„Bartholomäuskirche (Oberschützen)“ – Versionsunterschied

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Die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] '''Filialkirche hl. Bartholomäus''' steht auf einer Anhöhe am südlichen Ortsausgang von [[Oberschützen]] im [[Burgenland]] im [[Bezirk Oberwart]] in [[Österreich]]. Die dem heiligen [[Bartholomäus (Apostel)|Bartholomäus]] geweihte [[Filialkirche]] der [[Pfarrkirche Bad Tatzmannsdorf|Pfarre Bad Tatzmannsdorf]] gehört zum [[Liste der Pfarren im Dekanat Pinkafeld|Dekanat Pinkafeld]] in der [[Diözese Eisenstadt]]. Die im Kern romanische Kirche steht unter {{BDA Objekt Ref|8292|Oberschützen|text=Denkmalschutz}}.
Die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] '''Filialkirche hl. Bartholomäus''' steht auf einer Anhöhe am südlichen Ortsausgang von [[Oberschützen]] im [[Burgenland]] im [[Bezirk Oberwart]] in [[Österreich]]. Die dem heiligen [[Bartholomäus (Apostel)|Bartholomäus]] geweihte [[Filialkirche]] der [[Pfarrkirche Bad Tatzmannsdorf|Pfarre Bad Tatzmannsdorf]] gehört zum [[Liste der Pfarren im Dekanat Pinkafeld|Dekanat Pinkafeld]] in der [[Diözese Eisenstadt]]. Die im Kern [[Romanik|romanische]] Kirche steht unter {{BDA Objekt Ref|8292|WD-Item=Q35977468|Oberschützen|text=Denkmalschutz}}.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
<!--[[Datei:Oe Oberschuetzen Bartholom GS 3 2017.jpg|mini|upright|Grabstein des Georg Friedrich Freiherr von Preinberg]]
{{PanoViewer|Oe Oberschuetzen Bartholom 360 180 In 2017.jpg|Innenraum der Filialkirche hl.&nbsp;Bartholomäus}}
Im Kern ist der romanische Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert (wohl zwischen 1200 und 1280) erhalten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden das aufgehende Mauerwerk des Altarraums und die Wandmalereien im Altarraum umgestaltet. Die bei archäologischen Untersuchungen gemachten Funde belegen Bestattungen im Innenbereich der Kirche nach deren Zerstörung im Jahr 1532. Der Kirchenbau stand zudem längere Zeit ohne Dach da. Dies lässt sich anhand der gefundenen Reste von Baumwuchs im Kircheninneren nachweisen und spricht für eine längere Zeit nicht sakral genutzter Ruinensituation.<ref>Günther Rath, Gerhard Seebach: ''Bericht über die archäologischen Untersuchungen in der r.k. Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen''. BDA Wien 1990, S. 3.</ref>
[[Datei:Oe Oberschuetzen Bartholom GS Eleonora.jpg|mini|upright|Grabstein der Eleonora Isabella von Samitz]]-->

Im Kern ist der romanische Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert (wohl zwischen 1200 und 1280) erhalten. 1820 war eine Innenrestaurierung. 1833 wurde das Dach und der Turm restauriert. 1843/1845 erfolgte eine Restaurierung. 1902 erfolgte der Neubau des [[Kirchturm|Turmes]] und der Anbau der [[Sakristei]]. Nachdem im Jahr 1960 die Barockisierungen entfernt und das [[Kirchenschiff]] erhöht worden war, erhielt die Kirche eine neue Einrichtung.<ref>[http://contemplom.at/wp-content/uploads/2015/04/Kirchenf%C3%BChrer-low.pdf Informationsblatt der Kirche] (11.08.2017)</ref> Zwischen 1983 und 1990 erfolgte die Freilegung der 1979 entdeckten [[Fresko|Fresken]]. Diese sind wohl zwischen 1280 und 1290, jene im Chor um 1400, angebracht worden.<ref> Vancsa-Tironiek, Eva Maria: ''Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung'', in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989) S. 77f.</ref>
Im Jahr 1709 wurde die Kirche renoviert und im Jahr 1717 musste die Glocke eingeschmolzen und neu gegossen werden ''(Me fecit Nicolaus de Löwenberg Neostadii 1717)''.<ref>Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): ''Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer.'' Pinkafeld 1960, S. 220.</ref>

