„Empirismus“ – Versionsunterschied

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Doktrin (Erkentnistheorie und Ästhetik) ergänzt plus Belege
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Einige Theoretiker schlugen darüber hinaus Modelle für zusätzliche [[Schlussfolgerung|Schlussverfahren]] vor, so etwa [[Charles Sanders Peirce]] für Fälle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zunächst überraschend erscheinende Tatsachen zu erklären, sog. [[Abduktion]] (wobei im Unterschied zur Redeweise von „Abduktion“ in der traditionellen Logik (''siehe'' [[Apagoge]]) bei den von Peirce beschriebenen Fällen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).
Einige Theoretiker schlugen darüber hinaus Modelle für zusätzliche [[Schlussfolgerung|Schlussverfahren]] vor, so etwa [[Charles Sanders Peirce]] für Fälle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zunächst überraschend erscheinende Tatsachen zu erklären, sog. [[Abduktion]] (wobei im Unterschied zur Redeweise von „Abduktion“ in der traditionellen Logik (''siehe'' [[Apagoge]]) bei den von Peirce beschriebenen Fällen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).

=== Sinnkriterium, Verifikationismus, anti-metaphysische Haltung ===
Empiristische Positionen gehen üblicherweise mit dem Anspruch einher, dass alle Vorstellungen auf sinnliche Wahrnehmung zurückgeführt werden können. Diejenigen Vorstellungen, die nicht unmittelbar einen Gegenstand der Erfahrung oder eine erfahrbare Eigenschaft repräsentieren, werden – etwa bei [[John Locke]] – als bloße Produkte der [[Imagination|Einbildungskraft]] erklärt, die durch Zerlegung und Rekombination aus vergangenen Sinneseindrücken gebildet wurden.

Ausgehend von dieser Unterscheidung wurde im ''Logischen Empirismus'' ein [[Sinnkriterium]] für wissenschaftliche Sätze formuliert, zunächst in Form eines sogenannten [[Verifikationismus]]. Demnach können nur Sätze, welche etwas ausdrücken, dessen Wahrheit sich empirisch überprüfen („[[verifizieren]]“) lässt, überhaupt als [[Sinn (Semantik)|sinnvoll]] und überhaupt möglicherweise ''wahr oder falsch'' (d. i. [[wahrheitswert]]fähig) gelten. Ein Satz ist also genau dann überhaupt sinnvoll, wenn sinnlich erfahrbare Bedingungen angegeben werden können, die erfüllt sein müssen, wenn der Satz wahr ist. Alle anderen Sätze wären diesem Kriterium zufolge sinnlos, d. h. weder wahr noch falsch, sondern bestenfalls Ausdruck eigener Gefühle und Einstellungen. Dabei setzt der logische Empirismus die Möglichkeit einer Trennung von Theorie- und Beobachtungssprache einer Wissenschaft voraus: Die [[Beobachtungssprache]] soll dabei unmittelbar die empirisch zugänglichen Fakten (Phänomene) in Form von sogenannten [[Beobachtungssatz|Protokollsätzen]] ausdrücken; die Theoriesprache enthält die Konstrukte, die die Phänomene und deren Zusammenhänge beschreiben. Damit ergibt sich ein Kriterium für Theorien: Diese sind nur dann rein wissenschaftlich, wenn die [[Theoretischer Begriff|Terme]] der Theoriesprache so definiert sind, dass sie sich nur durch Terme der Beobachtungssprache und [[Logischer Operator|logische Operatoren]] definieren lassen.

Unter anderem wegen des Induktionsproblems wurde dieser Standpunkt jedoch modifiziert und auf verschiedene Weise weiterentwickelt – so z. B. zum [[Falsifikationismus]], oder zur Theorie der empirischen [[Bestätigung (Wissenschaftstheorie)|Bestätigung]] oder etwa zugunsten des [[Holismus#Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie|erkenntnistheoretischen Holismus]], der eine Trennung von Theorie- und Beobachtungssprache, wie sie der logische Empirismus üblicherweise vorausgesetzt hatte, zurückweist.

Aus den empiristischen Thesen über die Quelle unserer Vorstellungen folgt, dass Sätze, deren Wahrheit nicht auf eigene, mit anderen teilbare Erfahrung zurückgeführt werden können, keine Form von Wissen sein können, sondern bestenfalls Formen von subjektivem Glauben, schlimmstenfalls psychologisch begründete Irrtümer darstellen. Sofern keine Verifikation durch empirische Tatsachen in Frage kommt, erfüllen diese Sätze das Sinnkriterium nicht. Da viele Vertreter eines Empirismus dies für gegeben hielten, führten diese Annahmen sie zu anti-idealistischen, [[Metaphysikkritik|metaphysikkritischen]] und [[Religionskritik|religionskritischen]] Stellungnahmen, bis hin zum [[Szientismus]]. Dabei ist es philosophiehistorisch zu Überschneidungen mit gewissen Formen des ethischen und des metaphysischen [[Materialismus]] gekommen, zwingend ist diese Verbindung philosophischer Positionen jedoch nicht.

=== Empirismus in der Wissenschaftsgeschichte ===
Empiristische Theorien wurden oftmals als [[Wissenschaftstheorie|wissenschaftstheoretische]] Hintergrundannahmen naturwissenschaftlicher Forschung beansprucht bzw. vorausgesetzt. Auch Zweige der Altphilologie und der Geschichtsforschung, etwa die von [[David Friedrich Strauß]] begründete [[Leben-Jesu-Forschung]] können in diesem Sinne als ursprünglich empiristische Projekte der Rückführung der traditionellen Überlieferung auf reale Erfahrungen betrachtet werden. Im Zuge einer fortschreitenden Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften rückte die Beziehung des Empirismus zu den Naturwissenschaften und z. B. eine Präferenz quantitativ-statistischer Methoden aber stärker in den Vordergrund. (Siehe auch [[Methodenstreit (Sozialwissenschaften)]].)

Besonders einflussreich war der Empirismus in den Varianten des [[Logischer Empirismus|Logischen Empirismus]] für den [[Wiener Kreis]] um den bei [[Max Planck]] promovierten, dann auf dem Lehrstuhl [[Ludwig Boltzmann]]s lehrenden [[Moritz Schlick]], mit [[Kurt Gödel]], [[Hans Hahn]], [[Otto Neurath]] und anderen, die [[Berliner Gruppe]] mit [[Hans Reichenbach (Physiker)|Hans Reichenbach]] und anderen und die [[Lemberg-Warschau-Schule]] mit [[Alfred Tarski]] und anderen. Diese Autoren, deren Umfeld und Schüler prägten über lange Zeit größere Teile des Wissenschaftsdiskurses.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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==== Kontinentalphilosophie ====
==== Kontinentalphilosophie ====
Der Empirismus blieb auch in der [[Kontinentalphilosophie]] nicht ohne Nachwirkungen. Sein Einfluss ist in der Philosophie [[Henri Bergson|Henri Bergsons]] über seine Lektüre von James und den Sensualisten<ref>{{Literatur |Autor=Henri Bergson, Pierre Montebello, Sébastien Miravète, Paul-Antoine Miquel |Titel=La pensée et le mouvant |Verlag=Flammarion |Ort=Paris |Datum=2014 |Reihe=GF |ISBN=978-2-08-128048-9}}</ref> ebenso spürbar wie in der Philosophie von [[Gilles Deleuze|Deleuze]], der Hume ein Buch widmete und dabei den Begriff des "transzendentalen Empirismus " prägte.<ref>{{Literatur |Autor=Gilles Deleuze |Titel=David Hume |Verlag=Campus-Verl |Ort=Frankfurt |Datum=1997 |Reihe=Reihe Campus Einführungen |ISBN=978-3-593-34840-7}}</ref> Was die [[Phänomenologie]] betrifft, so ließ sich [[Edmund Husserl]] in seiner psychologistischen Periode von Mill inspirieren (siehe etwa in der ''Philosophie der Arithmetik'', 1891)<ref>{{Literatur |Autor=Edmund Husserl, Edmund Husserl |Titel=Husserliana. 12: Philosophie der Arithmetik: mit ergänzenden Texten (1890 - 1901) / hrsg. von Lothar Eley |Verlag=Nijhoff |Ort=Den Haag |Datum=1970 |ISBN=978-94-010-3188-2}}</ref>, und er zollte Hume in den Ideen I (1913) Tribut, versuchte aber gleichzeitig, ihn zu widerlegen (phänomenologische Periode).<ref>{{Literatur |Autor=Edmund Husserl, Elisabeth Ströker |Titel=Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. 1. Buch: Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie, Nachwort (1930) |Verlag=Felix Meiner Verlag |Ort=Hamburg |Datum=2009 |Reihe=Philosophische Bibliothek |ISBN=978-3-7873-1919-0 |Online=https://www.worldcat.org/title/662513765 |Abruf=2024-05-18}}</ref>
Der Empirismus blieb auch in der [[Kontinentalphilosophie]] nicht ohne Nachwirkungen. Sein Einfluss ist in der Philosophie [[Henri Bergson|Henri Bergsons]] über seine Lektüre von James und den Sensualisten<ref>{{Literatur |Autor=Henri Bergson, Pierre Montebello, Sébastien Miravète, Paul-Antoine Miquel |Titel=La pensée et le mouvant |Verlag=Flammarion |Ort=Paris |Datum=2014 |Reihe=GF |ISBN=978-2-08-128048-9}}</ref> ebenso spürbar wie in der Philosophie von [[Gilles Deleuze|Deleuze]], der Hume ein Buch widmete und dabei den Begriff des "transzendentalen Empirismus " prägte.<ref>{{Literatur |Autor=Gilles Deleuze |Titel=David Hume |Verlag=Campus-Verl |Ort=Frankfurt |Datum=1997 |Reihe=Reihe Campus Einführungen |ISBN=978-3-593-34840-7}}</ref> Was die [[Phänomenologie]] betrifft, so ließ sich [[Edmund Husserl]] in seiner psychologistischen Periode von Mill inspirieren (siehe etwa in der ''Philosophie der Arithmetik'', 1891)<ref>{{Literatur |Autor=Edmund Husserl, Edmund Husserl |Titel=Husserliana. 12: Philosophie der Arithmetik: mit ergänzenden Texten (1890 - 1901) / hrsg. von Lothar Eley |Verlag=Nijhoff |Ort=Den Haag |Datum=1970 |ISBN=978-94-010-3188-2}}</ref>, und er zollte Hume in den Ideen I (1913) Tribut, versuchte aber gleichzeitig, ihn zu widerlegen (phänomenologische Periode).<ref>{{Literatur |Autor=Edmund Husserl, Elisabeth Ströker |Titel=Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. 1. Buch: Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie, Nachwort (1930) |Verlag=Felix Meiner Verlag |Ort=Hamburg |Datum=2009 |Reihe=Philosophische Bibliothek |ISBN=978-3-7873-1919-0 |Online=https://www.worldcat.org/title/662513765 |Abruf=2024-05-18}}</ref>

