„Empirismus“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Sextus.jpg|mini|[[Sextus Empiricus]], berühmter [[Skeptizismus|Skeptiker]] und Anhänger der [[Empiriker (Ärzteschule)|empirischen Schule]] ]]
Der Empirismus stellte eine [[Philosophie der Antike|philosophische Strömung]] in der [[Antike]] dar. Er manifestierte sich besonders in der [[Empiriker (Ärzteschule)|empirischen Medizin]], die ihrerseits [[Sextus Empiricus]] stark beeinflusste.<ref>{{Literatur |Autor=Benjamin Morison |Titel=Sextus Empiricus |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Fall 2019 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2019 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/fall2019/entries/sextus-empiricus/ |Abruf=2024-05-18}}</ref> Die Sekte der Empiriker, die im zweiten Jahrhundert v. Chr. von [[Philinos von Kos (Mediziner)|Philinos von Kos]] gegründet wurde, lehnte die zentrale Idee der Medizin der "Dogmatiker" ab, der zufolge man die verborgenen Ursachen von Krankheiten bestimmen kann. Da sie sich an das ''Offensichtliche'' hielten, erkannten die Empiriker nur drei Verfahren an:<ref>{{Literatur |Autor=Jutta Kollesch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften |Titel=3. Zur σημείωσις-Lehre der empirischen Ärzteschule |Sammelwerk=Kleine Schriften zur antiken Medizin |Verlag=De Gruyter Akademie Forschung |Datum=2019-03-18 |ISBN=978-3-11-065711-1 |DOI=10.1515/9783110657111-025 |Seiten=209–214 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110657111-025/html |Abruf=2024-05-18}}</ref>
Der Empirismus stellte eine [[Philosophie der Antike|philosophische Strömung]] in der [[Antike]] dar. Er manifestierte sich besonders in der [[Empiriker (Ärzteschule)|empirischen Medizin]], die ihrerseits [[Sextus Empiricus]] stark beeinflusste.<ref>{{Literatur |Autor=Benjamin Morison |Titel=Sextus Empiricus |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Fall 2019 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2019 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/fall2019/entries/sextus-empiricus/ |Abruf=2024-05-18}}</ref> Die Sekte der Empiriker, die im zweiten Jahrhundert v. Chr. von [[Philinos von Kos (Mediziner)|Philinos von Kos]] gegründet wurde, lehnte die zentrale Idee der Medizin der "Dogmatiker" ab, der zufolge man die verborgenen Ursachen von Krankheiten bestimmen kann. Da sie sich an das ''Offensichtliche'' hielten, erkannten die Empiriker nur drei Verfahren an:<ref>{{Literatur |Autor=Jutta Kollesch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften |Titel=3. Zur σημείωσις-Lehre der empirischen Ärzteschule |Sammelwerk=Kleine Schriften zur antiken Medizin |Verlag=De Gruyter Akademie Forschung |Datum=2019-03-18 |ISBN=978-3-11-065711-1 |DOI=10.1515/9783110657111-025 |Seiten=209–214 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110657111-025/html |Abruf=2024-05-18}}</ref>


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=== Renaissance: Francis Bacon ===
=== Renaissance: Francis Bacon ===
[[Datei:Francis Bacon.jpg|mini|[[Francis Bacon]] gilt als der Vater des modernen Empirismus]]
[[Francis Bacon]] (1561-1626) gilt als der Vater des Empirismus in seiner modernen Form. Er stellte als Erster die Grundlagen der modernen Wissenschaft und ihrer Methoden dar.<ref>{{Literatur |Autor=Jürgen Klein, Guido Giglioni |Titel=Francis Bacon |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Fall 2020 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2020 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/fall2020/entries/francis-bacon/ |Abruf=2024-05-18}}</ref> In seiner Untersuchung von [[Fehlschluss|Fehlschlüssen]] war sein bester Beitrag die [[Idolenlehre|Doktrin der Idolen]]. Außerdem schreibt er im [[Novum Organum]] (oder "neue Logik" im Gegensatz zu der von Aristoteles), dass uns Wissen in Form von Naturobjekten zukommt, wir aber unsere eigenen Interpretationen über diese Objekte durchsetzen.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Simon Blackburn |Titel=Baconian method |Sammelwerk=The Oxford Dictionary of Philosophy |Verlag=Oxford University Press |Datum=2008-01-01 |ISBN=978-0-19-954143-0 |DOI=10.1093/acref/9780199541430.001.0001/acref-9780199541430-e-330 |Online=https://www.oxfordreference.com/display/10.1093/acref/9780199541430.001.0001/acref-9780199541430-e-330 |Abruf=2024-05-18}}</ref>
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=== Neuzeit: Moderner Empirismus ===
=== Neuzeit: Moderner Empirismus ===
[[Datei:Thomas Hobbes (portrait).jpg|mini|Thomas Hobbes, bedeutender empirischer Philosoph, der dem [[Cartesianismus]] widersprach]]
Der moderne Empirismus ist eine philosophische Bewegung, die in England entstand. Er hat seine Wurzeln im 16. Jahrhundert und erreicht seine Hochphase hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert. Laut dem Wissenschaftssoziologen [[Robert K. Merton]] gelangte der Empirismus aufgrund seiner engen Verbindung mit der protestantischen und puritanischen Ethik in die Wissenschaft.<ref>{{Literatur |Autor=Robert K. Merton |Titel=Science, Technology and Society in Seventeenth Century England |Sammelwerk=Osiris |Band=4 |Datum=1938 |ISSN=0369-7827 |JSTOR=301533}}</ref> Die Entwicklung der [[Royal Society]] in London, die 1660 von Protestanten gegründet wurde, sei ein Beispiel dafür: "Die Kombination von Rationalität und Empirie, die in der puritanischen Ethik so offensichtlich ist, bildet das Wesen der modernen Wissenschaft", erläutert Merton.<ref>{{Literatur |Titel=Puritanism and the rise of modern science: the Merton thesis |Verlag=Rutgers Univ. Press |Ort=New Brunswick, NJ |Datum=1990 |ISBN=978-0-8135-1530-4}}</ref>
Der moderne Empirismus ist eine philosophische Bewegung, die in England entstand. Er hat seine Wurzeln im 16. Jahrhundert und erreicht seine Hochphase hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert. Laut dem Wissenschaftssoziologen [[Robert K. Merton]] gelangte der Empirismus aufgrund seiner engen Verbindung mit der protestantischen und puritanischen Ethik in die Wissenschaft.<ref>{{Literatur |Autor=Robert K. Merton |Titel=Science, Technology and Society in Seventeenth Century England |Sammelwerk=Osiris |Band=4 |Datum=1938 |ISSN=0369-7827 |JSTOR=301533}}</ref> Die Entwicklung der [[Royal Society]] in London, die 1660 von Protestanten gegründet wurde, sei ein Beispiel dafür: "Die Kombination von Rationalität und Empirie, die in der puritanischen Ethik so offensichtlich ist, bildet das Wesen der modernen Wissenschaft", erläutert Merton.<ref>{{Literatur |Titel=Puritanism and the rise of modern science: the Merton thesis |Verlag=Rutgers Univ. Press |Ort=New Brunswick, NJ |Datum=1990 |ISBN=978-0-8135-1530-4}}</ref>


