„Evangelische Pfarrkirche Gaishorn“ – Versionsunterschied

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Die evangelische Kirchengemeinde in Gaishorn wurde 1821 als Filialgemeinde von [[Wald am Schoberpass]] gegründet, die Erlaubnis zur Errichtung eines eigenen Bethauses wurde jedoch wegen der geringen Zahl an Evangelischen nicht erteilt, so dass in der Folgezeit unterschiedliche Räumlichkeiten angemietet werden mussten. Von 1845 bis 1868 bestand eine evangelische Schule in Gaishorn.
Die evangelische Kirchengemeinde in Gaishorn wurde 1821 als Filialgemeinde von [[Wald am Schoberpass]] gegründet, die Erlaubnis zur Errichtung eines eigenen Bethauses wurde jedoch wegen der geringen Zahl an Evangelischen nicht erteilt, so dass in der Folgezeit unterschiedliche Räumlichkeiten angemietet werden mussten. Von 1845 bis 1868 bestand eine evangelische Schule in Gaishorn.


1872 begannen die Arbeiten zum Bau einer eigenen Kirche, für die der [[Liezen]]er Straßenbaumeister [[Karl Ganzenberg]] die Pläne lieferte. Aus finanziellen Gründen musste jedoch die Bauausführung immer wieder unterbrochen werden. Nach der vorübergehenden Einstellung der Bauarbeiten 1877 ermöglichte erst eine namhafte Spende des deutschen Kaisers [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] Weiterbau und Vollendung der Kirche. Die Friedenskirche wurde 1948 zur Pfarrkirche erhoben.
1872 begannen die Arbeiten zum Bau einer eigenen Kirche, für die der [[Liezen]]er Straßenbaumeister [[Karl Ganzenberg]] die Pläne lieferte. Aus finanziellen Gründen musste jedoch die Bauausführung immer wieder unterbrochen werden. Nach der vorübergehenden Einstellung der Bauarbeiten 1877 ermöglichte erst eine namhafte Spende des deutschen Kaisers [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] Weiterbau und Vollendung der Kirche. 1948 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben.


== Architektur ==
== Architektur ==
Der Kirchenbau ist ein einfacher, im [[Rundbogenstil]], einer freien Kombination von klassischen wie mittelalterlichen Formenelementen, errichteter Saalraum mit rundbogigen Fenstern unter Rundbogenblenden. Der Kirchenraum ist mit einer flachen Segmenttonne gewölbt. Durch Schrägstellung der Seiten des Presbyteriums entsteht eine perspektivische Wirkung. „Damit wird eine sehr dynamische Raumwirkung erzielt, welche die Kirche zu einem kleinen architektonischen Juwel macht.“<ref>{{Literatur|Autor=Christian Brugger, Heimo Kaindl, Antje Senarcies de Grancy |Titel=Evangelische Kunst und Kultur in der Steiermark |ISBN=3-7011-7340-0|Verlag=Leykam |Ort=Graz|Jahr=1996 |Herausgeber=Ernst Christian Gerhold, Johann-Georg Haditsch |Seiten=106}}</ref> Der Hauptfront ist der von einer achtseitigen Helmpyramide bekrönte Turm mit dem Hauptportal vorgestellt.
Der Kirchenbau ist ein einfacher, im [[Rundbogenstil]], einer freien Kombination von klassischen wie mittelalterlichen Formenelementen, errichteter Saalraum mit rundbogigen Fenstern unter Rundbogenblenden. Der Kirchenraum ist mit einer flachen Segmenttonne gewölbt. Durch Schrägstellung der Seiten des [[Chor (Architektur)|Chorraums]] entsteht eine perspektivische Wirkung. „Damit wird eine sehr dynamische Raumwirkung erzielt, welche die Kirche zu einem kleinen architektonischen Juwel macht.“<ref>{{Literatur|Autor=Christian Brugger, Heimo Kaindl, Antje Senarcies de Grancy |Titel=Evangelische Kunst und Kultur in der Steiermark |ISBN=3-7011-7340-0|Verlag=Leykam |Ort=Graz|Jahr=1996 |Herausgeber=Ernst Christian Gerhold, Johann-Georg Haditsch |Seiten=106}}</ref> Der Hauptfront ist der von einer achtseitigen Helmpyramide bekrönte Turm mit dem Hauptportal vorgestellt.


== Einrichtung ==
== Einrichtung ==
Die liturgische Einrichtung der Kirche stammt aus der Bauzeit. Der in barocken Formen gehaltene Altar besitzt die Kopie eines Gemäldes des Münchener Malers [[Waldemar Kolmsperger der Ältere|Waldemar Kolmsperger]] in der [[Friedenskirche (Bremen)|Friedenskirche zu Bremen]].
Die liturgische Einrichtung der Kirche stammt aus der Bauzeit. Der in barocken Formen gehaltene Altar besitzt die Kopie des Gemäldes ''Jesus sei mit Euch'' (Nach dem Grußwort des Apostel [[Paulus von Tarsus|Paulus]]: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen“, {{B|2 Thess|3|18|LUT}}) des Münchener Malers [[Waldemar Kolmsperger der Ältere|Waldemar Kolmsperger]] in der [[Friedenskirche (Bremen)|Friedenskirche zu Bremen]].


