßen südlich der heutigen Propsteikirche einen Reichshof anlegen ließ.[17] Im Jahre 1041 wurde der Ort in einem Dokument der Kölner Erzbischöfe unter dem Namen „Cofbuokheim“ urkundlich erwähnt.[18] 1321 bestätigte Graf Engelbert II. von der Mark Bochum in einer Urkunde bestehende Befugnisse des Schultheißen.[19] Dies wird häufig als die Verleihung von Stadtrechten erwähnt.[20] Die ab 1400 in mehreren Linien bis heute bestehende Familie von Berswordt ist mit der Zweiglinie von Berswordt-Wallrabe in Weitmar ansässig.

Schon im 13. Jahrhundert wurde nachweislich im Ruhrtal Steinkohlenbergbau betrieben,[21][22] so kann man dies auch für das Gebiet Bochums annehmen. Urkundlich taucht die Steinkohle im Bochumer Bereich erst 1537 in kirchlichen Rechnungsbüchern auf.[23][24] Der Bergbau wurde auch später nur im kleinen Umfang betrieben, Bochum bleibt bis ins 19. Jahrhundert hinein nur eine Ackerbürgerstadt mit einigen überörtlichen Behörden, zu denen 1738 für einige Jahre ein Bergamt kam. Zudem war Bochum eine innerländische Hansestadt.

Siehe auch: Liste von Bergwerken in Bochum

Bis 1806 gehörte die Stadt zur preußischen Grafschaft Mark, dann bis 1813 zum Ruhrdepartement des Großherzogtums Berg, anschließend vorübergehend zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. 1815 kam die Stadt zu Preußen und wurde der Provinz Westfalen zugeordnet. 1817 wurde die Stadt Bochum Sitz des Kreises Bochum, aus dem sie jedoch 1876 ausschied, um kreisfreie Stadt zu werden. Der Kreis Bochum bestand noch bis 1929 und wurde dann aufgelöst.

Industrialisierung

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Der Aufstieg Bochums zur Zechenstadt begann 1844, als hinter der Stadtgrenze des noch selbständigen Hamme der erste Schacht der Zeche Präsident die regelmäßige Förderung aufnahm.[25] Dies war die erste Tiefbauzeche des westfälischen Teils des Ruhrgebietes, wobei die Mergeldecke durchstoßen wurde. In den 1850er und 1860er Jahren folgte die Gründung von Tiefbauzechen, die zum Ende des 19. Jahrhunderts die Wirtschaftsstruktur neben der Stahlindustrie prägten. Technische Schwierigkeiten beim Aufbau der Zechen und damit bedingte finanzielle Engpässe führten dazu, dass sich die Zechen erst langsam entwickelten. Weiterhin bedingte die Konjunkturkrise nach der Reichsgründung, dass die Absatzmärkte für Kohle zeitweise einbrachen. Der entscheidende Aufstieg und weitere Ausbau der Zechen folgte in den 1880er Jahren. Alle Zechen verfügten mittlerweile über einen Bahnanschluss. Die als Koks veredelte Kohle wurde für die Stahlerzeugung benötigt; dies führte zu der Errichtung von Kokereien auf den Zechengeländen.

Jacob Mayer erwarb 1843 ein Gelände an der Essener Chaussee, auf dem eine Fabrik zur Erzeugung von Gussstahl errichtet wurde. 1854, nach finanzieller Beteiligung Kölner Kaufleute, wurde der Betrieb in Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation umbenannt. Unter dem technischen Direktor Louis Baare entwickelte sich der Bochumer Verein zu einem der führenden Unternehmen des Ruhrgebietes.

1843 wurde Max Greve zum Bürgermeister gewählt, der wesentlich den Aufbau Bochums zur Industriestadt unterstützte. Während seiner Amtszeit erfolgte die Gründung der Gasanstalt (1855), des Wasserwerkes (1871) und die Gründung der Handelskammer (1856). Der ökonomische Aufstieg der Zechen und der Stahlindustrie führten zu einem hohen Arbeitskräftebedarf, der durch die damalige Bevölkerung nicht zu decken war. Die Bevölkerung Bochums wuchs von 1843 bis 1873 von 4282 auf 25174 Einwohner. Um Arbeitskräfte anzuwerben wurden Wohnungen in Werksnähe geschaffen, die abseits der traditionellen Wohnbereiche lagen. Im Griesenbruch lagen die Werkswohnungen des Bochumer Vereins, durch die Gussstahlbahn vom Bochumer Stadtgebiet abgetrennt.

1860 erhielt Bochum Anschluss an die Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft, 1874 folgte die Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft, beide wurden ab 1880 verstaatlicht.

Das Wachstum Bochums im auslaufenden 19. Jahrhunderts erfolgte ohne übergeordnete Planung, und so konnte sich vorerst keine geordnete Infrastruktur entwickeln. An den Zechenstandorten entstanden Industrieansiedlungen und Werkswohnungen, während die eingesessenen landwirtschaftlichen Betriebe um die Industriestandorte weiterhin Ackerbau betrieben. Den stärksten Bevölkerungszuwachs hatten die nördlichen und östlichen Vororte (Langendreer, Werne, Riemke, Hofstede).

Die erste Straßenbahnlinie wurde 1894 in Betrieb gestellt, sie verband Bochum und Herne. Seit 1896 wird die Strecke von der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BoGeStra) betrieben.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Bebauung angrenzender Vororte bis an das Bochumer Stadtgebiet ausgedehnt, und es entwickelten sich Abhängigkeiten bei der Infrastruktur wie der Gas- und Wasserversorgung. Dies führte zur ersten Eingemeindungswelle, bei der Hamme, Hofstede, Grumme und Wiemelhausen der Stadt Bochum zugeschlagen wurden. 1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 – Bochum war Großstadt. Die Bochumer Innenstadt hatte eine sehr heterogene Struktur, die noch stark von der Zeit als Kleinstadt geprägt war. Eine einheitliche Gestaltung der Innenstadt und ein planmäßiger Ausbau des Stadtteils Ehrenfeld erfolgten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

Die Folgen des Krieges – Arbeitslosigkeit, Streiks, die französische Besetzung, die Geldentwertung – unterbrachen das weitere Wachstum. Ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte in den Jahren 1925 bis 1929. In dieser Zeit wurden weitere Vororte dem Bochumer Stadtgebiet zugeschlagen (u. a. Riemke, Langendreer, Stiepel, Querenburg). Das Stadtgebiet reichte nunmehr bis zum nördlichen Ruhrtal. Allerdings wurde dem Bochumer Begehren, einen Zugang zum wirtschaftlich wichtigen Rhein-Herne-Kanal auf dem Stadtgebiet herzustellen, nicht entsprochen.

Zweiter Weltkrieg

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Am 9. November 1938, in den Novemberpogromen, kam es auch in Bochum zu Ausschreitungen gegen die Juden; die Synagoge wurde in Brand gesteckt. Erstmals wurden Juden in Konzentrationslager verschleppt und zahlreiche jüdische Einrichtungen und Wohnungen zerstört. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren im Holocaust umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 begann die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt zehn Kindertransporten in die Niederlande und nach Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten. Auch viele Bochumer Kinder anderer verfolgter Gruppen wurden von niederländischen Familien aufgenommen und so vor Verschleppung und Ermordung bewahrt.

Im Rahmen der NS-Zwangsarbeit wurden während des Zweiten Weltkriegs mehr als 30.000 Menschen als Zwangsarbeiter in Bochum und Wattenscheid eingesetzt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt durch Bombenangriffe schwer getroffen. Vom Mai 1940 bis März 1945 sind bei 12 Großangriffen und über 135 mittelschweren Bombardierungen, hauptsächlich durch die Royal Air Force, insgesamt über 500.000 Bomben abgeworfen worden. Große Teile der Gebäude waren beschädigt und über 20 % vollständig zerstört, in der Innenstadt sogar über 60 % der Häuser.[26] Ein wichtiges Ziel unter anderem war der Bochumer Verein als drittgrößter Betrieb der Vereinigten Stahlwerke AG.[27] Bis heute werden Fliegerbomben als Bombenblindgänger gefunden und müssen durch den Kampfmittelräumdienst entschärft werden. Aufgrund des Krieges flohen auch viele Bochumer aus der Stadt, und viele der Schulkinder wurden per Kinderlandverschickung meistens nach Pommern evakuiert.[28]

Am 10. April 1945 besetzte schließlich die US-Armee Bochum. Andernorts in Deutschland wurde der Krieg noch bis Anfang Mai fortgesetzt. Der Zweite Weltkrieg endete letztlich am 8. Mai mit der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.[29] Über 4.000 Bochumer starben bei den Bombardierungen, über 7.000 tote Soldaten aus Bochum waren zu beklagen und 1948 waren noch über 8.000 Bochumer vermisst oder in Gefangenschaft.[30]

Nachkriegsgeschichte

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Bochum zur Britischen Besatzungszone. Von der britischen Militärverwaltung wurden in Bochum zwei DP-Lager eingerichtet zur Unterbringung so genannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen.

In der Nachkriegszeit entwickelte sich Bochum zu einem Kulturzentrum des Ruhrgebietes. 1962 eröffnete, unter anderem auf dem ehemaligen Zechengelände der Zeche Dannenbaum, die Adam Opel AG, eine Tochter von General Motors, in den Stadtteilen Laer und Langendreer die drei Opelwerke (Werk I, Werke II/III), die zum Symbol für den Strukturwandel im Ruhrgebiet wurden.

1964 wurde im Stadtteil Harpen mit dem Ruhr-Park das zweite Einkaufszentrum „auf der grünen Wiese“ in der Bundesrepublik fertiggestellt, heute das größte seiner Art in Deutschland. 1973 schloss die letzte Bochumer Zeche (Zeche Hannover). Neben ausgedehnten industriellen Zonen entstanden große durchgrünte, zum Teil fast ländlich wirkende Bereiche, die unter anderem bis zur Ruhr und zum Kemnader Stausee (Freigabe 1980) reichen. 1979 wurden die erste Stadtbahn-Strecke und das Ruhrstadion eröffnet.

Seit 1965 ist Bochum Universitätsstadt (Ruhr-Universität mit über 40.000 Studierenden).

1989 nahm die Stadtbahnlinie U 35 von Bochum Hauptbahnhof nach Herne-Schloss Strünkede den Betrieb auf. 1993 schlossen sich die Städte Bochum, Hattingen, Herne und Witten zur Region Mittleres Ruhrgebiet zusammen. 2003 wurde das Veranstaltungszentrum RuhrCongress eingeweiht. Im Jahr 2005 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Bochum–Herne–Hattingen.

Im Jahr 2000 war der Tagesbruch des Höntroper Lochs wochenlang das bestimmende Thema der nationalen Medien, durch den mehrere Wohnhäuser über Nacht buchstäblich am Abgrund standen.

Der Standort Bochum hatte seit der Finanzkrise 2008 mit der Schließung des Nokia-Werks und der sich bereits anbahnenden Schließung der Opel-Fahrzeugproduktion, die schließlich Ende 2014 vollzogen wurde, zu kämpfen. Allein der Wegfall der Fahrzeugproduktion kostete rund 3000 Beschäftigten den Arbeitsplatz.[31]

Eingemeindungen

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Die Phasen der Eingemeindungen in das Bochumer Stadtgebiet

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung Bochums von 1871 bis 2017

1904 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1926 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000. Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl durch Eingemeindung der Stadt Wattenscheid (81.469 Einwohner, 1974) mit 417.336 ihren historischen Höchststand.[35] Am 31. Dezember 2020 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Bochum nach Fortschreibung des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen in der Landesdatenbank NRW 364.454.