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Die französische und englische [[Aufklärung]] (bzw. [[Schottische Aufklärung]]) sind überwiegend empiristisch geprägt,<ref>{{Literatur |Autor=Nicholas Phillipson |Titel=The Scottish Enlightenment |Sammelwerk=The Enlightenment in National Context |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=1981 |ISBN=978-0-521-28212-3 |DOI=10.1017/cbo9780511561283.003 |Seiten=19–40 |Online=https://www.cambridge.org/core/books/enlightenment-in-national-context/scottish-enlightenment/DA9A05B4E932E32D880C4DBA587FFB0C |Abruf=2024-05-18}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jessica Riskin |Titel=Science in the age of sensibility: the sentimental empiricists of the French enlightenment |Verlag=University of Chicago Press |Ort=Chicago |Datum=2002 |ISBN=978-0-226-72078-4}}</ref> im Gegensatz zur deutschen Aufklärung, die einerseits weniger atheistisch und andererseits [[Idealismus|idealistischer]] ist.<ref>{{Literatur |Autor=Fania Oz-salzberger |Titel=A Comparative Look at the Scottish and German Enlightenments |Sammelwerk=Translating the Enlightenment |Verlag=Oxford University Press |Datum=1995-03-02 |DOI=10.1093/acprof:oso/9780198205197.003.0002 |Seiten=9–56}}</ref>
Die französische und englische [[Aufklärung]] (bzw. [[Schottische Aufklärung]]) sind überwiegend empiristisch geprägt,<ref>{{Literatur |Autor=Nicholas Phillipson |Titel=The Scottish Enlightenment |Sammelwerk=The Enlightenment in National Context |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=1981 |ISBN=978-0-521-28212-3 |DOI=10.1017/cbo9780511561283.003 |Seiten=19–40 |Online=https://www.cambridge.org/core/books/enlightenment-in-national-context/scottish-enlightenment/DA9A05B4E932E32D880C4DBA587FFB0C |Abruf=2024-05-18}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jessica Riskin |Titel=Science in the age of sensibility: the sentimental empiricists of the French enlightenment |Verlag=University of Chicago Press |Ort=Chicago |Datum=2002 |ISBN=978-0-226-72078-4}}</ref> im Gegensatz zur deutschen Aufklärung, die einerseits weniger atheistisch und andererseits [[Idealismus|idealistischer]] ist.<ref>{{Literatur |Autor=Fania Oz-salzberger |Titel=A Comparative Look at the Scottish and German Enlightenments |Sammelwerk=Translating the Enlightenment |Verlag=Oxford University Press |Datum=1995-03-02 |DOI=10.1093/acprof:oso/9780198205197.003.0002 |Seiten=9–56}}</ref>


Der Empirismus unterscheidet sich recht deutlich vom [[Positivismus]], da letzterer mehr Wert darauf legt, Phänomene durch mathematische Formulierungen zu erklären.<ref>{{Literatur |Autor=Michel Bourdeau |Titel=Auguste Comte |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Spring 2023 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2023 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/spr2023/entries/comte/ |Abruf=2024-05-18}}</ref> [[Auguste Comte]] (1798-1857) hat seine Philosophie zwar teilweise auf die von Francis Bacon gestützt, aber dies reicht nicht aus, um viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Empirismus und dem Positivismus zu finden, wie Comte in seinem ''Cours de philosophie positive'' selbst zugibt.<ref>{{Literatur |Autor=Auguste Comte, Patrick Dupouey |Titel=Cours de philosophie positive |Verlag=Nathan |Ort=Paris |Datum=1989 |Reihe=Les Intégrales de philo |ISBN=978-2-09-175851-0}}</ref>
Der Empirismus unterscheidet sich recht deutlich vom [[Positivismus]], da letzterer mehr Wert darauf legt, Phänomene durch mathematische Formulierungen zu erklären.<ref>{{Literatur |Autor=Michel Bourdeau |Titel=Auguste Comte |Sammelwerk=The Stanford Encyclopedia of Philosophy |Auflage=Spring 2023 |Verlag=Metaphysics Research Lab, Stanford University |Datum=2023 |Online=https://plato.stanford.edu/archives/spr2023/entries/comte/ |Abruf=2024-05-18}}</ref> [[Auguste Comte]] (1798-1857) hat seine Philosophie zwar teilweise auf die von Francis Bacon gestützt, aber dies reicht nicht aus, um viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Empirismus und dem Positivismus zu finden, wie Comte in seinem ''Cours de philosophie positive'' selbst zugibt.<ref>{{Literatur |Autor=Auguste Comte, Patrick Dupouey |Titel=Cours de philosophie positive |Verlag=Nathan |Ort=Paris |Datum=1989 |Reihe=Les Intégrales de philo |ISBN=978-2-09-175851-0}}</ref>
[[Datei:William james.png|mini|[[William James]], der gemeinsam mit [[Charles Sanders Peirce|Peirce]] den [[Pragmatismus]] erfand. ]]

