„Evangelische Landeskirche in Baden“ – Versionsunterschied

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| Mitgliedschaft: || [[Union Evangelischer Kirchen|UEK]]
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Gliedkirche
Baden
Evangelische Kirchenmitglieder und Bevölkerung nach Gliedkirchen am 31. Dezember 2020 Seite 6],</ref></small>''
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| Offizielle Website: || [http://www.ekiba.de/ www.ekiba.de/]
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[[Datei:Evangelische Landeskirche Baden.JPG|miniatur|Sitz in Karlsruhe]]


Die '''Evangelische Landeskirche in Baden''' ist eine von 20 Gliedkirchen ([[Landeskirche]]n) der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche in Deutschland]] (EKD) und Mitglied der [[Konferenz der Kirchen am Rhein]]. Wie alle Landeskirchen ist sie eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]]. Sie hat ihren Sitz in [[Karlsruhe]].
Die '''Evangelische Landeskirche in Baden''' ist eine von 20 Gliedkirchen ([[Landeskirche]]n) der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche in Deutschland]] (EKD) und Mitglied der [[Konferenz der Kirchen am Rhein]]. Wie alle Landeskirchen ist sie eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]]. Sie hat ihren Sitz in [[Karlsruhe]].


Die Kirche hat etwa 1,083 Millionen Gemeindeglieder ''(Stand Dez. 2020)'' in rund 495 [[Kirchengemeinde]]n und ist eine der [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierten Kirchen]] innerhalb der EKD.
Die Kirche hat 1.035.524 Gemeindeglieder (Stand: Dezember 2022) in rund 495 [[Kirchengemeinde]]n und ist eine der [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierten Kirchen]] innerhalb der EKD. Konkret ist die Evangelische Landeskirche in Baden eine Bekenntnisunion.


Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Baden ist die [[Stadtkirche Karlsruhe]]. Weitere bedeutende Kirchen sind die [[Heiliggeistkirche (Heidelberg)|Heiliggeistkirche]] in [[Heidelberg]] und die [[St. Michael (Pforzheim)|Schlosskirche St.&nbsp;Michael]] in [[Pforzheim]]. Die Landeskirche unterhält eine [[Evangelische Akademie]] in [[Bad Herrenalb]] und ist der Träger der [[Evangelische Hochschule Freiburg|Evangelischen Fachhochschule in Freiburg]] (EFH Freiburg). Darüber hinaus besteht eine besondere Beziehung der Landeskirche zum [[SAK Lörrach|Sozialen Arbeitskreis]] in [[Lörrach]].
Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Baden ist die [[Evangelische Stadtkirche Karlsruhe]]. Weitere bedeutende Kirchen sind die [[Heiliggeistkirche (Heidelberg)|Heiliggeistkirche]] in [[Heidelberg]] und die [[St. Michael (Pforzheim)|Schlosskirche St.&nbsp;Michael]] in [[Pforzheim]]. Die Landeskirche unterhält eine [[Evangelische Akademie]] in [[Bad Herrenalb]] und ist der Träger der [[Evangelische Hochschule Freiburg|Evangelischen Fachhochschule in Freiburg]] (EFH Freiburg). Darüber hinaus besteht eine besondere Beziehung der Landeskirche zum [[SAK Lörrach|Sozialen Arbeitskreis]] in [[Lörrach]].


Die Landeskirche ist nicht zu verwechseln mit der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden]], welche eine [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherische]] [[Freikirche]] mit Sitz in [[Freiburg im Breisgau]] ist.
Die Landeskirche ist nicht zu verwechseln mit der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden]], welche eine [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherische]] [[Freikirche]] mit Sitz in [[Freiburg im Breisgau]] ist.


== Gebiet der Landeskirche ==
== Gebiet der Landeskirche ==
Das Gebiet der „Evangelischen Landeskirche in Baden“ umfasst im Wesentlichen das ehemalige Land [[Baden (Land)|Baden]], das bis 1945 bestand und seit 1952 zusammen mit dem ehemaligen Land [[Württemberg]] sowie den ehemals [[Preußen|preußischen]] [[Hohenzollernsche Lande|Hohenzollernschen Landen]] das Land [[Baden-Württemberg]] bildet. In den Folgejahren gab es mit der benachbarten [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]] geringfügige Grenzveränderungen. Seit der [[Kreisreform]] zum 1. Januar 1973 ist das Kirchengebiet nicht mehr deckungsgleich mit den badischen [[Regierungsbezirk]]en [[Regierungsbezirk Karlsruhe|Karlsruhe]] und [[Regierungsbezirk Freiburg|Freiburg]].
Das Gebiet der „Evangelischen Landeskirche in Baden“ umfasst im Wesentlichen das ehemalige Land [[Baden (Land)|Baden]], das bis 1945 bestand und seit 1952 zusammen mit dem ehemaligen Land [[Württemberg]] sowie den ehemals [[Preußen|preußischen]] [[Hohenzollernsche Lande|Hohenzollernschen Landen]] das Land [[Baden-Württemberg]] bildet. In den Folgejahren gab es mit der benachbarten [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]] geringfügige Grenzveränderungen. Seit der Kreisreform [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973|zum 1. Januar 1973]] ist das Kirchengebiet nicht mehr deckungsgleich mit den badischen [[Regierungsbezirk]]en [[Regierungsbezirk Karlsruhe|Karlsruhe]] und [[Regierungsbezirk Freiburg|Freiburg]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Jahre 1556 führte der Markgraf von [[Baden-Durlach]] in seiner [[Markgrafschaft]] die [[Reformation]] im Sinne [[Martin Luther]]s ein.<ref>s. hierzu auch den Artikel [[Geschichte der Reformation im Markgräflerland]]</ref> Das [[Stafforter Buch]], das 1599 in der Druckerei des [[Staffort]]er Schlosses gedruckt wurde, wird als Versuch des Markgrafen [[Ernst Friedrich (Baden-Durlach)|Ernst Friedrich von Baden-Durlach]] angesehen, die lutherische mit der calvinistischen Lehre zu versöhnen.<ref>{{Literatur |Autor=Ernst Friedrich |Titel=Christlichs Bedencken vnd erhebliche wolfundirte Motiuen. … |Verlag=Albin |Ort=Stassford |Datum=1599 |DNB=1066837783}}</ref>
Unter seinem Nachfolger [[Georg Friedrich (Baden-Durlach)|Georg Friedrich von Baden-Durlach]] wurde die alte lutherische Kirchenordnung von 1556 wieder voll in Kraft gesetzt.


=== Vorgeschichte bis 1817 ===
Der jeweilige Markgraf, später der Großherzog von Baden war auch Oberhaupt der Landeskirche als sog. „[[summus episcopus]]“, d.&nbsp;h. der jeweilige Herrscher vereinigte die weltliche und die kirchliche Macht. Die bisherigen katholischen Bischöfe hatten keine Rechte mehr. Die benachbarte [[Markgrafschaft Baden-Baden]] führte zunächst ebenfalls die Reformation ein, hatte im Laufe der Geschichte mehrere Glaubenswechsel, blieb aber seit 1622 [[Römisch-katholische Kirche|katholisch]]. 1771 wurden beide Linien unter Herrschaft von Baden-[[Durlach]] (wieder) vereinigt und künftig unter der Bezeichnung [[Markgrafschaft Baden]] geführt.
Im Jahre 1556 führte der Markgraf von [[Markgrafschaft Baden-Durlach|Baden-Durlach]] in seiner [[Markgraf]]schaft die [[Reformation]] im Sinne [[Martin Luther]]s ein.<ref>Siehe hierzu auch den Artikel [[Geschichte der Reformation im Markgräflerland]].</ref> Das [[Stafforter Buch]], das 1599 in der Druckerei des [[Staffort]]er Schlosses gedruckt wurde, wird als Versuch des Markgrafen [[Ernst Friedrich (Baden-Durlach)|Ernst Friedrich von Baden-Durlach]] angesehen, die lutherische mit der calvinistischen Lehre zu versöhnen.<ref>{{Literatur |Autor=Ernst Friedrich |Titel=Christlichs Bedencken vnd erhebliche wolfundirte Motiuen. … |Verlag=Albin |Ort=Stassford |Datum=1599 |DNB=1066837783}}</ref> Unter seinem Nachfolger [[Georg Friedrich (Baden-Durlach)|Georg Friedrich von Baden-Durlach]] wurde die alte lutherische Kirchenordnung von 1556 wieder voll in Kraft gesetzt.


Der jeweilige Markgraf, später der Großherzog von Baden war auch Oberhaupt der Landeskirche als „[[Landesherrliches Kirchenregiment|summus episcopus]]“, der jeweilige Herrscher vereinigte also die weltliche und die kirchliche Macht. Die bisherigen katholischen Bischöfe hatten keine Rechte mehr. Die benachbarte [[Markgrafschaft Baden-Baden]] führte zunächst ebenfalls die Reformation ein, hatte im Laufe der Geschichte mehrere Glaubenswechsel, blieb aber seit 1622 [[Römisch-katholische Kirche|katholisch]]. 1771 wurden beide Linien unter Herrschaft von Baden-[[Durlach]] (wieder) vereinigt und künftig unter der Bezeichnung [[Markgrafschaft Baden]] geführt.
Mit der Markgrafschaft Baden wuchs auch das Gebiet der Badischen Landeskirche entsprechend an.


1803 wurde Baden Kurfürstentum und 1806 Großherzogtum und erreichte kurze Zeit später seine größte Ausdehnung, die bis 1945 Bestand hatte. Zum neuen Staatsgebiet kamen viele lutherische Gemeinden vom benachbarten Württemberg, aber auch [[Reformierte Kirche|reformierte Gemeinden]] – rechtsrheinische Gebiete der [[Kurpfalz]] – sowie [[römisch-katholische Kirche|katholische Gemeinden]] – vor allem aus Südbaden (Raum Freiburg). Der Großherzog war damit ab 1806 Oberhaupt von zwei protestantischen Kirchen, einer lutherischen Kirche (die alte Markgrafschaft Baden umfassend) und einer reformierten Kirche (vor allem die hinzugewonnenen Gebiete der Kurpfalz umfassend). Der Kurfürst und spätere Großherzog [[Karl Friedrich (Baden)|Karl Friedrich]] und sein Geheimer Hofrat [[Johann Nicolaus Friedrich Brauer]] bereiteten schon 1803 die Vereinigung der protestantischen Kirchen vor.
Mit der Markgrafschaft Baden wuchs auch das Gebiet der Badischen Landeskirche entsprechend an. 1803 wurde Baden Kurfürstentum und 1806 Großherzogtum und erreichte kurze Zeit später seine größte Ausdehnung, die bis 1945 Bestand hatte. Zum neuen Staatsgebiet kamen viele lutherische Gemeinden vom benachbarten Württemberg, aber auch [[Reformierte Kirchen|reformierte Gemeinden]] – rechtsrheinische Gebiete der [[Kurpfalz]] – sowie [[römisch-katholische Kirche|katholische Gemeinden]] – vor allem aus Südbaden (Raum Freiburg). Der Großherzog war damit ab 1806 Oberhaupt von zwei protestantischen Kirchen, einer lutherischen Kirche (die alte Markgrafschaft Baden umfassend) und einer reformierten Kirche (vor allem die hinzugewonnenen Gebiete der Kurpfalz umfassend). Der Kurfürst und spätere Großherzog [[Karl Friedrich (Baden)|Karl Friedrich]] und sein Geheimer Hofrat [[Johann Nicolaus Friedrich Brauer]] bereiteten schon 1803 die Vereinigung der protestantischen Kirchen vor.

