„Frühlings- und Herbstannalen“ – Versionsunterschied

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Es handelt sich um die offizielle Chronik des Staates [[Lu (Staat)|Lu]] in dem Zeitraum von 722 v. Chr. bis 481 v. Chr. und ist der älteste erhaltene chinesische Text, der nach dem Prinzip der [[Annalen]] aufgebaut ist. Dabei sind kurze
Es handelt sich um die offizielle Chronik des Staates [[Lu (Staat)|Lu]] in dem Zeitraum von 722 v. Chr. bis 481 v. Chr. und ist der älteste erhaltene chinesische Text, der nach dem Prinzip der [[Annalen]] aufgebaut ist. Dabei sind kurze
Einträge zu höfischen, diplomatischen und kriegerischen Ereignissen aufgelistet, die konfuzianische Gedanken zu politischen, sozialen und ethischen Fragen in subtiler Form ausdrücken.<ref>{{Literatur |Autor=Zhuofei Wang |Hrsg=Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie |Titel=Grundlinien einer altchinesischen Geschichtsschreibung |Sammelwerk=[[Polylog (Zeitschrift)|Polylog]] |Band=46 |Datum=2021 |ISBN=978-3901989-45-2 |Seiten=41 |ISSN=1560-6325}}</ref> In den Frühlings- und Herbstannalen ist die Aufzeichnung der Ereignisse Jahreszeit für Jahreszeit dargelegt (daher der Name). Zu den Ereignissen zählen zum Beispiel Geburten, Hochzeiten, Todesfälle, der Antritt eines Herrschers, Siege, Niederlagen, Trockenzeiten, Hungerperioden, Hochwasser und Sonnenfinsternisse.<ref>{{Literatur |Autor=Geoffrey Lloyd |Titel=Geschichten, Annalen, Mythen |Sammelwerk=[[Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften]] |Band=16 |Nummer=2 |Datum=2005 |Seiten=41 |ISSN=1016-765X}}</ref>
Einträge zu höfischen, diplomatischen und kriegerischen Ereignissen aufgelistet, die konfuzianische Gedanken zu politischen, sozialen und ethischen Fragen in subtiler Form ausdrücken.<ref>{{Literatur |Autor=Zhuofei Wang |Hrsg=Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie |Titel=Grundlinien einer altchinesischen Geschichtsschreibung |Sammelwerk=[[Polylog (Zeitschrift)|Polylog]] |Band=46 |Datum=2021 |ISBN=978-3901989-45-2 |Seiten=41 |ISSN=1560-6325}}</ref> Die Aufzeichnung der Ereignisse erfolgt Jahreszeit für Jahreszeit dargelegt (daher der Name). Zu den Ereignissen zählen zum Beispiel Geburten, Hochzeiten, Todesfälle, der Antritt eines Herrschers, Siege, Niederlagen, Trockenzeiten, Hungerperioden, Hochwasser und Sonnenfinsternisse.<ref>{{Literatur |Autor=Geoffrey Lloyd |Titel=Geschichten, Annalen, Mythen |Sammelwerk=[[Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften]] |Band=16 |Nummer=2 |Datum=2005 |Seiten=41 |ISSN=1016-765X}}</ref>


Die behandelte [[Zeit der Frühlings- und Herbstannalen|Periode der chinesischen Geschichte]] wird nach diesem Werk benannt.
Die behandelte [[Zeit der Frühlings- und Herbstannalen|Periode der chinesischen Geschichte]] wird nach diesem Werk benannt.

Version vom 11. Mai 2024, 13:40 Uhr

Manuskript der Frühlings- und Herbstannalen

Die Frühlings- und Herbstannalen (chinesisch 春秋, Pinyin Chūnqiū, kor. 춘추 Chunchu, jap. 春秋 Shunjū), weniger gebräuchlich ist dagegen die historische Bezeichnung Linging (麟經 / 麟经, Línjīng, auch Linshi 麟史 / 麟史, Línshǐ)[1][2], sind einer der Fünf Klassiker, die dem Konfuzius zugeschrieben werden.

Es ist allerdings unsicher, ob das Werk tatsächlich von Konfuzius selbst kompiliert worden ist.

Bedeutung

Es handelt sich um die offizielle Chronik des Staates Lu in dem Zeitraum von 722 v. Chr. bis 481 v. Chr. und ist der älteste erhaltene chinesische Text, der nach dem Prinzip der Annalen aufgebaut ist. Dabei sind kurze Einträge zu höfischen, diplomatischen und kriegerischen Ereignissen aufgelistet, die konfuzianische Gedanken zu politischen, sozialen und ethischen Fragen in subtiler Form ausdrücken.[3] Die Aufzeichnung der Ereignisse erfolgt Jahreszeit für Jahreszeit dargelegt (daher der Name). Zu den Ereignissen zählen zum Beispiel Geburten, Hochzeiten, Todesfälle, der Antritt eines Herrschers, Siege, Niederlagen, Trockenzeiten, Hungerperioden, Hochwasser und Sonnenfinsternisse.[4]

Die behandelte Periode der chinesischen Geschichte wird nach diesem Werk benannt.

Kommentare

Später ist das Chunqiu mit umfangreicher Kommentarliteratur versehen worden. Der wichtigste (weil einflussreichste) ist vermutlich der Kommentar des Zuo Qiuming. Aber auch der Gongyang-Kommentar war einflussreich, da er unterstellte, Konfuzius habe im Chunqiu die Anleitung für gutes Regieren (gewissermaßen eine Idealwelt) „versteckt“.

Im Hanshu werden fünf Kommentare aufgezählt:

  • Kommentar der Zou (鄒氏傳 / 邹氏传, Zōushì Zhuàn)
  • Kommentar der Jia (夾氏傳 / 夹氏传, Jiāshi Zhuàn)
  • Kommentar des Gongyang (公羊傳 / 公羊传, Gōngyáng Zhuàn)
  • Kommentar des Guliang (穀梁傳 / 谷梁传, Gǔliáng Zhuàn)
  • Kommentar des Zuo (左氏傳 / 左氏传, Zuǒshi Zhuàn)

Einzelnachweise

  1. Begriff „Linjing (麟經 / 麟经)“, chinesisch: [1] auf Zdic.net. Abgerufen am 6. November 2022
  2. Begriff „Linjing (麟經 / 麟经)“, chinesisch: [2] auf dict.revised.moe.edu.tw. Abgerufen am 6. November 2022
  3. Zhuofei Wang: Grundlinien einer altchinesischen Geschichtsschreibung. In: Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (Hrsg.): Polylog. Band 46, 2021, ISBN 978-3-901989-45-2, ISSN 1560-6325, S. 41.
  4. Geoffrey Lloyd: Geschichten, Annalen, Mythen. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften. Band 16, Nr. 2, 2005, ISSN 1016-765X, S. 41.