Der radikale Empirismus ist eine von [[William James]] (1842-1910) vertretene Variante, die wie der klassische Empirismus besagt, dass der Erfahrung nichts hinzugefügt werden kann, aber auch, was ihre Besonderheit ausmacht, dass ihr nichts entzogen werden kann: Wir haben eine Erfahrung von Beziehungen, die so real sind wie die Begriffe der Erfahrung.<ref>{{Literatur |Autor=William James |Titel=Pragmatismus und radikaler Empirismus |Auflage=2. Auflage |Verlag=Suhrkamp |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2017 |Reihe=Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft |ISBN=978-3-518-29375-1}}</ref>
Der radikale Empirismus ist eine von [[William James]] (1842-1910) vertretene Variante, die wie der klassische Empirismus besagt, dass der Erfahrung nichts hinzugefügt werden kann, aber auch, was ihre Besonderheit ausmacht, dass ihr nichts entzogen werden kann: Wir haben eine Erfahrung von Beziehungen, die so real sind wie die Begriffe der Erfahrung.<ref>{{Literatur |Autor=William James |Titel=Pragmatismus und radikaler Empirismus |Auflage=2. Auflage |Verlag=Suhrkamp |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2017 |Reihe=Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft |ISBN=978-3-518-29375-1}}</ref>



Version vom 19. Mai 2024, 00:53 Uhr

Der Ausdruck Empirismus wird bei Klassifikationen erkenntnistheoretischer Ansätze für Theorien verwendet, denen zufolge Wissen, verstanden als gerechtfertigte wahre Erkenntnis, zuerst oder ausschließlich auf Sinneserfahrung beruht (einschließlich der Verwendung wissenschaftlicher Instrumente).

Allgemeines

In empiristischen Wissenschaftskonzepten, wie sie vor allem seit der frühen Neuzeit verbreitet sind, werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf Beobachtung und Experiment zurückgeführt. Dieses Wissenschaftsverständnis entspricht den empiristischen Vorstellungen der Erkenntnis. Die wichtigsten klassischen Entwürfe des Empirismus werden bestimmten Philosophen des 17. Jahrhunderts, vor allem des Britischen Empirismus, zugeschrieben. Im 20. Jahrhundert wurden von Vertretern des Logischen Empirismus verschiedene wissenschafts-, erkenntnistheoretische und methodologische Ausarbeitungen in Anknüpfung oder auch teilweiser Übereinstimmung mit den Ideen dieser Klassiker vorgelegt. Eine jüngere Variante wissenschaftstheoretischer Konzeptionen in Fortführung einiger empiristischer Grundideen ist der Konstruktive Empirismus.

Rationalistische und empiristische Formen von Wissen

In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung „Rationalismus“ zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen.[1]

Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken möglich ist oder dieses reine Denken sogar die primäre oder ausschließliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne – wie Leibniz und Wolff – behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegenüber der Empirie von höherer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft für jede Art von Empirie.[2]

Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zusätzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben („angeboren“) seien (siehe Nativismus) oder – unvermittelt über empirisches Weltwissen – direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (siehe Intuitionismus).

Rationalisten wie René Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird.[3] Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. für Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Immanuel Kant dagegen für ein unmögliches synthetisches Urteil a priori hält. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. Für sie liefern ausschließlich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindrücke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen seien (a posteriori).

Mit Kant ist außerdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverständnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander versöhnt („Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (Immanuel Kant: AA III, 75– B 75[4])). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. „Kritizismus“ zu überwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der Kritik der reinen Vernunft, bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.

Induktions- und Realismusproblem

Tatsächlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindrücke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverhältnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repräsentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen können, müsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein – nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind.[5] Klassischerweise schränken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verhältnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repräsentieren. Wissen über die Welt hingegen müsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.

Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen Sätzen kann zum Skeptizismus führen. Bei induktiven Schlüssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird üblicherweise – spätestens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte – als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden könne, zumal für den Bereich nicht-notwendiger zukünftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit bestünde. David Hume ging sogar so weit, die Annahme von notwendigen Begriffsverhältnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, für einen subjektiven Irrtum zu erklären. Es gebe für entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erklärung, die Ansprüche an Wissen seien bei solchen Sätzen daher nicht erfüllbar.

Ein solcher Zweifel kann noch stärker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen über die eigenen mentalen Zustände liefere und nicht gewiss sei, ob und was außerhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspräche. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei René Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley).

Ein Empirismus, der das mögliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrungen beschränkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Frühwerk von Bertrand Russell). Ein jüngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zustände epistemisch zugänglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.

Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden können (sogenannte Induktionsschlüsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.

Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle für Erfahrungsschlüsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine Fälle bzw. Gesetze formuliert.[6]

Einige Theoretiker schlugen darüber hinaus Modelle für zusätzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce für Fälle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zunächst überraschend erscheinende Tatsachen zu erklären, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von „Abduktion“ in der traditionellen Logik (siehe Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen Fällen die Tatsache dann deduktiv folgt und nicht nur Untersatz und Konklusion wahrscheinlich sind).

Sinnkriterium, Verifikationismus, anti-metaphysische Haltung

Empiristische Positionen gehen üblicherweise mit dem Anspruch einher, dass alle Vorstellungen auf sinnliche Wahrnehmung zurückgeführt werden können. Diejenigen Vorstellungen, die nicht unmittelbar einen Gegenstand der Erfahrung oder eine erfahrbare Eigenschaft repräsentieren, werden – etwa bei John Locke – als bloße Produkte der Einbildungskraft erklärt, die durch Zerlegung und Rekombination aus vergangenen Sinneseindrücken gebildet wurden.

