„Kloster Selz“ – Versionsunterschied

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Das '''Kloster Selz''' war ein 991 gegründetes, St. [[Peter und Paul]] geweihtes [[Reichskloster]] der [[Benediktiner]], das 1307 verlegt und 1481 zu einem [[Kollegiatstift]] umgewandelt wurde.
Das '''Kloster Selz''' war ein 991 gegründetes, St. [[Peter und Paul]] geweihtes [[Reichskloster]] der [[Benediktiner]], das 1307 verlegt und 1481 zu einem [[Kollegiatstift]] umgewandelt wurde.


== Geschichte==
== Geschichte ==
[[File:Seltz StEtienne03.JPG|mini|Statue der [[Adelheid von Burgund (HRR)|Kaiserin Adelheid]]]]
[[Datei:Seltz StEtienne03.JPG|mini|Statue der [[Adelheid von Burgund (HRR)|Kaiserin Adelheid]]]]
Das [[Elsass|elsässische]] Peterskloster [[Seltz|Selz]], nördlich von [[Straßburg]] gelegen, war eine Gründung der Kaiserin [[Adelheid von Burgund (HRR)|Adelheid]], der Witwe [[Otto I. (HRR)|Ottos des Großen]] und Großmutter Kaiser [[Otto III. (HRR)|Ottos III.]] Die 991 gestiftete Gemeinschaft von Benediktinern wurde kurz danach mit [[Königsschutz]] und [[Kirchliche Immunität|Immunität]] bei freier [[Abtswahl bei den Benediktinern|Abts-]] und [[Vogt]]wahl begabt (991/992). Das Kloster wurde 997 zur [[Grablege]] der Klostergründerin und stand bis ins ausgehende 11. Jahrhundert in engen Beziehungen zu den [[Deutscher König|deutschen Königen]] und [[Römisch-deutscher Kaiser|Kaisern]]. Der salisch-[[Zähringer|zähringische]] Ausgleich von 1097/1098 machte das Kloster zum Ort einer öffentlichen Bekundung des Friedens; damals gelangte die Selzer Klostervogtei an die [[Markgrafen von Baden]]. Das 11. Jahrhundert sah zudem Selz in den [[Kongregation (Klosterverband)|Klosterverband]] des burgundischen [[Abtei Cluny|Cluny]] integriert, ab dem 12. Jahrhundert spielten die Beziehungen zum [[Papsttum]] eine wichtige Rolle. 1307 auf Grund einer Hochwasserkatastrophe nahe an die Stadt Selz verlegt, behauptete sich die Mönchsgemeinschaft zwischen den südwestdeutschen [[Territorium|Territorien]], bis sie 1481 in ein [[Kollegiatstift]] umgewandelt wurde.
Das [[Elsass|elsässische]] Peterskloster [[Seltz|Selz]], nördlich von [[Straßburg]] gelegen, war eine Gründung der Kaiserin [[Adelheid von Burgund (HRR)|Adelheid]], der Witwe [[Otto I. (HRR)|Ottos des Großen]] und Großmutter Kaiser [[Otto III. (HRR)|Ottos III.]] Die 991 gestiftete Gemeinschaft von Benediktinern wurde kurz danach mit [[Königsschutz]] und [[Kirchliche Immunität|Immunität]] bei freier [[Abtswahl bei den Benediktinern|Abts-]] und [[Vogt]]wahl begabt (991/992). Das Kloster wurde 997 zur [[Grablege]] der Klostergründerin und stand bis ins ausgehende 11. Jahrhundert in engen Beziehungen zu den [[Deutscher König|deutschen Königen]] und [[Römisch-deutscher Kaiser|Kaisern]]. Der salisch-[[Zähringer|zähringische]] Ausgleich von 1097/1098 machte das Kloster zum Ort einer öffentlichen Bekundung des Friedens; damals gelangte die Selzer Klostervogtei an die [[Markgrafen von Baden]]. Das 11. Jahrhundert sah zudem Selz in den [[Kongregation (Klosterverband)|Klosterverband]] des burgundischen [[Abtei Cluny|Cluny]] integriert, ab dem 12. Jahrhundert spielten die Beziehungen zum [[Papsttum]] eine wichtige Rolle. 1307 auf Grund einer Hochwasserkatastrophe nahe an die Stadt Selz verlegt, behauptete sich die Mönchsgemeinschaft zwischen den südwestdeutschen [[Territorium|Territorien]], bis sie 1481 in ein [[Kollegiatstift]] umgewandelt wurde.