=== Vereinigte Landeskirche ab 1817 ===
[[Datei:Schlussworte der badischen Unionsurkunde (1821).jpg|mini|hochkant=1.9|Schlussworte der badischen Unionsurkunde, 26.&nbsp;Juli 1821]]
[[Datei:Schlussworte der badischen Unionsurkunde (1821).jpg|mini|hochkant=1.9|Schlussworte der badischen Unionsurkunde, 26.&nbsp;Juli 1821]]
Von Seiten der Gemeinden wurde daher spätestens ab 1817 angeregt, beide Kirchen zu vereinigen. Diesem Wunsch wurde Rechnung getragen und 1821 erfolgte die Vereinigung beider Landeskirchen zur ''Vereinigten Evangelisch-protestantischen Kirche im Großherzogtum Baden''. Sie war damit nach der [[Evangelische Kirche in Preußen|Evangelischen Kirche in Preußen]] von 1817 und der [[Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)|Vereinigten protestantisch-evangelisch-christlichen Kirche der Pfalz (Pfälzische Landeskirche)]] eine der ersten unierten Landeskirchen Deutschlands ([[Unierte Kirchen (evangelisch)|Unierte Kirche]]) und nach der Pfalz wohl die zweite Kirche, in der eine [[Unierte Kirchen (evangelisch)#Arten des Zusammenschlusses|Bekenntnisunion]] durchgeführt wurde.<ref>[[Lucian Hölscher]]: ''Geschichte der protestantischen Frömmigkeit in Deutschland''. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53526-7, S. 210.</ref> In Preußen wurden beide Kirchen nur verwaltungsmäßig vereinigt; die einzelnen Gemeinden blieben meist ihrer bisherigen Tradition (lutherisch oder reformiert) treu, nur wenige wurden unierte Gemeinden.
Von Seiten der Gemeinden wurde daher spätestens ab 1817 angeregt, beide Kirchen zu vereinigen. Diesem Wunsch wurde Rechnung getragen und 1821 erfolgte die Vereinigung beider Landeskirchen zur ''Vereinigten Evangelisch-protestantischen Kirche im Großherzogtum Baden''. Die Unionssynode zur Vereinigung beider Landeskirchen in der evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe begann am 2. Juli 1821 und endete am 26. Juli 1821 mit der Unterschrift aller Synodalen unter die Unionsurkunde. Die Union wurde vollzogen bei den Gottesdiensten in allen evangelischen Kirchen Badens am Reformationstag, 28. Oktober 1821. Die Vereinigung war damit nach der [[Evangelische Kirche der altpreußischen Union|Evangelischen Kirche in Preußen]] von 1817 und der [[Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)|Vereinigten protestantisch-evangelisch-christlichen Kirche der Pfalz (Pfälzische Landeskirche)]] eine der ersten unierten Landeskirchen Deutschlands ([[Unierte Kirchen (evangelisch)|Unierte Kirche]]) und nach der Pfalz wohl die zweite Kirche, in der eine [[Unierte Kirchen (evangelisch)#Arten des Zusammenschlusses|Bekenntnisunion]] durchgeführt wurde.<ref>[[Lucian Hölscher]]: ''Geschichte der protestantischen Frömmigkeit in Deutschland''. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53526-7, S. 210.</ref> In Preußen wurden beide Kirchen nur verwaltungsmäßig vereinigt; die einzelnen Gemeinden blieben meist ihrer bisherigen Tradition (lutherisch oder reformiert) treu, nur wenige wurden unierte Gemeinden.


Die Vereinigte Landeskirche in Baden erhielt einen [[Prälat#Evangelische Kirche|Prälaten]] als „geistlichen“ Leiter der Landeskirche und einen „weltlichen“ Leiter, den „Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats“. Am 5. September 1861 wurde die Verfassung geändert; danach erhielt der Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats den Titel „Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats“.
Die Vereinigte Landeskirche in Baden erhielt einen [[Prälat#Evangelische Kirche|Prälaten]] als „geistlichen“ Leiter der Landeskirche und einen „weltlichen“ Leiter, den „Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats“. Am 5. September 1861 wurde die Verfassung geändert; danach erhielt der Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats den Titel „Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats“.


Am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] musste der Großherzog von Baden abdanken (Wegfall des [[Landesherrliches Kirchenregiment|Landesherrlichen Kirchenregiments]]). Die Landeskirche verabschiedete daher am 24. Dezember 1919 eine neue Verfassung (in Kraft seit 4. April 1920), wonach der Prälat und der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats künftig die Kirche leiteten. Die Landeskirche gab sich dabei den geänderten Namen ''Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens''. Durch ein neues Gesetz vom 1. Juni 1933 wurde das Amt des Präsidenten und des Prälaten abgeschafft. Beide Funktionen übernahm künftig der [[Landesbischof]].
Am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] musste der Großherzog von Baden abdanken (Wegfall des [[Landesherrliches Kirchenregiment|Landesherrlichen Kirchenregiments]]). Die Landeskirche verabschiedete daher am 24. Dezember 1919 eine neue Verfassung (in Kraft seit 4. April 1920), wonach der Prälat und der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats künftig die Kirche leiteten. Die Landeskirche gab sich dabei den geänderten Namen ''Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens''. Durch ein neues Gesetz vom 1. Juni 1933 wurde das Amt des Präsidenten und des Prälaten abgeschafft. Beide Funktionen übernahm künftig der [[Landesbischof]]. 1945 wurde wieder ein Prälatenamt eingeführt. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit dem Amt des Prälaten bis 1933, da die Prälaten seit 1945 lediglich beratende, keine leitende Funktion mehr haben.

1945 wurde wieder ein Prälatenamt eingeführt. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit dem Amt des Prälaten bis 1933, da die Prälaten seit 1945 lediglich beratende, keine leitende Funktion mehr haben.


== Bekenntnis ==
== Bekenntnis ==
Als evangelische Kirche betrachtet die Badische Landeskirche ausweislich Abs.&nbsp;2 des Vorspruches zu ihrer Grundordnung das in der [[Bibel]] bezeugte Wort Gottes als „alleinige Quelle und oberste Richtschnur ihres Glaubens, ihrer Lehre und ihres Lebens“ ([[sola scriptura]]) und lehrt, dass „das Heil allein aus Gnaden, allein im Glauben an Jesus Christus“ empfangen werde ([[sola gratia]], [[sola fide]]). Sie bezeugt ihren Glauben im Gottesdienst mit dem [[Apostolisches Glaubensbekenntnis|Apostolischen Glaubensbekenntnis]]. Daneben bezieht sie sich auch auf das [[Bekenntnis von Nicäa]] und das [[Athanasisches Glaubensbekenntnis|athanasische]] Glaubensbekenntnis (Abs.&nbsp;3).
Als evangelische Kirche betrachtet die Badische Landeskirche ausweislich Abs.&nbsp;2 des Vorspruches zu ihrer Grundordnung das in der [[Bibel]] bezeugte Wort Gottes als „alleinige Quelle und oberste Richtschnur ihres Glaubens, ihrer Lehre und ihres Lebens“ ([[sola scriptura]]) und lehrt, dass „das Heil allein aus Gnaden, allein im Glauben an Jesus Christus“ empfangen werde ([[sola gratia]], [[sola fide]]). Sie bezeugt ihren Glauben im Gottesdienst mit dem [[Apostolisches Glaubensbekenntnis|Apostolischen Glaubensbekenntnis]]. Daneben bezieht sie sich auch auf das [[Bekenntnis von Nicäa]] und das [[Athanasisches Glaubensbekenntnis|athanasische]] Glaubensbekenntnis (Abs.&nbsp;3).


Die Landeskirche „anerkennt […] namentlich und ausdrücklich das [[Augsburger Bekenntnis]] als das gemeinsame Grundbekenntnis der Kirchen der Reformation“ (Abs.&nbsp;4). Als unierte Kirche anerkennt sie sowohl den (reformierten) [[Heidelberger Katechismus]] als auch den [[Der Kleine Katechismus|Kleinen Katechismus]] Luthers, wobei die differierenden Katechismusstücke zur Sakramentenauffassung durch die Unionsurkunde von 1821 als aufgehoben gelten.
Die Landeskirche „anerkennt […] namentlich und ausdrücklich das [[Confessio Augustana|Augsburger Bekenntnis]] als das gemeinsame Grundbekenntnis der Kirchen der Reformation“ (Abs.&nbsp;4). Als unierte Kirche anerkennt sie sowohl den (reformierten) [[Heidelberger Katechismus]] als auch den [[Der Kleine Katechismus|Kleinen Katechismus]] Luthers, wobei die differierenden Katechismusstücke zur Sakramentenauffassung durch die Unionsurkunde von 1821 als aufgehoben gelten.