Die Arbeitslosenquote in Bochum lag zum 31. Dezember 2021 bei 8,7 Prozent[36] und damit über dem landesweiten Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen (7,3 Prozent im März 2022)[37].

Die langfristige Entwicklung zeigt, dass sich seit 1990 der Anteil der Bochumer Bevölkerung mit katholischer und evangelischer Religionszugehörigkeit immer weiter angeglichen hat, jedoch für beide Religionsgemeinschaften mit sinkenden Anteilen. Dagegen steigt in den letzten Jahren der Anteil der Menschen, die einer sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehören oder keine Zugehörigkeit haben, kontinuierlich an. Von den 40 deutschen Großstädte (über 200.000 Einwohner) hatten Ende 2023 noch vier eine (teilweise sehr knappe) Mehrheit an evangelische und katholische Kirchenmitgliedern (Münster, Mönchengladbach, Oberhausen und Bochum). Alle vier haben eine Gemeinsamkeit: sie sind traditionell mehrheitlich katholisch. Bochum, Mönchengladbach und Oberhausen werden voraussichtlich Ende 2024 ebenfalls weniger als die Hälfte der Einwohner als Kirchenmitglieder zählen.[38]

Konfessionsstatistik

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Im Jahr 1990 waren 42,1 % der Einwohner evangelisch und 39,4 % römisch-katholisch. Seitdem sank der Anteil der beiden großen christlichen Konfessionen an der Bevölkerung kontinuierlich. Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren von den 372.854 Einwohnern 26,0 % römisch-katholisch, 24,9 % evangelisch und 49,1 % gehörten einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.[39][40]

Nach einer Schätzung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Bochum 2011 bei 7,4 % (rund 26.700 Personen).[41]

Bochum gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Kölner Dompropstes unterstellt. Um 1570 fasste die Reformation Fuß. Doch dauerte es noch bis 1613, als sich die lutherische Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab 1634 entstand auch eine reformierte Gemeinde. Die Gemeinden um Bochum herum, die heute auch zu der Stadt Bochum gehören, waren danach überwiegend protestantisch.

Römisch-katholische Kirche

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Zisterzienserkloster
Bochum-Stiepel
Propsteikirche St. Peter und Paul

Die katholische Kirchengemeinde wurde 1821 dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. Vom 31. August bis zum 4. September 1949 fand in Bochum der 73. Deutsche Katholikentag unter dem Motto „Gerechtigkeit schafft Frieden“ statt. 1958 wurde Bochum dem neu gegründeten Bistum Essen angegliedert. Zu den ältesten Gründungen des Ruhrgebietes gehört die Kirchengemeinde im Stadtteil Stiepel (885 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt) mit ihrem weithin bekannten und einzigen Marien-Wallfahrtsort des Bistums Essen. Stiepel entwickelte sich zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort, der 1294 durch ein Dekret des Papstes Bonifaz VIII. bestätigt wurde. Jährlich besuchen etwa 70.000 Pilger die Stiepeler Wallfahrtskirche St. Marien mit dem Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter“, die zum Areal des von den Zisterziensern errichteten „Kloster Stiepel“ gehört. Die Pfarrgemeinden Bochums gehören heute zum Stadtdekanat Bochum bzw. Wattenscheid.

Umstrukturierung des Bistums Essen

Am 1. September 2008 wurden nach den Plänen des Bischofs von Essen alle Bochumer Pfarrgemeinden einschließlich der Urpfarrei St. Peter und Paul aufgelöst. Im Stadtgebiet gibt es jetzt vier Großpfarreien und eine Klosterpfarrei:

  • St. Peter und Paul (für die Stadtteile Innenstadt, Ehrenfeld, Hamme, Hordel, Hofstede, Riemke und Grumme)
  • Liebfrauen, Bochum (für die Stadtteile Altenbochum, Langendreer, Laer, Werne, Gerthe, Harpen und Hiltrop)
  • St. Franziskus, Weitmar (für die Stadtteile Weitmar, Linden, Dahlhausen, Wiemelhausen, Querenburg, Hustadt und Steinkuhl)
  • St. Gertrud (für ganz Wattenscheid)

Für die Gesamtübersicht der Gemeindekirchen, Filialkirchen und weiteren Kirchen:
→ siehe auch Bistum Essen.

Die Zisterzienser-Klosterpfarrei St. Marien in Stiepel bleibt als eigenständige Gemeinde bestehen und wird nicht in die neue Struktur des Bistums Essen eingegliedert.

Im Jahr 2015 waren 113.657 Bochumer als Katholiken gemeldet. Rund 9800 Katholiken (9 %) besuchten im Schnitt die Gottesdienste in einer der 41 katholischen Kirchen in Bochum.[42] Im Jahr 2018 waren 108.184 Bochumer als Katholiken gemeldet.

Evangelische Kirche

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Christuskirche

In der Stadt Bochum wurde 1659 die evangelische Kirche (heutige Pauluskirche) und 1698 die reformierte Kirche (die im Krieg zerstörte Johanniskirche) eingeweiht. Innerhalb der im frühen 19. Jahrhundert geschaffenen Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise deren westfälischer Provinzialkirche wurde Bochum der Sitz einer Superintendentur, aus der der heutige Kirchenkreis Bochum in der Evangelischen Kirche von Westfalen hervorging. Dieser umfasst insgesamt 15 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum.

Infolge der von König Friedrich-Wilhelm III. von Preußen verordneten Union zwischen lutherischer Kirche und reformierter Tradition zur unierten Evangelischen Kirche in Preußen im Jahr 1817 entstand in Ablehnung dieser Union die Evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche. In Bochum finden sich bis heute zwei evangelisch-lutherische Kirchengemeinden, die Kreuzkirchengemeinde und die Epiphaniasgemeinde. Beide Kirchengemeinden gehörten zum Kirchenbezirk Westfalen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. In Bochum und darüber hinaus ist die Epiphaniaskirche als Autobahnkirche Ruhr bekannt.[43]

Im Jahr 2015 gehörten 90.795 Bochumer der evangelischen Kirche an. Die Zahl hatte sich gegenüber 2014 um 1898 vermindert.[42]

Freikirchen und andere christliche Gemeinden

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Neben den evangelischen und römisch-katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene evangelische Freikirchen, darunter die Kirche im Pott, Gemeinde der Christen Ecclesia, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Freie evangelische Gemeinden, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Gemeinde Gottes und die Jesus Freaks. Auch die Neuapostolische Kirche und die Christengemeinschaft sowie die Zeugen Jehovas sind in Bochum vertreten. Mit der Kirche des Heiligen Georg,[44] einer aufgegebenen ehemaligen katholischen Kirche, gibt es auch eine russisch-orthodoxe Kirche in Bochum.

Der Bau der Bochumer Synagoge und das Bochumer Planetarium
Neue Synagoge Bochum

Die Alte Synagoge Bochum lag in der Nähe des heutigen Dr.-Ruer-Platz, bis sie bei den Novemberpogromen 1938 zerstört wurde. Die Zahl jüdischer Bürger in Bochum sank von über 1352 Mitgliedern im Jahr 1932 durch die Nazizeit auf 33 Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.[45]

Am 14. November 2005 wurde im Beisein des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, der Grundstein für die Neue Synagoge Bochum der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen an der Castroper Straße neben dem Planetarium Bochum gelegt. In den offiziellen Grundstein legte Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz neben einer aktuellen Tageszeitung einen silbernen Stadtbarren als Erinnerung an den Tag. Die Einweihung der Synagoge erfolgte am 16. Dezember 2007. Im Jahr 2021 zählte die Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen 991 Mitglieder.[46] Die meisten sind aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zugewandert.[45]

Durch die Arbeitsmigration in den 1960er Jahren ließen sich viele muslimische Familien in Bochum nieder. Im Jahr 2012 lebten etwa 30.000 Muslime in Bochum.[47]

Im Jahr 2009 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen. Dies ist ein Zusammenschluss aller Gemeinden in Bochum und verfolgt das Ziel, gemeinsame Projekte zu verwirklichen, um so eine Hilfe für die muslimischen Einwohner sowie auch ein besseres Sprachrohr in der Gesellschaft zu sein. In der Gemeinschaft sind zehn Bochumer Moscheen vertreten.[48] Die Aleviten sind im Alevitischen Kulturverein organisiert.

Im Jahr 2013 hat die thailändische Gemeinde in Bochum den buddhistischen Tempel „Wat Buddhabharami“ auf der Hannoverstraße eingeweiht.

Im Jahr 2016 wurde eine Gemeinde für Jesiden namens „Gemeinde der Êzîdên“ gegründet; sie befindet sich in der Alten Wittener Straße 13.

Bochumer Rathaus

Geschichtliche Entwicklung

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An der Spitze der Stadt stand zunächst der gräfliche Stadtschultheiß der Grafschaft Mark. Doch ist bereits seit 1321 ein Rat nachweisbar, dem zwei Bürgermeister und sechs Ratsmänner („Ratsfreunde“) angehörten. Die Bürgermeister wurden bis 1744 jährlich gewählt. Ab 1731 gab es einen „worthaltenden Bürgermeister“, der die Gesamtleitung der Stadt hatte und einen 2. Bürgermeister, der für Polizeiangelegenheiten und das Marktwesen zuständig war. Daneben gab es drei Senatoren, für Bau- und Wohnungswesen, für Feuerwesen und für die Kämmerei. Zwischen 1714 und 1765 wurde der Rat von der preußischen Regierung ernannt. Danach wurde er wieder gewählt. In französischer Zeit stand ein Maire, ab 1815 ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt. 1843 wurde in der Stadt die Landbürgermeisterei abgetrennt und die revidierte Städteordnung eingeführt.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister (OB) von der NSDAP eingesetzt. Bochum wurde Verwaltungssitz des NS-Gaus Westfalen-Süd. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen OB ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnete. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den OB als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1994 wurde in der Stadtverwaltung die Doppelspitze aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen OB. Ernst-Otto Stüber war in Nordrhein-Westfalen der erste hauptamtliche Oberbürgermeister, alle anderen Kommunen wendeten das geänderte Landesgesetz von 1994 erst bei der Wahl 1999 an.[49] Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Zusammen mit dem Stadtdirektor, dem Stadtkämmerer und vier weiteren Dezernenten bildet er den Verwaltungsvorstand der Stadt Bochum.[50] Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Stadtoberhäupter

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Bürgermeister

Oberbürgermeister

Bei der Wahl des Oberbürgermeisters am 13. September 2020 gewann der Amtsinhaber Thomas Eiskirch (SPD) mit 61,76 % gegen seine Mitbewerber bei einer Wahlbeteiligung von 48,65 %.[52]

Oberstadtdirektoren

Sitzverteilung im Bochumer Stadtrat 2020
         
Insgesamt 86 Sitze

Seit 2014 sind im Stadtrat von Bochum 7 Parteien und 2 Wählergruppen vertreten. Sechs Parteien und eine Wählergruppe erreichten Fraktionsstatus, die Vertreter von Die PARTEI und STADTGESTALTERN schlossen sich zur Fraktion „Die PARTEI & STADTGESTALTER“ zusammen.