Ausgehend von dieser Unterscheidung wurde im Logischen Empirismus ein Sinnkriterium für wissenschaftliche Sätze formuliert, zunächst in Form eines sogenannten Verifikationismus. Demnach können nur Sätze, welche etwas ausdrücken, dessen Wahrheit sich empirisch überprüfen („verifizieren“) lässt, überhaupt als sinnvoll und überhaupt möglicherweise wahr oder falsch (d. i. wahrheitswertfähig) gelten. Ein Satz ist also genau dann überhaupt sinnvoll, wenn sinnlich erfahrbare Bedingungen angegeben werden können, die erfüllt sein müssen, wenn der Satz wahr ist. Alle anderen Sätze wären diesem Kriterium zufolge sinnlos, d. h. weder wahr noch falsch, sondern bestenfalls Ausdruck eigener Gefühle und Einstellungen. Dabei setzt der logische Empirismus die Möglichkeit einer Trennung von Theorie- und Beobachtungssprache einer Wissenschaft voraus: Die Beobachtungssprache soll dabei unmittelbar die empirisch zugänglichen Fakten (Phänomene) in Form von sogenannten Protokollsätzen ausdrücken; die Theoriesprache enthält die Konstrukte, die die Phänomene und deren Zusammenhänge beschreiben. Damit ergibt sich ein Kriterium für Theorien: Diese sind nur dann rein wissenschaftlich, wenn die Terme der Theoriesprache so definiert sind, dass sie sich nur durch Terme der Beobachtungssprache und logische Operatoren definieren lassen.

Unter anderem wegen des Induktionsproblems wurde dieser Standpunkt jedoch modifiziert und auf verschiedene Weise weiterentwickelt – so z. B. zum Falsifikationismus, oder zur Theorie der empirischen Bestätigung oder etwa zugunsten des erkenntnistheoretischen Holismus, der eine Trennung von Theorie- und Beobachtungssprache, wie sie der logische Empirismus üblicherweise vorausgesetzt hatte, zurückweist.

Aus den empiristischen Thesen über die Quelle unserer Vorstellungen folgt, dass Sätze, deren Wahrheit nicht auf eigene, mit anderen teilbare Erfahrung zurückgeführt werden können, keine Form von Wissen sein können, sondern bestenfalls Formen von subjektivem Glauben, schlimmstenfalls psychologisch begründete Irrtümer darstellen. Sofern keine Verifikation durch empirische Tatsachen in Frage kommt, erfüllen diese Sätze das Sinnkriterium nicht. Da viele Vertreter eines Empirismus dies für gegeben hielten, führten diese Annahmen sie zu anti-idealistischen, metaphysikkritischen und religionskritischen Stellungnahmen, bis hin zum Szientismus. Dabei ist es philosophiehistorisch zu Überschneidungen mit gewissen Formen des ethischen und des metaphysischen Materialismus gekommen, zwingend ist diese Verbindung philosophischer Positionen jedoch nicht.

Empirismus in der Wissenschaftsgeschichte

Empiristische Theorien wurden oftmals als wissenschaftstheoretische Hintergrundannahmen naturwissenschaftlicher Forschung beansprucht bzw. vorausgesetzt. Auch Zweige der Altphilologie und der Geschichtsforschung, etwa die von David Friedrich Strauß begründete Leben-Jesu-Forschung können in diesem Sinne als ursprünglich empiristische Projekte der Rückführung der traditionellen Überlieferung auf reale Erfahrungen betrachtet werden. Im Zuge einer fortschreitenden Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften rückte die Beziehung des Empirismus zu den Naturwissenschaften und z. B. eine Präferenz quantitativ-statistischer Methoden aber stärker in den Vordergrund. (Siehe auch Methodenstreit (Sozialwissenschaften).)

Besonders einflussreich war der Empirismus in den Varianten des Logischen Empirismus für den Wiener Kreis um den bei Max Planck promovierten, dann auf dem Lehrstuhl Ludwig Boltzmanns lehrenden Moritz Schlick, mit Kurt Gödel, Hans Hahn, Otto Neurath und anderen, die Berliner Gruppe mit Hans Reichenbach und anderen und die Lemberg-Warschau-Schule mit Alfred Tarski und anderen. Diese Autoren, deren Umfeld und Schüler prägten über lange Zeit größere Teile des Wissenschaftsdiskurses.

Geschichte

Antike

Medizin und Skeptizismus

Sextus Empiricus, berühmter Skeptiker und Anhänger der empirischen Schule

Der Empirismus stellte eine philosophische Strömung in der Antike dar. Er manifestierte sich besonders in der empirischen Medizin, die ihrerseits Sextus Empiricus stark beeinflusste.[7] Die Sekte der Empiriker, die im zweiten Jahrhundert v. Chr. von Philinos von Kos gegründet wurde, lehnte die zentrale Idee der Medizin der "Dogmatiker" ab, der zufolge man die verborgenen Ursachen von Krankheiten bestimmen kann. Da sie sich an das Offensichtliche hielten, erkannten die Empiriker nur drei Verfahren an:[8]

  • Die αὐτοψία / autopsía, "Beobachtung durch sich selbst" ;
  • Die ἱστορία / historía, "von anderen gemachte und schriftlich überlieferte Beobachtung" ;
  • Der "Übergang zum Gleichen ".