1820 erfolgte eine Innenrestaurierung, 1833 wurden das Dach und der Turm restauriert, und 1843/1845 und 1864 erfolgten weitere Restaurierungen.<ref>Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): ''Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer.'' Pinkafeld 1960, S. 194.</ref>

1902 erfolgte der Neubau des [[Kirchturm|Turmes]] und der Anbau der [[Sakristei]]. Nachdem im Jahr 1960 die Barockisierungen entfernt und das [[Kirchenschiff]] erhöht worden war, erhielt die Kirche eine neue Einrichtung.<ref>[http://contemplom.at/wp-content/uploads/2015/04/Kirchenf%C3%BChrer-low.pdf Informationsblatt der Kirche] (11.08.2017)</ref>

Zwischen 1983 und 1990 erfolgte die Freilegung der 1979 entdeckten [[Fresko|Fresken]]. Diese sind wohl zwischen 1280 und 1290, jene im Chor um 1400, angebracht worden.<ref>Eva Maria Vancsa-Tironiek: ''Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung''. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989), S. 77f.</ref>


== Architektur ==
== Architektur ==
{{PanoViewer|OE Oberschuetzen Bartholomeus 360 180 2017.jpg|Innenraum der Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen}}
{{PanoViewer|OE Oberschuetzen Bartholomeus 360 180 2017.jpg|Chorraum der Filialkirche hl.&nbsp;Bartholomäus}}
Der kleine Kirchenbau hat ein Langhaus, einen eingezogenen quadratischen Chor und einen vorgebauten Westturm. An den Ecken des Chores stehen Strebepfeiler. Es gibt zwei romanische Fenster aus dem 13. Jahrhundert, von denen nur das östliche ein Schlitzfenster ist.
Der kleine Kirchenbau hat ein Langhaus, einen eingezogenen quadratischen Chor und einen vorgebauten Westturm. An den Ecken des Chores stehen Strebepfeiler. Es gibt zwei romanische Fenster aus dem 13. Jahrhundert, von denen nur das östliche ein Schlitzfenster ist.


Der Chor hat ein Kreuzgratgewölbe. Die Leibung des Triumphbogens beinhaltet eine ehemalige Sakramentsnische.
Der Chor hat ein [[Gewölbe#Kreuzgratgew.C3.B6lbe|Kreuzgratgewölbe]]. Die Nordwand des Chores beinhaltet eine ehemalige Sakramentsnische. Dies lässt auf eine vorreformatorische Pfarrkirche schließen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es unterhalb der Kirche ein Pfarrhaus gegeben hat.


== Ausstattung ==
== Ausstattung ==
Eine Glocke nennt Nicolaus Löw de Löwenberg, [[Wr. Neustadt]] 1717.
Die Inschrift der einzigen Glocke verweist auf Nicolaus Löw de Löwenberg, [[Wiener Neustadt]] 1717. Im vorderen Teil des Kirchenschiffes steht ein gotischer Taufbrunnen.
Im vorderen Teil des Kirchenschiffes steht ein gotischer Taufbrunnen.


Die erhaltenen [[Epitaph]]e in der Kirche nennen Eleonora Isabella von Samitz, gestorben 1716, und Georg Friedrich Freiherr von Preinberg, gestorben 1726.
=== Beschreibung der Grabinschriften und Epitaphe ===
Die erhaltenen [[Epitaph|Epitaphe]] an der Südwand nennen Eleonora Isabella von Samitz, gestorben 1716, und Georg Friedrich Freiherr von Preinberg, gestorben 1726.


Der Grabstein der Eleonora Isabella von Samitz hat eine Breite von 98&nbsp;cm und enthält zwei Wappendarstellungen. Die Inschrift zitiert zwei Bibeltexte, oben {{B|Johannes|14|13|GNB}} und unten {{B|Johannes|11|25|GNB}}.
==== Epitaph des Georg Friedrich Freiherr von Preinberg ====
Die Memorialtafel hat eine Breite von 92,3 cm und ihr Rand ist im oben 4,5 cm breit, im unteren 3,3 cm. Die Buchstabenhöhe beträgt 5 cm und bei den herausgehobenen Buchstaben 7 cm. Es ist eine Wappendarstellung zwischen der oberen und der unteren Kartusche angebracht.


