„Riograndenser Hunsrückisch“ – Versionsunterschied

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Die Bezeichnung ''Katharinensisch'' leitet sich vom brasilianischen Bundesstaat [[Santa Catarina]] ab, in dem dieser Dialekt das erste Mal auftauchte.
Die Bezeichnung ''Katharinensisch'' leitet sich vom brasilianischen Bundesstaat [[Santa Catarina]] ab, in dem dieser Dialekt das erste Mal auftauchte.

Version vom 13. Mai 2024, 19:12 Uhr

Riograndenser Hunsrückisch

Gesprochen in

Südbrasilien
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-3

hrx[1]

Riograndenser Hunsrückisch (brasilianisches Portugiesisch hunsriqueano riograndense, englisch Hunsrik oder Riograndese Hunsrik[2]) oder Katharinensisch ist in Südbrasilien eine weitverbreitete Minderheitensprache der deutschen Einwanderer. Sie ist eine Variante des in Teilen des Hunsrücks (um Morbach, Idar-Oberstein, Rheinböllen, Simmern und Kastellaun) gesprochenen hunsrückischen Dialekts.[3]

Die Bezeichnung Katharinensisch leitet sich vom brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina ab, in dem dieser Dialekt das erste Mal auftauchte.

Herkunft

Riograndenser Hunsrückisch entwickelte sich in fast 200 Jahren, seit dem Beginn der deutschen Einwanderung in Brasilien aus dem Hunsrück per Schiff nach Porto Alegre in bestimmte südliche Regionen des Kaiserreichs Brasilien[4] – insbesondere in den Bundesstaat Rio Grande do Sul (damals für eine gewisse Zeit auch Republik Piratini) – im Jahr 1824, als Sprache dieser Einwanderer. Dabei wurde es von anderen deutschen Einwanderer-Dialekten beeinflusst, wie zum Beispiel von Ostpommersch, Bairisch und von österreichischen Dialekten (heute besonders noch in Dreizehnlinden), ebenso vom Portugiesischen und anderen Immigrantensprachen wie Italienisch.

Obwohl Riograndenser Hunsrückisch über lange Zeit der am weitesten verbreitete deutsche Dialekt in Südbrasilien war, nimmt der Gebrauch dieser Sprache heute manchenorts ab. In sehr ländlichen Gebieten ist ihr Gebrauch allerdings recht stabil.

Literatur

  • Erich Fausel: Die deutschbrasilianische Sprachmischung. Probleme, Vorgang und Wortbestand. E. Schmidt, Berlin 1959, DNB 451217063.
  • Cléo Vilson Altenhofen, Jaqueline Frey, Maria Lidiani Käfer, Mário S. Klassmann, Gerson R. Neumann, Karen Pupp Spinassé: Fundamentos para uma escrita do Hunsrückisch falado no Brasil. In: Contingentia. Band 2, Nr. 2, 2007, ISSN 1980-7589, S. 73–87 (brasilianisches Portugiesisch, uni-frankfurt.de [PDF; 738 kB] alternativ ufrgs.br – online).
  • Cléo Vilson Altenhofen, Rosângela Morello (Hrsg.): Hunsrückisch: inventário de uma língua do Brasil. Editora Garapuvu, Florianópolis 2018, ISBN 978-85-907418-7-9 (brasilianisches Portugiesisch, ufrgs.br [PDF; 11,7 MB]).
Wiktionary: Verzeichnis:Deutsch/Riograndenser Hunsrückisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. hrx | ISO 639-3. In: iso639-3.sil.org. Abgerufen am 7. Juli 2020 (englisch).
  2. Mateusz Maselko, Alter und Dialektgebrauch: Zu (jugend-)altersspezifischen Markern im mundartlichen Bereich: Fallbeispiel (Morpho-)Syntax des Hunsrückischen in Südbrasilien (mit engl. Abstract), in: Jugendsprachen / Youth Languages: Aktuelle Perspektiven internationaler Forschung / Current Perspectives of International Research, herausgegeben von Arne Ziegler unter Mitarbeit von Melanie Lenzhofer und Georg Oberdorfer, 2. Teilband, Walter de Gruyter, Berlin/Boston, 2018, S. 647ff., hier S. 647
  3. Hunsrik. In: ethnologue.com. Abgerufen am 7. Juli 2020 (englisch).
  4. Paula Doenecke: Hunsrückisch im Süden Lateinamerikas. In: Faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Juli 2019, abgerufen am 12. Juli 2019.