== Doktrin ==

=== Erkenntnistheorie ===
Dem Empirismus zufolge liegen die Grundlage und die erste Quelle des [[Wissen|Wissens]] in der [[Erfahrung]].<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.britannica.com/topic/empiricism |titel=Definition, History, Criticism, & Facts {{!}} Britannica |datum=2024-04-12 |sprache=en |abruf=2024-05-18}}</ref> Für einige Empiristen wie [[George Berkeley]], der damit eine nominalistische These aufgreift, sind nur singuläre Objekte und Phänomene real.<ref>{{Internetquelle |autor=Stacey MacPherson |url=https://digitalcommons.unf.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1087&context=ojii_volumes |titel=Berkeley’s Idealist Theory of Knowledge and Whether or Not Empiricism Can Lead To Idealism |sprache=en |abruf=2024-05-19}}</ref> Der Empirismus im Allgemeinen räumt jedoch die Existenz von Begriffen, Bildern oder Bildsynthesen ein, die aus der Erfahrung und der Assoziation von Ideen hervorgehen. Der Geist wird dann als eine [[tabula rasa]] aufgefasst, auf die sich sinnliche Eindrücke einprägen. Die menschliche Erkenntnis leitet sich somit aus der Erfahrung ab, es gibt keine angeborenen Ideen, die im Geist von Geburt an oder in der Seele von Ewigkeit her vorhanden wären.<ref name=":1" />

==== Thesen und Probleme ====
Empiristen beantworten zwei Fragen:

# Was ist der Ursprung des [[Wissen|Wissens]] ?
# Was macht eine [[Theorie]] gültig ?

Der Ursprung des Wissens liegt in unserer Erfahrung. Damit verhindern Empiristen, dass ein komplexes spekulatives metaphysisches System aufgebaut wird. Tatsächlich beabsichtigen die Empiristen (insbesondere John Locke in seinem [[An Essay Concerning Humane Understanding|Essay concerning human undertanding]]), die Kräfte des menschlichen Verständnisses zu analysieren, anstatt die metaphysische Struktur der Welt ohne diese - ihrer Meinung nach unerlässliche - Vorfrage zu hinterfragen. Das Argument lautet, dass wir, bevor wir versuchen, die Welt zu erkennen, bereits damit beginnen müssen, unser eigenes Instrument zur Erkenntnis der Welt, den [[Verstand]], zu kennen, um seine Fähigkeiten abzugrenzen und sie nicht zu überschreiten.<ref name=":1" />

Hume beantwortet beide Probleme in der [[Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand|Untersuchung über den menschlichen Verstand]] (Enquiry on Human Understanding, 1748), fasst damit die von Locke geerbte empiristische Position zusammen und kündigt die Position Carnaps an.<ref>{{Literatur |Autor=D.C. Stove |Titel=Hume, Kemp Smith, and Carnap |Sammelwerk=Australasian Journal of Philosophy |Band=55 |Nummer=3 |Datum=1977-12 |ISSN=0004-8402 |DOI=10.1080/00048407712341251 |Seiten=189–200 |Online=http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00048407712341251 |Abruf=2024-05-18}}</ref>

Auf die Frage nach dem Ursprung des Wissens antwortet Hume, dass alle Ideen, die der menschliche Geist enthält, Kopien ursprünglicher Empfindungen sind.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=David Hume, David Hume |Titel=Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand |Auflage=Unveränd. Nachdr |Verlag=Meiner |Ort=Hamburg |Datum=2005 |Reihe=Philosophische Bibliothek |ISBN=978-3-7873-1155-2 |Kapitel=Kapitel II Der Ursprung der Ideen}}</ref> Der unmittelbare Eindruck steht im Erkenntnisprozess an erster Stelle, danach folgen die Vorstellung und die Erinnerung. Die Vorstellungskraft besteht in der Antizipation einer Wahrnehmung.<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Stephen Buckle |Titel=Of the Origin of Ideas |Sammelwerk=Hume's Enlightenment Tract |Verlag=Oxford University PressOxford |Datum=2004-02-19 |ISBN=0-19-927114-3 |DOI=10.1093/acprof:oso/9780199271146.003.0005 |Seiten=129–140}}</ref> Dennoch kann der menschliche Geist nur Wahrnehmungen antizipieren, die er bereits kennt. Hume lehnt die Idee einer radikalen Vorstellungswelt, die der Empfindung vorausgeht, ab. Die Vorstellungskraft ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Menschen. Was die Erinnerung betrifft, so besteht sie in der Wiedererinnerung an eine vergangene, bereits erlebte Wahrnehmung. Auch hier ist die Empfindung zuerst da.<ref name=":3" />

Hume führt zwei Argumente an, um diese Auffassung zu rechtfertigen:<ref name=":2" />

* Es gibt keine Idee im menschlichen Geist, die nicht auf eine Empfindung zurückgeführt werden kann, die sie verursacht hat ;
* Ein Blinder kann keine Farben begreifen ([[Molyneux-Problem]]).

In Bezug auf allgemeine Ideen deckt sich die empiristische Position oft mit der des [[Nominalismus (Philosophie)|Nominalismus]]. Der Empirismus, einschließlich Humes, geht davon aus, dass jede einfache Idee sich auf eine bestimmte Empfindung bezieht und dass jede komplexe Idee in einfache Ideen zerlegt werden kann, die sich ihrerseits auf eine bestimmte Empfindung beziehen. Das bedeutet, dass es keine "reine", von der Erfahrung unabhängige Idee gibt. Selbst die allgemeinsten und abstraktesten Konzepte sind Vorstellungen, die aus der Erfahrung gewonnen werden, oder sie sind nur leere Fiktionen, die bedeutungslos sind.<ref name=":3" />

==== Psychologie und Geschichte ====
Die empiristische Philosophie legt den Schwerpunkt auf die Art und Weise, wie das erkennende Subjekt die Welt wahrnimmt und Emotionen empfindet. Spekulationen über das Wesen der Welt oder über angeborene Ideen sind für Hume nur eine theoretische Leere und bedeutungslos.

Die empiristische Psychologie wird insbesondere den [[Assoziation (Psychologie)|Assoziationismus]] oder die [[Assoziationspsychologie|Theorie der Assoziation von Ideen]] entwickeln.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Stephen Buckle |Titel=Of the Association of Ideas |Sammelwerk=Hume's Enlightenment Tract |Verlag=Oxford University PressOxford |Datum=2004-02-19 |ISBN=0-19-927114-3 |DOI=10.1093/acprof:oso/9780199271146.003.0006 |Seiten=141–148}}</ref> Hume definiert die Macht und Freiheit des Geistes als die Fähigkeit, komplexe Ideen aus einfachen Ideen zusammenzusetzen, wobei er sich an der Theorie von Locke orientiert, der als einer der ersten den Assoziationismus entwickelt hat. Der Geist kann zwar keine Ideen ex nihilo erschaffen oder erfinden, aber er kann die durch Erfahrung gewonnenen Ideen nach Belieben zu neuen Ideen zusammenmischen.<ref name=":4" />

Ebenso zeigt der Empirismus ein großes Interesse an der Geschichte als Wissenschaft von der menschlichen Erfahrung. Hume wurde selbst zum Historiker: Er lieferte der Nachwelt eine Geschichte Englands (The History of England, 1754-1762).<ref>{{Literatur |Autor=Ernest Campbell Mossner |Titel=23 The History of England |Band=The Life of David Hume (2nd edn) |DOI=10.1093/acprof:oso/9780199243365.003.0023 |Seiten=301–318}}</ref>

==== Methode und Logik ====
Auf der Ebene der Methode entwickelten die Empiristen einen neuartigen Weg zur Lösung von Problemen.

Hume schlug eine einfache Methode vor, die seiner Meinung nach in Zukunft die Lösung aller schwierigen philosophischen Probleme ermöglichen würde. Sie besteht darin, "zu erforschen, von welchem Eindruck die vermeintliche Idee [die Idee, die das Problem verursacht] abgeleitet ist ".<ref name=":3" /> Diese Methode ist ein [[Ockhams Rasiermesser|Sparsamkeitsprinzip]], da sie einfach ist und dennoch nach Ansicht der Empiristen die meisten Probleme lösen kann.<ref>{{Internetquelle |url=https://iep.utm.edu/hume-causation/ |titel=Hume, David: Causation {{!}} Internet Encyclopedia of Philosophy |sprache=en-US |abruf=2024-05-18}}</ref> Jeder Diskurs, ob wissenschaftlich oder philosophisch, und unabhängig von seinem Komplexitätsgrad, muss immer auf eine reine Tatsache, eine pure Erfahrung, ein singuläres und unmittelbares Objekt der Empfindung zurückgeführt werden können. Wenn dies nicht der Fall ist, dann ist dieser Diskurs schlichtweg leer, er ist eine bedeutungslose Fiktion. Diese Idee fand sich bereits bei [[Wilhelm von Ockham]] (in der ''Summa logicae''), für den ein Zeichen nur dann einen Wert hatte, wenn es für ein singuläres Objekt in einem Satz vorausgesetzt werden konnte.