Das Epitaph des Georg Friedrich Freiherr von Preinberg hat eine Breite von 92,3&nbsp;cm, ihr Rand ist oben 4,5&nbsp;cm breit, unten 3,3&nbsp;cm. Die Buchstabenhöhe beträgt 5&nbsp;cm und bei den herausgehobenen Buchstaben 7&nbsp;cm. Zwischen der oberen und der unteren Kartusche ist eine Wappendarstellung angebracht. Im Inschriftentext werden zwei Bibelstellen zitiert, oben {{B|Hiob|19|25|GNB}} und unten {{B|2 Tim|4|7|GNB}}.
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''Inschrift der oberen Kartusche:''
<center>Hiob 19. V. 25. Ich weiß daß mein</center>
<center>Erlöser lebet.</center>
<br />
''Inschrift der unteren Kartusche:''
<center>Hier ruhet</center>
<center>Der Weyl. Hoch. und Wohlgebohrne</center>
<center>Herr Herr</center>
<center>Georg Friderich</center>
<center>Freyherr von Preinberg</center>
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<center>Nach deme Er einen guten Kamvff gekämvffet</center>
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<center>und Glauben bekennet</center>
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<center>seines Alters</center>
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==== Grabstein der Eleonora Isabella von Samitz ====
Die erhaltenen [[Epitaph|Epitaphe]] an der Südwand nennen Eleonora Isabella von Samitz, gestorben 1716, und Georg Friedrich Freiherr von Preinberg, gestorben 1726.
Der Grabstein ist Breite: 98 cm und enthält zwei Wappendarstellungen


Grabstein der Eleonora Isabella von Samitz von 1716
{| class="prettytable" width="50%"

| width="70%"|
{| class="wikitable" style="text-align:center; width:60%;"
''Inschrift der oberen Kartusche:''
|| [[Datei:Oe Oberschuetzen Bartholom GS Eleonora.jpg|rahmenlos]]
<center>Offenbarung Joh: 14. V 13</center>
| width="70%"| <poem>
<center>Selig sind die Todten die in dem Herrn sterben</center>
Offenbarung Joh: 14. V 13
<center>von nun an . Ja der Geist spricht, daß sie ruhen</center>
Selig sind die Todten die in dem Herrn sterben
<center>vo(n) ihrer Arbeit, den(n) ihre Wercke solge(n) ihnen nach.</center>
von nun an. Ja der Geist spricht, daß sie ruhen
<center>Erlöser lebet.</center>
vo(n) ihrer Arbeit, den(n) ihre Wercke folge(n) ihnen nach.
<br />
Erlöser lebet.
''Inschrift der mittleren Kartusche:''
<center>Bey diesen Grab-Stein ruhet die Hochwohlge</center>
Bey diesen Grab-Stein ruhet die Hochwohlge
<center>bohrne Frau Frau ELEONORA ISABELLA, Dei Weyl-</center>
bohrne Frau Frau ELEONORA ISABELLA, Dei Weÿl-
<center>Wohlgebohrnen Herrn Herrn Balthasar Christoph</center>
Wohlgebohrnen Herrn Herrn Balthasar Christoph
<center>von Samitz auf Steineck und Michelsdorff, hinter</center>
von Samitz auf Steineck und Michelsdorff, hinter
<center>laßene Frau Wittib, eine gebohrne Leyßerin Freyherrin</center>
laßene Frau Wittib, eine gebohrne Leyßerin Freyherrin
<center>welche den 19. NOVEMB. 1716 in Tormanstorff Ich-</center>
welche den 19. NOVEMB. 1716 in Tormanstorff Ich-
<center>res Alters 61 Jahr, selig verschieden. Gott verleyhe</center>
res Alters 61 Jahr, selig verschieden. Gott verleyhe
<center>Ihr am Jüngsten Tag eine fröliche Auf-</center>
Ihr am Jüngsten Tag eine fröliche Auf-
<center>erstehung Zum ewigen Leben!</center>
erstehung Zum ewigen Leben!
Johannis ii. V. 25.
<br />
Ich bin die Auferstehung und das Le-
''Inschrift der unteren Kartusche:''
ben, wer an mich glaubet, der wird
<center>Johannis 11. V 25</center>
leben, ob er gleich stürbe.</poem>
<center>Ich bin die Auferstehung und das Le-</center>
|}
<center>ben, wer an mich glaubet, der wird </center>
<center>leben, ob er gleich stürbe.</center>