Dort wird unter §&nbsp;5 („Lehre“) festgestellt, dass sich zwischen reformierter und lutherischer Lehre – abgesehen vom [[Abendmahlsstreit]] – kein trennender Unterschied finde. Diese Frage wird anschließend in acht Katechismusstücken für die Badische Landeskirche beantwortet, „ohne jedoch damit in Hinsicht der besonderen Vorstellungen darin die Gewissen binden zu wollen“. So wird etwa (Frage&nbsp;1) das Sakrament definiert als „eine heilige und kirchliche Handlung, gestiftet von unserm Herrn und Heiland Jesus Christus, in welcher uns unter sichtbaren Zeichen unsichtbare Gnaden und Güter dargestellt und gegeben werden“. Seit 2001 sind alle Getauften, also auch Kinder, nach entsprechender Vorbereitung zum Abendmahl zugelassen.
Dort wird unter §&nbsp;5 („Lehre“) festgestellt, dass sich zwischen reformierter und lutherischer Lehre – abgesehen vom [[Abendmahlsstreit]] – kein trennender Unterschied finde. Diese Frage wird anschließend in acht Katechismusstücken für die Badische Landeskirche beantwortet, „ohne jedoch damit in Hinsicht der besonderen Vorstellungen darin die Gewissen binden zu wollen“. So wird etwa (Frage&nbsp;1) das Sakrament definiert als „eine heilige und kirchliche Handlung, gestiftet von unserm Herrn und Heiland Jesus Christus, in welcher uns unter sichtbaren Zeichen unsichtbare Gnaden und Güter dargestellt und gegeben werden“. Seit 2001 sind alle Getauften, also auch Kinder, nach entsprechender Vorbereitung zum Abendmahl zugelassen.
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== Amtstracht ==
== Amtstracht ==
[[Datei:beffchen.jpg|mini|hochkant|halbzusammengenähtes Beffchen (uniert)]]
[[Datei:beffchen.jpg|mini|hochkant|Halbzusammengenähtes Beffchen (uniert)]]
Wie im gesamten deutschen Sprachraum ist auch in Baden der schwarze Talar mit weißem [[Beffchen]] die Amtstracht der evangelischen Geistlichen. Das Beffchen besteht aus zwei Streifen weißen Stoffes, die je nach [[Konfession]] des Pfarrers auseinandergehen/gespreizt (lutherisch), zusammengenäht (reformiert) bzw. halbzusammengenäht (uniert) sind.<ref>Gerhard Krause, Gerhard Müller: ''Theologische Realenzyklopädie,'' Band 13. S. 165.</ref>
Wie im gesamten deutschen Sprachraum ist auch in Baden der schwarze Talar mit weißem [[Beffchen]] die Amtstracht der evangelischen Geistlichen. Das Beffchen besteht aus zwei Streifen weißen Stoffes, die je nach [[Konfession]] des Geistlichen auseinandergehen/gespreizt (lutherisch), zusammengenäht (reformiert) bzw. halbzusammengenäht (uniert) sind.<ref>Gerhard Krause, Gerhard Müller: ''Theologische Realenzyklopädie,'' Band 13. S. 165.</ref> Der Talar wird in Baden von Pfarrerinnen und Pfarrern als Amtstracht getragen und darf auch von Prädikantinnen und Prädikanten<ref>{{Internetquelle |autor=Evangelische Landeskirche in Baden |url=https://www.ekiba.de/infothek/praedikantendienst/ |titel=Prädikantendienst |sprache=de |abruf=2023-02-10}}</ref> während ihres Dienstes bei der Gestaltung eines Gottesdienstes getragen werden<ref>{{Internetquelle |autor=Julia Cord |url=https://www.ekiba.de/media/download/variant/81923/praedikant_und_praedikantin.pdf |titel=Prädikant und Prädikantin – ein besonderes Ehrenamt |abruf=2023-02-10}}</ref>.


Während bei Pfarrern unierter Kirchen außerhalb Badens die Streifen in der oberen Hälfte fest miteinander verbunden sind, in der unteren jedoch nicht, besteht in der Evangelischen Landeskirche in Baden ein Unterschied. Hier sind die beiden Streifen unverbunden, aber leicht überlappend angeordnet, so dass es sich beim Tragen etwa in der Mitte aufspaltet.
Während bei Geistlichen unierter Kirchen außerhalb Badens die Streifen in der oberen Hälfte fest miteinander verbunden sind, in der unteren jedoch nicht, besteht in der Evangelischen Landeskirche in Baden ein Unterschied. Hier sind die beiden Streifen unverbunden, aber leicht überlappend angeordnet, so dass es sich beim Tragen etwa in der Mitte aufspaltet.


== Leitung der Landeskirche ==
== Leitung der Landeskirche ==
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* 1924–1945: [[Julius Kühlewein]]
* 1924–1945: [[Julius Kühlewein]]
* 1945–1964: [[Julius Bender]]
* 1945–1964: [[Julius Bender]]
* 1964–1980: [[Hans Heidland]]
* 1964–1980: [[Hans-Wolfgang Heidland]]
* 1980–1998: [[Klaus Engelhardt]]
* 1980–1998: [[Klaus Engelhardt]]
* 1998–2014: [[Ulrich Fischer (Theologe)|Ulrich Fischer]]
* 1998–2014: [[Ulrich Fischer (Theologe)|Ulrich Fischer]]
* seit Juni 2014: [[Jochen Cornelius-Bundschuh]]
* 2014–2022: [[Jochen Cornelius-Bundschuh]]
* Seit April 2022 [[Heike Springhart]]


=== Weltliche Leiter (Direktoren bis 1881 und Präsidenten des Evangelischen Oberkirchenrats bis 1933) ===
=== Weltliche Leiter (Direktoren bis 1881 und Präsidenten des Evangelischen Oberkirchenrats bis 1933) ===
* 1814–1821: [[Karl Friedrich Eichrodt]]
* 1814–1821: [[Karl Friedrich Eichrodt]]
* 1821–1830: [[Ludwig Georg Winter]]
* 1821–1830: [[Ludwig Georg Winter]]
* 1803–1832: [[Herren Rüdt von Collenberg|Franz Freiherr Rüdt von Collenberg-Eberstadt]]
* 1803–1832: [[Franz Freiherr Rüdt von Collenberg-Eberstadt]]
* 1832–1843: [[Eberhard Friedrich von Berg]]
* 1832–1843: [[Eberhard Friedrich von Berg]]
* 1843–1846: [[Karl August Baumüller]]
* 1843–1846: [[Karl August Baumüller]]
* 1846–1849: [[Karl Ludwig Böhme]]
* 1846–1849: [[Karl Ludwig Böhme]]
* 1849–1856: [[Wilhelm von Woellwarth-Lauterburg]]
* 1849–1856: [[Wilhelm von Wöllwarth]]
* 1856–1860: [[Carl Christian Ullmann]]
* 1856–1860: [[Carl Christian Ullmann]]
* 1860–1881: [[August Nüsslin]]
* 1860–1881: [[August Nüsslin]]
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== Verwaltung der Landeskirche ==
== Verwaltung der Landeskirche ==
=== Oberkirchenrat und Verwaltungshierarchie ===
=== Oberkirchenrat und Verwaltungshierarchie ===
[[Datei:Karlsruhe Oberkirchenrat (cropped).jpg|miniatur|Sitz in Karlsruhe, errichtet 1905–1908 von [[Curjel & Moser]], 1954 aufgestockt<ref>[[Werner Oechslin]], Sonja Hildebrand (Hrsg.): ''Karl Moser. Architektur für eine neue Zeit: 1880 bis 1936.'' gta, Zürich 2010, ISBN 978-3-85676-250-6, Band 2, S. 164.</ref>]]
Der Landesbischof hat seinen Amtssitz in Karlsruhe. Er ist zum einen Vorsitzender des Oberkirchenrats, also des ständigen Leitungsgremiums der Kirche („Regierung“ der Kirche), der wöchentlich tagt. Ihm gehören die Leiter der jeweiligen Abteilungen der Kirchenverwaltung (die verwirrenderweise den Titel ''Oberkirchenrat'' führen) und die beiden Prälaten an, Letztere jedoch nur beratend. Ferner ist der Landesbischof Vorsitzender des Landeskirchenrats, einer Art Ausschuss der Landessynode, welchem das Kollegium des Oberkirchenrats, die Synodalpräsidentin, die beiden Prälaten und weitere zwölf gewählte Mitglieder der Synode angehören. Dieses Gremium tagt ein Mal im Monat. Die Mitarbeiter des Kollegiums Oberkirchenrat verwalten die Landeskirche im Oberkirchenrat, also der Verwaltungsbehörde der Landeskirche. Damit hat der Begriff Oberkirchenrat seine dritte Bedeutung.
Der Landesbischof hat seinen Amtssitz in Karlsruhe. Er ist zum einen Vorsitzender des Oberkirchenrats, also des ständigen Leitungsgremiums der Kirche („Regierung“ der Kirche), der wöchentlich tagt. Ihm gehören die Leiter der jeweiligen Abteilungen der Kirchenverwaltung (die verwirrenderweise den Titel ''Oberkirchenrat'' führen) und die beiden Prälaten an, Letztere jedoch nur beratend. Ferner ist der Landesbischof Vorsitzender des Landeskirchenrats, einer Art Ausschuss der Landessynode, welchem das Kollegium des Oberkirchenrats, die Synodalpräsidentin, die beiden Prälaten und weitere zwölf gewählte Mitglieder der Synode angehören. Dieses Gremium tagt ein Mal im Monat. Die Mitarbeiter des Kollegiums Oberkirchenrat verwalten die Landeskirche im Oberkirchenrat, also der Verwaltungsbehörde der Landeskirche. Damit hat der Begriff Oberkirchenrat seine dritte Bedeutung.


In der Verwaltungshierarchie baut sich die Landeskirche laut §&nbsp;5 Grundordnung ausdrücklich von unten nach oben auf,<ref>http://www.kirchenrecht-baden.de/showdocument/id/7617/section/100.100.00116{{Toter Link|date=2018-04 |url=http://www.kirchenrecht-baden.de/showdocument/id/7617/section/100.100.00116 }}</ref> und zwar wie folgt:
In der Verwaltungshierarchie baut sich die Landeskirche laut §&nbsp;5 Grundordnung ausdrücklich von unten nach oben auf,<ref>https://archive.md/20120803070027/http://www.kirchenrecht-baden.de/showdocument/id/7617/section/100.100.00116</ref> und zwar wie folgt:


An der Basis stehen die Pfarrgemeinden. Sind sie als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] rechtsfähig, heißen sie [[Kirchengemeinde]]n. Andernfalls bilden mehrere rechtlich unselbständige Pfarrgemeinden zusammen eine gemeinsame Kirchengemeinde. Die Pfarrgemeinde wird geleitet von einem gewählten Ältestenkreis. Ist die Pfarrgemeinde gleichzeitig Kirchengemeinde, heißt der Ältestenkreis auch Kirchengemeinderat, bilden dagegen mehrere Pfarrgemeinden die Kirchengemeinde, existieren mehrere Ältestenkreise, deren Vertreter den gemeinsamen Kirchengemeinderat bilden.
An der Basis stehen die Pfarrgemeinden. Sind sie als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] rechtsfähig, heißen sie [[Kirchengemeinde]]n. Andernfalls bilden mehrere rechtlich unselbständige Pfarrgemeinden zusammen eine gemeinsame Kirchengemeinde. Die Pfarrgemeinde wird geleitet von einem gewählten Ältestenkreis. Ist die Pfarrgemeinde gleichzeitig Kirchengemeinde, heißt der Ältestenkreis auch Kirchengemeinderat, bilden dagegen mehrere Pfarrgemeinden die Kirchengemeinde, existieren mehrere Ältestenkreise, deren Vertreter den gemeinsamen Kirchengemeinderat bilden.
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Mehrere Kirchenbezirke bilden zusammen den [[Kirchenkreis]] (in der allgemeinen Verwaltung einem [[Regierungsbezirk]] vergleichbar), an dessen Spitze der Prälat steht (daher auch Prälatur genannt). Die Landeskirche besteht aus zwei solcher Kirchenkreise. Diese Verwaltungsebene hat kein Gremium und ist nicht rechtsfähig.
Mehrere Kirchenbezirke bilden zusammen den [[Kirchenkreis]] (in der allgemeinen Verwaltung einem [[Regierungsbezirk]] vergleichbar), an dessen Spitze der Prälat steht (daher auch Prälatur genannt). Die Landeskirche besteht aus zwei solcher Kirchenkreise. Diese Verwaltungsebene hat kein Gremium und ist nicht rechtsfähig.