Sitzverteilung im Stadtrat nach Fraktionen (Stand September 2021)
SPD Grüne CDU Linke AfD Die PARTEI und STADTGESTALTER UWG: Freie Bürger FDP Gesamt
29 19 18 5 5 4 3 3 86
Die PARTEI 2
STADTGESTALTER 2

SPD und Grüne bilden in der Wahlperiode 2020–2025 eine Koalition. Sie setzen damit ihre gemeinsame Arbeit der letzten beiden Wahlperioden fort.[53]

In den vergangenen Wahlperioden verteilten sich die Sitze im Stadtrat folgendermaßen:

Rat der Stadt Bochum: Wähleranteil und Stadträte seit 1994
Wahlperiode CDU SPD Grüne FDP UWG Linke Soziale Liste Bochum NPD AfD Piraten Freie Bürger Pro NRW STG Rat
XII: 1994–1999 29,4 % 22 50,5 % 38 12,6 % 9 1,7 % 69
XIII: 1999–2004 40,5 % 27 41,3 % 27 10,6 % 7 2,9 % 2 4,5 % 3 66
XIV: 2004–2009 32,3 % 25 40,9 % 31 12,0 % 9 4,3 % 3 4,2 % 3 3,4 % 3 2,8 % 2 76
XV: 2009–2014 27,4 % 22 38,9 % 32 12,4 % 10 7,7 % 6 3,5 % 3 6,9 % 6 2,1 % 2 1,0 % 1 82
XVI: 2014–2020 25,7 % 22 38,7 % 32 12,8 % 11 2,8 % 2 2,5 % 2 6,3 % 5 0,9 % 1 0,9 % 1 3,5 % 3 2,1 % 2 1,6 % 1 1,3 % 1 1,1 % 1 84
Wahl des Bochumer Stadtrats 2020
Wahlbeteiligung: 48,7 % (2014: 48,5 %)
 %
40
30
20
10
0
33,7
22,2
20,8
6,1
5,6
3,4
3,3
2,3
1,7
0,9
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,9
+9,4
−4,9
−0,1
+2,1
+0,9
+0,5
+2,3
+0,6
−5,7
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Unabhängige Wähler-Gemeinschaft: Freie Bürger
i Die STADTGESTALTER

Nach der Stadtratswahl am 13. September 2020 gibt es im Stadtrat folgende Sitzverteilung (Stand: Oktober 2020).[54]

Wahlvorschläge %

2020

Sitze

2020

%

2014

Sitze

2014

SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 33,71 29 38,65 32
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 22,16 19 12,82 11
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 20,82 18 25,71 22
Linke DIE LINKE. 6,10 5 6,25 5
AfD Alternative für Deutschland 5,62 5 3,49 3
UWG: Freie Bürger UWG: Freie Bürger 3,4 3 2,5 2
FDP Freie Demokratische Partei 3,27 3 2,82 2
Die PARTEI Die PARTEI 2,3 2 - -
Die STADTGESTALTER Die STADTGESTALTER 1,7 2 1,1 1
Sonstige 0,9 - 6,6 6
Gesamt 100,0 86 100,0 84
Wahlbeteiligung in Prozent 48,67 48,45

Wahlverhalten Ruhrparlament

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Im Rahmen der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen wurde das Ruhrparlament, die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, erstmals direkt gewählt. In der Stadt Bochum lag die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl bei 48,2 %. Dabei fielen 33,5 % der Bochumer Stimmen an die SPD, 22,6 % an die Grünen und 19,9 % an die CDU. Die restlichen Stimmen fielen auf sonstige Parteien. Diese Verteilung entspricht nur bedingt dem Gesamtergebnis der Ruhrparlamentswahlen.[55]

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) beim Auftakt der Wahlmotivationskampagne 2024 am Willy-Brandt-Platz

Für Bochum im Landtag Nordrhein-Westfalen sitzen Andrea Busche (SPD), Bastian Hartmann (SPD) und Serdar Yüksel (SPD), im Deutschen Bundestag wird der Bundestagswahlkreis Bochum I durch Axel Schäfer (SPD) und der Bundestagswahlkreis Herne – Bochum II durch Michelle Müntefering (SPD) vertreten, im Europa-Parlament sind Dennis Radtke (CDU) und Dietmar Köster (SPD) als MdEPs aktiv.

Die Gesamtsumme der Verschuldung der Stadt Bochum belief sich zum Jahresende 2012 auf 2,341 Milliarden Euro. Jeder Einwohner war damit rechnerisch mit 6471 Euro verschuldet.[56] Im Jahr 2017 sorgten die gesamten Kredite in Höhe von 1,79 Milliarden Euro für eine Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 5.000 Euro.[57]

Wappen der Stadt Bochum bis 1978

Die Stadt Bochum führt ein Dienstsiegel, ein Wappen sowie eine Knatter- und eine Hissflagge.

Wappen der Stadt Bochum (seit 1979)
Wappen der Stadt Bochum (seit 1979)
Blasonierung: „In Blau ein in drei Reihen weiß-rot geschachter Balken, der märkische Schachbalken, belegt mit einem stehenden schwarzen Buch mit goldenem Schnitt, silberner Deckelprägung und zwei silbern verzierten schwarzen Schließen.“
Wappenbegründung: Die Stadtfarben sind Blau-Weiß. Das heutige Wappen wurde nach der jüngsten Vergrößerung des Stadtgebiets 1975 angenommen. Der Rat der Stadt Bochum beschloss am 31. August 1978, das Wappen zu ändern,[58] wobei der rot-weiße Balken aus dem alten Wattenscheider Wappen stammt. Gleichzeitig fiel die heraldische Mauerkrone weg. Da Bochum nie eine Stadtmauer hatte, wurde dies später bei der Änderung des Wappens auf der Amtskette als „heraldischer Tinnef“ bezeichnet.[59] Das neue Wappen wurde mit dem 1. Januar 1979 eingeführt.

Das zuvor verwendete Wappen zeigte lediglich das Buch ohne den weiß-roten Balken. Es wurde von einer Stadtmauer gekrönt. Dieses Wappen war 1913 amtlich festgelegt und 1953 durch die Hauptsatzung der Stadt bestätigt worden, wobei es bereits in den Siegelabdrucken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen ist.[60] Die Herkunft des Buches als Wappensymbol ist jedoch nicht bekannt. Es wurde gelegentlich auch als „redendes Wappen“ bezeichnet, weil man angenommen hatte, der Stadtname Bochum komme vom Wort Buch. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden. Tatsächlich waren es wohl die Bochum umgebenden Buchenwälder, die der Stadt zu ihrem Namen verholfen haben.[61]

Städtepartnerschaften und Städtepatenschaft

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Bochum unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:[62]

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sheffield (Vereinigtes Königreich), seit 1950
SpanienSpanien Oviedo (Spanien), seit 1980
UkraineUkraine Donezk (Ukraine), seit 1987 (ruht seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022)
Deutschland Nordhausen (Deutschland), seit 1990
JapanJapan Tsukuba (Ibaraki) (Japan), seit November 2019[63]
China Volksrepublik Xuzhou (Volksrepublik China), seit 1994 (wirtschaftsbezogene Städtepartnerschaft)

Nach den Partnerstädten (mit Ausnahme von Xuzhou) sind Teile des Bochumer Rings und der ehemalige Opelring benannt.[64]

Bochum ist zudem Patenstadt des ehemaligen Landkreises Neidenburg im früheren Ostpreußen und der Stadt Neidenburg in Polen. Die Kreisgemeinschaft Neidenburg kümmert sich um die Verbindung der alten Bewohner des Kreises und ihrer Nachkommen untereinander.[65] Für Geflüchtete aus dem Kreis Neidenburg wurde an der Neidenburger Straße eine kleine Siedlung für 16 Familien errichtet. Im Jahr 1961 wurden in der Siedlung ein Gedenkstein eingeweiht.[66]

Von 1960 bis 1971 hatte die Stadt Bochum die Namenspatenschaft für einen Minenleger der Bottrop-Klasse, der MS Bochum.[67] [68] Eine Boeing 707 wurde 1966 auf den Namen Bochum getauft. Von 1990 bis 2013 trug die Boeing 747-400 der Lufthansa mit der Registrierung D-ABVD den Taufnamen Bochum in alle Welt. Seit Ende 2017 ist ein Airbus A350-941 der Lufthansa mit der Registrierung D-AIXF auf den Namen der Stadt getauft.[69] Seit 2003 trägt ein ICE-Triebzug der Deutschen Bahn den Namen Bochum.

Öffentliche Sicherheit

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Für die öffentliche Sicherheit auf dem Gebiet der Stadt Bochum ist neben dem städtischem Ordnungsamt das Polizeipräsidium Bochum zuständig.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bochum und das Ruhrgebiet waren erfolgreich unter dem Titel RUHR.2010 im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas.

Im Vorfeld fand am 12. Dezember 2009 in der Bochumer Jahrhunderthalle, umrahmt von einem europäischen Filmfest, die 22. Preisverleihung des Europäischen Filmpreises – des so genannten „europäischen Oscars“ – statt.[70][71]

Schauspielhaus Bochum
Starlight-Express-Theater

Bochum verfügt über mehr als 20 Theaterspielstätten (Constantin Musik Theater, Der Zauberkasten, Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst, Figurentheater-Kolleg, Freilichtbühne Wattenscheid, Jahrhunderthalle, Musisches Zentrum der Ruhr-Universität Bochum, Prinzregenttheater, Rottstraße 5 Theater, Stadtteilladen Regenbogen, RuhrCongress Bochum, Schauspielhaus Bochum, Stadthalle Wattenscheid, Starlight Express, Kulturhaus Thealozzi, Theater der Gezeiten, Theater Thespis, Theater Total, Varieté Et cetera, Volksbühne im Saalbau Spitz, Waldbühne Höntrop, Zeitmaultheater).

  • Das Schauspielhaus Bochum ist eine der renommiertesten Bühnen für Sprechtheater in Deutschland. Das städtische Theater wurde 1915 in einem 1908 gebauten ehemaligen Varietétheater eröffnet. Während des Ersten Weltkrieges gastierte dort die städtische Bühne aus Düsseldorf. Seit 1919 mit einem eigenen Ensemble, machte sich das Theater als Shakespeare-Bühne einen Namen. Im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, entstand auf den alten Fundamenten bis 1954 das heutige Schauspielhaus, das auch architektonisch bemerkenswert ist (Architekt: Gerhard Graubner). Das Schauspielhaus Bochum ist nicht zuletzt wegen seiner Intendanten berühmt:
  1. Saladin Schmitt (1919–1949)
  2. Hans Schalla (1949–1972)
  3. Peter Zadek (1972–1979)
  4. Claus Peymann (1979–1986)
  5. Frank-Patrick Steckel (1986–1995)
  6. Leander Haußmann (1995–2000)
  7. Matthias Hartmann (2000–2005)
  8. Elmar Goerden (2005–2010)
  9. Anselm Weber (2010–2017)
  10. Olaf Kröck (2017–2018, Interimsintendant)
  11. Johan Simons (ab Mitte 2018)

Museen und Sammlungen

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Deutsches Bergbaumuseum
Kunstmuseum Bochum

Die Stadt Bochum beherbergt über zwölf Museen: Bauernhausmuseum bei Haus Kemnade, Deutsches Bergbaumuseum, Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen, Haus Kemnade mit Instrumentensammlung Grumbt, der Ostasiensammlung Ehrich und der Spardosen Sammlung der Sparkasse Bochum, Heimatmuseum Helfs Hof, Kunstsammlungen und Antikenmuseum der Ruhr-Universität, Medizinhistorische Sammlung der Ruhr-Universität Bochum, Museum Bochum – Kunstsammlung, Stadtarchiv Bochum mit eigenen und wechselnden Ausstellungen Situation Kunst (mit Museum unter Tage), Telefonmuseum, Zeche Hannover (mit Zeche Knirps), Brauereimuseum Fiege, Heimatmuseum Eppendorf.

