„Registan (Samarqand)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Originalschreibung/Herkunft + Fußnote
K Unterabschnitt nachgetragen
Zeile 14: Zeile 14:
Während seiner Regierung blieb diese Madrasa ein Zentrum der Wissenschaft. Der Herrscher Samarkands, Yalangtush Bakhodur, leitete im 17. Jahrhundert die Bauten der Sher-Dor- und Tilla-Kori-Madrasa. Die [[Sher-Dor-Madrasa]] („Löwen enthaltende“ Madrasa) war ein Werk des Architekten Abdujabor. Die Bauweise der Madrasa ist nicht so feinteilig wie die der entsprechenden Bauten des 15. Jahrhunderts, das als „goldene Epoche“ gilt. Trotzdem zählen die harmonisch angeordneten großen und kleinen Räume, die feinteiligen Bilder der Mosaike, die Monumentalität, aber auch die zweckmäßige Symmetrie diese Madrasa zu den beeindruckendsten architektonischen Denkmälern Samarkands.
Während seiner Regierung blieb diese Madrasa ein Zentrum der Wissenschaft. Der Herrscher Samarkands, Yalangtush Bakhodur, leitete im 17. Jahrhundert die Bauten der Sher-Dor- und Tilla-Kori-Madrasa. Die [[Sher-Dor-Madrasa]] („Löwen enthaltende“ Madrasa) war ein Werk des Architekten Abdujabor. Die Bauweise der Madrasa ist nicht so feinteilig wie die der entsprechenden Bauten des 15. Jahrhunderts, das als „goldene Epoche“ gilt. Trotzdem zählen die harmonisch angeordneten großen und kleinen Räume, die feinteiligen Bilder der Mosaike, die Monumentalität, aber auch die zweckmäßige Symmetrie diese Madrasa zu den beeindruckendsten architektonischen Denkmälern Samarkands.


Zehn Jahre später wurde die [[Tilla-Kori-Madrasa]] (von {{faS|مدرسهٔ طلا كارى&lrm;|DMG=madrasa-i ṭilā-kārī|de=Vergoldete Madrasa}})<ref>Vgl. Junker/Alavi: ''Persisch-deutsches Wörterbuch'', Leipzig/Teheran 1970, S. 497, 699 (tadschikische Vokalisation).</ref> gebaut. Diese Madrasa diente nicht nur als akademische Lehrstätte, sondern auch lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen. Die Tilla-Kori-Madrasa besitzt eine zweistöckige Hauptfassade, einen großen weiten Hof, an dessen Rand sich kleine Wohnräume befinden (usb. ''Hudzri''), und vier Flure, die um die Achse angeordnet sind. Das Moscheegebäude befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich vergoldet. Das Registan-Ensemble stellt eine gelungene Kombination von Bauten verschiedener Epochen dar, die derzeit umfassenden Rekonstruktionsarbeiten unterliegen.
Zehn Jahre später wurde die [[Tilla-Kori-Madrasa]] (von {{faS|مدرسهٔ طلا كارى&lrm;|DMG=madrasa-i ṭilā-kārī|de=Vergoldete Madrasa}})<ref>Vgl. Junker/Alavi: ''Persisch-deutsches Wörterbuch'', Leipzig/Teheran 1970, S. 497, 699 (zentralasiatische Aussprachevariante).</ref> gebaut. Diese Madrasa diente nicht nur als akademische Lehrstätte, sondern auch lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen. Die Tilla-Kori-Madrasa besitzt eine zweistöckige Hauptfassade, einen großen weiten Hof, an dessen Rand sich kleine Wohnräume befinden (usb. ''Hudzri''), und vier Flure, die um die Achse angeordnet sind. Das Moscheegebäude befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich vergoldet. Das Registan-Ensemble stellt eine gelungene Kombination von Bauten verschiedener Epochen dar, die derzeit umfassenden Rekonstruktionsarbeiten unterliegen.