Der Kirchenkreis Nordbaden wird von Prälat [[Traugott Schächtele]], der Kirchenkreis Südbaden von Prälatin [[Dagmar Zobel]] geleitet.
Der Kirchenkreis Nordbaden wird von Prälatin [[Heide Reinhard]], der Kirchenkreis Südbaden von Prälat [[Marc Witzenbacher]] geleitet.


=== Kirchenkreise ===
=== Kirchenkreise ===
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=== Kirchenbezirke ===
=== Kirchenbezirke ===
Die beiden Kirchenkreise gliedern sich in insgesamt 24 [[Kirchenbezirk]]e, die deckungsgleich mit den Dekanaten sind. Die Kirchenbezirke sind [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] und können als solche Träger von Einrichtungen sein und selbst Mitarbeiter anstellen.
Die beiden Kirchenkreise gliedern sich in insgesamt 24 [[Kirchenbezirk]]e, die deckungsgleich mit den Dekanaten sind. Die Kirchenbezirke sind [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] und können als solche Träger von Einrichtungen sein und selbst Mitarbeiter anstellen.
* [[Kirchenkreis Nordbaden]] (Sitz: Schwetzingen):<ref name="Prälaturen">[http://www.ekiba.de/html/content/praelaturen.html?& Prälaturen] auf der Website der Evangelischen Landeskirche in Baden unter ekiba.de, abgerufen am 11. Februar 2017.</ref>
* [[Kirchenkreis Nordbaden]] (Sitz: Schwetzingen):<ref name="Prälaturen">[https://www.ekiba.de/infothek/landeskirche-strukturen/praelaturen/?stichwortsuche=Pr%C3%A4laturen%2CPr%C3%A4latur%2Cpr%C3%A4latur Prälaturen] auf der Website der Evangelischen Landeskirche in Baden unter ekiba.de, abgerufen am 13. Juni 2023.</ref>
** [[Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg|Adelsheim-Boxberg]] (Sitz: Rosenberg)
** [[Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg|Adelsheim-Boxberg]] (Sitz: Rosenberg)
** [[Kirchenbezirk Badischer Enzkreis|Badischer Enzkreis]] (Sitz: Neulingen; bis 15. Februar 2020 Pforzheim-Land)<ref>https://badischer-enzkreis.de abgerufen am 4. März 2020</ref>
** [[Kirchenbezirk Badischer Enzkreis|Badischer Enzkreis]] (Sitz: Neulingen; bis 15. Februar 2020 Pforzheim-Land)<ref>https://badischer-enzkreis.de abgerufen am 4. März 2020</ref>
** Bretten-Bruchsal (seit 1. Januar 2015, früher Bretten und Karlsruhe-Land)
** [[Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal|Bretten-Bruchsal]] (Sitz: Bretten, seit 1. Januar 2015, früher Bretten und Karlsruhe-Land)
** Heidelberg
** [[Kirchenbezirk Heidelberg|Heidelberg]]
** Karlsruhe
** [[Kirchenbezirk Karlsruhe|Karlsruhe]]
** [[Kirchenbezirk Karlsruhe-Land|Karlsruhe-Land]] (Sitz: Ettlingen, seit 2014, früher [[Dekanat Alb-Pfinz|Alb-Pfinz]] und Karlsruhe-Land)
** [[Kirchenbezirk Karlsruhe-Land|Karlsruhe-Land]] (Sitz: Ettlingen, seit 2014, früher [[Evangelisches Dekanat Alb-Pfinz|Alb-Pfinz]] und Karlsruhe-Land)
** [[Kirchenbezirk Kraichgau|Kraichgau]] (Sitz: Sinsheim; entstanden am 1. Januar 2005 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Eppingen/Bad Rappenau und Sinsheim)
** [[Kirchenbezirk Kraichgau|Kraichgau]] (Sitz: Sinsheim; entstanden am 1. Januar 2005 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Eppingen/Bad Rappenau und Sinsheim)
** [[Kirchenbezirk Mannheim|Mannheim]]
** Ladenburg-Weinheim (Sitz: Weinheim)
** Mannheim
** [[Kirchenbezirk Mosbach|Mosbach]]
** [[Kirchenbezirk Mosbach|Mosbach]]
** [[Kirchenbezirk Neckar-Bergstraße|Neckar-Bergstraße]] (Sitz: Weinheim, vormals Kirchenbezirk Ladenburg-Weinheim)
** Neckargemünd-Eberbach (Sitz: Eberbach)
** [[Kirchenbezirk Neckargemünd-Eberbach|Neckargemünd-Eberbach]] (Sitz: Eberbach)
** Pforzheim-Stadt
** [[Kirchenbezirk Pforzheim-Stadt|Pforzheim-Stadt]]
** Südliche Kurpfalz (Sitz: Wiesloch; entstanden am 1. April 2008 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Schwetzingen und Wiesloch)
** [[Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz|Südliche Kurpfalz]] (Sitz: Wiesloch; entstanden am 1. April 2008 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Schwetzingen und Wiesloch)
** [[Kirchenbezirk Wertheim|Wertheim]]
** [[Kirchenbezirk Wertheim|Wertheim]]
* [[Kirchenkreis Südbaden]] (Sitz: Freiburg im Breisgau):<ref name="Prälaturen" />
* [[Kirchenkreis Südbaden]] (Sitz: Freiburg im Breisgau):<ref name="Prälaturen" />
** Baden-Baden und Rastatt
** [[Kirchenbezirk Baden-Baden und Rastatt|Baden-Baden und Rastatt]] (Sitz: Baden-Baden)
** Breisgau-Hochschwarzwald
** [[Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald|Breisgau-Hochschwarzwald]] (Sitz: Bad Krozingen)
** Emmendingen
** [[Kirchenbezirk Emmendingen|Emmendingen]]
** Freiburg
** [[Kirchenbezirk Freiburg|Freiburg]]
** Hochrhein (Sitz: Waldshut-Tiengen)
** [[Kirchenbezirk Hochrhein|Hochrhein]] (Sitz: Waldshut-Tiengen)
** [[Evangelischer Kirchenbezirk Konstanz|Konstanz]]
** [[Evangelischer Kirchenbezirk Konstanz|Konstanz]]
** Markgräflerland (Sitz: Lörrach)
** [[Kirchenbezirk Markgräflerland|Markgräflerland]] (Sitz: Lörrach)
** Ortenau (Sitz zurzeit wechselnd in Offenburg, Kehl und Lahr; entstanden am 1. April 2008 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Kehl, Lahr und Offenburg)
** [[Kirchenbezirk Ortenau|Ortenau]] (Sitz zurzeit wechselnd in Offenburg, Kehl und Lahr; entstanden am 1. April 2008 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Kehl, Lahr und Offenburg)
** Überlingen-Stockach (Sitz: Überlingen)
** [[Kirchenbezirk Überlingen-Stockach|Überlingen-Stockach]] (Sitz: Überlingen)
** Villingen
** [[Kirchenbezirk Villingen|Villingen]]


=== Kirchengemeinden ===
=== Kirchengemeinden ===
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== Einrichtungen ==
== Einrichtungen ==
Die Evangelische Landeskirche in Baden unterhält verschiedene Einrichtungen, Institute und Zentren:
Die Evangelische Landeskirche in Baden unterhält verschiedene Einrichtungen, Institute und Zentren:
* [[Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg]]
* [[Evangelische Akademie Baden]] – [[Bad Herrenalb]]
* [[Evangelische Akademie Baden]] – [[Bad Herrenalb]]
* Zentrum für Seelsorge – Heidelberg
* Zentrum für Seelsorge – Heidelberg
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== Gerichtsbarkeit ==
== Gerichtsbarkeit ==
Für Streitigkeiten im Bereich der kirchlichen Verwaltung ist der „Verwaltungsgerichtshof der Evangelischen Landeskirche in Baden“ mit Sitz in Karlsruhe errichtet. Das Gericht ist mit fünf Mitgliedern besetzt. Vorsitzender und zwei Beisitzer müssen die Befähigung zum Richteramt besitzen, ein Beisitzer muss Pfarrer der Landeskirche sein. Die Mitglieder werden vom Landeskirchenrat auf acht Jahre gewählt. Das Kirchliche Verwaltungsgerichtsgesetz kennt [[Anfechtungsklage|Anfechtungs-]], [[Verpflichtungsklage|Verpflichtungs-]], [[Feststellungsklage|Feststellungs-]] und [[Leistungsklage]]n sowie Streitigkeiten kirchlicher Körperschaften. Über [[Revision (Recht)|Revisionen]] und [[Beschwerde (Deutsches Recht)|Beschwerden]] entscheidet der [[Verwaltungsgerichtshof der Union Evangelischer Kirchen]].
Für Streitigkeiten im Bereich der kirchlichen Verwaltung ist der „Verwaltungsgerichtshof der Evangelischen Landeskirche in Baden“ mit Sitz in Karlsruhe errichtet. Das Gericht ist mit fünf Mitgliedern besetzt. Vorsitzender und zwei Beisitzer müssen die Befähigung zum Richteramt besitzen, ein Beisitzer muss Pfarrer der Landeskirche sein. Die Mitglieder werden vom Landeskirchenrat auf acht Jahre gewählt. Das Kirchliche Verwaltungsgerichtsgesetz kennt [[Anfechtungsklage|Anfechtungs-]], [[Verpflichtungsklage|Verpflichtungs-]], [[Feststellungsklage|Feststellungs-]] und [[Leistungsklage]]n sowie Streitigkeiten kirchlicher Körperschaften. Über [[Revision (Recht)|Revisionen]] und [[Beschwerde (deutsches Recht)|Beschwerden]] entscheidet der [[Verwaltungsgerichtshof der Union Evangelischer Kirchen]].