Museum Bochum – Kunstsammlung: Das Museum wurde 1960 in der Villa Marckhoff eröffnet. 1983 fand mit einem Neubau der dänischen Architekten Bo und Wohlert eine Erweiterung statt. Die Sammlung umfasst zum einen deutsche Kunst nach 1945 und zum anderen internationale Kunst des 20. Jahrhunderts. Das Museum liegt gegenüber dem südlichen Hauptzugang zum Stadtpark Bochum. 2020 wurde in der Villa Marckhoff eine Dauerausstellung der eigenen Sammlung eröffnet.[74]

Deutsches Bergbaumuseum: Das Bergbau-Museum wurde im Jahre 1930 von der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und der Stadt Bochum gegründet. Es ist zudem Zentrum der Montangeschichtsforschung in Deutschland. Das 1974 von der Dortmunder Zeche „Germania“ an diesen Ort versetzte Fördergerüst über dem Museum ist zum weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt geworden. Für Besucher besteht die Möglichkeit, von zwei Aussichtsplattformen aus (in 50 m und in 62 m Höhe) einen Blick über die Stadt zu werfen. In 20 Hallen werden zahlreiche Objekte aus der Bergbaugeschichte ausgestellt. Unter dem Museum befindet sich in einer Tiefe zwischen 17 und 22 m ein Anschauungsbergwerk. Auf einer Strecke von 2,5 km wird die Technik des Steinkohlen- und Eisenerzbergbaus bis in die neueste Zeit dargestellt. Die ständige Ausstellung wurde Mitte der 2010er neu gestaltet und passend zum Ende des Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet neu eröffnet.

Heimatstube Langendreer: Diese Sammlung zur Geschichte des besagten östlichen Bochumer Stadtteils befindet sich im Untergeschoss des Amtshauses in Langendreer. Die Sammlungsgründer Friedhelm Vielstich und Heinz-Richard Gräfe geben mit einer Vielzahl von Fotos, Dokumenten, Fahnen, Uniformen und weiteren Exponaten aus verschiedenen Epochen einen Überblick über die historische Entwicklung „ihres“ Stadtteils.

Eisenbahnmuseum Bochum: Das Eisenbahnmuseum Bochum in Dahlhausen gehört heute zu den größten Museen seiner Art in Deutschland. Die Fahrzeugsammlung umfasst mehr als 120 Schienenfahrzeuge aus der Zeit von 1853 bis zur Gegenwart. Anhand dieser Exponate gewinnen die Besucher einen umfassenden Überblick über die Entwicklung von Lokomotiven und Wagen der deutschen Eisenbahn. Neben bedeutenden und richtungsweisenden Lokomotivbauarten werden auch markante Personen- und Güterwagen der Nachwelt erhalten. Viele Exponate gelten als Rarität, da sie nur noch selten oder als einzig erhaltenes Exemplar vor der Verschrottung bewahrt werden konnten. 2020 wurde ein neues Eingangsgebäude erbaut, was mit einer Umgestaltung des kompletten Umfeldes des Museums einher geht.

Künstler-Dokumentationsstätte

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Das Schlieker-Haus würdigt das Leben und Wirken des Informel-Künstlers Hans-Jürgen Schlieker (1924–2004).

Das 1919 gegründete Orchester der Stadt Bochum, die Bochumer Symphoniker, haben sich im Laufe ihrer Geschichte zu einem der wichtigsten Konzertklangkörper im Westen Deutschlands entwickelt. Das Anneliese Brost Musikforum Ruhr ist seit dem 28. Oktober 2016 feste Spielstätte. Mit Beginn der Konzertsaison 2021/22 ist Tung-Chieh Chuang Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker und Intendant des Anneliese Brost Musikforum Ruhr. Der Philharmonische Chor Bochum gibt etwa vier bis fünf Konzerte im Jahr und tritt meistens zusammen mit den Bochumer Symphonikern auf. In einer der Spielstätten, dem Audimax der Ruhr-Universität Bochum, befindet sich auch eine der modernsten Orgeln aus der Orgelmanufaktur Klais mit 82 Registern.

Seit 1986 findet in der Bochumer Innenstadt das kostenlose Rockfestival Bochum Total statt. Mittlerweile ist es mit 900.000 Zuschauern eine der größten Musikveranstaltungen Europas.

Gruppierungen

Solokünstler

Capitol-Kino

In Bochum gibt es zehn Kinos, unter anderem:

