„Louis Nicolas Auguste Flobert“ – Versionsunterschied

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Diese leistungsschwache Munition nutzte er in den von ihm konstruierten [[Flobert-Waffen]]. Für diese Waffen entwickelte er einen Klappenverschluss. Nachdem der Hahn gespannt wurde, konnte die Verschlussklappe mittels eines Daumenhebels nach oben aufgeklappt werden. Dieses gab das Patronenlager frei und die Patrone konnte hineingeschoben werden. Nach dem Schließen der Verschlussklappe war die Waffe feuerbereit.<ref>[[Ian V. Hogg]]: "The complete illustrated encyclopedia of the world's firearms", A & W Publishers, 1978, ISBN 978-0-89479-031-7, S. 151</ref>
Diese leistungsschwache Munition nutzte er in den von ihm konstruierten [[Flobert-Waffen]]. Für diese Waffen entwickelte er einen Klappenverschluss. Nachdem der Hahn gespannt wurde, konnte die Verschlussklappe mittels eines Daumenhebels nach oben aufgeklappt werden. Dieses gab das Patronenlager frei und die Patrone konnte hineingeschoben werden. Nach dem Schließen der Verschlussklappe war die Waffe feuerbereit.<ref>[[Ian V. Hogg]]: "The complete illustrated encyclopedia of the world's firearms", A & W Publishers, 1978, ISBN 978-0-89479-031-7, S. 151</ref>


Während der [[Great Exhibition|Londoner Industrieausstellung 1851]] hatte Flobert Gelegenheit, seine Erfindungen zu präsentieren. Er war jedoch auf seine Salonwaffen fixiert und erkannte nicht das große Potential seiner Munition. Im Gegensatz zu Flobert erkannten die [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Büchsenmacher [[Horace Smith (Unternehmer)|Horace Smith]] und [[Daniel Baird Wesson]], welche ebenfalls auf der Industrieausstellung waren, die Bedeutung der neuen Patrone. Da Floberts Patent nur in Frankreich galt, konnten Smith und Wesson 1854 ein ähnliches Patent in den Vereinigten Staaten beantragen. Dieses war sozusagen der Startschuss für das Unternehmen [[Smith & Wesson]] als erfolgreicher Hersteller von Handfeuerwaffen sowie allgemein zum Durchbruch von Metallpatronen in der Waffentechnik.<ref name="Rosenberger" />
Während der [[Great Exhibition|Londoner Industrieausstellung 1851]] hatte Flobert Gelegenheit, seine Erfindungen zu präsentieren. Er war jedoch auf seine Salonwaffen fixiert und erkannte nicht das große Potential seiner Munition. Im Gegensatz zu Flobert erkannten die [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Büchsenmacher [[Horace Smith (Unternehmer)|Horace Smith]] und [[Daniel B. Wesson|Daniel Baird Wesson]], welche ebenfalls auf der Industrieausstellung waren, die Bedeutung der neuen Patrone. Da Floberts Patent nur in Frankreich galt, konnten Smith und Wesson 1854 ein ähnliches Patent in den Vereinigten Staaten beantragen. Dieses war sozusagen der Startschuss für das Unternehmen [[Smith & Wesson]] als erfolgreicher Hersteller von Handfeuerwaffen sowie allgemein zum Durchbruch von Metallpatronen in der Waffentechnik.<ref name="Rosenberger" />


== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 15. Mai 2024, 15:10 Uhr

Flobert um 1850
Flobertpatronen 6mm Rundkugel
Nach Flobert benannte Straße in Gagny

Louis Nicolas Auguste Flobert (18191894 in Gagny)[1][2] war ein Büchsenmacher aus Paris und ist der Erfinder der Randfeuerpatrone.

Leben und Wirken

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Flobert fertigte populäre Sportwaffen, mit denen in Herrenzimmern und Salons als Freizeitbeschäftigung geschossen wurde. Um das Jahr 1845 kombinierte Flobert übliche Anzündhütchen für Perkussionswaffen mit einem kleinen 6-mm-Rundkugelgeschoss zu einer Patrone (6 mm Flobert bzw. .22 BB Cap). Es gab keine extra Treibladung aus Schwarzpulver; das Geschoss wurde lediglich mit dem Zündsatz des Anzündhütchens beschleunigt. Doch zunächst war das System nicht ausgreift, da das Zündhütchen in den Lauf hinein rutschte sowie auch ein stabiles Gegenlager fehlte, gegen welches der Hahn die Zündmasse hätte drücken können. Deswegen stauchte Flobert das Zündhütchen so zusammen, dass am Boden ein Rand entstand. Mit diesem konnte sich die Hülse am Waffenrohr abstützen, ohne in den Lauf zu rutschen und der Rand des Waffenrohrs bildete ein stabiles Gegenlager um die Zündmasse zu zünden. Flobert meldete im Jahre 1846 sein Patent an, dieses wurde ihm erst am 23. Mai 1849 erteilt.[3][4] Später wurde die Flobert-Munition auch in den Kalibern 4 mm und 9 mm angeboten, wobei die 9 mm teilweise auch Schrotpatronen waren.[5]

Diese leistungsschwache Munition nutzte er in den von ihm konstruierten Flobert-Waffen. Für diese Waffen entwickelte er einen Klappenverschluss. Nachdem der Hahn gespannt wurde, konnte die Verschlussklappe mittels eines Daumenhebels nach oben aufgeklappt werden. Dieses gab das Patronenlager frei und die Patrone konnte hineingeschoben werden. Nach dem Schließen der Verschlussklappe war die Waffe feuerbereit.[6]

Während der Londoner Industrieausstellung 1851 hatte Flobert Gelegenheit, seine Erfindungen zu präsentieren. Er war jedoch auf seine Salonwaffen fixiert und erkannte nicht das große Potential seiner Munition. Im Gegensatz zu Flobert erkannten die US-amerikanischen Büchsenmacher Horace Smith und Daniel Baird Wesson, welche ebenfalls auf der Industrieausstellung waren, die Bedeutung der neuen Patrone. Da Floberts Patent nur in Frankreich galt, konnten Smith und Wesson 1854 ein ähnliches Patent in den Vereinigten Staaten beantragen. Dieses war sozusagen der Startschuss für das Unternehmen Smith & Wesson als erfolgreicher Hersteller von Handfeuerwaffen sowie allgemein zum Durchbruch von Metallpatronen in der Waffentechnik.[3]

Einzelnachweise

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  1. Breech-Loading Rimfire Cartridge Pistol with Case and Accessories, Metropolitan Museum of Art
  2. Österreichische Schützen-Zeitung, Nr. 4, Jahrgang XVI, 26. Januar 1894, S. 16 [1]
  3. a b Manfred R. Rosenberger, Katrin Hanné: "Vom Pulverhorn zum Raketengeschoss", Motorbuch-Verlag, 1993, ISBN 3-613-01541-2, S. 87–89
  4. Frank C. Barnes: "Cartridges of the World", 6. Auflage, DBI Books, 1989, ISBN 0-87349-033-9, S. 358
  5. Sergey Lyalko: "9mm Flobert Shotgun" in: "American Gunsmith", 1. November 2017, via: The Free Library
  6. Ian V. Hogg: "The complete illustrated encyclopedia of the world's firearms", A & W Publishers, 1978, ISBN 978-0-89479-031-7, S. 151