Diese Methode setzt jedoch eine Unterscheidung zwischen Tatsachen und Ideen oder Gedanken voraus.<ref>{{Literatur |Autor=Georges Dicker |Titel=Hume's epistemology and metaphysics: an introduction |Verlag=Routledge |Ort=London ; New York |Datum=1998 |ISBN=978-0-415-16318-7 |Abruf=}}</ref> Sie geht davon aus, dass es einerseits reine Tatsachen und andererseits allgemeine Zeichen gibt, die der menschliche Verstand verwendet, um sich die Welt vorzustellen. Es gibt also zwei Möglichkeiten, die Gültigkeit eines Gedankens zu analysieren: erstens die logische Kohärenz (die Ordnung der "Beziehungswahrheiten" oder analytischen Wahrheiten) und zweitens die Beziehung zu einer reinen Tatsache (die Ordnung der "Tatsachenwahrheiten" oder synthetischen Wahrheiten).<ref>{{Literatur |Autor=Georges Dicker |Titel=Hume's Fork Revisited |Sammelwerk=History of Philosophy Quarterly |Band=8 |Nummer=4 |Datum=1991 |ISSN=0740-0675 |JSTOR=27743990 |Seiten=327–342}}</ref> Die Frage ist dann, welchen Status diese analytischen Wahrheiten haben, die nicht von der Erfahrung abhängen. Für die radikalsten Empiristen (oder Nominalisten) sind analytische Wahrheiten zwar wahr, aber auch leer, sie sagen uns nichts. Nur synthetische Wahrheiten lehren uns etwas über die Welt.<ref>{{Literatur |Autor=Georges Rey |Titel=The Analytic/Synthetic Distinction |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Spring 2023 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2023 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/spr2023/entries/analytic-synthetic/ |Abruf=2024-05-18}}</ref>

Diese Unterscheidung zwischen Tatsachen und Gedanken erklärt zum Teil die Entwicklung, die der Empirismus in seiner logischen Form, z. B. bei Carnap, erfahren wird. Der [[Logischer Empirismus|logische Empirismus]] entwickelt die doppelte Forderung, die verwendete Sprache durch die logische Analyse (Aufspüren von Widersprüchen und Tautologien) und durch den möglichen Verweis auf ein singuläres und unmittelbares Objekt der Erfahrung (oder Verifizierbarkeit durch "verifikationistische" Kriterien) zu verifizieren. Dies erklärt außerdem den Primat der [[Sprachphilosophie]], auch beim frühen [[Ludwig Wittgenstein|Wittgenstein]] (im [[Tractatus logico-philosophicus]]), sowie in den vom logischen Positivismus des Wiener Kreises geteilten erkenntnistheoretischen Auffassungen. Die meisten Schwierigkeiten in der Philosophie hätten ihren Ursprung in einer Begriffsverwirrung, die mithilfe logischer und empirischer Werkzeuge geklärt werden müsse.<ref>{{Literatur |Autor=Richard Creath |Titel=Logical Empiricism |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Winter 2023 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2023 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/win2023/entries/logical-empiricism/ |Abruf=2024-05-18}}</ref>

Die Debatte ist also komplex, zwischen den Anhängern des "[[Psychologismus]]" (es gibt keine reinen Ideen, die von Empfindungen und Emotionen unabhängig sind), des logischen Empirismus (es gibt formale, nicht-psychologische Gesetze des Denkens, die den wissenschaftlichen Diskurs organisieren und den metaphysischen Diskurs entkräften)<ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Carnap |Titel=Der logische Aufbau der Welt |Verlag=Meiner |Ort=Hamburg |Datum=1998 |Reihe=Philosophische Bibliothek |ISBN=978-3-7873-1464-5}}</ref> und des "Platonismus" (es gibt logische Objekte wie Zahlen, die von der Erfahrung unabhängig sind und in sich selbst eine Bedeutung haben)<ref>{{Literatur |Autor=Gottlob Frege, Christian Thiel |Titel=Die Grundlagen der Arithmetik: eine logisch mathematische Untersuchung über den Begriff der Zahl |Auflage=Centenarausg., [Nachdr. d. Erstausg., 1884, Breslau] |Verlag=Meiner |Ort=Hamburg |Datum=1986 |ISBN=978-3-7873-0646-6}}</ref>.

==== Induktive Logik ====
Der Empirismus, z. B. der von Hume oder John Stuart Mill, entwickelte eine [[Induktion (Philosophie)|induktive Logik]], bei der aus besonderen Erfahrungsdaten auf ein Naturgesetz verallgemeinert wird.<ref>{{Literatur |Autor=John Stuart Mill |Titel=A system of logic: ratiocinative and inductive: being a connected view of the principles of evidence and the methods of scientific investigation |Auflage=Repr |Verlag=Univ. Press of the Pacific |Ort=Honolulu, Hawaii |Datum=2002 |ISBN=978-1-4102-0252-9 |Abruf=}}</ref> Eine solche Art der Argumentation führt nur zu wahrscheinlicher Erkenntnis ("Dass die Sonne morgen aufgehen wird, ist eine Hypothese"), es gibt keine "notwendige Verbindung" zwischen zwei Tatsachen. Bei Hume beispielsweise beruht die kausale Argumentation in Wirklichkeit auf [[Gewohnheit]]: "Ich glaube, dass die Sonne morgen aufgehen wird, weil es schon immer so war."<ref>{{Literatur |Autor=Graciela De Pierris, Michael Friedman |Titel=Kant and Hume on Causality |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Winter 2018 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2018 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/win2018/entries/kant-hume-causality/ |Abruf=2024-05-19}}</ref> Je öfter ich jedoch das Auftreten desselben Phänomens beobachte, desto stärker wird mein subjektiver Glaube an die Wiederholung dieses Phänomens. Während die Induktion also keine Gewissheit zulässt und kein universelles und notwendiges Gesetz begründen kann, führt die gleichzeitige und wiederholte Beobachtung zweier Ereignisse über den Assoziationismus (d. h. die Verbindung von Ideen im Geist) allmählich zur Bildung der Idee der Kausalität.<ref>{{Literatur |Autor=Bernard McBreen |Titel=Realism and Empiricism in Hume's Account of Causality |Sammelwerk=Philosophy |Band=82 |Nummer=321 |Datum=2007 |ISSN=0031-8191 |JSTOR=4619739 |Seiten=421–436}}</ref>

=== Ästhetik ===

==== Theorie des Erhabenen ====
Das Buch ''Philosophische Untersuchung über den Ursprung unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen'' (1757) des irischen Philosophen [[Edmund Burke]] (1729-1797) kann als empiristisches Manifest der ästhetischen Philosophie betrachtet werden.<ref name=":5">{{Literatur |Titel=Burke: sublime individualism |Sammelwerk=The Theory of the Sublime from Longinus to Kant |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=2015 |ISBN=978-1-107-10153-1 |Seiten=141–170 |Online=https://www.cambridge.org/core/books/theory-of-the-sublime-from-longinus-to-kant/burke-sublime-individualism/8CA7C6549B211C6BADF89C44CF1DBAF6 |Abruf=2024-05-19}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Edmund Burke, Friedrich Bassenge, Werner Strube |Titel=Philosophische Untersuchung über den Ursprung unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen |Verlag=Meiner |Ort=Hamburg |Datum=1989 |Reihe=Philosophische Bibliothek |ISBN=978-3-7873-0944-3}}</ref> Hinzu kommen die Ästhetischen Essays von Hume.<ref>{{Literatur |Autor=Theodore Gracyk |Titel=Hume’s Aesthetics |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Winter 2021 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2021 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/win2021/entries/hume-aesthetics/ |Abruf=2024-05-19}}</ref>

Die klassische Ästhetik, die von Platons [[Symposion (Platon)|Symposion]] inspiriert war kannte nur einen einzigen ästhetischen Wert, das Schöne, und sein Negativ, das Hässliche. Das Schöne wurde in Begriffen wie Harmonie, Symmetrie, Proportion, Regelmäßigkeit, Ordnung und Maß verstanden. Die empiristische Ästhetik wird einen zweiten positiven ästhetischen Wert hinzufügen, das [[Das Erhabene|Erhabene]].<ref name=":5" /> Das Erhabene ist ein Wert, der durch Disharmonie, Dissonanz, Maßlosigkeit, Unverhältnismäßigkeit, Dissymmetrie und Unregelmäßigkeit gekennzeichnet ist. Wo das Schöne das Gefühl der Ruhe in der Seele hervorbrachte, erzeugt das Erhabene heftige Leidenschaft, den Wechsel von Schmerz und Befriedigung (ohne jedoch Schrecken zu verbreiten). Das Erhabene findet seine absolutste künstlerische Anwendung in der [[Romantik]], die die Leidenschaft und die Maßlosigkeit in der menschlichen Seele verherrlicht (künstlerisches Genie, leidenschaftliche Liebe, einsames Ich oder auch politische Revolution).<ref name=":6">{{Literatur |Autor=Peter Lamarque |Titel=Aesthetic Empiricism |Sammelwerk=Work and Object |Verlag=Oxford University Press |Datum=2010-06-03 |DOI=10.1093/acprof:oso/9780199577460.003.0006 |Seiten=122–138}}</ref>