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

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Die 15.000 kg schwere Gussstahlglocke vor dem Bochumer Rathaus
  • Rathaus Bochum – Mit dem Bau des Rathauses wurde 1926 begonnen. Im Jahr 1927 erfolgte die Grundsteinlegung und am 20. Mai 1931 die Eröffnung. Das Gebäude besitzt einen weitgehend symmetrischen Grundriss. In der Symmetrieachse des Ratshofes liegt der Saalbau mit Nebenhöfen an beiden Seiten. Die Außenseite ist schlicht gehalten und das Eingangsportal sowie der zweistöckige Vorbau an der rechten Front sind die einzigen Fassaden-Schmuckelemente. Der Sockel des Gebäudes besteht aus hartem Granitstein, für die Fassade wurde Muschelkalk verwendet und für das Dach Schiefer. In den Fluren und Repräsentationsräumen kamen Marmor, Bronze und dunkle Holztäfelungen zum Einsatz. Der Rathausbau kostete die für damalige Verhältnisse große Summe von 9,25 Millionen Reichsmark. Weitere Elemente des Innenhofs sind der Glockenturm und die aus Travertin und Bronze hergestellten Brunnen. Einer ist Fortuna gewidmet und mit symboltragenden Putten verziert: Ehering und Pantoffel stehen für Eheglück, der Apfel symbolisiert Fruchtbarkeit, das leere Portemonnaie Optimismus und Seifenblasen die Illusion. Das Glockenspiel von 1951 besteht aus 28 Gussstahlglocken mit einem Gesamtgewicht von 2300 Kilogramm, jede zwischen 375 und 4 Kilogramm. Es handelt sich dabei um das erste aus Gussstahl hergestellte Glockenspiel der Welt. Die Glocke vor dem Rathaus war 1867 als größte von vier Glocken eine Attraktion auf der Weltausstellung in Paris. Gegossen wurde sie vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation AG. Sie stand bis 1979 als Denkmal auf dem Werksgelände. Die Firma Krupp übereignete sie 1979 der Stadt. Bei einem Durchmesser von 3,13 Metern hat sie ein Gewicht von 15.000 Kilogramm. Da sie im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, kann sie nicht mehr geläutet werden.
Terminal – Skulptur von Richard Serra am Hauptbahnhof
  • Propsteikirche St. Peter und Paul – Die Propsteikirche ist die älteste Kirche Bochums. Bereits zwischen 785 und 800 wurde von Kaiser Karl dem Großen auf dem Gelände ein Reichshof angelegt und seitdem mehrfach umgebaut. Im Innern der Propsteikirche sind zahlreiche Kunstwerke aus verschiedenen Epochen zu sehen. Hervorzuheben sind der romanische Taufstein aus der Zeit um 1175, der Reliquienschrein der Heiligen Perpetua und ihrer Sklavin Felicitas sowie der Hochaltar mit seiner Christusfigur aus dem Jahr 1352.
  • Pauluskirche – Protestanten und Katholiken hatten sich nach der Reformation zunächst lange und nicht immer einvernehmlich die einzige Kirche Bochums, die heutige katholische Propsteikirche, geteilt. 1655 begann die lutherische Gemeinde mit Bau eines eigenen Gotteshauses. Das schlichte Renaissancegebäude wurde bis 1659 mit Spenden aus Holland, Schweden, Kurland und Dänemark errichtet. Ihren Namen erhielt die Pauluskirche erst nach 1874, als die Christuskirche am Rathaus gebaut worden war. Die Pauluskirche brannte infolge eines Bombenangriffs am 12. Juni 1943 bis auf die Außenmauern nieder, wurde aber nach dem Krieg in vereinfachten Formen wieder aufgebaut und erhielt damit ihr heutiges, eher einer mittelalterlichen Dorfkirche entsprechendes Aussehen. Um die Pauluskirche im Stadtbild besser zur Wirkung zu bringen, wurde ihr Turm 1949 erhöht, ein kleiner Platz geschaffen und die unmittelbare Nachbarbebauung niedrig gehalten. Die modernen Fenster im Altarraum, um 1960 vom Bochumer Künstler K. Willy Heyer geschaffen, zeigen die drei Stationen der Wandlung des Saulus zum Paulus, dem Namenspatron der Kirche. 1974 wurde der Innenraum erneut nach Plänen von Kurt Peter Kremer umgestaltet.
  • Das Mahnmal des Friedens neben der Kirche, die sogenannte »Trauernde Alte«, stammt von dem Kölner Bildhauer Gerhard Marcks. Es soll an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und an den Bombenangriff auf Bochum am 4. November 1944 erinnern. Das Denkmal wurde 1956 enthüllt und ist aus Basaltlava gehauen.[75] Dargestellt ist eine alte Frau, die – wohl vergeblich – nach jemandem Ausschau hält.
Exzenterhaus
  • Christuskirche Bochum – Die Christuskirche (errichtet 1877–1878) wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf den Turm zerstört. Der Architekt Dieter Oesterlen fügte in den 1950er Jahren einen modernen Kirchenneubau hinzu. Da der Turm nach dem Ersten Weltkrieg in eine Kriegsheldengedenkhalle umgewidmet worden war, blieb er Jahrzehnte verschlossen. Mit der Neugestaltung des Vorplatzes zum »Platz des Europäischen Versprechens«, einem Konzeptkunstwerk von Jochen Gerz, eröffnet im Dezember 2015, wurde der Turm als Mahnmal wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[76][77][78]
  • Marienkirche – Mit ihrem ungefähr 70 Meter hohen neugotischen Spitzhelm dominiert die von 1868 bis 1872 erbaute Kirche die sich unmittelbar an den Stadtkern anschließende Stadterweiterung nach Westen. Bis zum 28. Oktober 2016 wurde sie zum Anneliese Brost Musikforum Ruhr für die Bochumer Symphoniker umgebaut und integriert.
Zeiss-Planetarium
  • Planetarium Bochum – Das Planetarium, das nach Plänen von Karl-Heinz Schwarze als damaligem Leiter des Hochbauamtes von 1962 bis 1964 entstand, befindet sich in an der Castroper Straße in Bochum. Das Gebäude hat einen Durchmesser von rund 20 Metern und eine Projektionsfläche von etwa 600 m². Kernstück der Anlage ist der Planetar. Das erste Gerät dieser Art in Europa hat im April 2000 in Bochum seinen Dienst angetreten. Das Planetarium bietet mehrere unterschiedliche Programme an, auch speziell für Schulklassen.
Sternwarte, das „Kap Kaminski“
  • Sternwarte Bochum – Die Sternwarte im Stadtteil Sundern, im Volksmund in Bezug auf den Gründungsprofessor Heinz Kaminski „Kap Kaminski“ genannt, bietet freitags zwischen 19:30 und 21:30 die Möglichkeit zur Sternbeobachtung. Hierfür stehen zahlreiche Teleskope zur Verfügung. Im Inneren des Radoms befindet sich die 20-m-Parabolantenne sowie wechselnde Ausstellungen.
  • Jahrhunderthalle – Die „Jahrhunderthalle“ wurde als Ausstellungshalle des Bochumer Vereins für die Düsseldorfer Gewerbeausstellung 1902 gebaut und anschließend als Gebläsemaschinenhalle für die Hochöfen des Bochumer Vereins wiederverwendet. Sie wurde mehrfach erweitert, der Name Jahrhunderthalle bezeichnet heute das gesamte Bauwerk, das sich über eine Fläche von 8900 m² erstreckt. Seit ihrer Sanierung wird die Halle für Veranstaltungen genutzt, wie etwa die Ruhrtriennale oder für Konzerte der Symphoniker. Mittlerweile ist sie das Zentrum des neu angelegten Westparks. Der Westpark wurde im ersten Bauabschnitt 1999 eröffnet. Die im Rat vertretenen Fraktionen diskutierten längere Zeit kontrovers darüber, ob sich die Stadt Bochum den Bau eines Konzerthauses für die Bochumer Symphoniker nach einem Entwurf von Thomas van den Valentyn in unmittelbarer Nachbarschaft der Jahrhunderthalle finanziell leisten kann.
Kuhhirten-Denkmal auf der Bongardstraße
  • Kuhhirtendenkmal – Das zwischen Propsteikirche St. Peter und Paul und Pauluskirche stehende Denkmal zeigt einen Kuhhirten mit seinem Hund, der das Vieh der Bürger auf die Vöde (städtisches Weideland) trieb. Es soll eine Erinnerung an die „gute alte Zeit“ sein. Die Originalfigur von 1908 wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. 1962 wurde eine Neufassung angefertigt. Die lokale Legenden verbinden es mit Fritz Kortebusch als letzten Kuhhirten, dieser war zwar ein langjähriger und bekannter Kuhhirte, hieß aber Henrich und war nicht der letzte der Kuhhirten.
Wasserburg Haus Kemnade am Kemnader See
  • Kemnader See – Dieser Stausee an der Ruhr dient vorwiegend der Wasserwirtschaft und der Naherholung. Um den See befinden sich zahlreiche Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Das Freizeitbad Heveney, das StrandDeck Kemnade, eine Beachvolleyballhalle, ein Golfplatz und ein Segelhafen liegen am Beginn des Sees. Eine 12 km langer Skaterrundkurs um den See wurde 2014 offiziell eröffnet. Vereine nutzen den See zum Fischen, sie geben auch Gastkarten heraus. Der Fischbestand reicht von Aal über Brassen, Karpfen, Rotaugen bis zu Zander. Auf dem See und der Ruhr verkehren die Fahrgastschiffe MS Kemnade und MS Schwalbe II. Sehenswert ist außerdem in der Nähe des Stauwehrs das Wasserburg Haus Kemnade im Stil der Renaissance und des Barocks. Hier gibt es neben einen alten Bauernhaus mit historischen Exponaten in der Wasserburg drei Sammlungen zu besichtigen: Musikinstrumentensammlung Grumbt, Ostasienausstellung Ehrich und die Spardosensammlung der Sparkasse Bochum.
  • Stiepeler Dorfkirche – Um 1008 wurde eine kleine Saalkirche erbaut. Der Bau wurde von Gräfin Imma von Stiepel, einer Verwandten von Kaiser Heinrich II. und Kaiserin Kunigunde, veranlasst. Zwischen 1130 und 1170 wurde die alte Kirche durch eine romanische Basilika ersetzt. Von dieser Kirche sind heute noch der Turm und das Mittel- und Querschiff erhalten. Von 1150 bis 1200 wurden zahlreiche romanische Wand- und Deckenmalereien im Innenraum der Kirche angefertigt.
  • Zisterzienserkloster und Wallfahrtskirche St. Marien – Zu den ältesten Gründungen des Ruhrgebietes gehört die Kirchengemeinde im Stadtteil Stiepel (885 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt) mit ihrem weithin bekannten und einzigen Marien-Wallfahrtsort des Bistums Essen. Stiepel entwickelte sich zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort, der 1294 durch ein Dekret des Papstes Bonifaz VIII. bestätigt wurde. Auf der Strecke von Weitmar Richtung Hattingen bietet sich dem Auge am Ortseingang von Stiepel zur Rechten die Klosteranlage der Zisterzienser dar. In ihrem Zentrum erhebt sich die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien mit dem Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter von Stiepel“. Die Kirche wird von den Klosterbauten, einem Pilgerzentrum, dem „Klosterhof“, einem zur Wallfahrt eingerichteten Restaurant und von hochragenden Bäumen der Außenanlagen eingerahmt. Jährlich besuchen etwa 40.000 Pilger die zum Areal des Zisterzienserklosters gehörende Wallfahrtskirche.[79]
  • Ruhr-Park – Der Ruhr-Park im Ortsteil Harpen wurde im November 1964 eröffnet und in mehreren Bauabschnitten auf gegenwärtig etwa 126.000 m² erweitert. Er war nach dem Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach das zweite Einkaufszentrum in Deutschland und eine Neuheit für die junge Bundesrepublik.
  • Ruhrstadion[80] – Das Ruhrstadion ist die Heimstätte des VfL Bochum, die zwischen März 1976 und Juli 1979 erbaut und mit einem Spiel gegen die SG Wattenscheid 09 eingeweiht wurde. Das Stadion verfügt über 27.599 Zuschauerplätze, davon 15.574 Sitzplätze.
  • Eisenbahnmuseum Bochum – Das Eisenbahnmuseum liegt auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahn-Betriebswerkes Bochum-Dahlhausen. Die Anlage wurde 1916–1918 errichtet. Da Ende der 1960er Jahre die Kohleförderung im südlichen Ruhrgebiet unrentabel wurde und die Zechen schlossen, somit auch der Bahnbetrieb in diesem Bereich zurückging, wurde das Betriebswerk überflüssig. Es wurde am 1. August 1969 als selbständige Dienststelle geschlossen und teilweise zurückgebaut. Die Güterwagenausbesserung wurde 1982 eingestellt. Die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e. V. konnte die Anlagen ab dem Jahr 1968 schrittweise wieder in den Betriebszustand zurückversetzen und das Museum in der heutigen Form aufbauen.
Der Haupteingang des Friedhofes
  • Hauptfriedhof Freigrafendamm – Der im Stadtteil Altenbochum liegende Friedhof ist der größte der Stadt. Er wurde in den 1920er Jahren gärtnerisch geplant, die Hochbauten im Eingangsbereich wurden erst zwischen 1935 und 1939 errichtet. Das Eingangstor, die große und die kleine Trauerhalle sowie das Krematorium geben am deutlichsten den Baustil des Nationalsozialismus wieder. Im Zweiten Weltkrieg nutzte das Regime die Gebäude als Kulisse für die zentralen Trauerfeiern für die im Bombenkrieg umgekommenen Bochumer Einwohner. Neben der Zivilbevölkerung und einer Reihe deutscher Soldaten wurden auf dem Friedhof insgesamt 1720 Zwangsarbeiter aus der ehemaligen Sowjetunion beerdigt, die im Krieg in erster Linie in der Rüstungsindustrie eingesetzt waren. An sie erinnert heute ein Mahnmal in lateinischer und kyrillischer Schrift, sowie an drei der Gräberfelder Totenbücher mit den Namen der Opfer.
  • Rudolf Steiner Schule Bochum, 1965. Das Gebäude in Langendreer ist der erste Schulbau in Europa, der im Stil der Organischen Architektur errichtet wurde. Er wurde Anfang der 1960er Jahre von dem Architekten Werner Seyfert und dem Künstler Wilfried Ogilvie entworfen. Der Architekt entwickelte auf Basis dieser Erfahrung weitere Waldorfschulen mit verschieden geformten Klassenräumen, je nach der Altersstufe der Schüler. Ein Ansatz, der bis heute nur in dieser Pädagogik angewendet wird.
  • Von den ursprünglich sechs bedeutendsten öffentlichen Bauwerken der östlichen Innenstadt, die in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg geplant wurden, stehen heute nur noch der Hauptbahnhof (1955 bis 1957, Architekt Heinz Ruhl), das Stadtwerkehochhaus (1952 bis 1955, Architekt Ferdinand Keilmann), die Berufsschule für Jungen (1953 bis 1954) und die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (1952 bis 1955, ebenfalls von F. Keilmann). Dagegen wurde das Stadtbad Bochum entgegen dem zuvor bestehenden Denkmalschutz 1998 abgerissen; einige Jahre zuvor war bereits das in die städtebauliche Gesamtplanung zählende Arbeitsamt zugunsten eines Hotelneubaus beseitigt worden.
Fahrerinnenfeld des Sparkassen Giro Bochum am Hauptbahnhof

Überregionale Bedeutung im Sport hat Bochum u. a. durch die Fußballmannschaften des VfL Bochum und der SG Wattenscheid 09. Der VfL, der seine Heimspiele im 26.000 Zuschauer fassenden Ruhrstadion austrägt, spielt seit 1971 konstant in der ersten oder zweiten Bundesliga. Auch die SG Wattenscheid war insgesamt 24 Jahre lang in den obersten beiden Ligen vertreten, zuletzt jedoch 1999. Sie trägt ihre Partien im Lohrheidestadion mit gut 16.000 Plätzen aus. Nach zwischenzeitlicher Insolvenz und Einstellung des Spielbetriebs tritt die 1. Herrenmannschaft der Sportgemeinschaft zurzeit in der fünftklassigen Oberliga Westfalen an. Die Damenmannschaft der SG Wattenscheid 09 spielte zwei Jahre in der obersten Liga und wurde mittlerweile aus finanziellen Gründen in den VfL Bochum eingegliedert. Außer Fußball betreibt der VfL Bochum folgende Sportarten: Badminton, Basketball, Fechten (Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr Wattenscheid), Handball, Hockey, Leichtathletik, Schwimmen, Tanzsport, Tennis, Tischtennis, Turnen und Volleyball.

Darüber hinaus ist Bochum durch den deutschen Meister im Steeldart, DSC Bochum, den vielfachen deutschen Meister im Billard, DBC Bochum 1926, die Handballerinnen von Teutonia Riemke, die Basketballer vom VfL SparkassenStars Bochum und des TV Gerthe, die zwölffachen deutschen Meister und mehrfachen deutschen Pokalsieger im Frauenwasserball von Blau-Weiß Bochum, die deutschland- und europaweit erfolgreichen Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 Leichtathletik und die Sportgymnastinnen des TV Wattenscheid 01 sowie die Bochum Cadets (Herren), Bochum Rebels (Herren & Jugend) und Bochum Miners (Frauen) bekannt, die im American Football erfolgreich sind. Darüber hinaus besitzt Bochum einen deutschen Meister 2007 und zwei Europameister im Jahr 2008 (Kickerliga Bochum) im Tischfußball (P4P Rookie). Bochum ist Heimstatt des Linden-Dahlhauser Schwimmverein 1921. Auch die Tanzsportvereine VfL Bochum 1848 Tanzsportabteilung und T.T.C. Rot-Weiss-Silber Bochum sind hier ansässig. Deutschlandweite Beachtung findet das halbjährlich stattfindende Turnier mit Schaukampfrobotern der German-Roboteers-Association e. V. in der Skaterhalle der Bochum Lakers.

Seit Juli 2019 gibt es in Bochum eine Discgolf-Anlage im Volkspark Langendreer, die vom L.F.C. Laer mitgeführt wird.[81]

2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Finnland ausgewählt.[82] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[83]

Gastronomie/Ausgehen

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Konrad-Adenauer-Platz (KAP) am Handelshof im innerstädtischen Gastronomieviertel Bermuda3eck

Das Bermuda3eck ist mit 60 gastronomischen Betrieben das wichtigste Kneipenzentrum des Ruhrgebiets. Über drei Millionen Gäste besuchen die Kneipenmeile in der Bochumer Innenstadt pro Jahr, bis zu 30.000 Gäste pro Tag im Sommer. Bei großen Ereignissen wie dem Festival Bochum Total, das jeweils am zweiten Wochenende im Juli stattfindet (wenn nicht etwas wie die Fußball-WM dazwischen kommt), kommen täglich bis zu 400.000 Besucher. Ferner hat jeder Stadtteil seine zum Teil alt eingesessenen Gaststätten, Kneipen und Cafés.

