„Leopold von Zedlitz-Neukirch“ – Versionsunterschied

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'''Ernst Leopold von Zedlitz-Neukirch''' (* [[7. Juli]] [[1792]] in [[Podgórki (Świerzawa)|Tiefhartmannsdorf]] bei [[Świerzawa|Schönau an der Katzbach]], [[Niederschlesien]]; † [[26. Oktober]] [[1864]] in [[Berlin]])<ref>{{Literatur |Titel=''[[Gothaischer Hofkalender|Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1866]]'' |Sammelwerk="Der Gotha" |Band=Nekrolog |Nummer=Zedlitz |Auflage=16 |Verlag=Justus Perthes |Ort=Gotha |Datum=1865-10-22 |Seiten=1103 |Online=|Abruf=}} [http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8540609?query=Leopold%20Zedlitz Digitalisat]</ref> war ein deutscher [[Schriftsteller]], [[Statistiker]] und [[Historiker]].
'''Ernst Leopold von Zedlitz-Neukirch''' (* [[7. Juli]] [[1792]] in [[Podgórki (Świerzawa)|Tiefhartmannsdorf]] bei [[Świerzawa|Schönau an der Katzbach]], [[Kreis Goldberg#Gemeinden|Kreis Goldberg]]; † [[26. Oktober]] [[1864]] in [[Berlin]])<ref>{{Literatur |Titel=''[[Gothaischer Hofkalender|Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1866]]'' |Sammelwerk="Der Gotha" |Band=Nekrolog |Nummer=Zedlitz |Auflage=16 |Verlag=Justus Perthes |Ort=Gotha |Datum=1865-10-22 |Seiten=1103 |Online=|Abruf=}} [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8540609?query=Leopold%20Zedlitz Digitalisat]</ref> war ein deutscher [[Schriftsteller]], [[Statistiker]] und [[Historiker]].


== Leben ==
== Leben ==
Freiherr Leopold von Zedlitz-Neukirch entstammte schlesischen [[Adel]]sgeschlecht [[Zedlitz (Adelsgeschlecht)|Zedlitz]]. Er besuchte von 1803 bis 1806 das [[Franckesche Stiftungen|Pädagogium]] in [[Halle (Saale)|Halle]]. 1812 trat er in die [[Kaiserlich-Königliche Armee (1806–1867)|Kaiserlich-Königliche Armee]] ein und erhielt eine Offiziersstelle im [[K.u.k. Mährisches Dragoner-Regiment „Friedrich Franz IV. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin“ Nr. 6|Kürassier-Regiment Nr.&nbsp;6]] von [[Moritz von Liechtenstein|Moriz Fürst Liechtenstein]]. In der [[Schlacht bei Hanau]] wurde er am 30. Oktober 1813 schwer verwundet und trat anschließend eine Stelle als [[Adjutant]] bei dem [[Feldmarschallleutnant]] Graf [[Johann Nepomuk von Nostitz-Rieneck]] an. 1814 begleitete er [[Marie-Louise von Österreich]] und [[Napoleon Franz Bonaparte]] bei ihrer Flucht von [[Rom]] nach [[Wien]]. 1819 kehrte er nach [[Königreich Preußen|Preußen]] zurück und lebte ab 1826 in Berlin. Dort beschäftigte er sich mit wissenschaftlichen Studien und literarischen Arbeiten. Berühmt wurde Leopold von Zedlitz-Neukirch vor allem durch die Herausgabe des [[Neues preussisches Adelslexicon|Neuen preussischen Adels-Lexicons]]. Im Mai 1852 wurde er wegen [[Homosexualität|homosexueller]] Kontakte zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.<ref>[[Jens Dobler]]: ''Zedlitz-Neukirch, Leopold von''. In: ''Mann für Mann - Biographisches Lexikon - Zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum''. Lit. Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, S. 1309.</ref>
Freiherr Leopold von Zedlitz-Neukirch entstammte schlesischen [[Adel]]sgeschlecht [[Zedlitz (Adelsgeschlecht)|Zedlitz]]. Er besuchte von 1803 bis 1806 das [[Franckesche Stiftungen|Pädagogium]] in [[Halle (Saale)|Halle]]. 1812 trat er in die [[Kaiserlich-Königliche Armee (1806–1867)|Kaiserlich-Königliche Armee]] ein und erhielt eine Offiziersstelle im [[K.u.k. Mährisches Dragoner-Regiment „Friedrich Franz IV. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin“ Nr. 6|Kürassier-Regiment Nr.&nbsp;6]] von [[Moritz von Liechtenstein|Moriz Fürst Liechtenstein]]. In der [[Schlacht bei Hanau]] wurde er am 30. Oktober 1813 schwer verwundet und trat anschließend eine Stelle als [[Adjutant]] bei dem [[Feldmarschallleutnant]] Graf [[Johann Nepomuk von Nostitz-Rieneck]] an. 1814 begleitete er [[Marie-Louise von Österreich]] und [[Napoleon Franz Bonaparte]] bei ihrer Flucht von [[Rom]] nach [[Wien]]. 1819 kehrte er nach [[Preußen]] zurück und lebte ab 1826 in Berlin. Dort beschäftigte er sich mit wissenschaftlichen Studien und literarischen Arbeiten. Berühmt wurde Leopold von Zedlitz-Neukirch vor allem durch die Herausgabe des [[Neues preussisches Adelslexicon|Neuen preussischen Adels-Lexicons]]. Im Mai 1852 wurde er wegen [[Homosexualität|homosexueller]] Kontakte zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.<ref>[[Jens Dobler]]: ''Zedlitz-Neukirch, Leopold von''. In: ''Mann für Mann Biographisches Lexikon Zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum''. Lit. Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, S. 1309.</ref>