Für die klassische Ästhetik war das Schöne ein Begriff. Man kann in diesem Zusammenhang von "intellektueller Kunst" oder "ästhetischem Intellektualismus" sprechen. In der Antike wurde die Musik beispielsweise zu den vier Wissenschaften des [[Quadrivium|Quadriviums]] gezählt. Sie war eine Wissenschaft der Harmonie und des Maßes, wie [[Augustinus von Hippo|Augustinus]] sie in seinem [[De musica (Augustinus von Hippo)|Traktat über die Musik]] beschreibt.<ref>{{Literatur |Autor=Henri Irénée Marrou, Henri Irénée Marrou |Titel=Augustinus und das Ende der antiken Bildung |Verlag=Schöningh |Ort=Paderborn, München, Wien, Zürich |Datum=1982 |ISBN=978-3-506-75340-3}}</ref>

Im Gegensatz dazu versteht die empiristische Ästhetik das Schöne und das Erhabene als innere Gefühle.<ref name=":6" /> Es handelt sich um Vorstellungen, die sich die Seele bei der ästhetischen Erfahrung macht. Das Schöne bezieht sich auf ein Gefühl der Freude und Ruhe, während das Erhabene auf ein mit Schmerz vermischtes Gefühl der Freude oder auf ein widersprüchliches Wechselspiel der Gefühle verweist. Geschmack ist dann kein intellektueller Begriff mehr, sondern betrifft den sinnlichen Eindruck und das Gefühl, die von den Empiristen als die wahrsten und lebhaftesten Ideen des Geistes definiert wurden.<ref name=":6" />

==== Der Relativismus des Geschmacks ====
Diese Auffassung von Geschmack in Form von Gefühlen konnte zu einer relativistischen Auffassung von Kunst führen und legitimierte das populäre Sprichwort "Über Geschmack lässt sich nicht streiten".<ref name=":6" /> Dieses Sprichwort besagt, dass etwas niemals absolut oder nach objektiven Kriterien (wie Symmetrie oder andere mathematische Kriterien, die der griechischen Auffassung von Kunst und Kanon folgen) schön ist, sondern dass es nach der ganz persönlichen Subjektivität des Betrachters schön ist. Es gibt also keine rationale und argumentative Debatte darüber, ob ein Kunstwerk schön ist oder nicht. Denn eine Emotion oder ein Gefühl ist immer etwas Intimes, das sich von der Emotion unterscheidet, die ein anderer empfindet. Wenn "schön" nur ein Gefühl ist, das man angesichts eines Kunstwerks (oder einer natürlichen Sache) empfindet, dann ist "schön" ein gänzlich subjektiver Begriff.

[[Voltaire]] entwickelt diesen ästhetischen Relativismus in seinem Artikel "Das Schöne" im ''Dictionnaire philosophique''. Er greift insbesondere die platonische Auffassung des Schönen an und stellt ihr eine ganz empirische und subjektivistische Auffassung entgegen:
{{Zitat
|Text=« Demandez à un crapaud ce que c’est que la beauté, le grand beau, le to kalon. Il vous répondra que c’est sa crapaude avec deux gros yeux ronds sortant de sa petite tête, une gueule large et plate, un ventre jaune, un dos brun. Interrogez un nègre de Guinée; le beau est pour lui une peau noire, huileuse, des yeux enfoncés, un nez épaté.

Interrogez le diable ; il vous dira que le beau est une paire de cornes, quatre griffes, et une queue. Consultez enfin les philosophes, ils vous répondront par du galimatias; il leur faut quelque chose de conforme à l’archétype du beau en essence, au to kalon. »
|Sprache=fr
|Autor=Voltaire
|Quelle=
|Übersetzung=Fragen Sie eine Kröte, was Schönheit ist, das große Schöne, das to kalon. Er wird Ihnen antworten, dass es eine Kröte ist, mit zwei großen runden Augen, die aus seinem kleinen Kopf herausragen, einem breiten und flachen Maul, einem gelben Bauch und einem braunen Rücken. Fragen Sie einen Neger aus Guinea; für ihn ist das Schöne eine schwarze, ölige Haut, tief liegende Augen und eine Stupsnase.

Frag den Teufel; er wird dir sagen, dass das Scöne ein Paar Hörner, vier Krallen und ein Schwanz ist. Sie brauchen etwas, das dem Archetyp des Schönen im Wesen, dem to kalon, entspricht.
|ref=<ref></ref>
}}
Zusammenfassend ist es für Voltaire sinnlos, das Schöne zu theoretisieren, als wäre es ein mathematisches oder rein intellektuelles Konzept : Das Schöne ist relativ, und der Philosoph "[...] ersparte sich die Mühe, eine lange Abhandlung über das Schöne zu verfassen". Dieser überwiegend negative Text Voltaires führt zu Skepsis hinsichtlich der Möglichkeit, eine ästhetische Norm aufzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://philosophy.lander.edu/intro/artbook/x2739.htm |titel=The Reading Selection from Beauty |abruf=2024-05-19}}</ref>


== Kritik ==
== Kritik ==
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Auch Vertreter offenerer Methodologien, etwa [[Paul Feyerabend]], [[Thomas S. Kuhn]] und andere, welche die [[Wissenschaftssoziologie|wissenschaftssoziologischen]] Ansätze von [[Karl Mannheim]] und [[Ludwik Fleck]] fortsetzten, haben sich zu Thesen des klassischen Empirismus kritisch geäußert bzw. abweichende oder weiterführende Ideen vorgestellt.
Auch Vertreter offenerer Methodologien, etwa [[Paul Feyerabend]], [[Thomas S. Kuhn]] und andere, welche die [[Wissenschaftssoziologie|wissenschaftssoziologischen]] Ansätze von [[Karl Mannheim]] und [[Ludwik Fleck]] fortsetzten, haben sich zu Thesen des klassischen Empirismus kritisch geäußert bzw. abweichende oder weiterführende Ideen vorgestellt.

Die empiristische Ästhetik wird von Kant in der [[Kritik der Urteilskraft]] (1790) untersucht und kritisiert.<ref>{{Literatur |Autor=Bruno Haas |Titel=Sublime et subreption |Sammelwerk=Le Sublime : Poétique, esthétique, philosophie |Verlag=Presses universitaires de Rennes |Ort=Rennes |Datum=2018 |Reihe=Æsthetica |ISBN=978-2-7535-9004-5 |Seiten=95–102 |Online=https://books.openedition.org/pur/182986 |Abruf=2024-05-19}}</ref> Er erkennt die Verdienste Burkes an, versucht aber, dessen Position zu überwinden, indem er das Schöne als Harmonie zwischen Einbildungskraft und Verstand und das Erhabene als Übergang von der Harmonie zur Disharmonie und umgekehrt versteht, wobei es diesmal um das freie Spiel der Einbildungskraft und der Vernunft (als Vermögen, das im Gegensatz zum endlichen Verstand nach dem Unendlichen strebt) geht. Kant führt also die geistige Arbeit wieder in die ästhetische Erfahrung ein, gegen die Empiristen, die sie abgewertet hatten. Dies ermöglicht es ihm, eine Lösung für den Relativismus des Geschmacksurteils anzubieten: Wenn der Verstand beim ästhetischen Urteil ins Spiel kommt, bedeutet dies, dass es möglich ist, einen universellen und uneigennützigen Begriff des Schönen (der für alle gilt, unabhängig von der besonderen Subjektivität) festzulegen: "Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt".<ref>{{Literatur |Autor=Bruno Haas |Titel=Symptomatologie der reflektierenden Urteilskraft |Auflage=1. Auflage |Verlag=Meiner, F |Ort=Hamburg |Datum=2023 |Reihe=Kant-Forschungen |ISBN=978-3-7873-3996-9}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 19. Mai 2024, 02:38 Uhr

Der Ausdruck Empirismus wird bei Klassifikationen erkenntnistheoretischer Ansätze für Theorien verwendet, denen zufolge Wissen, verstanden als gerechtfertigte wahre Erkenntnis, zuerst oder ausschließlich auf Sinneserfahrung beruht (einschließlich der Verwendung wissenschaftlicher Instrumente).

Allgemeines

In empiristischen Wissenschaftskonzepten, wie sie vor allem seit der frühen Neuzeit verbreitet sind, werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf Beobachtung und Experiment zurückgeführt. Dieses Wissenschaftsverständnis entspricht den empiristischen Vorstellungen der Erkenntnis. Die wichtigsten klassischen Entwürfe des Empirismus werden bestimmten Philosophen des 17. Jahrhunderts, vor allem des Britischen Empirismus, zugeschrieben. Im 20. Jahrhundert wurden von Vertretern des Logischen Empirismus verschiedene wissenschafts-, erkenntnistheoretische und methodologische Ausarbeitungen in Anknüpfung oder auch teilweiser Übereinstimmung mit den Ideen dieser Klassiker vorgelegt. Eine jüngere Variante wissenschaftstheoretischer Konzeptionen in Fortführung einiger empiristischer Grundideen ist der Konstruktive Empirismus.

Rationalistische und empiristische Formen von Wissen

In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung „Rationalismus“ zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen.[1]

Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken möglich ist oder dieses reine Denken sogar die primäre oder ausschließliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne – wie Leibniz und Wolff – behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegenüber der Empirie von höherer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft für jede Art von Empirie.[2]

Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zusätzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben („angeboren“) seien (siehe Nativismus) oder – unvermittelt über empirisches Weltwissen – direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (siehe Intuitionismus).

Rationalisten wie René Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird.[3] Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. für Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Immanuel Kant dagegen für ein unmögliches synthetisches Urteil a priori hält. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. Für sie liefern ausschließlich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindrücke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen seien (a posteriori).

Mit Kant ist außerdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverständnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander versöhnt („Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (Immanuel Kant: AA III, 75– B 75[4])). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. „Kritizismus“ zu überwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der Kritik der reinen Vernunft, bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.