Bochum ist Standort zahlreicher Clubs, Diskotheken und Kultureinrichtungen, zum Beispiel die Zeche Bochum, der Prater, das SAMS oder das Kulturzentrum Bahnhof-Langendreer. Früher hatten auch ehemalige Clubs wie der Zwischenfall und die Matrix Bochum überregionale Bekanntheit, oder eine der größten Diskotheken im Ruhrgebiet für schwule Männer, das Stargate.

Das Rotlichtviertel der Stadt befindet sich am westlichen Rand der Innenstadt in der Nähe der Fertigungsstätten des Bochumer Vereins. Die Einrichtungen tragen im Volksmund mehr oder minder derbe Bezeichnungen wie „Gurke“, „Eierberg“ oder auch „Riemenwalzwerk“.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Bochum kulinarisch
Fußgängerzone in der Innenstadt mit Nachbau der „Drehscheibe
  • März/April: Bochumer Orgeltage (Beginn: Ostermontag)
  • April: Maiabendfest (Letztes Wochenende im April)
  • Mai: Figurentheater der Nationen
  • Mai: Dampf-Festival auf der Zeche Hannover (im Zweijahresrhythmus)
  • Juni: RUBissimo – Sommerfest der Ruhr-Universität (am Tag vor Fronleichnam)
  • Juni: Ruhrgebiets-Amateurtheatertreffen
  • Juni: ExtraSchicht – die Nacht der Industriekultur im ganzen Ruhrgebiet (Letztes Juni Wochenende)
  • Juni/Juli: Ab anne Castroper (Sommerfest des VfL Bochum)
  • Juli: Ruhr International
  • Juli: Bochum Total (ab 2015 am zweiten Wochenende im Juli)
  • Juli/August: Stadtparkfest (Familienfest am letzten Wochenende der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen)
  • Juli/August: Bochum kulinarisch (oft am letzten Wochenende der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen)
  • August: Bochumer Musiksommer
  • September: Open Flair (internationales Kabarett und Straßentheater)
  • Oktober: Oktobermarkt
  • Oktober/November: Bochumer Bachtage
  • Oktober/November: Ruhrgebiets-Antiquariatstag
  • November: Kinder- und Jugendtheatertage
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Jahre 2016 erbrachte Bochum, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt von 11,892 Milliarden € und belegte damit Platz 30 innerhalb der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 32.596 € (Nordrhein-Westfalen: 37.416 €/ Deutschland 38.180 €). In der Stadt waren 2016 ca. 184.000 erwerbstätige Personen beschäftigt.[84] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 8,1 % und damit deutlich über dem Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen mit 6,4 %.[85]

Die durch den Strukturwandel und aufgrund des Weggangs verschiedener Großunternehmen wirtschaftlich gebeutelte Stadt versucht, sich ein neues Image zu geben.[86]

Streckennetz der Straßenbahn Bochum/Gelsenkirchen
Der denkmalgeschützte Bochumer Hauptbahnhof

Die Stadt ist über zahlreiche Eisenbahnverbindungen an die umliegenden Städte angeschlossen und hat insgesamt zehn Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Es verkehren sechs Regionalbahn- und Regional-Express-Linien (RE1, RE6, RE11, RE16, RB40, RB46) sowie zwei S-Bahn-Linien (S1, S3). Der Hauptbahnhof ist als einziger Bochumer Fernbahnhof regelmäßiger ICE- und IC-Halt der auf der Bahnstrecke Dortmund–Duisburg verkehrenden Linien. Hinzu kommt der kommunale Nahverkehr: In der Stadt gibt es eine größtenteils unterirdische Stadtbahn-Linie (U35 von Bochum-Hustadt nach Herne Schloss Strünkede) sowie sieben Straßenbahnlinien, die in der Innenstadt ebenfalls unterirdisch fahren. Die meisten Buslinien werden durch die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA) im Rahmen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) betrieben.

Im Stadtgebiet von Bochum verlaufen die Bundesautobahnen A 40 (DortmundVenlo), A 43 (MünsterWuppertal) und A 448 sowie eine autobahnähnliche Schnellstraße, der Bochumer Ring bzw. die ehemalige NS 7. Zudem durchqueren drei Bundesstraßen die Stadt: die B 51 (OsnabrückBochumTrier), die B 226 (HagenBochumGelsenkirchen) und die B 235 (DattelnBochumWitten).

Eine Verbindung von A 44 und A 40 über die ehemalige NS 7,[87] die sogenannte Opel-Querspange, wurde im August 2021 fertiggestellt.[88] Noch vor den Abschluss der Arbeiten ist der Abschnitt des Bochumer Rings zur Bundesautobahn 448 hochgestuft worden.[89] Darüber hinaus ist die A 40 bis Essen sechsspurig ausgebaut worden. Diese Pläne sind bereits seit den 1990er Jahren beschlossen, ursprünglich, um eine bessere Anbindung des Opel-Werks 1 im Stadtteil Laer an das Verkehrsnetz zu gewährleisten. Heute steht die Verbesserung des Ost-West-Transits durch das Ruhrgebiet im Vordergrund.

Mit dem Lückenschluss der A448 mit der A44 Ende 2021 besitzt Bochum als einzige Stadt in Deutschland einen geschlossenen Autobahnring auf der eigenen Stadtfläche.

Der Radschnellweg Ruhr soll auch durch Bochum führen. Bisher ist nur ein ca. 900 Meter langes Stück in Bau.[90]

Stadt ohne Hafen

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Als eine der wenigen Städte des Ruhrgebiets liegt Bochum nicht an einer Bundeswasserstraße; der nächste Zugang befindet sich am Rhein-Herne-Kanal im nördlich gelegenen Herne. Verschiedene Denkschriften und Projekteideen zwischen den 1860er- und 1910er-Jahren zu einem Kanalanschluss Bochums sind über die Planungsphase nicht hinaus gekommen.[91] Im Süden bildet die Ruhr die Bochumer Stadtgrenze. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war sie einer der am stärksten befahrenen Flüsse Europas und diente im Wesentlichen der Kohleabfuhr. Damals bestand der kleine Rauendahler Hafen[92] zur Kohleverladung in der Gemeinde Stiepel. Abgesehen vom Ausflugsverkehr mit der Schwalbe II und anderen Tagesausflugsschiffen ist die Ruhrschifffahrt jedoch längst eingestellt worden.

Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Dortmund (31 km) und Düsseldorf (47 km). Nach Düsseldorf bestehen mit ICE-, IC-, RE- und S-Bahnlinien direkte Verbindungen. Weitere Flughäfen in der Umgebung sind in Köln/Bonn, Münster/Osnabrück und Paderborn/Lippstadt; hinzu kommt der Flughafen Niederrhein.

Privatbrauerei Moritz Fiege
Vonovia-Hauptverwaltung

Ansässige Unternehmen

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Knappschaft-Bahn-See Versicherung
Jahrhunderthaus

Die meisten Hochhäuser konzentrieren sich auf den südlichen Stadtkern sowie zur Nähe der Ruhr-Universität im Stadtteil Querenburg.

1962 eröffnete im südlichen Stadtkern das Europahaus (60 Meter), das bis heute markant das Stadtbild prägt. Kurz darauf – 1971 bis 1975 – kamen vier weitere Gebäude dazu. Unter anderem das „Terrassen-Hochhaus“ (65 Meter), das bis heute höchste Wohngebäude Bochums und das Bominhaus (70 Meter) – Sitz der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Außerhalb des Bochumer Stadtrings und des Stadtteils Querenburg folgte auf der Entwicklungsachse Universitätsstraße im Jahre 2013 das Exzenterhaus mit 89 Metern – das höchste Gebäude der Region Mittleres Ruhrgebiet. In der Stadt stehen bereits eine breite Menge an über 50 Metern hohen Gebäuden.

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) erscheint mit einer eigenen Lokalausgabe. Die Ruhr Nachrichten (RN) stellten ihren Bochumer Lokalteil am 31. Oktober 2014 ein. Seitdem erscheint in Bochum die Dortmunder Ausgabe. Außerdem erscheint samstags das kostenlose AnzeigenblattStadtspiegel“. Darüber hinaus gibt es verschiedene kostenlose Stadtteilmagazine, zum Beispiel „VorOrt“ (für Weitmar/Eppendorf, Linden/Dahlhausen, Altenbochum/Wiemelhausen), den „Stiepeler Boten“ und den „Ehrenfelder“. Eine Alleinstellung hat die kostenlose „Langendreerer Dorfpostille“, die 1981 im Zuge soziokultureller Zeitschriftengründungen (1976 „Guckloch“ später in „Prinz“ umbenannt, 1978 „Marabo“, 1982 „Terminal“, 1983 „coolibri“) ins Leben gerufen wurde. Sie realisiert noch heute ihr ursprüngliches Konzept einer politischen Gegenöffentlichkeit bezogen auf einen begrenzten lokalen Raum. An der Ruhr-Universität Bochum erscheint die älteste, kontinuierlich erscheinende Studentenzeitung im deutschsprachigen Raum, die Bochumer Stadt- & Studierendenzeitung (:bsz).

Seit 1990 sendet „Radio Bochum“, ehemals „Ruhrwelle Bochum“, ein lokales Radioprogramm in Kooperation mit Radio NRW aus Oberhausen. Chefredakteurin ist Andrea Donat. Für den Bereich Sport zuständig ist Michael Ragsch. Moderatoren der Frühsendung sind Anuschka Fritzsche und Ansgar Borgmann. Kultcharakter hat Fußball-Reporter Günther Pohl („Tooor im Ruhrstadion“) erlangt. Unter dem Namen Ruhrwelle ist der Sender gestartet, später wurde er in Radio 98.5 umbenannt. 98.5 Radio Bochum heißt er seit dem 24. Februar 2006.

Seit 1997 sendet „CT das radio“ ein lokales Radioprogramm auf der Frequenz 90 MHz. Es ist das Radio der Bochumer Hochschulen und war das erste Campusradio auf eigener Frequenz in NRW. Zuvor war „Radio c.t.“ ein Programmelement im Bürgerfunk der Ruhrwelle.

Onlinezeitungen und Blogs

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Die ehemalige Onlinezeitung Mein Bochum beschäftigt sich fast ausschließlich, oft kontrovers, mit Lokalpolitik. Das nichtkommerzielle Projekt bo-alternativ informiert seit Oktober 1999[94] zum kulturellen, sozialen und politischen Leben in Bochum. Bochumschau.de publiziert wöchentlich Filmbeiträge über aktuelle Ereignisse und Geschichten aus Bochum. Ferner existiert mit ja-zu-bochum.de ein weiteres „City-Portal“, das hauptsächlich auf ein studentisches Publikum ausgerichtet ist. Ruhrbarone berichtet seit 2007 aus dem Revier und hat seit 2010 eine Printausgabe. Die Sportredaktion von westline.de bietet außerdem eine umfangreiche und tägliche Berichterstattung über den VfL Bochum.

Bochum in Film und Fernsehen

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Bochum bietet auf dem gesamten Stadtgebiet ganz unterschiedliche Motive für Filmaufnahmen, daher wurden bisher unzählige Produktionen in Bochum gedreht, sowohl Fernsehserien, -reihen und spielfilme, als auch Kinofilme.