Über Disziplinarsachen gegen Pfarrer und Kirchenbeamte entscheidet die Disziplinarkammer, deren Mitglieder ebenfalls vom Landeskirchenrat berufen werden. Das Verfahren richtet sich nach dem Disziplinargesetz der [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD]] in Verbindung mit dem Ausführungsgesetz der Landeskirche. Zweite Instanz ist der [[Kirchengerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland]], unierter Senat.
Über Disziplinarsachen gegen Pfarrer und Kirchenbeamte entscheidet die Disziplinarkammer, deren Mitglieder ebenfalls vom Landeskirchenrat berufen werden. Das Verfahren richtet sich nach dem Disziplinargesetz der [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD]] in Verbindung mit dem Ausführungsgesetz der Landeskirche. Zweite Instanz ist der [[Kirchengerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland]], unierter Senat.
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[[Datei:Mannheim-Schoenau-Stephanuskirche.jpg|mini|Stephanuskirche in Mannheim, 2011 entwidmet]]
[[Datei:Mannheim-Schoenau-Stephanuskirche.jpg|mini|Stephanuskirche in Mannheim, 2011 entwidmet]]
Zu den in der jüngeren Geschichte [[Kirchenschließung|geschlossenen]], entwidmeten oder umgewidmeten Kirchen gehören folgende Gotteshäuser:
Zu den in der jüngeren Geschichte [[Kirchenschließung|geschlossenen]], entwidmeten oder umgewidmeten Kirchen gehören folgende Gotteshäuser:
* [[Freiburg im Breisgau]], [[Lutherkirche (Freiburg im Breisgau)|Lutherkirche]]: 1953 wurde die zerstörte Kirche ersetzt, 2016 entwidmet, Umbau zum Hörsaal
* [[Karlsruhe]], Stadtteil [[Nordweststadt (Karlsruhe)|Nordweststadt]], Jakobuskirche: 1970 eingeweiht, 2017 entwidmet und abgerissen
* [[Karlsruhe]], Stadtteil [[Nordweststadt (Karlsruhe)|Nordweststadt]], Jakobuskirche: 1970 eingeweiht, 2017 entwidmet und abgerissen
* [[Karlsruhe]], Stadtteil [[Nordweststadt (Karlsruhe)|Nordweststadt]], Petruskirche: 1961 eingeweiht, 2014 entwidmet und abgerissen, Neubau als ''Petrus-Jakobus-Kirche''
* [[Karlsruhe]], Stadtteil [[Nordweststadt (Karlsruhe)|Nordweststadt]], Petruskirche: 1961 eingeweiht, 2014 entwidmet und abgerissen, Neubau als ''Petrus-Jakobus-Kirche''
* [[Mannheim]], [[Kreuzkirche (Mannheim)|Kreuzkirche]]: 1956–68 erbaut, 2011 entwidmet, 2012 abgerissen<ref>http://www.ekma.de/?seite=45&back=397&id=26524</ref>
* [[Mannheim]], [[Kreuzkirche (Mannheim)|Kreuzkirche]]: 1956–68 erbaut, 2011 entwidmet, 2012 abgerissen<ref>http://www.ekma.de/?seite=45&back=397&id=26524</ref>
* Mannheim, Stadtteil [[Neuostheim/Neuhermsheim|Neuostheim]], [[Thomaskirche (Mannheim)|Thomaskirche]]: 1949/50 erbaut, 2009 Wasserschaden, Gemeinde seit 2010 in der [[St. Pius (Mannheim)|St. Pius]] zu Gast, diese seit April 2022 offiziell Ökumene-Kirche und jene daher Kategorie-C-Kirche, d. h. keine Gelder mehr für Erhalt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ekma.de/Neuigkeiten/ne_id/3264 |autor=dv |titel=Neustart: Nutzungsidee für die Thomaskirche gesucht |werk=ekma.de |hrsg=Evangelische Kirche Mannheim |datum=2020-02-13 |abruf=2022-05-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/mannheim-evangelische-kirchen-schliessung-100.html |titel=Mehrere Kirchen in Mannheim bald dicht? – Evangelisches Dekanat macht Vorschläge |werk=swr.de |hrsg=[[Südwestrundfunk]] |datum=2022-05-06 |abruf=2022-05-17}}</ref>
* Mannheim, Stadtteil [[Rheinau (Mannheim)|Rheinau]], Immanuelkirche: 1982 eingeweiht, 2010 verkauft, 2011 entwidmet, 2012 abgerissen<ref>https://gemeinderheinau.ekma.de/ehemalige-immanuelkirche/</ref>
* Mannheim, Stadtteil [[Rheinau (Mannheim)|Rheinau]], Immanuelkirche: 1982 eingeweiht, 2010 verkauft, 2011 entwidmet, 2012 abgerissen<ref>https://gemeinderheinau.ekma.de/ehemalige-immanuelkirche/</ref>
* Mannheim, Stadtteil [[Sandhofen]], [[Jakobuskirche (Mannheim)|Jakobuskirche]]: 1965–69 erbaut, 2010 geschlossen
* Mannheim, Stadtteil [[Sandhofen]], [[Jakobuskirche (Mannheim)|Jakobuskirche]]: 1965–69 erbaut, 2010 geschlossen
* Mannheim, Stadtteil [[Schönau (Mannheim)|Schönau]], [[Stephanuskirche (Mannheim)|Stephanuskirche]]: 1965–67 erbaut, 2011 entwidmet, Nachnutzung offen
* Mannheim, Stadtteil [[Schönau (Mannheim)|Schönau]], [[Stephanuskirche (Mannheim)|Stephanuskirche]]: 1965–67 erbaut, 2011 entwidmet, Nachnutzung offen
* [[St. Blasien]], Stadtteil [[Menzenschwand]], Erlöserkirche: 1978 von der katholischen Kirche übernommen und eingeweiht, 2013 entwidmet, verkauft<ref>http://www.badische-zeitung.de/st-blasien/die-kirchengemeinde-ist-ausgezogen--73600902.html</ref>
* [[St. Blasien]], Stadtteil [[Menzenschwand]], Erlöserkirche: 1978 von der katholischen Kirche übernommen und eingeweiht, 2013 entwidmet, verkauft<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Barthmes |url=https://www.badische-zeitung.de/st-blasien/die-kirchengemeinde-ist-ausgezogen--73600902.html |titel=Die Kirchengemeinde ist ausgezogen - St. Blasien - Badische Zeitung |werk=badische-zeitung.de |datum=2013-07-15 |abruf=2024-02-26}}</ref>
* [[Villingen-Schwenningen|Villingen]], Lukaskirche: 2023 entwidmet<ref>Ina Klietz: [https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald/villingen-schwenningen/jetzt-ist-die-lukaskirche-keine-kirche-mehr;art372541,11800176 ''Die Lukasgemeinde nimmt Abschied: Wenn eine Kirche plötzlich keine Kirche mehr ist'']. Südkurier, 20. November 2023, abgerufen am 5. März 2024.</ref>
* [[Waghäusel]], Friedenskirche: 2005 entwidmet, wird durch Förderverein unterstützt<ref>https://rolandliebl.wordpress.com/</ref>
* [[Waghäusel]], Friedenskirche: 2005 entwidmet, wird durch Förderverein unterstützt<ref>https://rolandliebl.wordpress.com/</ref>
* [[Weinheim]], Lukaskirche: um 1977 erbaut, 2013 entwidmet, Abriss geplant<ref> {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.rnz.de/metropolregion/00_20141215060000_110804803-Weinheimer-Lukaskirche-muss-weichen-das-Person.html |wayback=20150115231222 }}</ref>
* [[Weinheim]], Lukaskirche: um 1977 erbaut, 2013 entwidmet, Abriss geplant<ref> {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.rnz.de/metropolregion/00_20141215060000_110804803-Weinheimer-Lukaskirche-muss-weichen-das-Person.html |wayback=20150115231222 }}</ref>
* [[Freiburg im Breisgau]], [[Lutherkirche (Freiburg im Breisgau)|Lutherkirche]]: 1953 wurde die zerstörte Kirche ersetzt, 2016 entwidmet, Umbau zum Hörsaal


== Literatur ==
== Literatur ==
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** Bd. 1: ''Reformatorische Bewegungen im Südwesten des Reichs (1518–1557). Von Luthers Heidelberger Disputation bis zum Augsburger Frieden und seinen Nachwirkungen''. 2018.
** Bd. 1: ''Reformatorische Bewegungen im Südwesten des Reichs (1518–1557). Von Luthers Heidelberger Disputation bis zum Augsburger Frieden und seinen Nachwirkungen''. 2018.
* Johannes Ehmann und [[Gottfried Gerner-Wolfhard]] (Hg): ''Vereinigte Evangelische Landeskirche in Baden 1821–2021''; Geschichte, Gottesdienste, Gemeinde, Neulingen 2020, ISBN 978-3-948968-01-4.
* Johannes Ehmann und [[Gottfried Gerner-Wolfhard]] (Hg): ''Vereinigte Evangelische Landeskirche in Baden 1821–2021''; Geschichte, Gottesdienste, Gemeinde, Neulingen 2020, ISBN 978-3-948968-01-4.
* [[Konrad Exner]]: ''200 Jahre Kirchenunion zwischen Lutheranern und Reformierten in Baden.'' In: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 14/2020, S. 135–144, ISBN 978-3-17-039986-0.
* [[Konrad Exner]]: ''Badische Kirchenunion von 1821.'' In: Hierzuland, Heft 54, 2021, S.&nbsp;4–14.
* [[Jeff Klotz]], [[Holger Müller (Theologe)|Holger Müller]]: ''Die Evangelische Kirche Staffort. Ein paradiesisches Gesamtkunstwerk aus Neogotik und Jugendstil.'' Verlag J.&nbsp;S. Klotz, Neulingen 2019, ISBN 978-3-948424-04-6.
* [[Jeff Klotz]], [[Holger Müller (Theologe)|Holger Müller]]: ''Die Evangelische Kirche Staffort. Ein paradiesisches Gesamtkunstwerk aus Neogotik und Jugendstil.'' Verlag J.&nbsp;S. Klotz, Neulingen 2019, ISBN 978-3-948424-04-6.
* [[Markus Mall]], Jeff Klotz: ''Die evangelische Stephanuskirche in Kieselbronn.'' J.S. Klotz Verlagshaus, Bauschlott 2020, ISBN 978-3948424701.
* [[Markus J. Mall|Markus Mall]], Jeff Klotz: ''Die evangelische Stephanuskirche in Kieselbronn.'' J.S. Klotz Verlagshaus, Bauschlott 2020, ISBN 978-3948424701.
* [[ Hans-Georg Ulrichs]], [[Ulrich Bayer]]: ''Anvertrautes'' mit Klaus Engelhardt im Gespräch. Veröffentlichungen zur badischen Kirchen- und Religionsgeschichte 8, Stuttgart u.&nbsp;a. 2018.
* [[Hans-Georg Ulrichs]], [[Ulrich Bayer]]: ''Anvertrautes'' mit Klaus Engelhardt im Gespräch. Veröffentlichungen zur badischen Kirchen- und Religionsgeschichte 8, Stuttgart u.&nbsp;a. 2018.
* [[Karl Friedrich Vierordt]]: ''Geschichte der evangelischen Kirche in dem Großherzogthum Baden. Nach großentheils handschriftlichen Quellen bearbeitet''. Braun, Karlsruhe.
* [[Karl Friedrich Vierordt]]: ''Geschichte der evangelischen Kirche in dem Großherzogthum Baden. Nach großentheils handschriftlichen Quellen bearbeitet''. Braun, Karlsruhe.
** Bd. 1: ''Bis zum Jahr 1571''. 1847.
** Bd. 1: ''Bis zum Jahr 1571''. 1847.
** Bd. 2: ''Vom Jahr 1571 bis zu der jetzigen Zeit''. 1856.
** Bd. 2: ''Vom Jahr 1571 bis zu der jetzigen Zeit''. 1856.
* [[Udo Wennemuth]] (Hg.): ''450 Jahre Reformation in Baden und Kurpfalz'' (VBKRG 1). Stuttgart 2009.
* [[Udo Wennemuth]] (Hg.): ''450 Jahre Reformation in Baden und Kurpfalz'' (VBKRG 1). Stuttgart 2009.
* [[Georg Urban (Theologe)|Georg Urban]]: ''Rund um die Henhöfergemeinden Spöck + Staffort'' Spöck 1968.