Induktions- und Realismusproblem

Tatsächlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindrücke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverhältnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repräsentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen können, müsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein – nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind.[5] Klassischerweise schränken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verhältnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repräsentieren. Wissen über die Welt hingegen müsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.

Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen Sätzen kann zum Skeptizismus führen. Bei induktiven Schlüssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird üblicherweise – spätestens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte – als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden könne, zumal für den Bereich nicht-notwendiger zukünftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit bestünde. David Hume ging sogar so weit, die Annahme von notwendigen Begriffsverhältnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, für einen subjektiven Irrtum zu erklären. Es gebe für entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erklärung, die Ansprüche an Wissen seien bei solchen Sätzen daher nicht erfüllbar.

Ein solcher Zweifel kann noch stärker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen über die eigenen mentalen Zustände liefere und nicht gewiss sei, ob und was außerhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspräche. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei René Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley).

Ein Empirismus, der das mögliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrungen beschränkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Frühwerk von Bertrand Russell). Ein jüngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zustände epistemisch zugänglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.

Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden können (sogenannte Induktionsschlüsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.

Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle für Erfahrungsschlüsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine Fälle bzw. Gesetze formuliert.[6]

Einige Theoretiker schlugen darüber hinaus Modelle für zusätzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce für Fälle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zunächst überraschend erscheinende Tatsachen zu erklären, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von „Abduktion“ in der traditionellen Logik (siehe Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen Fällen die Tatsache dann deduktiv folgt und nicht nur Untersatz und Konklusion wahrscheinlich sind).

Geschichte

Antike

Medizin und Skeptizismus

Sextus Empiricus, berühmter Skeptiker und Anhänger der empirischen Schule

Der Empirismus stellte eine philosophische Strömung in der Antike dar. Er manifestierte sich besonders in der empirischen Medizin, die ihrerseits Sextus Empiricus stark beeinflusste.[7] Die Sekte der Empiriker, die im zweiten Jahrhundert v. Chr. von Philinos von Kos gegründet wurde, lehnte die zentrale Idee der Medizin der "Dogmatiker" ab, der zufolge man die verborgenen Ursachen von Krankheiten bestimmen kann. Da sie sich an das Offensichtliche hielten, erkannten die Empiriker nur drei Verfahren an:[8]

  • Die αὐτοψία / autopsía, "Beobachtung durch sich selbst" ;
  • Die ἱστορία / historía, "von anderen gemachte und schriftlich überlieferte Beobachtung" ;
  • Der "Übergang zum Gleichen ".

Es scheint jedoch nicht, dass diese Form des Empirismus bei der Entwicklung der in England entstandenen Bewegung eine Rolle gespielt hat, außer vielleicht bei Hume über den Einfluss des Skeptizismus.[9]

Epikureismus

Epikurs Theorie steht dem Empirismus nahe und wurde von Kant unter diesem Etikett eingeordnet.[10] In der epikureischen Erkenntnistheorie stammt alles Wissen aus der Empfindung, die durch die Simulakren verursacht wird, die von den äußeren Körpern erzeugt werden.[11]

Aristoteles und die tabula rasa

Von Aristoteles übernahm John Locke die Vorstellung des Geistes als tabula rasa, der Eindrücke wie Wachs aufnimmt.[12][13] Aristoteles verstand Wissen als Abstraktion intelligibler Formen von sinnlich wahrnehmbaren Objekten, wobei die Abstraktion in der Auslöschung von Besonderheiten besteht, um eine universelle Definition zu erhalten. Die Seele empfängt also die intelligiblen Formen passiv (obwohl sie sie alle im Potenzial, im Zustand des Möglichen, enthält): Es ist das natürliche Objekt, das die direkte Ursache der Erkenntnis ist. Die Empfindung aktualisiert in der Seele (dem Intellekt) die intelligible Form (Quiddita), die im natürlichen Objekt der rationalen Struktur oder Substanz entspricht.

Johannes Philoponos erinnert in Bezug auf die Seele nach Aristoteles an Folgendes: "Aristoteles stellt sie durch eine unbeschriebene Tafel dar und nennt sie im eigentlichen Sinne Lernvermögen. Platon hingegen stellt sie durch eine beschriebene Tafel dar und nennt sie das Vermögen, sich durch Erinnerung zu unterrichten."[14]

Mittelalter

Was das mittelalterliche Denken betrifft, so hat man in Wilhelm von Ockham einen Vorläufer des Empirismus gesehen, weil er nur singuläre Entitäten in der Welt zulässt, d. h. Tatsachen, die Gegenstand der Erfahrung sind.[15] So muss sich jede Erkenntnis letztlich auf eine unmittelbare und singuläre, "intuitive" Erfahrung zurückführen lassen.[16] Man kann auch Roger Bacon erwähnen, für den "keine Rede Gewissheit geben kann, alles beruht auf der Erfahrung ".[17]

Renaissance: Francis Bacon

Francis Bacon gilt als der Vater des modernen Empirismus

Francis Bacon (1561-1626) gilt als der Vater des Empirismus in seiner modernen Form. Er stellte als Erster die Grundlagen der modernen Wissenschaft und ihrer Methoden dar.[18] In seiner Untersuchung von Fehlschlüssen war sein bester Beitrag die Doktrin der Idolen. Außerdem schreibt er im Novum Organum (oder "neue Logik" im Gegensatz zu der von Aristoteles), dass uns Wissen in Form von Naturobjekten zukommt, wir aber unsere eigenen Interpretationen über diese Objekte durchsetzen.[19]

Bacon zufolge werden unsere wissenschaftlichen Theorien so konstruiert, wie wir die Objekte sehen; der Mensch ist also bei der Erklärung von Hypothesen voreingenommen. Für Bacon ist "die wahre Wissenschaft die Wissenschaft von den Ursachen".[20] Im Gegensatz zur aristotelischen Logik, die eine Verbindung zwischen allgemeinen Prinzipien und besonderen Tatsachen herstellt, verlässt er das deduktive Denken, das von den durch die Autorität der Alten angenommenen Prinzipien ausgeht, zugunsten einer "Interpretation der Natur", bei der die Erfahrung das Wissen tatsächlich erweitert. Bacon befürwortet also eine Methode, die auf experimenteller Arbeit beruht.[19] Er sagt, dass die "Empirie" die Grundlage für die Entwicklung des Menschen ist:

Die, welche die Wissenschaften bearbeiteten, waren entweder Empiriker oder Dogmatiker. Jene sammeln und verbrauchen nur, wie die Ameisen; Letztere aber, welche mit der Vernunft beginnen, ziehen wie die Spinnen das Netz aus sich selbst heraus. Das Verfahren der Bienen steht zwischen beiden; diese ziehen den Saft aus den Blumen in Gärten und Feldern, aber behandeln und verdauen ihn durch eigne Kraft. (…) Deshalb können auf das engere und festere Bündniss beider Vermögen, des Versuchenden nämlich und des Denkenden, was bis jetzt noch nicht bestanden hat, die besten Hoffnungen gebaut werden.[21]

Neuzeit: Moderner Empirismus

Thomas Hobbes, bedeutender empirischer Philosoph, der dem Cartesianismus widersprach

Der moderne Empirismus ist eine philosophische Bewegung, die in England entstand. Er hat seine Wurzeln im 16. Jahrhundert und erreicht seine Hochphase hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert. Laut dem Wissenschaftssoziologen Robert K. Merton gelangte der Empirismus aufgrund seiner engen Verbindung mit der protestantischen und puritanischen Ethik in die Wissenschaft.[22] Die Entwicklung der Royal Society in London, die 1660 von Protestanten gegründet wurde, sei ein Beispiel dafür: "Die Kombination von Rationalität und Empirie, die in der puritanischen Ethik so offensichtlich ist, bildet das Wesen der modernen Wissenschaft", erläutert Merton.[23]

Ursprünglich konnte der Empirismus als Materialismus verstanden werden (für Francis Bacon und Thomas Hobbes), da er bei der Entstehung der modernen Wissenschaft (mit Galileo Galilei) eine der Formen der Opposition gegen die Scholastik war.[24] Obwohl Empirismus und Materialismus oft Hand in Hand gehen, gibt es keine notwendige Verbindung zwischen den beiden (wie Berkeleys Immaterialismus und James' Spiritualismus zeigen).

Der Empirismus definierte aus der Erfahrung und der Logik abgeleitete Erkenntnisweisen, die sich von der Offenbarung befreiten. Der Empirismus begleitete somit die Entstehung der modernen Wissenschaft, die durch ihre Mathematisierung und den massiven Einsatz der experimentellen Methode gekennzeichnet war. Newtons Beitrag zur Wissenschaft ist in diesen empiristischen intellektuellen Kontext eingebettet.[25]

Die französische und englische Aufklärung (bzw. Schottische Aufklärung) sind überwiegend empiristisch geprägt,[26][27] im Gegensatz zur deutschen Aufklärung, die einerseits weniger atheistisch und andererseits idealistischer ist.[28]

Der Empirismus unterscheidet sich recht deutlich vom Positivismus, da letzterer mehr Wert darauf legt, Phänomene durch mathematische Formulierungen zu erklären.[29] Auguste Comte (1798-1857) hat seine Philosophie zwar teilweise auf die von Francis Bacon gestützt, aber dies reicht nicht aus, um viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Empirismus und dem Positivismus zu finden, wie Comte in seinem Cours de philosophie positive selbst zugibt.[30]

William James, der gemeinsam mit Peirce den Pragmatismus erfand.

