„Karl Lohmeyer (Historiker)“ – Versionsunterschied

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== Werdegang ==
== Werdegang ==
Lohmeyer stammte aus bescheidenen familiären Verhältnissen. Seine Eltern waren Gustav Lohmeyer und Mathilde geb. Blaß<!--sic!-->. Er wurde ohne Arme geboren. Durch Unterstützung des [[Friedrich Wilhelm IV.|Königshauses]] erhielt er [[Hausunterricht]], kam 10-jährig auf die [[Elementarschule]] und besuchte das [[Friedrichsschule Gumbinnen|Friedrichsschule]], studierte schließlich ab dem Jahr 1848 an der [[Albertus-Universität Königsberg|Albertus-Universität]] in Königsberg und wurde 1857 zum [[Dr. phil.]] promoviert. Er lehrte seit 1866 als [[Privatdozent]] und wurde 1873 [[Professor#Universitätsprofessoren|Extraordinarius]].
Lohmeyer stammte aus bescheidenen familiären Verhältnissen. Seine Eltern waren Gustav Lohmeyer und Mathilde geb. Blaß<!--sic!-->. Er wurde ohne Arme geboren. Durch Unterstützung des [[Friedrich Wilhelm IV.|Königshauses]] erhielt er [[Hausunterricht]], kam 10-jährig auf die [[Elementarschule]] und besuchte das [[Friedrichsschule Gumbinnen|Friedrichsschule]], studierte schließlich ab dem Jahr 1848 an der [[Albertus-Universität Königsberg|Albertus-Universität]] in Königsberg und wurde 1857 zum [[Doktor#Unterscheidung nach Fächern|Dr. phil.]] promoviert. Er lehrte seit 1866 als [[Privatdozent]] und wurde 1873 [[Professor#Universitätsprofessoren|Extraordinarius]].


Bereits seit 1862 war er korrespondierendes Mitglied der [[Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Russlands]], hatte sich verdient um die Geschichtsforschung [[Herzogtum Preußen|Altpreußens]] gemacht und war Mitarbeiter der [[Allgemeine Deutsche Biographie|Allgemeinen Deutschen Biographie]].
Bereits seit 1862 war er korrespondierendes Mitglied der [[Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Russlands]], hatte sich verdient um die Geschichtsforschung [[Herzogtum Preußen|Altpreußens]] gemacht und war Mitarbeiter der [[Allgemeine Deutsche Biographie|Allgemeinen Deutschen Biographie]].


Er schrieb, indem er die [[Federkiel|Feder]] zwischen die Zähne nahm.<ref>[[Anton Bettelheim]] (Hrsg.): ''Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog.'' Band 14, 1899, Reimer, Berlin 1909</ref> Seine Lehre und Vorgehensweise stellte einen Paradigmenwechsel, weg von [[Johannes Voigt (Historiker, 1786)|Johannes Voigts]] romantischen Geschichtsschreibung, hin zur quellenkritischen Schule, dar. Zur Förderung seiner Ziele gründete er den ''Verein für die Geschichte der Provinz Preußen''. Seine Hauptbetätigungsfelder waren die [[Urkundenlehre]] und die [[Paläographie]].
Er schrieb, indem er die [[Federkiel|Feder]] zwischen die Zähne nahm.<ref>[[Anton Bettelheim]] (Hrsg.): ''Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog.'' Band 14, 1899, Reimer, Berlin 1909</ref> Seine Lehre und Vorgehensweise stellte einen Paradigmenwechsel, weg von [[Johannes Voigt (Historiker, 1786)|Johannes Voigts]] romantischen Geschichtsschreibung, hin zur quellenkritischen Schule, dar. Zur Förderung seiner Ziele gründete er den ''Verein für die Geschichte der Provinz Preußen''. Seine Hauptbetätigungsfelder waren die [[Diplomatik|Urkundenlehre]] und die [[Paläografie|Paläographie]].