== Weblinks ==
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* [http://www.ekiba.de/ Offizieller Internetauftritt]
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* [http://www.ekiba.de/html/content/unionsurkunde.html?t= Text der Unionsurkunde vom 26. Juli 1821; pdf 90 kB]
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* [https://digital.blb-karlsruhe.de/topic/view/7899611 Digitalisierte Quellen] zur evangelischen Kirche in Baden in den Digitalen Sammlungen der [[Badische Landesbibliothek|Badischen Landesbibliothek]]


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Evangelische Landeskirche in Baden| ]]
[[Kategorie:Landeskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland|Baden, evangelisch]]
[[Kategorie:Landeskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland|Baden, evangelisch]]
[[Kategorie:Religion (Baden)]]
[[Kategorie:Christentum in Baden]]
[[Kategorie:Organisation (Karlsruhe)|Baden]]
[[Kategorie:Organisation (Karlsruhe)|Baden]]
[[Kategorie:Evangelische Landeskirche in Baden|!]]
[[Kategorie:Unierte Denomination (evangelisch)|Baden]]
[[Kategorie:Unierte Kirche (evangelisch)|Baden]]
[[Kategorie:Christliche Organisation (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Christentum in Baden-Württemberg]]

Version vom 6. Mai 2024, 20:44 Uhr

Logo der Evangelischen Landeskirche in Baden
Karte
Karte der Evang. Landeskirche in Baden in Deutschland
Basisdaten
Fläche: ca. 15.000 km²
Leitende Geistliche: Landesbischöfin
Heike Springhart
Mitgliedschaft: UEK
Kirchenkreise: 2
Kirchenbezirke: 24
Kirchengemeinden: ca. 495
Gemeindeglieder: 1.035.524 (31. Dezember 2022)[1]
Anteil an der
Gesamtbevölkerung:
21,9 % (31. Dezember 2022)[1]
Offizielle Website: www.ekiba.de/

Die Evangelische Landeskirche in Baden ist eine von 20 Gliedkirchen (Landeskirchen) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Mitglied der Konferenz der Kirchen am Rhein. Wie alle Landeskirchen ist sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie hat ihren Sitz in Karlsruhe.

Die Kirche hat 1.035.524 Gemeindeglieder (Stand: Dezember 2022) in rund 495 Kirchengemeinden und ist eine der unierten Kirchen innerhalb der EKD. Konkret ist die Evangelische Landeskirche in Baden eine Bekenntnisunion.

Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Baden ist die Evangelische Stadtkirche Karlsruhe. Weitere bedeutende Kirchen sind die Heiliggeistkirche in Heidelberg und die Schlosskirche St. Michael in Pforzheim. Die Landeskirche unterhält eine Evangelische Akademie in Bad Herrenalb und ist der Träger der Evangelischen Fachhochschule in Freiburg (EFH Freiburg). Darüber hinaus besteht eine besondere Beziehung der Landeskirche zum Sozialen Arbeitskreis in Lörrach.

Die Landeskirche ist nicht zu verwechseln mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden, welche eine lutherische Freikirche mit Sitz in Freiburg im Breisgau ist.

Gebiet der Landeskirche

Das Gebiet der „Evangelischen Landeskirche in Baden“ umfasst im Wesentlichen das ehemalige Land Baden, das bis 1945 bestand und seit 1952 zusammen mit dem ehemaligen Land Württemberg sowie den ehemals preußischen Hohenzollernschen Landen das Land Baden-Württemberg bildet. In den Folgejahren gab es mit der benachbarten Evangelischen Landeskirche in Württemberg geringfügige Grenzveränderungen. Seit der Kreisreform zum 1. Januar 1973 ist das Kirchengebiet nicht mehr deckungsgleich mit den badischen Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg.

Geschichte

Vorgeschichte bis 1817

Im Jahre 1556 führte der Markgraf von Baden-Durlach in seiner Markgrafschaft die Reformation im Sinne Martin Luthers ein.[2] Das Stafforter Buch, das 1599 in der Druckerei des Stafforter Schlosses gedruckt wurde, wird als Versuch des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden-Durlach angesehen, die lutherische mit der calvinistischen Lehre zu versöhnen.[3] Unter seinem Nachfolger Georg Friedrich von Baden-Durlach wurde die alte lutherische Kirchenordnung von 1556 wieder voll in Kraft gesetzt.

Der jeweilige Markgraf, später der Großherzog von Baden war auch Oberhaupt der Landeskirche als „summus episcopus“, der jeweilige Herrscher vereinigte also die weltliche und die kirchliche Macht. Die bisherigen katholischen Bischöfe hatten keine Rechte mehr. Die benachbarte Markgrafschaft Baden-Baden führte zunächst ebenfalls die Reformation ein, hatte im Laufe der Geschichte mehrere Glaubenswechsel, blieb aber seit 1622 katholisch. 1771 wurden beide Linien unter Herrschaft von Baden-Durlach (wieder) vereinigt und künftig unter der Bezeichnung Markgrafschaft Baden geführt.

Mit der Markgrafschaft Baden wuchs auch das Gebiet der Badischen Landeskirche entsprechend an. 1803 wurde Baden Kurfürstentum und 1806 Großherzogtum und erreichte kurze Zeit später seine größte Ausdehnung, die bis 1945 Bestand hatte. Zum neuen Staatsgebiet kamen viele lutherische Gemeinden vom benachbarten Württemberg, aber auch reformierte Gemeinden – rechtsrheinische Gebiete der Kurpfalz – sowie katholische Gemeinden – vor allem aus Südbaden (Raum Freiburg). Der Großherzog war damit ab 1806 Oberhaupt von zwei protestantischen Kirchen, einer lutherischen Kirche (die alte Markgrafschaft Baden umfassend) und einer reformierten Kirche (vor allem die hinzugewonnenen Gebiete der Kurpfalz umfassend). Der Kurfürst und spätere Großherzog Karl Friedrich und sein Geheimer Hofrat Johann Nicolaus Friedrich Brauer bereiteten schon 1803 die Vereinigung der protestantischen Kirchen vor.

Vereinigte Landeskirche ab 1817

Schlussworte der badischen Unionsurkunde, 26. Juli 1821

Von Seiten der Gemeinden wurde daher spätestens ab 1817 angeregt, beide Kirchen zu vereinigen. Diesem Wunsch wurde Rechnung getragen und 1821 erfolgte die Vereinigung beider Landeskirchen zur Vereinigten Evangelisch-protestantischen Kirche im Großherzogtum Baden. Die Unionssynode zur Vereinigung beider Landeskirchen in der evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe begann am 2. Juli 1821 und endete am 26. Juli 1821 mit der Unterschrift aller Synodalen unter die Unionsurkunde. Die Union wurde vollzogen bei den Gottesdiensten in allen evangelischen Kirchen Badens am Reformationstag, 28. Oktober 1821. Die Vereinigung war damit nach der Evangelischen Kirche in Preußen von 1817 und der Vereinigten protestantisch-evangelisch-christlichen Kirche der Pfalz (Pfälzische Landeskirche) eine der ersten unierten Landeskirchen Deutschlands (Unierte Kirche) und nach der Pfalz wohl die zweite Kirche, in der eine Bekenntnisunion durchgeführt wurde.[4] In Preußen wurden beide Kirchen nur verwaltungsmäßig vereinigt; die einzelnen Gemeinden blieben meist ihrer bisherigen Tradition (lutherisch oder reformiert) treu, nur wenige wurden unierte Gemeinden.

Die Vereinigte Landeskirche in Baden erhielt einen Prälaten als „geistlichen“ Leiter der Landeskirche und einen „weltlichen“ Leiter, den „Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats“. Am 5. September 1861 wurde die Verfassung geändert; danach erhielt der Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats den Titel „Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats“.

Am Ende des Ersten Weltkriegs musste der Großherzog von Baden abdanken (Wegfall des Landesherrlichen Kirchenregiments). Die Landeskirche verabschiedete daher am 24. Dezember 1919 eine neue Verfassung (in Kraft seit 4. April 1920), wonach der Prälat und der Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats künftig die Kirche leiteten. Die Landeskirche gab sich dabei den geänderten Namen Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens. Durch ein neues Gesetz vom 1. Juni 1933 wurde das Amt des Präsidenten und des Prälaten abgeschafft. Beide Funktionen übernahm künftig der Landesbischof. 1945 wurde wieder ein Prälatenamt eingeführt. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit dem Amt des Prälaten bis 1933, da die Prälaten seit 1945 lediglich beratende, keine leitende Funktion mehr haben.

Bekenntnis

Als evangelische Kirche betrachtet die Badische Landeskirche ausweislich Abs. 2 des Vorspruches zu ihrer Grundordnung das in der Bibel bezeugte Wort Gottes als „alleinige Quelle und oberste Richtschnur ihres Glaubens, ihrer Lehre und ihres Lebens“ (sola scriptura) und lehrt, dass „das Heil allein aus Gnaden, allein im Glauben an Jesus Christus“ empfangen werde (sola gratia, sola fide). Sie bezeugt ihren Glauben im Gottesdienst mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis. Daneben bezieht sie sich auch auf das Bekenntnis von Nicäa und das athanasische Glaubensbekenntnis (Abs. 3).