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* Hubertus Seibert: ''Selz''. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 7, 1995, Sp. 1738.
* Hubertus Seibert: ''Selz''. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 7, 1995, Sp. 1738.
* [[Alfred Wendehorst]]/ Stefan Benz: ''Verzeichnis der Säkularkanonikerstifte der Reichskirche''. (= Schriften des Zentralinstituts für Fränkische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg 35). Neustadt an der Aisch 1997, S. 168 (nicht eingesehen); frühere Version [http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048844/image_156 online].
* [[Alfred Wendehorst]]/ Stefan Benz: ''Verzeichnis der Säkularkanonikerstifte der Reichskirche''. (= Schriften des Zentralinstituts für Fränkische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg 35). Neustadt an der Aisch 1997, S. 168 (nicht eingesehen); frühere Version [http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048844/image_156 online].
* ''Kaiserin Adelheid und ihre Klostergründung in Selz. Referate der wissenschaftlichen Tagung in Landau und Selz vom 15. bis 17. Oktober 1999''. Speyer 2005 ISBN 3-932155-21-1 (nicht eingesehen)
* ''Kaiserin Adelheid und ihre Klostergründung in Selz. Referate der wissenschaftlichen Tagung in Landau und Selz vom 15. bis 17. Oktober 1999''. Speyer 2005, ISBN 3-932155-21-1 (nicht eingesehen)
* Florian Lamke: ''Cluniacenser am Oberrhein''. Freiburg/München 2009, S. 391–418.
* Florian Lamke: ''Cluniacenser am Oberrhein''. Freiburg/München 2009, S. 391–418.



Aktuelle Version vom 13. Mai 2024, 16:42 Uhr

Das Kloster Selz war ein 991 gegründetes, St. Peter und Paul geweihtes Reichskloster der Benediktiner, das 1307 verlegt und 1481 zu einem Kollegiatstift umgewandelt wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statue der Kaiserin Adelheid

Das elsässische Peterskloster Selz, nördlich von Straßburg gelegen, war eine Gründung der Kaiserin Adelheid, der Witwe Ottos des Großen und Großmutter Kaiser Ottos III. Die 991 gestiftete Gemeinschaft von Benediktinern wurde kurz danach mit Königsschutz und Immunität bei freier Abts- und Vogtwahl begabt (991/992). Das Kloster wurde 997 zur Grablege der Klostergründerin und stand bis ins ausgehende 11. Jahrhundert in engen Beziehungen zu den deutschen Königen und Kaisern. Der salisch-zähringische Ausgleich von 1097/1098 machte das Kloster zum Ort einer öffentlichen Bekundung des Friedens; damals gelangte die Selzer Klostervogtei an die Markgrafen von Baden. Das 11. Jahrhundert sah zudem Selz in den Klosterverband des burgundischen Cluny integriert, ab dem 12. Jahrhundert spielten die Beziehungen zum Papsttum eine wichtige Rolle. 1307 auf Grund einer Hochwasserkatastrophe nahe an die Stadt Selz verlegt, behauptete sich die Mönchsgemeinschaft zwischen den südwestdeutschen Territorien, bis sie 1481 in ein Kollegiatstift umgewandelt wurde.

Letzter Abt und erster Propst war Walther von Gemmingen, der im September 1501 starb.[1]

Die Kurpfalz säkularisierte das Stift in der Reformationszeit. 1575 wurde es für wenige Jahre in eine Ritterakademie umgewandelt, zwei Jahre später jedoch wieder aufgehoben.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl Wilhelm Friedrich Stocker: Familien-Chronik der Freiherrn von Gemmingen. Heidelberg 1895, S. 169 (online).
  2. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 1875, S. 149 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Erben: Die Anfänge des Klosters Selz. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins NF 7, 1892, S. 1–37 (online).
  • Joachim Wollasch: Das Grabkloster der Kaiserin Adelheid in Selz am Rhein. In: Frühmittelalterliche Studien 2 (1968), S. 135–143 (online).
  • Hermann Bannasch: Zur Gründung und älteren Geschichte des Benediktinerklosters Selz im Elsaß. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 117 (1969), S. 97–160.
  • Hubertus Seibert: Selz. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 7, 1995, Sp. 1738.
  • Alfred Wendehorst/ Stefan Benz: Verzeichnis der Säkularkanonikerstifte der Reichskirche. (= Schriften des Zentralinstituts für Fränkische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg 35). Neustadt an der Aisch 1997, S. 168 (nicht eingesehen); frühere Version online.
  • Kaiserin Adelheid und ihre Klostergründung in Selz. Referate der wissenschaftlichen Tagung in Landau und Selz vom 15. bis 17. Oktober 1999. Speyer 2005, ISBN 3-932155-21-1 (nicht eingesehen)
  • Florian Lamke: Cluniacenser am Oberrhein. Freiburg/München 2009, S. 391–418.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 48° 53′ 59″ N, 8° 5′ 53,1″ O