Der radikale Empirismus ist eine von William James (1842-1910) vertretene Variante, die wie der klassische Empirismus besagt, dass der Erfahrung nichts hinzugefügt werden kann, aber auch, was ihre Besonderheit ausmacht, dass ihr nichts entzogen werden kann: Wir haben eine Erfahrung von Beziehungen, die so real sind wie die Begriffe der Erfahrung.[31]

Der Empirismus darf nicht mit dem Pragmatismus von Charles Sanders Peirce oder Richard Rorty verwechselt werden. Der Empirismus stützt sich auf die Erfahrung, der Pragmatismus auf das Handeln.

Die wichtigsten Vertreter des modernen Empirismus sind:

  • Francis Bacon (1561-1626), englischer Politiker und Philosoph, der oft als Vater des Empirismus angesehen wird
  • Thomas Hobbes (1588-1679), materialistischer englischer Philosoph
  • Robert Boyle (1627-1691), irischer Physiker und Chemiker, der sich von Francis Bacon inspirieren ließ und als Vater der Naturphilosophie gilt
  • John Locke (1632-1704), englischer Philosoph und Begründer des politischen Liberalismus
  • George Berkeley (1685-1753), irischer Bischof und Philosoph, der einen "immaterialistischen" Empirismus entwickelte (es gibt keine "Materie" hinter den Phänomenen, die uns erscheinen)
  • Voltaire (1694-1778), Schriftsteller, der Lockes Ideen nach Frankreich importierte
  • David Hume (1711-1776), schottischer Philosoph, der den skeptischen Empirismus entwickelte
  • Denis Diderot (1713-1784), Schriftsteller und Enzyklopädist, der einen "verzauberten Materialismus" vertrat
  • Étienne Bonnot de Condillac (1714-1780), französischer sensualistischer Philosoph, der von Locke beeinflusst wurde
  • Claude-Adrien Helvétius (1715-1771), französischer sensualistischer Philosoph
  • Adam Smith (1723-1790), schottischer Wirtschaftswissenschaftler und Schüler von Hume
  • Edmund Burke (1729-1797), irischer Politiker und Philosoph, Theoretiker der empiristischen Ästhetik
  • James Mill (1773-1836), schottischer Philosoph, der von Hume beeinflusst wurde
  • John Stuart Mill (1806-1873), Sohn des vorherigen, englischer Ökonom und Philosoph, der den von Jeremy Bentham (1748-1832) inspirierten Utilitarismus weiterentwickelte
  • William James (1842-1910), amerikanischer Philosoph, der einen radikalen Empirismus entwickelte, den er "Pragmatismus" nannte

Erbe des Empirismus

Analytische Philosophie

Der Empirismus hatte ein bedeutendes Nachwirken in der analytischen Philosophie: Der logische Empirismus (Wiener Kreis), Poppers Theorie der Falsifikation, die evolutionäre Erkenntnistheorie, Quines Pragmatismus und die analytische Ästhetik sind unter anderem auf ihn zurückzuführen.

Im Wiener Kreis um Moritz Schlick und in der Berliner Gruppe um Carl Gustav Hempel entwickelte sich ein Logischer Empirismus, der im 20. Jahrhundert von Rudolf Carnap wirkungsmächtig vertreten wurde.[32] So beeinflusste er in Amerika Philosophen wie Willard Van Orman Quine[33] und andere, auch noch einige der sog. postanalytischen Philosophie zugeordnete Theoretiker. Erkenntnis wurde dabei als logische Konstruktion der Erfahrung interpretiert.

Eine Möglichkeit, die Erweiterung von Erkenntnissen auf der Basis von Sinnesdaten, auf mathematische Weise zu handhaben, zeigt der Satz von Bayes.

Der Kritische Rationalismus von Karl Popper gibt die Position auf, dass sich sicheres Wissen aus Einzelbeobachtungen induktiv gewinnen oder auch nur zweifelsfrei bestätigen lasse (Verifikationismus) und spricht der Erfahrung vor allem eine kritisierende Funktion für Theorien und Überzeugungen zu (Fallibilismus).[34]

Bas van Fraassens konstruktiver Empirismus ist eine der jüngsten Varianten empiristischer Positionen.[35]

Kontinentalphilosophie

Der Empirismus blieb auch in der Kontinentalphilosophie nicht ohne Nachwirkungen. Sein Einfluss ist in der Philosophie Henri Bergsons über seine Lektüre von James und den Sensualisten[36] ebenso spürbar wie in der Philosophie von Deleuze, der Hume ein Buch widmete und dabei den Begriff des "transzendentalen Empirismus " prägte.[37] Was die Phänomenologie betrifft, so ließ sich Edmund Husserl in seiner psychologistischen Periode von Mill inspirieren (siehe etwa in der Philosophie der Arithmetik, 1891)[38], und er zollte Hume in den Ideen I (1913) Tribut, versuchte aber gleichzeitig, ihn zu widerlegen (phänomenologische Periode).[39]

Doktrin

Erkenntnistheorie

Dem Empirismus zufolge liegen die Grundlage und die erste Quelle des Wissens in der Erfahrung.[40] Für einige Empiristen wie George Berkeley, der damit eine nominalistische These aufgreift, sind nur singuläre Objekte und Phänomene real.[41] Der Empirismus im Allgemeinen räumt jedoch die Existenz von Begriffen, Bildern oder Bildsynthesen ein, die aus der Erfahrung und der Assoziation von Ideen hervorgehen. Der Geist wird dann als eine tabula rasa aufgefasst, auf die sich sinnliche Eindrücke einprägen. Die menschliche Erkenntnis leitet sich somit aus der Erfahrung ab, es gibt keine angeborenen Ideen, die im Geist von Geburt an oder in der Seele von Ewigkeit her vorhanden wären.[40]

Thesen und Probleme

Empiristen beantworten zwei Fragen:

  1. Was ist der Ursprung des Wissens ?
  2. Was macht eine Theorie gültig ?

Der Ursprung des Wissens liegt in unserer Erfahrung. Damit verhindern Empiristen, dass ein komplexes spekulatives metaphysisches System aufgebaut wird. Tatsächlich beabsichtigen die Empiristen (insbesondere John Locke in seinem Essay concerning human undertanding), die Kräfte des menschlichen Verständnisses zu analysieren, anstatt die metaphysische Struktur der Welt ohne diese - ihrer Meinung nach unerlässliche - Vorfrage zu hinterfragen. Das Argument lautet, dass wir, bevor wir versuchen, die Welt zu erkennen, bereits damit beginnen müssen, unser eigenes Instrument zur Erkenntnis der Welt, den Verstand, zu kennen, um seine Fähigkeiten abzugrenzen und sie nicht zu überschreiten.[40]

Hume beantwortet beide Probleme in der Untersuchung über den menschlichen Verstand (Enquiry on Human Understanding, 1748), fasst damit die von Locke geerbte empiristische Position zusammen und kündigt die Position Carnaps an.[42]

Auf die Frage nach dem Ursprung des Wissens antwortet Hume, dass alle Ideen, die der menschliche Geist enthält, Kopien ursprünglicher Empfindungen sind.[43] Der unmittelbare Eindruck steht im Erkenntnisprozess an erster Stelle, danach folgen die Vorstellung und die Erinnerung. Die Vorstellungskraft besteht in der Antizipation einer Wahrnehmung.[44] Dennoch kann der menschliche Geist nur Wahrnehmungen antizipieren, die er bereits kennt. Hume lehnt die Idee einer radikalen Vorstellungswelt, die der Empfindung vorausgeht, ab. Die Vorstellungskraft ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Menschen. Was die Erinnerung betrifft, so besteht sie in der Wiedererinnerung an eine vergangene, bereits erlebte Wahrnehmung. Auch hier ist die Empfindung zuerst da.[44]

Hume führt zwei Argumente an, um diese Auffassung zu rechtfertigen:[43]

  • Es gibt keine Idee im menschlichen Geist, die nicht auf eine Empfindung zurückgeführt werden kann, die sie verursacht hat ;
  • Ein Blinder kann keine Farben begreifen (Molyneux-Problem).

In Bezug auf allgemeine Ideen deckt sich die empiristische Position oft mit der des Nominalismus. Der Empirismus, einschließlich Humes, geht davon aus, dass jede einfache Idee sich auf eine bestimmte Empfindung bezieht und dass jede komplexe Idee in einfache Ideen zerlegt werden kann, die sich ihrerseits auf eine bestimmte Empfindung beziehen. Das bedeutet, dass es keine "reine", von der Erfahrung unabhängige Idee gibt. Selbst die allgemeinsten und abstraktesten Konzepte sind Vorstellungen, die aus der Erfahrung gewonnen werden, oder sie sind nur leere Fiktionen, die bedeutungslos sind.[44]

Psychologie und Geschichte

Die empiristische Philosophie legt den Schwerpunkt auf die Art und Weise, wie das erkennende Subjekt die Welt wahrnimmt und Emotionen empfindet. Spekulationen über das Wesen der Welt oder über angeborene Ideen sind für Hume nur eine theoretische Leere und bedeutungslos.

Die empiristische Psychologie wird insbesondere den Assoziationismus oder die Theorie der Assoziation von Ideen entwickeln.[45] Hume definiert die Macht und Freiheit des Geistes als die Fähigkeit, komplexe Ideen aus einfachen Ideen zusammenzusetzen, wobei er sich an der Theorie von Locke orientiert, der als einer der ersten den Assoziationismus entwickelt hat. Der Geist kann zwar keine Ideen ex nihilo erschaffen oder erfinden, aber er kann die durch Erfahrung gewonnenen Ideen nach Belieben zu neuen Ideen zusammenmischen.[45]

Ebenso zeigt der Empirismus ein großes Interesse an der Geschichte als Wissenschaft von der menschlichen Erfahrung. Hume wurde selbst zum Historiker: Er lieferte der Nachwelt eine Geschichte Englands (The History of England, 1754-1762).[46]

Methode und Logik

Auf der Ebene der Methode entwickelten die Empiristen einen neuartigen Weg zur Lösung von Problemen.