Die Landeskirche „anerkennt […] namentlich und ausdrücklich das Augsburger Bekenntnis als das gemeinsame Grundbekenntnis der Kirchen der Reformation“ (Abs. 4). Als unierte Kirche anerkennt sie sowohl den (reformierten) Heidelberger Katechismus als auch den Kleinen Katechismus Luthers, wobei die differierenden Katechismusstücke zur Sakramentenauffassung durch die Unionsurkunde von 1821 als aufgehoben gelten.

Dort wird unter § 5 („Lehre“) festgestellt, dass sich zwischen reformierter und lutherischer Lehre – abgesehen vom Abendmahlsstreit – kein trennender Unterschied finde. Diese Frage wird anschließend in acht Katechismusstücken für die Badische Landeskirche beantwortet, „ohne jedoch damit in Hinsicht der besonderen Vorstellungen darin die Gewissen binden zu wollen“. So wird etwa (Frage 1) das Sakrament definiert als „eine heilige und kirchliche Handlung, gestiftet von unserm Herrn und Heiland Jesus Christus, in welcher uns unter sichtbaren Zeichen unsichtbare Gnaden und Güter dargestellt und gegeben werden“. Seit 2001 sind alle Getauften, also auch Kinder, nach entsprechender Vorbereitung zum Abendmahl zugelassen.

Die Evangelische Landeskirche „bejaht die Theologische Erklärung von Barmen als Schriftgemäße Bezeugung des Evangeliums gegenüber Irrlehren und Eingriffen totalitärer Gewalt“ (Abs. 5).

Amtstracht

Halbzusammengenähtes Beffchen (uniert)

Wie im gesamten deutschen Sprachraum ist auch in Baden der schwarze Talar mit weißem Beffchen die Amtstracht der evangelischen Geistlichen. Das Beffchen besteht aus zwei Streifen weißen Stoffes, die je nach Konfession des Geistlichen auseinandergehen/gespreizt (lutherisch), zusammengenäht (reformiert) bzw. halbzusammengenäht (uniert) sind.[5] Der Talar wird in Baden von Pfarrerinnen und Pfarrern als Amtstracht getragen und darf auch von Prädikantinnen und Prädikanten[6] während ihres Dienstes bei der Gestaltung eines Gottesdienstes getragen werden[7].

Während bei Geistlichen unierter Kirchen außerhalb Badens die Streifen in der oberen Hälfte fest miteinander verbunden sind, in der unteren jedoch nicht, besteht in der Evangelischen Landeskirche in Baden ein Unterschied. Hier sind die beiden Streifen unverbunden, aber leicht überlappend angeordnet, so dass es sich beim Tragen etwa in der Mitte aufspaltet.

Leitung der Landeskirche

An der Spitze der Evangelischen Landeskirche in Baden steht der Landesbischof (bis 1933 „Prälat“, dem seinerzeit noch ein „Präsident des Oberkirchenrats“ zur Seite stand), der von der Landessynode gewählt wird. Seine Amtszeit war bis 2012 grundsätzlich auf Lebenszeit. In der Regel ging der Landesbischof aber nach Vollendung seines 65. Lebensjahres in den Ruhestand, so dass ein neuer Landesbischof gewählt werden musste. Im Oktober 2012 beschloss die Landessynode die Amtszeit des Landesbischofs zukünftig auf 12 Jahre zu beschränken ohne die Möglichkeit einer Wiederwahl. Diese Regelung wurde erstmals mit der Bischofswahl im Juli 2013 angewandt.

Geistliche Leiter der Landeskirche (Prälaten bis 1933 und Landesbischöfe seit 1933)

Weltliche Leiter (Direktoren bis 1881 und Präsidenten des Evangelischen Oberkirchenrats bis 1933)

Landessynode

Als „Parlament“ hat die Landeskirche eine Landessynode. Deren Mitglieder, die Synodale, werden von den Synodalen der 24 Bezirkssynoden gewählt, also nicht direkt von den Gemeindegliedern, wie in Württemberg. Sie tagt zweimal im Jahr im „Haus der Kirche – Evangelische Akademie Baden“ in Bad Herrenalb. Ihre Aufgaben sind ähnlich wie die von politischen Parlamenten.

Vorsitzender der Landessynode ist der Präsident der Synode. Den Vorsitz hatte von 1996 bis 2014 die Rechtsanwältin Margit Fleckenstein. Als Nachfolger hat das Kirchenparlament Axel Wermke gewählt,[8] der seit 1990 Landessynodaler und seit 2010 Präsidiumsmitglied ist.

Verwaltung der Landeskirche

Oberkirchenrat und Verwaltungshierarchie

Sitz in Karlsruhe, errichtet 1905–1908 von Curjel & Moser, 1954 aufgestockt[9]

Der Landesbischof hat seinen Amtssitz in Karlsruhe. Er ist zum einen Vorsitzender des Oberkirchenrats, also des ständigen Leitungsgremiums der Kirche („Regierung“ der Kirche), der wöchentlich tagt. Ihm gehören die Leiter der jeweiligen Abteilungen der Kirchenverwaltung (die verwirrenderweise den Titel Oberkirchenrat führen) und die beiden Prälaten an, Letztere jedoch nur beratend. Ferner ist der Landesbischof Vorsitzender des Landeskirchenrats, einer Art Ausschuss der Landessynode, welchem das Kollegium des Oberkirchenrats, die Synodalpräsidentin, die beiden Prälaten und weitere zwölf gewählte Mitglieder der Synode angehören. Dieses Gremium tagt ein Mal im Monat. Die Mitarbeiter des Kollegiums Oberkirchenrat verwalten die Landeskirche im Oberkirchenrat, also der Verwaltungsbehörde der Landeskirche. Damit hat der Begriff Oberkirchenrat seine dritte Bedeutung.

In der Verwaltungshierarchie baut sich die Landeskirche laut § 5 Grundordnung ausdrücklich von unten nach oben auf,[10] und zwar wie folgt:

An der Basis stehen die Pfarrgemeinden. Sind sie als Körperschaften des öffentlichen Rechts rechtsfähig, heißen sie Kirchengemeinden. Andernfalls bilden mehrere rechtlich unselbständige Pfarrgemeinden zusammen eine gemeinsame Kirchengemeinde. Die Pfarrgemeinde wird geleitet von einem gewählten Ältestenkreis. Ist die Pfarrgemeinde gleichzeitig Kirchengemeinde, heißt der Ältestenkreis auch Kirchengemeinderat, bilden dagegen mehrere Pfarrgemeinden die Kirchengemeinde, existieren mehrere Ältestenkreise, deren Vertreter den gemeinsamen Kirchengemeinderat bilden.

Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen einen Kirchenbezirk (in der allgemeinen Verwaltung einem Landkreis vergleichbar), an dessen Spitze ein Dekan steht. Deshalb heißt der Kirchenbezirk auch Dekanat. Die Kirchenbezirke sind ebenfalls Körperschaften des öffentlichen Rechts und haben als Gremium die Bezirkssynode, deren Mitglieder von den jeweiligen Ältestenkreisen bestellt werden. Daneben existiert ein Bezirkskirchenrat, der aus Dekan, Schuldekan und entsandten Synodalen besteht. Der Bezirkskirchenrat erledigt die tägliche Verwaltungsarbeit und entscheidet über Rechtsbehelfe gegen Beschlüsse der Ältestenkreise.

Mehrere Kirchenbezirke bilden zusammen den Kirchenkreis (in der allgemeinen Verwaltung einem Regierungsbezirk vergleichbar), an dessen Spitze der Prälat steht (daher auch Prälatur genannt). Die Landeskirche besteht aus zwei solcher Kirchenkreise. Diese Verwaltungsebene hat kein Gremium und ist nicht rechtsfähig.

Der Kirchenkreis Nordbaden wird von Prälatin Heide Reinhard, der Kirchenkreis Südbaden von Prälat Marc Witzenbacher geleitet.

Kirchenkreise

Die Kirchenkreise sind Nordbaden mit Sitz in Schwetzingen und Südbaden mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Von 1969 bis 2003 gab es einen weiteren Kirchenkreis Mittelbaden mit Sitz in Ettlingen; dieser wurde im Zeichen von Sparmaßnahmen aufgelöst. Die Prälaten unterstützen den Landesbischof in der geistlichen Leitung der Gemeinden und der Pfarrer. Sie können in den Gemeinden ihres Kirchenkreises Gottesdienste und andere Versammlungen halten. Ihre Tätigkeit ist nicht so weit ausgedehnt wie in Württemberg.

Das heutige Amt des Prälaten wurde erst nach 1945 eingeführt. Die früheren Prälaten hatten leitende Funktionen der gesamten Landeskirche, was heute dem Landesbischof obliegt.

Kirchenbezirke

Die beiden Kirchenkreise gliedern sich in insgesamt 24 Kirchenbezirke, die deckungsgleich mit den Dekanaten sind. Die Kirchenbezirke sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und können als solche Träger von Einrichtungen sein und selbst Mitarbeiter anstellen.

Kirchengemeinden

Die 24 Kirchenbezirke sind in ca. 495 Kirchengemeinden unterteilt (2015). Diese Zahl war bei Bildung der Kirchengemeinden wohl etwas geringer. Im Laufe der folgenden Jahre hat sich die Zahl jedoch erhöht, indem meist in Städten durch Zuzüge die Kirchengemeinden so groß wurden, dass man sie aufteilte und damit neue Kirchengemeinden entstanden. Darüber hinaus entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg auch in bislang überwiegend katholischen Gebieten durch Zuzüge von Protestanten neue Kirchengemeinden, deren Gebiet sich gelegentlich auch auf mehrere Orte erstrecken kann.

In Einzelfällen – insbesondere in Städten – wurden inzwischen kleinere Kirchengemeinden (wieder) zu größeren Gemeinden zusammengelegt. Nachdem das Interesse der Gemeindeglieder an der Kirche bzw. kirchlichen Strukturen schwindet, dürfte es auch weiterhin zu Zusammenschlüssen von Kirchengemeinden kommen, so dass sich deren Zahl weiter verringern dürfte.

Einrichtungen

Die Evangelische Landeskirche in Baden unterhält verschiedene Einrichtungen, Institute und Zentren:

Gerichtsbarkeit

Für Streitigkeiten im Bereich der kirchlichen Verwaltung ist der „Verwaltungsgerichtshof der Evangelischen Landeskirche in Baden“ mit Sitz in Karlsruhe errichtet. Das Gericht ist mit fünf Mitgliedern besetzt. Vorsitzender und zwei Beisitzer müssen die Befähigung zum Richteramt besitzen, ein Beisitzer muss Pfarrer der Landeskirche sein. Die Mitglieder werden vom Landeskirchenrat auf acht Jahre gewählt. Das Kirchliche Verwaltungsgerichtsgesetz kennt Anfechtungs-, Verpflichtungs-, Feststellungs- und Leistungsklagen sowie Streitigkeiten kirchlicher Körperschaften. Über Revisionen und Beschwerden entscheidet der Verwaltungsgerichtshof der Union Evangelischer Kirchen.