Epitaph des Georg Friedrich Freiherr von Preinberg von 1726
| width="30%"| <center>[[Bild:Oe Oberschuetzen Bartholom GS Eleonora.jpg|frameless|border]]</center>
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|| [[Datei:Oe Oberschuetzen Bartholom GS 3 2017.jpg|rahmenlos]]
| width="70%"| <poem>
Hiob 19. V. 25. Ich weiß daß mein
Erlöser lebet.
Hier ruhet
Der Weÿl. Hoch. und Wohlgebohrne
Herr Herr
Georg Friderich
Freÿherr von Preinberg
welchem
Nach deme Er einen guten Kamvff gekämvffet
den Lauff vollendet
und Glauben bekennet
nach erreichten 71 sten Jahr und 9 Tag
seines Alters
ANNO 1726 den 30 NOVEM. in Jor-
mersdorf beÿgeleget worden
die Crone der Ge-
rechtigkeit
Timoth. 4. V. 7.</poem>
|}
|}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Josef Karl Homma: ''Art. Oberschützen'', in: HHSt Österreich 1 (1970), S. 753.
* Josef Karl Homma: ''Art. Oberschützen'', in: ''[[Handbuch der historischen Stätten]] Österreich 1'' (1970), S. 753.
* ''Die Kunstdenkmäler Österreichs. [[Dehio Burgenland 1976]].'' Oberschützen, Kath. Filialkirche hl. Bartholomäus, S. 220.
* ''Die Kunstdenkmäler Österreichs. [[Dehio Burgenland 1976]].'' Oberschützen, Katholische Filialkirche hl. Bartholomäus, S. 220.
* Wolfgang Meyer: ''Die Wehranlage um die Röm. kath. Filialkirche zum Hl. Bartholomäus in Oberschützen, Bez. Oberwart, Burgenland und der Pöckstall in der KG. Schmiedrait'', in: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 111 (1981), S. 34–46.
* Wolfgang Meyer: ''Die Wehranlage um die Römisch katholische Filialkirche zum Hl. Bartholomäus in Oberschützen, Bez. Oberwart, Burgenland und der Pöckstall in der KG. Schmiedrait.'' In: ''Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 111.'' 1981, S. 34–46.
* Eva Maria Vancsa-Tironiek: ''Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung'', in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989) S. 77f.
* Eva Maria Vancsa-Tironiek: ''Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung''. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989), S. 77f.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Commonscat|Bartholomäuskirche (Oberschützen)|Filialkirche hl. Bartholomäus|audio=0|video=0}}
* [http://www.oberschuetzen.at/index.php?id=286 Webseite der Ortschaft Oberschützen]
* [http://www.oberschuetzen.at/index.php?id=286 Webseite der Ortschaft Oberschützen]
* [http://www.pfarrebadtatzmannsdorf.at/pfarre_wp/?page_id=237 Webseite der Pfarrgemeinde]
* [http://www.pfarrebadtatzmannsdorf.at/pfarre_wp/?page_id=237 Webseite der Pfarrgemeinde]
* [http://contemplom.at/ Webseite der Kulturstaette Friedhofskirche Oberschuetzen]
* [http://contemplom.at/ Webseite der Kulturstaette Friedhofskirche Oberschuetzen]
* [http://burgenland.orf.at/news/stories/2868428 Oberschützen: Mauerreste aus dem 9. Jahrhundert] auf orf.at vom 25. September 2017