Es scheint jedoch nicht, dass diese Form des Empirismus bei der Entwicklung der in England entstandenen Bewegung eine Rolle gespielt hat, außer vielleicht bei Hume über den Einfluss des Skeptizismus.[9]

Epikureismus

Epikurs Theorie steht dem Empirismus nahe und wurde von Kant unter diesem Etikett eingeordnet.[10] In der epikureischen Erkenntnistheorie stammt alles Wissen aus der Empfindung, die durch die Simulakren verursacht wird, die von den äußeren Körpern erzeugt werden.[11]

Aristoteles und die tabula rasa

Von Aristoteles übernahm John Locke die Vorstellung des Geistes als tabula rasa, der Eindrücke wie Wachs aufnimmt.[12][13] Aristoteles verstand Wissen als Abstraktion intelligibler Formen von sinnlich wahrnehmbaren Objekten, wobei die Abstraktion in der Auslöschung von Besonderheiten besteht, um eine universelle Definition zu erhalten. Die Seele empfängt also die intelligiblen Formen passiv (obwohl sie sie alle im Potenzial, im Zustand des Möglichen, enthält): Es ist das natürliche Objekt, das die direkte Ursache der Erkenntnis ist. Die Empfindung aktualisiert in der Seele (dem Intellekt) die intelligible Form (Quiddita), die im natürlichen Objekt der rationalen Struktur oder Substanz entspricht.

Johannes Philoponos erinnert in Bezug auf die Seele nach Aristoteles an Folgendes: "Aristoteles stellt sie durch eine unbeschriebene Tafel dar und nennt sie im eigentlichen Sinne Lernvermögen. Platon hingegen stellt sie durch eine beschriebene Tafel dar und nennt sie das Vermögen, sich durch Erinnerung zu unterrichten."[14]

Mittelalter

Was das mittelalterliche Denken betrifft, so hat man in Wilhelm von Ockham einen Vorläufer des Empirismus gesehen, weil er nur singuläre Entitäten in der Welt zulässt, d. h. Tatsachen, die Gegenstand der Erfahrung sind.[15] So muss sich jede Erkenntnis letztlich auf eine unmittelbare und singuläre, "intuitive" Erfahrung zurückführen lassen.[16] Man kann auch Roger Bacon erwähnen, für den "keine Rede Gewissheit geben kann, alles beruht auf der Erfahrung ".[17]

Renaissance: Francis Bacon

Francis Bacon gilt als der Vater des modernen Empirismus

Francis Bacon (1561-1626) gilt als der Vater des Empirismus in seiner modernen Form. Er stellte als Erster die Grundlagen der modernen Wissenschaft und ihrer Methoden dar.[18] In seiner Untersuchung von Fehlschlüssen war sein bester Beitrag die Doktrin der Idolen. Außerdem schreibt er im Novum Organum (oder "neue Logik" im Gegensatz zu der von Aristoteles), dass uns Wissen in Form von Naturobjekten zukommt, wir aber unsere eigenen Interpretationen über diese Objekte durchsetzen.[19]

Bacon zufolge werden unsere wissenschaftlichen Theorien so konstruiert, wie wir die Objekte sehen; der Mensch ist also bei der Erklärung von Hypothesen voreingenommen. Für Bacon ist "die wahre Wissenschaft die Wissenschaft von den Ursachen".[20] Im Gegensatz zur aristotelischen Logik, die eine Verbindung zwischen allgemeinen Prinzipien und besonderen Tatsachen herstellt, verlässt er das deduktive Denken, das von den durch die Autorität der Alten angenommenen Prinzipien ausgeht, zugunsten einer "Interpretation der Natur", bei der die Erfahrung das Wissen tatsächlich erweitert. Bacon befürwortet also eine Methode, die auf experimenteller Arbeit beruht.[19] Er sagt, dass die "Empirie" die Grundlage für die Entwicklung des Menschen ist:

Die, welche die Wissenschaften bearbeiteten, waren entweder Empiriker oder Dogmatiker. Jene sammeln und verbrauchen nur, wie die Ameisen; Letztere aber, welche mit der Vernunft beginnen, ziehen wie die Spinnen das Netz aus sich selbst heraus. Das Verfahren der Bienen steht zwischen beiden; diese ziehen den Saft aus den Blumen in Gärten und Feldern, aber behandeln und verdauen ihn durch eigne Kraft. (…) Deshalb können auf das engere und festere Bündniss beider Vermögen, des Versuchenden nämlich und des Denkenden, was bis jetzt noch nicht bestanden hat, die besten Hoffnungen gebaut werden.[21]

Neuzeit: Moderner Empirismus

Thomas Hobbes, bedeutender empirischer Philosoph, der dem Cartesianismus widersprach

Der moderne Empirismus ist eine philosophische Bewegung, die in England entstand. Er hat seine Wurzeln im 16. Jahrhundert und erreicht seine Hochphase hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert. Laut dem Wissenschaftssoziologen Robert K. Merton gelangte der Empirismus aufgrund seiner engen Verbindung mit der protestantischen und puritanischen Ethik in die Wissenschaft.[22] Die Entwicklung der Royal Society in London, die 1660 von Protestanten gegründet wurde, sei ein Beispiel dafür: "Die Kombination von Rationalität und Empirie, die in der puritanischen Ethik so offensichtlich ist, bildet das Wesen der modernen Wissenschaft", erläutert Merton.[23]

Ursprünglich konnte der Empirismus als Materialismus verstanden werden (für Francis Bacon und Thomas Hobbes), da er bei der Entstehung der modernen Wissenschaft (mit Galileo Galilei) eine der Formen der Opposition gegen die Scholastik war.[24] Obwohl Empirismus und Materialismus oft Hand in Hand gehen, gibt es keine notwendige Verbindung zwischen den beiden (wie Berkeleys Immaterialismus und James' Spiritualismus zeigen).