Im Jahr 1892 geriet Lohmeyer in einen öffentlich ausgetragenen Disput, nachdem er – wie auch der Historiker [[Jacob Caro|Caro]] – dem Archivar [[Christian Meyer (Archivar)|Christian Meyer]], Verfasser einer „Geschichte der Provinz Posen“,<ref>[[Christian Meyer (Archivar)|Christian Meyer]]: ''Geschichte der Provinz Posen'', Perthes, Gotha 1891 ([https://books.google.de/books?id=CAMEAAAAYAAJ&pg=PA1-PP2 Digitalisat]).</ref> [[Plagiat]]erie und Geschichtsfälschungen vorgeworfen hatte.<ref>K. Lohmeyer, [[Rodgero Prümers]]: ''Erklärung''. In: ''Zeitschrift der Historischen Gesellschaft der Provinz Posen'', Band 7, Heft 1, Posen 1892, S. 112–14 ([https://books.google.de/books?id=hMFKAQAAMAAJ&pg=RA1-PA112 Digitalisat]).</ref>
Im Jahr 1892 geriet Lohmeyer in einen öffentlich ausgetragenen Disput, nachdem er – wie auch der Historiker [[Jacob Caro|Caro]] – dem Archivar [[Christian Meyer (Archivar)|Christian Meyer]], Verfasser einer „Geschichte der Provinz Posen“,<ref>[[Christian Meyer (Archivar)|Christian Meyer]]: ''Geschichte der Provinz Posen'', Perthes, Gotha 1891 ([https://books.google.de/books?id=CAMEAAAAYAAJ&pg=PA1-PP2 Digitalisat]).</ref> [[Plagiat]]erie und Geschichtsfälschungen vorgeworfen hatte.<ref>K. Lohmeyer, [[Rodgero Prümers]]: ''Erklärung''. In: ''Zeitschrift der Historischen Gesellschaft der Provinz Posen'', Band 7, Heft 1, Posen 1892, S. 112–14 ([https://books.google.de/books?id=hMFKAQAAMAAJ&pg=RA1-PA112 Digitalisat]).</ref>

Aktuelle Version vom 9. Mai 2024, 10:23 Uhr

Karl Heinrich Lohmeyer (* 24. September 1832 in Gumbinnen; † 15. Mai 1909 in Königsberg) war ein preußischer Historiker.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lohmeyer stammte aus bescheidenen familiären Verhältnissen. Seine Eltern waren Gustav Lohmeyer und Mathilde geb. Blaß. Er wurde ohne Arme geboren. Durch Unterstützung des Königshauses erhielt er Hausunterricht, kam 10-jährig auf die Elementarschule und besuchte das Friedrichsschule, studierte schließlich ab dem Jahr 1848 an der Albertus-Universität in Königsberg und wurde 1857 zum Dr. phil. promoviert. Er lehrte seit 1866 als Privatdozent und wurde 1873 Extraordinarius.

Bereits seit 1862 war er korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Russlands, hatte sich verdient um die Geschichtsforschung Altpreußens gemacht und war Mitarbeiter der Allgemeinen Deutschen Biographie.

Er schrieb, indem er die Feder zwischen die Zähne nahm.[1] Seine Lehre und Vorgehensweise stellte einen Paradigmenwechsel, weg von Johannes Voigts romantischen Geschichtsschreibung, hin zur quellenkritischen Schule, dar. Zur Förderung seiner Ziele gründete er den Verein für die Geschichte der Provinz Preußen. Seine Hauptbetätigungsfelder waren die Urkundenlehre und die Paläographie.

Im Jahr 1892 geriet Lohmeyer in einen öffentlich ausgetragenen Disput, nachdem er – wie auch der Historiker Caro – dem Archivar Christian Meyer, Verfasser einer „Geschichte der Provinz Posen“,[2] Plagiaterie und Geschichtsfälschungen vorgeworfen hatte.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Karl Lohmeyer – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 14, 1899, Reimer, Berlin 1909
  2. Christian Meyer: Geschichte der Provinz Posen, Perthes, Gotha 1891 (Digitalisat).
  3. K. Lohmeyer, Rodgero Prümers: Erklärung. In: Zeitschrift der Historischen Gesellschaft der Provinz Posen, Band 7, Heft 1, Posen 1892, S. 112–14 (Digitalisat).