== Galerie ==
== Galerie ==
Zeile 22: Zeile 22:
Ulugbek Madrasa 2007-2.jpg|Ulugbek-Madrasa
Ulugbek Madrasa 2007-2.jpg|Ulugbek-Madrasa
</gallery>
</gallery>

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 15. Mai 2024, 15:03 Uhr

Registan-Platz mit Ulugʻbek-Madrasa (links), Tilla-Kori-Madrasa (Mitte) und Sher-Dor-Madrasa (rechts)
Karte
Registan mit Medresen und Chorsu

Der Registan (usbek. Registon, von persisch میدان ریگستان, DMG Maidān-i Rēgistān, ‚Platz des sandigen Ortes‘) in Samarkand (usbekisch: Samarqand) ist einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens. Er ist das Herz des antiken Samarkands. Das Ensemble von drei Medresen gilt als ein einzigartiges Beispiel der Kunst von Stadtbau und architektonischer Gestaltung des Hauptplatzes der Stadt. Die drei Medresen sind an der Westseite die Ulugʻbek-Madrasa (1417–1420), ihr gegenüber an der Ostseite nach dem Kosch-Prinzip die Sher-Dor-Madrasa (1619–1636) und an der Nordseite des Platzes die Tilla-Kori-Madrasa (1646–1660). Östlich der Tilla-Kori-Madrasa befindet sich das Scheibaniden-Mausoleum aus dem 15. Jahrhundert.

Die Ulugʻbek-Madrasa ist mit ihrem mächtigen Portal und einem Lanzetten-Bogen dem Platz zugewandt. Die Ecken sind mit hohen, proportionalen Minaretten ausgestattet. Ein Mosaikpaneel über dem Eingangsbogen ist mit einem geometrischen Ornament dekoriert. Im quadratischen Hof befinden sich eine Moschee, Lehrräume und am Rande Zimmer, die früher als Wohnräume der Studenten dienten. Tiefe Nischen (Flure) sind um die Achse ausgebreitet. Ursprünglich sah die Ulugʻbek-Madrasa ganz anders aus: ein zweistöckiges Gebäude mit vier Kuppeln über den Lehrräumen, die sich in den Ecken der Madrasa befanden. Die Ulugʻbek-Madrasa war eine der angesehensten Universitäten der gesamten muslimischen Welt im 15. Jahrhundert. Der berühmte Wissenschaftler, Philosoph und Dichter Abdur Rahman Dschami hat in dieser Madrasa studiert. Hier hielt auch Ulugbek seine Vorlesungen.

Während seiner Regierung blieb diese Madrasa ein Zentrum der Wissenschaft. Der Herrscher Samarkands, Yalangtush Bakhodur, leitete im 17. Jahrhundert die Bauten der Sher-Dor- und Tilla-Kori-Madrasa. Die Sher-Dor-Madrasa („Löwen enthaltende“ Madrasa) war ein Werk des Architekten Abdujabor. Die Bauweise der Madrasa ist nicht so feinteilig wie die der entsprechenden Bauten des 15. Jahrhunderts, das als „goldene Epoche“ gilt. Trotzdem zählen die harmonisch angeordneten großen und kleinen Räume, die feinteiligen Bilder der Mosaike, die Monumentalität, aber auch die zweckmäßige Symmetrie diese Madrasa zu den beeindruckendsten architektonischen Denkmälern Samarkands.

Zehn Jahre später wurde die Tilla-Kori-Madrasa (von persisch مدرسهٔ طلا كارى, DMG madrasa-i ṭilā-kārī, ‚Vergoldete Madrasa‘)[1] gebaut. Diese Madrasa diente nicht nur als akademische Lehrstätte, sondern auch lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen. Die Tilla-Kori-Madrasa besitzt eine zweistöckige Hauptfassade, einen großen weiten Hof, an dessen Rand sich kleine Wohnräume befinden (usb. Hudzri), und vier Flure, die um die Achse angeordnet sind. Das Moscheegebäude befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich vergoldet. Das Registan-Ensemble stellt eine gelungene Kombination von Bauten verschiedener Epochen dar, die derzeit umfassenden Rekonstruktionsarbeiten unterliegen.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Vgl. Junker/Alavi: Persisch-deutsches Wörterbuch, Leipzig/Teheran 1970, S. 497, 699 (zentralasiatische Aussprachevariante).

Weblinks

Commons: Registan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 39° 39′ 17″ N, 66° 58′ 32″ O