Der Empirismus definierte aus der Erfahrung und der Logik abgeleitete Erkenntnisweisen, die sich von der Offenbarung befreiten. Der Empirismus begleitete somit die Entstehung der modernen Wissenschaft, die durch ihre Mathematisierung und den massiven Einsatz der experimentellen Methode gekennzeichnet war. Newtons Beitrag zur Wissenschaft ist in diesen empiristischen intellektuellen Kontext eingebettet.[25]

Die französische und englische Aufklärung (bzw. Schottische Aufklärung) sind überwiegend empiristisch geprägt,[26][27] im Gegensatz zur deutschen Aufklärung, die einerseits weniger atheistisch und andererseits idealistischer ist.[28]

Der Empirismus unterscheidet sich recht deutlich vom Positivismus, da letzterer mehr Wert darauf legt, Phänomene durch mathematische Formulierungen zu erklären.[29] Auguste Comte (1798-1857) hat seine Philosophie zwar teilweise auf die von Francis Bacon gestützt, aber dies reicht nicht aus, um viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Empirismus und dem Positivismus zu finden, wie Comte in seinem Cours de philosophie positive selbst zugibt.[30]

William James, der gemeinsam mit Peirce den Pragmatismus erfand.

Der radikale Empirismus ist eine von William James (1842-1910) vertretene Variante, die wie der klassische Empirismus besagt, dass der Erfahrung nichts hinzugefügt werden kann, aber auch, was ihre Besonderheit ausmacht, dass ihr nichts entzogen werden kann: Wir haben eine Erfahrung von Beziehungen, die so real sind wie die Begriffe der Erfahrung.[31]

Der Empirismus darf nicht mit dem Pragmatismus von Charles Sanders Peirce oder Richard Rorty verwechselt werden. Der Empirismus stützt sich auf die Erfahrung, der Pragmatismus auf das Handeln.

Die wichtigsten Vertreter des modernen Empirismus sind:

  • Francis Bacon (1561-1626), englischer Politiker und Philosoph, der oft als Vater des Empirismus angesehen wird
  • Thomas Hobbes (1588-1679), materialistischer englischer Philosoph
  • Robert Boyle (1627-1691), irischer Physiker und Chemiker, der sich von Francis Bacon inspirieren ließ und als Vater der Naturphilosophie gilt
  • John Locke (1632-1704), englischer Philosoph und Begründer des politischen Liberalismus
  • George Berkeley (1685-1753), irischer Bischof und Philosoph, der einen "immaterialistischen" Empirismus entwickelte (es gibt keine "Materie" hinter den Phänomenen, die uns erscheinen)
  • Voltaire (1694-1778), Schriftsteller, der Lockes Ideen nach Frankreich importierte
  • David Hume (1711-1776), schottischer Philosoph, der den skeptischen Empirismus entwickelte
  • Denis Diderot (1713-1784), Schriftsteller und Enzyklopädist, der einen "verzauberten Materialismus" vertrat
  • Étienne Bonnot de Condillac (1714-1780), französischer sensualistischer Philosoph, der von Locke beeinflusst wurde
  • Claude-Adrien Helvétius (1715-1771), französischer sensualistischer Philosoph
  • Adam Smith (1723-1790), schottischer Wirtschaftswissenschaftler und Schüler von Hume
  • Edmund Burke (1729-1797), irischer Politiker und Philosoph, Theoretiker der empiristischen Ästhetik
  • James Mill (1773-1836), schottischer Philosoph, der von Hume beeinflusst wurde
  • John Stuart Mill (1806-1873), Sohn des vorherigen, englischer Ökonom und Philosoph, der den von Jeremy Bentham (1748-1832) inspirierten Utilitarismus weiterentwickelte
  • William James (1842-1910), amerikanischer Philosoph, der einen radikalen Empirismus entwickelte, den er "Pragmatismus" nannte

Erbe des Empirismus

Analytische Philosophie

Der Empirismus hatte ein bedeutendes Nachwirken in der analytischen Philosophie: Der logische Empirismus (Wiener Kreis), Poppers Theorie der Falsifikation, die evolutionäre Erkenntnistheorie, Quines Pragmatismus und die analytische Ästhetik sind unter anderem auf ihn zurückzuführen.

Im Wiener Kreis um Moritz Schlick und in der Berliner Gruppe um Carl Gustav Hempel entwickelte sich ein Logischer Empirismus, der im 20. Jahrhundert von Rudolf Carnap wirkungsmächtig vertreten wurde.[32] So beeinflusste er in Amerika Philosophen wie Willard Van Orman Quine[33] und andere, auch noch einige der sog. postanalytischen Philosophie zugeordnete Theoretiker. Erkenntnis wurde dabei als logische Konstruktion der Erfahrung interpretiert.

Eine Möglichkeit, die Erweiterung von Erkenntnissen auf der Basis von Sinnesdaten, auf mathematische Weise zu handhaben, zeigt der Satz von Bayes.

Der Kritische Rationalismus von Karl Popper gibt die Position auf, dass sich sicheres Wissen aus Einzelbeobachtungen induktiv gewinnen oder auch nur zweifelsfrei bestätigen lasse (Verifikationismus) und spricht der Erfahrung vor allem eine kritisierende Funktion für Theorien und Überzeugungen zu (Fallibilismus).[34]

Bas van Fraassens konstruktiver Empirismus ist eine der jüngsten Varianten empiristischer Positionen.[35]

Kontinentalphilosophie

Der Empirismus blieb auch in der Kontinentalphilosophie nicht ohne Nachwirkungen. Sein Einfluss ist in der Philosophie Henri Bergsons über seine Lektüre von James und den Sensualisten[36] ebenso spürbar wie in der Philosophie von Deleuze, der Hume ein Buch widmete und dabei den Begriff des "transzendentalen Empirismus " prägte.[37] Was die Phänomenologie betrifft, so ließ sich Edmund Husserl in seiner psychologistischen Periode von Mill inspirieren (siehe etwa in der Philosophie der Arithmetik, 1891)[38], und er zollte Hume in den Ideen I (1913) Tribut, versuchte aber gleichzeitig, ihn zu widerlegen (phänomenologische Periode).[39]

Kritik

Die Einschränkung der Erkenntnis auf den Bereich der bloßen Erfahrung lässt sich nach Meinung verschiedener Kritiker des Empirismus nicht halten. Oft erfolgt der Hinweis, so z. B. von Leonard Nelson, dass der Empirismus seinen eigenen Prinzipien nicht genüge: Sätze wie „Alle Erfahrungserkenntnis ist wahr“ oder „Valide Erkenntnis beruht allein auf Sinneserfahrung“ seien nämlich nicht aus Erfahrung herleitbar.