Kinofilme sind beispielsweise Sönke Wortmanns vielfach prämierte Produktion Das Wunder von Bern mit Peter Lohmeyer (u. a. gedreht im Eisenbahnmuseum Bochum), Ein Dichter in der Familie mit Tana Schanzara und Ernst Stötzner, Das Blaue vom Himmel mit Hannelore Elsner, Juliane Köhler und David Kross, Berlin 36 mit Karoline Herfurth und Thomas Thieme (u. a. diente das Rathaus Bochum im Film als „Haus des Sports“), Renn, wenn du kannst mit Robert Gwisdek sowie Jeder stirbt für sich allein mit Emma Thompson, Brendan Gleeson und Daniel Brühl (u. a. Dreharbeiten in den Innenhöfen des Rathauses).[95] Im Film Arbeitsfalle (u. a. gedreht im Westpark und in Arbeitersiedlungen) spielt auch die Handlung in einer in Bochum imaginär existierenden Waschmaschinenfabrik.[96]

Als Motivgeber für Fernsehfilme ist unter anderem Dieter Wedels Vierteiler Der große Bellheim mit Mario Adorf, Will Quadflieg und Leslie Malton, zu nennen, für den als Drehort das Kaufhaus Kortum in der innenstädtischen FuZo Kortumstraße genutzt wurde.

„Tatort Bochum“: aktuell flimmern zwei Kriminalserien mit dem Handlungsort Bochum und Umgebung über den Fernsehbildschirm: Einstein für Sat.1 und Heldt für das ZDF. Im Jahr 2014 ermittelten zudem Haferkamp und Koslowski für Das Erste. Zwei echte Polizisten sind auch zu nennen: die bundesweit bekannten Polizisten Toto & Harry sind als Doku-Serie in Sat.1 präsent.

Die mit ihrem Hauptsitz in Bochum beheimatete Kinokette UCI nutzt gerne ihr Multiplexkino im Bochumer Einkaufszentrum Ruhrpark als Premierenkino. So hatte der Kinofilm Nicht mein Tag mit Moritz Bleibtreu, Anna Mühe und Ralf Richter hier seine Weltpremiere.[97] Die Ruhrpottkomödie Bang Boom Bang wird als Kultfilm in dem genannten Kino seit Kinostart im Jahre 1999 dauerhaft gezeigt.

Im Dezember 2009 schaute die internationale Filmwelt auf Bochum, als unter größter Öffentlichkeit und internationalem Staraufgebot der Europäische Filmpreis in der Jahrhunderthalle verliehen wurde.

Es wird vor Ort auch etwas für den Nachwuchs getan: Die Schauspielschule Bochum, ehemals dem nach wie vor sehr renommierten Schauspielhaus Bochum angeschlossen, nun ein Studiengang der Folkwang-Universität, hat seit ihrer Gründung namhafte Absolventen, die bundesweit an den Theatern spielen und prominent in Film und Fernsehen besetzt sind. Die Schule hat neue Räumlichkeiten im ehemaligen Thürmer-Saal nahe dem Hauptbahnhof.

Seit 2011 ist Bochum zusätzlich der einzige Standort einer Ausbildungsstätte des SAE Institute im Ruhrgebiet.

Das Bochumer Amt für Wirtschaftsförderung arbeitet als Locationscout und hilft Filmproduktionen schnell und unkompliziert mit Drehgenehmigungen und Infrastruktur.

Mit dem „blicke-filmfestival des ruhrgebietes“ sind zudem eine der renommierten deutschen Filmfestspiele in Bochum beheimatet.

Der landesweite TV-Lernsender nrwision bündelt in seiner Mediathek Fernsehsendungen über Bochum bzw. von Fernsehmachern aus Bochum.[98]

Öffentliche Einrichtungen

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Bezirksdirektion Bochum
BG RCI
Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets

Gesundheitswesen

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Mehrere Krankenhäuser liegen in der Innenstadt, während sich andere in den ehemaligen Gemeinden und heutigen Stadtteilen befinden. Einige von ihnen gehören dem 2008 aus dem ehemaligen Bochumer Modell hervorgegangenen Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum an.

Das Universitätsklinikum Bergmannsheil

Die Stadt Bochum engagiert sich seit einigen Jahren stark für die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Entwicklung des Bochumer Gesundheitscampus, der sich in den Gesundheitscampus NRW mit verschiedenen Einrichtungen des Landes NRW und den Gesundheitscampus Bochum als Gewerbepark aufteilt. Die Agentur GesundheitsCampus Bochum soll den Bochumer Gesundheitssektor stärken und Unternehmen optimale Rahmenbedingungen bieten, um innovative Versorgungslösungen zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen.[99]

Hauptgebäude der THGA Bochum
Blick auf die Ruhr-Universität vom südlich gelegenen Stadtteil Stiepel aus
Hochschule Bochum

In Bochum befinden sich die folgenden neun Hochschulen:

In Bochum gibt es unter anderem 42 Grundschulen, sieben Förderschulen, verschiedene weiterführende Schulen sowie 6 berufsbildende Schulen (Berufskollegs).[103] An der Musikschule Bochum werden derzeit ungefähr 7.000 Schüler unterrichtet.

Logo der BSV Bochum

Die Bezirksschülervertretung Bochum (kurz BSV Bochum, Eigenschreibweise Bezirksschüler*innenvertretung) ist die am 21. Januar 2011[104] gegründete Interessenvertretung aller rund 35.000 Schüler der kreisfreien Stadt Bochum. Grundlage der Arbeit ist das Schulgesetz des Landes NRW sowie die Satzung der BSV Bochum. Die BSV Bochum ist eine Institution der Stadt Bochum und vom Regierungspräsidenten Düsseldorf anerkannt[105] und setzt sich auf lokaler Ebene für schul- und bildungspolitische Belange ein.[106][107][108]

Sie besteht aus folgenden Organen:

  • Bezirksdelegiertenkonferenz
  • Bezirksvorstand
  • Bezirkssekretariat
  • Arbeitskreise

Die Bezirksdelegiertenkonferenz ist das höchste beschlussfassende Organ der BSV Bochum. Sie ist öffentlich und tagt zwei- bis dreimal im Jahr und beschließt das Arbeitsprogramm. Zur BDK werden von den Bochumer Schulen Bezirksdelegierte entsandt. Auf der letzten BDK im Schuljahr findet die Vorstandswahl statt. Bei dieser werden die Vorstandsmitglieder und die drei Bochumer Delegierten für die Landesdelegiertenkonferenz der LandesschülerInnenvertretung Nordrhein-Westfalen|LSV NRW gewählt.[109]

Der Bezirksvorstand ist für die laufenden Geschäfte der BSV Bochum zuständig. Zum Tagesgeschäft gehören die Beantwortung von Presseanfragen, das Verfassen von Pressemitteilungen, die Organisation von Kooperationen und die Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum. Außerdem organisiert er die BDKen. Das Bezirkssekretariat arbeitet ehrenamtlich und nach Weisung des Vorstandes. Es unterstützt den Vorstand operativ und organisiert die Kommunikation des BeVos. Die Arbeitskreise bilden die operative Ebene des BSV Bochum. Der Bezirksvorstand kann zu bestimmten Themen Arbeitskreise einberufen, die sich sowohl aus Mitgliedern des Bezirksvorstandes als auch aus Externen zusammensetzen können.[105]

Persönlichkeiten

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Zu bekannten gebürtigen und mit der Stadt Bochum verbundene Persönlichkeiten gehören verschiedene Personen aus Kunst und Kultur, Militär, Politik Religion, Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. Eine vollständige Liste, inklusive Bürgermeister und Ehrenbürger, findet sich im Hauptartikel.

  • Uli Auffermann: Bochum-Stadtwanderführer: 20 Touren. Wartberg Verlag, April 2013, ISBN 978-3-8313-2334-0.
  • Uli Auffermann: Unsere Kindheit in Bochum. Aufgewachsen in den 60er & 70er Jahren. Wartberg Verlag, März 2008, ISBN 978-3-8313-1846-9.
  • Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Band 17: Bochum Stadt. Schoeningh, Münster 1906 online im Internet Archive.
  • Bochum – Daten und Fakten für die Wirtschaft 2010, Stadt Bochum / Wirtschaftsförderung, PDF auf der Website der Stadt Bochum.
  • Bochumer Bekannte – Porträts: Bd. 1 (2002, mit Dariusz Wosz, Frank Goosen, Christof Wackernagel, Dietrich Grönemeyer) ISBN 3-928781-81-2, Band 2 (2003, mit Armin Rohde, Hennes Bender) ISBN 3-928781-82-0, Band 3 (2004, mit Hugo Ernst Käufer, Chris Hopkins) ISBN 3-928781-83-9.
  • Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980.
  • Tobias Haucke, Timo Rieg (Hrsg.): Bochumer Lokalrunde – gewusst, geraten, gewonnen: 1080 Quiz-Fragen. Bochum 2002, ISBN 3-928781-99-5.
  • Tobias Haucke, Robert Gorny: Bochumer Szenenwechsel – Bilder und Erinnerungen aus 5 Jahrzehnten Stadtgeschichte. Biblioviel-Verlag, Bochum 2003, ISBN 3-928781-90-1.
  • Thorsten Klagges: Bochum: Trotz Cholera, Krieg und Krisen. Eine kleine illustrierte Stadtgeschichte. 2000, ISBN 3-89570-696-5.
  • Wilhelm Herbert Koch: Bochum dazumal. Droste, Düsseldorf 1974, ISBN 978-3-7700-0372-3.
  • Norbert Kozicki: Aufbruch im Revier. 1968 und die Folgen. Essen 1993, ISBN 3-88474-063-6.
  • Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte, Pustet, Regensburg 2017, ISBN 978-3-7917-2929-9.
  • Axel Schäfer, Norbert Konegen, Hans H. Hanke (Hrsg.): Bochum entdecken. 20 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart. Klartext, Essen 2010, ISBN 978-3-89861-735-2.
  • Heinrich Schoppmeyer: Stadtmappe Bochum. Dortmund-Altenbecken 2004, ISBN 3-89115-168-3.
  • Th. Sprenger, H. Schmitz (Hrsg.): Bochum, Stern des Ruhrgebiets. Beleke, Essen 2003, ISBN 3-922785-79-4.
  • Ludger Tewes: Mittelalter im Ruhrgebiet Siedlung am westfälischen Hellweg zwischen Essen und Dortmund, Verlag Schöningh, Paderborn 1997, ISBN 3-506-79152-4
  • Johannes V. Wagner, Monika Wiborni (Hrsg.): Bochum. 2003, ISBN 3-8313-1036-X
  • Westfälischer Städteatlas; Band: VIII; 1 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht.
  • Westfälisches Städtebuch. Band III/2 (= Teilband aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages“, hrsg. von Erich Keyser). Stuttgart 1954
  • Irmtraud-Dietlinde Wolcke: Die Entwicklung der Bochumer Innenstadt; zugl. Kiel, Univ., Diss., 1966 (= Schriften des Geographischen Instituts der Universität Kiel; Bd. 28, H. 1, 1968)  s. a. UB Frankfurt/M
  • Hundertsieben Sachen – Bochumer Geschichte in Objekten und Archivalien / Ingrid Wölk (Hrsg.). Essen: Klartext, 2017. ISBN 978-3-8375-1869-6.
  • Ingrid Wölk: Die Synagoge brannte schon lichterloh. Täter und Opfer der Progromnacht in Bochum. Acht Seiten, Vortrag am 9. November 1998 im Stadtarchiv Bochum.

Literaturhinweise des Stadtarchives zur NS-Zeit

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Über die Zeit des Nationalsozialismus gibt es im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte Aufzeichnungen und Literaturhinweise.