Die Kirche erhielt 1846 das kleine Positiv mit vier Registern aus der [[Evangelische Pfarrkirche Wald am Schoberpaß|Evangelischen Kirche Wald am Schoberpaß]]. Die heutige Orgel mit sieben Registern baute 1884 [[Billich (Orgelbauer)|Carl Billich]].<ref>''Evangelische Pfarrkirche Wald am Schoberpaß.'' In: Gottfried Allmer: ''Orgelbau im steirischen Ennstal.'' [https://www.orgelverein.at/wp-content/uploads/2022/03/principal23.pdf Principal 23. 2020] S. 5.</ref>
Die Gemeinde erhielt 1846 für ihren Betsaal das kleine [[Positiv (Musikinstrument)|Positiv]] mit vier [[Register (Orgel)|Registern]] aus der [[Evangelische Pfarrkirche Wald am Schoberpaß|Evangelischen Kirche Wald am Schoberpaß]]. Die heutige Orgel mit sieben Registern baute 1884 [[Billich (Orgelbauer)|Carl Billich]].<ref>Gottfried Allmer: ''Orgelbau im steirischen Ennstal.'' [https://www.orgelverein.at/wp-content/uploads/2022/03/principal23.pdf Principal 23. 2020] S.&nbsp;5.</ref>


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Aktuelle Version vom 3. Mai 2024, 22:26 Uhr

Evangelische Pfarrkirche in Gaishorn am See
BW

Die Evangelische Pfarrkirche Gaishorn, auch Friedenskirche, steht in der Marktgemeinde Gaishorn am See im Bezirk Liezen in der Steiermark. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche gehört zur Evangelischen Superintendentur A. B. Steiermark der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde in Gaishorn wurde 1821 als Filialgemeinde von Wald am Schoberpass gegründet, die Erlaubnis zur Errichtung eines eigenen Bethauses wurde jedoch wegen der geringen Zahl an Evangelischen nicht erteilt, so dass in der Folgezeit unterschiedliche Räumlichkeiten angemietet werden mussten. Von 1845 bis 1868 bestand eine evangelische Schule in Gaishorn.

1872 begannen die Arbeiten zum Bau einer eigenen Kirche, für die der Liezener Straßenbaumeister Karl Ganzenberg die Pläne lieferte. Aus finanziellen Gründen musste jedoch die Bauausführung immer wieder unterbrochen werden. Nach der vorübergehenden Einstellung der Bauarbeiten 1877 ermöglichte erst eine namhafte Spende des deutschen Kaisers Wilhelm I. Weiterbau und Vollendung der Kirche. 1948 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenbau ist ein einfacher, im Rundbogenstil, einer freien Kombination von klassischen wie mittelalterlichen Formenelementen, errichteter Saalraum mit rundbogigen Fenstern unter Rundbogenblenden. Der Kirchenraum ist mit einer flachen Segmenttonne gewölbt. Durch Schrägstellung der Seiten des Chorraums entsteht eine perspektivische Wirkung. „Damit wird eine sehr dynamische Raumwirkung erzielt, welche die Kirche zu einem kleinen architektonischen Juwel macht.“[1] Der Hauptfront ist der von einer achtseitigen Helmpyramide bekrönte Turm mit dem Hauptportal vorgestellt.

Einrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die liturgische Einrichtung der Kirche stammt aus der Bauzeit. Der in barocken Formen gehaltene Altar besitzt die Kopie des Gemäldes Jesus sei mit Euch (Nach dem Grußwort des Apostel Paulus: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen“, 2 Thess 3,18 LUT) des Münchener Malers Waldemar Kolmsperger in der Friedenskirche zu Bremen.

Die Gemeinde erhielt 1846 für ihren Betsaal das kleine Positiv mit vier Registern aus der Evangelischen Kirche Wald am Schoberpaß. Die heutige Orgel mit sieben Registern baute 1884 Carl Billich.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Evangelische Pfarrkirche Gaishorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Brugger, Heimo Kaindl, Antje Senarcies de Grancy: Evangelische Kunst und Kultur in der Steiermark. Hrsg.: Ernst Christian Gerhold, Johann-Georg Haditsch. Leykam, Graz 1996, ISBN 3-7011-7340-0, S. 106.
  2. Gottfried Allmer: Orgelbau im steirischen Ennstal. Principal 23. 2020 S. 5.

Koordinaten: 47° 29′ 28,4″ N, 14° 32′ 54,4″ O