Willard Van Orman Quine[40] legte in seinem Aufsatz Two Dogmas of Empiricism dar, dass auch zentrale Grundbegriffe des klassischen Empirismus nicht empirisch verifizierbar seien.

Auch Vertreter offenerer Methodologien, etwa Paul Feyerabend, Thomas S. Kuhn und andere, welche die wissenschaftssoziologischen Ansätze von Karl Mannheim und Ludwik Fleck fortsetzten, haben sich zu Thesen des klassischen Empirismus kritisch geäußert bzw. abweichende oder weiterführende Ideen vorgestellt.

Siehe auch

Literatur

  • George Bealer: The Incoherence of Empiricism (PDF; 968 kB), in: The Aristotelian Society Supplementary LXVI (1992), S. 99–137.
  • Laurence BonJour: The Structure of Empirical Knowledge. Harvard University Press, Cambridge, Mass. 1985, ISBN 0-674-84381-9.
  • Hans-Jürgen Engfer: Empirismus versus Rationalismus? Kritik eines philosophiegeschichtlichen Schemas. Schöningh, Paderborn 1996, ISBN 3-506-72241-7.
  • Günter Gawlick (Hrsg.): Empirismus. Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung Bd. 4, Reclam, Stuttgart 1986, ISBN 3-15-009914-5.
  • Friedrich Kambartel: Empirismus. In: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. (BI, Mannheim 1980 S. 542f;) 2., neubear. u.wes. ergän.Aufl. Metzler, Stuttgart 2005 S. 320f. (umf. Lit.) ISBN 978-3-476-02108-3
  • Guy Longworth: Rationalism and Empiricism (PDF; 193 kB), in: S. Chapman, C. Routledge (Hrsg.): Key Ideas in Linguistics and the Philosophy of Language. Edinburgh Univ. Press, Edinburgh 2009, ISBN 0-7486-2619-0.
  • Jennifer Nagel: Empiricism. In: Sahotra Sarkar, Jessica Pfeifer (Hrsg.): The Philosophy of Science. Routledge 2006, Bd. 1, ISBN 0-415-93927-5, S. 235–243.
  • Jennifer Nagel: The Empiricist Conception of Experience. in: Philosophy 75 (2000), S. 345–376.
  • Thomas Nickles: Empiricism, in: Maryanne Cline Horowitz (Hrsg.): New Dictionary of the History of Ideas Thomson Gale, Bd. 2 (2005), ISBN 0-684-31379-0, S. 664–669.
  • Tama Szabo Gendler: Empiricism, Rationalism, and the Limits of Justification. in: Philosophy and Phenomenological Research 63/3 (2001), S. 641–648.
  • R. S. Woolhouse: The Empiricists. Oxford University Press, Oxford 1988, ISBN 0-19-289188-X. Primär zu Bacon, Hobbes, Locke, Berkeley, Gassendi und Hume.
Wiktionary: Empirismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Empirie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: empirisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie. Band II, Freiburg i. B./Frechen (Lizenzausgabe für Komet) o. J., S. 177 f. (Leibniz u. Empirismus) u. S. 188 (englischer Empirismus).
  2. Vgl. dazu ausführlich Bruce Russell: A Priori Justification and Knowledge. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy..
  3. Vgl. zur unterschiedlichen Bewertung von Wissen aus Intuition und Deduktion in Empirismus und Rationalismus Peter Markie: Rationalism vs. Empiricism, 2. The Intuition/Deduction Thesis. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy..
  4. Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA III, 75– B 75.
  5. Vgl. Peter Markie: Rationalism vs. Empiricism, 2. The Intuition/Deduction Thesis. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy..
  6. Vgl. etwa John Stuart Mill: A System of Logic, Ratiocinative and Inductive, Being a Connected View of the Principles of Evidence, and the Methods of Scientific Investigation. 1843 (Digitalisat) – deutsch: System der deduktiven und induktiven Logik, übersetzt von J. Schiel, Braunschweig 1868.
  7. Benjamin Morison: Sextus Empiricus. In: The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Fall 2019 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2019 (stanford.edu [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  8. Jutta Kollesch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: 3. Zur σημείωσις-Lehre der empirischen Ärzteschule. In: Kleine Schriften zur antiken Medizin. De Gruyter Akademie Forschung, 2019, ISBN 978-3-11-065711-1, S. 209–214, doi:10.1515/9783110657111-025 (degruyter.com [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  9. Victor Brochard: La Méthode Expérimentale Chez Les Anciens. In: Revue Philosophique de la France et de l'Étranger. Band 23, 1887, ISSN 0035-3833, S. 37–49, JSTOR:41072765.
  10. Immanuel Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. FELIX MEINER VERLAG, 1998, ISBN 978-3-7873-2112-4, S. 875, doi:10.28937/978-3-7873-2112-4 (meiner-elibrary.de [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  11. Empirismus. Abgerufen am 18. Mai 2024.
  12. Barry Allen: Empiricisms of Antiquity. In: Empiricisms. Oxford University Press, 2020, ISBN 978-0-19-750893-0, S. 11–102, doi:10.1093/oso/9780197508930.003.0002.
  13. Aristoteles: Über die Seele. De anima. FELIX MEINER VERLAG, 2015, ISBN 978-3-7873-2790-4, Kapitel III 4, S. 429b29–430a2., doi:10.28937/978-3-7873-2790-4.
  14. Johannes, Philip J. van der Eijk, Johannes, Aristoteles: On Aristotle on the soul 1.3-5 (= Ancient commentators on Aristotle). Duckworth, London 2006, ISBN 978-0-7156-3307-6, Kapitel III, 4, S. 429a27.
  15. Peter Schulthess: Gegenwart Ockhams? In: Zeitschrift für philosophische Forschung. Band 46, Nr. 2, 1992, ISSN 0044-3301, S. 295–303, JSTOR:20483455.