Hume schlug eine einfache Methode vor, die seiner Meinung nach in Zukunft die Lösung aller schwierigen philosophischen Probleme ermöglichen würde. Sie besteht darin, "zu erforschen, von welchem Eindruck die vermeintliche Idee [die Idee, die das Problem verursacht] abgeleitet ist ".[44] Diese Methode ist ein Sparsamkeitsprinzip, da sie einfach ist und dennoch nach Ansicht der Empiristen die meisten Probleme lösen kann.[47] Jeder Diskurs, ob wissenschaftlich oder philosophisch, und unabhängig von seinem Komplexitätsgrad, muss immer auf eine reine Tatsache, eine pure Erfahrung, ein singuläres und unmittelbares Objekt der Empfindung zurückgeführt werden können. Wenn dies nicht der Fall ist, dann ist dieser Diskurs schlichtweg leer, er ist eine bedeutungslose Fiktion. Diese Idee fand sich bereits bei Wilhelm von Ockham (in der Summa logicae), für den ein Zeichen nur dann einen Wert hatte, wenn es für ein singuläres Objekt in einem Satz vorausgesetzt werden konnte.

Diese Methode setzt jedoch eine Unterscheidung zwischen Tatsachen und Ideen oder Gedanken voraus.[48] Sie geht davon aus, dass es einerseits reine Tatsachen und andererseits allgemeine Zeichen gibt, die der menschliche Verstand verwendet, um sich die Welt vorzustellen. Es gibt also zwei Möglichkeiten, die Gültigkeit eines Gedankens zu analysieren: erstens die logische Kohärenz (die Ordnung der "Beziehungswahrheiten" oder analytischen Wahrheiten) und zweitens die Beziehung zu einer reinen Tatsache (die Ordnung der "Tatsachenwahrheiten" oder synthetischen Wahrheiten).[49] Die Frage ist dann, welchen Status diese analytischen Wahrheiten haben, die nicht von der Erfahrung abhängen. Für die radikalsten Empiristen (oder Nominalisten) sind analytische Wahrheiten zwar wahr, aber auch leer, sie sagen uns nichts. Nur synthetische Wahrheiten lehren uns etwas über die Welt.[50]

Diese Unterscheidung zwischen Tatsachen und Gedanken erklärt zum Teil die Entwicklung, die der Empirismus in seiner logischen Form, z. B. bei Carnap, erfahren wird. Der logische Empirismus entwickelt die doppelte Forderung, die verwendete Sprache durch die logische Analyse (Aufspüren von Widersprüchen und Tautologien) und durch den möglichen Verweis auf ein singuläres und unmittelbares Objekt der Erfahrung (oder Verifizierbarkeit durch "verifikationistische" Kriterien) zu verifizieren. Dies erklärt außerdem den Primat der Sprachphilosophie, auch beim frühen Wittgenstein (im Tractatus logico-philosophicus), sowie in den vom logischen Positivismus des Wiener Kreises geteilten erkenntnistheoretischen Auffassungen. Die meisten Schwierigkeiten in der Philosophie hätten ihren Ursprung in einer Begriffsverwirrung, die mithilfe logischer und empirischer Werkzeuge geklärt werden müsse.[51]

Die Debatte ist also komplex, zwischen den Anhängern des "Psychologismus" (es gibt keine reinen Ideen, die von Empfindungen und Emotionen unabhängig sind), des logischen Empirismus (es gibt formale, nicht-psychologische Gesetze des Denkens, die den wissenschaftlichen Diskurs organisieren und den metaphysischen Diskurs entkräften)[52] und des "Platonismus" (es gibt logische Objekte wie Zahlen, die von der Erfahrung unabhängig sind und in sich selbst eine Bedeutung haben)[53].

Induktive Logik

Der Empirismus, z. B. der von Hume oder John Stuart Mill, entwickelte eine induktive Logik, bei der aus besonderen Erfahrungsdaten auf ein Naturgesetz verallgemeinert wird.[54] Eine solche Art der Argumentation führt nur zu wahrscheinlicher Erkenntnis ("Dass die Sonne morgen aufgehen wird, ist eine Hypothese"), es gibt keine "notwendige Verbindung" zwischen zwei Tatsachen. Bei Hume beispielsweise beruht die kausale Argumentation in Wirklichkeit auf Gewohnheit: "Ich glaube, dass die Sonne morgen aufgehen wird, weil es schon immer so war."[55] Je öfter ich jedoch das Auftreten desselben Phänomens beobachte, desto stärker wird mein subjektiver Glaube an die Wiederholung dieses Phänomens. Während die Induktion also keine Gewissheit zulässt und kein universelles und notwendiges Gesetz begründen kann, führt die gleichzeitige und wiederholte Beobachtung zweier Ereignisse über den Assoziationismus (d. h. die Verbindung von Ideen im Geist) allmählich zur Bildung der Idee der Kausalität.[56]

Ästhetik

Theorie des Erhabenen

Das Buch Philosophische Untersuchung über den Ursprung unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen (1757) des irischen Philosophen Edmund Burke (1729-1797) kann als empiristisches Manifest der ästhetischen Philosophie betrachtet werden.[57][58] Hinzu kommen die Ästhetischen Essays von Hume.[59]

Die klassische Ästhetik, die von Platons Symposion inspiriert war kannte nur einen einzigen ästhetischen Wert, das Schöne, und sein Negativ, das Hässliche. Das Schöne wurde in Begriffen wie Harmonie, Symmetrie, Proportion, Regelmäßigkeit, Ordnung und Maß verstanden. Die empiristische Ästhetik wird einen zweiten positiven ästhetischen Wert hinzufügen, das Erhabene.[57] Das Erhabene ist ein Wert, der durch Disharmonie, Dissonanz, Maßlosigkeit, Unverhältnismäßigkeit, Dissymmetrie und Unregelmäßigkeit gekennzeichnet ist. Wo das Schöne das Gefühl der Ruhe in der Seele hervorbrachte, erzeugt das Erhabene heftige Leidenschaft, den Wechsel von Schmerz und Befriedigung (ohne jedoch Schrecken zu verbreiten). Das Erhabene findet seine absolutste künstlerische Anwendung in der Romantik, die die Leidenschaft und die Maßlosigkeit in der menschlichen Seele verherrlicht (künstlerisches Genie, leidenschaftliche Liebe, einsames Ich oder auch politische Revolution).[60]

Für die klassische Ästhetik war das Schöne ein Begriff. Man kann in diesem Zusammenhang von "intellektueller Kunst" oder "ästhetischem Intellektualismus" sprechen. In der Antike wurde die Musik beispielsweise zu den vier Wissenschaften des Quadriviums gezählt. Sie war eine Wissenschaft der Harmonie und des Maßes, wie Augustinus sie in seinem Traktat über die Musik beschreibt.[61]

Im Gegensatz dazu versteht die empiristische Ästhetik das Schöne und das Erhabene als innere Gefühle.[60] Es handelt sich um Vorstellungen, die sich die Seele bei der ästhetischen Erfahrung macht. Das Schöne bezieht sich auf ein Gefühl der Freude und Ruhe, während das Erhabene auf ein mit Schmerz vermischtes Gefühl der Freude oder auf ein widersprüchliches Wechselspiel der Gefühle verweist. Geschmack ist dann kein intellektueller Begriff mehr, sondern betrifft den sinnlichen Eindruck und das Gefühl, die von den Empiristen als die wahrsten und lebhaftesten Ideen des Geistes definiert wurden.[60]

Der Relativismus des Geschmacks

Diese Auffassung von Geschmack in Form von Gefühlen konnte zu einer relativistischen Auffassung von Kunst führen und legitimierte das populäre Sprichwort "Über Geschmack lässt sich nicht streiten".[60] Dieses Sprichwort besagt, dass etwas niemals absolut oder nach objektiven Kriterien (wie Symmetrie oder andere mathematische Kriterien, die der griechischen Auffassung von Kunst und Kanon folgen) schön ist, sondern dass es nach der ganz persönlichen Subjektivität des Betrachters schön ist. Es gibt also keine rationale und argumentative Debatte darüber, ob ein Kunstwerk schön ist oder nicht. Denn eine Emotion oder ein Gefühl ist immer etwas Intimes, das sich von der Emotion unterscheidet, die ein anderer empfindet. Wenn "schön" nur ein Gefühl ist, das man angesichts eines Kunstwerks (oder einer natürlichen Sache) empfindet, dann ist "schön" ein gänzlich subjektiver Begriff.

Voltaire entwickelt diesen ästhetischen Relativismus in seinem Artikel "Das Schöne" im Dictionnaire philosophique. Er greift insbesondere die platonische Auffassung des Schönen an und stellt ihr eine ganz empirische und subjektivistische Auffassung entgegen:

« Demandez à un crapaud ce que c’est que la beauté, le grand beau, le to kalon. Il vous répondra que c’est sa crapaude avec deux gros yeux ronds sortant de sa petite tête, une gueule large et plate, un ventre jaune, un dos brun. Interrogez un nègre de Guinée; le beau est pour lui une peau noire, huileuse, des yeux enfoncés, un nez épaté.

Interrogez le diable ; il vous dira que le beau est une paire de cornes, quatre griffes, et une queue. Consultez enfin les philosophes, ils vous répondront par du galimatias; il leur faut quelque chose de conforme à l’archétype du beau en essence, au to kalon. »

„Fragen Sie eine Kröte, was Schönheit ist, das große Schöne, das to kalon. Er wird Ihnen antworten, dass es eine Kröte ist, mit zwei großen runden Augen, die aus seinem kleinen Kopf herausragen, einem breiten und flachen Maul, einem gelben Bauch und einem braunen Rücken. Fragen Sie einen Neger aus Guinea; für ihn ist das Schöne eine schwarze, ölige Haut, tief liegende Augen und eine Stupsnase.