== Schriften ==
== Schriften ==
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schriftsteller, Statistiker und Historiker
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|GEBURTSDATUM=7. Juli 1792
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|GEBURTSORT=[[Podgórki (Świerzawa)|Tiefhartmannsdorf]] bei [[Świerzawa|Schönau an der Katzbach]], [[Niederschlesien]]
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|STERBEORT=[[Berlin]]
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Version vom 13. Mai 2024, 16:58 Uhr

Ernst Leopold von Zedlitz-Neukirch (* 7. Juli 1792 in Tiefhartmannsdorf bei Schönau an der Katzbach, Kreis Goldberg; † 26. Oktober 1864 in Berlin)[1] war ein deutscher Schriftsteller, Statistiker und Historiker.

Leben

Freiherr Leopold von Zedlitz-Neukirch entstammte schlesischen Adelsgeschlecht Zedlitz. Er besuchte von 1803 bis 1806 das Pädagogium in Halle. 1812 trat er in die Kaiserlich-Königliche Armee ein und erhielt eine Offiziersstelle im Kürassier-Regiment Nr. 6 von Moriz Fürst Liechtenstein. In der Schlacht bei Hanau wurde er am 30. Oktober 1813 schwer verwundet und trat anschließend eine Stelle als Adjutant bei dem Feldmarschallleutnant Graf Johann Nepomuk von Nostitz-Rieneck an. 1814 begleitete er Marie-Louise von Österreich und Napoleon Franz Bonaparte bei ihrer Flucht von Rom nach Wien. 1819 kehrte er nach Preußen zurück und lebte ab 1826 in Berlin. Dort beschäftigte er sich mit wissenschaftlichen Studien und literarischen Arbeiten. Berühmt wurde Leopold von Zedlitz-Neukirch vor allem durch die Herausgabe des Neuen preussischen Adels-Lexicons. Im Mai 1852 wurde er wegen homosexueller Kontakte zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.[2]

Schriften

  • Frankreich als Militairstaat unter Ludwig XVIII zehn Jahre nach dem Pariser Frieden (1823)
  • Volkssagen, Erzählungen und Dichtungen (1827)
  • Die Staatskräfte der preußischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III.
    • Bd. 1: Statistik (1828)
    • Bd. 2: Topographie (1828)
      • Teilband 1: Die Provinzen 1) Brandenburg, 2) Pommern, 3) Schlesien
      • Teilband 2: Die Provinzen 4) Preußen, 5) Posen, 6) Sachsen, 7) Westphalen, 8) Rheinprovinz. Neufchatel und Valengin
    • Bd. 3: Militairstaat (1830)
  • Blicke auf Bosnien, Rascien, die Hercegowina und Servien bei der Fortsetzung des russisch türkischen Krieges im Jahre 1829 (1829)
  • Europa im Jahre 1829, Ein genealogisch-statistisch-historisches Handbuch (1829)
  • Die freien Städte: Ein geographisch-statistisch-historisches Taschenbuch für Geschäftsmänner und Reisende (1831)
  • Wegweiser durch den preußischen Staat in die angrenzenden Länder und Hauptstädte Europas (1831; Volltext)
  • Wissenschaftliche Erläuterung zum Gebrauche globischer Darstellungen der Erde (1831)
  • Polen. Ein historisch-geographisch-statistisches Taschenbuch für Reisende (1831)
  • Neues hydrographisches Lexikon für die Deutschen Staaten (1833)
  • Das Denkmal Friedrichs II. (1833)
  • Pantheon des preussischen Heeres. (1835; Volltext)
  • Neustes Conversations-Handbuch für Berlin und Potsdam zum täglichen Gebrauch der Einheimischen und Fremden aller Stände (1835)
  • Neues preussisches Adels-Lexicon, 6 Bde. (1836–1843)
  • Aus der vornehmen Welt. Roman (1855)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1866. In: "Der Gotha". 16. Auflage. Nekrolog, Zedlitz. Justus Perthes, Gotha 22. Oktober 1865, S. 1103. Digitalisat
  2. Jens Dobler: Zedlitz-Neukirch, Leopold von. In: Mann für Mann – Biographisches Lexikon – Zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. Lit. Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, S. 1309.
Wikisource: Leopold von Zedlitz-Neukirch – Quellen und Volltexte