  16. Wilhelm von Ockham: Intuition et abstraction (= Translatio Philosophies médiévales). Vrin, Paris 2005, ISBN 978-2-7116-1806-4.
  17. Roger Bacon, Nikolaus Egel, Roger Bacon: Opus maius (= Philosophische Bibliothek. Band 697). Felix Meiner Verlag, Hamburg 2017, ISBN 978-3-7873-3135-2, IV, S. 201.
  18. Jürgen Klein, Guido Giglioni: Francis Bacon. In: The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Fall 2020 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2020 (stanford.edu [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  19. a b Simon Blackburn: Baconian method. In: The Oxford Dictionary of Philosophy. Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-954143-0, doi:10.1093/acref/9780199541430.001.0001/acref-9780199541430-e-330 (oxfordreference.com [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  20. Gérard Chaliand, Sophie Mousset: Roger Bacon (v. 1214-1294). In: L'héritage occidental (= Hors collection). Odile Jacob, Paris 2002, ISBN 978-2-7381-1075-6, S. 395–396 (cairn.info [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  21. Zeno: Volltext Philosophie: Franz Bacon's Neues Organon. Berlin 1870, S. 81-182.: Erstes Buch. Abgerufen am 18. Mai 2024.
  22. Robert K. Merton: Science, Technology and Society in Seventeenth Century England. In: Osiris. Band 4, 1938, ISSN 0369-7827, JSTOR:301533.
  23. Puritanism and the rise of modern science: the Merton thesis. Rutgers Univ. Press, New Brunswick, NJ 1990, ISBN 978-0-8135-1530-4.
  24. Empiricism - Rationalism, Locke, Hume | Britannica. Abgerufen am 18. Mai 2024 (englisch).
  25. Newton and empiricism. Oxford University Press, Oxford ; New York 2014, ISBN 978-0-19-933709-5.
  26. Nicholas Phillipson: The Scottish Enlightenment. In: The Enlightenment in National Context. Cambridge University Press, Cambridge 1981, ISBN 978-0-521-28212-3, S. 19–40, doi:10.1017/cbo9780511561283.003 (cambridge.org [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  27. Jessica Riskin: Science in the age of sensibility: the sentimental empiricists of the French enlightenment. University of Chicago Press, Chicago 2002, ISBN 978-0-226-72078-4.
  28. Fania Oz-salzberger: A Comparative Look at the Scottish and German Enlightenments. In: Translating the Enlightenment. Oxford University Press, 2. März 1995, S. 9–56, doi:10.1093/acprof:oso/9780198205197.003.0002.
  29. Michel Bourdeau: Auguste Comte. In: The Stanford Encyclopedia of Philosophy. Spring 2023 Auflage. Metaphysics Research Lab, Stanford University, 2023 (stanford.edu [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  30. Auguste Comte, Patrick Dupouey: Cours de philosophie positive (= Les Intégrales de philo). Nathan, Paris 1989, ISBN 978-2-09-175851-0.
  31. William James: Pragmatismus und radikaler Empirismus (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft). 2. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-518-29375-1.
  32. The emergence of logical empiricism: from 1900 to the Vienna circle (= Science and philosophy in the twentieth century). Garland Publishing, New York 1996, ISBN 978-0-8153-2262-7.
  33. W. V. Quine: Main Trends in Recent Philosophy: Two Dogmas of Empiricism. In: The Philosophical Review. Band 60, Nr. 1, Januar 1951, S. 20, doi:10.2307/2181906, JSTOR:2181906.
  34. Niels Ole Bernsen: Karl Popper's Improvements on Empiricism and the Justification of Knowledge. In: Danish Yearbook of Philosophy. Band 11, Nr. 1, 16. August 1974, ISSN 0070-2749, S. 7–23, doi:10.1163/24689300-01101001 (brill.com [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  35. Bas C. Van Fraassen: The scientific image (= Clarendon library of logic and philosophy). Clarendon Press ; Oxford University Press, Oxford : New York 1980, ISBN 978-0-19-824424-0.
  36. Henri Bergson, Pierre Montebello, Sébastien Miravète, Paul-Antoine Miquel: La pensée et le mouvant (= GF). Flammarion, Paris 2014, ISBN 978-2-08-128048-9.
  37. Gilles Deleuze: David Hume (= Reihe Campus Einführungen). Campus-Verl, Frankfurt 1997, ISBN 978-3-593-34840-7.
  38. Edmund Husserl, Edmund Husserl: Husserliana. 12: Philosophie der Arithmetik: mit ergänzenden Texten (1890 - 1901) / hrsg. von Lothar Eley. Nijhoff, Den Haag 1970, ISBN 978-94-010-3188-2.
  39. Edmund Husserl, Elisabeth Ströker: Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. 1. Buch: Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie, Nachwort (1930) (= Philosophische Bibliothek). Felix Meiner Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7873-1919-0 (worldcat.org [abgerufen am 18. Mai 2024]).
  40. Willard Van Orman Quine: Two Dogmas of Empiricism. in: The Philosophical Review 60 (1951), S. 20 – 43 (e-Text), deutsch: Zwei Dogmen des Empirismus, in: Ders.: Von einem Logischen Standpunkt. Neun logischphilosophische Essays. Ullstein, Frankfurt a. M. - Berlin - Wien 1979, S. 27 – 50. (Digitalisate: Archivlink (Memento des Originals vom 10. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-leipzig.de (PDF; 1, 6 MB), Archivlink (Memento des Originals vom 11. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.philoscience.unibe.ch; PDF; 3, 5 MB).