Frag den Teufel; er wird dir sagen, dass das Scöne ein Paar Hörner, vier Krallen und ein Schwanz ist. Sie brauchen etwas, das dem Archetyp des Schönen im Wesen, dem to kalon, entspricht.“

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Zusammenfassend ist es für Voltaire sinnlos, das Schöne zu theoretisieren, als wäre es ein mathematisches oder rein intellektuelles Konzept : Das Schöne ist relativ, und der Philosoph "[...] ersparte sich die Mühe, eine lange Abhandlung über das Schöne zu verfassen". Dieser überwiegend negative Text Voltaires führt zu Skepsis hinsichtlich der Möglichkeit, eine ästhetische Norm aufzustellen.[62]

Kritik

Die Einschränkung der Erkenntnis auf den Bereich der bloßen Erfahrung lässt sich nach Meinung verschiedener Kritiker des Empirismus nicht halten. Oft erfolgt der Hinweis, so z. B. von Leonard Nelson, dass der Empirismus seinen eigenen Prinzipien nicht genüge: Sätze wie „Alle Erfahrungserkenntnis ist wahr“ oder „Valide Erkenntnis beruht allein auf Sinneserfahrung“ seien nämlich nicht aus Erfahrung herleitbar.

Willard Van Orman Quine[63] legte in seinem Aufsatz Two Dogmas of Empiricism dar, dass auch zentrale Grundbegriffe des klassischen Empirismus nicht empirisch verifizierbar seien.

Auch Vertreter offenerer Methodologien, etwa Paul Feyerabend, Thomas S. Kuhn und andere, welche die wissenschaftssoziologischen Ansätze von Karl Mannheim und Ludwik Fleck fortsetzten, haben sich zu Thesen des klassischen Empirismus kritisch geäußert bzw. abweichende oder weiterführende Ideen vorgestellt.

Die empiristische Ästhetik wird von Kant in der Kritik der Urteilskraft (1790) untersucht und kritisiert.[64] Er erkennt die Verdienste Burkes an, versucht aber, dessen Position zu überwinden, indem er das Schöne als Harmonie zwischen Einbildungskraft und Verstand und das Erhabene als Übergang von der Harmonie zur Disharmonie und umgekehrt versteht, wobei es diesmal um das freie Spiel der Einbildungskraft und der Vernunft (als Vermögen, das im Gegensatz zum endlichen Verstand nach dem Unendlichen strebt) geht. Kant führt also die geistige Arbeit wieder in die ästhetische Erfahrung ein, gegen die Empiristen, die sie abgewertet hatten. Dies ermöglicht es ihm, eine Lösung für den Relativismus des Geschmacksurteils anzubieten: Wenn der Verstand beim ästhetischen Urteil ins Spiel kommt, bedeutet dies, dass es möglich ist, einen universellen und uneigennützigen Begriff des Schönen (der für alle gilt, unabhängig von der besonderen Subjektivität) festzulegen: "Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt".[65]

Siehe auch

Literatur

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  • Laurence BonJour: The Structure of Empirical Knowledge. Harvard University Press, Cambridge, Mass. 1985, ISBN 0-674-84381-9.
  • Hans-Jürgen Engfer: Empirismus versus Rationalismus? Kritik eines philosophiegeschichtlichen Schemas. Schöningh, Paderborn 1996, ISBN 3-506-72241-7.
  • Günter Gawlick (Hrsg.): Empirismus. Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung Bd. 4, Reclam, Stuttgart 1986, ISBN 3-15-009914-5.
  • Friedrich Kambartel: Empirismus. In: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. (BI, Mannheim 1980 S. 542f;) 2., neubear. u.wes. ergän.Aufl. Metzler, Stuttgart 2005 S. 320f. (umf. Lit.) ISBN 978-3-476-02108-3
  • Guy Longworth: Rationalism and Empiricism (PDF; 193 kB), in: S. Chapman, C. Routledge (Hrsg.): Key Ideas in Linguistics and the Philosophy of Language. Edinburgh Univ. Press, Edinburgh 2009, ISBN 0-7486-2619-0.
  • Jennifer Nagel: Empiricism. In: Sahotra Sarkar, Jessica Pfeifer (Hrsg.): The Philosophy of Science. Routledge 2006, Bd. 1, ISBN 0-415-93927-5, S. 235–243.
  • Jennifer Nagel: The Empiricist Conception of Experience. in: Philosophy 75 (2000), S. 345–376.
  • Thomas Nickles: Empiricism, in: Maryanne Cline Horowitz (Hrsg.): New Dictionary of the History of Ideas Thomson Gale, Bd. 2 (2005), ISBN 0-684-31379-0, S. 664–669.
  • Tama Szabo Gendler: Empiricism, Rationalism, and the Limits of Justification. in: Philosophy and Phenomenological Research 63/3 (2001), S. 641–648.
  • R. S. Woolhouse: The Empiricists. Oxford University Press, Oxford 1988, ISBN 0-19-289188-X. Primär zu Bacon, Hobbes, Locke, Berkeley, Gassendi und Hume.
Wiktionary: Empirismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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Wiktionary: empirisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie. Band II, Freiburg i. B./Frechen (Lizenzausgabe für Komet) o. J., S. 177 f. (Leibniz u. Empirismus) u. S. 188 (englischer Empirismus).
  2. Vgl. dazu ausführlich Bruce Russell: A Priori Justification and Knowledge. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy..
  3. Vgl. zur unterschiedlichen Bewertung von Wissen aus Intuition und Deduktion in Empirismus und Rationalismus Peter Markie: Rationalism vs. Empiricism, 2. The Intuition/Deduction Thesis. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy..
  4. Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA III, 75– B 75.
  5. Vgl. Peter Markie: Rationalism vs. Empiricism, 2. The Intuition/Deduction Thesis. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy..
  6. Vgl. etwa John Stuart Mill: A System of Logic, Ratiocinative and Inductive, Being a Connected View of the Principles of Evidence, and the Methods of Scientific Investigation. 1843 (Digitalisat) – deutsch: System der deduktiven und induktiven Logik, übersetzt von J. Schiel, Braunschweig 1868.
  7. Benjamin Morison: Sextus Empiricus. In: The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Fall 2019 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2019 (stanford.edu [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  8. Jutta Kollesch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: 3. Zur σημείωσις-Lehre der empirischen Ärzteschule. In: Kleine Schriften zur antiken Medizin. De Gruyter Akademie Forschung, 2019, ISBN 978-3-11-065711-1, S. 209–214, doi:10.1515/9783110657111-025 (degruyter.com [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  9. Victor Brochard: La Méthode Expérimentale Chez Les Anciens. In: Revue Philosophique de la France et de l'Étranger. Band 23, 1887, ISSN 0035-3833, S. 37–49, JSTOR:41072765.
  10. Immanuel Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. FELIX MEINER VERLAG, 1998, ISBN 978-3-7873-2112-4, S. 875, doi:10.28937/978-3-7873-2112-4 (meiner-elibrary.de [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  11. Empirismus. Abgerufen am 18. Mai 2024.
  12. Barry Allen: Empiricisms of Antiquity. In: Empiricisms. Oxford University Press, 2020, ISBN 978-0-19-750893-0, S. 11–102, doi:10.1093/oso/9780197508930.003.0002.
  13. Aristoteles: Über die Seele. De anima. FELIX MEINER VERLAG, 2015, ISBN 978-3-7873-2790-4, Kapitel III 4, S. 429b29–430a2., doi:10.28937/978-3-7873-2790-4.
  14. Johannes, Philip J. van der Eijk, Johannes, Aristoteles: On Aristotle on the soul 1.3-5 (= Ancient commentators on Aristotle). Duckworth, London 2006, ISBN 978-0-7156-3307-6, Kapitel III, 4, S. 429a27.
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  36. Henri Bergson, Pierre Montebello, Sébastien Miravète, Paul-Antoine Miquel: La pensée et le mouvant (= GF). Flammarion, Paris 2014, ISBN 978-2-08-128048-9.
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  59. Theodore Gracyk: Hume’s Aesthetics. In: The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Winter 2021 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2021 (stanford.edu [abgerufen am 19. Mai 2024]).
  60. a b c d Peter Lamarque: Aesthetic Empiricism. In: Work and Object. Oxford University Press, 3. Juni 2010, S. 122–138, doi:10.1093/acprof:oso/9780199577460.003.0006.
  61. Henri Irénée Marrou, Henri Irénée Marrou: Augustinus und das Ende der antiken Bildung. Schöningh, Paderborn, München, Wien, Zürich 1982, ISBN 978-3-506-75340-3.
  62. The Reading Selection from Beauty. Abgerufen am 19. Mai 2024.
  63. Willard Van Orman Quine: Two Dogmas of Empiricism. in: The Philosophical Review 60 (1951), S. 20 – 43 (e-Text), deutsch: Zwei Dogmen des Empirismus, in: Ders.: Von einem Logischen Standpunkt. Neun logischphilosophische Essays. Ullstein, Frankfurt a. M. - Berlin - Wien 1979, S. 27 – 50. (Digitalisate: Archivlink (Memento des Originals vom 10. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-leipzig.de (PDF; 1, 6 MB), Archivlink (Memento des Originals vom 11. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.philoscience.unibe.ch; PDF; 3, 5 MB).
  64. Bruno Haas: Sublime et subreption. In: Le Sublime : Poétique, esthétique, philosophie (= Æsthetica). Presses universitaires de Rennes, Rennes 2018, ISBN 978-2-7535-9004-5, S. 95–102 (openedition.org [abgerufen am 19. Mai 2024]).
  65. Bruno Haas: Symptomatologie der reflektierenden Urteilskraft (= Kant-Forschungen). 1. Auflage. Meiner, F, Hamburg 2023, ISBN 978-3-7873-3996-9.