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Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Bernd Nickel: Das Zentrum des Ruhrgebiets liegt in Herne-Röhlinghausen. 19. April 2012, abgerufen am 21. Januar 2024 (deutsch).
  3. Presseamt der Stadt Bochum: Die wichtigsten Zahlen zur Bochumer Bevölkerung. Abgerufen am 17. Februar 2020.
  4. Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2017, ISBN 978-3-7917-2929-9, S. 103.
  5. Marco Rudzinski: Ein Unternehmen und »seine« Stadt – Der Bochumer Verein und Bochum vor dem Ersten Weltkrieg. Hrsg.: Veröffentlichung des Institutes für soziale Bewegung. Klartext, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0770-6, S. 31, 39.
  6. Benedikt Müller: Bochum: Wo die Sonne nicht mehr verstaubt. In: sueddeutsche.de. 14. Dezember 2017, abgerufen am 4. September 2021.
  7. Till Kasielke: Geologie und Reliefentwicklung im Raum Bochum. Veröffentlichungen des Bochumer Botanischen Vereins. Bd. 7(3), 2015, S. 15–36 (PDF 6,1 MB)
  8. Historie, Wahl und Aufgaben (Memento vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)
  9. Klima Bochum – Wetterdienst.de, Deutscher Wetterdienst, wetterdienst.de
  10. Allgemeine Fragen zur Umweltzone, bochum.de, abgerufen am 11. August 2017.
  11. Bochumer Umweltzone in OSM
  12. Bochums Namen und Wappen – Sagenhaftes Ruhrgebiet. Abgerufen am 21. Januar 2024.
  13. 1000Antworten » Woher kommt der Name „Bochum“? (Memento vom 27. Juli 2015 im Webarchiv archive.today)
  14. Warum heißt Bochum eigentlich Bochum? Und was hat der Name mit dem Wappen zu tun? (Memento vom 22. Februar 2019 im Internet Archive) DerWesten, abgerufen am 22. Februar 2019.
  15. Franz Darpe: Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888–1894. Wilhelm Stumpf, Bochum 1894, S. 11 (Digitalisat).
  16. Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017, S. 14.
  17. WAZ Vom alten Bochum ist nichts geblieben
  18. Walter Vollmer: Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1963, S. 70.
  19. Bochumer Straßennamen, Deutung und Herkunft, S. 205, gemäß Auskunft Stadtarchiv Bochum
  20. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 243. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  21. Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005, 3., überarb. und erw. Aufl. Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9, S. 12.
  22. Frank Jochims, Christoph Oboth: Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet. DGEG Medigen GmbH, Hövelhof 2016, ISBN 978-3-937189-93-2, S. 7.
  23. Franz Peine: So war Bochum, Eine Stadt im Wandel, Kamp Verlag Bochum, 14. Auflage, 1981
  24. Franz Darpe: Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888-1894. Wilhelm Stumpf, Bochum 1894, S. 143 (Digitalisat).
  25. Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005, 3., überarb. und erw. Aufl. Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9, S. 784.
  26. Monika Wiborni: Bomben und Trümmer: Die Zerstörung Bochums im Zweiten Weltkrieg. In: Jürgen Mittag, Ingrid Wölk (Hrsg.): Bochum und das Ruhrgebiet - Großstadtbildung im 20. Jahrhundert. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-459-X, S. 46.
  27. USSBS-Report E76 (Plant Report No 9 „Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation AG“), 2nd Edition Januar 1947, S. 2f
  28. Georg Braumann: „Wer nur immer in der Lage ist, Bochum zu verlassen, sollte das tun“ – Einiges über Bochum im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Zeitungsausschnitte aus Bochumer Tageszeitungen. Bochum 2007.
  29. Kriegsende 1945. Hart erkämpfter Frieden im Westen, vom: 5. Mai 2015, abgerufen am: 19. Mai 2018.
  30. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum, 1938–1948, S. 3
  31. Werksschließung: Opel beendet Autoproduktion in Bochum. In: Spiegel Online. 5. Dezember 2014 (spiegel.de [abgerufen am 10. März 2018]).
  32. a b c Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 217.
  33. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 291.
  34. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 329.
  35. Sabine Mecking: Bürgerwille und Gebietsreform. Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen 1965–2000 (= Studien zur Zeitgeschichte Bd. 85), Oldenbourg: München 2012, ISBN 978-3-486-70314-6.
  36. Bochum: Arbeitslosenquote steigt leicht auf 8,6 Prozent - waz.de. 1. Februar 2022, abgerufen am 29. Mai 2022 (deutsch).
  37. Arbeitslosenquote in Prozent. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  38. Kirchenmitglieder in Großstädten, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID, abgerufen am 21. Oktober 2023. Stand aktualisiert Essen hat keine Mehrheit an Kirchenmitgliedern mehr
  39. Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten 1880–2022, abgerufen am 14. August 2023
  40. Stadt Bochum Jahresbericht Bevölkerung 2023 Seite 66, abgerufen am 24. Januar 2024
  41. Kartenseite: Muslime in den Grossstaedten beim Zensus 2011. (PDF) April 2020, abgerufen am 30. März 2022.
  42. a b Kirchen geben sich trotz Sinkflug der Mitgliederzahlen gelassen. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23. Juli 2016.
  43. Internetauftritt Autobahnkirche Ruhr (Memento vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive)
  44. https://rocor.de/de/gemeinden.html Gemeindenadressen der deutschen Diözese der ROKA – Deutsche Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland. 11. November 2013, abgerufen am 4. September 2021.
  45. a b Geschenk zum Jubiläum. Jüdische Allgemeine, 4. Januar 2018.
  46. Mitgliederstatistik 2021 der jüdischen Gemeinden und Landesverbände in Deutschland. (PDF; 3,38 MB) Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Mai 2022, abgerufen am 25. Februar 2023.
  47. WAZ Bochum vom 17. September 2012
  48. AG Bochumer Moscheen – Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen. 1. Mai 2014, abgerufen am 4. September 2021.
  49. Ende einer langen Dienstzeit. In: welt.de. 18. September 2004, abgerufen am 4. September 2021.
  50. Oberbürgermeister und Verwaltungsvorstand, bochum.de, abgerufen am 28. Februar 2020.
  51. Franz Darpe: Geschichte der Stadt Bochum. Wilhelm Stumpf, Bochum 1894, S. 292, 402 f., 521, 577 (uni-muenster.de [abgerufen am 8. August 2023]).
  52. Wahl des Oberbürgermeisters/ der Oberbürgermeisterin - RVR-Wahl / Kommunalwahlen / Direktwahl der Mitglieder des Integrationsausschusses 2020 in der Stadt Bochum - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  53. Koalitionsvertrag von Grünen und SPD ist unterzeichnet. (gruene-bochum.de [abgerufen am 21. September 2021]).
  54. Ratswahl - RVR-Wahl / Kommunalwahlen / Direktwahl der Mitglieder des Integrationsausschusses 2020 in der Stadt Bochum - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  55. RVR-Wahl - RVR-Wahl / Kommunalwahlen / Direktwahl der Mitglieder des Integrationsausschusses 2020 in der Stadt Bochum - Gesamtergebnis. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  56. Schulden-Ranking der 103 kreisfreien Städte in Deutschland. Haushaltssteuerung.de, abgerufen am 19. September 2014.
  57. Andreas Rorowski: Bochum plant für 2017 mit 85 Millionen Euro neuen Schulden. (waz.de [abgerufen am 10. März 2018]).
  58. Johannes Volker Wagner (Hrsg.): Wandel einer Stadt. Bochum seit 1945. Daten, Fakten, Analysen. Universitätsverlag Dr. Norbert Brockmeyer, Bochum 1993, ISBN 978-3-8196-0152-1, S. 115.
  59. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16. Oktober 1985.
  60. vgl. www.ngw.nl Seite über Bochumer Heraldik (englisch)
  61. Warum heißt Bochum eigentlich Bochum? Und was hat der Name mit dem Wappen zu tun? (Memento vom 22. Februar 2019 im Internet Archive) DerWesten, abgerufen am 22. Februar 2019.
  62. Partnerstädte/Patenschaften. Stadt Bochum, abgerufen am 17. Januar 2021.
  63. Neue Partnerstadt – Bochum hat neue Partnerstadt in Japan. Radio Bochum, 26. November 2019, abgerufen am 26. November 2019.
  64. Lageplan zur Beschlussvorlage der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss, 17. August 2022
  65. Kreisgemeinschaft Neidenburg. 4. September 2018, abgerufen am 4. September 2021.
  66. Bochumer Jahresschau 1961
  67. Bochumer Jahresschau 1962. Kommentar zu der MS Bochum: „… der Name seiner Heimatstadt von einem Schiff grüßen wird, was auf den Weltmeeren kreuzen wird. Das ist seit gut zwei Jahren wieder der Fall.“
  68. Bochumer Jahresschau 1971
  69. Jürgen von Polier: Flugzeug mit Ruhrpott-Charme: Neuer Airbus A350 der Lufthansa trägt Namen der Stadt Bochum. In: derwesten.de. 13. November 2017, abgerufen am 20. April 2020.
  70. vgl. RuhrNachrichten (RN): Europäischer Filmpreis (Memento vom 16. März 2009 im Internet Archive) bei RuhrNachrichten.de, 14. März 2009 (aufgerufen am 14. März 2009)
  71. vgl. Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ): Film-Oscar in Bochum (Memento vom 5. Dezember 2016 im Internet Archive) bei derwesten.de, 13. März 2009 (aufgerufen am 4. Dezember 2016)
  72. Wolfgang Jansen: Cats&Co. Geschichte des Musicals im deutschsprachigen Theater. 1. Auflage. Henschel Verlag, Leipzig 2008, ISBN 978-3-89487-584-8, S. 159.
  73. 35 Jahre STARLIGHT EXPRESS: So rasant und modern wie eh und je. Abgerufen am 14. April 2024.
  74. Bildergalerie der Eigenen Sammlung des Kunstmuseum Bochum
  75. Film der Stadt Bochum „Bochumer Jahresschau 1956“
  76. Platz des europäischen Versprechens. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. März 2019; abgerufen am 7. September 2021.
  77. Platz des europäischen Versprechens / Square of the european Promise. In: europeanpromise.eu. 8. Mai 2020, abgerufen am 4. September 2021.
  78. Platz mit Geschichte. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2016; abgerufen am 4. September 2021.
  79. Wallfahrt Kloster Stiepel (Memento vom 16. Dezember 2012 im Internet Archive)
  80. Neuer Name im Revier: Vonovia Ruhrstadion (Memento vom 8. Juli 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 7. August 2016.
  81. Discgolf – im L.F.C. Laer 06. Abgerufen am 25. November 2019.
  82. Special Olympics: Host Towns. (PDF) Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. April 2023.
  83. Host Town Program. Abgerufen am 13. April 2023.
  84. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  85. Bundesland Nordrhein-Westfalen. Bundesagentur für Arbeit, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  86. Linda Anzenhofer: Co-Working, Solarstrom und viel Grün statt Opel-Autos vom Fließband: Mit diesem Projekt bemüht sich eine Stadt im Pott um junge Gründer Business Insider 6. Januar 2021, abgerufen am 24. Januar 2021.
  87. Jürgen Boebers-Süßmann: „NS VII“ ist in Bochum immer noch ein Begriff. In: derwesten.de. 14. Februar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. September 2022; abgerufen am 1. September 2022.
  88. Bernd Kiesewetter: Querspange Bochum öffnet in voller Länge Richtung Witten. In: waz.de. 14. Juli 2021, abgerufen am 1. September 2022.
  89. Amtsblatt 52 RP Arnsberg. (PDF) 31. Dezember 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. April 2021.
  90. Fortschritte beim Bau des RS1 in Essen und Bochum. Bundesministerium für Verkehr, 18. Februar 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. April 2021; abgerufen am 27. April 2021.
  91. Peter Kracht: Bochum, Stadt am Kanal? Zu den nicht ausgeführten Projekten einer Kanalisierung der Ruhr und der Anlage von Schifffahrtskanälen in und um Bochum (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 39). Bochum 1993, S. 68–85 (kortumgesellschaft.de [PDF; 17,4 MB]).
  92. Michael Tiedt: Der frühe Bergbau an der Ruhr. Rauendahler Hafen. 2009, abgerufen am 27. April 2021.
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