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Bartholomäuskirche (Patrozinium)|Oberschützen]]
[[Kategorie:Bartholomäuskirche (Patrozinium)|Oberschutzen]]
[[Kategorie:Bartholomäuskirche]]
[[Kategorie:Filialkirche in der Diözese Eisenstadt|Oberschutzen]]
[[Kategorie:Filialkirche in der Diözese Eisenstadt]]
[[Kategorie:Dekanat Pinkafeld|Oberschutzen]]
[[Kategorie:Dekanat Pinkafeld]]
[[Kategorie:Kirchengebäude im Burgenland|Oberschutzen]]
[[Kategorie:Kirchengebäude im Burgenland]]
[[Kategorie:Oberschützen|Kirche]]
[[Kategorie:Oberschützen|Kirche]]
[[Kategorie:Baudenkmal (Burgenland)]]
[[Kategorie:Baudenkmal (Burgenland)]]
[[Kategorie:Kirchengebäude in Europa]]
[[Kategorie:Romanische Kirche|Oberschutzen]]
[[Kategorie:Erbaut im 13. Jahrhundert]]

Aktuelle Version vom 3. Mai 2024, 22:06 Uhr

Katholische Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen

Die römisch-katholische Filialkirche hl. Bartholomäus steht auf einer Anhöhe am südlichen Ortsausgang von Oberschützen im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich. Die dem heiligen Bartholomäus geweihte Filialkirche der Pfarre Bad Tatzmannsdorf gehört zum Dekanat Pinkafeld in der Diözese Eisenstadt. Die im Kern romanische Kirche steht unter Denkmalschutz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum der Filialkirche hl. Bartholomäus
Als Kugelpanorama anzeigen

Im Kern ist der romanische Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert (wohl zwischen 1200 und 1280) erhalten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden das aufgehende Mauerwerk des Altarraums und die Wandmalereien im Altarraum umgestaltet. Die bei archäologischen Untersuchungen gemachten Funde belegen Bestattungen im Innenbereich der Kirche nach deren Zerstörung im Jahr 1532. Der Kirchenbau stand zudem längere Zeit ohne Dach da. Dies lässt sich anhand der gefundenen Reste von Baumwuchs im Kircheninneren nachweisen und spricht für eine längere Zeit nicht sakral genutzter Ruinensituation.[1]

Im Jahr 1709 wurde die Kirche renoviert und im Jahr 1717 musste die Glocke eingeschmolzen und neu gegossen werden (Me fecit Nicolaus de Löwenberg Neostadii 1717).[2]

1820 erfolgte eine Innenrestaurierung, 1833 wurden das Dach und der Turm restauriert, und 1843/1845 und 1864 erfolgten weitere Restaurierungen.[3]

1902 erfolgte der Neubau des Turmes und der Anbau der Sakristei. Nachdem im Jahr 1960 die Barockisierungen entfernt und das Kirchenschiff erhöht worden war, erhielt die Kirche eine neue Einrichtung.[4]

Zwischen 1983 und 1990 erfolgte die Freilegung der 1979 entdeckten Fresken. Diese sind wohl zwischen 1280 und 1290, jene im Chor um 1400, angebracht worden.[5]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chorraum der Filialkirche hl. Bartholomäus
Als Kugelpanorama anzeigen

Der kleine Kirchenbau hat ein Langhaus, einen eingezogenen quadratischen Chor und einen vorgebauten Westturm. An den Ecken des Chores stehen Strebepfeiler. Es gibt zwei romanische Fenster aus dem 13. Jahrhundert, von denen nur das östliche ein Schlitzfenster ist.

Der Chor hat ein Kreuzgratgewölbe. Die Nordwand des Chores beinhaltet eine ehemalige Sakramentsnische. Dies lässt auf eine vorreformatorische Pfarrkirche schließen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es unterhalb der Kirche ein Pfarrhaus gegeben hat.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Inschrift der einzigen Glocke verweist auf Nicolaus Löw de Löwenberg, Wiener Neustadt 1717. Im vorderen Teil des Kirchenschiffes steht ein gotischer Taufbrunnen.

Die erhaltenen Epitaphe in der Kirche nennen Eleonora Isabella von Samitz, gestorben 1716, und Georg Friedrich Freiherr von Preinberg, gestorben 1726.