Über Disziplinarsachen gegen Pfarrer und Kirchenbeamte entscheidet die Disziplinarkammer, deren Mitglieder ebenfalls vom Landeskirchenrat berufen werden. Das Verfahren richtet sich nach dem Disziplinargesetz der EKD in Verbindung mit dem Ausführungsgesetz der Landeskirche. Zweite Instanz ist der Kirchengerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland, unierter Senat.

Für Streitigkeiten auf dem Gebiet des Mitarbeitervertretungsgesetzes ist eine kirchengerichtliche Schlichtungsstelle eingerichtet. In zweiter Instanz entscheidet auch hier der Kirchengerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland, Senate für mitarbeitervertretungsrechtliche Streitigkeiten.

Gesangbücher

Die Gemeinden der Evangelischen Landeskirche in Baden singen bzw. sangen in den letzten Jahrzehnten vor allem aus folgenden Gesangbüchern:

  • Christliches Gesangbuch zur Beförderung der öffentlichen und häuslichen Andacht für die evangelisch-protestantische Kirche im Großherzogthum Baden, Karlsruhe, 1837; eingeführt mit Synodalrecess vom 26. Mai 1835 Ausgabe Geiger, Lahr 1860, online in der Google-Buchsuche
  • Gesangbuch für die evangelisch-protestantische Kirche des Großherzogtums Baden bzw. mit dem späteren Titel „Gesangbuch für die evangelisch-protestantische Kirche in Baden“, Lahr, 1883; eingeführt auf Anordnung des Evang. Ober-Kirchenrats vom 24. Nov. 1882; später wurde ein Anhang beigefügt; nach 1945 wurde ein weiterer Anhang mit 56 Liedern beigefügt (6. Auflage, Lahr 1900 im Internet Archive)
  • Evangelisches Kirchengesangbuch, Ausgabe für die Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens; eingeführt durch Beschluss der Landessynode vom 27. April 1951 zum Reformationsfest 1951
  • Evangelisches Gesangbuch, Ausgabe für die Evangelische Landeskirche in Baden und pour l’Eglise de la Confession d’Augsbourg d’Alsace et de Lorraine (ECAAL) und pour l’Eglise Reformée d’Alsace et de Lorraine (ERAL), Karlsruhe 1995; eingeführt am 1. Advent 1995. Der regionale Liedteil wurde zusammen mit der Evangelischen Kirche der Pfalz überarbeitet.
  • Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder; dieses Liederbuch ergänzt seit dem 1. Advent 2018 das Evangelische Gesangbuch, es wurde zusammen erarbeitet von Mitarbeitern der Landeskirchen der Pfalz, Elsass-Lothringens, Badens und Württembergs[13]

Unternehmensbeteiligungen / Medien

Schließungen von Kirchen

Stephanuskirche in Mannheim, 2011 entwidmet

Zu den in der jüngeren Geschichte geschlossenen, entwidmeten oder umgewidmeten Kirchen gehören folgende Gotteshäuser:

  • Freiburg im Breisgau, Lutherkirche: 1953 wurde die zerstörte Kirche ersetzt, 2016 entwidmet, Umbau zum Hörsaal
  • Karlsruhe, Stadtteil Nordweststadt, Jakobuskirche: 1970 eingeweiht, 2017 entwidmet und abgerissen
  • Karlsruhe, Stadtteil Nordweststadt, Petruskirche: 1961 eingeweiht, 2014 entwidmet und abgerissen, Neubau als Petrus-Jakobus-Kirche
  • Mannheim, Kreuzkirche: 1956–68 erbaut, 2011 entwidmet, 2012 abgerissen[14]
  • Mannheim, Stadtteil Neuostheim, Thomaskirche: 1949/50 erbaut, 2009 Wasserschaden, Gemeinde seit 2010 in der St. Pius zu Gast, diese seit April 2022 offiziell Ökumene-Kirche und jene daher Kategorie-C-Kirche, d. h. keine Gelder mehr für Erhalt[15][16]
  • Mannheim, Stadtteil Rheinau, Immanuelkirche: 1982 eingeweiht, 2010 verkauft, 2011 entwidmet, 2012 abgerissen[17]
  • Mannheim, Stadtteil Sandhofen, Jakobuskirche: 1965–69 erbaut, 2010 geschlossen
  • Mannheim, Stadtteil Schönau, Stephanuskirche: 1965–67 erbaut, 2011 entwidmet, Nachnutzung offen
  • St. Blasien, Stadtteil Menzenschwand, Erlöserkirche: 1978 von der katholischen Kirche übernommen und eingeweiht, 2013 entwidmet, verkauft[18]
  • Villingen, Lukaskirche: 2023 entwidmet[19]
  • Waghäusel, Friedenskirche: 2005 entwidmet, wird durch Förderverein unterstützt[20]
  • Weinheim, Lukaskirche: um 1977 erbaut, 2013 entwidmet, Abriss geplant[21]

Literatur

  • Johannes Ehmann: »… und ruht in Gottes Hand«. 200 Jahre Vereinigte -protestantische Kirche im Großherzogtum Baden 1821. In: Badische Heimat, Heft 1. März 2021, 101. Jahrgang, S. 7–13.
  • Johannes Ehmann: Geschichte der Evangelischen Kirche in Baden. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig
    • Bd. 1: Reformatorische Bewegungen im Südwesten des Reichs (1518–1557). Von Luthers Heidelberger Disputation bis zum Augsburger Frieden und seinen Nachwirkungen. 2018.
  • Johannes Ehmann und Gottfried Gerner-Wolfhard (Hg): Vereinigte Evangelische Landeskirche in Baden 1821–2021; Geschichte, Gottesdienste, Gemeinde, Neulingen 2020, ISBN 978-3-948968-01-4.
  • Konrad Exner: 200 Jahre Kirchenunion zwischen Lutheranern und Reformierten in Baden. In: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 14/2020, S. 135–144, ISBN 978-3-17-039986-0.
  • Konrad Exner: Badische Kirchenunion von 1821. In: Hierzuland, Heft 54, 2021, S. 4–14.
  • Jeff Klotz, Holger Müller: Die Evangelische Kirche Staffort. Ein paradiesisches Gesamtkunstwerk aus Neogotik und Jugendstil. Verlag J. S. Klotz, Neulingen 2019, ISBN 978-3-948424-04-6.
  • Markus Mall, Jeff Klotz: Die evangelische Stephanuskirche in Kieselbronn. J.S. Klotz Verlagshaus, Bauschlott 2020, ISBN 978-3948424701.
  • Hans-Georg Ulrichs, Ulrich Bayer: Anvertrautes mit Klaus Engelhardt im Gespräch. Veröffentlichungen zur badischen Kirchen- und Religionsgeschichte 8, Stuttgart u. a. 2018.
  • Karl Friedrich Vierordt: Geschichte der evangelischen Kirche in dem Großherzogthum Baden. Nach großentheils handschriftlichen Quellen bearbeitet. Braun, Karlsruhe.
    • Bd. 1: Bis zum Jahr 1571. 1847.
    • Bd. 2: Vom Jahr 1571 bis zu der jetzigen Zeit. 1856.
  • Udo Wennemuth (Hg.): 450 Jahre Reformation in Baden und Kurpfalz (VBKRG 1). Stuttgart 2009.
  • Georg Urban: Rund um die Henhöfergemeinden Spöck + Staffort Spöck 1968.

Weblinks

Commons: Evangelische Landeskirche in Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Tabelle 1: Gliedkirche Baden Evangelische Kirchenmitglieder und Bevölkerung nach Gliedkirchen am 31. Dezember 2022 Seite 6,
  2. Siehe hierzu auch den Artikel Geschichte der Reformation im Markgräflerland.
  3. Ernst Friedrich: Christlichs Bedencken vnd erhebliche wolfundirte Motiuen. … Albin, Stassford 1599, DNB 1066837783.
  4. Lucian Hölscher: Geschichte der protestantischen Frömmigkeit in Deutschland. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53526-7, S. 210.
  5. Gerhard Krause, Gerhard Müller: Theologische Realenzyklopädie, Band 13. S. 165.
  6. Evangelische Landeskirche in Baden: Prädikantendienst. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  7. Julia Cord: Prädikant und Prädikantin – ein besonderes Ehrenamt. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  8. Wermke ist neuer badischer Synodalpräsident, ekiba.de, Meldung vom 21. Oktober 2014.
  9. Werner Oechslin, Sonja Hildebrand (Hrsg.): Karl Moser. Architektur für eine neue Zeit: 1880 bis 1936. gta, Zürich 2010, ISBN 978-3-85676-250-6, Band 2, S. 164.
  10. https://archive.md/20120803070027/http://www.kirchenrecht-baden.de/showdocument/id/7617/section/100.100.00116
  11. a b Prälaturen auf der Website der Evangelischen Landeskirche in Baden unter ekiba.de, abgerufen am 13. Juni 2023.
  12. https://badischer-enzkreis.de abgerufen am 4. März 2020
  13. https://www.strube.de/shopnavigation/wo-wir-dich-loben-wachsen-neue-lieder-plus.html?tx_eshop%5Baction%5D=sview&tx_eshop%5Bproduktlinie%5D=4&tx_eshop%5BproduktUid%5D=3193&cHash=3f7c0909c2
  14. http://www.ekma.de/?seite=45&back=397&id=26524
  15. dv: Neustart: Nutzungsidee für die Thomaskirche gesucht. In: ekma.de. Evangelische Kirche Mannheim, 13. Februar 2020, abgerufen am 17. Mai 2022.
  16. Mehrere Kirchen in Mannheim bald dicht? – Evangelisches Dekanat macht Vorschläge. In: swr.de. Südwestrundfunk, 6. Mai 2022, abgerufen am 17. Mai 2022.
  17. https://gemeinderheinau.ekma.de/ehemalige-immanuelkirche/
  18. Sebastian Barthmes: Die Kirchengemeinde ist ausgezogen - St. Blasien - Badische Zeitung. In: badische-zeitung.de. 15. Juli 2013, abgerufen am 26. Februar 2024.
  19. Ina Klietz: Die Lukasgemeinde nimmt Abschied: Wenn eine Kirche plötzlich keine Kirche mehr ist. Südkurier, 20. November 2023, abgerufen am 5. März 2024.
  20. https://rolandliebl.wordpress.com/
  21. Archivlink (Memento vom 15. Januar 2015 im Internet Archive)

Koordinaten: 49° 0′ 25,7″ N, 8° 23′ 56,3″ O