Der Grabstein der Eleonora Isabella von Samitz hat eine Breite von 98 cm und enthält zwei Wappendarstellungen. Die Inschrift zitiert zwei Bibeltexte, oben Johannes 14,13 GNB und unten Johannes 11,25 GNB.

Das Epitaph des Georg Friedrich Freiherr von Preinberg hat eine Breite von 92,3 cm, ihr Rand ist oben 4,5 cm breit, unten 3,3 cm. Die Buchstabenhöhe beträgt 5 cm und bei den herausgehobenen Buchstaben 7 cm. Zwischen der oberen und der unteren Kartusche ist eine Wappendarstellung angebracht. Im Inschriftentext werden zwei Bibelstellen zitiert, oben Hiob 19,25 GNB und unten 2 Tim 4,7 GNB.

Die erhaltenen Epitaphe an der Südwand nennen Eleonora Isabella von Samitz, gestorben 1716, und Georg Friedrich Freiherr von Preinberg, gestorben 1726.

Grabstein der Eleonora Isabella von Samitz von 1716

Offenbarung Joh: 14. V 13
Selig sind die Todten die in dem Herrn sterben
von nun an. Ja der Geist spricht, daß sie ruhen
vo(n) ihrer Arbeit, den(n) ihre Wercke folge(n) ihnen nach.
Erlöser lebet.
Bey diesen Grab-Stein ruhet die Hochwohlge
bohrne Frau Frau ELEONORA ISABELLA, Dei Weÿl-
Wohlgebohrnen Herrn Herrn Balthasar Christoph
von Samitz auf Steineck und Michelsdorff, hinter
laßene Frau Wittib, eine gebohrne Leyßerin Freyherrin
welche den 19. NOVEMB. 1716 in Tormanstorff Ich-
res Alters 61 Jahr, selig verschieden. Gott verleyhe
Ihr am Jüngsten Tag eine fröliche Auf-
erstehung Zum ewigen Leben!
Johannis ii. V. 25.
Ich bin die Auferstehung und das Le-
ben, wer an mich glaubet, der wird
leben, ob er gleich stürbe.

Epitaph des Georg Friedrich Freiherr von Preinberg von 1726

Hiob 19. V. 25. Ich weiß daß mein
Erlöser lebet.
Hier ruhet
Der Weÿl. Hoch. und Wohlgebohrne
Herr Herr
Georg Friderich
Freÿherr von Preinberg
welchem
Nach deme Er einen guten Kamvff gekämvffet
den Lauff vollendet
und Glauben bekennet
nach erreichten 71 sten Jahr und 9 Tag
seines Alters
ANNO 1726 den 30 NOVEM. in Jor-
mersdorf beÿgeleget worden
die Crone der Ge-
rechtigkeit
Timoth. 4. V. 7.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Karl Homma: Art. Oberschützen, in: Handbuch der historischen Stätten Österreich 1 (1970), S. 753.
  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Burgenland 1976. Oberschützen, Katholische Filialkirche hl. Bartholomäus, S. 220.
  • Wolfgang Meyer: Die Wehranlage um die Römisch katholische Filialkirche zum Hl. Bartholomäus in Oberschützen, Bez. Oberwart, Burgenland und der Pöckstall in der KG. Schmiedrait. In: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 111. 1981, S. 34–46.
  • Eva Maria Vancsa-Tironiek: Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989), S. 77f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Filialkirche hl. Bartholomäus – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günther Rath, Gerhard Seebach: Bericht über die archäologischen Untersuchungen in der r.k. Filialkirche hl. Bartholomäus in Oberschützen. BDA Wien 1990, S. 3.
  2. Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer. Pinkafeld 1960, S. 220.
  3. Josef Karl Homma, Harald Prickler (Hrsg.): Pinkafeld. Ein Gang durch seine Geschichte, Wirtschaft und Kultur, mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Julius Fleischer. Pinkafeld 1960, S. 194.
  4. Informationsblatt der Kirche (11.08.2017)
  5. Eva Maria Vancsa-Tironiek: Oberschützen: Filialkirche hl. Bartholomäus; Freskenfund und Bauuntersuchung. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 43 (1989), S. 77f.

Koordinaten: 47° 20′ 42,4″ N, 16° 12′ 36,8″ O